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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der Umsetzung einer
Volumenänderung
eines kompressiblen Arbeitsfluides in eine Drehbewegung und umgekehrt,
sowie auf das Gebiet des Wärmeaustauschs
zwischen getrennten Arbeitsfluidvolumina. Insbesondere betrifft
die Erfindung eine Drehkolbenmaschine mit einer Mehrzahl von Drehkolben,
die zwischen sich zumindest eine Arbeitskammer einschließen, die
bei Drehung der Drehkolben ihr Volumen und/oder ihre Lage ändert, wobei
die Arbeitskammer über
zumindest einen Einlass mit einem vorzugsweise kompressiblen Arbeitsfluid
befüllbar
und zumindest einen Auslass entleerbar ist.
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Es
wurden bereits eine Vielzahl von Kraftmaschinen und Kompressoren
entwickelt, welche die Druckenergie eines kompressiblen Arbeitsfluides
in mechanische Wellenarbeit umwandeln und umgekehrt.
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Am
weitesten verbreitet ist die Hubkolbenmaschine. Hier verrichtet
die Ausdehnung des Arbeitsfluides in einem Zylinder Arbeit an einem
Kolben, die durch eine Pleuelstange auf eine Kurbelwelle übertragen
wird. Die oszillierende Bewegung des Kol bens wird so in eine Drehbewegung
umgesetzt. Wegen der ungleichförmigen
Kraftübertragung
des Kurbeltriebs treten pulsierende Kräfte auf, die benachbarte Strukturen
zu starken Schwingungen anregen. Die Kurbelmechanik benötigt vergleichsweise viel
Platz.
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Allgemein
bekannt ist der Wankelmotor. Er beruht auf der umkehrfreien Bewegung
eines so genannten Kreiskolbens in einem Trochoidgehäuse. Die
Kontur des Kreiskolbens besteht aus drei abgeflachten Kreisbögen, einem
sog. Reuleaux-Dreieck. Sie teilt das Trochoidgehäuse in drei unabhängige Arbeitsräume auf,
deren Volumen sich mit der Kolbenbewegung periodisch ändert. Vorteile
des Wankelmotors sind vor allem sein relativ einfacher und kompakter
Aufbau, sein geringes Gewicht, sein gleichförmiger Lauf. Schwierig ist
die Abdichtung der Arbeitsräume.
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Es
gibt eine große
Vielfalt so genannter Druckluft-Lamellenmotoren, die sich teils
von der bekannten Kreiselpumpe, teils von der Zahnradpumpe ableiten.
Einer oder mehrere Drehkolben unterschiedlichster Formen bilden
zusammen mit einer Gehäusewand
bewegliche Arbeitskammern, in denen Gas mitgenommen wird. Häufig erfolgt
hier der Gastransport bei mehr oder weniger konstantem Volumen wie
z.B. bei einem Roots-Gebläse,
so dass das Gas erst nach dem Ausstoß expandiert und die darin
enthaltene Druckenergie ungenutzt verpufft. Der Wirkungsgrad ist
dann gering, vor allem bei hohem Druckgefälle. Es gibt auch Lamellenmotoren, die
mit beweglichen Schiebern veränderliche
Volumina realisieren, wobei das sich ausdehnende Gas seine Energie
an die Maschine abgeben kann. Die Schieber entwickeln meist sehr
viel Reibung.
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Zum
Erzeugen hoher Gasdrücke
wird häufig der
Schraubenkompressor verwendet. Zwei miteinander verzahnte Schrauben
verschiedenen Durchmessers drehen sich gegeneinander in einem gasdicht
anliegenden Gehäuse,
wobei das zwischen den Gewinden und der Gehäusewand eingeschlossene Gas
zusammengedrückt
wird. Die Leistungsdichte des Schraubenkompressors ist vergleichsweise
gering.
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Weit
verbreitet ist die Umsetzung von Druckenergie durch Turbinen unterschiedlichster
Bauart. Hier wird das Gas bei seiner Entspannung beschleunigt und
auf Turbinenschaufeln geleitet, wo es seinen Impuls auf ein Turbinenrad überträgt. Dies
geschieht teils durch Umlenkung des Gasstrahls, teils durch aerodynamischen
Auftrieb. Turbinen sind vergleichsweise teuer herzustellen, ihre
Drehzahlen sind für viele
Anwendungen zu hoch.
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Eine
Drehkolbenmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 beschreibt die
US 3,799,126 ,
die eine Ausführung
mit vier aufeinander abgleitenden Drehkolben vorschlägt, deren
Außenkontur
sich aus zwei gekrümmten
Halbschalen zusammensetzt, so dass die Kolben bei synchroner Drehung
aufeinander abgleiten können.
Die zwischen den vier Kolben eingeschlossene Arbeitskammer vergrößert und
verkleinert dabei zyklisch ihr Volumen. Die Befüllung der zentralen, zwischen
den Drehkolben eingeschlossenen Arbeitskammer erfolgt über stirnseitige
Einlass- und Auslassöffnungen,
denen ein Schaltventil zugeordnet ist. Das Volumen der genannten
Arbeitskammer verringert sich dabei zyklisch gegen Null, wodurch
beträchtliche
Druckspitzen auftreten können.
Die endliche Ausdehnung der Versorgungsöffnungen führt, ohne besondere Vorkehrungen,
zu einem pneumatischen Kurzschluss während des Volumen-Nulldurchgangs,
wodurch der Versorgungs-Querschnitt
und damit die erzielbare Maschinenleistung begrenzt ist.
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Ähnliche
Drehkolbenmaschinen beschreiben die
GB
2 273 317 und die
FR 83571 .
Bei der
FR 83571 begrenzen
die Drehkolben allerdings die Arbeitskammer nur teilweise seitlich.
