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Die
Erfindung betrifft eine Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen,
insbesondere für Kunststoff-Spritzgießmaschinen.
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Spritzgießmaschinen,
die insbesondere zum Herstellen von Kunststoffteilen verwendet werden, weisen
relativ zueinander bewegbare Formschließplatten auf. Die Formschließplatten
tragen jeweils eine Hälfte
eines Spritzgießwerkzeug,
wobei die Formschließplatten
zum Schließen
des Werkzeugs aufeinander zu bewegt werden. Nach dem Verfahren,
zumindest einer der beiden Formschließplatten mit Hilfe einer Verfahreinrichtung,
ist es erforderlich mit Hilfe einer Halteeinrichtung auf die beiden
Formschließplatten
und damit die beiden Werkzeugteile eine Schließkraft aufzubringen, um beim
Einspritzen der Spritzgussmasse ein Auseinanderdrücken der beiden
Werkzeugteile zu vermeiden.
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Grundsätzlich sind
Zwei-Plattenschließeinheiten
und Drei-Plattenschließeinheiten
bekannt. Bei Drei-Plattenschließeinheiten
sind zwei äußere stationäre Formschließplatten
vorgesehen. Zwischen diesen beiden Formschließplatten ist eine verschiebbare
Formschließplatte,
die sogenannte Schließplatte, vorgesehen,
die gegenüber
einer der stationären Formschließplatten
abgestützt
ist und auf die zweite stationäre
Formschließplatte,
die sogenannte Aufspannungsplatte zum Schließen der Vorrichtung zu bewegt
wird. Die beiden Formschließplatten,
die beim Schließen
der Vorrichtung aufeinander zu bewegt werden, tragen die Spritzgießwerkzeuge.
Bei Zwei-Plattenschließeinheiten
ist üblicherweise
eine stationäre
Aufspannplatte und eine bewegliche Schließplatte vorgesehen. Zum Schließen der
Vorrichtung wird die Schließplatte
in Richtung der stationären
Aufspannplatte gezogen. Die Verfahreinrichtung ist auf der Spritzseite
mit der Spritzeinheit überlagert
bzw. verschachtelt angeordnet. Zwei-Plattenschließeinheiten bauen daher kürzer.
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Zum
Schließen
der Formschließvorrichtung sind
bei Drei-Plattenschließeinheiten
Kniehebel bekannt. Mit Hilfe der Kniehebel erfolgt einerseits ein Bewegen
der bewegbaren Formschließplatte
und anschließend
ein Aufbringen der entsprechenden Schließkraft durch den Kniehebel.
Derartige Formschließvorrichtungen
weisen jedoch den Nachteil auf, dass insbesondere bei der Endpositionierung
ein exaktes Verfahren der bewegbaren Formschließplatte schwierig ist. Ferner
kann ein Überdrücken des Kniehebels
erfolgen. Dies führt
dazu, dass die Schließkraft
ggf. nicht eindeutig definiert ist. Hierdurch kann die Qualität der Spritzgussteile
beeinträchtigt
werden. Derartige Formschließvorrichtungen
weisen daher einen erhöhten
Werkzeugverschleiß auf.
Ferner kann eine Überlastung
der Holme auftreten.
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Ferner
sind hydraulische Schließeinheiten bekannt,
bei denen sowohl das Verfahren der Schließplatte als auch das Aufbringen
der Schließkraft über eine
hydraulische Verfahrens- und Halteeinrichtung erfolgt. Hierzu weisen
die Schließeinrichtungen
entsprechende Hydraulikzylinder mit darin geführten Kolben auf. Derartige
Hydrauliksysteme weisen üblicherweise
mindestens einen Differenzialzylinder auf, der mit Druck beaufschlagt
wird. Hierdurch ist es möglich,
eine Zufahrbewegung, wie beispielsweise das Schließen der
Formschließvorrichtung
durchzuführen.
Mit Hilfe eines zuschaltbaren weiteren linearen Hydraulikzylinders
kann durch die Umkehrung der Flächenverhältnisse
ein langsames öffnen
der Schließvorrichtung
erzielt werden. Die Schließkraft
wird hierbei durch einen Zylinder mit relativ großem Durchmesser
erzielt, mit Hochdruck beaufschlagt werden kann. Hierzu kann ein
hydraulischer Druckübersetzer
eingesetzt werden, der sowohl als Schließventil als auch als Hydraulikübersetzerelement
dient. Ein derartiger Druckübersetzer
ist beispielsweise in
DE
195 23 420 C1 beschrieben. Ein exaktes Positionieren der
bewegbaren Schließplatte ist
technisch aufwendig.
