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Die Erfindung betrifft ein Injektionsinstrument, insbesondere für ein Endoskop gemäß Anspruch 1.
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Herkömmliche in der Endoskopie beispielsweise bei der Sklerosierung im Magen- und Darm-Bereich benutzte, über den Instrumentenkanal des Endoskops einzuführende Injektionsinstrumente haben zwei langgestreckte, angenähert koaxial ineinander angeordnete, flexible Tuben, von denen der innere Tubus an seinem proximalen Ende eine Injektionsnadel trägt und an seinem distalen Ende mit einem Injektionsmittel-Zuführanschluß für die im Körperinneren in das menschliche Gewebe zu injiziierende Flüssigkeit verbunden ist. Der innere Tubus ist unter Bildung eines Ringkanals längsverschiebbar in dem äußeren Tubus angeordnet, der seinerseits an seinem proximalen Ende durch ein die Injektionsnadel längsverschiebbar führendes Abschlußelement verengt ist. Am distalen Ende ist der Ringkanal durch ein Handhabungs-Griffteil abgedichtet, welches darüber hinaus den Ringkanal mit einem Spülmittel-Zuführanschluß verbindet. Mit Hilfe des Spülmittels kann Blut, welches beim Einstechen in das Gewebe austreten kann, vom Operationsfeld abgespült werden, was die Sicht auf das Operationsfeld verbessert.
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Bei dem vorstehend erläuterten Injektionsinstrument ist die Ausschublänge der Injektionsnadel, um die sie maximal aus dem Abschlußelement ausgeschoben werden kann, begrenzt, um eine unbeabsichtigte Perforation des Gewebes zu verhindern. Am proximalen Ende des inneren Tubus und gegebenenfalls der Injektionsnadel sind hierzu innerhalb des äußeren Tubus Anschlagmittel vorgesehen, deren Anschlagfläche mit einer in Ausschubrichtung gegenüberliegenden Anschlagfläche des Abschlußelements zusammenwirkt und die Ausschubbewegung der Injektionsnadel begrenzt. Bei herkömmlichen Injektionsinstrumenten verschließen die Anschlagmittel die sich verengende Durchlaßöffnung des Abschlußelements vollständig, mit der Folge, daß die Injektionsnadel in den äußeren Tubus ein Stück zurückgezogen werden muß, bevor Spülflüssigkeit austreten kann.
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Ein Injektionsinstrument gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DE 27 03 087 A1 bekannt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, das vorstehend erläuterte Injektionsinstrument auf einfache Weise so zu verbessern, daß auch bei vollständig ausgeschobener Injektionsnadel gespült werden kann.
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Die Erfindung geht aus von einem Injektionsinstrument, insbesondere für ein Endoskop, welches umfaßt:
- – zwei langgestreckte, angenähert koaxial ineinander angeordnete, flexible Tuben, von denen der innere Tubus einen Injektionsmittelkanal bildet und unter Bildung eines Spülmittel-Ringkanals längsverschiebbar in dem äußeren Tubus geführt ist,
- – wenigstens eine Injektionsnadel am proximalen Ende des inneren Tubus,
- – einen Injektionsmittel-Zuführanschluß am distalen Ende des inneren Tubus,
- – ein die Injektionsnadel längsverschiebar führendes, den Spülmittel-Ringkanal verengendes Abschlußelement am proximalen Ende des äußeren Tubus,
- – ein den Spülmittel-Ringkanal distal abdichtendes, einen Spülmittel-Zuführanschluß aufweisendes Griffteil am distalen Ende des äußeren Tubus,
- – Anschlagmittel am proximalen Ende des inneren Tubus oder/und an der Injektionsnadel, und
- – einander zugeordnete und in einer Verschieberichtung der Injektionsnadel gegenüberliegende Anschlagflächen, welche an den Anschlagmitteln und dem Abschlußelement ausgebildet und dafür bestimmt sind, aneinander anzuschlagen, um eine Bewegung der Injektionsnadel in einer Längsrichtung des inneren Tubus zu begrenzen.
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Die vorstehend erläuterte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die einander zugeordneten Anschlagfächen dazu ausgebildet sind, eine Bewegung der Injektionsnadel in proximaler Richtung zu begrenzen, und die Anschlagmittel oder/und das Abschlußelement wenigstens einen Spülmittel-Durchlaßkanal aufweisen, der einen auch bei aneinander anliegenden Anschlagflächen offenen Auslaßweg für Spülmittel an den Anschlagmitteln vorbei bildet.
