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Die
Erfindung betrifft einen Schutzhelm mit einer stoßfesten
Helmschale, die den Nacken-, Schläfen-, Oberkopf- und Stirnbereich
eines Helmträgers
schützt,
und einer Innenausstattung, die zur Anlage an dem Kopf des Helmträgers bestimmt
ist. Die Erfindung betrifft insbesondere einen Schallschutzhelm,
wie er für
Botenpersonal im Luftfahrtbereich benötigt wird. Der Schutzhelm soll
den Träger
vor kalkulierbaren Gefahren in unterschiedlichen Arbeitsbereichen,
insbesondere bei Tätigkeiten
an Luftfahrzeugen mit laufenden Triebwerken, schützen.
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Schutzhelme
für die
verschiedensten Anwendungsbereiche sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Neben herkömmlichen
Schutzhelmen für Auto-
oder Motorradfahrer in Gestalt von Integralhelmen oder sogenannten
Jethelmen, sind eine Vielzahl von Spezialhelmen bekannt. Die
DE 695 11 444 T2 beschreibt
einen Schutzhelm für
Benutzer einer Zieleinrichtung mit einer den Oberkopf und Nacken schützenden,
harten Helmschale, an der Ohrmuschelaufbauten elastisch gelagert
sind. Über
einen Kinnriemen können
die Ohrmuschelaufbauten an den Kopf des Helmträgers angelegt werden. Ein Stirnbereich
der Helmschale kann weggeklappt werden, um einen besseren Zugang
zu einer Visiereinrichtung oder einem Okular zu bieten.
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Die
FR 2,439,558 A1 beschreibt
einen Schutzhelm für
Kraftfahrer in Integralbauweise, dessen Hinterkopfbereich abnehmbar
ausgestaltet ist. Dadurch kann der Helm im Falle eines Unfalles
leichter abgenommen werden.
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Die
DE 197 58 021 A1 beschreibt
einen Integralhelm mit zweigeteilter Außenkapsel und einem auf dem
Scheitelpunkt des Helmes angeordneten Scharnier. Der Helm kann zum
Aufsetzen aufgeklappt und nach dem Aufsetzen mittels eines Verschlusses
verriegelt werden. Die beiden Helmhälften liegen in dem verriegelten
Zustand eng an dem Kopf des Helmträgers an. In dem Helm integrierte
Ohrmuscheln legen sich bei Klappbewegungen der beiden Helmhälften leicht
gegen die Ohren und können
mit Ohrhörern
bestückt
sein.
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Die
DE 27 20 785 A1 beschreibt
einen Sturzhelm mit einer glockenförmigen Haube und einer das Gesichtsfeld überspannenden
Sichtöffnung
oberhalb eines Kinnschutzes. An der Haube bzw. der Helmschale sind
zwei durch ein Scharnier miteinander verbundene aufklappbare Teile
befestigt, die durch Sicherheitsverschlüsse an den Stoßflächen gegenseitig
verriegelbar sind. Neben einer Anordnung des Scharniers an dem Scheitelpunkt
der Helmschale oder einem Aufklappen in Horizontalebene ist ein Scharnier
etwa in Höhe
des Gehörganges
des Benutzers, rechtwinklig zur Scheitelebene vorgesehen. Das abklappbare
Helmteil ist im Ohrbereich durch ein Gelenk gehalten und kann in
der Scheitelebene vorn und hinten durch Sicherheitsverschlüsse arretiert werden.
