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Die
Erfindung betrifft ein Resektoskop der im Oberbegriff des Anspruches 1
genannten Art.
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Gattungsgemäße
Resektoskope weisen zu Dauerspülzwecken zwei Kanäle
auf, und zwar den Innenraum des Innenrohres als Zuflusskanal und
den Zwischenraum zwischen den Rohren als Rückflusskanal.
Damit kann dauernd im Durchfluss gespült werden, um die
Sicht im Blickfeld der Optik zu verbessern, ohne dass dabei der
Druck in der Blase zu stark ansteigt.
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Gattungsgemäße
Resektoskope dienen zum Resizieren von Gewebe, insbesondere von
Gewebe der Prostata. Um schnell arbeiten zu können, werden relativ
große Stücke abgeschnitten, die dann in der Blase
liegen. Bei der laufenden Spülung können sie durch
die engen Löcher des Außenrohres nicht ausgespült
werden. Es wird daher von Zeit zu Zeit der Schaft des Resektoskopes
mit möglichst großem Querschnitt nach außen
geöffnet, damit sich die Blase durch einen großen
Querschnitt entleeren kann, wobei die Gewebestücke ausgespült
werden sollen.
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Bei
der heute noch sehr weit verbreiteten älteren Resektoskopkonstruktion
gemäß
DE
7426959 U kann das HF-Schneidinstrument aus dem Innenrohr
in proximaler Richtung herausgezogen werden, wobei das Innenrohr
im Außenrohr liegen bleibt. Die Blase entleert sich dann
durch das Innenrohr. Sollten sich Gewebestücke im Innenrohr
oder vor dem Innenrohr verklemmen, so werden sie unter dem Druck der
Blase nach außen gedrückt.
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Andere
Resektoskope weisen eine andere Schaftkonstruktion auf, wie sie
in
DE 24 28 000 A1 ,
10, oder insbesondere in der
EP 1 256 325 B1 gezeigt
ist. Dabei ist das Außenrohr im distalen Endbereich isolierend
ausgebildet. Das HF-Schneidinstrument kann daher mit seiner Elektrode
den Außenschaft in diesem Bereich berührend ausgebildet sein
und lässt sich somit durch den notwendigerweise wegen des
erforderlichen Ringkanals zwischen Außenrohr und Innenrohr
kleineren Innenquerschnitt des Innenrohres nicht in proximaler Richtung
hindurchziehen. Wenn zum Entleeren der Blase der Schaft des Resektoskopes
freigemacht werden soll, so müssen also nacheinander zunächst
das Innenrohr und sodann das HF-Schneidinstrument aus dem verbleibenden
Außenrohr in proximaler Richtung herausgezogen werden.
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Die
Löcher im Außenschaft sind dann nicht mehr wie
bei der älteren bekannten Konstruktion nach innen hin vom
Innenrohr abgedeckt. Es kommt dann zu dem Problem, dass, wenn ein
Gewebestück sich in der distalen Öffnung des Außenrohres
verklemmt, der Druck aus der Blase nicht ausreicht, um es durch
das Rohr hindurchzudrücken. Der erforderliche Überdruck
kann sich in der Blase nicht halten, da die Löcher im Außenrohr
frei sind und sich der Überdruck schnell ab bauen kann.
Die Gewebestücke werden dann werden dann nicht aus der
Blase gespült und müssen z. B. nachträglich
entfernt werden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, bei einem gattungsgemäßen
Resektoskop das Ausspülen von Gewebestücken zu
verbessern.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches
1 gelöst.
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Die
Erfindung sieht sich vor dem an sich unlösbaren Problem,
einerseits die Löcher vergrößern zu müssen,
da dann für die Dauerspülung optimale Verhältnisse
vorliegen, andererseits jedoch die Löcher verkleinern zu
müssen, da dadurch der Druckabbau in der Blase bei der
verstopften Außenrohröffnung verringert wird.
Mit der Erfindung wird eine Lösung dieses Problems vorgelegt,
die beide Anwendungssituationen des Resektoskopes berücksichtigt.
Bei leerem Außenrohr, wenn durch dieses die Gewebestücke
ausgeschwemmt werden sollen, sorgt die Tatsache, dass die Löcher
kleiner sind als 30% der Fläche der distalen Öffnung
des Schaftrohres, dafür, dass die Ausströmung
durch die Löcher bei verstopfter Außenrohröffnung
ausreichend gedrosselt wird, um noch wirkungsvollen Druck auf das festsitzende
Gewebestück zu erzeugen, um es durch das Außenrohr
nach außen zu treiben. Bei eingesetztem Innenrohr, also
in der normalen Arbeitskonfiguration des Resektoskopes, sorgt die
Tatsache, dass der Gesamtströmungswiderstand der Löcher
kleiner ist als der 1,5-fache Strömungswiderstand des Ringkanals
für einen ausreichend niedrigen Strömungswiderstand
an den Löchern, so dass der Dauerspülungseffekt
nicht nennenswert beeinträchtigt wird.
