DE102006004176A1 - Tischsystem - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Tischsystem vorgestellt, das zwischen Tischbein (2) und Tischplatte (1) eine axial ausrichtende Steckbefestigung (3, 4) aufweist, sowie eine Festhalteeinrichtung (5, 6, 7), die das Tischbeim (2) nach dem Einstecken an der Tischplatte (1) festhält. Erfindungsgemäß werden Vorteile erzielt wie hohe Variabilität und Komfort im Aufbau.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Tischsystem, insbesondere für den Konferenztischbereich. Sie kann jedoch entsprechend auch in anderen Möbelbereichen zum Einsatz kommen. Bei solchen Tischsystemen wird grundsätzlich angestrebt, Variabilität im Aufbau einer Tischanlage oder auch eines einzelnen Tisches zu erzielen.
- Hierzu sind verschiedene Lösungen bekannt. Es seien hier als besonders variable Systeme vor allem solche mit werkzeuglos einzeln zu befestigenden Tischbeinen betrachtet. Als. eines der fortschrittlichsten Systeme weist eines der Fa. Rosenthal („Cetera", www.rosenthal.de) Beinrohre mit daran befestigten Winkelfortsätzen auf, welche ihrerseits. mittels. einer manuellen Exzentervorrichtung an verschiedenförmigen Tischplatten festgeklemmt werden. Ein Tischbein kann dabei entweder in einer Tischecke oder zur Unterstützung zweier Tischplatten eingesetzt werden. Kritikwürdig an diesem System ist jedoch neben einem entsprechenden Kraftaufwand bei der Befestigung insbesondere der störende Platzbedarf unter den Tischplatten bzw. bei der Lagerung der Tischbeineinheiten.
- Ein weiteres System der Fa. Wilkhahn („Palette", www.wilkhahn.de) vermeidet den letztgenannten Nachteil, indem es das Volumen des gesamten Tischbeines erhöht und damit eine breite obere Plattenauflagefläche schafft. Jedoch führt dies auch zu verringerter Beinfreiheit, ein im Bürobereich sehr nachteiliger Sachverhalt. Zudem wird auch hier ein exzentrischer Feststellhebel zur Befestigung eingesetzt, der einen problematischen Kraftaufwand erfordert.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tischsystem zu schaffen, welches die genannten Nachteile vermeidet und bei geringem Platzbedarf erhöhte Variabilität erzielt. Gelöst wird dies mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben. Erfindungsgemäß wird damit ein Tischsystem mit folgenden Vorteilen geschaffen:
- – Aufbau einer Tischanlage oder eines Einzeltisches ungekannt schnell und ohne jeden Kraftaufwand. Die Tischbeine müssen nur leicht eingesteckt werden, sind aber dennoch völlig spielfrei und stabil befestigt.
- – Es werden unaufwendig verschiedenste Positionen der Tischbeine möglich. So können sie jeweils unter einer oder zwei Platten, längs, quer oder in verschiedenen Schrägstellungen eingesteckt werden.
- – Es können sehr schlanke, bei Einsatz und Lagerung platzsparende Tischbeine verwendet werden. Zudem sind damit besonders formschöne Ausführungen möglich.
- – Aufbau in Alleinmontage und auf sehr unebenen Böden. So bildeten bislang etwa Teppichstufen ein erhebliches Hindernis für Tischanlagen. Das erfindungsgemäße System vermag auch große Plattenschrägstellungen ohne Beeinträchtigung auszugleichen.
- – Bauliche Einfachheit, die zu günstiger Herstellung und Robustheit im Gebrauch führt.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung seien anhand der Zeichnungen im Folgenden näher beschrieben.
