DE102006004317A1 - 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan und ein Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft die chemische Verbindung 3(4), 7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung, wobei man Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien in homogener organischer Phase in Gegenwart von Organophosphorverbindungen in komplexer Bindung enthaltenden Übergangsmetallverbindungen der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente und überschüssiger Organophosphorverbindung bei Temperaturen von 70 bis 160°C und Drücken von 5 bis 35 MPa mit Synthesegas umsetzt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die chemische Verbindung 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan und ein Verfahren zu seiner Herstellung aus Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien.
  • Kondensierte, alicyclische, ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit isolierten Doppelbindungen in den Ringen sind wertvolle Ausgangsprodukte, die sich zu anwendungstechnisch wichtigen Verbindungen umsetzen lassen. Das ringförmig aufgebaute und kondensierte Kohlenwasserstoffgerüst verleiht dabei besondere Eigenschaften. Ein wichtiges Beispiel für diese Verbindungsklasse ist das durch Dimerisierung von Cyclopentadien leicht zugängliche und auch großtechnisch hergestellte Dicyclopentadien (DCP), das sich zu anwendungstechnisch wichtigen Verbindungen umsetzen lässt, denen das Tricyclodecan-Gerüst besondere Eigenschaften verleiht. Die vom DCP-abgeleiteten Verbindungen mit Tricyclodecan-Struktur werden in der Literatur häufig auch als TCD-Derivate bezeichnet (Chemiker-Zeitung, 98, 1974, Seiten 70 bis 76).
  • Insbesondere die Hydroformylierung von DCP liefert interessante TCD-Aldehyde, wie 3(4),8(9)-Bisformyl-tricyclo[5.2.1.02.6]decan, auch als TCD-Dialdehyd bezeichnet, das zu wichtigen Zwischenprodukten weiterverarbeitet wird.
  • So führt die reduktive Aminierung von TCD-Dialdehyd zu TCD-Diamin {3(4),8(9)-Bis(aminomethyl)-tricyclo[5.2.1.026]decan}, das als wertvolles Zwischenprodukt in zahlreichen technisch ausgeübten Synthesen Verwendung findet.
  • Beispielsweise wird TCD-Diamin zur Herstellung lichtbeständiger Polyurethansysteme gemäß DE 28 19 980 A1 oder zur Herstellung hitzehärtbarer Beschichtungsmaterialien nach EP 59 962 A1 verwendet.
  • Die Hydrierung von TCD-Dialdehyd führt zum TCD-Alkohol DM {3(4),8(9)-Dihydroxymethyl-tricyclo[5.2.1.02.6]decan}, das ebenfalls eine große wirtschaftliche Bedeutung besitzt, beispielsweise als Bestandteil von bei Sauerstoffausschluss erhärtbaren Acrylsäureesterklebstoffen ( EP 23 686 A2 ).
  • Die Herstellung von Aldehyden durch katalytische Anlagerung von Kohlenmonoxid und Wasserstoff an olefinische Doppelbindungen ist bekannt. Während diese Umsetzung früher nahezu ausschließlich mit Kobalt als Katalysator durchgeführt wurde, arbeiten moderne Verfahren mit metallischem Rhodium oder mit Rhodiumverbindungen als Katalysatoren, die allein oder mit komplexbildenden Liganden, z.B. organischen Phosphinen oder Estern der phosphorigen Säure, eingesetzt werden. Unter den Reaktionsbedingungen als Katalysator wirksam sind nach übereinstimmender Auffassung der Fachwelt Hydridocarbonylverbindungen des Rhodiums, die sich durch die allgemeine Formel H[Rh(CO)4-xLx] wiedergeben lassen, wobei L einen Liganden bezeichnet und x gleich 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist.
