-
Die
Erfindung betrifft ein Betätigungsteil
für eine
elektrische Schaltanordnung mit einem unter Einsatz von Kunststoff
gefertigten Betätigungskörper zum
Betätigen
der Schaltanordnung und mit mindestens einem am Betätigungskörper angeordneten Schaltsymbolelement
zum Anzeigen der Schaltfunktion der Schaltanordnung.
-
Derartige
Betätigungsteile
können
beispielsweise in Form einer Schaltwippe, eines Schaltknopfes oder
als Joystick-Schalter ausgestaltet sein. Sie werden üblicherweise
aus Kunststoff gefertigt, wobei in vielen Fällen die Sichtseite des Betätigungsteiles lackiert
wird und das Schaltsymbolelement durch bereichsweises Abtragen des
Lackes erzeugt wird. Hierzu wird in vielen Fällen der Lack mittels eines
Laserstrahles abgetragen.
-
Es
sind auch Betätigungsteile
aus Kunststoff bekannt, die aus einem hellen, lichtdurchlässigen Kunststoffmaterial
gefertigt und anschließend
bereichsweise mit einem dunklen, lichtundurchlässigen Kunststoffmaterial umspritzt
werden. Die nicht umspritzten Bereiche des lichtdurchlässigen Kunststoffmaterials
bilden dann das Schaltsymbolelement aus.
-
Um
dem Betätigungsteil
ein hochwertiges Design zu verleihen, ist es auch bekannt, statt
eines Lackes eine Metallschicht aufzutragen, die anschließend mit
Hilfe eines Laserstrahles teilweise abgetragen wird.
-
Aus
der Offenlegungsschrift
DE
199 58 582 A1 ist ein elektrischer Schalter bekannt mit
einem aus Metall gefertigten Betätigungskörper zum
Betätigen des
Schalters und mit mindestens einem am Betätigungskörper angeordneten Schaltsymbolelement
zur Anzeige der Schaltfunktion des Schalters. Der Betätigungskörper ist
mit Kunststoff hinterspritzt, der einen Durchbruch des Betätigungskörpers durchgreift und
dadurch das Schaltsymbolelement ausbildet. Als Kunststoffmaterial
kommt bevorzugt ein nicht metallisierbares Kunststoffmaterial zum
Einsatz.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Betätigungsteil der eingangs genannten
Art bereitzustellen, das kostengünstig
in großer
Stückzahl gefertigt
werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird bei einem Betätigungsteil
der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Betätigungskörper als
beschichtetes Kunststoffformteil ausgestaltet ist, in das das mindestens
eine Schaltsymbolelement integriert ist, wobei das Kunststoffformteil
zumindest bereichsweise aus metallisierbarem Kunststoffmaterial
gefertigt ist, das eine Metallschicht trägt, und wobei das Schaltsymbolelement
aus nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial gefertigt ist.
-
Das
erfindungsgemäße Betätigungsteil
lässt sich
kostengünstig
durch Mehrkomponentenspritzgießen
herstellen, wobei das metallisierbare Kunststoffmaterial durch Galvanisieren
mit Metall beschichtet wird. In einem ersten Fertigungsschritt kann also
aus nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial das Schaltsymbolelement
gespritzt werden, das in einem weiteren Fertigungsschritt mit metallisierbarem Kunststoffmaterial
umspritzt wird. Der so gebildete Rohling des Betätigungsteils kann anschließend durch
Galvanisieren mit Metall beschichtet werden, wobei das Metall lediglich
auf dem metallisierbaren Kunststoffmaterial haftet, nicht jedoch
auf dem nicht metallisierbaren Kunststoffmaterial. Dies ermöglicht es,
das erfindungsgemäße Betätigungsteil
kostengünstig
in großer
Stückzahl
zu fertigen, wobei das Betätigungsteil
ein hochwertiges Design aufweisen kann.
