DE102006012381A1 - Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen - Google Patents

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Abstract

Eine Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen, insbesondere Kunststoff-Spritzgießmaschinen, weist zwei relativ zueinander bewegbare Formschließplatten (10, 12) auf. Zum Öffnen und Schließen der Formschließplatten (10, 12) ist eine elektromotorisch angetriebene Verfahreinrichtung (22) vorgesehen. Erfindungsgemäß ist die elektromotorisch angetriebene Verfahreinrichtung (22), durch die ein schnelles und positionsgenaues Öffnen und Schließen möglich ist, mit einer hydraulisch arbeitenden Halteeinrichtung (24) zum Erzeugen einer Zuhalte- oder Schließkraft verbunden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen, insbesondere für Kunststoff-Spritzgießmaschinen.
  • Spritzgießmaschinen, die insbesondere zum Herstellen von Kunststoffteilen verwendet werden, weisen relativ zueinander bewegbare Formschließplatten auf. Die Formschließplatten tragen jeweils eine Hälfte eines Spritzgießwerkzeug, wobei die Formschließplatten zum Schließen des Werkzeugs aufeinander zu bewegt werden. Nach dem Verfahren, zumindest einer der beiden Formschließplatten mit Hilfe einer Verfahreinrichtung, ist es erforderlich mit Hilfe einer Halteeinrichtung auf die beiden Formschließplatten und damit die beiden Werkzeugteile eine Schließkraft aufzubringen, um beim Einspritzen der Spritzgussmasse ein Auseinanderdrücken der beiden Werkzeugteile zu vermeiden.
  • Grundsätzlich sind Zwei-Plattenschließeinheiten und Drei-Plattenschließeinheiten bekannt. Bei Drei-Plattenschließeinheiten sind zwei äußere stationäre Formschließplatten vorgesehen. Zwischen diesen beiden Formschließplatten ist eine verschiebbare Formschließplatte, die sogenannte Schließplatte, vorgesehen, die gegenüber einer der stationären Formschließplatten abgestützt ist und auf die zweite stationäre Formschließplatte, die sogenannte Aufspannungsplatte zum Schließen der Vorrichtung zu bewegt wird. Die beiden Formschließplatten, die beim Schließen der Vorrichtung aufeinander zu bewegt werden, tragen die Spritzgießwerkzeuge. Bei Zwei-Plattenschließeinheiten ist üblicherweise eine stationäre Aufspannplatte und eine bewegliche Schließplatte vorgesehen. Zum Schließen der Vorrichtung wird die Schließplatte in Richtung der stationären Aufspannplatte gezogen. Die Verfahreinrichtung ist auf der Spritzseite mit der Spritzeinheit überlagert bzw. verschachtelt angeordnet. Zwei-Plattenschließeinheiten bauen daher kürzer.
  • Zum Schließen der Formschließvorrichtung sind bei Drei-Plattenschließeinheiten Kniehebel bekannt. Mit Hilfe der Kniehebel erfolgt einerseits ein Bewegen der bewegbaren Formschließplatte und anschließend ein Aufbringen der entsprechenden Schließkraft durch den Kniehebel. Derartige Formschließvorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass insbesondere bei der Endpositionierung ein exaktes Verfahren der bewegbaren Formschließplatte schwierig ist. Ferner kann ein Überdrücken des Kniehebels erfolgen. Dies führt dazu, dass die Schließkraft ggf. nicht eindeutig definiert ist. Hierdurch kann die Qualität der Spritzgussteile beeinträchtigt werden. Derartige Formschließvorrichtungen weisen daher einen erhöhten Werkzeugverschleiß auf. Ferner kann eine Überlastung der Holme auftreten.
  • Ferner sind hydraulische Schließeinheiten bekannt, bei denen sowohl das Verfahren der Schließplatte als auch das Aufbringen der Schließkraft über eine hydraulische Verfahrens- und Halteeinrichtung erfolgt. Hierzu weisen die Schließeinrichtungen entsprechende Hydraulikzylinder mit darin geführten Kolben auf. Derartige Hydrauliksysteme weisen üblicherweise mindestens einen Differenzialzylinder auf, der mit Druck beaufschlagt wird. Hierdurch ist es möglich, eine Zufahrbewegung, wie beispielsweise das Schließen der Formschließvorrichtung durchzuführen. Mit Hilfe eines zuschaltbaren weiteren linearen Hydraulikzylinders kann durch die Umkehrung der Flächenverhältnisse ein langsames Öffnen der Schließvorrichtung erzielt werden. Die Schließkraft wird hierbei durch einen Zylinder mit relativ großem Durchmesser erzielt, dieser wird mit Hochdruck beaufschlagt werden kann. Hierzu kann ein hydraulischer Druckübersetzer eingesetzt werden, der sowohl als Schließventil als auch als Hydraulikübersetzerelement dient. Ein derartiger Druckübersetzer ist beispielsweise in DE 195 23 420 beschrieben. Ein exaktes Positionieren der bewegbaren Schließplatte ist technisch aufwendig.
