DE102006005868A1 - Hydro-cyclopenta[b]naphthaline - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft Hydro-cyclopenta[b]naphthaline der allgemeinen Formel I, $F1 worin A<SUB>1</SUB>, A<SUB>2</SUB>, C, R, Z<SUB>1</SUB>, Z<SUB>2</SUB>, X<SUB>1</SUB>, X<SUB>2</SUB>, X<SUB>3</SUB>, X<SUB>4</SUB>, q und r die angegebene Bedeutung haben, sowie ihre Verwendung als Komponenten flüssigkristalliner Medien und ein dieses enthaltendes elektrooptisches Anzeigeelement.

Description

  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Hydro-cyclopenta[b]naphpthaline der allgemeinen Formel I
    Figure 00010001
    worin
    A1, A2, jeweils unabhängig voneinander einen unsubstituierten oder mit ein bis vier F-Atomen substituierten 1,4-Cyclohexylen-, 1,4-Cyclohexenylen oder 1,4-Cyclohexadienylenrest, worin auch jeweils unabhängig voneinander eine oder zwei CH2-Gruppen durch -O- oder -S- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft sind, einen 1,4-Phenylenrest, der durch ein oder zwei Fluor- oder Chlor-Atome substituiert sein kann und in dem auch eine oder zwei CH-Gruppen durch N ersetzt sein können, einen 1,4-Bicyclo[2.2.2]octylenrest oder einen 2,6-Spiro[3.3]heptylenrest,
    Figure 00010002
    R einen unsubstituierten oder mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen, worin auch eine oder mehrere nichtbenachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -CO-, jeweils zwei benachbarte CH2-Gruppen durch -CH=CH-, -CF=CF-, -COO-, -OOC-, -C≡C-, einen 1,2-Cyclopropanylenrest oder drei benachbarte CH2-Gruppen durch einen 1,3-Cyclobutanylenrest ersetzt sein können, F, Cl, -OCF3, -OCHF2, -CN, -NCS oder H,
    X1, X2, X3, X4 jeweils unabhängig voneinander H, F oder Cl, X2 und X3 auch die sonstigen unter R aufgeführten Reste,
    Z1, Z2 jeweils unabhängig voneinander die Einfachbindung, -CH2CH2-, -CH2O-, -OCH2-, -CH2CF2-, -CF2CH2-, -CF2O-, -OCF2-, -COO-, -OOC-, -CH=CH-, -CF=CF-, -C≡C- und
    q, r jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1
    bedeuten.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein flüssigkristallines Medium, enthaltend mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I, sowie die Verwendung eines solchen flüssigkristallinen Mediums in Anzeigeelementen, insbesondere elektrooptischen Anzeigeelementen.
  • Manche organischen Verbindungen gehen beim Erwärmen nicht direkt vom kristallinen in den flüssigen Zustand über, sondern durchlaufen innerhalb eindeutig begrenzter Temperaturbereiche eine oder mehrere zusätzliche Phasen. Diese Phasen haben richtungsabhängige physikalische Eigenschaften, sind aber wie Flüssigkeiten beweglich. Die physikalischen Merkmale solcher Phasen (im folgenden auch allgemein als flüssigkristalline Medien bezeichnet), wie der nematischen, cholesterischen, smektischen A oder der smektischen C Phase (vgl. P. G. deGennes and J. Prost, The Physics of Liquid Crystals, Clarendon Press, Oxford 1993) sind bekannt. Der molekulare Aufbau solcher für die Anwendung in der Elektrooptik typischen Verbindungen ist gekennzeichnet durch einen starren Grundkörper, enthaltend beispielsweise verknüpfte 1,4-Phenylen- oder 1,4-Cyclohexylengruppen oder auch kondensierte Ringsysteme, der an möglichst weit voneinander entfernten Stellen mit sog. mesogenen Resten, wie Alkyl-, Alkoxy- oder Cyangruppen substituiert ist.
