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Die
Erfindung betrifft eine Kollisionskammer eines Massenspektrometers
zur Massenanalyse von Ionen, wobei die Ionen die mit einem Gas,
wie z. B. Ar, He, N2, beaufschlagte Kollisionskammer
auf einer Sollflugbahn z durchlaufen und in der Kollisionskammer
entlang zumindest eines Teilabschnitts der Sollflugbahn z ein Quadrupol
bestehend aus vier Elektroden angeordnet ist, wobei die Elektroden
jeweils paarweise diametral einander gegenüberliegend und mit Abstand
parallel zur Sollflugbahn verlaufend in der Kollisionskammer positioniert
sind, und die Kollisionskammer eine erste und eine zweite Trägerplatte aufweist,
an der die Elektroden des Quadrupols angeordnet sind, die erste
und zweite Trägerplatte
lösbar
miteinander verbindbar sind und in einander zugewandten Flächen jeweils
eine nut- oder rinnenförmige
in Richtung der Sollflugbahn angeordnete erste und zweite Aufnahme
besitzen, wobei in der Aufnahme jeweils wenigstens eine der Elektroden
des Quadrupols angeordnet ist.
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Eine
derartige Kollisionskammer ist beispielsweise aus der
WO 96/31901 A1 bekannt.
Diese Druckschrift offenbart ein Quadrupol-Massenspektrometer mit
einem Quadrupol-Massenfilter und einem Ionendetektor, wobei der
Massenfilter wenigstens einen Satz von vier metallbeschichteten
Fasern aufweist, welche die Elektroden des Quadrupols bilden und
welche in einem Sandwichaufbau an kristallinen Halbleiterwafern
montiert sind. Diese Wafer werden gemustert und naß geätzt, so
daß sie
Substrate mit Rillen als Ausrichtungsmerkmale und eine zentrale
rechteckige Öffnung
bilden. Jeder Wafer hat ein Paar paralleler, im Querschnitt kleinere
Rillen mit geringerem Abstand in der kürzeren Richtung des Rechtecks,
so dass tatsächlich
diese Rillen durch Öffnungen
unterbrochen sind. Die Oberflächenmaske,
welche für
das Ätzen
verwendet wird, wird anschließend
entfernt und der Wafer wieder oxidiert, wodurch eine Isolierschicht
gebildet wird. Zwei Elektroden, nämlich nickelbeschichtete Glasfasern,
werden durch Bonding in den kleineren Rillen von jedem Substrat
angeordnet. Diese Fasern haben einen kreisförmigen Querschnitt. Das Substrat
wird durch das Sputtern metallisiert. Die konforme Metallbeschichtung
wird gemustert und geätzt,
so daß jede Faser
mit ihrer benachbarten Lötstelle
verbunden ist, wo eine elektrische Verbindung über eine Kontaktstelle hergestellt
werden kann. Als nächstes
wird eine Ausrichtungsfaser mit größerem Querschnitt durch Bonden
in einer der größeren Rillen
angeordnet. Der Wafer wird schließlich in Chips geteilt und
ein Paar von Substraten wird zusammengesetzt, wobei eines auf dem
anderen liegt und die Fasern dazwischen sandwichartig eingeschlossen
sind. Durch diese Maßnahmen
soll die Aufgabe gelöst
werden, ein Quadrupol-Massenspektrometer zur Verfügung zu stellen,
welches bei geringeren Kosten kleiner als bisher hergestellt werden
kann.
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Eine
weitere Kollisionskammer ist aus der
US 6,576,897 B1 bekannt. Diese bekannte Kollisionskammer
ist jedoch in Bezug auf die geometrische Ausgestaltung des Quadrupols
wie auch die Anordnung der Leiter des Quadrupols auf den Trägerplatten
und die Montage bzw. Verbindung der Trägerplatten miteinander konstruktiv
recht kompliziert aufgebaut. Auch dienen die nut- oder rinnenförmigen Aufnahmen
der Trägerplatten
der Einbringung von Silikondichtungen, welche für ein Vakuum zwischen den Leitern
des Quadrupols sorgen sollen. Im allgemeinen werden die Leiter dieser
Quadrupole technisch sehr aufwendig aus Vollmaterial gefräst und anschließend mit
der jeweiligen Trägerplatte
verbunden.