- Es zeigen
-
1a und1b :
Die Detailansicht eines erfindungsgemäßen Tischsystems in Vorderansicht und in Draufsicht. - Ein an einer Tischplattenecke
1 angebrachtes Tischbein2 weist auf seiner Oberseite einen Konusbolzen3 auf. Dieser ist vorteilhafterweise rund, kann aber auch eckig oder rund mit angeschrägten Flächen ausgebildet sein, Der Konusbolzen3 greift in eine Konusbohrung4 der Tischplatte. Hier ist eine vereinfachte Darstellung gezeigt, ohne ein im Späteren dargestelltes, in die Tischplatte eingearbeitetes Beschlagteil. Der Konusbolzen3 und die Konusbohrung4 sind schlank ausgebildet, vorteilhafterweise mit einem Konusgesamtwinkelbereich zwischen 20 und 30 Grad. So lässt sich das Tischbein einfach einführen und richtet sich mit nur einem einzigen Konusbolzen3 spielfrei axial aus. Dennoch kann es nicht durch Seitenkraft ausgehebelt werden, wie es bei einem stumpferen Konus der Fall wäre. Nach unten wird das Bein durch eine Festhalteeinrichtung5 ,6 ,7 in Form eines Rastbolzens5 mit Druckfeder6 gehalten. Durch die schlanke, selbsthemmende Schräge5a des Rastbolzens5 , welche auf eine entsprechende Aussparung3a des Konusbolzens3 trifft, besitzt der Rastbolzen5 die Fähigkeit, das Tischbein auch bei nur leichtem Einstecken spielfrei beizuholen und auch bei starker Zugbelastung festzuhalten. In der ersten Phase des Einsteckens wird der Rastbolzen5 durch die Hauptschräge des Konusbolzens3 nach hinten gedrückt. Zum Freigeben des Tischbeines wird der Rastbolzen5 mit geringem Kraftaufwand mittels eines Griffknopfes7 wieder nach hinten gelöst. Alternativ zu einem solchen Rastbolzen5 ist auch ein hier nicht gezeigter Kipphebel sinnvoll. Dieser befindet sich dann lie gend in der Tischplatte oder auch stehend im Tischbein, und weist ebenfalls Feder und Lösegriff auf. Auch ein solcher Kipphebel ist vorteilhafterweise selbsthemmend ausgebildet, indem er dann eine Einfahrschräge mit einem Winkel zwischen 2 und 10 Grad aufweist. - Neben der beschriebenen Steckbefestigung des Tischbeines
2 besteht ein insbesondere abschnittsweise kugelförmiges Positionierungselement8 , welches das Tischbein2 in verschiedenen radialen Positionen an der Tischplatte1 festlegt. Sogenannte axiale Überbestimmung vermeidend, fährt es in sternförmig zur Steckbefestigung angeordnete nutförmige Aussparungen9 ein. Eine hier dargestellte schräge Anordnung der Tischbeine ist dabei im Falle von Einzeltischen oder den Ecken von Tischanlagen im Bürobereich besonders vorteilhaft. - Da das Bein erfindungsgemäß keine obere Ausrichtfläche benötigt, bietet es alle formalen Freiheiten und lässt sich etwa ästhetisch vorteilhaft mit Distanzstücken
10 zur Tischplatte und sehr schlank ausbilden. Letzteres führt dann auch zu hoher Beinfreiheit und geringem Lagerplatz. Die Distanzstücke10 bieten darüber hinaus den im Bürobereich sehr interessanten Vorteil, elektrische Kabelsysteme von oben in die Tischbeine2 einführen zu können. -
2a und2b :
Die Detailansicht eines erfindungsgemäßen Tischsystems in Vorderansicht und in Draufsicht. - Gezeigt ist ein Tischhein
2 in einer zwei Tischplatten12 ,13 unterstützenden Position. - Mittels des im Vorigen beschriebenen Konusbolzens
3 und des Rastbolzens5 ist das Tischbein an der rechten Tischplatte axial festgelegt. Wird nun die zweite Tischplatte13 eingesteckt, können besonders bei Allein montage oder durch Bodenunebenheiten starke Schrägstellungen auftreten. Es wird nun die zweite Tischplatte13 aber nicht auf einen zweiten Konusbolzen, sondern auf das kugelförmige Positionierungselement8 gesteckt. Dieses ist so ausgebildet, dass es auch in die konusförmige Eckbohrung14 der zweiten Tischplatte13 passt und zudem von deren Rastbolzen15 beigeholt und festgehalten werden kann. So entsteht für diese zweite Tischplatte eine zwar axial und in der Höhe festgelegte, aber sehr vorteilhaft pendelnd ausgleichende Auflage. Um eine Fehlmontage zu vermeiden, passt umgekehrt der konusförmige Bolzen3 aber nicht in die im Vorigen beschriebenen, nur für das Positionierungselement8 vorgesehenen Nuten9 . - Höchste Variabilität wird erreicht, wenn sich wie hier gezeigt in allen Eckbereichen der Tischplatte jeweils eine einzige Steckbefestigung und eine Festhalteeinrichtung befinden. So werden auf einfache Weise verschiedene Tischbeinpositionen ermöglicht, und die Tischplatte lässt sich in jeder solchen mit einem einzigen Griff vom jeweiligen Tischbein lösen. Hier nicht dargestellt, lässt sich das System aber auch umkehren. So mit entsprechenden Bolzen an den Tischplatten und Aussparungen an den Tischbeinen, oder auch einer am Tischbein selbst befindlichen Einrasteinrichtung.