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Das
Flächenverhältnis der Löcher zur Öffnung
des Schaftrohres liegt vorzugsweise gemäß Anspruch
2 unter 20%. Vorzugsweise gemäß Anspruch 3 ist
der Gesamtströmungswiderstand der Löcher kleiner
als der 1-fache Strömungswider stand des Ringkanals. Dadurch
ergeben sich besonders vorteilhafte Spülverhältnisse.
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Vorteilhaft
sind die Löcher des Außenrohres gemäß Anspruch
4 von konstanter Größe. Alternativ können
sie gemäß Anspruch 5 von veränderlicher Größe
sein. Damit lassen sich die Anforderungen des Anspruches 1 besonders
wirkungsvoll erfüllen, da zwischen den beiden Anwendungsfällen
des Resektoskopes, nämlich zum einen beim Ausspülen
durch das leere Schaftrohr und zum anderen in der Dauerspülungskonfiguration,
die Lochgröße verstellbar ist, um die jeweiligen
Anforderungen optimal erfüllen zu können. Vorzugsweise
gemäß Anspruch 6 sind dabei die Löcher
verschließbar ausgebildet, was eine besonders einfache
und drastische Verstellung der Lochgrößen ergibt.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine menschliche Blase mit darin verlegtem erfindungsgemäßen
Außenrohr und
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2 einen
Schnitt durch den distalen Endbereich des Außenrohres mit
darin liegendem Innenrohr.
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1 zeigt
einen menschlichen Körper 1 mit einer Blase 2,
die durch eine Harnröhre 3 nach außen entleert
wird. Durch die Harnröhre 3 bis in die Blase 2 hinein
ist ein Außenrohr 4 eines ansonsten nicht dargestellten
urologischen Resektoskopes verlegt. Mit dem komplett montierten
Resektoskop wurde durch das Außenrohr 4 hindurch
zuvor resiziert. Dabei wurden Gewebestücke 5 abgeschnitten.
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Während
der Resizierarbeiten ist im Inneren des Außenrohres 4 ein
Innenrohr 10 eingesetzt, wie dies 2 zeigt.
Das Innenrohr 10 ist in seinem distalen Ende mit einem
Außenflansch 11 gegen das Außenrohr 4 abgedichtet.
Es bildet sich ein Ringkanal 12 zwischen Außenrohr 4 und
Innenrohr 10, der durch Löcher 8, die
das Außenrohr 4 durchsetzen, nach außen
offen ist.
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Bei
den Resizierarbeiten ist das Innere des Innenrohres 10 an
eine Spülzufuhr angeschlossen. Rückströmendes
Wasser fließt durch die Löcher 8 in den
Ringkanal 12 und kann aus diesem abströmen. Auf
diese Weise wird eine Dauerspülung im Bereich distal vor
dem Ende des Außenrohres 4 gewährleistet,
die gute Sichtverhältnisse ohne Trübung garantiert.
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Während
der Resizierarbeiten ist durch das Innenrohr 10 eine hochfrequenzbeaufschlagte Schneidschlinge 13 verlegt,
die im distalen Endbereich 4' des Außenrohres 4 dieses
von innen berührt. Daher ist der distale Endbereich 4' des
Außenrohres aus isolierendem Material, z. B. Keramik, auszubilden.
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Da
die Schneidschlinge 13 das Außenrohr von innen
berühren soll, kann sie, wie dies 2 zeigt,
nicht durch das enge Innere des Innenrohres 10 hindurch
in proximaler Richtung entfernt werden. Soll daher das Außenrohr 4 leer
gemacht werden, so muss zunächst das Innenrohr 10 in
proximaler Richtung entfernt werden und sodann die Hochfrequenz-Schneidschlinge 13.
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Die
Schneidschlinge 13 und das Innenrohr 10 im Inneren
des Außenrohres 4 verhindern, dass die Gewebestücke 5 ausgespült
werden können. Sie passen auch nicht durch die Löcher 8.
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Von
Zeit zu Zeit müssen die Gewebestücke 5 jedoch
aus der Blase 2 entfernt werden. Dazu wird dann das Außenrohr 4 mit
einem Flansch 6 an seinem proxi malen Ende von den restlichen
Teilen des Resektoskopes abgekoppelt. Dann werden nacheinander das
Innenrohr 10 und die Schneidschlinge 13 mit ihrem
langen stabförmigen Träger aus dem Außenrohr 4 in
proximaler Richtung herausgezogen, so dass das Außenrohr 4 allein
in der Blase in der in 1 dargestellten Position verbleibt.
Flüssigkeit kann nun durch den großen Querschnitt
des Außenrohres 4 nach außen strömen
und die Gewebestücke 5 ausspülen.
