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Die
Erfindung betrifft einen Schaft eines urologischen Resektoskops.
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Urologische
Resektoskope werden mit ihrem Schaft durch die Urethra bis in das
Operationsgebiet, das in der Regel in der Prostata liegt, vorgeschoben. Es
wird mit einer HF-beaufschlagten Schneidschlinge vor dem distalen
Ende des Schaftes gegen den Isolierring geschnitten. Durch eine
im Schaft verlegte Optik lässt
sich das Operationsgebiet beobachten. Um dabei vor allem durch Blutaustritt
auftretende Trübungen
zu beseitigen, wird bei moderneren Resektoskopen mit Dauerspülung gearbeitet.
Durch den Innenschaft wird Spülflüssigkeit
zugeführt
und durch den Rückflusskanal
zwischen Innenrohr und Außenrohr
abgeführt.
Die Zuströmung
von außen
in den Rückflusskanal
erfolgt durch den Rückflusskanal nach
außen öffnende
Löcher.
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Da
der Schaft in seinem proximalen Bereich weit in Richtung bis zu
seinem distalen Ende von der Urethra fest umschlossen wird, werden
weiter proximal liegende Löcher
abgedeckt, so dass der Rückfluss
nur noch durch distal liegende Löcher
erfolgen kann. Bei der Konstruktion von Resektoskopschäften wird
daher immer versucht, möglichst
weit distal liegende Löcher
vorzusehen.
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Bei
der
DE 76 26 244 U ist
im Isolierring eine in Achsrichtung erstreckte Innennut vorgesehen,
die innen von einer Lasche des Innenrohres abgedeckt ist und nach
außen
eine Reihe von Löchern
aufweist. Auf diese Weise gelang es, wenigstens in einer Längslinie
Löcher
distal vom Ende des Außenrohres im
Isolierring vorzusehen. Diese Konstruktion ist jedoch kompliziert
und schafft distal liegende Löcher nur
auf einer achsparallel liegenden Linie. Außerdem sind den Rückflusskanal
nach außen öffnende
Löcher
in Form von Längsschlitzen
vorgesehen, die jedoch vollständig
proximal vom distalen Ende des Innenrohres liegen.
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Die
US 6,712,759 B2 sieht
in dem vom Außenschaft überlappten,
im Außendurchmesser
reduzierten proximalen Bereich des Isolierringes mehrere umfangsbeabstandet
angeordnete achsparallele Kanäle
vor, die vom Außenrohr überdeckt
sind und proximal an den mit Ringquerschnitt ausgebildeten, an sonsten
distal geschlossenen Rückflusskanal
angeschlossen sind. Sie überragen
distal das Ende des Außenrohres
und bilden dort nach außen
offene Nuten aus, die durch die Kanäle an den Rückflusskanal angeschlossen
sind. Diese Nuten liegen in günstiger Weise
sehr weit distal, führen
jedoch aufgrund ihres Anschlusses mittels der vom Außenrohr überdeckten Kanäle zu einer
ansonsten nachteiligen Konstruktion. Es ergeben sich entweder sehr
enge Kanäle
oder es muss, wie die zitierte Schrift zeigt, der Außendurchmesser
des Schaftes im Bereich des Isolierringes erweitert werden, da bereichsweise
Innenrohr, Isolierring, Rückflusskanal
und Außenrohr übereinander liegen,
was zu erheblichen Platzproblemen führt. Bei dieser Konstruktion
liegen die Nuten sehr weit distal und überragen den distalen Rand
des Innenrohres in distaler Richtung.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Schaft mit
günstigeren
Platz- und insbesondere Durchmesserverhältnissen auszubilden.
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Diese
Erfindung wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß münden distal
liegende Löcher
des Rückflusskanals
unmittelbar in Nuten, welche von außen im Schaft angeordnet, also
nach außen
offen sind und sich von den Löchern
in distaler Richtung erstrecken. Durch die Nuten kann Flüssigkeit
auch dann noch unter überspannendem
Körpergewebe
hindurch fließen,
wenn der proximale Endbereich der Nuten über den Löchern selbst von Körpergewebe
abgedeckt ist. Die Nuten ermöglichen
somit bei Umschließung
des Schaftes durch Körpergewebe
bis weit in den distalen Bereich hinein noch einen Rückfluss.
Es ist eine sehr einfache Konstruktion des Schaftes möglich, wobei
insbesondere auch der Außendurchmesser
des Schaftes gering gehalten werden kann, da die Nuten nicht wie
bei der bekannten Konstruktion der
US 6,712,759 B2 über Kanäle angeschlossen sind, die
außen
vom Außenrohr
abgedeckt sind.