  • Aufgabe der Erfindung ist es eine Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen, insbesondere Kunststoff-Spritzgießmaschinen mit präzisierter Positionierung bei verbessertem Wirkungsgrad zu schaffen.
  • Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1.
  • Die erfindungsgemäße Formschließvorrichtung weist zwei relativ zueinander bewegbare Formschließplatten auf. Vorzugsweise ist eine der beiden Formschließplatten stationär und die andere beweglich. Vorzugsweise handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung um eine Zwei-Plattenschließeinheit mit einer feststehenden Platte bzw. einer Aufspannplatte und einer bewegbaren Platte bzw. Schließplatte. Ferner ist eine Verfahreinrichtung mit einem elektromotorischem Antrieb zum Öffnen und Schließen der Schließplatten vorgesehen. Vorzugsweise erfolgt mit Hilfe der elektromotorisch angetriebenen Verfahreinrichtung ein Verfahren der bewegbaren Schließplatte relativ zu der stationären Aufspannplatte. Erfindungsgemäß ist neben der elektromotorisch betriebenen Verfahreinrichtung eine Halteeinrichtung zum Erzeugen der Zuhalte- oder Schließkraft auf die Formschließplatten bzw. die mit den Formschließplatten verbundenen Werkzeuge vorgesehen. Die Halteeinrichtung ist hierbei vorzugsweise hydraulisch betrieben. Erfindungsgemäß ist somit eine elektromotorisch betriebene Verfahreinrichtung mit einer hydraulisch betriebenen Halteeinrichtung kombiniert. Dies hat den Vorteil, dass mit Hilfe des elektromotorischen Antriebs ein exaktes und schnelles Verfahren der Formschließplatten relativ zueinander möglich ist, wobei vorzugsweise nur die Schließplatte verfahren wird. Durch die Kombination mit einer hydraulischen Halteeinrichtung ist es nach dem Schließen der Vorrichtung möglich, eine große Zuhalte- oder Schließkraft aufzubringen. Derart große Kräfte können mit hydraulischen Einrichtungen besser und effektiver erzeugt werden, als mit elektromechanisch angetriebenen Einrichtungen. Durch die erfindungsgemäße Kombination einer elektromotorisch angetriebenen Verfahreinrichtung und einer hydraulischen Halteeinrichtung werden die Vorteile eines elektrischen Antriebes mit denen eines hydraulischen Schließmechanismus kombiniert. Die erfindungsgemäße Kombination einer elektromotorischen Verfahreinrichtung mit einer hydraulischen Halteinrichtung weist somit den Vorteil auf, dass bei einer hohen Präzision ein geringer Verschleiß auftritt.
  • Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kombination des elektromotorischen Antriebs und der hydraulischen Halteeinrichtung kann somit ein exaktes Verfahren der Formschließplatten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten beim Öffnen und Schließen realisiert werden. Ferner kann ohne die Erfordernis eines Kniehebels eine große Halte- bzw. Schließkraft mit der hydraulischen Halteeinrichtung erzeugt werden. Diese ist mit Hilfe der hydraulischen Halteeinrichtung exakt einstellbar. Die Nachteile eines Kniehebels, insbesondere der Nachteil, das die Schließkraft mit einem Kniehebel nicht exakt einstellbar ist, treten beim Vorsehen einer hydraulischen Halteeinrichtung nicht auf.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei dem elektromotorischen Antrieb um einen Linearantrieb. Insbesondere handelt es sich bei dem elektromotorischen Antrieb um einen Spindeltrieb. Hierbei ist eine Mutter des Spindeltriebs mit dem elektromotorischen Antrieb, beispielsweise über Riemen und/oder Zahnrädern, verbunden. Durch Drehen der Spindelmutter erfolgt ein lineares Verfahren der Spindel. Somit wird eine Rotations- oder Drehbewegung der Spindelmutter in eine Linearverschiebung der Spindel umgewandelt. Durch Vorsehen eines entsprechenden Übersetzungs- oder Untersetzungsverhältnisses, sowie durch eine entsprechende Anpassung der Spindelsteigung kann eine äußerst exakte Linearbewegung erfolgen.