  • Einen Sonderfall stellt die Hydroformylierung von Dienen dar. Während bei der Hydroformylierung konjugierter Diene unter den üblichen Bedingungen der Oxo-Synthese fast ausschließlich Monoaldehyde erhalten werden, lassen sich aus Dicyclopentadien (DCP) mit seinen isolierten Doppelbindungen neben den Mono- auch die Disubstitutionsprodukte gewinnen. Aufgrund der großen Bedeutung der Hydroformylierungsprodukte des DCP finden sich auch in der technischen Literatur zahlreiche Arbeiten, die sich sowohl mit der Hydroformylierungsreaktion von DCP als auch mit der nachfolgenden Aufarbeitung des Rohproduktes befassen. So behandeln DE 38 22 038 A1 und GB 1 170 226 A die Hydroformylierung von DCP in Gegenwart von Rhodium in einem organischen Lösungsmittel bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur. Eine zusammenfassende Darstellung über die Hydroformylierung von Dicyclopentadien findet sich in der Chemiker-Zeitung 98, 1974, 70-76, wobei ebenfalls auf die thermische Labilität der TCD-Aldehyde hingewiesen wird, die bei der destillativen Aufarbeitung des rohen Hydroformylierungsgemisches zu hohen Produktverlusten führt. Daher werden TCD-Dialdehyde zumeist nicht rein isoliert, sondern in ihren Gemischen mit den Nebenprodukten der Oxo-Synthese weiterverarbeitet. Es finden sich im Stand der Technik, z.B. in EP-1 065 194 A1 oder US 5,138,101 A aber auch Hinweise auf extraktive Aufarbeitungsprozesse ohne thermische Belastung. Dabei wird das organische Rohgemisch mit einem polaren organischen Lösungsmittel, beispielsweise mit einem mehrwertigen Alkohol oder mit einem Methanol/Wasser-Gemisch extrahiert, wobei die TCD-Dialdehyde in die polare, alkoholische Phase übergehen und der Hydroformylierungskatalysator in der Kohlenwasserstoffphase verbleibt.
  • Aufgrund der großen wirtschaftlichen Bedeutung, die die Hydroformylierungsprodukte von kondensierten, alicyclischen, ungesättigten Kohlenwasserstoffen mit isolierten Doppelbindungen in den Ringen besitzen, besteht daher der Bedarf nach der Bereitstellung weiterer, preisgünstig verfügbarer Dialdehyde in hoher Reinheit, die ein ringförmig aufgebautes Kohlenwasserstoffgerüst mit kondensierten Ringen aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft daher die chemische Verbindung 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan.
  • Ebenfalls besteht die Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung von 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan durch Hydroformylierung von Bi cyclo[4.3.0]nona-3,7-dien. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass man Bicyclo[4.3.0]nonan-3,7-dien in homogener organischer Phase in Gegenwart von Organophosphorverbindungen in komplexer Bindung enthaltenden Übergangsmetallverbindungen der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente und überschüssiger Organophosphorverbindung bei Temperaturen von 70 bis 160°C und Drücken von 5 bis 35 MPa mit Synthesegas umsetzt.
  • Die erfindungsgemäße Verbindung leitet sich von Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien ab, das technisch durch Diels-Alder-Reaktion von Butadien mit Cyclopentadien hergestellt wird und das daher in preisgünstigen Mengen zur Verfügung steht.
  • Die Zählung der in dem ungesättigten, bicyclischen Kohlenwasserstoff gebundenen Kohlenstoffatome erfolgt nach folgender Reihenfolge:
    Figure 00040001
    wobei beide Strukturformeln identisch sind.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verbindung 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan handelt es sich um ein Gemisch aus verschiedenen Isomeren des Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonans, bei denen die Formylgruppe im Sechsring einmal an der 3- oder an der 4-Position und die Formylgruppe im Fünfring einmal an der 7- oder an der 8-Position gebunden sein kann.
  • In Analogie zu der bei den TCD-Derivaten gemäß Chemiker-Zeitung, 98, 1974, Seiten 70 bis 76 üblichen Schreibweise kann die erfindungsgemäße Verbindung 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan formelmäßig wie folgt beschrieben werden:
    Figure 00050001
    wobei beide Strukturformeln identisch sind.