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Ferner
ist aus
DE 43 44 340
C2 eine Formschließvorrichtung
für Spritzgießmaschinen
bekannt. Bei dieser erfolgt sowohl das Verschließen als auch das Aufbauen des
Haltedrucks über
die selbe Antriebseinheit. Hierzu ist es erforderlich, dass die
entsprechende Kolbeneinheit verschiebbar bzw. schwimmend gehalten
ist. Aufgrund der Alterung der Dichtung und aufgrund von auftretenden
Leckagen ist somit eine exakte Positionierung der Kolbeneinheit
nicht gewährleistet.
Dies führt
zu einer ungenauen Positionierung der Werkzeughälften.
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Aufgabe
der Erfindung ist es eine Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen,
insbesondere Kunststoff-Spritzgießmaschinen mit präzisierter
Positionierung bei verbessertem Wirkungsgrad zu schaffen.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1.
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Die
erfindungsgemäße Formschließvorrichtung
weist zwei relativ zueinander bewegbare Formschließplatten
auf. Vorzugsweise ist eine der beiden Formschließplatten stationär und die
andere beweglich. Vorzugsweise handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung
um eine Zwei-Plattenschließeinheit
mit einer feststehenden Platte bzw. einer Aufspannplatte und einer
bewegbaren Platte bzw. Schließplatte.
Ferner ist eine Verfahreinrichtung mit einem elektromotorischem
Antrieb zum Öffnen
und Schließen
der Schließplatten
vorgesehen. Vorzugsweise erfolgt mit Hilfe der elektromotorisch
angetriebenen Verfahreinrichtung ein Verfahren der bewegbaren Schließplatte
relativ zu der stationären
Aufspannplatte.
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Erfindungsgemäß ist neben
der elektromotorisch betriebenen Verfahreinrichtung eine Halteeinrichtung
zum Erzeugen der Zuhalte- oder Schließkraft auf die Formschließplatten
bzw. die mit den Formschließplatten
verbundenen Werkzeuge vorgesehen. Die Halteeinrichtung ist hierbei
vorzugsweise hydraulisch betrieben. Erfindungsgemäß ist somit eine
elektromotorisch betriebene Verfahreinrichtung mit einer hydraulisch
betriebenen Halteeinrichtung kombiniert. Dies hat den Vorteil, dass
mit Hilfe des elektromotorischen Antriebs ein exaktes und schnelles
Verfahren der Formschließplatten
relativ zueinander möglich
ist, wobei vorzugsweise nur die Schließplatte verfahren wird. Durch
die Kombination mit einer hydraulischen Halteeinrichtung ist es
nach dem Schließen
der Vorrichtung möglich,
eine große
Zuhalte- oder Schließkraft
aufzubringen. Derart große Kräfte können mit
hydraulischen Einrichtungen besser und effektiver erzeugt werden,
als mit elektromechanisch angetriebenen Einrichtungen. Durch die
erfindungsgemäße Kombination
einer elektromotorisch angetriebenen Verfahreinrichtung und einer
hydraulischen Halteeinrichtung werden die Vorteile eines elektrischen
Antriebes mit denen eines hydraulischen Schließmechanismus kombiniert. Die
erfindungsgemäße Kombination
einer elektromotorischen Verfahreinrichtung mit einer hydraulischen
Halteinrichtung weist somit den Vorteil auf, dass bei einer hohen
Präzision
ein geringer Verschleiß auftritt.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Kombination
des elektromotorischen Antriebs und der hydraulischen Halteeinrichtung
kann somit ein exaktes Verfahren der Formschließplatten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
beim Öffnen
und Schließen
realisiert werden. Ferner kann ohne die Erfordernis eines Kniehebels
eine große
Halte- bzw. Schließkraft
mit der hydraulischen Halteeinrichtung erzeugt werden. Diese ist
mit Hilfe der hydraulischen Halteeinrichtung exakt einstellbar.
Die Nachteile eines Kniehebels, insbesondere der Nachteil, das die
Schließkraft
mit einem Kniehebel nicht exakt einstellbar ist, treten beim Vorsehen
einer hydraulischen Halteeinrichtung nicht auf.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem elektromotorischen Antrieb um einen Linearantrieb.
