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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Speichern von Betriebszustandsdaten eines elektromotorischen Antriebes einer eine Vielzahl von einzelmotorisch angetriebenen Arbeitsstellen umfassenden Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie einen Antrieb für eine einzelmotorisch angetriebene Komponente einer Arbeitsstelle einer Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 9.
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Aus der
EP 0 155 472 B1 ist ein Verfahren zur dezentralen Antriebssteuerung einer Offenend-Spinnmaschine bekannt, die Spinnmotoren umfasst, denen jeweils ein der Steuerung des Spinnmotors dienender Mikroprozessor zugeordnet ist. Der Mikroprozessor steht seinerseits mit einer übergeordneten zentralen Führungseinheit in Verbindung, in der Daten, die von den Mikroprozessoren bereitgestellt werden, zu Überwachungs- und Steuerzwecken gespeichert werden.
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Aus der
DE 44 04 243 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Offenend-Rotorspinneinheit einer Textilmaschine mit einem einzelmotorischen Antrieb eines Spinnrotors bekannt, die einen Spinnstellenrechner und einen nicht flüchtigen Speicher in Form eines EEPROM's umfasst. Gemäß dem Verfahren werden verschiedene Betriebsphasen des Antriebes nach vorgegebenen Funktionen geregelt. Hierzu werden Betriebszustandsdaten des Antriebes, wie die zugeführte elektrische Energie, kontinuierlich erfasst.
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Dabei wird der Istwert-Verlauf mit einem der Betriebsphase zugeordneten Sollwert-Verlauf kontinuierlich verglichen. Der EEPROM dient der Hinterlegung des Sollwert-Verlaufes der Betriebsphasen, die mit den Betriebsphasen des Antriebes, die mit denen des Spinnrotors korrespondieren, verglichen werden, sowie von Grenzwerten für die Abweichung von diesen Sollwerten. Mit dem Überschreiten eines Grenzwertes wird die Abschaltung des Antriebes des Spinnrotors eingeleitet, um diesen vor signifikanten Schäden zu bewahren. Derartige Grenzwertüberschreitungen werden in dem Spinnstellenrechner hinterlegt, um für den Fall eines wiederholten Stillsetzens der Offenend-Rotorspinneinheit ein zusätzliches Alarmsignal zu generieren.
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Als nachteilig an diesen Verfahren erweist sich, dass eine fortlaufende Erfassung von Betriebszustandsdaten des einzelmotorischen Antriebes des Spinnrotors, die die Ableitung einer Fehlerhistorie zulassen, nicht erfolgt.
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Die
DE 100 49 506 A1 offenbart ein Verfahren, bei dem ein Betriebszustand eines Elektromotors überwacht und in einem Speicherelement Allgemeintrend-, Prognose-, Diagnose- und Gefahrensituationsinformationen gespeichert werden. Das Speicherelement kann als Flashspeicher ausgebildet sein.
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Bei der
DE 100 24 636 A1 geht es um ein Verfahren zum nichtflüchtigen Speichern eines Betriebsdatenwerts eines Elektromotors. Als Speichermedien werden EEPROM oder Flash-ROM vorgeschlagen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, welches die Erfassung von Betriebszustandsdaten des Antriebes ermöglicht, um unabhängig von seiner Verwendung an einer Textilmaschine aus den gespeicherten Daten eine Fehlerhistorie ableiten zu können, sowie einen Antrieb bereitzustellen, der eine einfache und kostengünstige Durchführung des Verfahrens ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Bezüglich des Antriebes wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 9 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass Fehlercodes, die die Betriebszustandsdaten des Antriebes charakterisieren, in einem in den Prozessor integrierten, als nicht flüchtiger Speicher ausgebildeten Flash-Speicher hinterlegt werden. Die erfindungsgemäße Hinterlegung der Fehlercodes in dem in den Prozessor integrierten Flash-Speicher hat den Vorteil, dass die während des Betriebes des Antriebes abgespeicherten Fehlercodes beim Ausbau desselben beziehungsweise durch den Ausbau der angetriebenen Komponente mitsamt dem Antrieb nicht verloren gehen, sondern einer nachfolgenden Analyse zugänglich sind.
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Ein Zugriff auf einen Arbeitsstellenrechner der jeweiligen Arbeitsstelle der Textilmaschine, wie es gemäß dem Stand der Technik erforderlich wäre, ist dabei für eine Auswertung der erfassten Betriebszustandsdaten nicht erforderlich. Auf diese Weise lassen sich Betriebszustandsdaten, wie zum Beispiel eine Drehzahlüberschreitung oder eine Drehzahlunterschreitung eines Spinnrotors, ein Spannungsausfall beziehungsweise Spannungsabfall an einem der einzelmotorischen Antriebe beispielsweise der Spinn- oder Spulstelle oder auftretende Kommunikationsprobleme an einer Spinnstelle oder einer Spulstelle zwischen dem Antrieb und dem zugehörigen Arbeitsstellenrechner erfassen, protokollieren und der nachträglichen Auswertung zuführen.
