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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Ölströmungsteuerring für den Kolben
von Verbrennungsmotoren, wobei der Ring einen optimierten spezifischen
Druck und ein hohes Formanpassungsvermögen aufweist.
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EP-A-0
544 459 offenbart einen derartigen Ölabstreifring für einen
Verbrennungsmotor, der einen metallischen Ringkörper aufweist, welcher rings
um einen sich in einem Zylinder des Motors hin- und herbewegenden
Kolben anzuordnen ist, wobei der Ringkörper gegenüberliegende Seitenflächen, eine
Innenfläche,
die ein Auflager definiert, auf welchem ein elastisches Spreitzteil
aufsitzt, und eine äußere Kontaktfläche aufweist, die
auf der Innenfläche
des Zylinders aufsitzt, wobei die äußere Kontaktfläche durch
eine einzige fortlaufende Flächenerweiterung
des Ringkörpers
definiert wird, die in der axialen Richtung eine Höhe aufweist,
die wesentlich geringer als die Höhe der Innenfläche ist,
wobei jede Seitenfläche
durch wenigstens einen Seitenflächenabschnitt
definiert wird, der zur Reduzierung des Trägheitsmoments des Ringkörpers auf
seine Achse und seinen Massenmittelpunkt ausgelegt ist, wobei der
Ringkörper
mit Kanälen
versehen ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Bis
in die 1920iger Jahre verwendete man in praktisch allen Verbrennungsmotoren
Verdichtungsringe. Die Motorumdrehungen waren niedrig und die Verdichtungsringe
reichten aus, um die geringen Mengen Öl zu steuern, das durch die
Pleuelstangen den Zylinderwänden
zugeführt
wurde.
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Durch
die Verwendung von Motoren mit höheren
Drehzahlen und der Einführung
des Druckölschmierungssystems
wurde die Verwendung eines speziellen Ringes notwendig, um die großen Mengen Öl zu steuern,
das an die Zylinderwände
geleitet wird. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Ring entwickelt, der Ölströmungssteuerring
bezeichnet wird. Ein solcher Ring ist dadurch gekennzeichnet, dass
er auf seiner Außenfläche zwei Kontaktflächen mit
der Zylinderwand aufweist, die durch einen Kanal getrennt sind,
der radiale Schlitze zur Ölströmungsdrainage
enthält.
Um die Tangentialbelastung und das Ringformanpassungsvermögen zu erhöhen, wurde
der Innenfläche
ein Federgehäuse
beigefügt.
Ab diesem Zeitpunkt gab es keine große Weiterentwicklung an der
Grundform mehr, mit der Ausnahme für die Ringe mit der äußeren Kontaktfläche, die
ein konisches Profil zur besseren Steuerung des Schmierölverbrauches
während
der Einlaufzeit des Motors aufweisen.
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Der Ölströmungssteuerring
muß zwei
funktionelle Haupteigenschaften aufweisen: Abstreifen des Öls von den
Zylinderwänden
hin zum Kurbelgehäuse
des Motors, und Zurückbehalten
einer ausreichenden Menge von Öl
für die
darüberliegenden
Verdichtungsringe, so dass der Ölfilm
zwischen den Ringen und den Zylindern immer beibehalten wird.
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Die
Effizienz, mit welcher ein Ölströmungssteuerring
seine Funktionen erfüllt,
resultiert aus den folgenden Faktoren: die Fähigkeit eines schnellen Sitzens
auf dem Zylinder; die Geometrie der Kontaktfläche; der Druck auf die Zylinderwände; die
Dynamik von Ölentfernung
und Drainage und das Vermögen,
sich schnell an Änderungen
des Zylinderprofils anzupassen.
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Trotz
allem weist der Stand der Technik Einschränkungen bei der Optimierung
von Reibungsverlusten und Ölverbrauch
auf.
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Man
fand heraus, dass nahezu 25% von Reibungsverlusten eines Motors
aufgrund der Ringe entstehen und 70% der Verluste durch die Ölringe während des
Betriebs entstehen, hauptsächlich
aufgrund ihrer hohen Tangentialbelastung. Daher sollte eine Studie,
die die Reduktion der Reibung in einem Satz von Kolbenringen betrifft,
bei den Ölabstreifringen
beginnen.