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Andere
recht komplexe Ausbildung von Quadrupolen zum Einsatz in Ionenfiltern
sind beispielsweise in der
US
5,559,327 A bzw.
EP
572687 B1 beschrieben. Auch diese Quadrupolanordnungen
sind äußerst aufwendig
in der Herstellung und damit vergleichsweise kostspielig.
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Im
allgemeinen werden derartige Kollisionskammern bei Massenspektrometern
dann eingesetzt, wenn die Selektivität oder Sensitivität einer Quantifizierungsmethode
verbessert werden soll. In dieser Hinsicht sind die sogenannten
Triele Quads (QqQ) wohl am meisten verbreitet. In der Ionenquelle wird
ein Pseudomolekül-Ion
produziert und im ersten Analysator-Quadrupol isoliert. Im zweiten Quadrupol der
Kollisionskammer wird den Ionen durch Stöße mit einem zugeführten Inertgas,
wie Argon, Helium oder Stickstoff, Energie zugeführt, worauf die Ionen sehr spezifisch
zu anderen, leichteren Ionen zerfallen. Im dritten Quadrupol besteht
dann die Möglichkeit,
die eintretenden Ionen zu scannen, also alle Produktionen des im
ersten Quadrupol isolierten Mutterions zu ermitteln oder selektiv
nur ein bekanntes Fragmention zu beobachten. Hieraus resultiert
eine hochempfindliche und zugleich hochselektive Meßtechnik,
um eine sichere Quantifizierung von Zielsubstanzen im Spurenbereich
selbst aus schwieriger Probenmatrix zu ermöglichen. Ein hohes chemisches
Untergrundsignal, welches in SIM-Methoden (Selected Ion Monitoring)
mit einem Einfach-Quadrupol MS fast immer vorhanden ist, wird mittels
der MS/MS (Tandem-Massenspektkrometrie) oder MS" (Multiple Mass Spectrometry) nahezu
komplett ausgeblendet. Bei derartigen Quadrupol-Massenfiltern handelt es sich um dynamische
Trennsysteme, welche kein Magnetfeld benötigen. Die Massentrennung erfolgt
in einem Quadrupolsystem durch Überlagerung
eines elektrostatischen Gleichfeldes mit einem Hochfrequenzfeld,
wobei jeweils zwei einander im wesentlichen diametral gegenüberliegende
Elektroden miteinander elektrisch verbunden sind.
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Demgegenüber liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kollisionskammer – auch Kollisionszelle
genannt – hinsichtlich
des konstruktiven Aufbaus erheblich zu vereinfachen. Insbesondere
sollen die Elektroden des Quadrupols der Kollisionskammer einfach
herstellbar und an der jeweiligen Trägerplatte positionierbar sein,
so daß sich der
Herstellungsaufwand einer derartigen Kollisionszelle bzw. eines
mit einer solchen Kollisionszelle ausgestatteten Massenspektrometers
verringert.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Kollisionszelle mit den eingangs genannten
Merkmalen im wesentlichen dadurch gelöst, daß in der ersten Aufnahme der ersten
Trägerplatte
drei Elektroden des Quadrupols und in der zweiten Aufnahme der zweiten
Trägerplatte
die vierte Elektrode des Quadrupols positioniert sind. Diese Maßnahme ist
Voraussetzung dafür,
daß die
Elektroden des Quadrupols einfach ausgebildet sein können und
die Trägerplatten
unaufwendig miteinander verbunden werden können. Insbesondere besteht
die Möglichkeit,
als Ausgangsmaterial für
die Elektroden des Quadrupols handelsübliche Fertigware zu verwenden,
die dem gegebenenfalls kurvigen Verlauf der Sollflugbahn durch entsprechende
Biegung oder Krümmung
anzupassen ist. Dadurch, daß die
Elektroden des Quadrupols in den Aufnahmen der beiden Trägerplatten
angeordnet sind, ist die Möglichkeit
gegeben, die Trägerplatten
mit den einander zugewandten Flächen
aufeinanderliegend zu verschrauben, so daß Abstandshalter oder dergleichen
nicht erforderlich sind. Auch bietet diese Maßnahme eine Voraussetzung dafür, eine
im wesentlichen vakuumdichte Verbindung der beiden Trägerplatten
ohne weitere zusätzliche
Dichtmaßnahmen zu
realisieren. Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß in der
ersten Aufnahme der ersten Trägerplatte drei
Elektroden des Quadrupols und in der zweiten Aufnahme der zweiten
Trägerplatte
die vierte Elektrode des Quadrupols positioniert sind. Aufgrund
dieser asymmetrischen Zuordnung der Elektroden des Quadrupols zu
den beiden Trägerplatten
wird eine besonders einfache Positionierung, Montage und Befestigung
der Elektroden an der jeweiligen Trägerplatte ermöglicht.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bietet es sich an,
daß die
erste und zweite Aufnahme im wesentlichen ein V-Profil besitzen,
und jeweils eine Elektrode im Bereich des Schnittpunktes der Schenkel
des V-Profils angeordnet ist.