Die restliche Umfangswandung der Arbeitskammer wird von einem Kolbengehäuse gebildet,
das entsprechend Hüllkurven
um die Drehkolben herum geformt ist und an dem die Kolben entlang
streichen. Hierbei treten die bei einem Wankelmotor bekannten Abdichtungsprobleme
auf. Die
GB 2 273 317 beschreibt
zwar eine Ausführung,
bei der vier Drehkolben zwischen sich eine Arbeitskammer einschließen, jedoch
aufgrund der Kolbenform nur eine begrenzte Volumenänderung
erreichbar ist, deren zeitlicher Verlauf zudem fest vorgegeben ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Drehkolbenmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des
Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise
weiterbildet. Vorzugsweise soll das Auftreten von Druckspitzen in
der Arbeitskammer vermieden und der zeitliche Verlauf der Volumenänderung
in der Arbeitskammer an verschiedene Anforderungen anpassbar, insbesondere
von der Drehgeschwindigkeit unabhängig festlegbar sein, ohne
dies durch Nachteile beim Gaswechsel erkaufen zu müssen. Insbesondere
die Druckverluste an engen Einspeise- oder Austrittsöffnungen,
oder durch Kurzschluss an diesen, sollen vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Drehkolbenmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es
wird also eine Drehkolbenmatrix-Maschine zur Umsetzung einer Volumenänderung
eines Arbeitsfluides in eine Drehbewegung von Drehkolben oder umgekehrt
sowie zur Übertragung
von Wärme zwischen
getrennten Arbeitsfluidvolumina vorgeschlagen. Grundlage ist eine
regelmäßige Anordnung
von mehreren gekoppelten Rotoren bzw. Drehkolben zwischen zwei Endplatten,
in deren Zwischenräumen
sich effektiv gasdichte und in ihrem Volumen leichtgängig veränderbare
Arbeitskammern ausbilden. Insbesondere bei vielteiliger Kammerung können Druckgasmotoren
oder Gaskompressoren von hoher Effizienz und Leistungsdichte geschaffen werden.
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Die
Drehkolben werden in ihrem Querschnitt vorzugsweise von jeweils
zwei Kreisbögen
begrenzt. Sie können
sich in gleicher Richtung und mit gleicher Winkelgeschwindigkeit
in der Abbildungsebene drehen, wobei sie einander stets mit ihren
Spitzen berühren.
Je vier Drehkolben umschließen
dabei vorteilhafterweise einen freien Bereich, der zumindest eine
Arbeitskammer bildet, deren Größe sich
mit dem Phasenwinkel der Drehkolben verändert. Die Drehkolben erstrecken
sich vorzugsweise senkrecht zur Abbildungsebene und sind an ihren
Außenkonturen schraubenartig
gewunden. Darüber
und darunter liegen vorzugsweise parallel zur Abbildungsebene zwei Endplatten,
welche die Arbeitskammern nach oben und unten arbeitsfluiddicht
abschließen,
wobei in alternativer Weiterbildung der Erfindung auch vorgesehen
sein kann, dass nur auf einer Stirnseite der Drehkolben, insbesondere
der Einlassseite, eine solche Endplatte vorgesehen ist.
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Im
Zuge der Drehkolbendrehung vergrößert sich
nach einer vorteilhaften Ausführung
der Drehkolbenmatrix immer zumindest eine Arbeitskammer während sich
zumindest eine andere Arbeitskammer verkleinert. Füllt man
die sich jeweils vergrößernden Arbeitskammern
mit Arbeitsfluid und entleert gleichzeitig die anderen, dann erzeugt
der Arbeitsfluiddruck ein nutzbares Drehmoment an den Drehkolben.
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Das
Füllen
und Entleeren der Arbeitskammern erfolgt in Weiterbildung der Erfindung über Durchlassöffnungen
in den Endplatten. Hierbei ist zu beachten, dass der einer solchen Öffnung zugängliche
und damit befüllbare
Arbeitskammerquerschnitt an der Endplatte während der Begegnung der vier beteiligten
Drehkolbenkanten den Wert 0 durchlaufen kann. In diesem Moment des
Befüllungsquerschnitts-Nulldurchgangs würde jede
noch so kleine Durchlassöffnung
etwa über
dem Begegnungspunkt das Arbeitsfluid an der Arbeitskammer vorbei
leiten. Zudem könnte
dann, wie 8 verdeutlicht, ungewollt Arbeitsfluid über die
Durchlassöffnungen
von einer Arbeitskammer in eine benachbarte Arbeitskammer fließen, oder
sogar in den Außenraum.
In der einen solchen pneumatischen Kurzschluss verdeutlichenden 8 sind
mit der Bezugsziffer 3 die Drehkolben einer herkömmlichen
Drehkolbenmaschine bezeichnet, wobei der Pfeil PK den pneumatischen Kurzschluss
verdeutlicht.
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Diese
Probleme sind in Weiterbildung der Erfindung dadurch gelöst, dass
jede Durchlassöffnung derart
in vier Teilöffnungen
aufgeteilt ist, dass diese Teilöffnungen
während
des Nulldurchgangs von den Drehkolben verdeckt und durch diese verschlossen werden.
Um dabei einen möglichst
großen
Querschnitt für
eine Durchlassöffnung
zu erzielen werden die Teilöffnungen
vorteilhafterweise seitlich durch Bewegungskurven der Drehkolbenkanten
begrenzt. Ein besonders großer
Querschnitt kann erzielt werden, wenn eine Durchlassöffnung entgegen
der Drehkolbendrehung rotiert und sich zu diesem Zweck auf einer
Drehscheibe befindet, welche in eine Endplatte eingelassen ist.
Die Durchlass-Teilöffnungen
sind dabei in Weiterbildung der Erfindung seitlich von Trochoid-Kurven
begrenzt.
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In
der Nähe
des Nulldurchgangs, wenn die Durchlassöffnungen zu einem wesentlichen
Teil verdeckt sind, kann die Leitung eines Arbeitsfluids zu und
von den Arbeitskammern durch Kanäle
in oder auf den Drehkolben erleichtert werden, die beispielsweise
die verdeckten Teile der Durchlassöffnungen mit dem verbleibenden
Arbeitskammerquerschnitt verbinden.
