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Die
Erfindung betrifft einen hydrostatischen Mehrmotorenantrieb mit
Energierückgewinnung.
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Um
den unterschiedlichen Antriebsanforderungen beispielsweise bei Betrieb
eines Baustellenfahrzeugs gerecht zu werden, ist es bekannt, Mehrmotorenantriebe
einzusetzen. Solche Mehrmotorenantriebe erreichen die erforderliche
Zugkraft und können
gleichzeitig zum Betrieb im Straßenverkehr erhebliche Geschwindigkeiten
beispielsweise eines Radladers erzeugen. Bei solchen Mehrmotorenantrieben
wird eine gemeinsame Hydropumpe dazu verwendet, zwei parallel zueinander
angeordnete Hydromotoren mit Druckmittel zu beaufschlagen. Ein solcher
Mehrmotorenantrieb ist aus der
DE 102 55 048 B3 bekannt. Bei dem dort vorgeschlagenen
hydrostatischen Fahrantrieb wird eine verstellbare Pumpe verwendet,
um in einem geschlossenen Kreislauf zwei parallel mit Druckmittel
beaufschlagte Hydromotoren mit Druckmittel zu versorgen. Die Hydromotoren
sind über
einen Freilauf miteinander gekoppelt. Um auch bei einer Rückwärtsfahrt
das Betreiben beider Hydromotoren zu ermöglichen, ist es vorgesehen,
unter Umgehung des Freilaufs über
jeweils eine Getriebestufe sowie eine dazwischen angeordnete Kupplung
die beiden Hydromotoren starr miteinander zu verbinden. So steht
sowohl für
Vorwärts-
als auch für
Rückwärtsfahrt
die maximale Zugkraft zur Verfügung.
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Beim
Einsatz treten bei Nutzfahrzeugen häufige Reversiervorgänge auf.
Bei hydrostatischen Fahrantrieben wird das Erzeugen einer Bremskraft häufig durch
Verstellen des hydrostatischen Getriebes bewirkt. Das so im Schiebebetrieb
bzw. im Bremsbetrieb erzeugte Abtriebsmoment wird an dem Antriebsmotor,
meist eine Dieselbrennkraftmaschine, abgestützt. Nachteilig dabei ist es,
dass die während des
Bremsvorgangs freiwerdende kinetische Energie für einen anschließenden Beschleunigungsvorgang nicht
wieder verfügbar
ist.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, einen Mehrmotorenantrieb zu schaffen,
bei dem die während
eines Brems- oder Schiebebetriebs abgebaute kinetische Energie gespeichert
und so für
einen nachfolgenden Beschleunigungsprozess nutzbar gemacht werden
kann.
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Die
Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Mehrmotorenantrieb gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst
der Mehrmotorenantrieb eine Hydropumpe sowie einen ersten Hydromotor
und einen zweiten Hydromotor. Der erste Hydromotor und der zweite
Hydromotor sind mit der Hydropumpe über eine erste Arbeitsleitung
und eine zweite Arbeitsleitung verbunden. Zumindest ein erster Speicher
zum Speichern von Druckenergie ist mit der ersten Arbeitsleitung
oder der zweiten Arbeitsleitung verbindbar.
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Dadurch,
dass der erste Speicher zum Speichern von Druckenergie mit einer
der Arbeitsleitungen verbindbar ist, ist es möglich, während eines Schiebe- oder Bremsbetriebs
durch zumindest einen oder auch beide der Hydromotoren den in der
jeweiligen Arbeitsleitung erzeugten Druck dem ersten Speicher zuzuführen. Damit
kann durch Erhöhen
des Drucks in dem ersten Speicher die kinetische Energie in Druckenergie
umgewandelt werden. Die Druckenergie ist in dem ersten Speicher
gespeichert und steht für
einen anschließenden
Beschleunigungsvorgang zur Verfügung.