  • Insbesondere ist es möglich, beispielsweise beim Schließen der Formschließplatten, die bewegbare Formschließplatte zunächst schnell zu bewegen und unmittelbar bevor sich die Werkzeuge berühren, die Geschwindigkeit zu verringern. Ferner ist ein langsames Öffnen der Werkzeuge möglich.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Spindel mit einer Kolbenstange verbunden und/oder als Kolbenstange ausgebildet. Die Kolbenstange kann unmittelbar oder über einen Führungsholm mit der bewegbaren Formschließplatte verbunden sein. Vorzugsweise ist die mit der Spindel verbundene Kolbenstange in einem Druckzylinder angeordnet. Hierbei ist der Druckzylinder mit der Halteeinrichtung verbunden. Innerhalb des Druckzylinders ist somit ein Fluid, wie eine Hydraulikflüssigkeit oder dergleichen angeordnet. Nach dem Verfahren der Formschließplatte mit Hilfe der Verfahreneinrichtung, d. h. durch Betätigen des Spindeltriebes, kann somit der Druckzylinder mit Druck beaufschlagt werden, so dass über die Kolbenstange die Schließkraft auf die Formschließplatte und von dieser auf das Werkzeug übertragen wird. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, dass die Kolbenstange eine Doppelfunktion ausführt, einerseits zum Verfahren mit der Spindel des Spindeltriebs verbunden ist und andererseits durch die Anordnung in dem Druckzylinder als Hydraulikeinrichtung zum Aufbau der Zuhalte- bzw. Schließkraft beaufschlagbar ist.
  • Zum Erzeugen der Zuhalte- bzw. Schließkraft weist die Halteeinrichtung vorzugsweise eine Pumpeinrichtung auf. Bei der Pumpeinrichtung handelt es sich vorzugsweise um einen Druckübersetzer mit hydraulischem Antrieb oder eine Linearpumpe. Da vorzugsweise mehrere Schließzylinder vorgesehen sind, ist es besonders bevorzugt, diese über eine gemeinsame Zuleitung mit einer einzigen Pumpeinrichtung zu verbinden. Hierdurch ist gewährleistet, dass auf sämtliche Schließzylinder die selbe Kraft aufgebracht wird. Von allen Zylinder-Kolben-Systemen wird somit die gleiche Kraft übertragen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Formschließvorrichtung sind zwischen den Formschließplatten mehrere Kolbenstangen angeordnet. Die Kolbenstangen sind mit einer Formschließplatte, vorzugsweise der bewegbaren Formschließplatte, fest verbunden. An der anderen Formschließplatte, vorzugsweise der stationären Aufspannplatte, sind die Kolbenstangen verschiebbar gehalten. Vorzugsweise sind vier Kolbenstangen vorgesehen. Vorzugsweise ist ein Teil der Kolbenstangen mit einer Spindel bzw. einem Spindeltrieb verbunden. Insbesondere sind zwei Kolbenstangen, die vorzugsweise einander diametral gegenüber liegend angeordnet sind, jeweils mit einem Spindeltrieb verbunden. Hierdurch ist ein Verkippen des mit der Schließplatte verbundenen Werkzeuges vermieden. Die beiden Spritzgieß-Werkzeughälften sind somit stets parallel zueinander ausgerichtet.
  • Vorzugsweise sind die Druckzylinder fluidisch mit mindestens einer Aufnahmekammer verbunden. Beim Öffnen der Formschließvorrichtung wird das Fluid somit in die Aufnahmekammern gedrückt. Vorzugsweise wird das Fluid beim Schließen der Formschließvorrichtung sodann bereits während des Verfahrens der Schließplatte aus der mindestens einen Aufnahmekammer in die Druckzylinder gefördert und anschließend mit Hilfe der Pumpeinrichtung mit Hochdruck zum Erzeugen der Zuhalte- bzw. Schließkraft beaufschlagt. Dies hat den Vorteil, dass ein zusätzlicher Behälter zum Aufbewahren von Fluid nicht erforderlich ist. Ferner ist es vorteilhaft, das Fluid bereits beim Verfahren der bewegbaren Formschließplatte in die Druckzylinder zu fördern, so dass unmittelbar nach dem Schließen der Formschließvorrichtung über die Pumpeinrichtung die Zuhalte- bzw. Schließkraft erzeugt werden kann.
