-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ölfreie/Trockenlauf-Luftkompressoren
bzw. -verdichter. Sie findet insbesondere Anwendung in Verbindung
mit ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressoren
mit einem Kolbenringsatz, der für
eine verbesserte Dichtung zwischen einem Kolben und einer Zylinderbohrung
vorgesehen ist. Es wird jedoch erkannt werden, dass die Erfindung
ebenfalls für
andere Anwendungen zugänglich
ist.
-
Ölfreie/Trockenlauf-Luftkompressoren
sind in der Technik bekannt und beziehen sich allgemein auf die
Familie von Luftkompressoren, welche kein Öl verwenden, um die Region
von Kolben-Zylinderbohrung zu schmieren, stattdessen stützen sie
sich auf die selbstschmierende Art des Ringmaterials für die Schmierung. 1 veranschaulicht eine seitliche Schnittansicht
eines Abschnitts eines Kolbens 10 und einer Zylinderbohrungswand 12 eines
herkömmlichen ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressors.
Im Allgemeinen verwenden ölfreie/Trockenlauf-Luftkompressoren
einen Kolben 10 mit einer Krone bzw. Deckplatte 14,
einer oberen ringförmigen
Ausnehmung bzw. Aussparung 16, und einer ringförmigen Reiterring-Ausnehmung
bzw. -Aussparung 18. Die obere ringförmige Ausnehmung 16 nimmt
einen Kompressionsring 20 zum Dichten bzw. Abdichten zwischen
dem Kolben 10 und der Zylinderbohrungswand 12 auf.
Die ringförmige
Reiterring-Ausnehmung 18 nimmt einen Reiterring 22 zum
Verhindern einer Berührung
zwischen dem Kolben und der Zylinderwand 12 auf, um eine
resultierende Beschädigung
an diesen Teilen zu vermeiden. Der Reiterring 22 ergibt
in typischer Weise nicht irgendeine Dichtung zwischen dem Kolben 10 und
der Zylinderbohrungswand 12.
-
Kolbenringe
für ölfreie/Trockenlauf-Luftkompressoren
werden in typischer Weise aus rundgesinterten Rohren bzw. Röhren hergestellt,
die aus verhältnismäßig weichen,
konformen polymeren Materialien, z. B. auf Polytetrafluorethylen
(PTFE) beruhenden Materialien hergestellt sind. Jedoch ermangelt es
herkömmlichen
PTFE-Ringen einer ausreichenden inneren Spannung, um den Ring mit
Verformungen in einer Zylinderbohrung in Übereinstimmung zu bringen.
Darüber
hinaus können
hohe Arbeitstemperaturen in einem Undichtsein von herkömmlichen PTFE-Ringen
resultieren, welche Spannung sie auch haben, und hoher Einfahr-
bzw. Einlaufverschleiß an den
Weichpolymerringen kann die Ringe am wirksamen Dichten hindern.
Um die Dichtung zu verbessern, verwenden manche Kolben von ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressoren
Mehrfach-PTFE-Kompressionsringe oder sie verwenden Kolbenringe aus hartem
Hochtemperatur-Polymer. Jedoch kommen harte Polymerringe aufgrund
ihrer Härte
mit Bohrungsverformungen nicht gut in Übereinstimmung.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Gemäß einem
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird in Betracht gezogen,
einen verbesserten, dichtenden bzw. abdichtenden Kolbenringsatz
für einen ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressor
zu schaffen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist ein ölfreier/Trockenlauf-Luftkompressor
einen Kolben auf, der positioniert ist, um in einer Bohrung hin-
und herzugehen. Der Kolben weist eine erste Kolbenringanordnung
auf, die aus einem harten, selbstschmierenden Polymer hergestellt ist.