Der erste Speicher ist dabei mit der ersten oder der zweiten Arbeitsleitung
verbindbar. Damit kann sowohl durch Rückführen der Druckenergie in die
erste Arbeitsleitung als auch durch Rückführen der Druckenergie in die
zweite Arbeitsleitung in der Arbeitsleitung Druck zur Verfügung gestellt
werden, mit dem der Hydromotor bzw. die Hydromotoren beaufschlagbar
sind. Durch Beaufschlagen des bzw. der Hydromotoren mit Druck aus
dem ersten Speicher ist ein Abtriebsmoment durch den bzw. die Hydromotoren
erzeugbar.
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In
den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Mehrmotorenantriebs
ausgebildet.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, zusätzlich
zu dem ersten Speicher einen zweiten Speicher vorzusehen, der mit
der jeweils anderen Arbeitsleitung verbindbar ist. Damit kann ein
Volumenstromausgleich sowohl während
des Aufladens des ersten Speichers als auch während des Rückgewinnens der Druckenergie
aus dem ersten Speicher durch Aufnahme bzw. Abgabe eines entsprechenden
Volumenstroms durch den zweiten Speicher erreicht werden. Damit
ist ein Volumenstromausgleich über
den eigentlichen hydraulischen Kreislauf nicht erforderlich. Die
Verwendung von zwei Speichern, welche wechselweise mit der ersten
Arbeitsleitung bzw. der zweiten Arbeitsleitung verbindbar sind,
ermöglicht
es somit, in einfacher Weise die Speicherung und Rückgewinnung von
Energie während
eines Brems- bzw. Beschleunigungsvorgangs in einem geschlossenen
Kreislauf vorzunehmen.
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Vorzugsweise
wird zur Verbindung des ersten Speichers bzw. des zweiten Speichers
mit der ersten bzw. zweiten Arbeitsleitung ein Fahrtrichtungsventil
vorgesehen. Mittels des Fahrtrichtungsventils ist es möglich, sowohl
für Vorwärts- als
auch für
Rückwärtsfahrt
in einfacher Weise sowohl die Speicherung als auch die Rückgewinnung
der gespeicherten Energie zu realisieren. Hierzu kann durch das
Fahrtrichtungsventil bei Vorsehen eines ersten Speichers und eines
zweiten Speichers entweder der erste Speicher mit der ersten Arbeitsleitung
und gleichzeitig der zweite Speicher mit der zweiten Arbeitsleitung
oder aber der zweite Speicher mit der ersten Arbeitsleitung und
der erste Speicher mit der zweiten Arbeitsleitung verbunden werden. Somit
ist es unabhängig
von der Fahrtrichtung während
der Speicherung der Energie möglich,
die Rückgewinnung
der Energie wahlweise bei Vorwärtsbeschleunigung
oder Rückwärtsbeschleunigung
durchzuführen.
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Vorzugsweise
wird das Fahrtrichtungsventil so geschaltet, dass bei Betätigen einer
Bremseinrichtung, beispielsweise der Betriebsbremse des durch den
hydrostatischen Mehrmotorenantrieb angetriebene Nutzfahrzeugs, der
erste Speicher mit einer stromabwärts der Hydromotoren angeordneten
ersten Arbeitsleitung oder zweiten Arbeitsleitung verbunden wird.
Gerät ein
Fahrzeug in einen Schiebebetrieb bzw. wird es durch Betätigung einer
Bremseinrichtung aktiv abgebremst, so wirken die in dem hydraulischen
Kreislauf angeordneten Hydromotoren als Pumpe. Sie fördern in
die stromabwärts
des jeweiligen Hydromotors angeordnete Arbeitsleitung Druckmittel.
Dieses unter Druck stehende Druckmittel wird durch Verbinden des
ersten Speichers über das
Fahrtrichtungsventil mit der stromabwärts angeordneten Arbeitsleitung
in den ersten Speicher gefördert,
so dass die kinetische Energie als Druckenergie in dem ersten Speicher
gespeichert wird. Durch das automatische Verstellen des Fahrtrichtungsventils aufgrund
der Betätigung
einer Bremseinrichtung wird dabei immer dann, wenn ein Bremsvorgang
eingeleitet wird, die kinetische Energie automatisch in Druckenergie
umgewandelt und in dem ersten Speicher gespeichert.