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Prinzipiell
können
während
des Nulldurchgangs Druckspitzen in einer Arbeitskammer auftreten,
nämlich
dann, wenn zusammen mit dem Arbeitskammerquerschnitt an einer Endplatte
auch das Arbeitskammervolumen den Wert 0 annimmt, wenn also versucht
wird, das in einer Arbeitskammer befindliche restliche Arbeitsfluid
bei verschlossenen Durchlassöffnungen
auf den Wert 0 zu komprimieren. Derartige Druckspitzen können zwar
in Ausnahmefällen
technisch genutzt werden, etwa zum Zünden eines Luft-Treibstoff-Gemisches,
in den meisten Fällen
sind diese jedoch unerwünscht.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Problem dadurch gelöst,
dass die Drehkolben schraubenartig gewunden ausgebildet sind. So
begegnen sich die Drehkolbenkanten auf verschiedenen Schnittebenen zeitlich
versetzt und das Arbeitskammervolumen wird niemals 0. Bei verschlossenen
Durchlassöffnungen kann
sich der Arbeitsfluiddruck innerhalb einer Arbeitskammer ausgleichen.
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Außer der
Vermeidung von Druckspitzen ergeben sich aus einer gewundenen Drehkolbenform weitere
Möglichkeiten.
Eine Windung um eine halbe Umdrehung über die Drehkolbenlänge teilt
den Raum zwischen je vier benachbarten Drehkolben in zwei Arbeitskammern
auf. Die Teilung erfolgt an genau dem Punkt, an dem sich die Drehkolbenkanten begegnen,
an einer so genannten Einschnürung.
Bei stärkerer
Windung bilden sich entsprechend mehrere Arbeitskammern. Mit jeder
halben Umdrehung an Windung kommt eine Einschnürung hinzu.
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Einschnürungen schließen Arbeitskammern gasdicht
ab und wandern dabei im Zuge der Drehkolbendrehung entlang der Drehkolbenachsen.
Daraus ergibt sich die Möglichkeit,
bei hinreichend gewundenen Drehkolben auf eine zweite Endplatte
zu verzichten. Neben einer konstruktiven Vereinfachung hat das den
Vorteil, dass jegliche Reibungsverluste oder Unterbrechungen an
einem zweiten Satz von Durchlassöffnungen
entfallen. Bei einem Druckfluidmotor kann insbesondere die Endplatte
auf der Seite des Arbeitsfluidaustritts fehlen, wo ein größerer Volumenstrom
fließt
als beim Arbeitsfluideintritt. Eine erste Endplatte ist dabei jedoch
weiterhin vorgesehen, damit nicht Arbeitsfluid in einem Kurzschluss über den Außenraum
an der Drehkolbenmatrix vorbei strömt. Anstatt eine Endplatte
wegzulassen, kann man diese auch in einem gewissen Abstand von den
Stirnseiten der Drehkolben anordnen, so dass das Arbeitsfluid in dem
Zwischenraum frei fließen
kann.
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Bei
starker Drehkolbenwindung teilt sich ein Drehkolbenzwischenraum
in viele Arbeitskammern auf, deren Volumen von der Steigung der
Windung abhängt.
Eine geringe Steigung führt
zu einem kleinen Volumen, während
ein steiler Anstieg ein großes Volumen
zur Folge hat. Die Steigung kann entlang der Drehkolben lokal variieren.
Dies gibt dem Konstrukteur die Möglichkeit,
den zeitlichen Verlauf eines Arbeitskammervolumens bei konstanter
Drehkolbendrehung frei zu bestimmen. Damit lässt sich der Energiefluss zwischen
dem eingeschlossenen Arbeitsfluid und der Drehkolbenmatrix direkt
steuern, aber auch die Arbeitsfluidtemperatur.
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Bei
Volumenzunahme gib ein kompressibles Arbeitsfluid Arbeit an eine
Drehkolbenmatrix ab, bei Volumenabnahme nimmt es Arbeit auf. Bei
zunehmender Steigung setzt eine Drehkolbenmatrix die Druckenergie
eines durchlaufenden Arbeitsfluides in Wellenarbeit um, bei abnehmender
Steigung komprimiert sie ein Arbeitsfluid unter Verbrauch von Wellenarbeit.
Bei Umkehr der Drehkolben-Drehrichtung ändert sich
die Durchlaufrichtung eines Arbeitsfluides. Aus einer zu nehmenden
Steigung wird dann eine abnehmende und umgekehrt. Je nach Drehrichtung wirkt
eine Drehkolbenmatrix mit einer sich monoton ändernden Windungssteigung mal
als Motor, mal als Kompressor.
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Die
Drehkolbenmatrix kann somit auf zwei grundlegend verschiedene Arten
die Volumenänderung
eines Arbeitsfluides in eine Drehbewegung umsetzen:
Eine Umsetzung
erster Art erfolgt in Arbeitskammern, die von wenigstens einer Endplatte
begrenzt oder gegen den Außenraum
offen sind. Hier beruht die Volumenänderung auf dem Entstehen oder
Verschwinden von Arbeitskammern. Die Drehkolbendrehung wird aufrecht
erhalten durch periodisches Füllen
und Entleeren dieser Arbeitskammern. Die Arbeitsweise ist analog
der einer klassischen Dampfmaschine.
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Eine
Umsetzung zweiter Art erfolgt bei gewundenen Drehkolben und nicht
konstanter Windungssteigung, in Arbeitskammern, die nicht von einer
Endplatte begrenzt und nicht offen sind. Hier beruht die Volumenänderung
auf einer Verschiebung von Arbeitskammern in Bereiche mit veränderter Windungssteigung.
Dieser Vorgang ist kontinuierlich, geht aber immer einher mit einem
periodischen Abschnüren
und Auflösen
von Arbeitskammern an den Drehkolbenenden, also mit einer Umsetzung
erster Art.
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Die
Umsetzungen erster und zweiter Art lassen sich in vorteilhafter
Weise kombinieren. Vor allem die Umsetzung zweiter Art erlaubt den
Bau von Druckgasmaschinen, deren Drehmoment sehr gleichmäßig über den
Drehbereich verteilt ist. Die Umsetzung zweiter Art ist besonders
effizient, da sie grundsätzlich
ohne einen mit Verlusten behafteten Gasaustausch über Ventile
und enge Zuleitungen erfolgt.