Der Kolben weist weiter eine zweite Kolbenringanordnung auf, welche
einen ersten Bereich aufweist, der mit der Bohrungswand in Eingriff
kommt. Der erste Bereich ist aus einem verhältnismäßig weichen, selbstschmierenden
Polymer hergestellt. Ein zweiter Bereich der Kolbenringanordnung
spannt den ersten Bereich gegen die Bohrungswand vor.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist ein ölfreier/Trockenlauf-Luftkompressor
einen Kolben auf, der positioniert ist, um in einer Bohrung hin-
und herzugehen. Der Kolben weist eine Kolbenringanordnung auf, welche
einen ersten Bereich aufweist, der mit der Bohrungswand in Eingriff
kommt. Der erste Bereich ist aus einem verhältnismäßig weichen, selbstschmierenden
Polymer hergestellt. Ein zweiter Bereich der Kolbenringanordnung
spannt den ersten Bereich gegen die Bohrungswand vor. Der zweite
Bereich ist mit dem ersten Bereich verbunden.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zum
Dichten bzw. Abdichten zwischen einem Kolben und einer Zylinderbohrung
eines Trockenlauf-/ölfreien
Luftkompressors.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
In
den beigefügten
Zeichnungen, welche in die Patentschrift mit einbezogen sind und
einen Bestandteil dieser bilden, sind Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulicht, welche zusammen mit der oben gebrachten, allgemeinen
Beschreibung der Erfindung und der unten gebrachten, detaillierten
Beschreibung dazu dienen, die Ausführungsformen der Erfindung
durch Beispiele zu erläutern,
wobei zeigen:
-
1 eine
seitliche Schnittansicht eines Kolbens eines Luftkompressors nach
dem Stand der Technik, wobei Kolbenringanordnungen gezeigt sind, die
in den ringförmigen
Ausnehmungen bzw. Aussparungen des Kolbens positioniert sind;
-
2 eine
seitliche Schnittansicht eines ersten Beispiels eines Luftkompressors
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
-
3A eine
seitliche Schnittansicht eines Kolbens des Beispiels des Luftkompressors
nach 2, wobei die Kolbenringanordnungen in den ringförmigen Ausnehmungen
bzw. Aussparungen an dem Kolben positioniert sind;
-
3B eine
vergrößerte, seitliche
Schnittansicht einer ersten Kolbenringanordnung des Beispiels des
Luftkompressors nach 2, wobei die erste Kolbenringanordnung
in einer ersten ringförmigen
Ausnehmung des Kolbens positioniert ist;
-
3C eine
vergrößerte, seitliche
Schnittansicht einer zweiten Kolbenringanordnung des Beispiels des
Luftkompressors nach 2, wobei die zweite Kolbenringanordnung
in einer zweiten ringförmigen
Ausnehmung des Kolbens positioniert ist;
-
4 eine
Draufsicht auf die zweite Kolbenringanordnung des ersten Beispiels
des Luftkompressors nach 2;
-
5A eine
seitliche Schnittansicht einer Kolbenringanordnung eines anderen
Beispiels eines Luftkompressors gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
5B eine
seitliche Schnittansicht einer Kolbenringanordnung eines anderen
Beispiels eines Luftkompressors gemäß einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung
der Zeichnungen
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf einen ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressor. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressor
mit einem Kolbenringsatz für
eine verbesserte Dichtung bzw. Abdichtung zwischen dem Kolben und
der Zylinderbohrung.
-
Als
für die
vorliegende Erfindung repräsentativ,
veranschaulicht 2 eine seitliche Schnittansicht
eines Beispiels eines ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressors 30 gemäß einer
ersten beispielgebenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Im Allgemeinen weist ein ölfreier/Trockenlauf-Luftkompressor 30,
wie in der Technik bekannt ist, ein Kurbelgehäuse 32 auf, welches
eine dreh- bzw. rotierbar angebrachte Kurbelwelle 34 aufnimmt.
Eine Leistungs- bzw. Energiequelle, in typischer Weise eine (nicht
gezeigte) Maschine oder Motor, treibt die Kurbelwelle 34 an.
-
Das
Kurbelgehäuse 32 weist
ferner eine Pleuelstange 36 auf, welche die Kurbelwelle 34 mit einer
Kolbenanordnung 38 operativ verbindet. Die Kolbenanordnung 38 befindet
sich innerhalb einer zylindrischen Bohrung 39 mit einer
Zylinderbohrungswand 40 und geht innerhalb der Bohrung 39 hin und
her, wenn sich die Kurbelwelle 34 dreht bzw. rotiert. Ein
Zylinderkopf 42 schließt
die Zylinderbohrung an einem Ende. Der Zylinderkopf 42 weist
in typischer Weise ein Einlass- bzw. Ansaugventil 44 und ein
Auslassventil 46 auf, um es Luft zu erlauben, in die Zylinderbohrung 39 einzutreten
bzw. aus der Zylinderbohrung 39 auszutreten. Das Einlassventil 44 und
das Auslassventil 46 müssen
jedoch nicht innerhalb des Zylinderkopfs 42 sein. Beispielsweise
sind herkömmliche ölfreie/Trockenlauf-Luftkompressoren ebenfalls
in der Technik bekannt, um das Einlassventil 44 in dem
Kurbelgehäuse 32 im
Gegensatz zur Positionierung in dem Zylinderkopf 42 zu
positionieren.
