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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausrichtung eines Bogens in
Querrichtung (cross-track) zu seiner Transportrichtung in einer
Bogendruckmaschine, insbesondere in einer digitalen Druckmaschine,
vorzugsweise in einer elektrografisch arbeitenden Druckmaschine.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Ausrichtung
eines Bogens in Querrichtung (cross-track) zu seiner Transportrichtung
in einer Bogendruckmaschine, insbesondere in einer digitalen Druckmaschine,
vorzugsweise in einer elektrografisch arbeitenden Druckmaschine.
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Eine
Vorrichtung zur Ausrichtung eines Bogens quer zu seiner Transportrichtung
in einer Druckmaschine ist zum Beispiel aus der
DE 100 23 290 A1 bekannt.
Mit einer solchen Vorrichtung kann ein zu bedruckender Bogen insbesondere
registerhaltig ausgerichtet werden.
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Allerdings
hat eine solche Vorrichtung nur einen begrenzten Arbeitsbereich.
Zum Beispiel durch eine unglückliche
und ungünstige
Aufsummierung von Fertigungstoleranzen in einer Druckmaschine, kann
es jedoch passieren, dass ein auszurichtender Bogen so weit fehlerhaft
zur einer Vorrichtung der vorzitierten Art antransportiert wird,
dass er außerhalb
deren Arbeitsbereich liegt und von ihr nicht mehr korrigiert werden
kann. Dies führt
dann gegebenenfalls zu einer unspezifischen Fehlermeldung, einem Stopp
der Druckmaschine und einer anschließenden, zeitaufwendigen Fehlersuche.
Dies passiert insbesondere in der Regel schon beim Einrichten und
Probelaufen einer Druckmaschine nach deren Fertigung im Fertigungswerk
und kann somit die Auslieferung der an sich fertigen Maschine stark
verzögern
oder insgesamt beeinträchtigen.
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Zur
Behebung dieser systematischen Störung könnte es zum Beispiel notwendig
werden, eine Ausrichtungsvorrichtung der zitierten Art, die recht komplex
und empfindlich ist, in der Maschine zu versetzen und somit die
Maschine nicht unerheblich umzubauen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Gattungen im Hinblick auf eine
erste Grobausrichtung des jeweiligen Bogens in einfacher Weise zu
verbessern.
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Diese
Aufgabe wird in Verfahrenshinsicht erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der jeweilige Bogen um eine etwa in Transportrichtung verlaufende,
vorzugsweise unkörperliche,
mathematische bzw. gedachte Wendechse gewendet wird und mit der
Wendung ein Querversatz des Bogens in Querrichtung erzeugt wird.
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Erfindungsgemäß wird also
eine geeignete und vorzugsweise ohnehin vorhandene Wendeeinrichtung
in vorteilhafter, raffinierte und einfacher Weise dazu genutzt,
dem jeweiligen Bogen mit einer und durch eine Wendung eine grobe
Querausrichtung zu geben.
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Als
derartige Wendeeinrichtung kommt insbesondere eine Vorrichtung in
Betracht, wie sie aus der
DE
100 59 913 C2 bekannt ist. Eine solche Wendeeinrichtung
weist insbesondere etwa in Transportrichtung verlaufende, riemenartige,
den Bogen an seinen beiden Oberflächen klemmend zwischen sich erfassende
Wendebänder
auf, die derart zueinander verschränkt und gedreht geführt sind,
dass sie den Bogen beim Transport um eine etwa in Transportrichtung
weisende Wendeachse wenden, wodurch sich auch in selbständiger Lösung der
gestellten Ausrichtungsaufgabe die erfindungsgemäße Vorrichtung auszeichnet,
für die
auch selbständiger
Schutz beansprucht wird.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass
der Bogen um eine Wendeachse gewendet wird, die in einem Abstand
zu seiner in Transportrichtung weisenden Mittenachse außermittig
parallelversetzt ist, derart, dass sich durch die Wendung der Querversatz
ergibt, der etwa den doppelten Betrag aufweist wie der vorgenannte
Abstand zwischen der Wendeachse und der Mittenachse. Hierdurch ist
es einfach und effektiv möglich,
einen relativ großen,
definierten Querversatz für
den jeweiligen Bogen zu erzeugen. Insbesondere ist es in Vorrichtungshinsicht
sehr viel einfacher möglich,
den Bogen außermittig
in eine Wendeeinrichtung einlaufen zu lassen oder die Wendeeinrichtung
den Bogen außermittig
erfassen zu lassen, als eine komplexe, feinmechanische Ausrichtungseinrichtung
umzubauen oder gar umzukonstruieren.