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Erfindungsgemäß kann der Flash-Speicher in mehrere beschreib- und löschbare Speichersektoren unterteilt werden, in denen ein Steuerungsprogramm sowie die erfassten Fehlercodes des Antriebes hinterlegt werden, wobei zumindest zwei der Speicherung der Fehlercodes dienende Speichersektoren zirkulär beschrieben werden können. Hierzu wird die Löschung eines Speichersektors zur Fortführung der Speicherung erst nach dem vollständigen Beschreiben aller Speichersektoren durchgeführt. Dadurch sind die gespeicherten Fehlercodes zumindest des einen Speichersektors bis zum vollständigen Beschreiben des anderen Speichersektors verfügbar, da erst mit Erreichen dieses Status' der andere Speichersektor gelöscht wird. Somit lässt sich zumindest der Inhalt eines Speichersektors zur Analyse auslesen, im günstigsten Fall steht der Inhalt aller Speichersektoren zur Verfügung. Durch die lückenlose Erfassung der Fehlercodes ist somit im Umfang der abgespeicherten Daten eine Betrachtung der Historie des Antriebes möglich, die Rückschlüsse auf die Betriebszustandsdaten des Antriebes zum Zeitpunkt eines Fehlers ermöglichen, die Fehlerereignisse des Antriebes oder Fehlerereignisse einer von dem Antrieb angetriebenen Komponente der Arbeitsstelle, die den Betriebszustand des Antriebes beeinflussen, darstellen.
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Zudem weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil auf, dass die Anzahl der durchzuführenden Löschzyklen reduziert wird, die zur permanenten Erfassung der Fehlercodes notwendig sind, ohne dass eine Einschränkung des zu erfassenden Datenaufkommens erforderlich wird. Im Allgemeinen wird die Anzahl garantierter Schreib- und Löschzyklen des Flash-Speichers seitens der Hersteller derartiger Speichermedien mit cirka 10.000 angegeben. Durch das zirkuläre Beschreiben der Speichersektoren sowie das Löschen eines der Speichersektoren erst nach dem vollständigen Beschreiben aller Speichersektoren, wird die Lebensdauer des Flash-Speichers erheblich erhöht. Somit kann die beschränkte Anzahl von durchführbaren Löschzyklen auf die gesamte Lebensdauer des Antriebes ausgedehnt werden.
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Insbesondere kann das Löschen eines Speichersektors zirkulär in der Reihenfolge ihres vollständigen Beschreibens durchgeführt werden. Auf diese Weise wird bei einem Ausfall des Antriebs eine chronologische Analyse der hinterlegten Fehlercodes möglich.
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Vorzugsweise kann eine in den Speichersektoren hinterlegte Steuerungsroutine, die zur Erfassung und Abspeicherung der Betriebszustandsdaten schreibend auf mindestens einen der zwei Speichersektoren zugreift, temporär in einen flüchtigen Speicher ausgelagert werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass zur Ausführung der Steuerungsroutine der beschränkt vorhandene Speicherplatz des flüchtigen Speichers nur für den Zeitraum der Fehlercodeerfassung belegt wird, und ansonsten ausschließlich dem Steuerungsprogramm des Antriebs zur Verfügung steht.
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Eine vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass in den Speichersektoren initiale Daten des Antriebes bei dessen Erstmontage hinterlegt werden können. Auf diese Weise stehen zum Zeitpunkt der Auswertung der Historie des Antriebes Referenzdaten zur Verfügung, die einen direkten Vergleich erlauben. Um ein versehentliches Überschreiten dieser Daten zu verhindern, können diese Daten bei einem Löschvorgang temporär in den flüchtigen Speicher ausgelagert und nach erfolgtem Löschen des betroffenen Speichersektors wieder in diesen zurückgeschrieben werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Prozessor zur Durchführung eines schreibenden Zugriffs auf den Flash-Speicher in einen sicheren Betriebsstatus überführt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Prozessor zu diesem Zeitpunkt keine anderen Aufgaben im Rahmen der Steuerung des Antriebes der anzutreibenden Komponente der Arbeitsstelle der Textilmaschine wahrnimmt, die die Erfassung der erfassten Betriebszustandsdaten verhindern oder zumindest verändern können.