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Die
Leistungsdichte der Drehkolbenmatrix-Maschine ist vergleichsweise
hoch. Das zur Bildung und Kopplung einer Expansions-Arbeitskammer
gleichen Volumens benötigte
Material ist bei einer Drehkolbenmaschine mit Drehkolbenmatrix sehr viel
weniger als etwa bei einer Hubkolbenmaschine, oder sogar bei einem
Wankelmo tor. Das liegt zum Teil daran, dass sich bei der Drehkolbenmatrix
in einem Querschnitt alle beteiligten Wände relativ zu der Arbeitskammer
bewegen, während
bei anderen Maschinen ein feststehendes Gehäuse einen wesentlichen Teil
der Arbeitskammer begrenzt. Zum anderen vollführen die Drehkolben der Drehkolbenmatrix
eine einfache Rotation, die sich ohne komplizierte Zusatzmechanik
wie Pleuel in ein Getriebe einspeisen lässt. Schließlich kann man die Drehkolbenmatrix
in einem mehr oder weniger zylindrischen Gehäuse unterbringen, bei dem das
Verhältnis
von Oberfläche
zu Volumen recht günstig
ist.
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Die
Leistungsdichte einer Drehkolbenmaschine mit Drehkolbenmatrix wird
besonders hoch, wenn man möglichst
viele Drehkolben in einem Quadrat oder sogar innerhalb eines Kreises
anordnet. Dann ist jeder der inneren Drehkolben an der Bildung von
vier Arbeitskammern beteiligt, und der Bereich zwischen den randständigen Drehkolben
und einem Maschinengehäuse,
der nichts zur Maschinenleistung beiträgt, beansprucht dann vergleichsweise
wenig Raum.
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Einer
Vermehrung der Drehkolben-Anzahl ist praktisch nur durch die zunehmende
Reibung eine Grenze gesetzt. Reibung entsteht bei der Drehkolbenmatrix-Maschine vor allem
an den Lagern der Drehkolbenwellen und an den Zahnrädern des
Synchronisierungsgetriebes. Hingegen reiben sich die Drehkolben
untereinander kaum, wenn sich diese in vorteilhafter Weise berührungsfrei
und in geringem Abstand aneinander vorbei bewegen. Auch die Berührung von
Drehkolben mit Endplatten wird zweckmäßiger Weise vermieden. Die
Fugen zwischen den Drehkolben untereinander oder zwischen Drehkolben
und Endplatten sind dabei so eng, etwa im Bereich weniger zehntel
oder hundertstel Millimeter, dass die durch sie hindurch tretende
Arbeitsfluidmenge gegenüber
der Gesamtmenge an Arbeitsfluid vernachlässigbar ist. Eine derart enge
Fuge wird in diesem Kontext als „effektiv gasdicht" bezeichnet. Die Reibung
zwischen den bewegten Teilen der Arbeitskammerbegrenzung einer Drehkolbenmatrix-Maschine
beschränkt
sich damit auf die Arbeitsfluidreibung in den Fugen und ist weit
geringer als die entsprechende Reibung in den Ölfilmen anderer Maschinen.
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Zum
Erzielen eines hohen Wirkungsgrades bei einem Druckfluidmotor kommt
es darauf an, dass eine durch diesen Motor laufende Menge Arbeitsfluid möglichst
während
ihrer gesamten Expansion Arbeit an die Maschine abgibt. Idealerweise
müsste
sich eine mit einem vorgegebenen Anfangsdruck gefüllte Expansions-Arbeitskammer so
lange ausdehnen, bis das Arbeitsfluid darin einen Enddruck erreicht
hat, der mit dem Druck außerhalb
der Arbeitskammer überein
stimmt. Erst dann dürfte
das Arbeitsfluid die Arbeitskammer verlassen.
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Üblicherweise
entlässt
man jedoch ein Arbeitsfluid noch bevor es sich vollständig entspannt hat,
an einem Punkt, ab dem sich das Mehr an Leistung im Verhältnis zu
dem Mehr an Aufwand nicht mehr auszahlt, um einen Kompromiß zwischen
Leistung, Gewicht und Wirkungsgrad zu erhalten. Vor allem bei der
Hubkolbenmaschine hätte
wegen des zugehörigen
Kurbelgetriebes jede Verlängerung
der Hublänge
eine überproportionale
Vergrößerung des Motorgewichts
zur Folge. Ein weiterer Grund für
die unvollständige
Entspannung ist, dass der verbleibende Arbeitsfluiddruck für einen
hinreichend schnellen Arbeitsfluidausstoß durch enge Öffnungen
benötigt wird.
Auch beim Befüllen
der Arbeitsräume
geht ein gewisser Druck verloren, weswegen man häufig bestrebt ist, das Druckfluid
etwa mit einem Verbrennungsprozess direkt im Arbeitsraum zu erzeugen.
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Hier
ist die Drehkolbenmaschine klar im Vorteil. Sie besitzt kein Kurbelgetriebe,
der Arbeitsfluidausstoß erfolgt
bei fehlender oder abgehobener hinterer Endplatte über den
gesamten Arbeitskammerquerschnitt. Die Befüllung erfolgt über vergleichsweise
große
Durchlassöffnungen.
Eine Vergrößerung ihres
Arbeitskammervolumens ist mit linear steigendem Aufwand durch eine
Verlängerung
der Drehkolben möglich.
Hinzu kommt, dass ihre weit höhere Leistungsdichte
einer Optimierung ihres Wirkungsgrades mehr Spielraum eröffnet.
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Das
Synchronisierungsgetriebe der Drehkolbenmaschine besteht in Weiterbildung
der Erfindung aus zwei Getriebeebenen, von denen jede zweckmäßig an einer
der Endplatten montiert ist, jeweils auf der den Drehkolben abgewandten
Seite. Dort befinden sich vorteilhafterweise auch die Lager der
Drehkolbenwellen.