Im angelegten Zustand liegt der Helm dicht an dem Kopf des Helmträgers an.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Schutzhelm
bereitzustellen, der eine höchstmögliche Reduzierung
des Lärmpegels am
Ohr des Helmträgers
und bestmöglichen
Schutz vor Körperschallwellen
gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Schutzhelm mit den Merkmalen des Anspruchs 1
sowie durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 21 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Der
erfindungsgemäße Schutzhelm
mit einer stoßfesten
Helmschale, die den Nacken-, Schläfen-, Oberkopf- und Stirnbereich
eines Helmträgers schützt, und
einer Innenausstattung, die zur Anlage an den Kopf des Helmträgers bestimmt
ist, sieht vor, dass an der Helmschale ein den Ohrenbereich des Helmträgers vollständig abdeckender
Seitenbereich gelenkig an der Helmschale befestigt ist. Dabei können beide
Ohrenbereiche des Helmträgers
von gelenkigen Seitenbereichen abgedeckt werden. Die Seitenbereiche
können
aus einer angelegten Stellung in eine abgeklappte Stellung und zurück verschwenkbar
sein, wobei die Seitenbereiche in angelegtem Zustand einen Hohlraum
zur Aufnahme eines Kapselgehörschutzes
mit einer Gehörschutzkapsel ausbilden.
Der Hohlraum wird dabei über
einen unterhalb des Ohres des Helmträgers verlaufenden, an dem Seitenbereich
befestigten Polsterdichtstreifen abgedichtet und ermöglicht neben
dem Tragen eines Kapselgehörschutzes
einen zusätzlichen
Schallschutz über
den darüber
geklappten Seitenbereich. Dieser Seitenbereich bzw. der Hohlraum,
der zwischen dem Kopf des Helmträgers
und dem Seitenbereich ausgebildet wird, ist groß genug ausgebildet, um einen
vollständigen
Kapselgehörschutz
aufzunehmen. Dieser Kapselgehörschutz
wird im angelegten Zustand von dem Helm zusammen mit dem Seitenbereich
eingekapselt, so dass der Helmträger
einen doppelten Schallschutz nutzen kann. Die Seitenbereiche bilden
somit quasi eine zweite Gehörschutzkapsel
aus, die sich von außen
um den eigentlichen Kapselgehörschutz
legt. Dazu ist die gelenkige Lagerung und die Ausgestaltung eines
ausreichend großen
Hohlraumes um den Ohrenbereich des Helmträgers wichtig.
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Die
Helmschale und die Seitenbereiche lassen im angelegten Zustand der
Seitenbereiche einen nach unten offenen Sichtausschnitt frei, so
dass Zusatzeinrichtungen, wie eine Sprechgarnitur oder eine Atemschutzmaske,
leicht angelegt werden können.
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Zur
größtmöglichen
Entlastung des Helmträgers
ist auch die Innenausstattung stoßdämpfend und schalldämpfend ausgebildet,
um den Kopf vor Körperschallwellen
zu schützen.
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Zum
Schutz vor aufgewirbelten Teilchen und Gegenständen und gegen Sonneneinstrahlung
kann an der Helmschale eine Visiereinrichtung schwenkbar befestigt
sein.
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Ebenso
ist es vorgesehen, dass an der Helmschale eine Polsterdichtung befestigt
ist, die den Stirn-, Schläfen-
und Nackenbereich des Helmträgers
anliegend abdichtet, wobei neben einer geteilten Ausbildung der
Polsterdichtung auch eine einteilige, umlaufende Polsterdichtung
vorgesehen sein kann.
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Um
möglichst
schnell und einfach einen ausreichenden Atemschutz für Arbeiten
in gefährlichen Atmosphären bereitzustellen,
sind entweder an der Helmschale oder an den Seitenbereichen Befestigungseinrichtungen
für Atemschutzmasken
angeordnet. Diese sind insbesondere als Steckverschlüsse mit
Schnellverriegelungseinrichtungen versehen. Ebenfalls ist es möglich, dass
an einer Seite eine Befestigungseinrichtung an der Helmschale und
an der gegenüberliegenden
Seite eine Befestigungseinrichtung an dem Seitenbereich vorgesehen
ist.