-
3 .:
Die Draufsicht eines erfindungsgemäßen Tischsystems aus zwei Tischplatten16 ,17 mit nur beispielhaft in verschiedenen Positionen angebrachten Tischbeinen längs18 , quer19 , diagonal20 und in verbindender Position21 . Durch das im Vorigen beschriebene Steck- und Haltesystem können solche variablen Tischanlagen in Alleinmontage und ungekannt schnell und komfortabel aufgebaut werden. -
4 :
In Vorderansicht eine alternative Ausführung der Erfindung. Der Konusbolzen22 ist hier so schlank ausgebildet, dass er selbsthemmende Eigenschaften aufweist. Die Halteeinrichtung benötigt so keinen Rastbolzen, sondern wird durch den Konusbolzen22 selbst gebildet, bzw. seine Fähigkeit, das Tischbein nach dem Einstecken von alleine festzuhalten. Der Konusbolzen weist hier zwei Konusabschnitte22 ,22a auf. Dies kann generell zu Herstellungsvorteilen führen, wie auch zu Verschmutzungsunempfindlichkeit. Zum Lösen besteht ein Auswerfer23 ,24 hier als exzentrischer Torsionsbolzen23 mit Griff24 ausgebildet. Der exzentrische Abschnitt23a des Torsionsbolzens23 liegt dabei auf einer Stufe22b des Konusbolzens auf, um diesen bei Vorziehen des Griffes24 mittels Drehung des Torsionsbolzens23 mit großer Übersetzung herauszudrücken. Entsprechend dem im Vorigen Beschriebenen besteht zudem ein Positionierungselement25 , welches nur seitlich festlegend in Nuten26 der Tischplatte, oder auch selbsthemmend in die konusförmige Eckbohrung einer zweiten Tischplatte einfahren kann. Das Positionierungselement25 weist dabei in der Höhe des exzentrischen Abschnitts des Auswerfers eine Fläche25a auf. Es ist also so ausgebildet, dass es vom Auswerfer der zweiten Tischplatte auch ergriffen und gelöst werden kann. -
5 :
Eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Hier ist die Bohrung27a , b der Steckbefestigung zylindrisch ausgebildet, was für Spielfreiheit eine erhöhte Passungsgenauigkeit bedingt. Der Bolzen28a , b der Steckbefestigung bildet einen kugeligen Abschnitt28a aus, der es erlaubt, mit dem Tischbein30 beim Einstecken schräg anzukommen. Ähnliches wäre auch mit einem sehr kurzen zylindrischen Bolzenabschnitt zu erreichen. Ein unterer Bolzenabschnitt28b richtet den Bolzen dann axial aus. Zudem weist die Bohrung27a , b einen größeren ersten Durchmesser27a und einen verjüngten zweiten Durchmesser27b auf. Dies erlaubt kürzere Passungslängen und komfortableres Einstecken. Als Positionierungselement29 , welches das Tischbein30 in Drehrichtung festlegt, wird hier in einfacher Weise der gleiche Bolzen verwendet wie bei der Steckbefestigung. Im Unterschied zu letzterer besteht hier jedoch eine bereits beschriebene nutenförmige Aussparung31 , die Überbestimmungen vermeidet. Diese Ausführung bietet für bestimmte Gestaltungen den Vorteil, die Tischbeine auch verdreht einsetzen zu können. Im Übrigen ist hier ein Beschlagteil32a , b gezeigt, das in die Tischplatte33 eingearbeitet und von unten mit ihr verschraubt wird. Das Beschlagteil besteht aus einem flachen Flanschteil32a und einem höheren Buchsenteil32b .
