DE102006017534A1 - Kollektorgehäuse für Elektromotor - Google Patents

Kollektorgehäuse für Elektromotor Download PDF

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Francois Breynaert
Marie-Pierre Bena
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Benoit Bazin
Laurent Dubois
Stephane Omelezuk
Bruno Cheyrias
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Mickael Lebourgeois
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Abstract

Ein Kollektorgehäuse (10) für einen Elektromotor umfasst einen Träger (11), flexible Lamellen (16) und an den flexiblen Lamellen (16) befestigte Bürsten (15). Die Lamellen können die Bürsten zu einer Kontaktstellung gegen einen Kollektor pressen. Schließmittel (17) können die flexiblen Lamellen (16) in einer von der Kontaktstellung zurückgezogenen Stellung halten, um die Bürsten in einer Einbaustellung zu halten, in welcher die Bürsten von ihrer Kontaktstellung beabstandet sind.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kollektorgehäuse für einen Elektromotor und ein Verfahren zum Einbau des Kollektors in einem solchen Gehäuse.
  • Die Erfindung wird insbesondere für einen Elektromotor angewendet, der zum Antreiben einer Einrichtung eines Kraftfahrzeugs bestimmt ist, beispielsweise einen Motor für einen Fensterheber, ein Schiebedach oder zum Betätigen eines Sitzes.
  • Die FR 2 814 868 beschreibt einen solchen Elektromotor mit einem Kollektor.
  • Üblicherweise weist ein Kollektor einen Ring auf, der an seinem Umfang eine Reihe von leitenden Lamellen besitzt, wobei der Kollektorring dazu bestimmt ist, fest an einer Rotorwelle angebracht zu werden. Ein Elektromotor weist meist ein Statorgehäuse und einen im Stator drehend angebrachten Rotor auf. Der Motor weist auch fest mit der Rotorwelle verbundene Wicklungen auf, wobei jede Wicklung mit zwei einander diametral entgegengesetzten Lamellen des Kollektors elektrisch verbunden ist.
  • Der Kollektor ist üblicherweise in einem mit dem Stator fest verbundenen Kollektorgehäuse angebracht. Ein solches Gehäuse weist einen Träger auf, der eine mittlere Öffnung besitzt, die dazu dient, den Kollektor aufzunehmen und die Rotorwelle durch den Gehäuseträger hindurch zu lassen. Der Träger besteht aus einem isolierenden Material, beispielsweise aus Kunststoff. Das Kollektorgehäuse weist auch mindestens ein bezüglich dem Kollektor diametral entgegengesetztes Bürstenpaar auf, das dazu dient, die Lamellen des Kollektors zu kontaktieren, wenn sich dieser zusammen mit der Rotorwelle dreht. Die Bürsten sind mit einer elektrischen Stromversorgung elektrisch verbunden.
  • Während des Einbaus des Motors und insbesondere des Kollektors im Kollektorgehäuse müssen die Bürsten von ihrer Kontaktstelle mit den Lamellen des Kollektors fern gehalten werden. Nach dem fertiggestellten Einbau müssen die Bürsten mit den Kollektorlamellen in Kontakt gebracht werden. Der mechanische Kontakt zwischen den Bürsten und der Kollektorlamellen muss sichergestellt sein, um einen guten elektrischen Kontakt mit den mit den Lamellen verbundenen Wicklungen zu gewährleisten.
  • Während des Einsetzens des Kollektors müssen die Bürsten des Kollektorgehäuses somit in einer ersten sogenannten Einbaustellung gehalten werden, dann müssen die Bürsten in einer zweiten sogenannten Kontaktstellung gehalten werden, um ihre Funktion der elektrischen Versorgung der Kollektorlamellen sicherzustellen.
  • Beispielsweise ist ein Kollektorgehäuse, das an vom Anmelder vertriebenen Motoren angebracht und unter der Referenznummer 420143 erfasst ist, bekannt, das eine Vorrichtung zum Verriegeln der Bürsten aufweist. Ein solches Gehäuse gemäß dem Stand der Technik ist schematisch in den 1a und 1b dargestellt, welche die Bürsten in einer Einbau- bzw. Kontaktstellung zeigen.
