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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Nadelventil mit mindestens einer
Verschlußnadel
und einem mit der Verschlußnadel
verbundenen Kolben, der in einer Zylinderbuchse zwischen mindestens zwei
Positionen hin- und her bewegbar ist, wobei das Ventil in einer
ersten Position geöffnet
und in einer zweiten Position geschlossen ist.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Heißkanalsystem
für das
Kunststoffspritzgießen
mit einem solchen Nadelventil.
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In
der Kunststoffspritzgießtechnik
kommen Spritzgießvorrichtungen
mit einer sogenannten kalten und einer sogenannten heißen Seite
zum Einsatz. Die plastifizierte Spritzgießmasse, z.B. PET, wird auf
der heißen
Seite des Werkzeugs in dem Heißkanal
auf die einzelnen Formnester verteilt und auf Temperatur gehalten.
Der Heißkanal
verbindet die Angußbuchse
des Werk zeugs mit den Angußdüsen. Die
plastifizierte Spritzgießmasse
wird am Ausgang des Heißkanals
von der Angußdüse direkt
in die Spritzgießform
eingespritzt.
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Dabei
werden alle Elemente der kalten Seite, insbesondere die Spritzgießform, gekühlt, so
daß der plastifizierte
thermoplastische Kunststoff in ihr erkalten und eine stabile Form
bilden kann. Demgegenüber
werden die Elemente auf der heißen
Seite beheizt, so daß der
plastifizierte Kunststoff durch diese Elemente fließen kann.
Die Heißkanäle reichen
bis an die Formnestöffnung
einer von der Spritzgießform gebildeten
Kavität
heran. Das formseitige Ende des Heißkanals bildet dabei eine Angußdüse. Häufig kommen
Spritzgießformen
mit einer ganzen Reihe von Kavitäten,
z.B. 192, zum Einsatz. Dies ist beispielsweise bei der Herstellung
von PET-Vorformlingen (auch Preforms genannt) der Fall.
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Um
ein kontrolliertes Zuführen
von plastifiziertem Kunststoff in die Form zu gewährleisten, kann
es nötig
sein, daß das
formseitige Ende des Heißkanals,
d.h. die Heißkanaldüse, mit
Hilfe eines Ventils verschließbar
ist. Dabei werden im Stand der Technik regelmäßig Nadelventile zum Verschließen des
Heißkanals
verwendet. Die Nadelventile dienen darüber hinaus häufig als
Rückströmsperre
für das bereits
in der Kavität
der Form befindliche Kunststoffmaterial.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Nadelventile sind integrierter
Bestandteil der Heißkanalelemente
und werden pneumatisch, d.h. mit Hilfe von Druckluft, hydraulisch
oder elektromechanisch geöffnet
oder geschlossen. Die bekannten Nadelventile weisen einen Ventilkörper mit
einer Bohrung auf, durch welche die Ventilnadel hindurchgreift,
so daß die
Nadelspitze das formseitige Ende des Heißkanals verschließen kann.
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Bei
den pneumatisch betriebenen Ausführungsformen
aus dem Stand der Technik ist die Nadel in Längsrichtung beweglich innerhalb
der Bohrung angeordnet und an ihrem der Nadelspitze abgewandten
Ende mit einem Kolben verbunden. Der Kolben wiederum wird in einer
Zylinderbuchse geführt.
Der Kolben bildet in der Zylinderbuchse zwei Kammern, die er voneinander
trennt. Diese beiden Kammern können
selektiv oder gleichzeitig mit Druckluft beaufschlagt werden, so
daß je
nach Druckverhältnis
zwischen den beiden Kammern der Kolben und die mit ihm verbundene
Ventilnadel in die eine oder andere Richtung verschoben werden.
Dabei wird das Ventil am formseitigen Ende der Ventilnadel geöffnet oder geschlossen.
Alternativ dazu kann die Nadel auch in einer Bewegungsrichtung mit
einer Feder vorgespannt sein.
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Um
eine effiziente Funktionsweise des Ventils mit kurzen Reaktionszeiten
zu ermöglichen,
muß der
Kolben des Ventils derart ausgestaltet sein, daß er die beiden Kammern der
Zylinderbuchse gegeneinander abdichtet. Diese Abdichtung muß bei Heißkanalnadelventilen
besonders effektiv sein, da durch die Verbindung der Nadel mit dem
Heißkanal,
in dem plastifiziertes Spritzgießmaterial unter hohem Druck vorgehalten
wird, es sich nicht verhindern läßt, daß sich Materialdampf,
z. B. PET-Dampf, in der Zylinderbuchse niederschlägt und ein „Festfressen" des Kolbens bewirken
kann.