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Das
Fahrtrichtungsventil ist vorzugsweise ein 4/3-Wegeventil. Bei einem 4/3-Wegeventil
ist es ferner möglich,
zusätzlich
zu der ersten und zweiten Schaltposition, in der der erste Speicher
mit einer der beiden Arbeitsleitungen und der zweite Speicher mit der
jeweils anderen Arbeitsleitung verbunden ist, eine Ruhestellung
vorzusehen, in der beide Speicherelemente von dem hydraulischen
Kreislauf vollständig
abgekoppelt sind. Eine solche vollständige Abkopplung, die vorzugsweise
in der Ruhestellung des Fahrtrichtungsventils vorgesehen ist, ermöglicht eine
längere
Speicherung der gespeicherten Druckenergie in dem ersten Speicher.
Eine solche Speicherung kann beispielsweise dann sinnvoll sein,
wenn während
einer Überführungsfahrt
des Baustellenfahrzeugs, beispielsweise der Wechsel von einer Baustelle
zu einer anderen Baustelle, für
eine längere
gleich bleibende Transportgeschwindigkeit eine Entnahme nicht erforderlich
ist.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, zumindest dem ersten Speicher eine Druckhalteeinrichtung
vorzuschalten. Mit Hilfe einer solchen Druckhalteeinrichtung kann
der in dem Speicherelement herrschende Druck auf einen Mindestwert
festgelegt werden. Lediglich wenn der in dem ersten Speicherelement
herrschende Druck oberhalb dieses Mindestwerts ist, ist eine Entnahme
von Druckmittel aus dem ersten Speicherelement zum Antreiben zumindest
eines der beiden Hydromotoren möglich.
Die Druckhalteeinrichtung ist dabei vorzugsweise so aufgebaut, dass
ein Befüllen
des ersten Speichers unabhängig
von dem darin herrschenden Druck möglich ist.
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Der
hydrostatische Mehrmotorenantrieb ist vorzugsweise so ausgelegt,
dass der erste Hydromotor und der zweite Hydromotor parallel zueinander
in dem hydraulischen Kreislauf angeordnet sind. Eine solche parallele
Anordnung des ersten Hydromotors und des zweiten Hydromotors hat
den Vorteil, dass beispielsweise auch wenn einer der beiden Hydromotoren
auf ein Nullschluckvolumen gestellt ist, durch den anderen Hydromotor
die Speicherung von Energie in dem ersten Speicher ebenso möglich ist wie
die anschließende
Rückgewinnung.
Dadurch wird die Speicherung und Rückgewinnung von Energie nicht
nur im Baustelleneinsatz möglich,
sondern auch während
einer Straßenfahrt,
bei der beispielsweise einer der beiden Hydromotoren auf ein Nullschluckvolumen
eingestellt ist, um den gesamten Volumenstrom dem anderen Hydromotor
zuführen
zu können.
Auf diese Weise ist eine Energiespeicherung und Rückgewinnung
auch im Straßenbetrieb
eines Mehrmotorenantriebs möglich.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen hydrostatischen Mehrmotorenantriebs.
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In
der 1 ist schematisch ein hydrostatischer Mehrmotorenantrieb 1 dargestellt.
Der hydrostatische Mehrmotorenantrieb 1 umfasst einen Antriebsmotor 2.
Der Antriebsmotor 2 ist in der Regel eine Dieselbrennkraftmaschine
eines Nutzfahrzeugs. Das von der Antriebsmaschine 2 erzeugte
Abtriebsmoment wird über
eine Abtriebswelle 3 einer Hydropumpe 4 zugeführt. Die
Hydropumpe 4 ist vorzugsweise eine in ihrem Fördervolumen
verstellbare Hydropumpe. Die Hydropumpe 4 ist vorzugsweise
auch zur Förderung
in zwei Richtungen ausgelegt und beispielsweise als hydrostatische
Axialkolbenmaschine in Schrägscheiben-
bzw. Schrägachsenbauweise ausgeführt.