  • Das Gehäuse weist einen Kunststoffträger 1 auf, in welchem zwei Halter 8 ausgebildet sind, die die Bürsten 5 aufnehmen. Jede Bürste weist eine elektrische Verbindung auf, die aus einer Kupferlitze 6 besteht (wobei nur eine Verbindung gezeigt ist). Das dargestellte Gehäuse weist keinen Kollektor auf, besitzt aber eine zentrale Ausnehmung 2 zur Aufnahme des Kollektorrings und der sich hindurcherstreckenden Rotorwelle.
  • In der Einbaustellung der 1a sind die Bürsten in den hinteren Teil ihres jeweiligen Halters 8 an die zur Aufnahme des Kollektors bestimmte Ausnehmung 2 entgegengesetzte Seite zurückgezogen. Eine Feder 9 hält jede der Bürsten 5 in dieser zurückgezogenen Einbaustellung.
  • In der Kontaktstellung der 1b sind die Bürsten in ihrem jeweiligen Halter 8 aufgenommen, und die Feder 9 stellt einen Druck auf den hinteren Teil der Bürste sicher, um sie zum Kollektor zu schieben.
  • Die Feder 9 stellt somit die doppelte Funktion sicher, die Bürste in einer Einbaustellung und dann in einer Kontaktstellung zu halten. Diese Feder 9 stellt jedoch ein separates Teil des Gehäuseträgers 1 dar. Sie muss somit getrennt hergestellt und anschließend am Gehäuse angebracht werden. Zudem muss der Anlagepunkt der Feder 9 von Hand auf die Oberseite oder auf die Rückseite der Bürste aufzusetzen, um die Bürste in eine Einbau- bzw. Kontaktstellung zu bringen.
  • Zudem ist die elektrische Verbindung der Bürste 5 auch durch ein zusätzliches Element gesichert, das durch die Kupferlitze 6 gebildet ist.
  • Die Vielzahl der für die gute Betriebsweise des Kollektorgehäuse notwendigen Teile erhöht dessen Kosten und macht seine Herstellung aufwändig. Zudem erfordert der Übergang der Bürsten von einer Einbaustellung in eine Kontaktstellung das manuelle Eingreifen einer Bedienperson.
  • Es besteht somit ein Bedarf an einem vereinfachten Kollektorgehäuse, das es ermöglicht, die Bürsten in einfacher, wirksamer und automatischer Weise von einer Einbaustellung in eine Kontaktstellung zu bringen.
  • Hierzu schlägt die Erfindung ein Kollektorgehäuse für einen Elektromotor vor, das Folgendes aufweist:
    • – einen Träger;
    • – am Träger befestigte flexible Lamellen;
    • – an den flexiblen Lamellen befestigte Bürsten, wobei die Lamellen die Bürsten zu einer Kontaktstellung gegen einen Kollektor pressen können;
    • – Schließmittel, die die flexiblen Lamellen in einer von der Kontaktstellung zurückgezogenen Stellung halten können.
  • Gemäß den Ausführungsformen kann das erfindungsgemäße Kollektorgehäuse ein oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen:
    • – mindestens eine flexible Lamelle ist elektrisch leitend;
    • – der Träger ist eine Leiterplatte.
    • – die flexiblen Lamellen können die Bürsten elektrisch versorgen;
    • – das Schließmittel ist eine Zunge, die sich parallel zur flexiblen Lamelle erstreckt und ein erstes, feststehendes Ende sowie ein zweites, freies Ende aufweist, das mit einem seitlichen Haken versehen ist, der die flexible Lamelle einhaken kann;
    • – das feststehende Ende der Zunge des Schließmittels ist an der flexiblen Lamelle befestigt;
    • – das Schließmittel ist mit der flexiblen Lamelle einstückig ausgeführt.
  • Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Gleichstromelektromotor mit
    • – einem erfindungsgemäßen Kollektorgehäuse;
    • – einer Rotorwelle, die mit einem zwischen den Bürsten des Kollektorgehäuses zusammengefügten Kollektor versehen ist;
    • – einem Gehäuse eines Motorelements, das Stäbe aufweist, die die Schließmittel so betätigen können, dass die flexiblen Lamellen freigegeben werden, um die Bürsten zu einer Kontaktstellung gegen den Kollektor zu pressen.