-
Die
Kolbenanordnung 38 weist einen Gelenkzapfen 50 auf,
welcher einen Kolben 48 mit der Pleuelstange 36 dreh-
bzw. rotierbar verbindet. Der Kolben 48 weist eine Mehr-
bzw. Vielzahl von ringförmigen
Ausnehmungen bzw. Aussparungen 52, 54, 56 auf,
welche jeweils entsprechende Kolbenringanordnungen 58 und 60 und
einen Reiterbereich 62 aufnehmen. Die Ausführungsformen
in 1 bis 5 werden mit
drei ringförmigen
Ausnehmungen 52, 54, 56 beschrieben.
Der Fachmann wird jedoch erkennen, dass weniger oder zusätzliche
ringförmige
Ausnehmungen mit entsprechenden, hierin positionierten Kolbenringanordnungen
bei dem Kolben 48 verwendet werden können.
-
3A-C
veranschaulichen seitliche Schnittansichten des Kolbens 48 des
Beispiels des Luftkompressors 30 nach 2 mit
den Kolbenringen 58, 60 und einem Reiterbereich 62,
die jeweils in den ringförmigen
Ausnehmungen 52, 54, 56 des Kolbens 48 positioniert
sind. Der Kolben 48 des Beispiels des Luftkompressors kann
eine Krone bzw. Deckplatte 64, eine erste ringförmige Ausnehmung 52,
eine zweite ringförmige
Ausnehmung 54 und eine ringförmige Reiterbereichs-Ausnehmung 56 aufweisen.
Die zweite ringförmige
Ausnehmung 54 ist von der Krone 64 axial mehr
entfernt als die erste ringförmige
Ausnehmung 52, während
die ringförmige
Reiterbereichs-Ausnehmung 56 von der Krone mehr axial entfernt
ist als die zweite ringförmige
Ausnehmung 54.
-
Der
Kolben 48 der beispielgebenden Ausführungsform nach 3A-C
kann, jedoch nicht notwendigerweise, einen Reiterbereich 62 aufweisen, der
in der ringförmigen
Reiterbereichs-Ausnehmung 56 aufgenommen ist. Es ist in
der Technik für
einen Trockenlauf-Luftkompressorkolben/ölfreien Luftkompressorkolben
wohlbekannt, einen Reiterbereich 62 aufzuweisen. Jedoch
ist ein Reiterbereich 62 für die vorliegende Erfindung
nicht kritisch und wird unten beschrieben, wie er in der Technik
allgemein bekannt ist. Der Reiterbereich 62 kann ein diskontinuierlicher Ring
mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt sein, der
sich entlang des Kolbens 48 axial erstreckt, wie in 3A veranschaulicht.
In typischer Weise ist der Reiterbereich aus einem Material mit
niedriger Reibung, z. B. einem Material auf PTFE-Basis hergestellt.
Jedoch wird der Fachmann erkennen, dass der Reiterbereich 62 kontinuierlich sein
kann (d. h., keinen Spalt bzw. Lücke
enthalten kann) und/oder eine von der rechteckförmigen verschiedene Querschnittsgestalt
aufweisen kann. Beispielsweise ist ein Reiterbereich, der einen
Schulterabschnitt aufweist, in der Technik bekannt. Darüber hinaus
kann der Reiterbereich ohne Verwendung einer ringförmigen Reiterbereichs-Ausnehmung
konfiguriert bzw. ausgestaltet sein. Beispielsweise ist eine mit
einem Material auf PTFE-Basis
beschichtete, spalt- bzw. lückenlose
bzw. geschlossene Hülle
bzw. Umhüllung
bzw. Mantel, welcher über
bzw. auf eine Region des Kolbens passt, in der Technik bekannt. Weiterhin
kann der Reiterbereich aus einer Beschichtung mit niedriger Reibung,
z. B. PTFE, bestehen, welche auf den Kolben aufgebracht wird und
als eine Barriere bzw. Schranke zwischen der Zylinderbohrungswand
und dem Kolben wirkt.