  • Das Ausgangsprodukt Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien kann als solches oder in Lösung der Hydroformylierung zugeführt werden. Geeignete Lösungsmittel sind solche, in denen Ausgangsmaterial, Reaktionsprodukt und Katalysator löslich sind und die sich unter den Reaktionsbedingungen inert verhalten, beispielsweise wasserunlösliche Ketone, Dialkylether, aliphatische Nitrile, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, die isomeren Xylole oder Mesitylen und gesättigte cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclopentan oder Cylcohexan oder gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie n-Hexan, n-Heptan oder n-Octan. Der Anteil des Lösungsmittels im Reaktionsmedium kann über einen weiten Bereich variiert werden und beträgt üblicherweise zwischen 10 und 80 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Reaktionsgemisch.
  • Das neue Hydroformylierungsverfahren führt man in einem homogenen Reaktionssystem durch. Der Begriff homogenes Reaktionssystem steht für eine im wesentlichen aus Lösungsmittel, falls in der Reaktionsstufe zugesetzt, Katalysator, überschüssiger Organophosphorverbindung, unumgesetzter Ausgangsverbindung und Hydroformylierungsprodukt zusammengesetzte homogene Lösung.
  • Als Katalysatoren verwendet man Übergangsmetallverbindungen der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente, die Organophosphorverbindungen in komplexer Bindung enthalten. Vorzugsweise setzt man Komplexverbin dungen des Kobalts, Rhodiums, Iridiums, Nickels, Eisens, Platins, Palladiums oder Rutheniums und insbesondere des Kobalts, Rhodiums und Iridiums ein. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Rhodium-Komplexverbindungen, die organische Phosphor(III)-Verbindungen als Liganden enthalten. Derartige Komplexverbindungen und ihre Herstellung sind bekannt (z.B. aus US-3 527 809 A, US-4 148 830 A, US-4 247 486 A, US-4 283 562 A). Sie können als einheitliche Komplexverbindungen oder auch als Gemisch unterschiedlicher Komplexverbindungen eingesetzt werden. Die Rhodium-Konzentration im Reaktionsmedium erstreckt sich über einen Bereich von 5 bis 1000 Gew.-ppm und beträgt vorzugsweise 10 bis 700 Gew.-ppm. Insbesondere wendet man Rhodium in Konzentrationen von 20 bis 500 Gew.-ppm, jeweils bezogen auf das homogene Reaktionsgemisch an. Die Hydroformylierung wird in Gegenwart eines Katalysatorsystems aus Rhodium-Organophosphor-Komplexverbindung und freiem, d.h. überschüssigen Organophosphor-Liganden durchgeführt, der mit Rhodium keine Komplexverbindung mehr eingeht. Der freie Organophosphor-Ligand kann der gleiche sein, wie in der Rhodium-Komplexverbindung, es können aber auch von diesem verschiedene Liganden eingesetzt werden. Der freie Ligand kann eine einheitliche Verbindung sein oder aus einem Gemisch verschiedener Organophosphorverbindungen bestehen. Beispiele für Rhodium-Organophosphor-Komplexverbindungen, die als Katalysatoren Anwendung finden können, sind in US-3 527 809 A beschrieben. Zu den bevorzugten Liganden in den Rhodium-Komplexkatalysatoren zählen z. B. Triarylphosphine wie Triphenylphosphin, Trialkylphosphine wie Tri-(n-octyl)-phosphin, Trilaurylphosphin, Tri-(cyclohexyl)-phosphin, Alkylarylphosphine, Alkylphosphite, Arylphosphite, Alkyldiphosphite und Aryldiphosphite. So können Rhodium-Komplexverbindungen, die Arylphosphite der allgemeinen Formel P(OR1)(OR2)(OR3) komplexgebunden enthalten, wobei wenigstens eine der Gruppen R1, R2 oder R3 für einen in ortho-Position substituierten Phenylring steht, ebenfalls eingesetzt werden. Als geeignete Komplexliganden haben sich Tris(2-tertiär-butylphenyl)phosphit oder Tris(2-tertiär-butyl-4-methylphenyl)phosphit erwiesen. Die Rhodium katalysierte Hydroformylierung von Olefinen mit Phosphit modifizierten Komplexverbindungen ist aus EP 0 054 986 A1 bekannt. Wegen seiner leichten Zugänglichkeit wird Triphenylphosphin besonders häufig angewandt.