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Zur
Abdichtung der aus dem Stand der Technik bekannten Ventile ist daher
ein O-Ring vorgesehen, der den Kolben radial gegen die Zylinderbuchse abdichtet.
Dazu wird im Stand der Technik häufig
ein O-Ring aus einem Fluorelastomer (z.B. Viton) verwendet, der
von einem zusätzlichen
Stütz-
oder Gleitring aus PTFE (z.B. Teflon) umgeben ist. Dabei sitzen die
O-Ringe in Preßpassung
in radial um den Kolbenaußenumfang
umlaufenden Nuten und drücken
die Gleitringe gegen die Wand der Zylinderbuchse. Die Anordnung
aus O-Ring und Gleitring wird auch als O-Ring-Packung bezeichnet.
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Als
nachteilig erweist sich, daß die O-Ring-Packungen
nur dann eine gute Abdichtung erzielen, wenn sie zwischen Kolben
und Zylinderbuchse eingequetscht werden, d.h. der O-Ring den Gleitring
fest gegen die Wand der Zylinderbuchse drückt. Dies erhöht jedoch
die Reibung zwischen O-Ring-Packung und Zylinderbuchse, wodurch
ein erhöhter
Materialverschleiß auftritt.
Daher gehören die
O-Ring-Packungen der Nadelventile zu den typischen Verschleißteilen
von Heißkanälen und
müssen nach
einer gewissen Standzeit des Werkzeugs routinemäßig ausgetauscht werden.
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Zu
einem erhöhten
Verschleiß trägt auch
bei, daß – wie bereits
erwähnt – durch
die Bohrung im Ventilkörper,
durch welche die Ventilnadel in den mit dem plastifizierten Kunststoff
gefüllten
Heißkanal durchgreift,
Gas und nach dem Abkühlen
damit Kunststoffstaub von dem Heißkanal in den Bereich des Ventils,
d. h. die Zylinderbuchse, gelangt. Der Kunststoffstaub schlägt sich
dabei auf den Wänden der
Zylinderbuchse nieder und sorgt für einen erhöhten Abrieb der O-Ring-Packungen, wodurch
sich die Standzeit des Werkzeugs zwischen zwei Wartungsintervallen
für die
O-Ring-Packungen deutlich verkürzt.
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Darüber hinaus
muß dafür Sorge
getragen werden, daß sich
die Zylinderbuchse im Betrieb nicht zu stark erhitzt, da der Vitonring
nur bis ca. 200°C temperaturbeständig ist.
Eine Kühlung
des O-Rings bzw. der Zylinderbuchse ist nicht nur aufwendig, sondern
führt auch
zu einem erhöhten
PET-Materialniederschlag an der Wand der Zylinderbuchse. Darüber hinaus
führt eine
Kühlung
der Zylinderbuchse zu einem unnötigen
Temperaturverlust im Heißkanal,
welcher ge rade auf einer hohen Temperatur gehalten werden muß, um das
Kunststoffmaterial in fließfähigem Zustand
zu halten.
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Um
die Menge an PET-Staub, der sich innerhalb der Zylinderbuchse niederschlägt, zu begrenzen,
sind vereinzelt bereits Entlüftungsbohrungen ausgeführt worden,
welche die Bohrung, durch die die Verschlußnadel geführt wird, mit Umgebungsdruck
verbinden. Es kommt jedoch im Laufe des Betriebes immer wieder zu
Verstopfungen, so daß sich der
PET-Staub dennoch im Innern der Zylinderbuchse absetzt und die Dichtung
nach einiger Zeit getauscht werden muß.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten O-Ring-Packungen sind nur unter
vergleichsweise hohem Aufwand zu montieren. Die Ringe müssen mit Hilfe
einer speziellen Aufziehvorrichtung, welche die Ringe weitet und
ein Überziehen über den
Kolben ermöglicht,
in die Nut des Kolbens eingebracht werden. Um den O-Ring und den
Gleitring überhaupt
montieren zu können,
müssen
die Ringe darüber
hinaus mit Silikon eingefettet werden. Dieses Silikon bildet jedoch
während
des Betriebs in der Zylinderbuchse mit dem Kunststoffstaub eine
zähe Masse,
welche die Entlüftungsbohrungen
verstopfen. In der Folge wird noch mehr PET-Staub im Bereich des
Kolbens des Ventils abgelagert, was den Verschleiß weiter
deutich erhöht.