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Über den Durchlaßkanal, der entweder in den Anschlagmitteln oder in dem Abschlußelement, gegebenenfalls auch in beiden Komponenten vorgesehen sein kann, kann Spülmittel selbst dann dem Operationsfeld zugeführt werden, wenn die Injektionsnadel vollständig ausgeschoben ist. Der Injektionsvorgang muß deshalb während des Spülens nicht unterbrochen werden, und auch zwischen zwei aufeinanderfolgenden Injektionsvorgängen muß die Injektionsnadel nicht ganz oder teilweise zurückgezogen werden. Die Handhabung des Injektionsinstruments wird deshalb beträchtlich vereinfacht.
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Bei den Anschlagmitteln kann es sich um eine Hülse handeln, die die Injektionsnadel mit dem proximalen Ende des inneren Tubus verbindet. Als Hülse kann auch das Abschlußelement ausgebildet sein, beispielsweise wenn diese Hülse das proximale Ende des äußeren Tubus abschließt. Hülse und innerer bzw. äußerer Tubus können hierbei aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Beispielsweise können die Tuben aus flexiblem Kunststoff hergestellt sein, während die Hülse jeweils aus Metall gefertigt ist. Selbstverständlich kann die Hülse aber auch aus Kunststoff bestehen. Wegen ihrer einfachen Konstruktion von besonderem Vorteil sind aber auch Ausführungsformen, bei welchen die Injektionsnadel in den Innenkanal des inneren Tubus eingesteckt ist, so daß der proximale Endbereich des inneren Tubus unmittelbar, beispielsweise mit seiner proximalen Stirnfläche, die Anschlagmittel bildet.
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Zu einer sehr einfachen Form des Abschlußelements gelangt man, wenn dieses als in einem Nadelführungsansatz endender Konusabschnitt ausgebildet ist. Ein solcher Konushülsenabschnitt kann beispielsweise durch plastische Verformung des proximalen Endes des äußeren Tubus integral an dem äußeren Tubus angeformt werden.
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Der Durchflußkanal ist zweckmäßigerweise als zur Anschlagfläche offene Aussparung einer Umfangsfläche der Anschlagmittel bzw. des Abschlußelements ausgebildet. Die im Prinzip auch am Innenumfang dieser Komponente mögliche Aussparung ist zweckmäßigerweise am Außenumfang vorgesehen, da sich dort die Aussparung einfacher herstellen läßt. Bei der Aussparung kann es sich um eine simple Abflachung handeln. Um den Materialquerschnitt des Elements jedoch nicht allzu sehr zu schwächen, ist die Aussparung bevorzugt als in die Umfangsfläche eingesenkte Nut ausgebildet. Zweckmäßigerweise sind mehrere derartiger Aussparungen bzw. Nuten in Umfangsrichtung verteilt vorgesehen. Die Aussparung kann sich über die gesamte axiale hänge des Elements erstrecken oder auch nur über einen Teilabschnitt. Soweit die Anschlagmittel unmittelbar durch die proximale Stirnfläche des inneren Tubus gebildet werden, können die Aussparungen auch unmittelbar in der äußeren Umfangsfläche des inneren Tubus vorgesehen sein. Von besonderem Vorteil wegen ihrer einfachen Konstruktion und des zugleich erreichbaren geringen Auslaß-Strömungswiderstands sind Varianten, bei welchen der Spülmittel-Durchflußkanal wenigstens eine Durchbrechung der Wand des Abschlußelements oder/und des äußeren Tubus im Bereich von dessen proximalen Ende aufweist. Diese Varianten sind von besonderem Vorteil bei Ausführungsformen, bei welchen das Abschlußelement als Konushülsenabschnitt ausgebildet ist und die Durchbrechung im Konusbereich des Konushülsenabschnitts vorgesehen ist.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt:
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1 eine Seitenansicht des Injektionsinstruments gemäß der Erfindung mit einer für Sklerosierungszwecke geeigneten Injektionsnadel;
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2 den proximalen, in 1 mit einem Pfeil II bezeichneten Bereich des Instruments in einer vergrößerten, teilweise aufgebrochenen Darstellung;
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3 eine Seitenansicht der Injektionsnadel mit Anschlagmitteln des Instruments aus 1;
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4 eine Schnittansicht durch die Anschlagmittel, gesehen entlang einer Linie IV-IV aus 3;
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5–8 Darstellungen von Varianten des proximalen Endbereichs des Injektionsinstruments.