  • Die flüssigkristallinen Medien, die in der Elektrooptik angewendet werden, bestehen aus Mischungen solcher Verbindungen, wobei auch solche Verbindungen Verwendung finden, die keinen enantiotropen Übergang von der kristallinen in eine flüssigkristalline Phase haben. Im Falle der nematischen Phase hängen bekanntlich die optischen und dielektrischen Eigenschaften in erster Näherung linear vom Anteil der Mischungskomponenten ab. Allgemein sind die Verläufe der Werte für anisotrop-physikalische Größen für unterschiedliche Verbindungen oder Mischungen von Verbindungen ähnlich, wenn man sie über die sog. reduzierte Temperatur TR (TR = TM/TK, TM ist die gemessene Temperatur, TK Klärtemperatur, also die Temperatur des Übergangs von der nematischen in die isotrope Phase (alle in K)) aufträgt. Den Beitrag einer Komponente zu den anisotropen Eigenschaften kann man deshalb durch Vergleich bei der gleichen TR ermitteln.
  • In den auf flüssigkristallinen Medien basierenden Anzeigeelementen (engl. Liquid Crystal Displays) wird bekanntlich die Veränderung eines optischen Eindrucks durch Anlegen eines elektrischen Feldes an Elektroden, zwischen denen sich ein flüssigkristallines Medium befindet, herbeigeführt. Besonders wichtig sind die wohlbekannten elektrooptischen Anzeigeelemente, die auf dem Prinzip der verdrillten nematischen Zelle (engl. Twisted Nematic Cell, TNC) beruhen. Durch Wechselwirkungen mit den Oberflächen der Elektroden werden die Moleküle einer nematischen Phase so orientiert, dass sie eine schraubenförmige Anordnung einnehmen. Hierdurch wird die Polarisationsebene durchtretenden Lichtes gedreht, so dass das Element zwischen zwei gekreuzten Polarisationsfolien transparent erscheint. Durch Anlegen einer Spannung an die Elektroden werden die Moleküle senkrecht orientiert. Voraussetzung hierfür ist eine positive dielektrische Anisotropie (Δε > 0). Durch die bekannte Methode des sog. In Plane Switching (IPS), bei der die schraubenförmige Anordnung der Moleküle in eine parallele überführbar ist, sind besonders kontrastreiche Bilder erzeugbar. Besonders vorteilhaft erscheinen elektrooptische Anzeigeelemente, die ohne rückwärtige Beleuchtung und mit nur einer Polarisationsfolie auskommen. Solche reflektiven elektrooptischen Anzeigeelemente mit hoher Informationsdichte, niedriger Ansteuerspannung und einer geringen Abhängigkeit des Kontrastes vom Blickwinkel sind beschrieben in Y. Itoh et al., SID 98 Digest, 221. Bei diesen ist die Einhaltung eines optimalen Wertes für das Produkt aus der optischen Anisotropie Δn der nematischen Phase und seiner Schichtdicke d ausschlaggebend für eine geringe Abhängigkeit des Kontrastes vom Blickwinkel. Die Qualität der angezeigten Bilder oder alphanumerischen Angaben ist bekanntermaßen bei den genannten Anwendungen besser, je höher der spezifische elektrische Widerstand des flüssigkristallinen Mediums ist. Dies gilt insbesondere für den Betrieb von sog. Active Matrix Displays. Die Fähigkeit eines aus einem Dünnschichttransistor bestehenden Ansteuerelements, eine elektrische Spannung aufrechtzuerhalten, nachdem die Spannungsquelle abgeschaltet wurde, wird allgemein durch die sog. Voltage Holding Ratio (VHR) wiedergegeben. Für die immer wichtiger werdenden Anwendungen außerhalb geschlossener Räume werden flüssigkristalline Medien mit besonders hohen Klärpunkten benötigt. Die elektrische