  • Um beim Verfahren der Schließplatte mit Hilfe des elektromotorischen Antriebs, insbesondere des Spindeltriebs, auf einfache Weise Fluid aus der mindestens einen Aufnahmekammer in die Druckzylinder zu fördern, ist innerhalb der Aufnahmekammer vorzugsweise ein Kolben angeordnet. Dieser Kolben ist in besonders bevorzugter Ausführungsform mit der Spindel verbunden. Ein Bewegen der Spindel zum Verschließen der Formschließvorrichtung bewirkt somit automatisch ein Verfahren des in der Aufnahmekammer angeordneten Kolbens. Hierdurch wird das in der Aufnahmekammer vorhandene Fluid in die Druckzylinder gefördert. Die Pumpeinrichtung ist bei dieser Ausführungsform somit im Wesentlichen nur zum Erzeugen der Zuhalte- bzw. Schließkraft erforderlich. Ansonsten dient die Pumpeinrichtung ggf. dazu, Verluste auszugleichen.
  • Vorzugsweise sind die Druckkolben oder die mit den Kolbenstangen verbundenen Spindelkolben derart ausgebildet, dass die Kolben sowohl den Fluidraum der Druckzylinder als auch den Fluidraum der Aufnahmekammer begrenzen. Die Kolben haben somit eine Doppelfunktion, wobei auf beiden Seiten der Kolben Fluid angeordnet ist. Hierbei handelt es sich einerseits um das in den Druckzylindern und andererseits in den Aufnahmekammern angeordnete Fluid. Hierbei sind vorzugsweise mehrere Aufnahmekammern vorgesehen. Insbesondere ist zumindest jeder Druckkolben auch mit einer Aufnahmekammer verbunden, bzw. dient sowohl als Druckkolben als auch als Aufnahmekammer-Kolben. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Spindel des Spindeltriebes in der Aufnahmekammer angeordnet. Die Spindel des Spindeltriebes und die Lagerungen der Spindel sind somit stets geschmiert und daher wartungsfrei.
  • Nach dem Schließen der Formschließvorrichtung mit Hilfe der elektromotorisch angetriebenen Verfahreinrichtung erfolgt erfindungsgemäß das Aufbringen der Zuhalte- bzw. Schließkraft mit Hilfe der hydraulischen Schließeinrichtung. Bei der bevorzugten Ausführungsform, bei der die Kolbenstange mit der Spindel des Spindeltriebs verbunden ist und in einem Druckzylinder angeordnet ist, würde ein Teil der Zuhalte- bzw. Schließkraft auf den Spindeltrieb wirken. Um hierdurch ggf. das Auftreten von Beschädigungen zu vermeiden, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Steuereinrichtung zum Nachdrehen des elektromotorischen Antriebs vorgesehen. Insbesondere ist es auch möglich, durch eine geeignete Steuerung die Einwirkung der Zuhalte- bzw. Schließkraft auf den Spindeltrieb vollständig zu vermeiden. Hierbei ist es beispielsweise möglich, durch aktives Drehen der Spindelmutter das Auftreten von Kräften zu vermeiden. Ebenso könnte, beispielsweise durch das Vorsehen einer Kupplung, der Spindeltrieb freigeschaltet werden, so dass ein freies Drehen der Spindel möglich ist. Dies hat zur Folge, dass die, durch die hydraulische Halteeinrichtung aufgebrachte Kraft, nicht auf den Spindeltrieb oder auf andere Weise ausgebildeten elektromotorischen Antrieb wirkt.
  • Durch das erfindungsgemäße Kombinieren eines elektromotorischen Antriebs als Verfahreinrichtung mit einer hydraulischen Halteeinrichtung sind höhere Geschwindigkeiten beim Öffnen und/oder Schließen der Schließvorrichtung möglich. Dies führt zu kürzeren Zykluszeiten. Die beim Öffnen und Schließen der Formschließvorrichtung auftretenden Kräfte sind auf Grund des Vorsehens eines elektromotorischen Antriebs im Wesentlichen gleich groß. Neben der durch einen elektromotorischen Antrieb, insbesondere einem Spindeltrieb, erzielbaren erhöhten Positioniergenauigkeit, kann ferner eine Energieersparnis sowie eine Geräuschereduzierung erzielt werden. Des Weiteren kann die erfindungsgemäße Formschließvorrichtung sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Bauweise realisiert werden.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigen
  • 1 eine schematische, stark vereinfachte, perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Formschließvorrichtung,
  • 2 eine schematische vergrößerte Darstellung der, bei der zweiten Ausführungsform verwendeten Verfahreinrichtung, und
  • 3 eine schematische vergrößerte Darstellung eines Teils der in der zweiten Ausführungsform verwendeten Schließeinrichtung.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine bewegbare Schließplatte 10 vorgesehen. Ferner ist die stationäre Aufspannplatte 12 angedeutet. Die Schließplatte ist mit vier Kolbenstangen 14 fest verbunden. Die Kolbenstangen 14 sind über Lagerbuchsen 16 in Richtung eines Pfeils 18 verschiebbar gehalten.