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Die
Hydropumpe 4 ist mit einer ersten Arbeitsleitung 5 und
einer zweiten Arbeitsleitung 6 verbunden. In Abhängigkeit
von der eingestellten Förderrichtung
sowie des eingestellten Fördervolumens erzeugt
die Hydropumpe 4 aufgrund des über die Abtriebswelle 3 von
dem Antriebsmotor 2 zugeführten Drehmoments einen Volumenstrom
in die erste Arbeitsleitung 5 bzw. die zweite Arbeitsleitung 6.
In der nachfolgenden Beschreibung bedeutet eine Förderung
von Druckmittel durch die Hydropumpe 4 in die erste Arbeitsleitung 5 eine
Vorwärtsfahrt.
Bei einer Vorwärtsfahrt
wird also Druckmittel in der Darstellung der 1 im Uhrzeigersinn,
bei einer Rückwärtsfahrt dagegen
entgegen dem Uhrzeigersinn gefördert.
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Die
erste Arbeitsleitung 5 verzweigt sich in einen ersten Arbeitsleitungszweig 7 und
einen zweiten Arbeitsleitungszweig 8. Ebenso verzweigt
sich die zweite Arbeitsleitung 6 in einen dritten Arbeitsleitungszweig 9 und
einen vierten Arbeitsleitungszweig 10. Zum Erzeugen eines
Abtriebsmoments sind ein erster Hydromotor 11 und eine
zweiter Hydromotor 12 vorgesehen. Der erste Hydromotor 11 ist
mit dem ersten Arbeitsleitungszweig 7 und dem dritten Arbeitsleitungszweig 9 verbunden.
Der zweite Hydromotor 12 ist mit dem zweiten Arbeitsleitungszweig 8 und
dem vierten Arbeitsleitungszweig 10 verbunden. Somit sind
der erste Hydromotor 11 und der zweite Hydromotor 12 in
einem geschlossenen hydraulischen Kreislauf mit der Hydropumpe 4 verbunden. Der
erste Hydromotor 11 und der zweite Hydromotor 12 sind
dabei parallel zueinander angeordnet, so dass das von der Hydropumpe 4 geförderte Druckmittel
dem ersten Hydromotor 11 und dem zweiten Hydromotor 12 bei
Vorwärtsfahrt über den
ersten Arbeitsleitungszweig 7 bzw. dem zweiten Arbeitsleitungszweig 8 zugeführt wird.
Dementsprechend wird bei Rückwärtsfahrt
durch die Hydropumpe 4 in die zweite Arbeitsleitung 6 Druckmittel
gefördert.
Das Druckmittel wird über
den dritten Arbeitsleitungszweig 9 und den vierten Arbeitsleitungszweig 10, dem
ersten Hydromotor 11 bzw. dem zweiten Hydromotor 12 zugeführt.
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Der
erste Hydromotor 11 gibt sein Abtriebsmoment über eine
erste Getriebeeingangswelle 13 an ein Summiergetriebe 15 weiter.
Entsprechend ist der zweite Hydromotor 12 über eine
zweite Getriebeeingangswelle 14 mit dem Summiergetriebe 15 verbunden.
Das über
die erste Getriebeeingangswelle 13 und die zweite Getriebeeingangswelle 14 erzeugte
Drehmoment wird in dem Summiergetriebe 15 summiert und über eine
Getriebeausgangswelle 17 beispielsweise einem Radantrieb 16 zugeführt. Anstelle
des Radantriebes 16 sind auch andere Lasten denkbar. Beispielsweise
kann das an der Getriebeausgangswelle 17 erzeugte Abtriebsmoment
auch zum Antreiben eines Drehwerks eines Baggers oder ähnlichem
eingesetzt werden.
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Gerät das beschriebene
Fahrzeug in den Schiebebetrieb, so wird durch den Radantrieb 16 ein Antriebsmoment
erzeugt, welches über
die Getriebeausgangswelle 17, das Summiergetriebe 15 an den
ersten Hydromotor 11 bzw. den zweiten Hydromotor 12 abgegeben
wird. Die Hydromotoren 11, 12 wirken nun als Pumpen
und saugen aus der bzgl. der Hydropumpe 4 förderseitigen
Arbeitsleitung Druckmittel an und fördern es in die stromabwärtige Arbeitsleitung.