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Von
Vorteil ist es vorgesehen, daß die Schenkel
des V-Profils im wesentlichen in einem rechten Winkel angeordnet
sind bzw. einen solchen Winkel zwischen sich einschließen.
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Dabei
weist die erste Aufnahme eine größere Tiefe
als die zweite Aufnahme auf, um die drei Elektroden des Quadrupols
im Vergleich zu der einen einzigen in der zweiten Aufnahme positionierten
Elektrode aufnehmen zu können.
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Bevorzugt
bilden die erste und zweite Aufnahme der miteinander verbundenen
Trägerplatten einen
in Richtung der Sollflugbahn z verlaufenden Kanal, welcher eine
im wesentlichen rechteckige oder bevorzugt quadratische Grundform
aufweist und wobei bevorzugt und von besonderem Vorteil in jeder
Ecke des Kanals eine Elektrode des Quadrupols positioniert ist.
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Die
im wesentlichen langgestreckten Elektroden des Quadrupols sind nach
einer anderen, besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als
Stäbe mit
im Querschnitt Rechteck- oder
bevorzugt Quadrat-Profil ausgebildet. Derartige Stäbe sind handelsüblich erhältlich und
erfordern allenfalls eine nur geringe individuelle Bearbeitung,
um als Elektroden des Quadrupols in der Kollisionskammer eingesetzt
werden zu können.
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Die
erste und zweite Aufnahme besitzen nach einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung eine mittig angeordnete stufige Vertiefung, in
der jeweils eine Elektrode des Quadrupols angeordnet ist. Diese
beiden Elektroden sind im montierten Endzustand der Trägerplatten
diametral zueinander und rotationssymmetrisch zur Sollflugbahn z
angeordnet.
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Von
Vorteil besitzt die erste Aufnahme in den beiden Randabschnitten
jeweils eine stufige Erweiterung, in welche jeweils eine Elektrode
des Quadrupols angeordnet ist. Auch diese beiden in dem Randbereich
der ersten Aufnahme angeordneten Elektroden sind im montierten Zustand
der Trägerplatten
diametral zueinander und rotationssymmetrisch zur Sollflug bahn z
angeordnet. Dabei ist zu beachten, daß diese im Randbereich der
ersten Aufnahme angeordneten Elektroden mit ihrer nach oben weisenden
Fläche
im wesentlichen bündig
zu der Fläche
der ersten Trägerplatte
angeordnet sind und im montierten Zustand beider Trägerplatten
zumindest teilweise von der zugewandten Fläche der zweiten Trägerplatte
beaufschlagt werden.
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Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, wenigstens eine Elektrode mit der
ersten oder zweiten Trägerplatte
zu verkleben oder im Preßsitz
zu verbinden.
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Im
montierten Endzustand der Trägerplatten sind
die Elektroden bezüglich
der Sollflugrichtung z in einer 90°-Rotationssymmetrie angeordnet.