Insbesondere handelt es sich bei dem elektromotorischen Antrieb
um einen Spindeltrieb. Hierbei ist eine Mutter des Spindeltriebs
mit dem elektromotorischen Antrieb, beispielsweise über Riemen
und/oder Zahnrädern,
verbunden. Durch Drehen der Spindelmutter erfolgt ein lineares Verfahren
der Spindel. Somit wird eine Rotations- oder Drehbewegung der Spindelmutter
in eine Linearverschiebung der Spindel umgewandelt. Durch Vorsehen
eines entsprechenden Übersetzungs-
oder Untersetzungsverhältnisses,
sowie durch eine entsprechende Anpassung der Spindelsteigung kann
eine äußerst exakte
Linearbewegung erfolgen.
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Insbesondere
ist es möglich,
beispielsweise beim Schließen
der Formschließplatten,
die bewegbare Formschließplatte
zunächst
schnell zu bewegen und unmittelbar bevor sich die Werkzeuge berühren, die
Geschwindigkeit zu verringern. Ferner ist ein langsames Öffnen der
Werkzeuge möglich.
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Erfindungemäß ist die
Spindel mit einer Kolbenstange verbunden und/oder als Kolbenstange ausgebildet.
Die Kolbenstange kann unmittelbar oder über einen Führungsholm mit der bewegbaren
Formschließplatte
verbunden sein. Vorzugsweise ist die mit der Spindel verbundene
Kolbenstange in einem Druckzylinder angeordnet. Hierbei ist der
Druckzylinder mit der Halteeinrichtung verbunden. Innerhalb des
Druckzylinders ist somit ein Fluid, wie eine Hydraulikflüssigkeit
oder dergleichen angeordnet. Nach dem Verfahren der Formschließplatte
mit Hilfe der Verfahreneinrichtung, d. h. durch Betätigen des
Spindeltriebes, kann somit der Druckzylinder mit Druck beaufschlagt
werden, so dass über
die Kolbenstange die Schließkraft
auf die Formschließplatte
und von dieser auf das Werkzeug übertragen
wird. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass die Kolbenstange eine
Doppelfunktion ausführt,
einerseits zum Verfahren mit der Spindel des Spindeltriebs verbunden
ist und andererseits durch die Anordnung in dem Druckzylinder als
Hydraulikeinrichtung zum Aufbau der Zuhalte- bzw. Schließkraft beaufschlagbar
ist.
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Zum
Erzeugen der Zuhalte- bzw. Schließkraft weist die Halteeinrichtung
vorzugsweise eine Pumpeinrichtung auf. Bei der Pumpeinrichtung handelt
es sich vorzugsweise um einen Druckübersetzer mit hydraulischem
Antrieb oder eine Linearpumpe. Da vorzugsweise mehrere Schließzylinder
vorgesehen sind, ist es besonders bevorzugt, diese über eine gemeinsame
Zuleitung mit einer einzigen Pumpeinrichtung zu verbinden. Hierdurch
ist gewährleistet, dass
auf sämtliche
Schließzylinder
die selbe Kraft aufgebracht wird. Von allen Zylinder-Kolben-Systemen wird
somit die gleiche Kraft übertragen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung
sind zwischen den Formschließplatten
mehrere Kolbenstangen angeordnet. Die Kolbenstangen sind mit einer
Formschließplatte,
vorzugsweise der bewegbaren Formschließplatte, fest verbunden. An der
anderen Formschließplatte,
vorzugsweise der stationären
Aufspannplatte, sind die Kolbenstangen verschiebbar gehalten. Vorzugsweise
sind vier Kolbenstangen vorgesehen. Vorzugsweise ist ein Teil der
Kolbenstangen mit einer Spindel bzw. einem Spindeltrieb verbunden.
Insbesondere sind zwei Kolbenstangen, die vorzugsweise einander
diametral gegenüber
liegend angeordnet sind, jeweils mit einem Spindeltrieb verbunden.
Hierdurch ist ein Verkippen des mit der Schließplatte verbundenen Werkzeuges
vermieden. Die beiden Spritzgieß-Werkzeughälften sind
somit stets parallel zueinander ausgerichtet.