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Die
Tangentialbelastung kann direkt aus der Formel des spezifischen
Druckes abgeleitet werden, den die Ringkontaktfläche auf die Zylinderwand ausübt. Dieser
Druck ist einer der Hauptparameter der Ölströmungssteuerung und wird folgendermaßen dargestellt:
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- P0
- = der spezifische
Druck
- Ft
- = die Tangentialbelastung
- d1
- = der Nenndurchmesser
des Rings
- c
- = die Abmessung der
Ringkontaktfläche
mit dem Zylinder
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Experimente
und Literatur zeigen, dass, je niedriger der spezifische Druck ist,
desto höher
wird der Ölverbrauch
sein. Somit ist, um die gleichen Ölsteuerbedingungen aufrechtzuhalten
und den Reibungungsverlust durch Reduzieren der Tangentialbelastung
zu reduzieren, eine Reduktion der Abmessung für die Ringkontaktfläche mit
dem Zylinder erforderlich, um den gleichen spezifischen Druck beizubehalten.
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Betrachtet
man zum Beispiel einen Öldströmungssteuerring
mit einer Schraubenfeder (in einem Dieselmotor) und mit einem Nenndurchmesser
von 102,0 mm, ergibt sich die folgende Änderung des spezifischen Druckes
als Funktion der üblichen
Herstellungstoleranzen:
d1 = 102,0 mm
Ft = 54 + 40% N
H
= c/2 = 0,40 ± 0,10
mm
Ft
min. = 54 N | Ft
max. = 76 mm |
h min.
= 0,30 mm | h
max. = 0,50 mm |
aus der vorhergehenden Formel (1) würde sich
wie folgt berechnen:
P
0 min. = 1,06
N/mm
2 P
0 max.
= 2,48 N/mm
2 was eine Änderung
von etwa 134% von dem minimalen Wert ergeben würde. Als Funktion dieses beträchtlichen
Unterschiedes bei dem spezifischen Druck wurden eine Reihe von Dynamometer-Tests
durchgeführt, wobei
die Ölströmungssteuerringe
bei Bedingungen mit minimalem spezifischen Druck im Vergleich zu
Ringen bei maximalem spezifischen Druck verwendet wurden, um die
Leistung des Motors bei diesen zwei Extremen zu untersuchen (siehe
Tabelle 1).
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Diese
Ergebnisse zeigten eine große Änderung
einer Motorleistung, hauptsächlich
in Bezug auf den Ölverbrauch,
der teilweise durch Abmessungstoleranzen der Kontaktoberfläche verursacht
wird. Es sollte angemerkt werden, dass durch Erhöhen des spezifischen Druckes
der Verbrauch um die Hälfte
reduziert wird, wobei aber der unerwünscht höhere Reibungseffekt erzeugt
wird.
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Zusätzlich zum
spezifischen Druck ist die Anpassungsfähigkeit des Rings eine der
signifikantesten Eigenschaften für
eine Ölströmungssteuerung.
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Die
Anpassungsfähigkeit
des Rings ist ein Parameter, der die bessere oder schlechtere Fähigkeit
des Rings anzeigt, sich an die möglichen
Deformierungen oder Durchmesseränderungen
des Zylinders anzupassen, wobei so seine Abstreif- und Dichtungsfähigkeit
aufrechterhalten wird. Die Anpassungsfähigkeit des Rings wird durch
den Formanpassungsvermögens-Faktor
repräsentiert,
der durch folgende mathematische Beziehung dargestellt wird:
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- k
- = Formanpassungsvermögens-Faktor
- Ft
- = Tangentialbelastung
- d1
- = Nenndurchmesser
des Rings
- r1
- = radiale Wanddicke
des Rings
- E
- = Elastizitätsmodul
- l
- = Trägheitmoment
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Das
nachfolgende Beispiel veranschaulicht die hier präsentierte
Berechnung des Formanpassungsvermögens:
Wenn mittlere Größenwerte
eines Ottomotor-Rings mit einem Durchmesser von 67,1 mm verwendet
werden, ist:
Ft = 36,0 N
d1 = 67,1 mm
r1 = 2,23 mm
E
= 160 GPa
l = 0,34
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Je
größer der
Faktor k ist, desto größer wird
die Fähigkeit
des Rings sein, sich an Zylinderdeformierungen anzupassen, und desto
besser wird die Ölströmungssteuerung
sein. Da es nicht wünschenswert
ist, die Tangentialbelastung aufgrund der Zunahme von Reibungsverlusten
zu erhöhen,
bleibt nur der Elastizätsmodul
und die geometrische Form des Rings zur Verbesserung des Formanpassungsvermögens übrig.