-
Die
erste ringförmige
Ausnehmung 52 der ersten beispielgebenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung nimmt eine erste Kolbenringanordnung 58 auf.
Die erste ringförmige
Ausnehmung 52 weist einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt
mit einer oberen Fläche 66,
einer unteren Fläche 68,
und einer inneren Fläche 70 auf.
Des gleichen weist die erste Kolbenringanordnung 58 einen im
Wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt mit einem Bohrungs-Grenzflächenbereich 72, welcher an
der Zylinderbohrungswand 40 angreift, eine axiale Dicke
h1, und eine radiale Dicke t1 auf.
Der Fachmann wird erkennen, dass die erste ringförmige Ausnehmung 52 und
die erste Kolbenringanordnung 58 von der rechteckförmigen verschiedene
Querschnittsgestalten aufweisen können. Beispielsweise ist es
in der Technik bekannt, über
Ring und Ausnehmung in Form von Schlussstein bzw. keilförmigem Stein ("keystone-shaped") zur Verwendung
bei manchen Anwendungen zu verfügen.
Weiterhin ist es in der Technik bekannt, eine innere Ecke der Kolbenringanordnung
abzuschrägen,
um die Art und Weise zu beeinflussen, in welcher die Kolbenringanordnung
mit der Zylinderbohrungswand 40 in Eingriff kommt.
-
Die
erste Kolbenringanordnung 58 wirkt in Zusammenarbeit mit
der ersten ringförmigen
Ausnehmung 52 und der Zylinderbohrungswand 40 als eine
Dichtung, welche es dem Kolben 48 erlaubt, die zwischen
dem Kolben 48 und dem Zylinderkopf 42 (vgl. 2)
eingefangene Luft zu komprimieren bzw. verdichten. Wie in 3 gezeigt, ist die axiale Dicke h1 der ersten Kolbenringanordnung 58 geringer
als der axiale Abstand zwischen der oberen Fläche 66 und der unteren
Fläche 68 der
ersten ringförmigen Ausnehmung 52.
Weiterhin ist die radiale Dicke t1 der ersten
Kolbenringanordnung 58 geringer als der radiale Abstand
zwischen der Zylinderbohrungswand 40 und der inneren Fläche 70 der
ersten ringförmigen Ausnehmung 52.
Der Fachmann wird erkennen, dass der Maßstab der Abstände, die
in 3A-C und 5A-B gezeigt
sind, und die weiter unten in näheren
Einzelheiten erläutert
werden, für
die Zwecke der Erläuterung übertrieben
ist.
-
Wie
unter Bezugnahme auf 1 beschrieben, ist der obere
Kompressionsring 20 in einem herkömmlichen ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressor
in typischer Weise aus einem Material aus PTFE-Basis hergestellt.
Im Gegensatz hierzu ist unter Bezugnahme auf 2 die erste
Kolbenringanordnung 58 des ersten Beispiels des Luftkompressors 30 gemäß der vorliegenden
Erfindung aus einem harten Hochtemperatur-Polymer hergestellt. Beispiele
für ein
geeignetes Polymer für
die erste Kolbenringanordnung 58 weisen ein Polyimid, Polyamid,
Polyester, Polyetheretherketon, Polyamidimid, Polyetheremid, Polyphenylensulfid,
und Polybenzimidazol auf. Die erste Kolbenringanordnung 58 einer
ersten beispielgebenden Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird vorzugsweise durch Spritzguss hergestellt. Es können herkömmliche
Spritzgussverfahren dazu verwendet werden, um die Kolbenringanordnung 58 auszubilden,
jedoch können
alternativ andere Herstellungsverfahren, z. B. maschinelle bzw.
spanabhebende Bearbeitung, verwendet werden.
-
Die
erste Kolbenringanordnung 58 verwendet Gasdruck, der während der
Kompressoroperation entwickelt wird, und die innere Spannung in
der ersten Kolbenringanordnung 58, um dazu beizutragen,
eine Dichtung zwischen dem Kolben 48 und der Zylinderbohrungswand 40 zu
erzeugen. Das Profil und die innere Spannung in einer Kolbenringanordnung
wird in Einzelheiten weiter unten im Hinblick auf die zweite Kolbenringanordnung 60 nach 4 beschrieben,
ist jedoch gleichfalls bei der ersten Kolbenringanordnung 58 anwendbar.