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Um
eine feste Anlage der Seitenbereiche an den Ohren bzw. um den Ohrenbereich
des Helmträgers
zu gewährleisten,
ist eine Feder dem jeweiligen Seitenbereich zugeordnet, der den
Seitenbereich in Richtung auf den Kopf des Helmträgers vorspannt oder
mit einer Federkraft belastet. Dadurch wird ein ausreichender Anpressdruck
des Seitenbereiches an den Kopf des Helmträgers gewährleistet. Bevorzugt ist die
Feder als Totpunktfeder ausgebildet und kann so den Seitenbereich
in einer abgeklappten Stellung halten. Die abgeklappte Stellung
ist für
den Helmträger
angenehmer, sofern keine hohe Schallbelastung auftritt, da er die
Umgebungsgeräusche
und gegebenenfalls Warnhinweise hören kann. Neben einer Ausbildung
der Feder als Totpunktfeder, die beispielsweise als eine Blattfeder
ausgebildet sein kann, können auch
mehrere Federn oder eine Kulissenführung des Seitenbereiches mit
einer entsprechenden Totpunktlage und Federspannung ausgebildet
sein.
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Um
eine feste und sichere Anlage der Seitenbereiche an den Ohren bzw.
an dem Ohrenbereich des Helmträgers
zu bewirken, sind Kinnriemenabschnitte an den Seitenbereichen befestigt,
so dass neben der Federbelastung oder anstatt der Federbelastung
die Seitenbereiche durch das Schließen des Kinnriemens und das
entsprechende Verspannen aufeinander zu an den Kopf des Helmträgers angepresst
werden können.
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Das
Gelenk zur abklappbaren Lagerung der Seitenbereiche an der Helmschale
ist bevorzugt oberhalb des Ohres an der Helmschale befestigt, wobei
die Schwenkachse der Seitenbereiche zur Helmrückseite bevorzugt abfallend
geneigt ausgerichtet sind, wodurch sich ein einfacheres Aufsetzen
durch einen größeren Öffnungsbereich
realisieren lässt.
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Die
Unterkante der Seitenbereiche kann in Richtung auf den Kopf nach
innen abgewinkelt sein, so dass der Seitenbereich, der ebenfalls
aus einem schlagfesten oder zäh-harten
Werkstoff besteht, möglichst
weit an den Kopf des Helmträgers
heran ragt. Dadurch muss nur ein geringer Teil über die Polsterdichtung abgedichtet
oder überbrückt werden. Die
Polsterdichtung hat den Vorteil, dass eine Anpassung aufgrund der
elastischen Eigenschaften der Polsterdichtung an die unterschiedlichen
Kopfkonturen erfolgt.
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Im
Bereich des Gelenkes und im Hinterkopf ist es vorgesehen, dass die
Helmschale und die Seitenbereiche einander überlappen, um möglichst
wenige Schallbrücken
entstehen zu lassen. Dazu ist es vorgesehen, dass im Überlappungsbereich
bzw. im Stoßkantenbereich
zwischen der Helmschale und dem Seitenbereich zumindest eine Dichtung
angeordnet ist, an der sowohl der Seitenbereich als auch die Helmschale
im angelegten Zustand der Seitenbereiche anliegen.
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Die
Polsterdichtungen an den Seitenbereichen und der Helmschale können sich
im angelegten Zustand ergänzen,
so dass eine umlaufende Polsterdichtung aus mehreren Abschnitten
realisiert wird. Ebenfalls ist es möglich, dass die Polsterdichtung des
Seitenbereiches zusammen mit der Polsterdichtung der Helmschale
einen separaten, abgepolsterten Hohlraum zur Aufnahme des Kapselgehörschutzes
bildet.
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Um
den Tragekomfort zu erhöhen,
ist die Helmschale mit Belüftungseinrichtungen
versehen, wobei die Belüftungseinrichtungen
selbst mit einem Schalldämpfer
ausgestattet sind, beispielsweise mit einem schalldämpfenden
bzw. schallabsorbierenden Material.
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Die
Polsterdichtung bzw. die Polsterdichtungen können als geschlossenporiger
Schaum ausgebildet sein und sind bevorzugt auswechselbar, insbesondere über Formschlusselemente
wie Druckknöpfe,
Klipsverschlüsse
oder Klettverschlüsse,
an den Seitenbereichen oder Helmschale befestigt.