Ansteuerung der Pixel läßt sich bekanntlich vorteilhaft bei niedrigen Schwellenspannungen gestalten. Diese Schwellenspannungen werden nach bekannten Methoden bestimmt, wobei für nematische Phasen mit Δε > 0 die sog. Frederiks-Schwelle (in Volt gemessen), für solche mit Δε < 0 die sog. DAP-Schwelle (Deformation aufgerichteter Phasen) zu Grunde liegt. Die Zahl der möglichen Bildwechsel pro Zeiteinheit hängt von der Beweglichkeit der Moleküle in einem flüssigkristallinen Medium ab, die bei sinkender Temperatur rasch abnimmt. Für TNCs hängt die Schaltzeit direkt von der Rotationsviskosität des flüssigkristallinen Mediums ab, die wiederum mit den in üblichen Kapillar-Viskosimetern messbaren Werten korreliert. Bekannt sind auch elektrooptische Anzeigeelemente, die auf der Umorientierung ferroelektrischer oder antiferroelektrischer Schichten von smektischen C Phasen beruhen. Die bekannten Polymer Dispersed Liquid Crystals (PDLCs) bestehen aus in einem transparenten Polymer eingeschlossenen Tröpfchen aus flüssigkristallinen Medien, die das einfallende Licht abhängig von einer angelegten Spannung streuen. Mit flüssigkristallinen Medien, die eine negative dielektrische Anisotropie haben und dichroitische Farbstoffe enthalten, lassen sich elektrooptische Anzeigeelemente herstellen, die ebenfalls keine Polarisationsfolien benötigen. Besonders wichtig sind in neuerer Zeit elektrooptische Anzeigeelemente geworden, die auf der Modulation polarisierten Lichtes in nematisch flüssigkristallinen Medien mit negativer dielektrischer Anisotropie (Δε < 0) nach der sog. VA-Technik (von engl. vertical alignment) beruhen.
  • Die in den oben genannten Anzeigeelementen verwendeten flüssigkristallinen Medien haben eine Reihe von Nachteilen, weil die als Mischungskomponenten verwendeten Verbindungen gegenüber Licht, Wärmeeinwirkung oder in elektrischen Feldern nicht ausreichend stabil sind. Auch lassen sich mit ihnen die für einen guten Kontrast nötigen optischen Anisotropien bei günstigen Betriebsspannungen und Schaltzeiten nur schwer erreichen.
  • Die bekannten flüssigkristallinen Medien zeigen in elektrooptischen Anzeigeelementen noch verbesserungsbedürftige Eigenschaften. Insbesondere sind die erzielbaren Schwellenspannungen und die Schaltzeiten noch zu hoch.
  • Der Erfindung lag insbesondere die Aufgabe zu Grunde, eine Klasse stabiler Verbindungen bereitzustellen, welche die Herstellung elektrooptischer Anzeigeelemente mit niedrigen Schwellenspannungen und Schaltzeiten ermöglichen.
  • Es wurde überraschend gefunden, daß sich die Hydro-cyclopenta[b]naphthaline der allgemeinen Formel I vorteilhaft als Komponenten flüssigkristalliner Medien eignen. Aus ihnen lassen sich stabile flüssigkristalline Medien mit besonders niedrigen Schwellenspannungen und niedrigen Schaltzeiten herstellen, die für die vorgenannten Anwendungen vorzüglich geeignet sind. Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen tricyclischen Verbindungen auf Grund ihrer hohen VHR zur Herstellung von Active Matrix Displays. Sie haben hohe Klärtemperaturen und sind besonders stabil bei Einwirkung von Licht und bei Temperaturen oberhalb 120°C. Die erfindungsmäßigen Verbindungen erweitern allgemein die Palette der flüssigkristallinen Substanzen zur Herstellung vorteilhafter flüssigkristalliner Medien für verschiedene, insbesondere für die vorstehend genannten Anwendungen.