Claims (11)
- Tischsystem mit einzeln an Tischplatten (
1 ) zu befestigenden Tischbeinen (2 ), dadurch gekennzeichnet, dass ein Tischbein (2 ) mit der Tischplatte (1 ) jeweils mit einer axial ausrichtenden Steckbefestigung (3 ,4 ) verbunden ist, und dass eine selbsttätig wirkende Festhalteeinrichtung (5 ,6 ,7 ) besteht, die das Tischbein (2 ) nach dem Einstecken in der Steckbefestigung (3 ) hält. - Tischsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbefestigung (
3 ,4 ) eine Ausrichtbohrung (4 ) zur Aufnahme eines Ausrichtbolzens (3 ) aufweist, und dass ein Positionierungselement (8 ) die Drehrichtung des Tischbeines (2 ) festlegt. - Tischsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbefestigung (
3 ,4 ) mindestens eine zumindest abschnittsweise konusförmige Bohrung (4 ) und einen sich nach oben verjüngenden Bolzen (3 ) aufweist, der insbesondere schlank, rund und mindestens abschnittsweise konusförmig ausgebildet ist, mit einem Konusgesamtwinkel zwischen 3 und 30 Grad, vorzugsweise etwa 20 Grad. - Tischsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckbefestigung (
27 ,28 ) eine zylindrische Bohrung (27 ) und einen Bolzen (28 ) mit kurzen ballischen (28a ) oder kurzen zylindrischen Abschnitten (28b ) aufweist, der zwischen diesen Abschnitten einen Hals (34 ) ausbildet. - Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (
3 ) der Steckbefestigung eine umlaufende Rille (3a ) oder andere Vertiefung aufweist, die zum formschlüssigen Einfahren einer Einrasteinrichtung (5 ,6 ,7 ) oder Auswerteinrichtung (23 ,24 ) ausgebildet ist. - Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Festhalteeinrichtung quer zum Tischbein verläuft, dass sie einen runden Rastbolzen (
5 ) mit sich verjüngendem, insbesondere selbsthemmend konusförmigen Einfahrabschnitt (5a ) aufweist, sowie eine Feder (6 ) zum selbsttätigen Einfahren und einen Griff (7 ) zum gegen die Federkraft gerichteten Lösen des Rastbolzens (5 ). - Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Festhalteeinrichtung einen Kipphebel aufweist, mit Feder zum selbsttätigen Einfahren und Griff zum gegen die Federkraft gerichteten Lösen des Kipphebels, wobei der Kipphebel eine Einfahrschräge aufweist, die insbesondere selbsthemmend ausgebildet ist.
- Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Festhalteeinrichtung darin besteht, dass die Steckbefestigung selbst selbsthemmend ausgebildet ist, insbesondere dadurch, dass sie einen sehr schlanken Konusbolzen (
22 ) mit entsprechender konusförmiger Bohrung (35 ) aufweist, mit einem Konusgesamtwinkel zwischen 2 und 25°, in Kombination mit einer Auswerfeinrichtung (23 ,24 ). - Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerfeinrichtung (
23 ,24 ) einen quer zum Tischbein verlaufenden Torsionsbolzen (23 ) mit exzentrischem Einfahrabschnitt (23a ) aufweist, sowie einen Griff (24 ), der den Torsionsbolzen (23 ) zum Auswerten des Tischbeins, in Drehung versetzt. - Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es an den Tischbeinen jeweils mindestens ein insbesondere abschnittsweise kugelförmiges Positionierungselement (
8 ) aufweist, und dass das Positionierungselement (8 ) sowohl zum Einfahren in die Ausrichtbohrung (4 ) ausgebildet ist, als auch zum Einfahren in das Tischbein in Drehrichtung ausrichtende Aussparungen, insbesondere in mehrere sternförmig zur Steckbefestigung angeordnete Nuten (9 ). - Tischsystem nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich direkt an der Tischplattenecke jeweils eine einzige Ausrichtbohrung (
4 ) befindet, und dasss sich auf dem Tischbein jeweils sowohl ein einziger Ausrichtbolzen (3 ) als auch ein Positionierungsbolzen (8 ) befindet.
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