Bei einer Vorwärtsfahrt
wird also durch die Hydromotoren 11 bzw. 12 Druckmittel
aus der ersten Arbeitsleitung 5 angesaugt und in die stromabwärtige zweite
Arbeitsleitung 6 hinein gefördert. Die Hydromotoren 11 und 12 sind
vorzugsweise beide hinsichtlich ihres Schluckvolumens einstellbar.
Die Hydromotoren 11 und 12 können beispielsweise identisch
aufgebaut sein und in Schrägachsen-
bzw. Schrägscheibenbauweise
ausgeführt
sein. Es ist jedoch auch denkbar, lediglich einen der beiden Hydromotoren 11 oder 12 verstellbar
auszuführen,
während
der andere als Konstantmotor ausgebildet ist.
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Während eines
Bremsvorgangs bzw. im Schiebebetrieb des angetriebenen Fahrzeugs
wird durch einen oder beide Hydromotoren 11, 12 Druckmittel
in die stromabwärtige
Arbeitsleitung 5, 6 gefördert. Um diese Druckenergie
speichern zu können, ist
ein erster Speicher 18 vorgesehen. Ein zweiter Speicher 19 dient
dazu, das aus dem hydraulischen Kreislauf entnommene Druckmittel
nachzuführen, um
so für
einen Volumenstromausgleich zu sorgen. Der erste Speicher 18 ist
zur Speicherung der frei werdenden kinetischen Energie in Form von
Druckenergie vorgesehen. Hierzu ist der erste Speicher 18 als
Hochdruckspeicher ausgeführt.
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Um
Druckmittel in den ersten Speicher 18 fördern zu können, ist eine Hochdruckspeicherleitung 20 mit
dem ersten Speicher 18 verbunden. Entsprechend ist der
zweite Speicher 19 über
eine Niederdruckspeicherleitung 21 mit dem hydraulischen Kreislauf
verbindbar. Um die Hochdruckspeicherleitung 20 und die Niederdruckspeicherleitung 21 in
geeigneter Weise mit der ersten Arbeitsleitung 5 bzw. der
zweiten Arbeitsleitung 6 zu verbinden, ist ein Fahrtrichtungsventil 22 vorgesehen.
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Das
Fahrtrichtungsventil 22 ist vorzugsweise als 4/3-Wegeventil ausgeführt und
mit einer ersten Verbindungsleitung 24 sowie einer zweiten
Verbindungsleitung 25 verbunden. Die erste Verbindungsleitung 24 verbindet
die erste Arbeitsleitung 5 mit einem Anschluss des Fahrtrichtungsventils 22.
Die zweite Verbindungsleitung 25 verbindet die zweite Arbeitsleitung 6 mit
einem weiteren Anschluss des Fahrtrichtungsventils 22.
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Das
Fahrtrichtungsventil 22 wird durch eine erste Rückstellfeder 26 und
eine zweite, in entgegengesetzter Richtung auf das Fahrtrichtungsventil 22 wirkende
Rückstellfeder 27 in
seiner in der 1 dargestellten Ruhestellung 30 gehalten.
Ausgehend aus der Ruhestellung 30 kann das Fahrtrichtungsventil 22 in
eine erste Schaltposition 31 oder eine zweite Schaltposition 32 gebracht
werden. Um das Fahrtrichtungsventil 22 aus seiner Ruhestellung 30 auslenken
zu können,
ist ein erster Elektromagnet 28 und ein zweiter Elektromagnet 29 vorgesehen.
Der erste Elektromagnet 28 wirkt mit der Rückstellfeder 26 gleichsinnig
auf das Fahrtrichtungsventil 22. Der zweite Elektromagnet 29 wirkt
dagegen gleichsinnig mit der zweiten Rückstellfeder 27 auf
das Fahrtrichtungsventil 22. Wird der erste Elektromagnet 28 mit einem
Steuersignal beaufschlagt, so wird entgegen der Kraft der zweiten
Rückstellfeder 27 das
Fahrtrichtungsventil 22 aus seiner Ruhestellung 30 in
Richtung seiner ersten Schaltposition 31 verstellt. In
seiner ersten Schaltposition 31 ist die Hochdruckspeicherleitung 20 mit
der ersten Verbindungsleitung 24 verbunden. Gleichzeitig
wird die Niederdruckspeicherleitung 21 mit der zweiten
Verbindungsleitung 25 verbunden.
