DE102006004525A1 - Wälzkolben-Vakuumpumpe - Google Patents
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Abstract
Eine Wälzkolben-Vakuumpumpe (10) weist zwei um parallele Rotationsachsen (14, 15) rotierende Rotationskolben (16, 17) auf. Ein Gehäuse (12) schließt einen Schöpfraum (11) ein und weist eine Gas-Einlassöffnung (30) und eine gegenüberliegende Gas-Auslassöffnung (40) auf. Die Einlassöffnung (30) und die Auslassöffnung (40) werden jeweils von Steuerkanten (50, 51, 52, 53) begrenzt, die in einem Einlasswinkel (alpha<SUB>1</SUB>) bzw. in einem Auslasswinkel (alpha<SUB>2</SUB>) zu einer Rotationsachsenebene (58) stehen. Der Einlasswinkel (alpha<SUB>1</SUB>) ist größer als der Auslasswinkel (alpha<SUB>2</SUB>). Hierdurch wird einerseits ein guter Füllgrad der wandernden Pumpkammer (26) erzielt und durch das späte Öffnen die Rückströmverluste gering gehalten. Hierdurch wird insgesamt der volumetrische Wirkungsgrad der Wälzkolben-Vakuumpumpe (10) verbessert.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Wälzkolben-Vakuumpumpe mit zwei um parallele Rotationsachsen rotierenden Rotationskolben.
- Wälzkolben-Vakuumpumpen, auch Rootspumpen genannt, weisen ein einen Schöpfraum einschließendes Gehäuse auf, in dem zwei Rotationskolben aufeinander abwälzen und berührungsfrei gegenüber dem Gehäuse rotieren. Derartige Wälzkolben-Vakuumpumpen sind beispielsweise bekannt aus der CH-A-389817. Der volumetrische Wirkungsgrad herkömmlicher Wälzkolben- Vakuumpumpen liegt bei unter 70% und wird im Wesentlichen durch zwei Effekte negativ beeinflusst:
Insbesondere bei hohen Drehzahlen wird wegen der kurzen Öffnungszeit der Gas-Einlassöffnung der Schöpfraum bzw. die Pumpkammer saugseitig nicht vollständig gefüllt. Der Füllgrad heutiger Wälzkolben-Vakuumpumpen liegt bei 75–80%. Unter Füllgrad wir der massenbezogene Quotient aus tatsächlicher Füllung zur theoretisch möglichen Füllung verstanden. - Herkömmliche Wälzkolben-Vakuumpumpen weisen zwischen dem Rotationskolben und dem Gehäuse zur Vermeidung von Verschleiß einen Spalt mit einer Spaltbreite von wenigen Zehntel Millimetern auf. Dies ermöglicht wiederum eine Rückströmung des Gases durch den Spalt von der Druck- zur Saugseite.
- Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Wälzkolben-Vakuumpumpe mit einem hohen volumetrischen Wirkungsgrad zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer Wälzkolben-Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
- Die Einlassöffnung und die Auslassöffnung werden jeweils durch sogenannte Steuerkanten begrenzt, deren Lage jeweils durch den Einlasswinkel α1 und den Auslasswinkel α2 bestimmt wird, d.h. dem Winkel, bei dem der Kopf des Rotationskolbens die durch ihn begrenzte wandernde Pumpkammer gegenüber der Einlassöffnung verschließt, bzw. gegenüber der Auslassöffnung öffnet. Der Einlasswinkel α1 und der Auslasswinkel α2 beziehen sich auf eine Rotationsachsenebene, d.h. die Ebene, die zwischen den beiden parallelen Rotationsachsen der Rotationskolben aufgespannt ist.
- Bei der erfindungsgemäßen Wälzkolben-Vakuumpumpe ist der Einlasswinkel α1 größer als der Auslasswinkel α2. Dies hat zur Folge, dass die Einlassöffnung bei jedem Zyklus länger geöffnet ist als die Auslassöffnung.
- Der Gaseinlass über die Einlassöffnung erfolgt also durch eine gegebenenfalls relativ große Einlassöffnung und erfolgt relativ lange. Hierdurch wird insbesondere bei hohen Drehzahlen ein hoher Füllgrad der Pumpkammer erreicht.
- Durch die relativ späte und kurze Öffnung der Auslassöffnung wird die Einwirkung des hohen Gasdruckes auf die Pumpkammer auf eine relativ kurze Zeit beschränkt. Durch die Verkürzung der Öffnung der Auslassöffnung wird die Rückströmung von der Druck- zur Saugseite auf eine relativ kurze Zeit und ein relativ geringes Maß verkleinert.