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In
der Innenausstattung oder in der Helmschale selbst können Aufnahmeeinrichtungen
für einen
Kapselgehörschutz
vorgesehen sein, so dass aus einer Kombination eines Kapselgehörschutzes mit
einem Schutzhelm ein Lärmschutzsystem
bereitgestellt werden kann. Der Kapselgehörschutz kann mit Lautsprechern
für eine
Kommunikation mit der Umgebung ausgestattet sein.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der beigefügten
Figuren näher erläutert. Gleiche
Bezugszeichen in unterschiedlichen Figuren bezeichnen gleiche Bauelemente.
Es zeigen:
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1 – einen
erfindungsgemäßen Schutzhelm
in Seitenansicht;
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2 – eine Teilschnittdarstellung
des Schutzhelmes in Frontalansicht;
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3 – eine Schnittdarstellung
durch den Schutzhelm in Frontalansicht;
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4 – einen
Schutzhelm in Frontalansicht ohne Visiereinrichtung;
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5 – perspektivische
Ansicht des Schutzhelmes mit montierter Atemschutzmaske;
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6 – eine Detailansicht
mit geöffnetem Schnellverschluss;
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7 – eine Längsschnittdarstellung
durch den Schutzhelm;
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8 – einen
Schutzhelm gemäß 4 mit aufklappten
Seitenbereichen;
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9 – eine perspektivische
Gesamtansicht eines Schutzhelmes mit geschlossenem Visier;
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10 – eine Detailansicht
einer Belüftungseinrichtung;
sowie
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11 – eine Detailansicht
einer Dichtungsbefestigung.
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1 zeigt
in einer Seitenansicht einen Schutzhelm 1 mit einer harten
Helmschale 2, die den Stirnbereich, den Oberkopfbereich,
den Hinterkopfbereich und Teile des Schläfenbereiches eines nicht dargestellten
Kopfes eines Helmträgers
schützend überdeckt.
Innerhalb der Helmschale 2 ist eine in dieser Figur nicht
zu erkennende Innenausstattung 13 angeordnet, die an dem
Kopf des Helmträgers
anliegt, um diesen vor Stößen sowie
Schalleinwirkungen zusätzlich
zu schützen.
Die Innenausstattung 13 kann aus einem waschbaren Material
bestehen und ist bevorzugt herausnehmbar an der Helmschale 2 oder
einer in der Helmschale 2 angeordneten Polstereinrichtung
zum Aufnehmen kinetischer Energie angeordnet. An der Helmschale 2 ist
verschwenkbar ein Visier 6 angeordnet, das über den
Augenbereich des Helmträgers
verschwenkt werden kann. Die Schwenkachse 61 der Visiereinrichtung
liegt dabei oberhalb des Ohrenbereiches eines Helmträgers. Im Stirnbereich
und Schläfenbereich
sowie im Nackenbereich der Helmschale sind Polsterdichtungen 9, bevorzugt
in Gestalt eines geschlossenporigen Schaumstoffes angeordnet, die
einerseits den Tragekomfort erhöhen
und andererseits eine Schallabdichtung bewirken, so dass keine Druckstörungen innerhalb
des Helmes 1 gelangen können.
In der Helmschale 2 sind im Vorder- und Hinterkopfbereich
Belüftungseinrichtungen 10 vorgesehen,
um das Klima innerhalb des Helmes 1 regulieren zu können. Die
Belüftungseinrichtungen 10 sind
mit schallabsorbierendem Material ausgestattet, um ein Eindringen
von Schallwellen zu vermeiden oder zumindest signifikant zu vermindern.