-
Das
Kunststoffformteil kann vollständig
aus metallisierbarem Kunststoffmaterial gefertigt sein. Das Betätigungsteil
ist bei einer derartigen Ausgestaltung mit Ausnahme des Bereichs
des Schaltsymbolelementes mit Metall beschichtet und erhält dadurch
eine besonders hochwertige Erscheinung. Das Betätigungsteil kann hierbei durch
Zweikomponentenspritzgießen
hergestellt werden, indem ein aus nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial
hergestellter Spritzling in Form des Schaltsymbolelements mit metallisierbarem
Kunststoffmaterial umspritzt wird und das Betätigungsteil anschließend einem
Galvanisierungsprozess unterworfen wird zur Beschichtung des Kunststoffformteiles.
-
Es
kann auch vorgesehen sein, dass das Kunststoffformteil in einem
ersten Bereich aus metallisierbarem Kunststoffmaterial und in einem
zweiten Bereich aus nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial hergestellt
ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann das Betätigungsteil
durch Dreikomponentenspritzgießen
hergestellt werden. In einem ersten Fertigungsschritt kann beispielsweise
das Schaltsymbolelement als Spritzling aus nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial
gefertigt werden, der in einem zweiten Fertigungsschritt mit nicht
metallisierbarem Kunststoffmaterial umspritzt wird. In einem dritten Fertigungsschritt
kann das so gebildete Spritzteil mit metallisierbarem Kunststoffmaterial
umspritzt werden. Danach kann das Betätigungsteil durch Galvanisieren
in den Bereichen des metallisierbaren Kunststoffmaterials mit Metall
beschichtet werden.
-
Das
Schaltsymbolelement kann in einer wannenartigen Aufnahme des Kunststoffformteils
angeordnet sein. Besonders günstig
ist es jedoch, wenn das Schaltsymbolelement zumindest eine Durchgangsöffnung des
Kunststoffform teiles hintergreift, denn dadurch ist das Schaltsymbolelement
mechanisch belastbar im Kunststoffformteil gehalten und kann sich
von diesem nicht ohne weiteres ablösen.
-
Das
Schaltsymbolelement ist vorzugsweise aus lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial,
das nicht metallisierbar ist, gefertigt. Dies gibt die Möglichkeit, das
Schaltsymbolelement zu durchleuchten. Es kann beispielsweise vorgesehen
sein, dass das Betätigungsteil
eine Lichtquelle, beispielsweise eine Leuchtdiode, überdeckt,
wobei die Lichtstrahlung durch das Schaltsymbolelement hindurchtreten kann.
-
Das
Schaltsymbolelement kann beispielsweise aus einem Polycarbonat-Material
(PC-Material) hergestellt sein, vorzugsweise aus einem hell eingefärbten Polycarbonat-Material.
Durch eine helle Einfärbung
ist das Schaltsymbolelement für
einen Benutzer bei Tag gut erkennbar, ohne dass eine Lichtquelle
zum Einsatz kommen muss, die das Schaltsymbolelement durchleuchtet.
-
Bei
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Schaltsymbolelement
in eingefärbtes, nicht
metallisierbares Kunststoffmaterial eingebettet. Das Schaltsymbolelement
hebt sich dadurch deutlich von dem ihn umgebenden Bereich des Betätigungskörpers ab
und ist dadurch für
den Benutzer gut erkennbar.
-
Günstig ist
es, wenn der aus metallisierbarem Kunststoffmaterial gefertigte
Bereich des Kunststoffformteils einen Rahmen ausbildet, der einen
zentralen, aus nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial gefertigten
Bereich umgibt. Der Rahmen kann auf kostengünstige Weise galvanisch metallisiert
werden, und der zentrale Bereiche hebt sich durch die fehlende Metallschicht
deutlich vom Rahmen ab und kann wiederum das Schaltsymbolelement
aufnehmen, das vorzugsweise in den zentralen Bereich des Kunststoffformteils
integriert ist.
-
Es
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der zentrale Bereich des
Kunststoffformteils aus eingefärbtem,
nicht metallisierbarem Kunststoffmaterial gefertigt ist und das
Schaltsymbolelement in den zentralen Bereich integriert ist. Der
zentrale Bereich kann beispielsweise schwarz, dunkelblau oder grau eingefärbt sein,
und das Schaltsymbolelement kann aus hellem Kunststoffmaterial gebildet
sein.