- Wenn die Rotationskolben rotieren, bewegen sich von den Rotationskolben und der Schöpfraumwand des Gehäuses gebildeten Pumpkammern von der Saugseite zur Druckseite. Da sich das Volumen der Pumpkammern dabei nicht ändert, findet auch keine innere Kompression des geförderten Gases statt. Die Pumpkammer öffnet sich, sobald der Kopf des Rotationskolbens die betreffende Steuerkante der Auslassöffnung erreicht hat, also ungefähr im Auslasswinkel α2 steht. Erst dann strömt Gas in die geöffnete Pumpkammer hinein, so dass sich dann in der Pumpkammer der höhere Ausgangsdruck bildet.
- Da der Auslasswinkel α2 kleiner als der Einlasswinkel α1 gewählt ist, wird die Zeitdauer einer hohen Druckdifferenz an dem Rotationskolben-Gehäuse-Spalt auf eine kurze Zeit reduziert, so dass hierdurch auch die Rückströmung reduziert wird.
- Vorzugsweise ist der Einlasswinkel α1 mindestens 10° größer als der Auslasswinkel α2, und in besonders bevorzugter Ausführung um mindestens 20° größer. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Einlassöffnung lange geöffnet ist, während die Auslassöffnung nur relativ kurz geöffnet ist.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Öffnungsflächenverhältnis der Öffnungsfläche der Einlassöffnung zu der Öffnungsfläche der Auslassöffnung mindestens 2:1, d.h. ist die Öffnungsfläche der Einlassöffnung mindestens doppelt so groß wie die Öffnungsfläche der Auslassöffnung. Die Öffnungsfläche der Auslassöffnung darf relativ klein sein, da der Gasausstoß zwangsläufig durch Verdrängung des Gases aus der Pumpkammer durch die Rotationskolben selbst erfolgt. Eine große Öffnungsfläche der Einlassöffnung stellt einen relativ kleinen Strömungswiderstand für das durch die Einlassöffnung in die Pumpkammer einströmende Gas dar, so dass hierdurch ein guter Füllgrad ermöglicht wird.
- Vorzugsweise ist der Auslasswinkel α2 kleiner als 90°. Vorzugsweise ist der Einlasswinkel α1 kleiner als 80°. Ferner ist bei der bevorzugten Ausführungsform die Summe aus dem Einlasswinkel α1 und dem Auslasswinkel α2 kleiner als 170°.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Steuerkanten der Einlassöffnung und der Auslassöffnung gerade und parallel zu den Rotationsachsen.
- Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Die Figur zeigt schematisch eine trocken verdichtende Wälzkolben-Vakuumpumpe im Querschnitt.
- In der Figur ist eine Wälzkolben-Vakuumpumpe
10 dargestellt, die ein Gehäuse12 und zwei um zwei parallele Rotationsachsen14 ,15 rotierende Rotationskolben16 ,17 aufweist, die durch ein nicht dargestelltes Zahnradgetriebe miteinander synchronisiert sind. Die Rotationskolben16 ,17 werden auf diese Weise berührungsfrei aufeinander abgewälzt. Die Längsenden der Rotationskolben16 ,17 bilden Kolbenköpfe20 ,21 . Zwischen den beiden Rotationskolben16 ,17 sowie zwischen den jeweiligen Kolbenköpfen20 ,21 und der Innenseite24 des Gehäuses12 besteht jeweils ein kleiner Spalt. Die Spaltbreite des Spaltes beträgt wenige Zehntel Millimeter, so dass die Rotationskolben16 ,17 keinem mechanischen Verschleiß ausgesetzt sind. Zwischen dem Rotationskolben17 und der Innenseite24 des Gehäuses wird eine wandernde Pumpkammer26 gebildet, die geschlossen ist, solange beide Kolbenköpfe20 ,21 mit der genannten Spaltbreite an der Gehäuse-Innenseite24 entlang gleiten. - Das Gehäuse
12 weist eine Gas-Einlassöffnung30 und eine Gas-Auslassöffnung40 auf. Durch die Gas-Einlassöffnung30 wird Gas beispielsweise von einer Hochvakuumpumpe kommend angesaugt. Durch die wandernden Pumpkammern26 wird das Gas von der Einlassseite zur Auslassseite ohne innere Kompression transportiert. Erst beim Öffnen der Pumpkammer26 zur Gas-Auslassöffnung40 hin strömt das Gas mit einem höheren Auslassdruck aus der Auslassöffnung40 zunächst in die Pumpkammer26 und wird das Gas durch die stetige Verkleinerung der geöffneten Pumpkammer26 aus dieser mit dem Auslassdruck schließlich heraus gedrückt. - Die Gas-Einlassöffnung