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Darüber hinaus
sind die im Stand der Technik verwendeten O-Ring-Packungen hochpreisig, was
sich aufgrund der großen
Anzahl der Ventile in einem Heißkanalsystem
auf die Betriebskosten des Systems auswirkt.
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Gegenüber dem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung daher die Aufgabe
zugrunde, ein Nadelventil für
ein Heißkanalelement
bereitzustellen, welches längere
Wartungsintervalle ermöglicht,
unempfindlicher gegen den Eintrag von Kunststoffstaub in die Zylinderbuchse
ist und darüber
hinaus kostengünstiger
sowie einfacher zu montieren ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß ein
Nadelventil mit einer Verschlußnadel,
einem mit der Verschlußnadel
verbundenen Kolben, der in einer Zylinderbuchse zwischen zwei oder
mehr Positionen hin- und her bewegbar ist, bereitgestellt wird,
wobei zwischen Kolben und Zylinderbuchse mindestens ein Kolbenring
vorgesehen ist, der die durch den Kolben im Zylinder gebildeten Kammern
gegeneinander abdichtet.
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Dabei
wird hier und im folgenden unter einem Kolbenring ein Ring verstanden,
der an einer Stelle, dem sogenannten Ringstoß, aufgetrennt ist. Der Kolbenring
ist derart ausgebildet, daß im
entspannten Zustand des Ringes der Ringstoß größer ist als im vorgespannten
bzw. eingebauten Zustand. Die Größe des Ringstoßes wird
auch als Maulweite bezeichnet und schrumpft im eingebauten Zustand auf
das sogenannte Stoßspiel
zusammen. Dabei sind Ringstoß und
Innendurchmesser des Kolbenrings so bemessen, daß der Ring über den Kolben gestreift werden
kann. Der Ring wird dann in eine dafür vorgesehene Nut, welche in
die äußere Mantelfläche des
Kolbens eingelassen ist, eingelegt. Beim Einschieben des Kolbens
in die Zylinderbuchse wird der Kolbenring zusammengedrückt, so
daß der
Ring nach dem Einschieben des Kolbens in die Zylinderbuchse federnd
gegen die Innenwand der Zylinderbuchse vorgespannt ist und den Kolben
gegen die Zylinderbuchse weitestgehend abdichtet. Die Höhe der Nut
ist so bemessen, daß sie
in etwa der Ringhöhe
entspricht, wobei der Kolbenring gerade noch frei in der Kolbennut
bewegbar ist.
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Es
hat sich überraschenderweise
gezeigt, daß trotz
Verwendung eines solchen Kolbenringes, der aufgrund des Stoßspiels
im allgemeinen gegenüber
den vorher verwendeten O-Ringen eine geringere Dichtigkeit aufweist,
sich nicht mehr PET-Staub an der Wand der Zylinderbuchse absetzt.
Darüber
hinaus führt
eine geringere Dichtigkeit der Kolbenringe nicht zu einem Druckabfall
im pneumatischen System, da der Kolben beidseitig mit dem System
verbunden ist.
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Vorteil
dieser Anordnung ist ihre weitgehende Verschleißfreiheit bei nur geringfügig reduzierter Dichtigkeit. Überraschenderweise
führt die
Verwendung eines Kolbenrings darüber
hinaus dazu, daß die sich
an der Innenwand der Zylinderbuchse niederschlagenden PET-Reste
durch den Kolbenring abgeschält
werden, so daß die
Dichtwirkung länger
erhalten bleibt und eine weitere Verschleißminderung eintritt. Weiterhin
können
Kolbenringe auch bei hohen Temperaturen von über 200°C, wie sie in Heißkanalsystemen
auftreten können,
ohne erhöhten
Verschleiß verwendet
werden. Solch hohe Temperaturen haben zudem den Vorteil, daß sich PET-Dampf bevorzugt
an anderen, kühleren
Stellen absetzt.
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Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäßen Kolbenringe
preiswerter als die im Stand der Technik verwendeten O-Ring-Packungen.