-
Als
metallisierbares Kunststoffmaterial des Kunststoffformteils kommt
vorzugsweise ein ABS-Material (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat)
zum Einsatz. Es kann auch vorgesehen sein, dass das metallisierbare
Kunststoffmaterial des Kunststoffformteils ein Kunststoffblend aus
einem Polycarbonat-Material
und einem ABS-Material ist.
-
Das
nicht metallisierbare Kunststoffmaterial des Kunststoffformteils
und/oder des Schaltsymbolelements ist bevorzugt ein Polycarbonat-Material.
-
Die
nachfolgende Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
Es zeigen:
-
1:
eine perspektivische Darstellung einer elektrischen Schaltanordnung
mit einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Betätigungsteiles;
-
2:
eine Schnittansicht des Betätigungsteiles
aus 1;
-
3:
eine perspektivische Darstellung einer elektrischen Schaltanordnung
mit einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Betätigungsteiles
und
-
4:
eine Schnittansicht des Betätigungsteiles
aus 3.
-
In
den 1 und 2 ist eine elektrische Schaltanordnung 10 dargestellt
mit einem im Wesentlichen quaderförmigen Schaltgehäuse 12,
das in bekannter Weise elektrische Schaltelemente aufnimmt, und
mit einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Betätigungsteiles 15,
das in Form einer Schaltwippe ausgebildet ist, die um eine Schwenkachse 16 verschwenkbar
am Schaltgehäuse 12 gelagert
ist. Durch Verschwenken des Betätigungsteiles 15 um
die Schwenkachse 16 kann die elektrische Schaltanordnung 10 betätigt werden.
Die elektrische Schaltanordnung 10 kann beispielsweise einen
Zentralverriegelungsschalter eines Kraftfahrzeuges ausbilden.
-
Das
Betätigungsteil 15 umfasst
ein Kunststoffformteil 18, in das ein Schaltsymbolelement 20 integriert
ist und das auf seiner dem Schaltgehäuse 12 zugewandten
Innenseite und auf seiner dem Schaltgehäuse 12 abgewandten
Außenseite
eine Metallschicht 22 trägt. Das Kunststoffformteil 18 weist
in einem zentralen Bereich mehrere Durchgangsöffnungen 24 auf, die
vom Schaltsymbolelement 20, das die Schaltfunktion der
elektrischen Schaltanordnung 10 zeigt, durchgriffen werden,
wobei das Schaltsymbolelement 20 die Durchgangsöffnungen 24 hintergreift.
-
Das
Schaltsymbolelement 20 ist aus einem lichtdurchlässigen und
nicht metallisierbaren Kunststoffmaterial, nämlich aus einem Polycarbonat (PC)-Material
gefertigt und ist vom Kunststoffformteil 18 umgeben. Letzteres
ist aus einem metallisierbaren Kunststoffmaterial, nämlich aus
einem ABS-Material gefertigt und trägt eine Metallschicht 22 aus Chrom.
-
Das
Kunststoffformteil 18 bildet einen Betätigungskörper des Betätigungsteiles 15 aus,
in den das Schaltsymbolelement 20 inegriert ist. Der Betätigungskörper ist
haubenartig ausgestaltet und kann eine an sich bekannte und deshalb
in der Zeichnung nicht dargestellte Lichtquelle der elektrischen
Schaltanordnung 10, beispielsweise eine Leuchtdiode, übergreifen,
mit deren Hilfe das lichtdurchlässige Schaltsymbolelement 20 durchleuchtet
werden kann.
-
Die
Herstellung des Betätigungsteiles 12 erfolgt
bevorzugt im Zweikomponentenspritzgießverfahren mit anschließender Galvanisierung.