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Die
Nuten können
im Isolierring ausgebildet sein und können diesen sogar bis zu seinem
distalen Rand durchlaufen, so dass auch bei kompletter seitlicher
Umschließung
des Schaftes noch ein Rückfluss
möglich
ist. Vorteilhaft sind sie jedoch gemäß Anspruch 2 im Außenrohr
ausgebildet, lassen sich also in einfacher Weise durch Metallbearbeitung
herstellen. Dabei ist vorteilhaft gemäß Anspruch 3 der distale Rand
des Außenrohres
geschlossen, so dass die Nuten komplett vom Metall des Außenrohres
umschlossen sind. Der geschlossene distale Rand sorgt für verbesserte
Stabilität
des Außenrohres
in diesem Bereich.
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Der
Isolierring kann je nach Konstruktionsweise am Innenrohr oder bevorzugt
am Außenrohr befestigt
sein, was günstigere
Durchmesserverhältnisse
ermöglicht.
Dabei kann der Isolierring stumpf mit dem distalen Rand des Außenrohres
verbunden sein, z. B. durch Verlötung.
Vorteilhaft sind dabei jedoch die Merkmale des Anspruches 4 vorgesehen. Mit
der Überlappung
ergibt sich eine vergrößerte Befestigungsfläche für eine Verklebung
oder Verlötung.
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Bei
dieser Ausführungsform
können
die im Außenrohr
vorgesehenen Nuten sich bis über
den reduzierten Bereich des Isolierringes erstrecken, also sehr
weit in distale Richtung. Vorteilhaft sind dabei gemäß Anspruch
6 die Nuten bis in das Material des Isolierringes vertieft ausgebildet,
womit sich für
die Nuten ein größerer Strömungsquerschnitt
ergibt.
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Vorteilhaft
sind die Merkmale des Anspruches 7 vorgesehen. Hierdurch lässt sich
die zum Beispiel durch Verlötung
oder Verklebung erfolgende Befestigung des Außenrohres am Isolierring verbessern
und es ergibt sich eine gute Anlagefläche für den distalen Rand des Innenrohres.
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Der
distale Endbereich des Außenrohres
mit den Nuten kann einstückig
mit dem proximalen Teil des Außenrohres
ausgebildet sein. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches
8 vorgesehen, wonach der distale Endbereich des Außenrohres
als gesonderter Lochring ausgebildet ist, der nach seiner komplizierten
Fertigung an dem als einfaches gerades Rohr ausgebildeten proximalen
Teil des Außenrohres,
z. B. durch Verschweißung
der Metallteile, befestigt wird.
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In
den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf den distalen Endbereich eines erfindungsgemäßen Schaftes
in einer ersten Ausführungsform,
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2 einen
Schnitt nach Linie 2-2 in 1,
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3 einen
Schnitt nach Linie 3-3 in 1,
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4 einen
Schnitt entsprechend 2 durch eine weitere Ausführungsform,
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5 einen
Schnitt entsprechend 2 durch eine weitere Ausführungsform,
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6 einen
Schnitt entsprechend 2 durch eine weitere Ausführungsform
und
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7 einen
Schnitt entsprechend 2 durch eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schaftes.
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1 zeigt
in Draufsicht die Außenseite
des Endbereiches eines Schaftes
1 eines urologischen Resektoskopes,
dessen proximaler Bereich nicht dargestellt ist. Dieser kann z.
B. gemäß
US 6,712,759 ,
1,
ausgebildet sein. Die
2 und
3 zeigen
achsparallele Schnitte durch die Wand des Schaftes
1 an
unterschiedlichen Umfangsstellen.
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Aus 3 ist
zu erkennen, dass der Schaft im proximalen Hauptbereich seiner Länge ein
Außenrohr 2 und
ein Innenrohr 3 aufweist. Zwischen diesen bildet sich ein
Ringraum, der als Rückflusskanal 4 dient
und Flüssigkeit
zu einem nicht dargestellten Spülanschluss
im proximalen Bereich des Schaftes 1 bringt. Durch das
Innere des Innenrohres 3 strömt Flüssigkeit, von einem nicht dargestellten Spülanschluss
im proximalen Bereich des Schaftes 1, gemäß Pfeil 5 in 2,
zum Operationsgebiet und kann von diesem durch den Rückflusskanal 4 wieder abströmen.