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An
der Helmschale 2 sind beidseitig klappbare Seitenbereiche 3 angeordnet,
die um eine Schwenkachse 31 gelagert sind. In dem dargestellten
Zustand befinden sich die Seitenbereiche 3, die beide Ohrenbereiche
des Helmträgers überdecken, in
einem angelegten Zustand. In diesem angelegten Zustand oder in der
angelegten Stellung schließen die
Seitenbereiche 3 möglichst
dicht mit dem Kopf des Helmträgers
ab und liegen möglichst überlappend
an der Helmschale 2 an. Wo eine Überlappung der Helmschale 2 und
der Seitenbereiche 3 nicht möglich ist, wird eine möglichst
bündige
Anlage unter Einsatz von Dichtungen angestrebt, um einen Schalldurchtritt
möglichst
zu vermeiden. An dem unteren Rand der Seitenbereiche 3,
die als separate Schallschutzkapseln ausgebildet sind, ist eine
Polsterdichtung 8 angeordnet, die sich an die Polsterdichtung 9 der
Helmschale anschließt
und eine möglicht
ununterbrochene Abdichtung und Anlage an den Kopf des Helmträgers bewirkt.
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In
dem unteren Ende der Seitenbereiche 3 ist ein Kinnriemen 5 angeordnet,
der in der angelegten Stellung geschlossen werden kann, wodurch
die Seitenbereiche 3 weiter in Richtung auf den Kopf des Helmträgers belastet
werden.
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Ebenfalls
ist an den Seitenbereichen 3 eine Auslöseeinrichtung 7 angeordnet,
die eine Verriegelung bzw. Entriegelung von Zusatzeinrichtungen
ermöglicht,
beispielsweise von Atemschutzmasken 15 oder Schutzmasken
allgemein. Die Funktionsweise der Auslöseeinrichtung 7 wird
später
erläutert
werden.
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In
der 2 ist in Frontalansicht eine Teilschnittdarstellung
gezeigt, wobei in der linken Darstellung eine Draufsicht auf den
Schutzhelm 1 dargestellt ist. Die optionalen Belüftungseinrichtungen 10 sind
mit schallabsorbierendem Material ausgestattet, so dass ein Mindestmaß an Belüftung bei
einem optimalen Schallschutz gewährleistet
ist. Ebenso ist zu erkennen, dass die Polsterdichtung 9,
die an der Helmschale 2 angeordnet ist, bündig mit
der Polsterdichtung 8, die an dem Seitenbereich 3 angeordnet ist,
abschließt.
Die Polsterdichtung 9 an der Helmschale 2 kann
auch umlaufend ausgebildet sein, wobei sie im Bereich oberhalb des
Ohres des Helmträgers
anliegt, so dass in Zusammenwirkung mit der Polsterdichtung 8 der
Seitenbereiche 3 ein im Wesentlichen abgeschlossener, separater
Hohlraum im Bereich der Ohren des Helmträgers ausgebildet ist.
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In
der Schnittdarstellung in der rechten Ansicht ist die Innenausstattung 13 zu
erkennen, die noppenartig ausgestaltet ist und eine sogenannte Noppenschale
ausbildet. An der Innenausstattung 3 kann ein Kopfbügel 21 eines
Kapselgehörschutzes 4 festgelegt
sein, alternativ sind Aussparungen oder Polstereinrichtungen vorgesehen,
die ein unmittelbares Tragen eines Kapselgehörschutzes unter dem Helm 2 ermöglichen
bzw. erleichtern. An der Helmschale 3 ist über ein
Gelenk 11 der Seitenbereich 3 schwenkbar gelagert,
wobei der Seitenbereich 3 aus demselben Material wie die
Helmschale 2 hergestellt sein kann. Der Seitenbereich 3 und
die Helmschale 2 liegen einander überlappend aneinander an und
werden über
eine Dichtung 12 gegeneinander abgedichtet. Dadurch wird
verhindert, dass durch den Gelenkspalt ein Schalldurchtritt ungehindert erfolgen kann.