In einem ersten Fertigungsschritt wird das Schaltsymbolelement 25 durch
Spritzgießen
hergestellt und anschließend
wird in einem zweiten Fertigungsschritt das Schaltsymbolelement 20 umspritzt
zur Bildung des Kunststoffformteils 18, und in einem abschließenden Fertigungsschritt
wird das Betätigungsteil 15 einem Galvanisierungsprozess
unterworfen. Bei der Galvanisierung haftet das Metall lediglich
an der Oberfläche
des Kunststoffformteiles 18 an, nicht jedoch an der Oberflä che des
Schaltsymbolelementes, denn im Gegensatz zum Kunststoffformteil 18 ist
das Schaltsymbolelement 20 aus einem nicht metallisierbaren Kunststoffmaterial
gefertigt.
-
In
den 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform
einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 30 belegten elektrischen
Schaltanordnung dargestellt, die ein quaderförmiges Schaltgehäuse 32 sowie
ein um eine Schwenkachse 36 verschwenkbar am Schaltgehäuse 32 gelagertes
Betätigungsteil 35 aufweist.
Mit Hilfe des Betätigungsteiles 35 kann
die elektrische Schaltanordnung 30 betätigt werden. Letztere kann
beispielsweise einen elektrischen Zentralverriegelungsschalter eines
Kraftfahrzeuges ausbilden.
-
Das
Betätigungsteil 35 ist
bevorzugt im Dreikomponentenspritzgießverfahren hergestellt und weist
ein Kunststoffformteil 38 auf, das einen Betätigungskörper ausbildet
und in das ein Schaltsymbolelement 40 integriert ist.
-
Das
Kunststoffformteil 38 ist in einem Außenbereich in Form eines Rahmens 42 ausgestaltet,
der aus einem metallisierbaren Kunststoffmaterial, nämlich aus
einem ABS-Material gefertigt ist. Der Rahmen 42 umgibt
einen Innenbereich 44 des Kunststofformteils 38 und
trägt auf
seiner Innenseite und auf seiner Außenseite eine Metallschicht 48 aus Chrom.
Der Innenbereich 44 ist aus einem eingefärbten, nicht
metallisierbaren Kunststoffmaterial, nämlich aus einem dunkel eingefärbten PC-Material
hergestellt und weist mehrere Durchgangsöffnungen 46 auf, die
vom Schaltsymbolelement 40 hintergriffen werden. Das Schaltsymbolelement 40 ist
aus einem lichtdurchlässigen
und nicht metallisierbaren Kunststoffmaterial, nämlich aus einem lichtdurchlässigen PC-Material gefertigt.
-
Die
Herstellung des Betätigungsteiles 35 kann,
wie bereits erläutert,
im Dreikomponentenspritzgießverfahren
erfolgen. In einem ersten Fertigungsschritt wird das Schaltsymbolelement 40 durch Spritzgießen hergestellt.
In einem zweiten Fertigungsschritt wird das Schaltsymbolelement
umspritzt zur Bildung des Innenbereichs 44, und in einem
weiteren Fertigungsschritt wird dann der Innenbereich 44 umspritzt
zur Bildung des Rahmens 42. In einem abschließenden Fertigungsschritt
wird das Kunststoffformteil 38 einer Galvanisierung unterworfen, wobei
das Metall lediglich an dem aus einem metallisierbaren Kunststoffmaterial
gefertigten Rahmen 42 anhaftet, wohingegen die Oberflächen des
Innenbereiches 44 und des Schaltsymbolelementes 40 von Metall
freibleiben.
-
Das
Betätigungsteil 35 kann
eine Lichtquelle, beispielsweise eine Leuchtdiode, der elektrischen Schaltanordnung 30 haubenförmig überdecken,
so dass das aus einem lichtdurchlässigen und nicht metallisierbaren
Kunststoffmaterial gefertigte Schaltsymbolelement 40 durchleuchtet
werden kann.
-
Aus
dem Voranstehenden wird deutlich, dass die Betätigungsteile 15 und 35 kostengünstig in großer Stückzahl im
Zweikomponenten- bzw. Dreikompomentenspritzgießverfahren hergestellt werden können, wobei
anschließend
durch Galvanisieren auf einen Teilbereich des Betätigungsteiles 15 bzw. 35 eine
Metallschicht aufgebracht werden kann.