Ihre Montage erfolgt ohne die Verwendung von Silikon, so daß die Neigung
zum Verstopfen der Entlüftungsbohrungen verringert
ist. Auch lassen sich die Kolbenringe verglichen mit den O-Ring-Packungen
aus dem Stand der Technik einfacher montieren, da sie aufgrund des offenen
Rings einfach über
den Kobeln gestreift werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Nadelventil zwei Kolbenringe auf. Dadurch wird eine besonders
gute Abdichtung erreicht. Darüber
hinaus wird beim Einsatz von mehr als einem Kolbenring ein Verkippen
des Kolbens gegenüber
der Zylinderbuchse verhindert und eine Fehlfunktion des Ventils
aufgrund eines Verkantens des Kolbens vermieden.
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Vorteilhaft
ist es darüber
hinaus, wenn mindestens einer der Kolbenringe ein Verdichterring
ist. Solche Verdichtungsringe weisen aufgrund ihres Querschnitts
eine besonders hohe Abdichtung auf. Vorzugsweise ist der Querschnitt
des Kolbenrings rechteckig, so daß der Ring über eine gesamte Ringhöhe an der
Innenwand der Zylinderbuchse anliegt.
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Zweckmäßig kann
es weiterhin sein, wenn mindestens einer der Kolbenringe ein Abstreifring
ist. Solche Abstreifringe dienen dazu, etwaige Schmiermittel, welche
die Reibung zwischen Kolben und Zylinderbuchse verringern, in einer
Richtung der Kolbenbewegung abzustreifen. Dazu weisen die Abstreifringe
Ausnehmungen oder Vorsprünge
an ihrer der Zylinderbuchse zugewandten Mantelfläche auf. Darüber hinaus
ist bei Verdichterringen die Abschälwirkung erhöht, so daß die Wand
der Zylinderbuchse weitgehend von Kunststoffstaub freigehalten wird.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Kolbenringe aus Metall, vorzugsweise
Stahl, Graußguß oder Stahlguß hergestellt
sind.
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Alternativ
können
die Kolbenringe aus einer Keramik bestehen, so daß ebenfalls
der Abrieb und damit der Verschleiß verringert wird.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
die Kolbenringe an ihrer Außenseite
vorzugsweise mit Kugelgraphit vergütet sind, um den Verschleiß des Kolbenrings
zu reduzieren.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind der Kolben, die Zylinderbuchse und der Kolbenring
so dimensioniert und ihr Material derart ausgewählt, daß sie für einen Trockenlauf geeignet
sind.
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In
einer alternativen Ausführungsform
sind der Kolben und die Zylinderbuchse des Nadelventils hydrodynamisch
geschmiert, so daß ein
Fluidfilm auf der Buchsenoberfläche
zusätzlich
zur Abdichtung beiträgt.
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Zweckmäßig ist
darüber
hinaus eine Ausführungsform,
bei welcher der Stoß des
Kolbenrings derart ausgestaltet ist, daß sich die beiden Enden des Rings überlappen
bzw. hinterschneiden. Auf diese Weise wird eine erhöhte Dichtigkeit
der Kolbenringdichtung erzielt.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Erfindung die zwei oder mehr Kolben aufweist, wobei die Kolben
in im wesentlichen voneinander unabhängigen Zylinderbuchsen geführt werden. Auf
diese Weise ist es möglich
ein Nadelventil zu realisieren, das mehr als zwei Positionen einnehmen kann.
Dabei bewirkt ein erster Kolben die Bewegung der Nadel, während ein
oder mehrere weitere Kolben je nach dem in welche Lage sie gebracht
werden, durch Ihre Position oder durch die Position eines mit dem
Kolben verbundenen Elements den Anschlag des ersten Kolbens definieren.
So ist es durch die Hintereinanderanordnung zweier Kolben möglich, ein Nadelventil
mit drei Positionen der Nadel zu bilden. Die Nadel weist in diesem
Fall eine geschlossene und eine offene Position sowie eine mittlere
Position mit verringertem Öffnungsquerschnitt
der Düse
auf.
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Die
Anordnung von mehr als einem Kolben ermöglicht es weiterhin das Ventil
mit mehr als einer Verschlußnadel
zu versehen, wobei die einzelnen Nadeln unabhängig voneinander gesteuert
werden können,
wenn sie mit je einem Kolben verbunden sind. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die Nadeln konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei die äußere Nadel
Hohl ist und ihr innerer Durchgangskanal von der zweiten, innenliegend
angeordneten Nadel abgeschlossen werden kann. So lassen sich Anordnungen
zu Koinjektion unterschiedlicher Kunststoffmaterialien realisieren,
wobei die Düse
für die
verschiedenen Materialien unabhängig
verschlossen oder geöffnet
werden kann.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren
deutlich.