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Jede
Getriebeebene umfasst dabei in Weiterbildung der Erfindung Kolbenräder, die
drehfest mit den Drehkolbenwellen verbunden sind. Außerdem umfasst
sie Zahnräder,
die mit vier jeweils benachbarten Kolbenrädern im Eingriff stehen und
Ventilräder
bilden. Die Ventilräder
synchronisieren die Drehung der Kolbenräder, und damit auch die Drehung
der Drehkolben. Darüber
hinaus leiten die Ventilräder
Drehmoment von einem Kolbenrad zum nächsten und verteilen es gleichmäßig über die
Drehkolbenmatrix, wobei es über
die Drehkolbenwellen auch zur gegenüber liegenden Getriebeebene
gelangt, bis es an den vier eckständigen Kolbenrädern wenigstens
einer Getriebeebene von einem so genannten Sammelrad abgegriffen
wird. Das Sammelrad ist drehfest mit einer Arbeitswelle verbunden
bzw. über
eine weitere Getriebestufe mit dieser verbunden.
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Auf
jedem Ventilrad ist in Weiterbildung der Erfindung eine Drehscheibe
mit einer Durchlassöffnung
angebaut, wobei die Drehscheibe bündig in die anliegende Endplatte
eingelassen ist. So dreht sich die Durchlassöffnung mit dem Ventilrad entgegen den
Kolbenrädern,
und damit entgegen den Drehkolben. Jedes Ventilrad kann außerdem noch
Teile eines Schaltventils tragen, das periodisch den Arbeitsfluidstrom
zu und von den Arbeitskammern unterbricht und auf diese Weise steuert.
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In
der Mitte eines Ventilrads sind vorteilhafterweise keine Lagerelemente
platziert, so daß sich hier
die Durchlassöffnung
und ihre Zuleitung befinden können.
Statt durch solche mittigen Lagerelemente wird jedes Ventilrad vorteilhafterweise schwimmend
gelagert und kann von den jeweils benachbarten Kolbenrädern getragen
sein. Zur Stabilisierung ihrer Lage sind die beteiligten Zahnräder vorzugsweise
mit Roll- und Führungsflächen ausgestattet.
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Nach
einem vorteilhaften Aspekt der Drehkolbenmaschine kann ein effizienter
Wärmetransport durch
ein Zwischenspeichern von Wärme
auf bewegten Drehkolbenoberflächen
erreicht werden. Drehkolben sind immer an der Begrenzung mehrerer
Arbeitskammern beteiligt, wenn der Außenraum hier ebenfalls als
eine Arbeitskammer angesehen wird. Im Zuge der Drehkolbendrehung
gelangt jede Stelle einer Drehkolbenoberfläche abwechselnd mal in die
eine, mal in die andere Arbeitskammer, und tauscht dabei jedes mal
Wärme mit
dem jeweils dort eingeschlossenen Arbeitsfluid. Bei einem raschen
Wechsel von Erwärmen
und Abkühlen
in verschiedenen Arbeitskammern wird eine oberflächlich gespeicherte Portion
Wärme an
die jeweils kältere
Arbeitskammer abgegeben, noch ehe sie in das Innere des Drehkolbens
abgeleitet werden kann. Diese Art des Wärmetransports ist um so intensiver,
je schneller sich die Drehkolben drehen.
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Zur
Verminderung von Reibungsverlusten bei schneller Rotation wären Drehkolben
mit einem kreisrunden Querschnitt ideal, doch könnte hierdurch nur noch das
Prinzip eines reinen Wärmetauschers erreicht
werden. Von der Kreisform abweichende Drehkolben können aber
durch flache Windung für eine
schnelle Rotation optimiert werden, wobei das eingeschlossene Arbeitsfluid
dadurch die Möglichkeit erhält, den
Drehkolbenkanten in axialer Richtung auszuweichen.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Intensivierung des Wärmetransports
besteht darin, die Drehkolbenoberflächen durch Versehen mit einer
Mikrostruktur zu vergrößern. Eine
vergrößerte Drehkolbenoberfläche tritt
mit einer entsprechend vergrößerten Arbeitsfluidfläche in Kontakt,
und damit auch mit einer entsprechend vergrößerten Wärmemenge. Die Mikrostruktur
kann aus kleinen Vertiefungen oder Erhebungen bestehen, deren Größe sich
im Bereich einer effektiv gasdichten Fuge bewegt. Ideal wäre eine
feine Rippung in der jeweils bevorzugten Richtung wandnaher Gasströmungen.
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Eine
vorteilhafte Anwendung des Wärmetransports über Drehkolbenoberflächen ist
eine Wärmepumpe,
wobei eine treibende Temperaturdifferenz hier durch Kompression
oder Expansion eines Arbeitsfluides erzeugt wird. Dazu unterteilt
sich vorteilhafterweise eine stark gewundene Drehkolbenmatrix in
drei Bereiche, die von einem ersten Arbeitsfluidstrom nacheinander
durchlaufen werden: Im vorderen Bereich wird der Arbeitsfluidstrom
komprimiert und dabei erwärmt.
Im mittleren Bereich gelangt seine Wärme über Drehkolbenoberflächen nach
außen, wo
sie von einem zweiten Arbeitsfluidstrom aufgenommen wird. Schließlich wird
im hinteren Bereich der erste Arbeitsfluidstrom wieder expandiert,
wobei die dabei frei werdende Wellenarbeit die Kompression im vorderen
Bereich unterstützt.
Nach dem Durchlauf und einer Expansion auf den Anfangsdruck ist der
erste Arbeitsfluidstrom kälter
als vorher, während der
zweite Arbeitsfluidstrom wärmer
ist. Das Gegenstromprinzip nutzend durchlaufen die beiden Arbeitsfluidströme die Drehkolbenmaschine
in gegenläufigen
Richtungen. Derartige Wärmepumpen
eignen sich für
den Einsatz in Kühl-
und Klimaanlagen, aber auch zum Heizen mit Hilfe von mechanischer
Energie.