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Ziele der Erfindung
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Das
generelle Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Ölabstreifring
für Verbrennungsmotoren
zu schaffen, der eine hohe Formanpassungsfähigkeit und optimierten spezifischen
Druck aufweist, so dass eine große Ölabstreifleistung bereitgestellt
wird, ohne dabei die Reibungsverluste zu erhöhen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist, einen Ölabstreifring zu schaffen,
wie er im vorhergehenden beschrieben wurde, der angemessene Drainagedynamiken
des abgestreiften Öl
aufweist.
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Ein
noch weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist, einen Ölabstreifring
zu schaffen, wie er im vorhergehenden beschrieben wurde, der mit
minimalen Herstellungsarbeiten erzeugt werden kann.
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Kern der Erfindung
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Wie
bereits erwähnt
bezieht sich die Erfindung auf einen Ölabstreifring für Verbrennungsmotoren,
der einen Ringkörper
aufweist, welcher rings um einen Kolben angeordnet ist, der sich
innerhalb eines Zylinders des Motors hin- und herbewegt.
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Wie
bekannt ist, weist der Ringkörper
gegenüberliegende
Seitenflächen,
eine Innenfläche,
die ein Auflager definiert, auf welchem ein elastisches Spreitzteil,
im allgemeinen in Form einer Metallfeder, aufsitzt, und eine äußere Kontaktfläche auf,
die auf der Innenseite des Zylinders aufsitzt.
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Die äußere Kontaktfläche wird
durch eine einzige fortlaufende Flächenerweiterung der Ringkörpers definiert,
der in der axialen Richtung eine Höhe aufweist, die wesentlich
geringer als die Höhe
der Innenfläche ist,
wobei jede Seitenfläche
durch wenigstens einen Seitenflächenabschnitt
definiert wird, der zur Reduzierung des Trägheitsmoments des Ringkörpers auf
seine Achse und seinen Massenmittelpunkt ausgelegt ist. Gemäß der Erfindung
ist der Ringkörper
mit Kanälen
in Form einer Vielzahl von axialen Schlitzen versehen, die umfangsmäßig beabstandet
sind und in Bezug auf die äußere Kontaktfläche radial
zurückversetzt
sind, wobei die Schlitze eine Fluidverbindung zwischen den Seitenflächen des
Ringkörpers
schaffen und zu der Innenfläche des
Ringkörpers
geöffnet
sind.
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Die
von der Erfindung vorgeschlagene Konstruktion ermöglicht nicht
nur die Reduktion der Gesamthöhe
des Rings, da sie nur eine äußere Kontaktfläche verwendet,
sondern auch die Reduktion der Reibung durch Reduzieren der Tangentialbelastung,
ohne bei dem spezifischen Druck, der für eine gewünschte Abstreifleistung erforderlich
ist, Schädigungen
zu verursachen, da die Kontaktfläche
in entsprechend geeigneter Weise reduziert ist.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nachfolgend bezugnehmend auf die anhängenden
Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen ist folgendes gezeigt:
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1 ist
eine partielle Draufsicht des Ölabstreifrings
der vorliegenden Erfindung nach einer ersten Ausführungsform.
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2 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
des Rings, die gemäß einer
Linie II-II aus 1 ausgeführt wurde.