  • Gemäß den Ausführungsformen weist der erfindungsgemäße Motor ein oder mehrere der folgenden Merkmale auf:
    • – die Stäben sind mit dem Gehäuse einstückig ausgeführt;
    • – mindestens eine Stab hält ein Schließmittel von einer flexiblen Lamelle beabstandet;
    • – das Gehäuse mit den Stäben ist ein Getriebegehäuse eines Fensterhebers.
  • Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Zusammenfügen eines Gleichstromelektromotors, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
    • – Bereitstellen eines erfindungsgemäßen Kollektorgehäuses;
    • – Zusammenfügen einer mit einem Kollektor versehenen Rotorwelle mit dem Träger des Kollektorgehäuses und einem Stator;
    • – Freigeben der flexiblen Lamellen durch Zusammenbau eines Gehäuses eines Motorelements, das Stäben zum Betätigen der Schließmittel enthält.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Lektüre der ausführlichen folgenden Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung, die ausschließlich beispielhaft und mit Bezug auf die der Zeichnungen angegeben sind. Darin zeigen:
  • 1a, die bereits beschrieben wurde, ein Schema eines Kollektorgehäuses nach dem Stand der Technik mit den Bürsten in der Einbaustellung;
  • 1b, die bereits beschrieben wurde, ein Schema eines Kollektorgehäuses nach dem Stand der Technik mit den Bürsten in der Kontaktstellung;
  • 2 ein Schema eines erfindungsgemäßen Kollektorgehäuses mit den Bürsten in der Einbaustellung;
  • 3 eine detaillierte, schematische Ansicht einer Bürste in der Kontaktstellung auf einem erfindungsgemäßen Kollektorgehäuse;
  • 4 eine schematische Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Elektromotors.
  • Das erfindungsgemäße Kollektorgehäuse weist einen Träger, flexible Lamellen und an den flexiblen Lamellen befestigte Bürsten auf.
  • Die flexiblen Lamellen können die Bürsten zu einer Kontaktstellung gegen einen Kollektor pressen. Schließmittel können die Lamellen in einer von der Kontaktstellung zurückgezogenen Stellung halten, d.h. um die Bürsten in einer Einbaustellung zu halten, in welcher die Bürsten von ihrer Kontaktstellung beabstandet sind.
  • Beim Einbau des Motors werden die Schließmittel durch Stäben eines Motorelements, beispielsweise des Getriebegehäuses betätigt. Das Kollektorgehäuse benötigt also keine spezifische Elemente, um die Schließmittel zu betätigen. Die Auslegung und Herstellung des erfindungsgemäßen Kollektorgehäuses sind somit vereinfacht.
  • Die flexiblen Lamellen sind mit den Bürsten fest verbunden und drücken die Bürsten zu ihrer Kontaktstellung Es genügt also, die Lamellen von den Schließmitteln zu befreien, um die Bürsten in eine Kontaktstellung zu bringen. Dieser Vorgang kann automatisch beim Einbau des Motors erfolgen, was die Herstellung des Motors vereinfacht.
  • Die Elemente des erfindungsgemäßen Kollektorgehäuses werden in Bezug auf die 2 beschrieben.
  • Das Gehäuse 10 umfasst einen Träger 11, an welchem die flexiblen Lamellen 16 befestigt sind. Das Gehäuse 10 weist auch Bürsten 15 auf, die dazu bestimmt sind einen elektrischen Kontakt mit den Lamellen eines (in 2 nicht dargestellten) Kollektors herzustellen. Es sind zwei Bürsten dargestellt, aber es gibt auch Kollektorgehäuse mit drei, vier oder mehr Bürsten. Die Bürsten 15 sind an den flexiblen Lamellen 16 durch Kleben, Schweißen oder Bördeln derjenigen Seite befestigt, die der mit dem Kollektor in Kontakt zu bringenden Seite gegenüberliegt.