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Vorzugsweise
sind die Druckzylinder fluidisch mit mindestens einer Aufnahmekammer
verbunden. Beim Öffnen
der Formschließvorrichtung wird
das Fluid somit in die Aufnahmekammern gedrückt. Vorzugsweise wird das
Fluid beim Schließen der
Formschließvorrichtung
sodann bereits während des
Verfahrens der Schließplatte
aus der mindestens einen Aufnahmekammer in die Druckzylinder gefördert und
anschließend
mit Hilfe der Pumpeinrichtung mit Hochdruck zum Erzeugen der Zuhalte-
bzw. Schließkraft
beaufschlagt. Dies hat den Vorteil, dass ein zusätzlicher Behälter zum
Aufbewahren von Fluid nicht erforderlich ist. Ferner ist es vorteilhaft,
das Fluid bereits beim Verfahren der bewegbaren Formschließplatte
in die Druckzylinder zu fördern,
so dass unmittelbar nach dem Schließen der Formschließvorrichtung über die
Pumpeinrichtung die Zuhalte- bzw. Schließkraft erzeugt werden kann.
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Um
beim Verfahren der Schließplatte
mit Hilfe des elektromotorischen Antriebs, insbesondere des Spindeltriebs,
auf einfache Weise Fluid aus der mindestens einen Aufnahmekammer
in die Druckzylinder zu fördern,
ist innerhalb der Aufnahmekammer vorzugsweise ein Kolben angeordnet.
Dieser Kolben ist in besonders bevorzugter Ausführungsform mit der Spindel verbunden.
Ein Bewegen der Spindel zum Verschließen der Formschließvorrichtung
bewirkt somit automatisch ein Verfahren des in der Aufnahmekammer
angeordneten Kolbens. Hierdurch wird das in der Aufnahmekammer vorhandene
Fluid in die Druckzylinder gefördert.
Die Pumpeinrichtung ist bei dieser Ausführungsform somit im Wesentlichen
nur zum Erzeugen der Zuhalte- bzw. Schließkraft erforderlich. Ansonsten
dient die Pumpeinrichtung ggf. dazu, Verluste auszugleichen.
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Vorzugsweise
sind die Druckkolben oder die mit den Kolbenstangen verbundenen
Spindelkolben derart ausgebildet, dass die Kolben sowohl den Fluidraum
der Druckzylinder als auch den Fluidraum der Aufnahmekammer begrenzen.
Die Kolben haben somit eine Doppelfunktion, wobei auf beiden Seiten
der Kolben Fluid angeordnet ist. Hierbei handelt es sich einerseits
um das in den Druckzylindern und andererseits in den Aufnahmekammern
angeordnete Fluid. Hierbei sind vorzugsweise mehrere Aufnahmekammern
vorgesehen. Insbesondere ist zumindest jeder Druckkolben auch mit
einer Aufnahmekammer verbunden, bzw. dient sowohl als Druckkolben
als auch als Aufnahmekammer-Kolben. Bei einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist die Spindel des Spindeltriebes in der Aufnahmekammer angeordnet.
Die Spindel des Spindeltriebes und die Lagerungen der Spindel sind
somit stets geschmiert und daher wartungsfrei.
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Nach
dem Schließen
der Formschließvorrichtung
mit Hilfe der elektromotorisch angetriebenen Verfahreinrichtung
erfolgt erfindungsgemäß das Aufbringen
der Zuhalte- bzw. Schließkraft
mit Hilfe der hydraulischen Schließeinrichtung. Bei der bevorzugten
Ausführungsform,
bei der die Kolbenstange mit der Spindel des Spindeltriebs verbunden
ist und in einem Druckzylinder angeordnet ist, würde ein Teil der Zuhalte- bzw.
Schließkraft
auf den Spindeltrieb wirken. Um hierdurch ggf. das Auftreten von
Beschädigungen
zu vermeiden, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine
Steuereinrichtung zum Nachdrehen des elektromotorischen Antriebs vorgesehen.
Insbesondere ist es auch möglich, durch
eine geeignete Steuerung die Einwirkung der Zuhalte- bzw. Schließkraft auf
den Spindeltrieb vollständig
zu vermeiden. Hierbei ist es beispielsweise möglich, durch aktives Drehen
der Spindelmutter das Auftreten von Kräften zu vermeiden. Ebenso könnte, beispielsweise
durch das Vorsehen einer Kupplung, der Spindeltrieb freigeschaltet
werden, so dass ein freies Drehen der Spindel möglich ist. Dies hat zur Folge,
dass die, durch die hydraulische Halteeinrichtung aufgebrachte Kraft,
nicht auf den Spindeltrieb oder auf andere Weise ausgebildeten elektromotorischen
Antrieb wirkt.