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3 ist
eine der 2 ähnliche Ansicht, jedoch entsprechend
einer Linie III-III aus 1 ausgeführt und den Ringkörper darstellend,
der in einem Kolben innerhalb eines Zylinders angeordnet ist und
ein elastisches Spreitzteil in seiner Innenfläche aufnimmt.
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4, 5 und 6 sind
zu der von 2 ähnliche Abbildungen, die aber
drei mögliche
Alternativen für
das Profil der äußeren Kontaktfläche des
Ringkörpers
veranschaulichen.
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7 ist
eine Draufsicht des Ölabstreifringes
der vorliegenden Erfindung, die ähnlich
zu der aus 1 ist, die aber eine andere
Ausführungsform
für den
Ring darstellt. Und
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8 ist
eine vergrößerte Querschnittsansicht
der anderen Ausführungsform
des Rings, die entsprechend der Linie VIII-VIII aus 7 ausgeführt wurde.
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Detaillierte Beschreibung
der dargestellten Ausführungsformen
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Wie
dargestellt, ist der Ölabstreifring,
Gegenstand der vorliegenden Erfindung, aus Stahl, Gußeisen, einer
anderen Metalllegierung, Polymermaterial oder irgendeinem anderen
geeigneten Material hergestellt, wobei er einen Ringkörper 10 aufweist,
der in eine jeweilige Nut eines Kolbens P anzuordnen ist, welcher
Kolben ausgelegt ist, sich innerhalb eines Zylinders C eines Verbrennungsmotors
hin- und herzubewegen.
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Der
Ringkörper 10 weist
ein Paar von Endflächen 11,
die sich gegenüberliegen
und im allgemeinen parallel zueinander und orthogonal zu der axialen
Achse des Rings sind, eine Innenfläche 12 und eine äußere Kontaktfläche 13 auf,
die auf der Innenseite des Zylinders C aufsitzt, um das Schmieröl abzustreifen,
das in diesen Bereich beim Betrieb des Motors eingeleitet wird.
Die Innenfläche 12 des
Ringkörpers 10 definiert
ein Auflager, im allgemeinen in Form einer Nut 12a, die
beispielsweise ein "V" oder "U"-Profil oder eine Kombination dieser
Formen aufweist, auf welchem ein elastisches Spreitzteil "M" aufsitzt, das im allgemeinen durch eine
Metallfeder definiert wird, die dimensioniert ist, dass eine bestimmte
radiale Ausdehnungskraft auf den Ringkörper 10 ausgeübt wird.
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Gemäß der Erfindung
ist die äußere Kontaktfläche 13 durch
eine einzige fortlaufende Flächenerweiterung
des Ringkörpers 10 definiert,
die in der axialen Richtung eine Höhe h aufweist, die wesentlich
geringer als die Höhe
H der Innenfläche 12 ist.
Vorzugsweise ist die Höhe
h der äußeren Kontaktfläche 13 im
Maximum etwa die halbe Höhe
H der Innenfläche 12,
um eine entsprechende Reduktion der Tangentialbelastung Ft zu ermöglichen,
die erforderlich ist, um den gewünschten
spezifischen Druck "P0" der äußeren Kontaktfläche 13 auf
den Zylinder C aufrechtzuhalten.
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Die
hier vorgeschlagene Konstruktion gestattet die Herstellung einer
schmaleren äußeren Kontaktfläche mit
einer reduzierten Größentoleranz
in Bezug auf den Stand der Technik, eine Minimierung der Änderung des
spezifischen Druckes P
0 und eine Verbesserung
der Ölströmungssteuerung.
Durch Beibehalten von nur einer Kontaktfläche auf der äußeren Kontaktfläche
13 werden
die Änderungen
des spezifischen Druckes, die bei den Ölringen mit zwei Kontaktflächen heutzutage
auftreten, auf die Hälfte
reduziert. Aus den Daten des im vorhergehenden vorgegebenen Beispiels
weist die hier vorgeschlagene Ausführungsform die folgende Variation
des spezifischen Druckes auf:
d1 = 102,0 mm
Ft = 54 +
40% (N)
h = c = 0,8 ± 0,10
(mm)
Ft
min. = 54 N | Ft
max. = 76 N |
h min.