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Wird
dagegen der zweite Elektromagnet 29 mit einem Steuersignal
beaufschlagt, während
sich das Fahrtrichtungsventil 22 in seiner Ruhestellung 30 befindet,
so wird die erste Rückstellfeder 26 komprimiert
und das Fahrtrichtungsventil 22 in seine zweite Schaltposition 32 gebracht.
In der zweiten Schaltposition 32 ist die Hochdruckspeicherleitung 20 mit
der zweiten Verbindungsleitung 25 verbunden. Gleichzeitig
wird die Niederdruckspeicherleitung 21 mit der ersten Verbindungsleitung 24 verbunden.
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Zur
Betätigung
der Elektromagnete 28 und 29 dient vorzugsweise
einerseits die aktuelle Fahrtrichtung des durch den hydrostatischen
Mehrmotorenantriebs 1 angetriebenen Fahrzeugs und andererseits
beispielsweise die Betätigung
einer Bremseinrichtung. Eine solche Bremseinrichtung kann entweder
ein Handfahrhebel oder aber ein Bremspedal sein. Für die nachfolgenden
Ausführungen
des Speicherns von Druckenergie wird angenommen, dass das Fahrzeug
in Vorwärtsrichtung
fährt.
Während des
normalen Fahrbetriebs fördert
folglich die Hydropumpe 4 die erste Arbeitsleitung 5 und
beaufschlagt über
den ersten Arbeitsleitungszweig 7 und den zweiten Arbeitsleitungszweig 8 den
ersten Hydromotor 11 und den zweiten Hydromotor 12.
Damit ist die erste Arbeitsleitung 5 die förderseitige
Arbeitsleitung hinsichtlich der Hydropumpe 4 und die stromaufwärtige Arbeitsleitung
hinsichtlich der Hydromotoren 11, 12. Die zweite
Arbeitsleitung 6 ist dagegen stromabwärts der Hydromotoren 11, 12 angeordnet
und ist die saugseitige Arbeitsleitung bzgl. des Hydromotors 4.
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Ausgehend
von einer solchen Vorwärtsfahrt wird
beispielsweise durch einen Bediener ein Bremspedal als Bremseinrichtung
betätigt.
Die Betätigung der
Bremseinrichtung wird durch einen Sensor erkannt und durch ein nicht
dargestelltes Steuergerät wird
der zweite Elektromagnet 29 mit einem Signal beaufschlagt.
Aufgrund des Signals wird das Fahrtrichtungsventil 22 in
seine zweite Schaltposition 32 gebracht. In der zweiten
Schaltposition 32 ist die stromabwärtige, zweite Arbeitsleitung 6 über die zweite
Verbindungsleitung 25 mit der Hochdruckspeicherleitung 20 verbunden.
Während
der Verringerung von Geschwindigkeit oder im Schiebebetrieb des
angetriebenen Fahrzeugs wird entweder durch einen oder durch beide
Hydromotoren 11, 12 Druckmittel aus der ersten,
stromaufwärtigen
Arbeitsleitung 5 angesaugt und in die stromabwärtige, zweite Abreitsleitung 6 gefördert. Die
Hydropumpe 4 ist während
eines solchen Bremsvorgangs vorzugsweise in Richtung minimalen Schluckvolumens
verstellt. Für
das nachfolgende Beispiel sei angenommen, dass die Hydropumpe 4 auf
ein Nullfördervolumen eingestellt
ist.
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Infolgedessen
wird das von dem ersten Hydromotor 11 bzw. dem zweiten
Hydromotor 12 geförderte
Druckmittel über
die zweite Verbindungsleitung 25 und die Hochdruckspeicherleitung
20 dem ersten Speicher 18 zugeführt.