-
Die
zweite ringförmige
Ausnehmung 54 des Kolbens 48 nimmt eine zweite
Kolbenringanordnung 60 auf. Die zweite ringförmige Ausnehmung 54 weist einen
im Wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt mit einer oberen Fläche 74,
einer unteren Fläche 76, und
einer inneren Fläche 78 auf.
Des gleichen weist die zweite Kolbenringanordnung 60 einen
im Wesentlichen rechteckförmigen
Querschnitt mit einem Bohrungs-Grenzflächenbereich 80, der
an der Zylinderbohrungswand 40 angreift, eine axiale Dicke
h2, und eine radiale Dicke t2 auf.
Der Fachmann wird erkennen, dass die zweite ringförmige Ausnehmung 54 und
die zweite Kolbenringanordnung 60 von der rechteckförmigen verschiedene
Querschnittsgestalten aufweisen können. Beispielsweise weist
die zweite Kolbenringanordnung 60 bei den beispielgebenden
Ausführungsformen,
die in 5A und 5B veranschaulicht
sind und weiter unten in näheren Einzelheiten
erläutert
werden, nichtrechteckigförmige
Querschnitte auf.
-
Wie
oben unter Bezugnahme auf die erste Kolbenringanordnung 58 erläutert, wirkt
die zweite Kolbenringanordnung 60 als eine Dichtung zwischen dem
Kolben 48 und der Zylinderbohrungswand 40. Wie
bei dem ersten Kolbenring 58 ist die axiale Dicke h2 der zweiten Kolbenringanordnung 60 geringer
als der axiale Abstand zwischen der oberen Fläche 74 und der unteren
Fläche 76 der
zweiten ringförmigen Ausnehmung 54.
Weiterhin ist die radiale Dicke t2 der zweiten
Kolbenringanordnung 60 geringer als der radiale Abstand
zwischen der Zylinderbohrungswand 40 und der inneren Fläche 78 der
zweiten ringförmigen
Ausnehmung 54. Zusätzlich
ist, weil die zweite ringförmige
Ausnehmung 54 von der Krone 64 axial mehr entfernt
ist als die erste ringförmige
Ausnehmung 52, die zweite Kolbenringanordnung 60 in
typischer Weise einem geringeren Druck und einer geringeren Temperatur
als die erste Kolbenringanordnung 58 ausgesetzt. In Folge
dessen kann die axiale Dicke h2 der zweiten
Kolbenringanordnung 60, jedoch nicht notwendigerweise,
geringer sein als die axiale Dicke h1 der
ersten Kolbenringanordnung 58.
-
Die
zweite Kolbenringanordnung 60 weist einen ersten Bereich 82 und
einen zweiten Bereich 84 auf. Der erste Bereich 82 weist
einen Bohrungs-Grenzflächenbereich 80 auf,
der an der Zylinderbohrungswand 40 angreift. Der Bohrungs-Grenzflächenbereich 80 kann,
wie in 3 veranschaulicht, im Wesentlichen
flach bzw. eben sein, um der Zylinderbohrungswand 40 zu
entsprechen. Jedoch wird der Fachmann erkennen, dass der Bohrungs-Grenzflächenbereich 80 eine
Vielzahl von Konfigurationen bzw. Ausgestaltungen aufweisen kann.
Beispielsweise ist es in der Technik für den Bohrungs-Grenzflächenbereich 80 bekannt,
tonnen- bzw. fassförmig
bearbeitet zu sein, kegelförmig bzw. konisch
bearbeitet zu sein, oder mehrfache Regionen aufzuweisen, die an
der Bohrungswand 40 angreifen.
-
Wenn
mit dem harten Hochtemperatur-Polymer der ersten Kolbenringanordnung 58 verglichen, ist
das Material des ersten Bereichs 82 der zweiten Kolbenringanordnung 60 ein
verhältnismäßig weiches,
selbstschmierendes Polymer. Ein verhältnismäßig weiches, selbstschmierendes
Polymer ist mehr "complaint" und weist einen
geringeren Elastizitätsmodul
als das harte Hochtemperatur-Polymer der ersten Kolbenringanordnung 58 auf.