= 0,7 mm | h
max. = 0,9 mm |
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Aus
der vorhergehenden Formel (1) ergibt sich:
P0 min.
= 1,18 N/mm2
P0 max.
= 2,13 N/mm2
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Wie
man aus dem vorhergehenden Beispiel beobachten kann, führt die
neue Konstruktionslösung
zu einer Variation des spezifischen Druckes von etwa 80% gegenüber 134%
der gegenwertig bekannten Konstruktion.
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Zusätzlich zu
den vorher erwähnten
Größenaspekten
sind bei dem Ringkörper 10 seine
Seitenflächen 11 (oder
wenigstens eine von diesen) ausgelegt, dass das Trägheitsmoment
des Ringkörpers 20 zu
seinen Achsen hin und seinem Massenmittelpunkt reduziert ist, was
dem Ring eine größere Anpassungsfähigkeit
verleiht.
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In
den dargestellten Ausführungsformen
wird jede Seitenfläche 11 des
Ringkörpers 10 durch
einen ersten Seitenflächenabschnitt 11a definiert,
welcher orthogonal zu der axialen Achse des Ringkörpers 10 ist und
welcher die Höhe
des letzteren gleich zu der Höhe
H der Innenfläche 12 beibehält, und
folglich sind die ersten Seitenflächenabschnitte 11a der
beiden Seitenflächen 11 parallel
zueinander. Jede Seitenfläche 11 weist
ferner einen zweiten Seitenflächenabschnitt 11b auf,
der sich von dem ersten Seitenflächenabschnitt 11a zu
der benachbarten Kante der äußeren Kontaktfläche 13 des
Ringkörpers 10 radial
nach außen
erstreckt. Gemäß den dargestellten
Ausführungsformen
laufen beide zweite Seitenflächenabschnitte 11b auf
die äußere Kontaktfläche 13 hin
gegenseitig zusammen.
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Während die
Zeichnungen nur eine Konstruktionsform der Seitenflächen 11 veranschaulichen,
versteht es sich von selbst, dass sie andere Konfigurationen aufweisen
können.
Zum Beispiel kann nur eine der Seitenflächen 11 durch zwei
ausgeprägte
Seitenflächenabschnitte
definiert sein. Eine der Seitenflächen 11 würde durch
einen ersten Seitenflächenabschnitt 11a ganz
definiert werden, während
die andere Seitenfläche 11 teilweise
durch einen ersten Seitenflächenabschnitt 11a definiert
würde und
durch einen zweiten Seitenflächenabschnitt 11b vervollständigt würde, der
ausgelegt ist, um die Höhe
des Ringkörpers 10 zu
der äußeren Kontaktfläche 13 hin
zu reduzieren. Bei einer möglichen
alternativen Konstruktion würde
die andere Seitenfläche 11 ganz
durch den zweiten Seitenflächenabschnitt 11b definiert
werden, der sich von der Innenfläche 12 bis
zu der äußeren Kontaktfläche 13 erstreckt
und die erforderlich Reduktion der Höhe des Ringkörpers 10 erzeugt.
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Es
versteht sich ferner von selbst, dass andere geometrische Formen
verwendet werden können,
vorausgesetzt, dass sie den gleichen Effekt in Bezug auf einen Anpassungssvermögens-Faktor
zur Folge haben.
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Wir
können
zum Beispiel den gleichen Otto-Ölabstreifring
mit einem Durchmesser von 67,1 mm, der in der vorhergehenden Berechnung
des Anpassungsvermögens
verwendet wurde, vergleichen:
Ft = 36,0 N
d1 = 67,1 mm
r1
= 2,23 mm
E = 160 GPa
l = 0,241 mm4
K
= 0,98 (188% besser)
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In
Bezug auf die vorliegende Technik verbessert somit die Geometrie
des Rings die Fähigkeit
des Rings sich an Deformationen des Zylinders anzupassen, wobei
folglich die Ölströmungssteuerung
verbessert wird.