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Neben
der Verwendung als Druckfluidmotor, Kompressor oder Wärmepumpe
kann die vorgeschlagene Drehkolbenmaschine auch Grundlage einer
Brennkraftmaschine sein. Im einfachsten Fall geht man dazu von einer
Gasturbine aus und ersetzt sowohl deren Verdichter als auch deren
Antriebsturbine durch je eine Drehkolbenmatrix. Dadurch kann die
Gasturbine schon bei niedrigen Drehzahlen und geringem Luftdurchsatz
die benötigte
Kompression erreichen und so neue Leistungs- und Anwendungsbereiche
erschließen.
Die Elemente einer Gasturbine können
auch in unterschiedlichen Bereichen einer einzigen Drehkolbenmatrix
untergebracht sein, wobei sich die Verbrennung dann in Arbeitskammern zwischen
einem Verdichterbereich und einem Antriebsbereich vollzieht. Eine
Treibstoffzufuhr kann durch die Drehkolbenwellen und Einspritzöffnungen in
den Arbeitskammerwänden
erfolgen. Gezündet werden
kann mit starker Kompression oder elektrisch.
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Ein
effizienter Wärmetransport
zwischen getrennten Arbeitsfluidvolumina eröffnet die Möglichkeit, die vorgeschlagene
Drehkolbenmaschine ähnlich
einem Stirling-Motor
allein durch eine Temperaturdifferenz anzutreiben. Bei einer Ausbildung
als Wärmemotor
wird einem in den Arbeitskammern eingeschlossenen, kalten Arbeitsfluid über bewegte Drehkolbenoberflächen Wärme zugeführt, wodurch es
sich ausdehnt und dabei die Maschine antreibt. Die Zufuhr von Wärme erfolgt
hier vorzugsweise durch Beheizen der Außenseiten der äußeren Drehkolben
mit einer Flamme und deren Gasen, die im Gegenstromprinzip die Drehkolbenmatrix
umspülen. Das
erwärmte
Arbeitsfluid, in diesem Fall vorzugsweise Frischluft, kann an schließend der
Flamme zugeführt
und so die darin enthaltene Wärme
zurück gewonnen
werden.
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Ein
vorteilhaftes Einsatzgebiet der Drehkolbenmatrix-Maschine ist der
Antrieb von Fahrzeugen, wobei als Energieträger vorzugsweise Druckluft dient.
Die Drehkolbenmaschine kann dabei sowohl als Motor wie auch als
Bremse fungieren, wobei beim Bremsen aus kinetischer Energie des
Fahrzeugs Druckluft erzeugt und diese zur späteren Verwendung gespeichert
werden kann. Wegen der hohen Leistungsdichte einer Drehkolbenmaschine
ist eine Rückgewinnung
von kinetischer Energie auch bei Fahrrädern und Kleinkrafträdern erzielbar.
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Mit
Hilfe der vorgeschlagenen Drehkolbenmaschine ist es möglich, Räder oder
Radgruppen eines Fahrzeugs einzeln anzutreiben oder zu bremsen, und
diese über
flexible Druckluftleitungen aus einer im Fahrzeug befindlichen zentralen
Druckluftquelle mit Kraft zu versorgen. So können auf einfache Weise auch
Anhänger
mit treibenden Rädern
ausgestattet werden, oder gewöhnliche
Fahrzeuge mit einem Allradantrieb.
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Ein
Fahrzeug kann große
Mengen Druckluft von Tankstellen beziehen und in Druckflaschen mit sich
führen.
Alternativ oder zusätzlich
kann aber auch die benötigte
Druckluft mit Hilfe eines Verbrennungsmotors im Fahrzeug selbst
erzeugt werden und nur eine kleine Menge Druckluft in Flaschen bereitgehalten
werden. Der Verbrennungsmotor eines solchen Druckluft-Hybridantriebs
kann hierbei sehr effizient in einem optimalen Arbeitsbereich laufen
und dadurch Kraftstoff sparen. Zudem ist vorteilhafterweise vorgesehen,
daß sich
der Verbrennungsmotor in bestimmten Situationen abschaltet, etwa
zur Vermeidung von Luftverschmutzung in Tunnels oder in Innenstädten, wobei
das Fahrzeug dann allein aus seinem Druckgasspeicher versorgt werden
kann. Die Drehkolbenmaschine kann auch als Druckluft-Zusatzantrieb
zur Aufrüstung
von Fahrzeugen mit einem herkömmlichen
Verbrennungsmotor vorgesehen sein, der ebenfalls ein zeitweises
Abschalten des Verbrennungsmotors erlaubt, aber auch eine Rückgewinnung
von kinetischer Energie erzielen kann. Ein solcher Zusatzantrieb
kann insbesondere in Bussen und LKWs eingesetzt werden, die ohnehin
schon Druckluft für
ihre Bremsen benötigen.
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Die
Drehkolbenmatrix-Maschine kann weiterhin in Bau- und Bergwergsmaschinen
Verwendung finden, wo Druckluft ohnehin meist verfügbar ist,
auf Schiffen zum Antrieb von Winden und ähnlichem, als Schiffsantrieb,
in der Industrieautomation, in der Verfahrenstechnik insbesondere
in feuchten und nassen Umgebungen.