  • Die erfindungsmäßigen Hydro-cyclopenta[b]naphthaline der Formel I umfassen die Teilformeln Ia bis Id, wovon Verbindungen der Formeln Ia, Ib und Ic bevorzugt sind:
    Figure 00050001
  • Vorzugsweise bedeuten in den Verbindungen der Formel I A1 und A2, jeweils unabhängig voneinander unsubstituierte oder mit einem bis zwei F-Atomen substituierte 1,4-Phenylenreste oder 1,4-Cyclohexylenreste, in welchen auch eine CH2-Gruppe jeweils unabhängig voneinander durch -O- ersetzt sein kann, wobei die 1,4-Cyclohexylen- und die 2,5-Tetrahydropyranylengruppen vorzugsweise trans-konfiguriert sind:
    Figure 00050002
  • Die mit dem Rest R der allgemeinen Formel I umfassten Alkylreste können geradkettig oder verzweigt sein. Bevorzugterweise sind sie geradkettig und bedeuten dann Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl und Dodecyl. Wenn die Doppelbindung der ebenfalls umfaßten Alkenylreste nicht endständig sind, sind sie bevorzugterweise E(entgegen)-konfiguriert.
  • In Formel I bedeuten X1, X2, X3 und X4 jeweils unabhängig voneinander H, F oder Cl, bevorzugt bedeuten sie H und F. X2 oder X3 können zudem auch die sonstigen, unter R gegebene Bedeutungen, insbesondere die von Alkyl-, Alkenyl- und Alkoxyresten haben.
  • Z1 und Z2 in der allgemeinen Formel I bedeuten bevorzugterweise jeweils voneinander unabhängig die Einfachbindung, -CH2CH2-, -OCF2- oder -CF2O-, wovon die Einfachbindung besonders bevorzugt ist.
  • Die Indices q und r bedeuten jeweils unabhängig voneinander eins oder null, so dass die Verbindungen der Formel I keinen, einen oder zwei Reste der Bedeutung A1 und A2 enthalten können. Bevorzugt sind solche Verbindungen der Formel I in denen die Summe aus q und r null oder eins ist.
  • Die Formel I umfasst auch optisch aktive Verbindungen und deren Racemate. Erstere können durch gezielte asymmetrische Synthesen oder aus den optisch nicht aktiven erfindungsmäßigen Verbindungen durch säulenchromatographische Trennung an chiralem Trägermaterial, etwa Cyclodextrinen, gewonnen werden. Die optisch aktiven Verbindungen der Formel I eignen sich insbesondere für Phasen mit ferroelektrischen und antiferroelektrischen Eigenschaften sowie zur Herstellung cholesterischer Phasen. Auch sind solche Verbindungen der Formel I umfasst, in denen die gebundenen Elemente eine von der natürlichen abweichende Verteilung ihrer Isotopen haben.
  • Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden nach allgemein bekannten Methoden hergestellt. Diese sind beispielsweise dem Sammelwerk Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart und sonstigen, dem Fachmann zugänglichen Veröffentlichungen zu entnehmen.
  • Figure 00070001
    Syntheseschema 1
  • Beispielhaft können Verbindungen der allgemeinen Formel I nach Syntheseschema 1 hergestellt werden. Die mit X1 bis X4 substituierten bekannten oder durch bekannte Syntheseschritte herstellbaren o-Toluylsäure-ester werden mit Lithium-diisisopropylamid und Trimethylchlorsilan in o-(Trimethylsilyl)methyl-Derivate überführt, aus denen durch eine Cycloadditions-Reaktion mit substituierten 2-Cyclopenten-1-onen tricyclische Diketone entstehen (M. Ono et al., Chemistry Lett. 1985, 339). In Syntheseschema 1 steht der Rest -Y für -(Z1-A1)q-(Z2-A2)r- R der Formel I. Die selektive Hydrierung der arylständigen Carbonylgruppe führt in allgemein bekannter Weise mit Pd auf Kohlenstoff in neutraler ethanolischer Lösung zu einem Benzylalkohol, der durch Einwirkung einer Säure dehydratisiert wird. Die Addition von Bromfluorid, das