In der dargestellten, angelegten Stellung erstreckt sich der Seitenbereich 3 als
eine separate Schallschutzkapsel bogenförmig von einem Bereich oberhalb
des Ohres, ungefähr
im oberen Schläfenbereich
bis zum Unterkieferbereich des Helmträgers, wobei die harte Schale
des Seitenbereiches 3 nach innen in Richtung auf den Helmträger gekrümmt ausgebildet
ist. An dem unteren Bereich des Seitenbereiches 3 ist die
Polsterdichtung 8 befestigt, die den unmittelbaren Kontakt
zu dem Kopf des Helmträgers herstellt.
Innerhalb des Seitenbereiches 3, der einen Hohlraum 100 ausbildet,
ist ein Kapselgehörschutz 4 angeordnet,
der im angelegten Zustand an dem Kopf über den Ohren des Helmträgers anliegt. Über eine Aufhängung 41 kann
die Höhe
und die Neigung des Kapselgehörschutzes 4 eingestellt
werden. Der Kapselgehörschutz 4 kann
gelenkig an der Aufhängung 41 gelagert
sein, wobei die Aufhängung 41 einen
Anpressdruck des Kapselgehörschutzes 4 in
Richtung auf den Kopf des Helmträgers
bereitstellt.
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Der
Seitenbereich 3 umschließt den Ohrenbereich des Helmträgers vollständig und
liegt dicht an dem Kopf des Helmträgers an. Dadurch wird ein zweites
Schallschutzkompartement neben dem Kapselgehörschutz 4 bereitgestellt.
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In
der 3 ist der symmetrische Aufbau des Schutzhelmes 1 in
Schnittdarstellung zu sehen. Beide Seitenbereiche 3 können unabhängig voneinander
abgeklappt werden und sind bevorzugt über eine Feder oder einen Federmechanismus
in der dargestellten Position gehalten. Die Feder beaufschlagt die
Seitenbereiche 3 mit einer entsprechenden Federkraft. Die
nicht dargestellte Feder kann als Totpunktfeder ausgebildet sein,
so dass einerseits die Seitenbereiche in der dargestellten angelegten
Stellung gehalten und mit einer Federkraft beaufschlagt werden und
andererseits in einem abgeklappten Zustand die Seitenbereiche 3 mit
einer ausreichenden Haltekraft beaufschlagt werden, so dass die
Seitenbereiche 3 nicht zurückklappen. Dadurch ist es möglich, dass
die abgeklappten Seitenbereiche 3 zur Erhöhung des
Komforts des Helmträgers
an Ort und Stelle verbleiben.
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In
der 4 ist eine Frontalansicht eines erfindungsgemäßen Schutzhelmes 1 gezeigt.
Mit den angelegten Seitenbereichen 3 wird der gesamte Kopf mit
Ausnahme eines Sichtausschnittes 14 eingerahmt, wobei der
Sichtausschnitt 14 U-förmig
ausgebildet ist, also keinen geschlossenen Kinnbügel aufweist. Dies ist notwendig,
um Atemschutzeinrichtungen 15 problemlos anlegen zu können, falls
dies notwendig ist.
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In
der 5 ist der erfindungsgemäße Schutzhelm 1 mit
einer aufgeklappten Visiereinrichtung 6 und einer befestigten
Atemschutzmaske 15 gezeigt. Die Atemschutzmaske 15 ist über Schnellverschlusseinrichtungen 17,
die entweder unmittelbar an der Helmschale 2 oder an den
Seitenbereichen 3 angeordnet sind, an dem Schutzhelm 1 festgelegt.