  • Der in 2 dargestellt Träger 11 ist eine Leiterplatte, auf welcher die die Bürsten 15 tragenden Lamellen 16 unmittelbar befestigt sind. Ein Raum zwischen den Bürsten dient dem Hindurchführen einer Rotorachse und der Aufnahme eines Kollektors, wenn der Motor zusammengefügt ist. Der Träger 11 des erfindungsgemäßen Kollektorgehäuses könnte genauso ein isolierender träger mit Verbindungsbahnen zu einer beabstandeten Leiterplatte sein, wie mit Bezug auf die 1a und 1b beschrieben.
  • Jede flexible Lamelle 16 weist eine am Träger 11 befestige Endkante und eine freie Endkante auf. Der Punkt zur Befestigung der Lamelle 16 am Träger ist so bestimmt, dass die unbeaufschlagte Lamelle 16 die Bürste 15 in deren Kontaktstellung mit den Lamellen eines Kollektors bringt. Die Lamelle 16 weist jedoch eine solche Flexibilität auf, dass sie in einer zurückgezogenen Stellung gehalten werden kann, um die Bürste 15 von der Kontaktstellung beabstandet, d.h. in einer Einbaustellung zu halten. Ein Schließmittel 17 hält die flexible Lamelle 16 in dieser Einbaustellung.
  • Das Schließmittel 17 kann eine Zunge sein, die sich parallel zur flexiblen Lamelle 16 erstreckt und ein erstes festes Ende und ein zweites freies Ende aufweist, das mit einem seitlichen Haken 18 versehen ist, der die flexible Lamelle einhaken kann. Wenn der Haken 18 des Schließmittels die flexible Lamelle einhakt, wird das freie Ende der Lamelle 16 nach hinten zur Zunge 17 gezogen, so dass die an der Lamelle befestigte Bürste 15 in Einbaustellung des Kollektors gebracht wird. Der Haken 18 des Schließmittels 17 kann ein Finger sein, der sich an der Oberfläche der Lamelle 16 erstreckt, um diese nach hinten zu kippen. Das freie Ende der flexiblen Lamelle 16 wird durch das Schwenken der Lamelle um deren am Träger befestigtes Ende mitgenommen.
  • Wenn der Haken 18 des Schließmittels 17 von der Lamelle 16 ausgehakt wird, wie in 3 dargestellt, wird das freie Ende der Lamelle 16 in natürlicher Weise nach vorne zurückgebracht durch eine elastische Rückstelldrehbewegung um ihr am Träger 11 befestigtes Ende. Die an der Lamelle befestigte Bürste 15 ist somit in Kontaktstellung mit dem Kollektor gebracht.
  • Das feststehende Ende der Zunge des Schließmittels 17 kann an der flexiblen Lamelle 16 befestigt sein. Das Schließmittel 17 kann beispielsweise einstückig mit der flexiblen Lamelle 16 ausgeführt sein, um die Anzahl der Teile bei der Herstellung des Kollektorgehäuses zu minimieren. Die Baugruppe aus der flexiblen Lamelle 16 und der Zunge des Schließmittels 17 bildet somit eine Art Zange.
  • Zudem können die flexiblen Lamellen 16 elektrisch leitend sein und beispielsweise aus Kupferplatten bestehen. Diese Lamellen 16 können als elektrische Verbindung dienen, um das erfindungsgemäße Kollektorgehäuse noch weiter zu vereinfachen, indem die Funktionen der Kontaktierung der Bürsten mit dem Kollektor und der elektrischen Versorgung der Bürsten kombiniert werden. Die Lamellen werden dann mit den Bürsten mittels eines leitenden Materials oder Klebers geschweißt oder geklebt.
  • Das Kollektorgehäuse 10 kann auch weitere (nicht dargestellte) Elemente wie Kapazitäten, Spulen oder Widerstände umfassen, um beispielsweise ein Störfilter zu bilden oder eine Impedanzanpassung mit dem Motor herzustellen, für welchen das Gehäuse bestimmt ist.
  • Gemäß den Ausführungsformen und der Anordnung der verschiedenen Bauteile auf dem Kollektorgehäuse können lediglich bestimmte Lamellen 16 leitend sein, wobei dann die anderen Bürsten über herkömmliche Kupferlitzen elektrisch verbunden sind, oder alle Lamellen 18 können leitend sein.