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Im
distalen Bereich des Außenrohres 2 sind den
Rückflusskanal 4 nach
außen öffnende
Löcher 6 vorgesehen,
durch die Spülflüssigkeit
gemäß Pfeil 7 in 2 in
den Rückflusskanal 4 gelangen
kann. Mit einer zum Beispiel durch Schweißung hergestellten Naht 8 ist
ein Lochring 9 angesetzt, der, wie 1 zeigt,
umfangsbeabstandet mehrere in Achsrichtung erstreckte Nuten 10 aufweist,
die von außen
an dieser Stelle im Schaft 1 vorgesehen sind und sich in distaler
Richtung erstrecken. Mit seinem distalen Endbereich, der im Ausführungsbeispiel
dieselbe Wandstärke
aufweist wie das Außenrohr 2,
sitzt der Lochring 9 auf einem im Außendurchmesser reduzierten
Bereich eines Isolierringes 11, der z. B. aus Keramik besteht.
Der Lochring 9 ist am Isolierring 11 beispielsweise
durch flächige
Verklebung, Verlötung oder
dergleichen befestigt.
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In
der in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsform
weist der Lochring einen Innenflansch 12 auf, der gegen
den proximalen Rand 13 des Isolierringes 11 stößt und der
in seinem proximalen Bereich an der Fläche 14 auf den Durchmesser erweitert
ist, den das an seinem distalen Ende erweiterte Innenrohr 3 in
seinem distalen Endbereich 15 aufweist. Im Bereich der
Fläche 14 sitzt
das Innenrohr 3 also dichtend gegen das Außenrohr 2 in
Form des Flansches 12, der mit dem Lochring 9 am
Außenrohr 2 befestigt
ist. Zur Demontage des dargestellten Schaftes 1 kann das
Innenrohr 3 in proximaler Richtung aus dem Außenrohr 2 herausgezogen
werden.
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In 2 ist
eine der Nuten 10 geschnitten. Es ist aus den 1 und 2 ersichtlich,
dass die Nut 10 in Achsrichtung des Schaftes 1 erstreckt
ist. Ihr proximales Ende ist bei 16 verrundet ausgebildet und
ihr distales Ende bei 17 verrundet ausgebildet, wobei die
Verrundung und Abschrägung
der Enden der Nuten insbesondere Verletzungen am umschließenden Gewebe
beim Verschieben des Schaftes 1 in Längsrichtung verhindern soll.
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Das
Außenrohr
weist an seinem distalen, von dem Lochring 9 gebildeten
Ende, also distal jenseits der Nuten 10 einen geschlossenen
distalen Rand auf, der für
hohe Festigkeit sorgt.
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Das
proximale Ende des Flansches 12 liegt an der Kante 18.
Wie die 1 und 2 zeigen, umgrenzen
die Längsränder der
Nut 10, die Kante 18
und das proximale verrundete
Ende 16 ein distales Loch 19, durch das Flüssigkeit
gemäß Pfeil 20 in
den Rückflusskanal 4 fließen kann.
Wird der proximale Bereich der Nut 10 von der stramm anliegenden
Urethra überspannt,
so kann Flüssigkeit
nicht gemäß Pfeil 20 fließen. Sie
kann jedoch von weiter distal gemäß Pfeil 21 oder 22 in
die Nut 10 einströmen
und in dieser unter dem umschließenden und die Nut 10 überspannenden
Gewebe hindurch in dem Querschnitt der Nut innerhalb der Wandstärke des
Außenrohres 2 bis
zum distalen Loch 19 fließen.
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Der
Rückflusskanal 4 ist
mit Ringquerschnitt ausgebildeten und bei 18 bis auf die
distalen Löcher 19 distal
geschlossenen
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In
dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der in Längsrichtung
durchströmbare
Querschnitt der Nut 10 dadurch vertieft, dass unter der
Nut 10 eine Vertiefung 23 in dem Isolierring 11 ausgebildet
ist, die im Ausführungsbeispiel noch
als Teil 24 bis in die Oberseite des Innenflansches 12 hinein
läuft.
Wie Pfeil 22 zeigt, kann Flüssigkeit auch in diesem Bereich
strömen.
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Die
Rückströmungsverhältnisse
sind am besten, wenn die Nuten 10 in ihrer gesamten Länge nach
außen
frei sind. Rückströmende Flüssigkeit kann
dann unmittelbar gemäß Pfeil 20 durch
den Durchgang 19 in den Rückflusskanal 4 eintreten.