  • Zwei der Kolbenstangen 14 sind mit Spindeltrieben 20 der Verfahreinrichtung 22 verbunden. Die anderen beiden Kolbenstangen 14 sind mit Kolben-Zylindereinheiten 24 der hydraulischen Halteeinrichtung verbunden.
  • Die Verfahreinrichtung 22 (2) weist einen Spindeltrieb 20 auf, der mit Hilfe eines Elektromotors 26 angetrieben wird. Hierzu ist ein Zahnrad 28 des Elektromotors 26 über einen Zahnriemen 30 mit einem Zahnrad 32 verbunden. Das Zahnrad 32 ist fest mit einer Spindelmutter 34 verbunden. Die Spindelmutter 34 ist mit Hilfe von Kugel-Lagern 36 in der Aufspannplatte 12 drehbar gelagert. Bei dem Spindeltrieb 20 handelt es sich in bevorzugter Ausführungsform um eine Kugelumlaufspindel. Die Spindelmutter 34 umgibt die Spindel 38. Durch Drehen der Spindelmutter 34 mit Hilfe des Elektromotors 26 erfolgt ein Bewegen der Spindel 38 in Richtung eines Pfeils 40.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel dichtet der Dichtring 46 einen Kolbenraum 44, der mit Kanälen 48 verbunden ist, und einen auf der Seite der Spindel 38 angeordneten Kolbenraum 94 ab. Der Kolbenraum 94 ist über einen Kanal 96 mit dem Kolbenraum 60 der Halteeinrichtung 24 verbunden. Auf der bezüglich der bewegbaren Formschließplatte abgewandten Seite des Kolbens 42 ist ein zweiter Kolbenraum 94 vorgesehen, aus dem beim Schließen der Formschließvorrichtung Fluid durch die Kanäle 96, 64 und 78 über das Ventil 80 in die Kanäle 82 und von diesen in die Kammern 44 und 51 gedrückt wird. Das in dem Kolbenraum 94 angeordnete Fluid umströmt sowohl die Lager 36 als auch die Spindel 38, so dass die Lager 36, die Spindel 38 und die Spindelmutter 34 stets hinreichend geschmiert sind.
  • Um ein Schmieren der gesamten Spindel 38 zu ermöglichen, ist die Spindelmutter 34 mit einer Hohlwelle 98 verbunden, die zylindrisch die Spindel 38 umgibt und mit dem Zahnrad 32 verbunden ist. Die als Gehäuse dienende stationäre Aufspannplatte 12 ist im Bereich der Spindel 38 mit einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuseansatz 100 umgeben, der die Hohlwelle 98 umschließt. Zwischen dem Gehäuseansatz 100 und der Hohlwelle 98 ist ein Ringspalt 102 ausgebildet, durch den Fluid strömen kann. Um ein Einströmen des Fluids in den Innenraum 104 der Hohlwelle 98 zu ermöglichen, weist die Hohlwelle 98 Querbohrungen 106 auf. Der Innenraum 104 ist somit fluidisch mit dem Kolbenraum 94 verbunden. Die Volumen aus den Innenräumen 104 und den Kolbenräumen 94 sind gleich groß wie die Volumen aus den Kolbenräumen 44 und 51.
  • Der Spindelkolben 42 ist über eine in dem Druckzylinder 44 angeordnete Kolbenstange 49 mit dem Kolbenstange 14 verbunden. Die Kolbenstange 49 ist vorzugsweise mit dem Kolbenstange 14 einstückig ausgebildet.
  • Die Kolben-Zylindereinheit 24 (3) der Halteeinrichtung weist einen in einem Druckzylinder 50 angeordneten Druckkolben 52 auf. Der Druckkolben 52 ist über eine Kolbenstange 54 mit dem Kolbenstange 14 verbunden, wobei die Kolbenstange 54 und der Kolbenstange 14 vorzugsweise einstückig ausgebildet sind. Der Druckzylinder 50 bildet einen Kolbenraum 51, der mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt ist und ebenfalls mit dem Kanal 48 verbunden ist. Der Kolben 52 ist in dem Druckzylinder 50 in Richtung eines Pfeils 56 verschiebbar.