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Das in 1 dargestellte Injektionsinstrument hat einen langgestreckten, im Einzelfall auch mehrere Meter langen, flexiblen Tubenabschnitt 1, der in den Instrumentenkanal eines Endoskops oder dergleichen beispielsweise für die Sklerosierungsbehandlung des Magen- oder Darmtrakts eines Patienten eingeführt werden kann. Der Tubenabschnitt 1 wird durch zwei etwa koaxial ineinander geführte Tuben 3, 5 (2) gebildet, von denen der innere Tubus 3 an seinem proximalen Ende eine wenigstens einige Millimeter lange Injektionsnadel 7 trägt und die Injektionsnadel 7 mit einem Injektionsmittel-Zuführanschluß 9 an seinem distalen Ende verbindet. Am proximalen Ende des äußeren Tubus 5 ist durch plastische Verformung des aus einem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellten Tubus zur Bildung eines Abschlußelements ein Konushülsenabschnitt 11 angeformt, der in einen etwa zylindrischen Nadelführungsansatz 13 mit einem gegen den Innendurchmesser des äußeren Tubus 5 verkleinerten Innendurchmesser übergeht. in dem Nadelführungsansatz 13 ist die Injektionsnadel 7 mit radialem Spiel geführt. Am distalen Ende geht der äußere Tubus 5, der zusammen mit dem inneren Tubus 3 einen Ringkanal 15 bildet, in ein der Handhabung des Injektionsinstruments dienendes Griffteil 17 über, welches den Ringkanal 15 nach außen hin abdichtet und einen Spülmittel-Zuführanschluß 19 trägt, über den in den Ringkanal ein Spülmittel, beispielsweise eine Kochsalzlösung, eingeführt werden kann. Das Spülmittel, welches das Operationsfeld im Bereich der Injektionsstelle spülen soll, tritt zwischen dem Führungsansatz 13 und der Injektionsnadel 7 aus dem Ringkanal 15 aus. Um die Injektionsnadel 7 relativ zum äußeren Tubus 5 bewegen zu können, ist der innere Tubus 3 in nicht näher dargestellter Weise mit einem am Injektionsmittel-Zuführanschluß 9 endenden, abgedichtet in dem Greifteil 17 verschiebbar geführten, starren Rohr 21 verbunden, welches seinerseits einen Handhabungsgriff 23 trägt.
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Um eine unerwünschte Perforation beispielsweise der Magen- oder Darmwand zu verhindern, ist die Ausschublänge der Injektionsnadel 7, um die sie über den Führungsansatz 13 vorgeschoben werden kann, durch Anschlagmittel, hier eine Anschlaghülse 25 begrenzt. Die Anschlaghülse 25, die zugleich die Injektionsnadel 7 mit dem inneren Tubus 3 fest verbindet, schlägt mit ihrer zur Injektionsnadel 7 gelegenen Stirnfläche 27 an der Konusfläche 29 des Konushülsenabschnitts 11 an und begrenzt so die Ausschublänge der Injektionsnadel 7. Um auch im vollständig ausgeschobenen Zustand Spülflüssigkeit aus dem Ringkanal 15 dem Operationsfeld zuführen zu können, sind am Außenumfang der Anschlaghülse 25 alternativ oder zusätzlich auch an deren Innenumfang mehrere sowohl zum Außenumfang als auch zur Anschlagfläche 27 hin offene Durchlaßkanäle in Form von Nuten 31 in Umfangsrichtung verteilt in die Anschlaghülse 25 eingesenkt. Die Nuten 31 bilden Durchlaßkanäle für die Spülflüssigkeit, die in jeder Stellung der Anschlaghülse 25 relativ zu dem als Abschlußelement für die Injektionsnadel 7 dienenden Konushülsenabschnitt 11 offen sind.
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Es versteht sich, daß anstelle der im Ausführungsbeispiel dargestellten Nuten 31 mit Rechteckquerschnitt auch bloße Abflachungen des Außenmantels der Anschlaghülse 25 vorgesehen sein können, wie diese bei 31' in 4 angedeutet sind. Die Nuten 31 erstrecken sich im dargestellten Ausführungsbeispiel über die gesamte axiale Länge der Anschlaghülse 25; sie können sich auch lediglich über einen Teilbereich am proximalen Ende der Anschlaghülse 25 erstrecken.
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Im folgenden werden Varianten des proximalen Endbereichs des Tubenabschnitts des vorstehend erläuterten Injektionsinstruments erläutert. Gleichwirkende Komponenten sind mit den Bezugszahlen der 1 bis 4 bezeichnet und zur Unterscheidung mit einem Buchstaben versehen. Zur Erläuterung des Aufbaus und der Wirkungsweise sowie auch mögliche Varianten wird auf die gesamte Beschreibung Bezug genommen.