Auch sind die Elektroden in einem kartesischen Koordinatensystem
bezüglich
einer y-z- und/oder x-z-Ebene spiegelsymmetrisch angeordnet.
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Von
besonderem Vorteil verlaufen die zugewandten Flächen der Trägerplatten parallel und mit Abstand
zur x-z-Ebene, wobei der Abstand Werte von bevorzugt etwa der Hälfte des
quadratischen Querschnitts der Elektrode aufweist.
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Die
Kollisionskammer zeichnet sich nach einer anderen Ausgestaltung
der Erfindung dadurch aus, daß die
erste und zweite Trägerplatte
mit den einander zugewandten, die erste und zweite Aufnahme aufweisenden
Flächen
im wesentlichen plan aufeinanderliegend miteinander verbunden sind.
Hierdurch kann auf Abstandshalter oder sonstige zusätzlichen
Teile ohne weiteres verzichtet werden.
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Von
Vorteil weisen die plan aufeinanderliegenden Flächen im wesentlichen eine vakuumdichte Verbindung
miteinander auf.
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Die
Elektroden bestehen nach einer vorteilhaften Ausgestaltung bevorzugt
aus Aluminium und sind gegebenenfalls poliert und/oder vergoldet.
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Die
Trägerplatten
bestehen bevorzugt aus Acrylglas oder Polycarbonat.
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Die
Sollflugbahn z in der Kollisionskammer ist entweder über die
gesamte Länge
der Kollisionskammer linear oder weist nach einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung zunächst
einen im wesentlichen linearen Abschnitt und einen anschließenden gekrümmten Abschnitt
auf.
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Dabei
ist der gekrümmte
Abschnitt der Sollflugbahn z bevorzugt als ein Kreisbogen, bevorzugt als
ein ca. 90°-Kreisbogen
ausgebildet.
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Die
Erfindung betrifft auch eine erfindungsgemäß Kollisionskammer in Kombination
mit einem Triple-Quadrupol-Massenspektrometer, wobei eine Ionenquelle,
ein erster Quadrupol, die Kollisionskammer mit dem weiteren Quadrupol,
ein dritter Quadrupol sowie ein Detektor bzw. Ionendetektor in Richtung
der Sollflugbahn z hintereinander positioniert sind.
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Weitere
Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen:
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1 in
schematischer Prinzipdarstellung und Draufsicht ein Ausführungsbeispiel
eines Triple-Quadrupol-Massenspektrometers mit einem Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Kollisionskammer,
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2 eine
Draufsicht auf die erste Trägerplatte
der Kollisionskammer,
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3 eine
Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A der 2,
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4 eine
Draufsicht auf die zweite Trägerplatte
der Kollisionskammer,
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5 einen
Schnitt entlang der Schnittlinie C-C der 4,
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6 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kollisionskammer,
wobei erste und zweite Trägerplatte
miteinander verbunden sind,
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7 eine
Sicht in Richtung der z-Achse auf einen Endabschnitt der erfindungsgemäßen Kollisionskammer,
wobei die Elektroden schraffiert dargestellt sind und
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8 einen
Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Kollisionskammer entlang
einer Schnittlinie rechtwinklig zur z-Achse.
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Das
in 1 dargestellte Massenspektrometer 12 ist
als Triple-Quadrupol-Massenspektrometer 60 ausgebildet
und besteht aus einer Reihenschaltung einer Ionenquelle 62,
an welche ein erster Quadrupol 64 anschließt. Darauf
folgt die Kollisionskammer 10 mit dem weiteren Quadrupol 14,
welche vorliegend einen linearen Abschnitt 54 sowie einen anschließendenden
gekrümmten
Abschnitt 56 (6) besitzt. An die Kollisionskammer 10 schließen sich
der dritte Quadrupol 66 und nachfolgend der Detektor 68 an.