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Dabei
kann es jedoch vorkommen, dass, wie in 1 dargestellt,
eines der Gewebestücke 5 sich vor die distale Öffnung 7 des
Außenrohres 4 legt. Der Innendruck in der Blase 2 muss
dann die relativ weichen Gewebestücke 5 durch
das Außenrohr 4 drücken.
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Das
Außenrohr 4 weist allerdings in seinem distalen
Endbereich die Löcher 8 auf, die für
die Dauerspülung mit eingesetztem Innenrohr 10 benötigt werden,
jedoch in der in 1 dargestellten Situation mit
herausgenommenem Innenrohr 10 und verstopfendem Gewebestück 5 von
Nachteil sind.
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Wenn,
wie in 1 dargestellt, die distale Öffnung 7 mit
einem Gewebestück 5 versperrt ist, kann Flüssigkeit
in Richtung des Pfeiles 9 durch die Löcher 8 in
das Außenrohr 4 hinein und nach außen abfließen.
Es sind mehrere Löcher vorgesehen. Die Spülflüssigkeit
kann somit relativ frei nach außen abströmen und
baut keinen ausreichenden Druck auf das festsitzende Gewebestück 5 auf,
um dieses auszutreiben.
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Der
hierbei störende Gesamtquerschnitt der Löcher 8 ist
andererseits aber erforderlich, um bei Verwendung des Resektoskopes
zum Resizieren, also mit Innenrohr im Außenrohr 4,
eine ausreichende Abströmung der Spülflüssigkeit
zu gewährleisten.
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Zur
Lösung dieses Dilemmas werden die Löcher 8 mit
solcher Größe und Anzahl vorgesehen, dass ihr
Gesamtquerschnitt kleiner ist als 30% der Fläche der distalen Öffnung 7.
Je kleiner die Löcher 8 sind, desto besser wirkt
der Blasendruck auf ein verstopfendes Gewebestück 5.
Unterhalb von 20% wirken die Löcher 8 kaum noch
störend beim Ausspülen der Gewebestücke 5.
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Andererseits
muss sichergestellt werden, dass beim Arbeiten mit dem Innenrohr 10 im
Außenrohr 4 die Dauerspülung ausreichend
funktioniert, also insbesondere Flüssigkeit gut aus der
Blase 2 durch die Löcher 8 in den Zwischenraum
zwischen Außenrohr 4 und Innenrohr 10 abströmen
kann. Dazu muss bei den Löchern 8 der Gesamtströmungswiderstand
ermittelt und mit dem Strömungswiderstand des Ringkanals 12 zwischen
dem Außenrohr 4 und dem Innenrohr verglichen werden.
Dabei soll der Gesamtströmungswiderstand der Löcher 8 kleiner
sein als der 1,5-fache Strömungswiderstand des Ringkanals 12.
Besser sollte der Strömungswiderstand der Löcher
kleiner als der 1-fache Strömungswiderstand des Ringkanals 12 sein.
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Wie
in 1 dargestellt, können die Löcher von
konstanter Größe sein. Wenn die vorstehend angegebenen
Verhältnisse beachtet werden, lässt sich bei den
Löchern 8 ein Kompromiss zwischen den beiden Anforderungen
beim Dauerspülen und beim Ausspülen von Gewebestücken
finden.
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Die
Löcher können jedoch auch mit veränderlicher
Größe ausgebildet sein. Dann lassen sich die Anforderungen
bei den beiden unterschiedlichen Verwendungen des Außenrohres
wesentlich besser erfüllen. Bei der in 1 dargestellten
Verwendung zum Ausspülen von Gewebestücken 5 lassen
sich die Löcher stark verkleinern, so dass der Blasendruck
ungestört von den Löchern 8 auf ein festsitzendes
Gewebestück 5 wirken kann. Bei der Verwendung
zur Dauerspülung werden die Löcher 8 stark vergrößert,
um eine hervorragende Spülung zu gewährleisten.
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Veränderbare
Lochgrößen lassen sich auf unterschiedlichen technischen
Wegen einfach erzeugen. Beispielsweise kann in dem Außenrohr 4 ein Schieberohr
angeordnet sein, das z. B. mit seiner Außenwand der Innenwand
des Außenrohres 4 anliegend verschiebbar ausgebildet
ist, z. B. längs verschiebbar oder drehbar, und als Axialschieber
oder Drehschieber die Löcher 8 ganz oder teilweise
verschließen kann. In dem Schieberohr kann z. B. eine identische
Lochanordnung vorgesehen sein, die bei fluchtender Stellung des
Schieberohres die Löcher 8 vollständig öffnet
und bei Achsverstellung oder -verdrehung die Löcher 8 teilweise
schließen kann.
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In
einfachster Ausführung sind die Löcher mit einem
einfachen Schieberohr durch Achsverstellung vollständig
verschließbar oder freigebbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 7426959
U [0004]
- - DE 2428000 A1 [0005]
- - EP 1256325 B1 [0005]