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Die
Konstruktion der vorliegenden Erfindung macht es möglich, eine
Torsion des Rings zu bewirken, wenn er eingeengt wird. Eine derartige
Wirkung kann als Hilfe zur Steuerung eines Verbrauchs von Schmieröl nützlich sein
und kann bei normalen Ölabstreifringen
nicht angewendet werden, da ihre Kontaktflächen zwei Kontaktoberflächen haben
und die Torsion den Kontakt von einer der Flächen beeinträchtigen
würde,
wobei demzufolge die Leistung der Ringfunktionen beeinträchtigt würde. Auch
dadurch, dass die Kontaktfläche
nur als das konstruktiontechnische Element ihrer äußeren Kontaktfläche dient,
entgegen dem Stand der Technik, der das Vorhandensein zweier Kontaktflächen und
einer Ausnehmung erfordert, gestattet die Neugestaltung einfach,
Ringe mit einer geringeren Höhe
als die nach dem Stand der Technik zu erhalten. So wird eine Zunahme
des Anpassungsvermögens
des Rings, verbunden mit einer Gewichtsreduktion des Kolbens und
den daraus folgenden Vorteilen, geschaffen.
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Bei
der in 1, 2 und 3 dargestellten
Ausführungsform
ist die äußere Kontaktfläche 13 zylindrisch
und im allgemein orthogonal und symmetrisch in Bezug auf eine Ebene,
die orthogonal zu der axialen Achse des Ringkörpers 10 ist und letztere
median schneidet.
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Die äußere Kontaktfläche 13 kann
jedoch konisch sein, wie es in 4 dargestellt
ist, und kann zudem in der Nähe
ihres peripheren Randes mit größerem Durchmesser
eine abgesenkte Stufe 13a aufweisen, wie es in 5 dargestellt
ist. Eine weitere beispielhafte Ausführungsform für die äußere Kontaktfläche 13 ist
in 6 gezeigt, in welcher die äußere Kontaktfläche 13 durch
eine Fläche
mit einem konvex gekrümmten
Profil definiert wird, welches auch symmetrisch in Bezug auf die
mittlere Ebene sein kann, die orthogonal zu der axialen Achse des
Ringkörpers 10 ist.
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Der
Ringkörper 10 ist
ferner mit Kanälen 15 und 16 ausgestattet,
die sich längs
wenigstens eines Teils der Ringhöhe
erstrecken und die in Bezug auf die äußere Kontaktfläche 13 radial
zurückversetzt
sind. Bei den in 1, 2, 3 und 4 dargestellten
Konstruktionen schaffen die Kanäle 15 eine
Fluidverbindung zwischen den Seitenflächenabschnitten 11b,
die einander gegenüberliegen
und von den benachbarten Wänden
des Kolbens P beabstandet sind, wenn der Ringkörper 10 auf diesem
angeordnet wird. Diese Konstruktion der Kanäle 15 ermöglicht,
dass das Öl
von der Wand des Zylinders C abgestreift wird und in das Kurbelgehäuse leichter
geleitet wird.
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Wenn
der Ringkörper 10 mit
einer Nut 12a in seiner Innenfläche 12 ausgestattet
ist, sind die Kanäle 15, 16 in
das Innere der Nut 12a geöffnet. Bei den dargestellten
Ausführungsformen
weisen die Kanäle 15, 16 die
Form von axialen Schlitzen auf, die zu Innenfläche 12 des Ringkörpers 10 geöffnet sind.
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Wegen
der Komplexität
der Herstellung der Vertiefungen in der axialen Richtung (der Höhe) kann
der Ringkörper
beispielsweise aus einer gesinterten Metalllegierung hergestellt
werden, wodurch die bevorzugte Endform auf produktivere und wirtschaftlichere
Weise erhalten wird, insbesondere wenn die Kanäle 15, 16 in Form
von axialen Schlitzen erzeugt werden.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform weisen die Kanäle 15 ein
rechteckiges Profil auf, das zum Beispiel durch spanabhebende Formgebung,
in der axialen Richtung, der Innenfläche 12 des Ringkörpers 10 erhalten
wird, der aus einem Rohling eines geeigneten Materials geformt wird.