30 und die Gas-Auslassöffnung40 sind in Draufsicht jeweils rechteckig. Die Gas-Einlassöffnung30 weist zwei zu den Rotationsachsen14 ,15 parallele Seiten auf, die gehäuseinnenseitig Steuerkanten50 ,51 bilden. Die zu den Rotationsachsen14 ,15 parallelen Innenkanten der Gas-Auslassöffnung40 bilden Auslassöffnungs-Steuerkanten52 ,53 . Die Lage der Steuerkanten50 ,51 ,52 ,53 bestimmt jeweils den Ort, an dem der betreffende Kolbenkopf20 ,21 die Pumpkammer26 gegenüber der Einlassöffnung30 abschließt bzw. gegenüber der Auslassöffnung40 öffnet. Die Lage der Steuerkanten50 ,51 ,52 ,53 wird vorliegend definiert durch den Einlasswinkel α1 bzw. den Auslasswinkel α2, der jeweils den Winkel der betreffenden Steuerkante50 ,51 ,52 ,53 gegenüber einer Rotationsachsenebene58 und bezogen auf die jeweilige Rotationsachse14 ,15 angibt. Die Rotationsachsenebene58 ist die Ebene, die von den beiden Rotationsachsen14 ,15 aufgespannt wird bzw. parallel zu diesen angeordnet ist und diese enthält. - Sowohl der Einlasswinkel α1 als auch der Auslasswinkel α2 sind kleiner als 90°, wobei der Auslasswinkel α2 stets kleiner als der Einlasswinkel α1 ist. Hierdurch kann zum einen eine relativ große Einlassöffnung
30 zur Verfügung gestellt werden. Durch einen möglichst kleinen Auslasswinkel α2, der 20–35° kleiner sein kann als der Einlasswinkel α1, wird eine späte Öffnung der wandernden Pumpkammer26 zur Auslassöffnung40 hin realisiert. Durch das späte Öffnen der Pumpkammer26 erfolgt auch der hiermit verbundene Druckanstieg in der Pumpkammer26 relativ spät und über einen verkürzten Zeitraum, so dass die Rückströmungsverluste relativ klein sind. Durch die relativ große Einlassöffnung30 und das relativ späte Schließen der Pumpkammer26 wird ein guter Füllgrad der Pumpkammer26 realisiert. - Das Öffnungsverhältnis der Öffnungsfläche der Einlassöffnung
30 und der Öffnungsfläche der Auslassöffnung40 sollte ungefähr in der Größenordnung des Kompressionsverhältnisses liegen, das in der Praxis zwischen 5:1 und 10:1 liegt. - Die Form der Gehäuse-Innenseite
24 ist in der Nachbarschaft der Auslassöffnung40 der Form der von den Kolbenköpfen20 ,21 bestrichenen Querschnittsfläche angepasst, so dass sich die Gehäuse-Innenseite in diesem Bereich in das Innere des Schöpfraumes11 erstreckt. Die Steuerkanten52 ,53 sind im Bereich dieses nach innen eingeformten Bereiches der Gehäuse-Innenseite24 angeordnet.
Claims (7)
- Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) mit zwei um parallele Rotationsachsen (14 ,15 ) rotierenden Rotationskolben (16 ,17 ) und einem einen Schöpfraum (11 ) einschließenden Gehäuse (12 ) mit einer Gas-Einlassöffnung (30 ) und einer gegenüberliegenden Gas-Auslassöffnung (40 ), wobei die Einlassöffnung (30 ) und die Auslassöffnung (40 ) jeweils von Steuerkanten (50 ,51 ,52 ,53 ) begrenzt sind, die in einem Einlasswinkel (α1) und in einem Auslasswinkel (α2) zu einer Rotationsachsenebene (58 ) stehen, die die zu ihr parallelen Rotationsachsen (14 ,15 ) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlasswinkel (α1) größer als der Auslasswinkel (α2) ist. - Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlasswinkel (α1) mindestens 10° größer und vorzugsweise mindestens 20° größer als der Auslasswinkel (α2) ist. - Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungsflächenverhältnis der Öffnungsfläche der Einlassöffnung (30 ) zu der Öffnungsfläche der Auslassöffnung (40 ) mindestens 2:1 beträgt. - Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslasswinkel (α2) kleiner als 90° ist. - Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlasswinkel (α1) kleiner als 80° ist. - Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkanten (50 ,51 ,52 ,53 ) gerade sind und parallel zu den Rotationsachsen (14 ,15 ) liegen. - Wälzkolben-Vakuumpumpe (
10 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe aus dem Einlasswinkel (α1) und dem Auslasswinkel (α2) kleiner als 170° ist.
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