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Bei
einem derartigen Triple-Quadrupol-Massenspektrometer 60 dient
der erste Quadrupol 64 zur Massenanalyse der Ionen, der
zweite zum Hindurchleiten durch eine mit Gas wie N2,
He oder Ar gefüllte Kollisionskammer 10 mit
Quadrupol 14 und der dritte Quadrupol 66 wiederum
zum Scannen der Ionen. Diese Anordnung erlaubt neben einfacher Massenspektrometrie
eine gezielte Fragmentierung in der Kollisionszelle oder -kammer 10 und
die Massenanalyse der Fragmente, auch Tochter-Ionen genannt. Man
nennt diese Anordnung auch MS/MS oder Tandem-MS. Die Fragmentierung
in der Kollisionskammer 10 erfolgt durch Anlegen einer
Beschleunigungsspannung und dadurch ausgelöste Zusammenstöße der Ionen
mit den Gasteilchen (CID-Kollisionsinduzierte Fragmentierung). Mit
einem solchen Triple-Quadrupol-Massenspektrometer
sind drei verschiedene Arten von MS/MS-Experimenten möglich. Bei
der Tochter-Ionen-(bzw. Produkt-Ionen-)Analyse wird der erste Quadrupol 64 auf
ein bestimmtes Masse/Ladungs-Verhältnis eingestellt, im zweiten
Quadrupol 14 bzw. in der Kollisionskammer 10 findet
die Fragmentierung durch CID statt und im dritten Quadrupol 66 werden
die Massen der Fragmente analysiert. Die Produkt-Ionen-Analyse wird
sehr häufig
angewandt, gerade auch für
die spezifische Quantifizierung beim Einsatz als Detektor in der
Hochleistungsflüssigkeitschromatografie
(HPTLC). Die Vorläufer-Ionen-Analyse
(precurser ion scan) arbeitet umgekehrt, der dritte Quadrupol 66 wird
auf eine bestimmte Masse fixiert und der erste Quadrupol 64 liefert
ein Spektrum aller Massen, die ein derartiges Fragment ergeben.
Damit ist es zum Beispiel möglich,
verschiedene Substanzen zu erfassen, die ein bestimmtes charakteristisches
Strukturelement enthalten. Bei der Neutralverlust-Analyse scannt
der dritte Quadrupol 66 synchron mit dem ersten Quadrupol 64,
allerdings um eine bestimmte Massendifferenz zurückversetzt. So lassen sich
alle die Ionen nachweisen, die einen bestimmten Masseverlust bei der
Fragmentierung in der Kollisionskammer 10 zeigen.
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Die
weiteren Darstellungen der 2 bis 8 geben
nun verschiedene Einzelheiten der konstruktiven Ausgestaltung eines
Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Kollisionskammer 10 des Massenspektrometers 12 zur
Massenanalyse von Ionen wieder. Beim Durchlaufen der Kollisionskammer 10 auf
einer Sollflugbahn z kollidieren die aus dem ersten Quadrupol 64 austretenden
Ionen mit dem in der Kollisionskammer 10 befindlichen Gasatomen oder
-molekül – wie beispielsweise
Ar, He, N2. Dabei ist in der Kollisionskammer 10 entlang
zumindest eines Teilabschnitts der Sollflugbahn z ein Quadrupol 14 bestehend
aus vier Elektroden 16, 18, 20, 22 angeordnet,
wobei die Elektroden 16, 18, 20, 22 jeweils paarweise
im wesentlichen diametral einander gegenüberliegend und mit Abstand
im wesentlichen parallel zur Sollflugbahn z verlaufend in der Kollisionskammer 10 positioniert
sind. Die Kollisionskammer 10 weist eine erste Trägerplatte 24 (2, 3)
sowie eine zweite Trägerplatte 26 (4, 5)
auf, an der die Elektroden 16 bis 22 des Quadrupols 14 angeordnet
sind. Die erste und zweite Trägerplatte 24, 26 sind
zur Bildung der Kollisionskammer 10 (6)
lösbar
miteinander verbindbar, wobei einander zugewandte Flächen 28, 30 jeweils
eine nut- oder rinnenförmig in
Richtung der Sollflugbahn z angeordnete erste und zweite Aufnahme 32, 34 besitzen.