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Durch
das erfindungsgemäße Kombinieren eines
elektromotorischen Antriebs als Verfahreinrichtung mit einer hydraulischen
Halteeinrichtung sind höhere
Geschwindigkeiten beim Öffnen
und/oder Schließen
der Schließvorrichtung
möglich.
Dies führt zu
kürzeren
Zykluszeiten. Die beim Öffnen
und Schließen
der Formschließvorrichtung
auftretenden Kräfte
sind auf Grund des Vorsehens eines elektromotorischen Antriebs im
Wesentlichen gleich groß. Neben
der durch einen elektromotorischen Antrieb, insbesondere einem Spindeltrieb,
erzielbaren erhöhten
Positioniergenauigkeit, kann ferner eine Energieersparnis sowie
eine Geräuschereduzierung
erzielt werden. Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Formschließvorrichtung
sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Bauweise realisiert
werden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
der anliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische, stark vereinfachte, perspektivische, teilweise geschnittene
Ansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Formschließvorrichtung,
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2 eine
schematische vergrößerte Darstellung
der, bei der zweiten Ausführungsform
verwendeten Verfahreinrichtung, und
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3 eine
schematische vergrößerte Darstellung
eines Teils der in der zweiten Ausführungsform verwendeten Schließeinrichtung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine bewegbare Schließplatte 10 vorgesehen.
Ferner ist die stationäre
Aufspannplatte 12 angedeutet. Die Schließplatte
ist mit vier Kolbenstangen 14 fest verbunden. Die Kolbenstangen 14 sind über Lagerbuchsen 16 in
Richtung eines Pfeils 18 verschiebbar gehalten.
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Zwei
der Kolbenstangen 14 sind mit Spindeltrieben 20 der
Verfahreinrichtung 22 verbunden. Die anderen beiden Kolbenstangen 14 sind
mit Kolben-Zylindereinheiten 24 der
hydraulischen Halteeinrichtung verbunden.
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Die
Verfahreinrichtung 22 (2) weist
einen Spindeltrieb 20 auf, der mit Hilfe eines Elektromotors 26 angetrieben
wird. Hierzu ist ein Zahnrad 28 des Elektromotors 26 über einen
Zahnriemen 30 mit einem Zahnrad 32 verbunden.
Das Zahnrad 32 ist fest mit einer Spindelmutter 34 verbunden.
Die Spindelmutter 34 ist mit Hilfe von Kugel-Lagern 36 in
der Aufspannplatte 12 drehbar gelagert. Bei dem Spindeltrieb 20 handelt
es sich in bevorzugter Ausführungsform
um eine Kugelumlaufspindel. Die Spindelmutter 34 umgibt
die Spindel 38. Durch Drehen der Spindelmutter 34 mit
Hilfe des Elektromotors 26 erfolgt ein Bewegen der Spindel 38 in
Richtung eines Pfeils 40.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
dichtet der Dichtring 46 einen Kolbenraum 44,
der mit Kanälen 48 verbunden
ist, und einen auf der Seite der Spindel 38 angeordneten
Kolbenraum 94 ab. Der Kolbenraum 94 ist über einen
Kanal 96 mit dem Kolbenraum 60 der Halteeinrichtung 24 verbunden.
Auf der bezüglich
der bewegbaren Formschließplatte
abgewandten Seite des Kolbens 42 ist ein zweiter Kolbenraum 94 vorgesehen,
aus dem beim Schließen der
Formschließvorrichtung
Fluid durch die Kanäle 96, 64 und 78 über das
Ventil 80 in die Kanäle 82 und von
diesen in die Kammern 44 und 51 gedrückt wird. Das
in dem Kolbenraum 94 angeordnete Fluid umströmt sowohl
die Lager 36 als auch die Spindel 38, so dass
die Lager 36, die Spindel 38 und die Spindelmutter 34 stets
hinreichend geschmiert sind.