  • 3 zeigt eine schematische Ansicht der Entriegelung eines Schließmittels 17 durch einen Stab 31, um die Bürste in Kontaktstellung zu bringen. Die Schließmittel 17 können durch Stäbe 31 unmittelbar während des Einbaus eines Gehäuses eines Motorelements wie eines Getriebegehäuses entriegelt werden.
  • Es kann ein Getriebegehäuse wie beispielsweise das Getriebegehäuse eines Fensterhebermotors mit integrierten Stäben vorgesehen sein, die beispielsweise aus Kunststoff einstückig mit dem Getriebegehäuse geformt sind.
  • Während des Einbaus des Getriebegehäuses an den Motor, der bereits den im Kollektorgehäuse zusammengefügten Kollektor umfasst, betätigen die im Getriebegehäuse vorgesehene Stäbe 31 die Schließmittel 17 der flexiblen Lamellen 16. Die Stäbe sind insbesondere dazu vorgesehen, auf die Zunge des Schließmittels 17 entlang einer Richtung zu drücken, die im Wesentlichen parallel zur Oberfläche der flexiblen Lamelle 16 ist, um die Zunge von der flexiblen Lamelle 16 abzuspreizen, bis der Haken 18 des Schließmittels von der Oberfläche der Lamelle 16 abgleitet. Die flexible Lamelle 16 ist dann vom Schließmittel 17 und von jeglicher Beaufschlagung freigegeben. Die flexible Lamelle kommt dann in ihre Ruhestellung zurück, die so gewählt wurde, dass die Bürste 15 in einer Kontaktstellung gegen den Kollektor ist.
  • Ein Gleichstromelektromotor, der ein erfindungsgemäßes Kollektorgehäuse umfasst, kann wie folgt zusammengefügt werden. Ein solcher Motor ist in einer Explosionsansicht in 4 dargestellt.
  • Ein erfindungsgemäßes Kollektorgehäuse 10 wird hergestellt, indem gegebenenfalls leitende flexible Lamellen 16 auf einem Träger 11, beispielsweise unmittelbar auf einer Leiterplatte befestigt werden. An jeder Lamelle wird eine Bürste 15 zur Kontaktierung des Kollektors befestigt. Der Befestigungspunkt der flexiblen Lamellen auf dem Träger wird so ausgewählt, dass die unbeaufschlagte Lamelle 16 die Bürste in ihre Kontaktstellung mit dem Kollektor bringt. Es ist auch für jede Lamelle 16 ein (in 4 nicht sichtbares) Schließmittel bereitgestellt. Das Schließmittel kann Teil der als Zange ausgearbeiteten Lamelle sein, wobei ein Schenkel der Zange, wie zuvor beschrieben, mit einem Haken versehen ist. Die Bürste wird in eine Einbaustellung gebracht, indem die flexible Lamelle mit dem Schließmittel befestigt wird, wie in 2 dargestellt. Das Kollektorgehäuse 10 wird dann an einem Trägerteil 50 befestigt.
  • Ein Stator 40 und eine mit einem Kollektor 21 versehene Rotorachse 20 können dann mit dem Träger des Kollektorgehäuses 10 durch das Trägerteil 50 hindurch zusammengefügt werden. Die Rotorachse 20 wird in den Stator und in das Trägerteil 50 eingeschoben und erstreckt sich parallel zum Träger 11 des Kollektorgehäuses, so dass der Kollektor 21 gegenüber den Kontaktbürsten 15 liegt. Zudem sind die Lamellen des Kollektors 21 mit den Wicklungen des Rotors elektrisch verbunden und die Bürsten 15 sind über den Träger 11 mit einem Steckverbinder zur elektrischen Versorgung des Motors 60 verbunden. Dieser Schritt des Zusammenfügens des Rotors ist nicht durch die Bürsten 15 beeinträchtigt, die in der Einbaustellung, d.h. von ihrer Kontaktstellung mit dem Kollektor zurückgezogen gehalten sind.