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1 zeigt
das erfindungsgemäße Nadelventil
mit einem Kolbenring.
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2 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Nadelventils
mit zwei Kolbenringen.
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3 zeigt
einen Kolbenring im gespannten und ungespannten Zustand.
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4 zeigt
den Querschnitt durch einen Verdichterring.
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5 zeigt
den Querschnitt durch einen Abstreifring.
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6 zeigt
ein Nadelventil aus dem Stand der Technik, welches in ein Heißkanalsystem
integriert ist.
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7 A)-C)
zeigen unterschiedliche Ausführungsformen
des Stoßbereichs
eines erfindungsgemäßen Kolbenrings.
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In 6 ist
ein Nadelventil, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, gezeigt.
Das Nadelventil weist einen Ventilkörper 101, eine Ventilnadel 103 sowie
einen Kolben 106 auf. Dabei ist der Ventilkörper mit
der darin geführten
Nadel 103 sowie dem Kolben 106 in das formseitige
Ende eines Heißkanalsystems
integriert. Zu erkennen ist in 6 der eigentliche
Heißkanal 150,
in welchem das plastifizierte Kunststoffmaterial geführt wird
und der beheizbar ist, um den Kunststoff fließfähig zu halten. Die Ventilnadel 103 greift
durch eine Bohrung 102 in dem Ventilkörper 101 in den Bereich
der Angußdüse 151 des Heißkanalsystems
ein. Dabei erstreckt sich der Heißkanal 150 in dem
auf die Düse 151 hinführenden
Bereich konzentrisch zu der Ventilnadel 103. Das vordere
Ende 104 der Ventilnadel 103 verschließt die Düse 151.
Der Kolben 106 ist bei dem aus dem Stand der Technik bekannten
Nadelventil nach 6 mit Hilfe einer O-Ring-Packung gegen
die Wand 110 der Zylinderbuchse 107 gedichtet.
Die O-Ring-Packung besteht aus einem aus Viton gefertigten O-Ring 140 sowie
aus einem den O-Ring 140 umgebenden Gleitring 141.
Die O-Ring-Packung wird in einer Nut 112 in dem Kolben 106 geführt. Dabei
sind der O-Ring 140 und der Gleitring 141 so dimensioniert,
daß sie, wenn
der Kolben 106 in die Zylinderbuchse 107 eingeführt ist,
die Nut derart ausfüllen,
daß der
den O-Ring 140 umgebende Gleitring 141 von dem O-Ring 140 gegen
die Wand 110 der Zylinderbuchse 107 gedrückt wird
und der Kolben 106 gegen die Wand 110 abgedichtet
wird.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
der Erfindung. Das Nadelventil besteht aus einem Ventilkörper 1 mit
einer Bohrung 2, durch welche die Ventilnadel 3 geführt ist.
Die Ventilnadel 3 ist in der Bohrung 2 in Längsrichtung
frei beweglich, so daß das auslaßseitige
Ende 4 der Nadel 3 das formseitige Ende des Heißkanals
wahlweise verschließen
oder freigeben kann. Das entgegengesetzte Ende 5 der Ventilnadel 3 ist
mit einem Kolben 6 verbunden, so daß sich eine Bewegung des Kolbens 6 direkt
in eine Bewegung der Ventilnadel umsetzt. Der Kolben 6 ist in
einer in dem Ventilkörper 1 ausgenommenen
Zylinderbuchse 7 geführt.
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Der
Kolben 6 trennt die Zylinderbuchse 7 in zwei Kammern 8 und 9.
Zur Ansteuerung des Ventils, d.h. zu einer Bewegung des Kolbens,
können
die Kammern 8, 9 wahlweise mit Druckluft oder
einem anderen Fluid beaufschlagt werden. Je nach Druckverhältnissen
in den Kammern 8, 9 ober- bzw. unterhalb des Kolbens 6 wird
der Kolben 6 nach oben oder unten bewegt.
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Für die Abdichtung
des Kolbens 6 gegen die Innenwand 10 der Zylinderbuchse 7 ist
ein Kolbenring 11 vorgesehen. Der Kolbenring 11 ist
in einer Ausnehmung oder Nut 12 in der äußeren Mantelfläche 13 des
Kolbens geführt.