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In
der Aufnahme 32, 34 ist jeweils wenigstens eine
der Elektroden 16, 18, 20, 22 des
Quadrupols angeordnet bzw. aufgenommen. Wie insbesondere aus den 3, 5, 7 und 8 ersichtlich
ist, sind in der ersten Aufnahme 32 der ersten Trägerplatte 24 drei
Elektroden 16, 18, 20 des Quadrupols 14 und
in der zweiten Aufnahme 34 der zweiten Trägerplatte 26 die
vierte Elektrode 22 des Quadrupols 14 positioniert.
Dabei besitzen die erste und zweite Aufnahme 32, 34 im
wesentlichen ein V-Profil, wobei jeweils eine Elektrode 18, 22 im
Bereich des Schnittpunktes der Schenkel 36, 38 bzw. 40, 42 des jeweiligen
V-Profils angeordnet ist. Auch ist aus den Figuren ersichtlich,
daß die
Schenkel 36, 38 bzw. 40, 42 im
wesentlichen in einem rechten Winkel angeordnet sind bzw. diesen
zwischen sich einschließen.
Insbesondere aus der vergrößerten Darstellung
der 8 wird deutlich, daß die erste Aufnahme 32 eine größere Tiefe
als die zweite Aufnahme 34 aufweist. Der Unterschied der
Tiefe der beiden Aufnahmen 32, 34 liegt im Bereich
der Dicke des Querschnittsprofils der Elektroden 16, 20.
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Auch
wird aus der Darstellung der 8 ersichtlich,
daß die
erste und zweite Aufnahme 32, 34 der miteinander
verbundenen Trägerplatten 24, 26 einen
in Richtung der Sollflugbahn z verlaufenden Kanal 44 bilden,
der eine im wesentlichen rechteckige oder gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
quadratische Grundform aufweist. Von Vorteil ist gemäß einer
eigenständigen
Ausgestaltung der Erfindung in jeder Ecke des rechteckförmigen bzw. qua dratischen
Kanals 44 eine Elektrode 16, 18, 20, 22 des
Quadrupols 14 positioniert. Die langgestreckten Elektroden 16 bis 22 des
Quadrupols 14, die sich bevorzugt über die gesamte Länge der
Kollisionskammer 10 entlang der Sollflugbahn z erstrecken, sind
als Stäbe
mit im Querschnitt Rechteck- oder bevorzugt Quadratprofil ausgebildet.
Die erste und zweite Aufnahme 32, 34 besitzen
jeweils eine mittig angeordnete stufige Vertiefung 46, 48 im
Bereich des Schnittpunkts der Schenkel 36, 38 bzw. 40, 42 des V-Profils,
in der jeweils eine Elektrode 18, 22 des Quadrupols 14 angeordnet
ist. Weiterhin besitzt die erste Aufnahme 32 in den beiden
Randabschnitten, wie beispielsweise aus 3 und 8 ersichtlich ist,
jeweils eine stufige Erweiterung 50, 52, in welcher jeweils
eine Elektrode 16, 20 des Quadrupols 14 angeordnet
ist.
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Wenigstens
eine der Elektroden 16 bis 22 ist mit der ersten
und/oder zweiten Trägerplatte 24, 26 verklebt
oder im Preßsitz
verbunden. Weiterhin sind die Elektroden 16 bis 22 in
einer 90°-Rotationssymmetrie
zur Sollflugbahn z angeordnet (8). Des weiteren
ist aus 8 ebenfalls ersichtlich, daß die Elektroden 16 bis 22 des
Quadrupols 14 im kartesischen Koordinatensystem bezüglich einer
y-z- und/oder x-z-Ebene spiegelsymmetrisch angeordnet sind. Auch
ist zu erwähnen,
daß die
zugewandten Flächen 28, 30 der
Trägerplatten 24, 26 parallel
und mit einem Abstand 58 zur x-z-Ebene verlaufen, wobei der
Abstand 58 Werte von bevorzugt etwa der Hälfte des
quadratischen Querschnitts der Elektroden 16 bis 22 aufweist.