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Im Unterschied zum Injektionsinstrument der 1 bis 4 ist die Injektionsnadel 7a des Injektionsinstruments gemäß 5 nicht durch die mit Aussparungen bzw. Nuten 31a versehene Anschlaghülse 25a am inneren Tubus 3a befestigt, sondern ragt mit einer Verlängerung 33 in den Kanal des inneren Tubus 3a hinein. Die Verlängerung 33 ist in den inneren Tubus 3a eingeklebt oder ist durch Klemmsitz befestigt. Die Anschlaghülse 25a und der innere Tubus 3a können, wie dargestellt, gleichen Außendurchmesser haben.
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Bei dem in 6 dargestellten proximalen Endbereich des Injektionsinstruments ist das die Injektionsnadel 7b verschiebbar am proximalen Ende des äußeren Tubus 5b führende Abschlußelement im Unterschied zum Injektionsinstrument der 1 bis 4 als Abschlußhülse 11b ausgebildet, die an dem proximalen Ende des äußeren Tubus 5b befestigt ist. Die durch eine Hülse 25b am inneren Tubus 3b gehaltene Injektionsnadel 7b ist in der Abschlußhülse 11b verschiebbar geführt. Für den Durchtritt der über den Ringkanal 15b zugeführten Spülflüssigkeit sind im Außenmantel der Abschlußhülse 11b in Umfangsrichtung verteilt mehrere Aussparungen 31b eingearbeitet, die entsprechend 4 als Nuten oder auch als Abflachungen ausgebildet sein können. Die Aussparungen 31b sind so angeordnet, daß sie bei zur Ausschubbegrenzung der Injektionsnadel 7b an der Stirnfläche 29b der Abschlußhülse 11b anliegender Stirnfläche 27b der Hülse 25b von der Stirnfläche 27b nicht dichtend abgedeckt sind. Es versteht sich, daß bei geeigneter Gestaltung der Aussparungen 31b diese auch am Innenmantel der Abschlußhülse 11b vorgesehen sein können.
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Nicht näher dargestellt sind Varianten, bei welchen die Abschlußhülse 11b die Injektionsnadel 7b mit radialem Spiel führt, so daß die Spülflüssigkeit durch den hierbei entstehenden Ringspalt austreten kann, wobei dann entsprechend der Ausführungsform der 1–4 die Durchflußkanäle wiederum in der Hülse 25b vorzusehen sind. Auch sind Varianten denkbar, bei welchen sowohl die Abschlußhülse 11b als auch die Hülse 25b mit Durchflußkanälen ausgestattet sein können.
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In der Variante der 7 ist die Injektionsnadel 7c ähnlich der Ausführungsform gemäß 5 durch einen in den inneren Tubus 3c hineinragenden Ansatz 33c an dem inneren Tubus 3c befestigt. Die Anschlaghülse 25c hat keine als Durchflußkanal dienenden Aussparungen oder Nuten. Vielmehr sind radial außerhalb des von der Anschlaghülse 25c beanspruchten Konturbereichs in der Konuswand 29c des Konushülsenabschnitts 11c Löcher bzw. Durchbrechungen 35 vorgesehen, durch die das über den Ringkanal 15c zugeführte Spülmittel austreten kann. Da die Durchbrechungen 35 in der Konuswand 29c vorgesehen sind, ist der austretende Spülmittelstrahl zumindest angenähert zur Nadelspitze der Injektionsnadel 7c hin gerichtet. Die Durchbrechungen 35 können jedoch auch im zylindrischen Bereich des äußeren Tubus 5c vorgesehen sein, insbesondere wenn ihre Lochachsen schräg zur Nadelspitze hin geneigt sind. Wenngleich in 7 die Anschlaghülse 25c keine Aussparungen, Nuten oder dergleichen hat, so können diese im Einzelfall dennoch vorhanden sein.
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In der Variante gemäß 8 ist die Injektionsnadel 7d wiederum mit ihrer Verlängerung 33d an dem inneren Tubus 3d befestigt. Im Unterschied zu den Varianten der 5 und 7 bildet jedoch die proximale Stirnfläche 27d des inneren Tubus 3d unmittelbar die Anschlagfläche, mit der der innere Tubus 3d an der Konuswand 29d des Konushülsenabschnitts 11d anschlägt. Die Aussparungen bzw. Nuten 31d sind unmittelbar am Außenumfang des inneren Tubus 3d vorgesehen. Wie bei 35d angedeutet, können auch hier zusätzlich oder alternativ im proximalen Endbereich des äußeren Tubus 5d Löcher bzw. Durchbrechungen 35d vorgesehen sein, wie dies anhand der 7 erläutert ist. Die Variante der 8 zeichnet sich durch besonders einfache Konstruktion aus.