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Zum
besseren Verständnis
ist der Kolbenring 11 in 3 in der
Draufsicht im ungespannten Zustand 11a und im gespannten
Zustand 11b gezeigt. Der Kolbenring der dargestellten Ausführungsform besteht
aus Grauguß,
der federnd in radialer Richtung bewegbar ist. Aufgrund der Maulweite
des Ringstoßes 17 kann
der Kolbenring 11a bei der Montage von oben über den
Kolben 6 geschoben werden. Er wird dann in die Nut 12 des
Kolbens 6 eingelegt und in radialer Richtung zusammengedrückt, so
daß er den
gespannten Zustand 11b einnimmt. Die Maulweite des Ringstoßes 17 ist
nun auf das sogenannte Stoßspiel
reduziert. Dabei ist das Stoßspiel
des Kolbenrings so bemessen, daß der
Kolben mit dem Kolbenring im gespannten Zustand in die Zylinderbuchse
eingeführt
werden kann. Läßt man den
Kolbenring in der Zylinderbuchse los, so stützt er sich federnd gegen die
Innenwand 10 der Zylinderbuchse 7 ab und dichtet
so den Kolben 6 gegen die Zylinderbuchse 7.
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Für eine bestmögliche Abdichtung
ist es notwendig, daß,
wie in der dargestellten Ausführungsform,
der Kolbenring 11 im wesentlichen formschlüssig, jedoch
mit einem geringfügigen
Spiel in die Nut 12 des Kolbens 6 paßt, so daß der Kolbenring 11 in Bewegungsrichtung
des Kolbens 6 durch die Wände der Nut 12 geführt wird.
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In 4 ist
ein Querschnitt durch den Kolbenring 11 aus den 1 und 3 dargestellt.
Der hier verwendete Kolbenring ist ein Verdichterring, der eine
zur Innenwand 10 der Zylinderbuchse parallele Mantelfläche 14 aufweist.
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5 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des Kolbenrings 11'.
Der Kolbenring 11' weist
an seiner äußeren Mantelfläche 14' eine Ausnehmung 15' auf. Er wird
als Abstreifring bezeichnet, da er im Falle einer zusätzlichen
hydrodynamischen Abdichtung zwischen Kolben und Zylinderbuchse dazu dient, überschüssiges Dichtungsfluid
von der Wand 10 der Zylinderbuchse 7 abzustreifen.
Darüber
hinaus führt
die abstreifende bzw. abschälende
Wirkung dazu, daß die
Ablagerungen von Staub auf der Wand der Zylinderbuchse verhindert
wird. Diese abschälende
Wirkung tritt jedoch auch bei der Verwendung von Verdichterringen
auf.
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In 2 ist
eine alternative, bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Nadelventils dargestellt.
Entgegen der Ausführungsform
aus 1 weist das Nadelventil aus 2 zwei
Kolbenringe 11'', 16'' auf. Dadurch wird bei dieser Ausführungsform
eine bessere Abdichtung des Kolbens 6' gegenüber der Innenwand 10'' der Zylinderbuchse 7'' erreicht. Darüber hinaus führt die
Verwendung von zwei Kolbenringen zu einer stabileren Führung des Kolbens 6'' in der Zylinderbuchse 7''. Der Kolben 6'' kann sich nicht mehr gegen die
Zylinderbuchse 7'' verkanten und
so die Funktion des Nadelventils beeinträchtigen. In der dargestellten
Ausführungsform ist
der obere Kolbenring 11'' ein Verdichterring,
vergleichbar mit den aus 4, und der untere Kolbenring 16'' ein Abstreiferring, vergleichbar
mit dem aus 5.
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Die 7 A)-C)
zeigen abgebrochene Ansichten verschiedener Ausführungsformen von Stößen 17'', 17''', 17'''' von Kolbenringen.
Dabei sind die Enden 18'', 18''', 18'''', 19'', 19''', 19'''' der Ringe derart
ausgestaltet, daß sie
einander in radialer Richtung überlappen.
Auf diese Weise wird die Dichtwirkung der Kolbenringe weiter verbessert.
Während
der in 7 A) dargestellte Ring lediglich abgeschrägte Enden 18'', 19'' aufweist,
sind die Ende 18''', 19''' des in 7 B)
gezeigten Kolbenrings L-förmig
ausgenommen. Der Kolbenring nach 7 C) weist
zusätzlich
zu einer L-förmigen
Ausnehmung an jedem der Enden 18'''', 19'''' zwei vorspringende Abschnitte 20''''' im Bereich der Enden auf, die
sich gegenseitig hinterschneiden.