aus Bromacetamid und Fluorwasserstoff erzeugt wird, und die anschließende Eliminierung von HBr durch KOH in Dimethylsulfoxid (s. L. Eckes und M. Hanack, Synthesis 1978, 217) ergeben substituierte 9-Fluor-2,3,3a,4-tetrahydro-cyclopenta[b]naphthalin-1-one. Die Überführung in das Dithiolan mit Ethandithiol und Bortrifluorid-Essigsäure-Komplex und dessen Umsetzung mit 1,3-Dibrom-5,5-dimethylhydantoin (DBH) und Fluorwasserstoff-Pyridin-Komplex führt zu Verbindungen der Formel Ib (vgl. S. C. Sondej und J. A. Katzenellenbogen, J. Org. Chem. 51, 3508 (1986)). Hieraus können durch Einwirkung von Basen, wie Natrium-methylat oder Lithium-tert.-butylat (vgl. S. Hoz et al. Tetrahedron Lett. 24, 1639 (1983)) Verbindungen der Formel Ic erhalten werden. Die o. g. Dithiolane können durch allgemein bekannte Desulfurierung mit Raney-Nickel in Verbindungen der Formel Ia überführt werden. Die o. g. 9-Fluor-2,3,3a,4-tetrahydro-cyclopenta[b]naphthalin-1-one können durch LiAlH4 zu Alkoholen reduziert werden, die wiederum durch Zusatz von Toluolsulfonsäure in Toulol in allgemein bekannter Weise zu Verbindungen der Formel Id dehydratisiert werden können. Die selektive Hydrierung der Doppelbindung im Fünfring ist ein weiterer Zugang zu Verbindungen der Formel Ia. Verbindungen der Formel Id können durch Addition von Bromfluorid und Eliminierung von HBr mit KOH/DMSO in Verbindungen der Formel Ic umgewandelt werden.
  • Die in Syntheseschema 1 eingesetzten, in Position 5 substituierten 2-Cyclopenten-1-one können nach bekannten Synthesemethoden hergestellt werden. In Syntheseschema 2a ist ein Zugang zu solchen Edukten angegeben (vgl. M. Pohmakotr und P. Phinyocheep, Tetrahedron Lett. 25, 2249 (1984)):
  • Figure 00090001
    Syntheseschema 2a
  • Bedeutet Y einen aromatischen Rest, so kann die Darstellung der Verbindungen der Formeln Ic und Id auch durch allgemein bekannte Heck-Kopplung mit Pd(0)-Komplexen nach Schema 2b erfolgen
  • Figure 00090002
    Syntheseschema 2b
  • Das ebenfalls von der Erfindung umfaßte flüssigkristalline Medium besteht aus mindestens zwei flüssigkristallinen Komponenten und enthält als Komponente mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I. Typischerweise enthält es eine bis fünf, bevorzugterweise zwei bis vier Verbindungen der Formel I. Als weitere Mischungskomponenten des erfindungsmäßigen flüssigkristallinen Mediums können die allgemein bekannten mesogenen, d.h. in reiner Form oder in Mischung mit anderen Komponenten zur Bildung flüssigkristalliner Phasen befähigten, Verbindungen dienen. Einige solcher Verbindungen sind z.B. in DE 19804894 aufgeführt. Die wichtigsten sind nach der allgemeinen Formel II U1-(B1-Y1)m-(B2-Y2)n-B3-U2 IIaufgebaut. Hierin bedeuten
    B1 bis B3 jeweils unabhängig voneinander unsubstituierte oder durch Halogen oder -CN substituierte 1,4-Cyclohexylenreste, in denen eine oder zwei CH2-Gruppen durch -O- ersetzt sein können, 4-Bicyclo[2.2.2]octylen-, 1,4-Phenylen- und 2,5-Pyrimidinylenreste sowie 2,6-Naphthalinylen-, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin-2,4-ylen- oder Indan-2,5-ylenreste
    U1, U2 unabhängig voneinander unsubstituierte oder mit mindestens einem Halogenatom substituierte Alkyl- oder Alkenylreste mit 1 bis 12 C-Atomen, in denen eine oder mehrere nichtbenachbarte CH2-Gruppen durch -O- oder -S- ersetzt sein können, -CN, OCHF2, -OCF3, -SF5, -F, -Cl, -OCH=CF2, -N=C=S
    Y1, Y2 unabhängig voneinander -CH2CH2-, -COO-, -CH=CH-, -OCF2-, -CF2O-, die Einfachbindung und
    m, n 0, 1 oder 2.