  • Üblicherweise beträgt in der homogenen Reaktionsmischung das molare Verhältnis von Rhodium zu Phosphor 1 : 5 bis 1 : 200, jedoch kann der molare Anteil des Phosphors in Form organischer Phosphorverbindungen auch höher sein. Vorzugsweise setzt man Rhodium und organisch gebundenen Phosphor in molaren Verhältnissen von 1 : 10 bis 1 : 100 ein.
  • Verwendet man in der Hydroformylierung ein anderes Übergangsmetall der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente als Rhodium, so liegt die Konzentration an Übergangsmetall und das molare Verhältnis von Übergangsmetall zu Phosphor in den Bereichen, die man auch bei Rhodium wählt. Die jeweiligen optimalen Werte lassen sich in Abhängigkeit von dem jeweils eingesetzten Übergangsmetall durch einfache Routineversuche ermitteln.
  • Die Bedingungen, unter denen die Hydroformylierung abläuft, können innerhalb weiter Grenzen variieren und den individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Sie hängen u.a. vom Einsatzmaterial, vom ausgewählten Katalysatorsystem und vom angestrebten Umsetzungsgrad ab. Üblicherweise führt man die Hydroformylierung von Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien bei Temperaturen von 70 bis 160°C durch. Bevorzugt hält man Temperaturen von 80 bis 150°C und insbesondere von 90 bis 140°C ein. Der Gesamtdruck erstreckt sich über einen Bereich von 5 bis 35 MPa, vorzugsweise 10 bis 30 MPa und insbesondere 20 bis 30 MPa. Das molare Verhältnis von Wasserstoff zu Kohlenmonoxid bewegt sich üblicherweise zwischen 1:10 und 10:1, Mischungen, die Wasserstoff und Kohlenmonoxid im molaren Verhältnis 3:1 bis 1:3, insbesondere etwa 1:1, enthalten, sind besonders geeignet.
  • Man bildet den Katalysator üblicherweise aus den Komponenten Übergangsmetall oder Übergangsmetallverbindung, Organophosphorverbindung und Synthesegas unter den Bedingungen der Hydroformylierungsreaktion im Reaktionsgemisch. Es ist aber auch möglich, den Katalysator zunächst zu präformieren und ihn anschließend der eigentlichen Hydroformylierungsstufe zuzuführen. Die Bedingungen der Präformierung entsprechen dabei im allgemeinen den Hydroformylierungsbedingungen.
  • Zur Herstellung des Hydroformylierungskatalysators gelangt das Übergangsmetall der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente, insbesondere Rhodium, entweder in metallischer Form oder als Verbindung zum Einsatz. In metallischer Form verwendet man das Übergangsmetall entweder als feinverteilte Partikel oder in dünner Schicht auf einem Träger, wie Aktivkohle, Calciumcarbonat, Aluminiumsilikat, Tonerde niedergeschlagen. Als Übergangsmetallverbindungen eignen sich Salze aliphatischer Mono- und Polycarbonsäuren, wie Übergangsmetall-2-Ethylhexanoate, -Acetate, -Oxalate, -Propionate oder -Malonate. Weiterhin können Salze anorganischer Wasserstoff- und Sauerstoffsäuren, wie Nitrate oder Sulfate, die verschiedenen Übergangsmetalloxide oder auch Übergangsmetallcarbonylverbindungen, wie Rh3(CO)12, Rh6(CO)16, Co2(CO)8, Co4(CO)16, Fe(CO)5, Fe2(CO)9, Ir2(CO)8, Ir4(CO)12 oder Übergangsmetall-Komplexverbindungen, z.B. Cyclopentadienylrhodiumverbindungen, Rhodiumacetylacetonat, Cyclopentadienylkobalt-Cyclooctadien-1,5, Fe(CO)3-Cyclooctadien-1,5, [RhCl(Cyclooctadien-1,5]2 oder PtCl2(Cyclooctadien-1,5) eingesetzt werden. Übergangsmetallhalogenverbindungen kommen wegen ihres korrosiven Verhaltens der Halogenidionen weniger in Betracht.