Zusätzliche
wird das Material des ersten Bereichs 82 seine funktionellen
und strukturellen Eigenschaften beibehalten und an der Zylinderbohrungswand 40 bei
Temperaturen bis zu mindestens 600 Grad Fahrenheit nicht anhaften.
Ein Material auf PTFE-Basis ist für den ersten Bereich 82 geeignet
und vorzuziehen. Wie in der Technik bekannt ist, kann Material auf
PTFE-Basis Füller,
z. B. Kohlenstoff und Graphit, enthalten, um Funktions- bzw. Leistungskennwerte,
z. B. Verschleißwiderstand
und Wärmewiderstand,
zu verbessern. Der erste Bereich 82 kann jedoch aus irgendeinem
selbstschmierenden, verhältnismäßig weichen, geringe
Reibung aufweisendem Material mit ausreichendem Wärme- und
Verschleißwiderstand
für eine Anwendung
in einem ölfreien/Trockenlauf-Luftkompressor
hergestellt sein.
-
Die
zweite Kolbenringanordnung 60 des ersten Beispiels des
Luftkompressors 30 (vgl. 2) weist
ferner einen zweiten Bereich 84 auf. Der zweite Bereich 84 der
zweiten Kolbenringanordnung 60 kann im Wesentlichen rechteckförmig sein,
wie in 3 gezeigt. Jedoch wird der
Fachmann erkennen, dass der zweite Bereich 84 eine von
der im Wesentlichen rechteckförmigen
verschiedene Querschnittsgestalt aufweisen kann.
-
Beispielsweise
weist der zweite Bereich 84 bei den in 5A bzw. 5B veranschaulichten, beispielgebenden
Ausführungsformen,
die weiter unten in Einzelheiten erläutert werden, einen im Wesentlichen
kreisförmigen
Querschnitt bzw. einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Es
ist eine Vielzahl von Konfigurationen bzw. Ausgestaltungen für einen
vorspannenden Bereich in der Technik bekannt und als ein zweiter
Bereich der vorliegenden Erfindung gleichfalls anwendbar. Beispielsweise kann
der zweite Bereich 84 ein Spulen-Expander ("coil expander") sein, wie in dem
US-Patent No. 6,205,908 beschrieben.
-
Der
zweite Bereich 84 befindet sich radial einwärts von
wenigstens einem Abschnitt des ersten Bereichs 82 und spannt
den ersten Bereich 82 gegen die Zylinderbohrungswand 40 vor.
Bei der ersten beispielgebenden Ausführungsform kann der zweite
Bereich 84 an den ersten Bereich 82 anschlagen
bzw. anstoßen
und kann vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, mit dem ersten
Bereich 82 verbunden sein. Jedoch wird der Fachmann erkennen,
dass der zweite Bereich 84 in einer Vielzahl von Art und Weisen
ausgestaltet und immer noch dazu befähigt sein kann, den ersten
Bereich 82 gegen die Zylinderbohrungswand 40 vorzuspannen.
Beispielsweise kann der zweite Bereich 84 von dem ersten
Bereich 82 getrennt, mit dem ersten Bereich 82 verbunden oder
an diesem angebracht oder in dem ersten Bereich 82 integriert
und durch diesen umgeben (z. B. innerhalb des ersten Bereichs geformt)
sein.
-
Der
zweite Bereich 84 der ersten beispielgebenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann aus einem Metall, z. B. Gusseisen
oder Stahl, hergestellt sein, und er ist vorzugsweise aus einem nichtrostenden
Stahl hergestellt. Wenn der zweite Bereich aus einem Metall hergestellt
ist, können
der erste Bereich 82 und der zweite Bereich 84 durch Verfahren
verbunden werden, die in der Technik bekannt sind, z. B. das Verfahren,
das in dem US-Patent No. 5,198,053 beschrieben ist. Jedoch wird
der Fachmann erkennen, dass der zweite Bereich nichtmetallisch sein
kann. Beispielsweise kann der zweite Bereich 84 aus einem
harten Polymer, z. B. einem Polyimid, hergestellt sein, wie in Bezug
auf die erste Kolbenringanordnung 58 beschrieben.
-
4 veranschaulicht
eine Draufsicht auf die zweite Kolbenringanordnung 60 des
ersten Beispiels des Luftkompressors nach 2. Wie in 4 gezeigt,
ist die zweite Kolbenringanordnung 60, ebenso wie die erste
Kolbenringanordnung 58, ringförmig, jedoch diskontinuierlich.