  • Sobald der Rotor gemeinsam mit dem Kollektor mit dem Kollektorgehäuse zusammengefügt ist, können die flexiblen Lamellen 16 freigegeben werden, um die Bürsten 15 mit dem Kollektor in Kontakt zu bringen. Dieses Freigeben der flexiblen Lamellen kann beim Zusammenfügen eines Getriebegehäuses 30 erfolgen. Das Getriebegehäuse 30 kann (in 4 nicht sichtbare) Stäbe aufweisen, die die Schließmittel betätigen können, wie mit Bezug auf 3 beschrieben). Das Freigeben der flexiblen Lamellen 16 erfolgt somit automatisch durch das Zusammenfügen des Getriebegehäuses, und dadurch fällt ein Schritt zum Kontaktieren der Bürsten 15 mit dem Kollektor 21 weg. Im zusammengefügten Zustand halten die Stäbe die Schließmittel von den flexiblen Lamellen beabstandet, um das Halten der Bürsten in Kontaktstellung mit dem Kollektor zu gewährleisten.
  • Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die exemplarisch beschriebenen Ausführungsformen beschränkt; die Formen der flexiblen Lamellen 16 und der Schließmittel 17 sowie ihre Verbindung mit dem Träger 11 können verändert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Ebenso wurde die Erfindung mit Bezug auf ein Getriebegehäuse mit Stäben 31 zum Betätigen der Schließmittel beschrieben. Diese Stäbe 31 könnten jedoch an dem Gehäuse eines anderen Motorelements entsprechend der Anwendungen der Erfindung, beispielsweise am Stator des Motors, vorgesehen sein.

Claims (11)

  1. Kollektorgehäuse (10) für einen Elektromotor, mit – einem Träger (11); – am Träger befestigten flexiblen Lamellen (16); – an den flexiblen Lamellen (16) befestigten Bürsten (15), wobei die Lamellen die Bürsten zu einer Kontaktstellung gegen einen Kollektor pressen können; – Schließmittel (17), die die flexiblen Lamellen (16) in einer von der Kontaktstellung zurückgezogenen Stellung halten können, wobei jedes Schließmittel (17) einstückig mit der flexiblen Lamelle (16) ausgeführt ist.
  2. Kollektorgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine flexible Lamelle (16) elektrisch leitend ist.
  3. Kollektorgehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine Leiterplatte (11) ist.
  4. Kollektorgehäuse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen Lamellen (16) die Bürsten (15) elektrisch versorgen können.
  5. Kollektorgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließmittel (17) eine Zunge ist, die sich parallel zur flexiblen Lamelle (16) erstreckt und ein erstes, feststehendes Ende sowie ein zweites, freies Ende aufweist, das mit einem seitlichen Haken (18) versehen ist, der die flexible Lamelle einhaken kann.
  6. Kollektorgehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das feststehende Ende der Zunge des Schließmittels (17) an der flexiblen Lamelle (16) befestigt ist.
  7. Gleichstromelektromotor mit – einem Kollektorgehäuse (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6; – einer Rotorwelle (20), die mit einem zwischen den Bürsten (15) des Kollektorgehäuses zusammengefügten Kollektor (21) versehen ist; – einem Gehäuse (30) eines Motorelements, das Stäbe (31) aufweist, die die Schließmittel (17) so betätigen können, dass die flexiblen Lamellen (16) freigegeben werden, um die Bürsten (15) zu einer Kontaktstellung gegen den Kollektor zu pressen.
  8. Elektromotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stäbe (31) mit dem Gehäuse (30) einstückig sind.
  9. Elektromotor nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Stab (31) ein Schließmittel (17) von einer flexiblen Lamelle (16) beabstandet hält.
  10. Elektromotor nach den Ansprüchen 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (30) mit den Stäben (31) ein Getriebegehäuse eines Fensterhebers ist.
  11. Verfahren zum Zusammenfügen eines Gleichstromelektromotors, das folgende Schritte aufweist: – Bereitstellen eines Kollektorgehäuses (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6; – Zusammenfügen einer mit einem Kollektor (21) versehenen Rotorwelle (20) mit dem Träger des Kollektorgehäuses und einem Stator; – Freigeben der flexiblen Lamellen (16) durch Zusammenfügen eines Gehäuses (30) eines Motorelements, das Stäbe (31) zum Betätigen der Schließmittel (17) enthält.
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