  • Der Kolben 52 begrenzt den Kolbenraum 51 des Druckzylinders 50. Hierzu ist eine Dichtung 58 vorgesehen. Ferner begrenzt der Kolben 52 einen weiteren Kolbenraum 60. Der Kolbenraum 60 ist mit einem Kanal 64 verbunden und durch einen Lagerdeckel 66, der in der Aufspannplatte 12 angeordnet ist, verschlossen.
  • Eine mit dem Kolben 52 verbundene Kolbenstange 107 ist von dem Dichtring 58 umgeben. Zwischen dem Dichtring 58 und dem Kolben 52 ist somit ein Kolbenraum 60 vorgesehen, der einerseits über einen Kanal 96 mit dem Kolbenraum 94 und andererseits mit dem Kanal 64 verbunden ist.
  • Beim Schließen der Formschließvorrichtung wird Fluid aus den Kolbenräumen 60 und 94 über die Kanäle 96, 64, 78 und das Ventil 80 in die Leitungen 82 gefördert. Über die Kanäle 48 wird das Fluid in die Kolbenräume 44 und 51 gefördert. Über die Querbohrung 107 und den Ringspalt 102 wird durch die Spindel 38 das Fluid aus dem Innenraum 104 über die Leitungen 64 und 82 in die Kolbenräume 44 und 51 gefördert. Nachdem die beiden Formschließplatten 10, 12 geschlossen sind, wird das Ventil 80 geschlossen und mit Hilfe der Pumpeinrichtung 84 wird durch den Kanal 86 über die Ventile 88 Fluid in die Kanäle 82 und von diesen in die Kolbenräume 44, 51 gepumpt, um die geforderte Schließkraft aufzubringen. Um ein Beschädigen oder Verklemmen des Spindeltriebs 20 zu vermeiden, kann der Spindeltrieb 20 über eine nicht dargestellte Steuereinrichtung derart gesteuert werden, dass ein Nachdrehen der Spindelmutter 34 erfolgt. Zum Öffnen der Schließvorrichtung werden die Spindeln 38 in entgegen gesetzte Richtung bewegt und das Ventil 80 geöffnet. Hierdurch kann das Fluid aus den Kolbenräumen 44, 51 in die Kolbenräume 60, 94 und 104 strömen.
  • Da die Pumpeinrichtung 84 in jedem Zyklus einmal betätigt wird, können hierdurch ggf. auftretende Verluste ausgeglichen werden.

Claims (8)

  1. Formschließvorrichtung für Spritzgießmaschinen, insbesondere Kunststoff-Spritzgießmaschinen, mit zwei relativ zueinander bewegbaren Formschließplatten (10, 12), einer einen elektromotorischen Antrieb (26) aufweisenden Verfahreinrichtung (22) zum Verschließen der Formschließplatten (10, 12) und einer hydraulischen Halteeinrichtung (24) zum Erzeugen einer Haltekraft auf die Formschließplatten (10, 12).
  2. Formschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahreinrichtung (22) einen Spindeltrieb (20) aufweist, wobei insbesondere eine Spindelmutter (34) des Spindeltriebs (20) mit dem Antrieb (26) verbunden ist.
  3. Formschließvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spindel (38) des Spindeltriebs (20) über eine Kolbenstange (49) mit einer beweglichen Formschließplatte (10) verbunden ist.
  4. Formschließvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (49) in einem Druckzylinder (44), der fluidisch mit der Halteeinrichtung (24) verbunden ist, angeordnet ist.
  5. Formschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (24) mit einer Pumpeinrichtung (84), oder einer Druckübersetzungseinrichtung oder einer Linearpumpe zum Erzeugen der Zuhaltekraft verbunden ist.
  6. Formschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch mehrere zwischen den Formschließplatten (10, 12) angeordneten Kolbenstange (14), die mit einer Formschließplatte (10) fest verbunden und in der anderen Formschließplatte (12) verschiebbar gehalten sind.
  7. Formschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch von der Verfahreinrichtung (22) unabhängigen, in Druckzylindern (50) angeordnete Druckkolben (52), wobei die Druckzylinder (50) mit der Pumpeinrichtung (84) fluidisch verbunden sind.
  8. Formschließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (38) in einer der Aufnahmekammern (94) angeordnet ist.
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