Das heißt,
die zweite Kolbenringanordnung 60 weist eine Lücke oder
Spalt 86 auf. 4 veranschaulicht die zweite
Kolbenringanordnung 60 in dem freien Zustand. Der freie
Zustand bezieht sich auf den Zustand, in dem die zweite Kolbenringanordnung 60 keinen
radialen oder tangentialen Kräften
unterliegt, die ausreichend sind, um die zweite Kolbenringanordnung 60 ab-
bzw. auszulenken bzw. abzubiegen oder zusammenzudrücken.
-
In
dem freien Zustand ist der Durchmesser d der zweiten Kolbenringanordnung 60 größer als
der Durchmesser der Zylinderbohrungswand 40. Um die zweite
Kolbenringanordnung 60 in der Zylinderbohrungswand 40 zu
positionieren, wird die zweite Kolbenringanordnung 60 radial
zusammen gedrückt.
Auf Grund der nachgiebig federnden bzw. rückstellfähigen Art des für den zweiten
Bereich 84 verwendeten Materials, erzeugt ein radiales
Zusammendrücken der
zweiten Kolbenringanordnung 60 eine innere Spannung in
dem zweiten Bereich 84, welcher der Zusammendrückung widersteht.
Wenn sich die zweite Kolbenringanordnung 60 in der Zylinderbohrungswand 40 befindet,
spannt die innere Spannung in dem zweiten Bereich 84 den
Bohrungs-Grenzflächenbereich 80 des
ersten Bereichs 82 gegen die Zylinderbohrungswand 40 vor.
-
Die
zweite Kolbenringanordnung 60 ist in 4 so
veranschaulicht, dass sie ein im Wesentlichen kreisförmiges Profil
aufweist. Jedoch können die
zweite Kolbenringanordnung 60 und die erste Kolbenringanordnung 58 ein
vorbestimmtes, nicht kreisförmiges
Profil in dem freien Zustand aufweisen. Ein vorbestimmtes, nicht
kreisförmiges
Profil kann so vorgesehen sein, um das Ausmaß und die Verteilung von Druck
zwischen dem Bohrungs-Grenzflächenbereich 80 und
der Zylinderbohrungswand 40 zu optimieren, wenn die Ringanordnungen
eingebaut sind. Ein Fachmann wird erkennen, dass alternative Kolbenringausführungen,
z. B. ein überlappender
Ring, wie allgemein in dem US-Patent 4,206,930 beschrieben, und
ein Spiralring, wie allgemein in dem US-Patent 4,576,381 beschrieben,
diskontinuierlich sind und die vorliegende Erfindung gleichfalls
bei solchen und anderen Ringausführungen
anwendbar ist.
-
Die
zweite Kolbenringanordnung 60 kann durch eine Vielzahl
von Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise kann der zweite
Bereich 84 gegossen oder maschinell bzw. spanabhebend bearbeitet
werden. Weiterhin kann das auf PTFE beruhende Material in zahlreichen
Arten und Weisen bearbeitet werden. Beispielsweise ist PTFE für Pulverbeschichtungsanwendungen
geeignet. Auf PTFE beruhendes Material kann ebenfalls formgepresst
oder stranggepresst werden. Ein Beispiel eines Verfahrens zum Herstellen
der zweiten Kolbenringanordnung kann das Vorsehen eines gesinterten
Stahlrohres oder eines wärmebehandelten
Drahtes, Verbinden eines auf PTFE beruhenden Materials mit dem Rohr
oder Draht durch ein in der Technik bekanntes Verfahren, und maschinelles
Bearbeiten des verbundenen Rohres oder Drahtes zu Kolbenringanordnungen
aufweisen.
-
5A veranschaulicht
eine seitliche Schnittansicht einer Kolbenringanordnung eines anderen
Beispiels eines Luftkompressors gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die zweite Kolbenringanordnung 90 der
zweiten beispielgebenden Ausführungsform
weist einen ersten Bereich 92 und einen zweiten Bereich 94 auf. Der
erste Bereich 92 ist im Wesentlichen zu dem ersten Bereich 82 der
ersten beispielgebenden Ausführungsform
nach 2 bis 4 ähnlich. Jedoch weist der zweite
Bereich 94 einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Wie
bei dem zweiten Bereich 84 der ersten beispielgebenden
Ausführungsform
(vgl. 2-4) befindet sich der zweite Bereich 94 der
zweiten beispielgebenden Ausführungsform
radial einwärts
von wenigstens einem Abschnitt des ersten Bereichs 92.