  • Beispielhaft als Mischungskomponenten seien aufgeführt, wobei die genannten Alkylgruppen stellvertretend für Alkylgruppen mit 1 bis 12 C-Atomen stehen, in denen eine oder zwei CH2-Gruppen durch -O- oder -CH=CH- ersetzt sind:
    Figure 00100001
    Figure 00110001
  • Es können aber auch weitere Mischungskomponenten, wie dichroitische Farbstoffe, nicht von der Erfindung umfasste chirale Verbindungen, Leitsalze sowie gelbildende Polymere oder amorphe Festkörper, wie pyrogene Kieselsäuren, zugesetzt werden. Auch der Zusatz von Oxidationsinhibitoren ist möglich.
  • Die erfindungsmäßigen flüssigkristallinen Medien werden hergestellt, indem man die Komponenten zusammen in einem geeigneten Glasgefäß auf 80°C erwärmt, durch Rühren vermischt und auf Raumtemperatur abkühlen läßt. Der Anteil der Hydrocyclopenta[b]naphthaline der allgemeinen Formel I im erfindungsmäßigen flüssigkristallinen Medium kann zwischen 1 und 99 Masseprozent liegen. Bevorzugterweise liegt er zwischen 10 und 90 Masseprozent und in besonders bevorzugter Weise zwischen 15 und 50 Masseprozent.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen. Alle Prozentangaben bedeuten Masseprozent. Die Temperaturen sind nachstehend in Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet Schmelztemperatur, h Stunde, min Minute. Kr bedeutet kristalline, Sm smektische, Ne nematische und Is isotrope Phase. Die zwischen diesen Bezeichnungen stehenden Zahlen geben die Temperatur an, bei der ein Übergang zwischen den bezeichneten Phasen erfolgt. IR steht für Infrarotspektrum, KBr bedeutet, dass das Spektrum mit einem üblichen Kaliumbromid-Pressling aufgenommen worden ist. Wenn nichts anderes vermerkt ist, sind die Alkylreste n-Alkylreste. Übliche Aufreinigung bedeutet, dass das organische Lösungsmittel mit Wasser ausgeschüttelt wird, die organische Phase abgetrennt, mit Natriumsulfat getrocknet und durch Destillation vom Lösungsmittel befreit wird. Der flüssige oder feste Rückstand wird einer säulenchromatographischen Reinigung unterzogen (z.B. Kieselgel 60 der Merck KGaA als stationäre Phase und Toulol als Fließmittel), aus Ethanol umkristallisiert oder als solcher weiterverwendet.
  • Beispiel 1
  • Das bekannte, aus o-(Trimethylsilyl)methyl-toluylsäuremethylester und 2-Cyclopenten-1-on herstellbare 2,3,3a,9a-Tetrahydro-4H-cyclopenta[b]naphthalin-1,9-dion wird in Ethanol mit Pd/C (5% Pd) selektiv zur 9-Hydroxy-Verbindung hydriert. Hieraus wird durch Erhitzen einer Lösung in Toulol unter Zusatz von p-Toluolsulfonsäure Wasser abgespalten. Das nach üblicher Aufreinigung erhaltene 2,3,3a,4-Tetrahydrocyclopenta[b]naphthalin-1-on wird in Diethylether gelöst und bei –78°C in eine aus N-Bromacetamid und Fluorwasserstoff erzeugte etherische Lösung von BrF getropft. Das entstandene Addukt wird nach üblicher Aufreinigung in Dimethyl-sulfoxid (DMSO) gelöst und zu einer Lösung von Kaliumhydroxid in demselben Lösungsmittel bei 0°C getropft. Nach 14 h wird mit n-Pentan versetzt und wie üblich aufgereinigt. Das gewonnene 9-Fluor-2,3,3a,4-tetrahydro-cyclopenta[b]naphthalin-1-on wird in Tetrahydrofuran (THF) gelöst und in allgemein bekannter Weise mit LiAlH4 reduziert. Nach üblicher Aufreinigung wird wiederum in Toulol unter Zusatz von p-Toluolsulfonsäure dehydratisiert. Nach üblicher Aufreinigung (Umkristallisation aus Ethanol) erhält man 4-Fluor-9,9a-dihydro-1H-cyclopenta[b]naphthalin (eine Verbindung der allgemeinen Formel Id).