Ist die Nut 10 sehr weit nach distal außen durch Gewebe abgedeckt,
so dass Flüssigkeit
nur noch gemäß Pfeil 22 am
distalen Ende in die Nut 10 eintreten kann, so wird die
Rückströmung etwas
gedrosselt, erlaubt aber immer noch eine Rückströmung aus einem sehr weit distal
liegenden Bereich des Schaftes 1.
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Die 4 bis 7 zeigen
weitere Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Schaftes 1,
bei denen soweit wie möglich
dieselben Bezugszeichen verwendet werden wie bei der Ausführungsform
der 1 bis 3.
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Bei
der Ausführungsform
der 4 besteht der wesentliche Unterschied gegenüber der
Ausführungsform
der 2 darin, dass das Außenrohr 2 hier in
gleichbleibender Wandstärke
bis auf den im Außendurchmesser
reduzierten Bereich des Isolierringes 11 durchgeht. Die
Vertiefungen 23 im Bereich des Isolierringes 11 fehlen.
Ebenso fehlt der Innenflansch 12. Das Innenrohr 3 stößt mit seinem
erweiterten Endbereich 15 unmittelbar gegen den proximalen
Rand 13 des Isolierringes 11.
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In
der Ausführungsform
der 4 sind die Rückströmungsverhältnisse ähnlich wie
bei der Ausführungsform
der 2. Ist die Nut 10 in ganzer Länge nach
außen
frei, so kann Flüssigkeit
gemäß Pfeil 20 unmittelbar
durch das distale Loch 19 in den Rückflusskanal 4 strömen. Ist
die Nut 10 in ihrem proximalen Bereich abgedeckt, so fließt Flüssigkeit
gemäß Pfeil 22 am
distalen Ende in die Nut 10 und durch diese bis zum Loch 19.
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Bei
der Ausführungsform
der 5 ist eine Konstruktionsvariante dargestellt,
bei der der Isolierring 11 mit einem Überlappungsbereich am Innenrohr 3 befestigt
ist. Das Außenrohr 2 mit
Löchern 6 überlappt
außen
das Innenrohr 3 und einen Teil des Isolierringes 11 und
endet mit einem eingezogenen vorderen Rand auf der Außenoberfläche des
Isolierringes 11, wie dies die 5 zeigt.
Im Isolierring 11 sind äußere in
distaler Richtung erstreckte Nuten 10 ausgebildet, die
bei diesem Ausführungsbeispiel
zum distalen Rand des Isolierringes 11 hin offen sind und sich
an ihrem proximalen Ende bis unter das Außenrohr 2, also bis
in den Rückflusskanal 4,
erstrecken, so daß sie
dort durch das distale Loch 19 mit dem Rückflusskanal 4 in
Verbindung stehen.
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Bei
der Ausführungsform
der 6 ist der Isolierring 11 stumpf am distalen
Rand des Außenrohres 2,
z. B. durch Verlötung,
befestigt. Das Innenrohr 3 ist entsprechend der Ausführungsform
der 2 mit einem aufgeweiteten distalen Endbereich 15 versehen,
mit dem es bei der Ausführungsform der 6 jedoch
von innen abdichtend gegen den Isolierring 11 liegt. Auch
hier ist, wie bei der Ausführungsform
der 2, an dem aufgeweiteten distalen Endbereich 15 des
Innenrohres 3 eine radiale Abdichtung gegeben, die auch
bei axialer Verschiebung des Innenrohres 3 stets gut dichtet.
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Bei
der Ausführungsform
der 6 sind wiederum Nuten 10 von außen im Isolierring 11 vorgesehen,
die mit distalen Löchern 19 mit
dem Rückflusskanal 4 in
Verbindung stehen.
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Die
Ausführungsform
der 7 ist ähnlich der
der 6 gestaltet. Auch hier ist der Isolierring 11 mit
seinem proximalen Rand 13 mit dem distalen Rand des Außenrohres 2 stumpf
verbunden, z. B. durch Lötung.
Das Innenrohr 3 liegt hier jedoch mit seinem aufgeweiteten
distalen Endbereich 15 dichtend gegen das Außenrohr 2.
Der Rückflusskanal 4 endet
also noch innerhalb des Außenrohres 2.
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Nuten 10 sind
bei der Ausführungsform
der 7 in distaler Richtung durchgehend verlaufend sowohl
im Isolierring 11 als auch im Außenrohr 2 vorgesehen
und mit distalen Löchern 19 an
den Rückflusskanal 4 angeschlossen.