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Alternativ
wäre es
möglich,
dass der Bogen zur Erzeugung des Quersatzes durch die Wendung beim
Wenden zur Transportrichtung schräg durch eine Wendevorrichtung
transportiert wird, jedoch ist es hierbei schwieriger einen definierten
Querversatz zu erzeugen und die Wendevorrichtung entsprechend einzurichten
und auszurichten.
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In
jedem Fall kann vorgesehen sein, dass eine Wendeeinrichtung verwendet
wird, die verstellbar oder versetzbar ist.
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Wie
bereits erwähnt,
zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Ausrichtung eines Bogens in Querrichtung (cross-track) zu seiner
Transportrichtung in einer Bogendruckmaschine, insbesondere zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch aus, dass sie eine Wendeeinrichtung zum Wenden des Bogens
umfasst, die etwa in Transportrichtung verlaufende, riemenartige,
den Bogen an seinen beiden Oberflächen klemmend zwischen sich
erfassende Wendebänder
aufweist, die derart zueinander verschränkt und gedreht geführt sind,
dass sie den Bogen beim Transport um eine in Transportrichtung weisende
Wendeachse wenden.
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Dabei
können
die Wendebänder
bevorzugt parallelversetzbar angeordnet sein, die Wendebänder könnten aber
auch zur Transportrichtung schrägverlaufend
ausrichtbar sein.
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Insbesondere
könnten
die Wendebänder führende Umlenkrollen
einzeln oder gemeinsam kontinuierlich zur Transportrichtung querverschiebbar sind,
zum Beispiel auf Spindeln, Zahnstangen oder dergleichen. Eine besonders
einfache, bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht aber vor, dass die Wendebänder
führende Umlenkrollen
einzeln oder gemeinsam mit Distanzstücken zur Transportrichtung
querversetzbar sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ja, wie weiter
oben ausführlicher
geschildert, eine solche Ausrichtung der Wendebänder voraussichtlich nur einmal
nach der Fertigung einer Druckmaschine und nach einer Feststellung
des nötigen
Versatzes vor der endgültigen
Auslieferung der Maschine an den Kunden nötig sein wird. Beim Kunden
wird dies dagegen im laufenden Betrieb der Maschine normalerweise
nicht noch einmal nötig
werden.
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Wie
ebenfalls bereits erwähnt,
sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen
insbesondere, aber nicht ausschließlich, sinnvoll und angebracht,
wenn die erfindungsgemäße Wendevorrichtung
mit einer in Transportrichtung nachfolgenden an sich bekannten Ausrichtungseinrichtung
für Bögen zusammenarbeitet
oder wirkt.
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1 eine
Wendeeinrichtung aus dem Stand der Technik in perspektivischer Ansicht
und
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2 eine
erfindungsgemäße Wendeeinrichtung
in einer nur sehr schematischen Draufsicht.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Wendeeinrichtung
1 aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 100 59 913 A1 .
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Ein
Bogen 2, insbesondere eines Bedruckstoffes, wird in der
zeichnerischen Darstellung nach rechts durch die Wendeeinrichtung 1 transportiert. Der
Transport und die Wendung erfolgt mittels zweier Riemen 7, 8,
die derart angeordnet sind, dass zwei Trums 7' und 8' in Transportrichtung
verlaufen und dabei den Bogen 2 zwischen sich klemmend
transportieren. Dabei sind die Riemen 7, 8 derart
geschränkt
bzw. verschränkt,
dass sich vor einem Schränkungsbereich 10 das
Trum 7' oben
und das Trum 8' unten
und nach dem Schränkungsbereich 10 das Trum 8' oben und das
Trum 7' unten
befinden. Durch diese Schränkung
der Riemen 7, 8 wird der zwischen den Trums 7', 8' gehaltene Bogen 2 um
seine in Transportrichtung weisende Achse um 180° gewendet, so dass nach der
Wendung die beiden äußeren Ränder 16, 16' vertauscht
sind und sich die vorherige Unterseite oben befindet. Vorteil einer
solchen Wendeeinrichtung im Gegensatz zu einer Wendetasche, ist
zum Beispiel, dass dieselbe Vorderkante des Bogens 2 nach
der Wendung weiterhin in Transportrichtung weist.