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Auch
wenn der Ring beispielsweise durch Sintertechnikverarbeitung erhalten
wird und in einer Form hergestellt ist, die nahe bei seiner Endform
liegt, können
die Kanäle 16 etwa
die Form eines geöffneten
und abgerundeten "V" aufweisen, wobei
sich die äußeren Enden
ihrer Seitenwände
mit den benachbarten konvexen Abschnitten der Innenfläche 12 des
Ringkörpers 10 decken,
wobei sie letzterem einen sinusförmigen
Innenumrumriß oder
eine andere Kombination von tangierenden Kurven geben, wie es in 7 dargestellt
ist.
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Die
in 7 und 8 dargestellte Konstruktionsalternative
verwendet eine Form, die besser an das Herstellungsverfahren mittels
Sintertechnik angepaßt
ist, was in einer Steigerung von Produktivität und Qualität (für das Verfahren)
resultiert, da es den (Faktors von) Spannungskonzentration in Bezug
auf das rechteckige Profil, das in 1 dargestellt
ist, vermindert und gestattet, dass das Gesinterte viel effizienter
aus dem Formwerkzeug extrahiert wird.
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Obgleich 7 und 8 die
Kanäle 16 mit
einer radialen Erweiterung darstellen, die zum Erzeugen einer Fluidverbindung
zwischen den gegenüberliegenden
Seitenflächenabschnitten 11b,
die von den benachbarten Wänden
des Kolbens P beabstandet sind, unzureichend ist, versteht es sich
von selbst, dass gemäß der Erfindung
die Kanäle 16,
die hier in Form eines geöffneten
und gerundeten "V"s vorliegen, zur
Schaffung der Verbindung entsprechend der in 1, 2, 3 und 4 beispielhaft
dargestellten Form dimensioniert sind.
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Wie
im vorhergehenden beschrieben wurde, können die Kanäle 15, 16 mit
einer längeren
oder kürzeren
radialen Erweiterung dimensioniert sein, so lange sie nur eine Verbindung
zwischen den gegenüberliegenden
Seitenflächenabschnitten 11a schaffen,
die auf den benachbarten Wänden
der Kolbennut aufsitzen, oder auch zwischen den gegenüberliegenden
Seitenflächenabschnitten 11b des
Rings, welche von den benachbarten Wänden der Kolbennut beabstandet
sind. Die Kanäle 15, 16 können in
anderen Formen vorliegen, wie beispielsweis als trapezoidförmige, dreieckige
Formen oder Kombination von tangierenden Kurven oder anderen.
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Es
versteht sich von selbst, dass die äußere Kontaktfläche 13 durch
chemische oder physikalische Prozesse oder einer Kombination derselben
modifiziert werden kann, wobei eine Materialschicht 13b erzeugt wird,
die gegen Abnutzung, Kolbenfressen und Reibung resistent ist.
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Es
ist allgemeine Praxis in der Industrie, Phasenumwandlungen, wie
beispielsweise durch Wärmebehandlungen
von Abschrecken und Härten
durch Kühlen;
Beschichtungen, entweder mit Hilfe von Elektrizität oder nicht,
wie beispielsweise Metallisieren mit Chrom oder Nickel; durch physikalische
Dampfbeschichtung und durch chemische Dampfbeschichtung; thermisches
Spritzen; temperaturunterstützte
Diffusion, wie beispielsweise Nitrieren, Karburieren (Einsatzhärtung, Aufkohlen),
Boronieren und Eisen-Oxidation zu verwenden, um den Effekt der Verbesserung
von Widerstandsfähigkeit
gegen Abnützung,
Verschleiß und
Reibung zu erreichen.
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Alternative
Ausführungsformen
sollen von Experten wenn möglich
konstruiert werden und sollen im Umfang der Ansprüche eingeschlossen
sein. Die vorhergehende Beschreibung ist daher vielmehr veranschaulichend
als den Schutzumfang der Erfindung einschränkend gedacht. Alle naheliegenden Änderungen
und Modifikationen liegen innerhalb des Schutzumfangs, wie er durch
die anhängenden
Ansprüche
definiert ist.