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Um
ein Schmieren der gesamten Spindel 38 zu ermöglichen,
ist die Spindelmutter 34 mit einer Hohlwelle 98 verbunden,
die zylindrisch die Spindel 38 umgibt und mit dem Zahnrad 32 verbunden
ist. Die als Gehäuse
dienende stationäre
Aufspannplatte 12 ist im Bereich der Spindel 38 mit
einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuseansatz 100 umgeben, der
die Hohlwelle 98 umschließt. Zwischen dem Gehäuseansatz 100 und
der Hohlwelle 98 ist ein Ringspalt 102 ausgebildet,
durch den Fluid strömen
kann. Um ein Einströmen
des Fluids in den Innenraum 104 der Hohlwelle 98 zu
ermöglichen,
weist die Hohlwelle 98 Querbohrungen 106 auf.
Der Innenraum 104 ist somit fluidisch mit dem Kolbenraum 94 verbunden. Die
Volumen aus den Innenräumen 104 und
den Kolbenräumen 94 sind
gleich groß wie
die Volumen aus den Kolbenräumen 44 und 51.
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Der
Spindelkolben 42 ist über
eine in dem Druckzylinder 44 angeordnete Kolbenstange 49 mit dem
Kolbenstange 14 verbunden. Die Kolbenstange 49 ist
vorzugsweise mit dem Kolbenstange 14 einstückig ausgebildet.
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Die
Kolben-Zylindereinheit 24 (3) der Halteeinrichtung
weist einen in einem Druckzylinder 50 angeordneten Druckkolben 52 auf.
Der Druckkolben 52 ist über
eine Kolbenstange 54 mit dem Kolbenstange 14 verbunden,
wobei die Kolbenstange 54 und der Kolbenstange 14 vorzugsweise
einstückig ausgebildet
sind. Der Druckzylinder 50 bildet einen Kolbenraum 51,
der mit Hydraulikflüssigkeit
gefüllt
ist und ebenfalls mit dem Kanal 48 verbunden ist. Der Kolben 52 ist
in dem Druckzylinder 50 in Richtung eines Pfeils 56 verschiebbar.
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Der
Kolben 52 begrenzt den Kolbenraum 51 des Druckzylinders 50.
Hierzu ist eine Dichtung 58 vorgesehen. Ferner begrenzt
der Kolben 52 einen weiteren Kolbenraum 60. Der
Kolbenraum 60 ist mit einem Kanal 64 verbunden
und durch einen Lagerdeckel 66, der in der Aufspannplatte 12 angeordnet
ist, verschlossen.
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Eine
mit dem Kolben 52 verbundene Kolbenstange 107 ist
von dem Dichtring 58 umgeben. Zwischen dem Dichtring 58 und
dem Kolben 52 ist somit ein Kolbenraum 60 vorgesehen,
der einerseits über einen
Kanal 96 mit dem Kolbenraum 94 und andererseits
mit dem Kanal 64 verbunden ist.
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Beim
Schließen
der Formschließvorrichtung wird
Fluid aus den Kolbenräumen 60 und 94 über die Kanäle 96, 64, 78 und
das Ventil 80 in die Leitungen 82 gefördert. Über die
Kanäle 48 wird
das Fluid in die Kolbenräume 44 und 51 gefördert. Über die
Querbohrung 106 und den Ringspalt 102 wird durch
die Spindel 38 das Fluid aus dem Innenraum 104 über die
Leitungen 64 und 82 in die Kolbenräume 44 und 51 gefördert. Nachdem
die beiden Formschließplatten 10, 12 geschlossen
sind, wird das Ventil 80 geschlossen und mit Hilfe der
Pumpeinrichtung 84 wird durch den Kanal 86 über die
Ventile 88 Fluid in die Kanäle 82 und von diesen
in die Kolbenräume 44, 51 gepumpt,
um die geforderte Schließkraft
aufzubringen. Um ein Beschädigen
oder Verklemmen des Spindeltriebs 20 zu vermeiden, kann
der Spindeltrieb 20 über
eine nicht dargestellte Steuereinrichtung derart gesteuert werden,
dass ein Nachdrehen der Spindelmutter 34 erfolgt. Zum Öffnen der
Schließvorrichtung
werden die Spindeln 38 in entgegen gesetzte Richtung bewegt
und das Ventil 80 geöffnet.
Hierdurch kann das Fluid aus den Kolbenräumen 44, 51 in
die Kolbenräume 60, 94 und 104 strömen.
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Da
die Pumpeinrichtung 84 in jedem Zyklus einmal betätigt wird,
können
hierdurch ggf. auftretende Verluste ausgeglichen werden.