Der zweite Bereich 94 spannt den ersten Bereich 92 gegen
die Bohrungswand 40 in einer Art und Weise vor, die zu
dem zweiten Bereich 84 der ersten beispielgebenden Ausführungsform ähnlich ist,
welcher den ersten Bereich 82 gegen die Zylinderbohrungswand 40 vorspannt
(vgl. 2-4).
-
5B veranschaulicht
eine seitliche Schnittansicht einer Kolbenringanordnung eines anderen
Beispiels eines Luftkompressors gemäß einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die zweite Kolbenringanordnung 100 der
dritten beispielgebenden Ausführungsform
weist einen ersten Bereich 102 und einen zweiten Bereich 104 auf.
Der erste Bereich 102 weist einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt
mit einer ersten Seitenwand 106, einer zweiten Seitenwand 108,
und einer unteren Wand 110 auf, welche die erste Seitenwand 106 und die
zweite Seitenwand 108 verbindet. Die U-förmige Ausgestaltung
erzeugt einen Hohlraum 112, der dazu befähigt ist,
den zweiten Bereich 104 aufzunehmen.
-
Der
zweite Bereich 104 weist einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt
mit einer ersten Seitenwand 114, einer zweiten Seitenwand 116,
und einer unteren Wand 118 auf, welche die erste Seitenwand 114 und
die zweite Seitenwand 116 verbindet. Wenigstens ein Teil
des zweiten Bereichs 104 befindet sich innerhalb des Hohlraums 112 und
wirkt auf den ersten Bereich 102 ein, um die erste Seitenwand 106 gegen
die Zylinderbohrungswand 40 und die zweite Seitenwand 108 gegen
die innere Fläche 78 vorzuspannen.
-
Der
zweite Bereich 104 der dritten beispielgebenden Ausführungsform
gemäß der vorliegenden Erfindung
kann den ersten Bereich 102 gegen die Zylinderbohrungswand 40 in
einer Art und Weise vorspannen, die zu dem zweiten Bereich 84 bei
der ersten beispielgebenden Ausführungsform ähnlich ist, welcher
den ersten Bereich 82 gegen die Zylinderbohrungswand 40 vorspannt
(vgl. 2-4). Zusätzlich kann, wenn sich die
zweite Kolbenringanordnung 100 in der zweiten ringförmigen Ausnehmung 54 befindet
und sich der Kolben 48 in der Zylinderbohrungswand 40 befindet,
die zweite Kolbenringanordnung 100 zwischen der Zylinderbohrungswand 40 und
einer inneren Fläche 78 der
zweiten ringförmigen Ausnehmung 54 zusammen
gedrückt
werden. In Folge dessen wird die erste Seitenwand 114 des
zweiten Bereichs 104 gegen die zweite Seitenwand 116 vorgespannt.
Auf Grund der nachgiebig federnden bzw. rückstellfähigen Art des für den zweiten
Bereich 104 verwendeten Materials, widersteht der zweite
Bereich 104 Zusammendrückung
und spannt die erste Seitenwand 106 des ersten Bereichs 102 gegen
die Zylinderbohrungswand 40 vor.
-
Während die
vorliegenden Erfindung durch die Beschreibung ihrer Ausführungsformen
veranschaulicht worden ist, und während die Ausführungsformen
in wohl überlegten
bzw. wohl überdachten Einzelheiten
beschrieben worden sind, so ist es nicht die Absicht der Anmelder,
den Umfang der beigefügten
Ansprüche
auf derartige Einzelheiten einzuschränken oder in irgendeiner Art
und Weise zu begrenzen. Zusätzliche
Vorteile und Änderungen
werden sich für
den Fachmann leicht zeigen. Daher ist die Erfindung in ihren breiteren
Gesichtspunkten nicht auf die spezifischen Einzelheiten, die repräsentative
Vorrichtung, und die gezeigten und beschriebenen, zur Erläuterung
dienenden Beispiele begrenzt. Dementsprechend können von derartigen Einzelheiten
Abweichungen durchgeführt
werden, ohne von dem Gedanken oder Umfang des allgemeinen erfinderischen
Konzepts der Anmelder abzuweichen.