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Die
erste und zweite Trägerplatte 24, 26 sind mit
den einander zugewandten, die erste und zweite Aufnahme 32, 34 aufweisenden
Flächen 28, 30 im wesentlichen
plan aufeinanderliegend miteinander verbunden. Die plan aufeinanderliegenden
Flächen der
miteinander verbundenen Trägerplatten 24, 26 weisen
eine im wesentlichen vakuumdichte Verbindung auf, so daß von außen Gas
nicht in wesentlichen Mengen in den Kanal 44 durch die
plan aufeinanderliegenden Flächen 28, 30 eintreten
kann.
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Weiterhin
ist zu erwähnen,
daß die
Elektroden 16, 18, 20, 22 aus
Metall, bevorzugt Aluminium, bestehen, welches gegebenenfalls poliert
und/oder vergoldet ist. Bei diesen Elektroden handelt es sich nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
um langgestreckte Aluminium-Vierkant-stäbe mit quadratischem
Querschnittsprofil, welche handelsüblich erhältlich sind und allenfalls
nach Durchführung
eines Biegevorganges zur Anpassung an die gekrümmte Sollflugbahn z ohne weiteres
als Elektroden 16 bis 22 eines Quadrupols einsetzbar
sind. Die Trägerplatten 24, 26 bestehen
bevorzugt aus Acrylglas oder Polycarbonat, wobei die Aufnahmen 32, 34 in die
Platten eingefräst
sein können.
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Wie
insbesondere aus den 1, 2 und 4 ersichtlich,
weist die Sollflugbahn z der Ionen in der Kollisionskammer 10 zunächst einen
linearen Abschnitt 54 und einen daran anschließenden gekrümmten Abschnitt 56 auf.
Der gekrümmte
Abschnitt 56 ist bevorzugt als Kreisbogenkrümmung mit einem
Bogen von ca. 90° ausgebildet.
Es versteht sich, daß je
nach individueller Situation auch andere Krümmungen im Bereich von 45° bis 180° denkbar und
ausführbar
sind. Auch kann je nach Platzangebot eine Kollisionskammer 10 mit
ausschließlich
linearer Sollflugbahn z zum Einsatz gelangen.
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Der
Einsatz dieser Kollisionskammer 10 bietet sich insbesondere
in einem Triple-Quadrupol-Massenspektrometer 60 gemäß der Darstellung 1 an.
Weiterhin versteht sich, daß es
auch im Rahmen der Erfindung liegt, die ersten und dritten Quadrupole 64, 66 in
der gemäß 8 für den Quadrupol 14 der
Kollisionskammer 10 angegebenen Weise zu realisieren.
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Allerdings
sind an den Quadrupol 14 der Kollisionskammer 10 hinsichtlich
der Präzision
der Oberflächen
der Elektroden 16 bis 22 nicht ganz so hohe Anforderungen
zu stellen, wie an die Meß-Quadrupole 64, 66,
so daß die
erfindungsgemäße Ausbildung bevorzugt
bei Kollisionskammer-Quadrupolen zum Einsatz gelangt.
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- 10
- Kollisionskammer
- 12
- Massenspektrometer
- 14
- Quadrupol
- 16
- Elektroden
- 18
- Elektroden
- 20
- Elektroden
- 22
- Elektroden
- 24
- 1.
Trägerplatte
- 26
- 2.
Trägerplatte
- 28
- Fläche (von 24)
- 30
- Fläche (von 26)
- 32
- 1.
Aufnahme
- 34
- 2.
Aufnahme
- 36,
38
- Schenkel
(von 32)
- 40,
42
- Schenkel
(von 34)
- 44
- Kanal
- 46
- stufige
Vertiefung
- 48
- stufige
Vertiefung
- 50
- stufige
Erweiterung
- 52
- stufige
Erweiterung
- 54
- linearer
Abschnitt
- 56
- gekrümmter Abschnitt
- 58
- Abstand
- 60
- Triple-Quadrupol-Massenspektrometer
- 62
- Ionenquelle
- 64
- erster
Quadrupol
- 66
- dritter
Quadrupol
- 68
- Detektor