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Druckluft
kann den Hauptnachteil regenerativer Energiegewinnung beheben: Mit
Hilfe regenerativer Energieformen erzeugte Druckluft läßt sich
in Druckbehältern
nahezu beliebig lange speichern oder sogar transportieren, bis die
darin enthaltene Energie benötigt
wird. Als Behälter
kann dabei ein ohnehin vorhandener Turm einer Windkraftanlage dienen,
oder der Schwimmkörper
eines Wellenkraftwerks. Wichtig ist hier eine verlustarme Umwandlung von
Druckenergie in andere Energieformen und umgekehrt, wofür sich die
hier vorgeschlagene Drehkolbenmaschine besonders eignet.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und zugehöriger Zeichnungen
näher erläutert. In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
einen Längsschnitt
durch eine Drehkolbenmaschine mit einer 2 × 2 Drehkolben umfassenden
Drehkolbenmatrix nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung,
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2:
Drehkolbenmatrix mit 3 × 3
Drehkolben und gegenphasig pulsierenden Arbeitskammern in verschiedenen
Drehstellungen,
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3: eine perspektivische Darstellung der um
die Kolbendrehachsen schraubenartig verwundenen Drehkolben aus 1,
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4:
einen Längsschnitt
durch die schraubenartig verwundenen Drehkolben aus 3,
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5:
eine perspektivische Teilschnittansicht eines stirnseitig auf der
Drehkolbenmatrix sitzenden Synchronisierungsgetriebes,
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6:
einen schematischen Längsschnitt durch
eine als Wärmepumpe
ausgebildete Drehkolbenmaschine,
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7:
einen schematischen Längsschnitt durch
eine als Wärmemotor
ausgebildete Drehkolbenmaschine nach einer weiteren bevorzugten
Ausführung
der Erfindung, und
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8:
eine schematische Darstellung einer Drehkolbenmatrix-Maschine ohne
besondere Vorkehrungen zur Vermeidung eines pneumatischen Kurzschlusses
während
des Nulldurchgangs des Kammerquerschnitts an der Endplatte, bei
dem ungewollt Arbeitsfluid aus einer Arbeitskammer oder auch einer
Zuleitung zu dieser insbesondere in den Außenraum fließen kann.
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Die
in 1 gezeichnete Ausführung einer Drehkolbenmaschine 1 umfasst
eine Drehkolbenmatrix 2, die in der dargestellten Ausführung vier
Drehkolben 3 umfasst, die mit ihren Drehachsen 4 zueinander
parallel angeordnet sind, so dass die Drehkolben 3 zwischen
sich eine Arbeitskammer 5 einschließen, die durch die noch näher zu erläuternde
Ausbildung der Drehkolben 3 bei Drehung derselben um die
Drehachsen 4 ihr Volumen und ihre Lage ändert.
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Die
Drehkolben 3 sind in der gezeichneten Ausführung zwischen
zwei Endplatten 6 angeordnet, die stirnseitig an die Drehkolben 3 angrenzen
und in der gezeichneten Ausführung
senkrecht zu den Drehachsen 4 angeordnet sind, wobei vorteilhafterweise
die einlassseitige Endplatte 6 (gemäß 1 links)
unmittelbar an die Drehkolbenstirnseiten angrenzt, während die
auslassseitige Endplatte 6 (gemäß 1 rechts)
zum erleichterten Gasaustritt von den Drehkolbenstirnseiten durch
einen Spalt beabstandet ist. Die Endplatten 6 sind umfangsseitig
an einem Maschinenge häuse 7 gelagert,
das insgesamt zylindrisch ausgebildet sein kann und die Drehkolbenmatrix 2 nebst
den stirnseitigen Endplatten 6 umschließt.
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Die
Drehkolben 3 besitzen stirnseitig Drehkolbenwellen 8,
genauer gesagt Wellenansätze
bzw. Wellenstümpfe,
die durch entsprechende Ausnehmungen durch die Endplatten 6 hindurchtreten
und an Drehkolbenlagern 9 drehbar gelagert sind. Die Drehkolbenlager 9 können dabei
an den Endplatten 6 abgestützt sein, oder auch an einem
Lagerträger, der
an dem Maschinengehäuse 7 und/oder
den Endplatten 6 abgestützt
ist.
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In
der gezeichneten Ausführung
ist die Drehkolbenmatrix 2 mit einem stirnseitig hinter
den Endplatten 6 angeordneten Synchronisierungsgetriebe 10 gekoppelt,
das sich zwischen der jeweiligen Endplatte 6 und dem stirnseitigen
Teil des Maschinengehäuses 7 erstreckt.
Das Synchronisierungsgetriebe 10 synchronisiert die Drehbewegungen
der Drehkolben 3 zueinander und koppelt diese Drehbewegung mit
einer zentralen Arbeitswelle 11.
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Wie 5 zeigt,
kann das Synchronisierungsgetriebe 10 Kolbenräder 12 umfassen,
die jeweils auf den Drehkolbenwellen 8 sitzen und mit diesen
drehfest verbunden sind. Mit den Kolbenrädern 12 kann ein Ventilrad 13 gekoppelt
sein, das mit den Kolbenrädern 12 in
Wälzeingriff
steht. In der gezeichneten Ausführung
sind die Kolbenräder
und das Ventilrad als Zahnräder
ausgebildet. Das Ventilrad 13 synchronisiert dabei die
Kolbenräder 12 und
verteilt darüber
hinaus das Drehmoment gleichmäßig über die
Drehkolbenmatrix. Vorteilhafterweise ist das Ventilrad 13 schwimmend
gelagert, insbesondere kann es nach der gezeichneten Ausführung von
dem jeweils benachbarten Kolbenrädern 12 getragen
sein. Wie 5 zeigt, können die Kolben- und Ventilräder 12 und 13 mit
axialen und/oder radialen Führungsflächen 14 ausgestattet
sein, über
die die Räder
zueinander positioniert werden.
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Ferner
umfasst das Synchronisierungsgetriebe 10 in der gezeichneten
Ausführung
ein zentrales Sammelrad 15, das in der gezeichneten Ausführung als
Hohlrad ausgebildet ist und mit den Kolbenrädern 12 kämmt, so
dass die Drehbewegung der Drehkolben 3 in eine Drehbewegung
der Arbeitswelle 11 oder umgekehrt umgesetzt wird. Die
Arbeitswelle 11 ist drehfest mit dem Sammelrad 15 verbunden
und über
Lager 16 an dem Maschinengehäuse 7 und/oder einem
Getriebegehäuse
gelagert.
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Wie 1 zeigt,
kann das Synchronisierungsgetriebe 10 zwei Getriebeebenen
umfassen, und zwar vorteilhafterweise jeweils eine auf den gegenüberliegenden
Stirnseiten der Drehkolbenmatrix 2. In der gezeichneten
Ausführung
umfassen dabei beide Getriebeebenen jeweils die vorbeschriebenen Kolbenräder 12 und
das Ventilrad 13, während
nur eine Arbeitswelle 11 über ein entsprechendes Sammelrad 15 auf
einer Stirnseite vorgesehen ist. Es können jedoch auch beidseitige
Abtriebs- bzw. Antriebswellen
vorgesehen werden.