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Die
Riemen 7, 8 werden durch Umlenkrollen 3, 4, 5 und 6 getragen.
Dabei wird der Riemen 7 durch eine obere Umlenkrolle 3 und
eine untere Umlenkrolle 4 getragen. Zwischen der Unterseite
der Umlenkrolle 3 und der Oberseite der Umlenkrolle 4 verläuft das
den Bogen 2 führende
Trum 7' und
von der Unterseite der Umlenkrolle 4 zur Oberseite der Umlenkrolle 3 verläuft das
rückführende Trum 7''. Entsprechend verläuft von
der unteren Umlenkrolle 5 oben zur oberen Umlenkrolle 6 unten
das den Bogen 2 führende
Trum 8' des
Riemens 8 und von der Oberseite der Umlenkrolle 6 zur
Unterseite der Umlenkrolle 5 das rückführende Trum 8'' des Riemens 8. Dabei sind
Maßnahmen
erforderlich, damit die rückführenden
Trums 7'' und 8'' nicht miteinander oder an den hinführenden
Trums 7' und 8' reiben. Beispielsweise kann
dafür eine
leichte Schrägstellung
der Umlenkrollen 3, 4, 5 und 6 dienen.
Es könnten
zu diesem Zweck auch Weghalterollen mit Kragen eingesetzt werden.
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Da
bei der beschriebenen Wendeeinrichtung 1 der sich wendende
Bogen 2 sicher von den Trums 7' und 8' gehalten werden muss und bei der
Wendung ausgerichtet bleiben soll, sind mindestens drei Führungsrollen 11, 12 und 13 nach
dem Schränkungsbereich 10 angeordnet.
Dabei werden die Führungsrollen 11, 12 und 13 alternierend
an den Trums 7' und 8' derart angeordnet,
dass sie die Riemen 7 und 8 in geringem Maß aus der
linearen Richtung auslenken, so dass die Anpresskraft dieser Trums 7' und 8' auf die Bögen 2 erhöht wird,
was eine Eigenelastizität
der verwendeten Riemen 7 und 8 voraussetzt.
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Da
der sich wendende Bogen 2 die Riemen 7 und 8 mit
Querkräften
beaufschlagt, ist mindestens eine der Führungsrollen 11, 12 und 13 mit
mindestens ei nem Haltekragen 14 ausgestattet. Vorzugsweise
werden die Führungsrollen 11, 12 und 13 derart
angeordnet, dass sich im oberen Bereich zwei Führungsrollen 11 und 13 befinden
und dazwischen eine untere Führungsrolle 12 angeordnet
ist. Die zweite obere Führungsrolle 13 ist
mit einem Haltekragen 14 im hinteren Bereich ausgestattet,
also auf der Seite 15, auf der sich der äußere Rand 16 des
Bogens 2 nach dem Schränkungsbereich 10 nach
oben bewegt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die absolute
Positionierung und die gegenseitigen Relativpositionen der Trums 7' und 8' erhalten bleiben
und damit auch die Positionierung des relativ dünnen Bogens 2.
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Die 1 zeigt
die Wendeeinrichtung in perspektivischer Ansicht. Dadurch ist sichtbar,
wie sich die Wendung eines Bogens 2 in Richtung der Pfeile 17 vollzieht.
Dabei bewegt sich der zu Beginn der Wendeeinrichtung 1 hintere äußere Rand 16' nach oben,
also zum Zenit, und der vordere äußere Rand 16 ist
im Schränkungsbereich 10 unten.
Danach bewegt sich der obere äußere Rand 16' nach vorne
und unten und der untere äußere Rand 16 nach
hinten und oben, so dass am Ende der Wendeeinrichtung 1 der
vormals hintere äußere Rand 16' vorne liegt
und der ehemals vordere äußere Rand 16 hinten
liegt, wobei sich die Bezeichnungen „hinten" und „vorne" auf den Betrachter der 1 beziehen.
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Der
Unterstützung
der Wendung dienen Leiteinrichtungen 19, 20 und 21.