  • Bevorzugt werden Übergangsmetalloxide und insbesondere Übergangsmetallacetate und -2-ethylhexanoate. Als besonders geeignet hat sich Rhodiumoxid, Rhodiumacetat, Rhodium-2-ethylhexanoat, Kobaltoxid, Kobaltacetat und Kobalt-2-ethylhexanoat erwiesen.
  • Die Hydroformylierungsreaktion kann sowohl absatzweise als auch kontinuierlich durchgeführt werden. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Ausgangsolefin Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien nahezu vollständig umgesetzt und es wird ein rohes Hydroformylierungsprodukt mit einem hohen Gehalt an dem gewünschten Bisformylprodukt erhalten, der im allgemeinen über 75 Gew.-%, bezogen auf das rohe Hydrofomylierungsprodukt, liegt.
  • Das Reaktionsprodukt der Hydroformylierung wird nach konventionellen Verfahren destilliert. Überraschenderweise kann 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan mit hoher destillativer Ausbringung in reiner Form erhalten werden. Dies ist um so mehr überraschend, weil der Stand der Technik auf die thermische Labilität von Dialdehyden mit kondensierten, alicyclischen Ringstrukturen hinweist. Übergangsmetall, vorzugsweise Rhodium, und zugesetzte Organophosphorverbindung fallen im Destillationsrückstand an und werden nach bekannten Methoden zurückgewonnen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan in hoher Ausbeute und in hoher Reinheit. Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Dialdehyd lässt sich in ausgezeichneter Weise für unterschiedliche Anwendungen einsetzen und unter Nutzung der Reaktivität der Aldehydgruppe zu weiteren Folgeprodukten verarbeiten.
  • Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert, es ist jedoch nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
  • Beispiele
  • Herstellung von 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan
  • Beispiel 1
  • In einem Stahlautoklaven mit Magnetrührer wurden 300 g Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien, technische Qualität, und 300 g Toluol vorgelegt. Nach Zusatz von 3,82 g Triphenylphosphin sowie 15 mg Rh, in Form einer toluolischen Lösung von Rh-2-ethylhexanoat mit einem Gehalt von 5700 mg Rh/kg, wurde das Gemisch auf 130°C erwärmt und unter einem Druck von 26 MPa mit Synthesegas behandelt. Nach einer Reaktionszeit von 8 Stunden wurde die Hydroformylierungsreaktion beendet.
  • Die organische Phase wurde gaschromatographisch untersucht. GC-Analyse (in Flächenprozent ohne Toluol)
    Vorlaufkomponenten 0,1
    Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien-Bereich 0,5
    Komponenten 14,3
    3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan 80,3
    Triphenylphosphin/Triphenylphosphinoxid 1,1
    Hochsieder 3,7
  • Zur Aufarbeitung wurde das erhaltene Rohprodukt an einer Claisenbrücke destilliert. In einem Siedebereich von 148-150°C Kopftemperatur und bei einem Druck von 5 hPa erhielt man gereinigtes 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan mit einem Gehalt von 96 %.