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Die – in der
gezeichneten Ausführung – beidseitig
vorgesehenen Ventilräder 13 treiben
Ventilscheiben 17 an bzw. bilden selbst Ventilscheiben 17, mittels
derer jeweils ein Einlass 18 und ein Auslass 19 gesteuert
werden, über
die Arbeitsfluid, sei es Gas oder Flüssigkeit oder ein Gemisch hieraus,
in die Arbeitskammer 5 einbringbar bzw. entfernbar ist.
Die Ventilscheiben 17 überdecken
dabei entsprechende Einlass- und Auslassöffnungen in den Endplatten 6. Die
Ventilscheiben 17 sind hier mit Durchlassöffnungen 20 versehen,
die durch die Drehung der Ventilräder 13 um die Einsetzpunkte
rotieren, wodurch eine kurzschlussfreie Befüllung bzw. Entleerung der Arbeitskammer 5 erreicht
werden kann.
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Wie 2 zeigt,
kann die Drehkolbenmatrix 2 nicht nur aus vier Drehkolben 3 bestehen,
sondern auch andere Anzahlen von Drehkolben umfassen. In 2 ist
eine Drehkolbenmatrix 2 mit 3 × 3 Drehkolben 3 vorgesehen,
wobei 2a eine Drehstellung von 24° der Drehkolben 3 zeigt,
während 2b eine 45° Drehstellung der Drehkolben 3 zeigt.
Es versteht sich, dass bei der Drehkolbenmatrix 2 gemäß 2 mehrere
Arbeitskammern 5 zwischen den Drehkolben 3 eingeschlossen
sind, die sich zyklisch vergrößern und
verkleinern, wobei bei der gezeichneten Ausführung vorteilhafterweise sich
zwei Arbeitskammern vergrößern, während sich
zwei Arbeitskammern verkleinern.
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2 zeigt
weiterhin die den Einlass 18 bzw. den Auslass 19 steuernden
Ventilscheiben 17, die sich entsprechend der Drehung der
Ventilräder 13 drehen.
Wie 2b zeigt, ist die Anordnung derart getroffen,
dass die Durchlassöffnungen 20 in
den Ventilscheiben 17 von den Drehkolben 3 verdeckt sind,
wenn die Drehkolben 3 eine Stellung einnehmen, in der die
zugehörige
Arbeitskammer 5 ihren minimalen Querschnitt an der Endplatte
einnimmt. Vorteilhafterweise entspricht die Kontur der Durchlassöffnungen 20 seitlich
den trochoidförmigen
Bewegungskurven der Drehkolbenkanten bzw. -spitzen in Bezug auf
die sich drehende Ventilscheibe, um einen maximalen Durchlassquerschnitt
zu erreichen.
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Wie 3 zeigt, sind die Drehkolben 3 vorteilhafterweise
um ihre Drehachsen 4 in sich verdreht. Sie besitzen eine
schraubenartig um die Drehachse 4 verdrehte Außenkontur,
wobei durch Variation der Steigung der schraubenförmigen Verwindung über die
Drehachse 4 die Kompressions- bzw. Dekompressionsverhältnisse
in der gewünschten
Weise gesteuert werden können.
Insbesondere kann der zeitliche Verlauf eines Arbeitskammervolumens
bei konstanter Drehkolbendrehung über eine Variation der Steigung
der schraubenartigen Verwindung der Drehkolben 3 frei bestimmt
werden. Damit lässt
sich der Energiefluss zwischen dem eingeschlossenen Arbeitsfluid
und der Drehkolbenmatrix 2 direkt steuern ebenso wie die
Temperatur des Arbeitsfluids.
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Wie 6 zeigt,
kann die Drehkolbenmaschine 1 vorteilhafterweise eine Wärmepumpe
bilden, bei der eine treibende Temperaturdifferenz durch Kompression
oder Expansion eines Arbeitsgases erzeugt wird. Wie 6 zeigt,
durchläuft
der in den Arbeitskammern 5 eingeschlossene Arbeitsfluidstrom
drei Bereiche. Im ersten Arbeitsbereich nach dem Einlass 18 wird
der Arbeitsfluidstrom komprimiert und dabei erwärmt. Im mittleren Bereich gelangt
seine Wärme über die
Drehkolbenoberflächen nach
außen,
wo sie einen zweiten Arbeitsfluidstrom erwärmt. Schließlich wird der in den Arbeitskammern 5 eingeschlossene
Arbeitsfluidstrom zum Auslaß 19 hin
wieder expandiert, so dass die dabei frei werdende Wellenarbeit
die Kompression im ersten Bereich unterstützt. Nach dem Durchlauf und
einer Expansion auf den Anfangsdruck ist der aus dem Auslass 19 der
Drehkolbenmatrix 2 austretende Arbeitsfluidstrom kälter als
vorher, während
der zweite Arbeitsfluidstrom wärmer
ist.
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Wie 7 zeigt,
kann die Drehkolbenmaschine 1 vorteilhafterweise auch als
Wärmemotor ausgebildet
sein, bei dem einem in den Arbeitskammern eingeschlossenen kalten
Arbeitsfluid über
bewegte Drehkolbenoberflächen
Wärme zugeführt wird,
wodurch es sich aufheizt und ausdehnt. Wie 7 zeigt,
erfolgt die Zufuhr von Wärme
in dieser gezeichneten Ausführung
durch Beheizen der Außenseite
der Drehkolben 3 mit einer Flamme und deren Abgasen, die
im Gegenstromprinzip die Drehkolbenmatrix 2 umströmen. Das
erwärmte
Arbeitsfluid, das Frischluft sein kann, wird anschließend der
Flamme zugeführt,
wodurch die darin enthaltene Wärme zurück gewonnen
wird.