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Da
durch die Hydropumpe 4 kein Druckmittel gefördert werden
kann, ist es erforderlich, den in den ersten Speicher 18 hinein
geförderten
Volumenstrom aus dem zweiten Speicher 19 zuzuführen. Hierzu
ist in der zweiten Schaltposition 32 die Niederdruckspeicherleitung 21 über die
erste Verbindungsleitung 24 mit der ersten Arbeitsleitung 5 verbunden.
Die Hydromotoren 11 und 12 saugen aus dem zweiten
Speicher 19 Druckmittel an und fördern es unter Erhöhung des
Drucks in den ersten Speicher 18. Die kinetische Energie
des Fahrzeugs wird somit in Form von Druckenergie in den ersten
Speicher 18 gespeichert. Zur Aufnahme von Druckenergie
ist in dem ersten Speicher 18 ein kompressibles Volumen
vorgesehen, so dass eine Druckerhöhung in dem ersten Speicher 18 bei
Fördern
von Druckmittel in den ersten Speicher 18 hinein erzeugt
wird.
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Zur
Rückgewinnung
der gespeicherten Druckenergie des ersten Speichers 18 wird
das Fahrtrichtungsventil 22 abhängig von der gewünschten Beschleunigungsrichtung
vorwärts
bzw. rückwärts in seine
entsprechende erste bzw. zweite Schaltposition 31, 32 gebracht.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird für
eine Vorwärtsbeschleunigung der
erste Elektromagnet 28 mit einem Steuersignal beaufschlagt
und das Fahrtrichtungsventil 22 in seine erste Schaltposition 31 gebracht.
Das in dem ersten Speicher 18 gespeicherte Druckmittel
wird über
die Hochdruckspeicherleitung 20 und die erste Verbindungsleitung 24 in
die erste Arbeitsleitung 5 gefördert. Die erste Arbeitsleitung 5 ist über den
ersten Arbeitsleitungszweig 7 und den zweiten Arbeitsleitungszweig 8 mit
dem ersten Hydromotor 11 und dem zweiten Hydromotor 12 verbunden.
Die Druckerhöhung,
die durch das Zuführen
von Druckmittel über die
erste Verbindungsleitung 24 auf der stromabwärtigen Seite
der Hydromotoren 11, 12 bewirkt wird, sorgt für eine Erzeugung
von Abtriebsdrehmoment an der ersten Getriebeeingangswelle 13 bzw.
der zweiten Getriebeeingangswelle 14.
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Bei
der vorstehenden Beschreibung wird angenommen, dass das Abtriebsmoment
an den Getriebeeingangswellen 13, 14 gleichzeitig
durch den ersten Hydromotor 11 bzw. den zweiten Hydromotor 12 bewirkt
wird. Es ist jedoch ebenso möglich,
lediglich über
einen der beiden Hydromotoren 11 bzw. 12 ein Abtriebsdrehmoment
zu erzeugen. In diesem Fall wird der jeweils andere Hydromotor dann
auf ein Nullschluckvolumen eingestellt. Das aus dem ersten Speicher 18 über die
erste Verbindungsleitung 24 zugeführte Druckmittel wird somit über lediglich
einen Hydromotor 12 bzw. 11 entspannt. Zum Volumenausgleich
ist in der ersten Schaltposition 31 des Fahrtrichtungsventils 22 die
Niederdruckspeicherleitung 21 mit der zweiten Verbindungsleitung 25 verbunden. Das über den
Hydromotor 11, 12 in den dritten Arbeitsleitungszweig 9 bzw.
den vierten Arbeitsleitungszweig 10 abströmende Druckmittel wird
durch den zweiten Speicher 19, der als Niederdruckspeicher
ausgeführt
ist, aufgenommen.