Eine Leiteinrichtung 19 dient der Führung des Randes 16' des Bogens 2,
wobei diese Leiteinrichtung 19 an der Seite 15,
an der sich der äußere Rand 16' des Bogens 2 nach
oben bewegt, beginnt und sich dann derart nach vorne erstreckt,
dass der äußere Rand 16' bis zur Endposition des
Bogens 2, wenn dieser die Wendeeinrichtung 1 verlässt, geführt wird.
Es ist dabei lediglich der Verlauf der Leiteinrichtung 19 eingezeichnet,
die Befestigung derselben wurde zur Vereinfachung weggelassen. Wesentlich
ist, dass die Leiteinrichtung 19 sich an der Seite 15 so
weit nach hinten erstreckt und derart befestigt ist, dass die Befestigung
die Wendung des Bogens 2 nicht behindert.
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Eine
weitere Leiteinrichtung 20 dient dazu, dass der äußere Rand 16,
der sich nach dem Schränkungsbereich 10 nach
oben bewegt, geführt
wird, bis der Bogen 2 die Endposition erreicht hat. Dabei
gleitet der Rand 16 beziehungsweise der an den Rand 16 anschließende Bereich
des Bogens 2 auf der Leiteinrichtung 20 bis zur
Erreichung der horizontalen Ebene nach oben.
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Die
dritte Leiteinrichtung 21 dient dazu, dass sie den Rand 16' gegen Ende
der Wendung stützt,
so dass dieser nicht nach unten hängen kann. Dabei geht diese
Leiteinrichtung 21 so weit nach außen, dass sie bis zum Rand 16' reicht. Sie
ist in 1 abgeschnitten dargestellt, um die untere Umlenkrolle 4 nicht
völlig
zu verdecken.
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Das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt auch,
dass auch die Umlenkrollen 3, 4, 5 und 6 mit
jeweils zwei Haltekragen 14 ausgestattet sind, um eine
sichere Führung
der als Keilriemen ausgebildeten Riemen 7, 8 zu
gewährleisten.
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2 zeigt
sehr viel schematischer und prinzipieller ein Ausführungsbeispiel
einer auf einer Wendeeinrichtung 1 gemäß 1 beruhenden,
erfindungsgemäßen Wendeeinrichtung 1 in
einer Draufsicht. In der 2 ist die Wendeeinrichtung 1 nur
als ein Strich angedeutet, der in der Draufsicht ungefähr dem Verlauf
der Trums dieser Wendeeinrichtung entspricht, nämlich in diesem Falle etwa
parallel zu einer Transportrichtung 30 in der ein Bogen 2a, 2b transportiert
wird.
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Herkömmlicherweise
würde die
Wendeeinrichtung 1 mit der Mittelachse 31a des
ankommenden Bogens 2a fluchten und diesen Bogen 2a ohne Querversatz
um diese Mittellinie 31a wenden. Erfindungsgemäß wird jedoch
nun, zum Beispiel durch Einfügen
geeigneter Distanzstücke,
die Wendeeinrichtung 1 um eine Strecke 32 quer
zur Transportrichtung 30 parallelversetzt. Dadurch läuft der
Bogen 2a außermittig
in die Wendeeinrichtung 1 ein, Wird er nun gewendet und
als Bogen 2b weitertransportiert, ist die Position 2b zur
Position 2a um die Strecke 33 querversetzt, die
doppelt so groß ist,
wie der Versatz 32, da der Versatz 32 sich spiegelbildlich
zur Wendeeinrichtung 1 beim Wenden zweimal auf den Bogen 2 auswirkt.
Der Bogen 2b wird also mit seiner Mittelachse 31b um
den Betrag des Versatzes 33 bezüglich der Mittelachse 31a querversetzt.
Dies wird in der 2 auch noch einmal mit der Linie 34 als
eine Art Wegverlauf angedeutet.
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Die
Wendebänder
bzw. -riemen 7, 8, und damit die ganze Wendeeinrichtung 1,
könnten
ihrerseits quer zu der Transportrichtung 30 versetzt werden, um
den Versatz 32 zu erzeugen, indem die Umlenkrollen 3 bis 6 zum
Beispiel entweder kontinuierlich querverschoben werden oder mit
Distanzstücken querversetzt
werden.