  • Beispiele 2 bis 11
  • Ebenfalls nach den Syntheseschemata 1 und 2a bzw. 2b werden hergestellt:
    Figure 00130001
  • Beispiel 12
  • Eine Mischung bestehend aus
    Figure 00130002
    Figure 00140001
    ist bei Raumtemperatur nematisch und hat eine DAP-Schwelle von < 5 V. Sie ist für elektrooptische Anzeigeelemente der VA-Technik geeignet.

Claims (7)

  1. Hydro-cyclopenta[b]naphthaline der allgemeinen Formel I
    Figure 00150001
    worin A1, A2, jeweils unabhängig voneinander einen unsubstituierten oder mit ein bis vier F-Atomen substituierten 1,4-Cyclohexylen-, 1,4-Cyclohexenylen oder 1,4-Cyclohexadienylenrest, worin auch jeweils unabhängig voneinander eine oder zwei CH2-Gruppen durch -O- oder -S- so ersetzt sein können, dass Heteroatome nicht direkt miteinander verknüpft sind, einen 1,4-Phenylenrest, der durch ein oder zwei Fluor- oder Chlor-Atome substituiert sein kann und in dem auch eine oder zwei CH-Gruppen durch N ersetzt sein können, einen 1,4-Bicyclo[2.2.2]octylenrest oder einen 2,6-Spiro[3.3]heptylenrest,
    Figure 00150002
    R einen unsubstituierten oder mindestens einfach durch Halogen substituierten Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen, worin auch eine oder mehrere nichtbenachbarte CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -O-, -S-, -CO-, jeweils zwei benachbarte CH2-Gruppen durch -CH=CH-, -CF=CF-, -COO-, -OOC-, -C=C-, einen 1,2-Cyclopropanylenrest oder drei benachbarte CH2-Gruppen durch einen 1,3-Cyclobutanylenrest ersetzt sein können, F, Cl, -OCF3, -OCHF2, -CN, -NCS oder H, X1, X2, X3, X4 jeweils unabhängig voneinander H, F oder Cl, X2 und X3 auch die sonstigen unter R aufgeführten Reste, Z1, Z2 jeweils unabhängig voneinander die Einfachbindung, -CH2CH2-, -CH2O-, -OCH2-, -CH2CF2-, -CF2CH2-, -CF2O-, -OCF2-, -COO-, -OOC-, -CH=CH-, -CF=CF-, -C≡C- und p, r jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
  2. Hydro-cyclopenta[b]naphthaline nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel 1
    Figure 00160001
    worin A1, A2, R, Z1, Z2, X1, X2, X3, X4, q und r die angegebene Bedeutung haben.
  3. Hydro-cyclopenta[b]naphthaline nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel
    Figure 00160002
    worin A1, A2, R, Z1, Z2, X1, X2, X3, X4, q und r die angegebene Bedeutung haben.
  4. Hydro-cyclopenta[b]naphthaline nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel
    Figure 00160003
    worin A1, A2, R, Z1, Z2, X1, X2, X3, X4, q und r die angegebene Bedeutung haben.
  5. Verwendung von Verbindungen der Formel I nach einem der vorangehenden Ansprüche als Komponenten flüssigkristalliner Medien.
  6. Flüssigkristallines Medium mit mindestens zwei flüssigkristallinen Komponenten, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 enthält.
  7. Elektrooptisches Anzeigeelement, dadurch gekennzeichnet, dass es ein flüssigkristallines Medium nach Anspruch 6 enthält.
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