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Bei
Rückwärtsfahrt
kehrt sich die Strömungsrichtung
um. Dementsprechend wird zur Aufnahme von Druckenergie in dem ersten
Speicher 18 des Fahrtrichtungsventils 22 in seine
erste Schaltposition 31 gebracht. Hierzu wird beispielsweise
wieder durch eine Bremseinrichtung ein Schaltsignal erzeugt, welches
dem ersten Elektromagneten 28 zugeführt wird. Soll die Druckenergie
aus dem ersten Speicher 18 anschließend wieder entnommen werden,
um eine Beschleunigung in Rückwärtsrichtung zu
ermöglichen,
so wird das Fahrtrichtungsventil 22 durch Beaufschlagen
des zweiten Elektromagneten 29 in seine zweite Schaltposition 32 gebracht.
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Die
Beschleunigung und das Speichern von Druckenergie während eines
Bremsvorgangs können
dabei unabhängig
von dem jeweils vorangegangenen Fahrzustand, also Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrt
eingestellt werden.
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Eine
Entnahme von Druckmittel aus dem ersten Speicher 18 ist
nur dann sinnvoll, wenn in dem ersten Speicher 18 ein ausreichendes
Druckniveau zur Verfügung
steht. Um stets ein Mindestdruckniveau in dem Speicher 18 zu
halten und somit auch zu bewirken, dass ein Fördern durch die Hydromotoren 11, 12 gegen
den in dem ersten Speicher 18 herrschenden Druck eine Bremswirkung
erzeugt, ist eine Druckhalteeinrichtung 33 vorgesehen.
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In
der Druckhalteeinrichtung 33 verzweigt sich die Hochdruckspeicherleitung 20 in
einen ersten Hochdruckspeicherleitungszweig 20' und einen zweiten
Hochdruckspeicherleitungszweig 20''.
In dem zweiten Hochdruckspeicherleitungszweig 20'' ist ein Rückschlagventil 34 angeordnet.
Das Rückschlagventil 34 öffnet in
Richtung auf den ersten Speicher 18 hin. Eine Aufnahme
von Druckmittel durch den ersten Speicher 18 ist somit
immer dann möglich, wenn
durch die Hydromotoren 11, 12 stromabwärts ein
Druck erzeugt wird, welcher höher
ist, als der in dem ersten Speicher 18 herrschende Druck.
Ist dagegen der in dem ersten Speicher 18 herrschende Druck
niedriger als in der mit der Hochdruckspeicherleitung 20 verbundenen
Arbeitsleitung, so geht das Rückschlagventil 34 in
seine geschlossene Position. Ein Abströmen von Druckmittel aus dem
ersten Speicher 18 wird damit verhindert. Zur Entnahme
von Druckmittel ist es erforderlich, Druckmittel aus dem ersten
Speicher 18 über
die Hochdruckspeicherleitung 20 in die erste Arbeitsleitung 5 bzw.
die zweite Arbeitsleitung 6 abströmen zu lassen. Hierzu ist in dem
ersten Hochdruckspeicherleitungszweig 20' ein Druckbegrenzungsventil 35 angeordnet.
Das Druckbegrenzungsventil 35 wird durch eine Feder 36 in Richtung
seiner geschlossenen Position beaufschlagt. Der in dem ersten Hochdruckspeicherleitungszweig 20' herrschende
Druck auf der Seite des ersten Speichers 18 wird über eine
Messleitung 37 einer Messfläche zugeführt, welche eine Kraft entgegen
der Kraft der Feder 36 auf das Druckbegrenzungsventil 35 ausübt. Damit
wird bei Überschreiten eines
durch die Feder 36 festgelegten Drucks das Druckbegrenzungsventil 35 in
seine geöffnete
Position gebracht. Damit wird in der Hochdruckspeicherleitung 20 eine
durchströmbare
Verbindung immer dann geschaffen, wenn der in dem ersten Speicher 18 herrschende
Druck einen durch das Druckbegrenzungsventil 35 festgelegten
Wert überschreitet.
Eine Entnahme von Druckmittel aus dem ersten Speicher 18 ist
dann so lange möglich,
bis der Druckgrenzwert unterschritten wird und infolgedessen das
Druckbegrenzungsventil 35 schließt.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr
sind auch Kombinationen einzelner Merkmale des Ausführungsbeispiels
in beliebiger Weise möglich.