  • Charakterisierung:
  • Elementaranalyse
    C11H16O2 (180,2) Ber.C 73,3 %, H 9,0 %, O 17,8 %
    Gef.C 73,0 %, H 9,1 %, O 18,1 %
  • IR-Daten (Diamant-ATR-IR Spektroskopie)
    • v (cm-1) 2924 (w), 2859 (w), 2812 (w), 2709 (w), 1715 (s), 1451 (w)
    • Dichte bei 20 °C 1,089 g/cm3
    • Brechzahl nD bei 20 °C 1,5032
  • Beispiel 2
  • Das Beispiel 1 wurde ohne Zusatz eines Lösungsmittels wiederholt. Es wurden 500 g Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien, 6,37 g Triphenylphosphin sowie 25 mg Rh eingesetzt.
  • GC-Analyse der organischen Phase (in Flächenprozent)
    Vorlaufkomponenten 1,4
    Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien-Bereich 0,2
    Komponenten 14,3
    3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan 78,8
    Triphenylphosphin/Triphenylphosphinoxid 1,1
    Hochsieder 4,2
  • Beispiel 3
  • Das Beispiel 1 wurde mit einem Einsatz von 300 g Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien, 300 g Toluol, 3,82 g Triphenylphosphin sowie 25 mg Rh wiederholt, die Reaktionstemperatur betrug 140°C. GC-Analyse der organischen Phase (in Flächenprozent ohne Toluol)
    Vorlaufkomponenten 0,1
    Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien-Bereich 0,4
    Komponenten 15,1
    3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan 79,7
    Triphenylphosphin/Triphenylphosphinoxid 1,1
    Hochsieder 3,6
  • Wie die erfindungsgemäßen Beispiele belegen, wird Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien nahezu vollständig umgesetzt und es wird ein rohes Hydroformylierungsprodukt mit einem Gehalt an Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan von mehr als 75 Gew.-% erhalten.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung von 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan durch Hydroformylierung von Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien, dadurch gekennzeichnet, dass man Bicyclo[4.3.0]nona-3,7-dien in homogener organischer Phase in Gegenwart von Organophosphorverbindungen in komplexer Bindung enthaltenden Übergangsmetallverbindungen der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente und überschüssiger Organophosphorverbindung bei Temperaturen von 70 bis 160°C und Drücken von 5 bis 35 MPa mit Synthesegas umsetzt.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Organophosphorverbindungen organische Phosphor(III)-Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe von Triarylphosphinen, Trialkylphosphinen, Alkylarylphosphinen, Alkylphosphiten, Arylphosphiten, Alkyldiphosphiten oder Aryldiphosphiten einsetzt.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Triarylphosphin Triphenylphosphin und als Arylphosphit Tris(2-tertiär-butylphenyl)phosphit oder Tris(2-tertiär-butyl-4-methylphenyl)phosphit einsetzt.
  4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Übergangsmetallverbindungen der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente Verbindungen von Rhodium, Kobalt, Iridium, Nickel, Palladium, Platin, Eisen oder Ruthenium verwendet werden.
  5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Übergangsmetallverbindungen der Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente Verbindungen von Rhodium eingesetzt werden.
  6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man Rhodium in einer Konzentration von 5 bis 1000 Gew.-ppm, bezogen auf das homogene Reaktionsgemisch einsetzt.
  7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man Rhodium in einer Konzentration von 10 bis 700 Gew.-ppm, vorzugsweise von 20 bis 500 Gew.-ppm, bezogen auf das homogene Reaktionsgemisch, einsetzt.
  8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis von Rhodium zu Phosphor 1 : 5 bis 1 : 200 beträgt.
  9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis von Rhodium zu Phosphor 1 : 10 bis 1: 100 beträgt.
  10. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der Hydroformylierung bei Temperaturen von 80 bis 150°C, vorzugsweise von 90 bis 140°C, und bei Drücken von 10 bis 30 MPa, vorzugsweise von 20 bis 30 MPa, arbeitet.
  11. Die chemische Verbindung 3(4),7(8)-Bisformyl-bicyclo[4.3.0]nonan.
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