Die Maskenbänderung
ist dabei einstellbar und kann an das Gesicht des jeweiligen Helmnutzers angepasst
werden. Der Kinnriemen 5 ist geschlossen und verbindet
die beiden Seitenbereiche 3 miteinander. Die Auslöseeinrichtungen 7 wirken
unmittelbar auf die Befestigungseinrichtungen 17 und bewirken eine
schnelle Entriegelung einer Einstecklasche 18, wie sie
in der 6 in der entriegelten Stellung gezeigt ist. Die
Einstecklasche 18 kann formschlüssig mit der Befestigungseinrichtung 17 verriegelt
werden. Sofern die Befestigungseinrichtung 71 unmittelbar
an der Helmschale 2 befestigt ist, überdecken die Seitenbereiche 3 die
Befestigungseinrichtungen 17 zumindest teilweise. In dem
angelegten Zustand der Atemschutzmaske 2 kann die Visiereinrichtung 6 geöffnet oder
geschlossen werden, da die Befestigungseinrichtungen 17 beiderseits
der Schläfen
unterhalb der Drehachse 61 der Visiereinrichtung 6 angeordnet
ist.
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In
der 7 ist eine Schnittdarstellung durch die Scheitelebene
des Schutzhelmes 1 gezeigt. Der Sichtausschnitt 14 ist
ebenso zu erkennen wie die Polsterdichtungen 8 und 9,
wobei in der 7 eine mehrteilige, umlaufende
Abdichtung durch die Polsterdichtungen 8, 9 bereitgestellt
wird. Alternativ kann die an der Helmschale 2 unmittelbar
festgelegte Polsterdichtung 9 geschlossen umlaufend ausgebildet sein
und einen separaten, abgedichteten Raum, der im Wesentlichen dem
Hohlraum 100 entspricht, in dem die Gehörschutzkapsel anzuordnen ist,
ausbilden. Der Nackenbereich des Schutzhelmes 1 ist sehr hoch
ausgeschnitten, um maximale Bewegungsfreiheit zu ermöglichen.
Die Seitenbereiche 3 erstrecken sich bis unterhalb des
Ohrenbereiches der Helmträger.
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In
der 8 ist der Schutzhelm 1 in aufgeklappter
Stellung gezeigt. Die Befestigungseinrichtungen 17 sind
ebenso zu erkennen wie die Auslöseeinrichtungen 7,
wobei die Auslöseeinrichtung 7 an dem
kapselartigen Seitenbereich 3 und die Befestigungseinrichtung 17 an
der Helmschale 2 angeordnet sind. Die Gelenkachsen 31 der
Gelenke 11 sind leicht schräg nach hinten geneigt ausgebildet,
um zu bewirken, dass sich der vordere Bereich der Seitenbereiche 3 weiter öffnet als
der hintere Bereich, um so ein Aufsetzen des Schutzhelmes 1 zu
erleichtern.
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In
der 9 ist der Schutzhelm 1 in der geschlossen
Stellung mit einem geschlossenen Visier 6 in perspektivischer
Ansicht gezeigt. Neben dem nach unten freien Sichtausschnitt 14 kann
der Hohlraum 100 zur Aufnahme der Gehörschutzkapsel und die bündig aneinander
anliegendem Polsterdichtungen 8 und 9 erkannt
werden, die einen verbesserten Schallschutz durch eine weitere Dämmung und
Dämpfung erreichen.
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In
der 10 ist in einer Schnittdarstellung das Prinzip
der Belüftungsschalldämpfer dargestellt. Die
Helmschale 2 aus einem harten Material, was einer Durchtrittsöffnung zur
Belüftung
dient. Ein schallabsorbierendes Material 19 liegt einer
eher harten Wandung 22 gegenüber, die an der Helmschale 2 befestigt
oder ausgebildet sein kann. Über
das schallabsorbierende Material 19 wird das Eindringen
von Schall in das Helminnere vermieden.
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Um
eine möglichst
einfache Reinigung des Helmes bzw. der Innenausstattung zu ermöglichen, sind
die Polsterdichtungen 8, 9 über Befestigungselemente 20,
beispielsweise in der 11 dargestellte Klipsverbindungen,
Klettverschlüsse
oder Druckknöpfe
an der Helmschale 2 bzw. an den Seitenbereichen 3 befestigt.
Die Polsterdichtstreifen 8, 9 können als
geschlossenporiger Schaum ausgebildet sein, um eine leichte Auswechselbarkeit
der umlaufenden Dichtung zu gewährleisten.