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Vorteilhafterweise kann ein im Flash-Speicher implementierter Zähler bei jedem Reset des Prozessors inkrementiert werden. Dies dient der Dokumentation der Anzahl an Resets des Prozessors. Der jeweilige Stand des Zählers wird dabei bei jedem Erfassen und Abspeichern eines Fehlercodes im Flash-Speicher hinterlegt. Auf diese Weise kann bei der Auswertung festgestellt werden, ob die Zeit zwischen zwei erfassten und abgespeicherten Fehlercodes kontinuierlich aufgezeichnet wurde, das heißt, ob zwischen der Protokollierung zweier Fehlercodes ein Reset des Steuerungsprogrammes stattgefunden hat.
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Insbesondere können im Flash-Speicher die Betriebsstunden des Elektromotors erfasst werden. Der Betriebsstundenzähler kann dabei als eine Echtzeiterfassung ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Elektromotors realisiert werden. Dies erlaubt die Beurteilung von auftretenden Fehlern hinsichtlich ihrer Quantität innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Ebenso kann die Zahl der Betriebsstunden des Elektromotors für eine Entscheidung darüber herangezogen werden, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder nicht.
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Alternativ zur Echtzeiterfassung kann eine relative, auf den jeweiligen Zeitpunkt der Inbetriebnahme beziehungsweise Wiederinbetriebnahme des Elektromotors abstellende zeitliche Erfassung vorgenommen werden.
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Des Weiteren können den erfassten Betriebszustandsdaten Ereigniszeiten zugeordnet werden. Somit lässt sich ausgehend von der erstmaligen Inbetriebnahme oder gemäß der alternativen Ausführung vom letzten Neustart des Prozessors beziehungsweise des Elektromotors der Zeitraum ableiten, in welchem die Betriebszustandsdaten respektive die korrespondierenden Fehlercodes erfasst wurden. Die Ereigniszeiten ermöglichen die Rückschlussnahme auf die Häufigkeit des Auftretens eines bestimmten Betriebszustandes.
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Es wird weiter vorgeschlagen, dass der Prozessor zur Steuerung der Erfassung und Hinterlegung von Fehlercodes, die die Betriebszustandsdaten des Antriebes charakterisieren, in dem in den Prozessor integrierten, als nicht flüchtiger Speicher ausgebildeten Flash-Speicher eingerichtet ist. Verfahrensgemäß im Flash-Speicher hinterlegte Fehlercodes stehen somit unabhängig von einer Verbindung des Antriebs mit der Textilmaschine zur Auswertung der Fehlerhistorie zur Verfügung.
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Der Antrieb kann mitsamt der anzutreibenden Komponente, wie zum Beispiel einem Spinnrotor oder einer Auflösewalze, aus der Arbeitsstelle der Textilmaschine entfernt werden, ohne dass es zu einem Datenverlust der bis zu diesem Zeitpunkt erfassten Betriebszustandsdaten kommt. Die Verwendung des in den Prozessor integrierten Flash-Speichers für die Betriebszustandsdatenerfassung weist zudem den Vorteil auf, dass der Verzicht auf einen zusätzlich einzubauenden Speicher möglicht ist, was zu einer kostengünstigeren Ausführung des Antriebes beiträgt. Der Speicherbedarf an einem Spinnstellenrechner, wie er gemäß dem Stand der Technik vorgesehen ist, wird gleichfalls reduziert.
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Vorteilhafterweise kann die Steuerungseinrichtung in den Antrieb integriert sein. Dies hat den Vorteil, dass die während des Betriebes des Antriebes in dem nicht flüchtigen Speicher abgespeicherten Fehlercodes beim Ausbau desselben beziehungsweise der durch den Antrieb angetriebenen Komponente mitsamt dem Antrieb nicht verloren gehen, sondern einer nachfolgenden Analyse zugänglich sind. Vorzugsweise ist die Steuerungseinrichtung im Inneren eines den Antrieb umschließenden Gehäuses angeordnet.
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Des Weiteren kann der Antrieb mit einer externen Datenverarbeitungsvorrichtung verbindbar sein, mittels derer die mindestens zwei der Abspeicherung der Fehlercodes dienenden Speichersektoren auslesbar sind. Dies ermöglicht zum einen die Analyse des betreffenden Antriebes im eingebauten Zustand der Komponente in der Vorrichtung. Zum anderen kann der Antrieb ausgebaut und separat einer Analyse zugeführt werden, ohne auf die Zugänglichkeit von in der Vorrichtung hinterlegten Daten angewiesen zu sein.
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Insbesondere kann der Elektromotor einen Betriebsstundenzähler aufweisen, um eine chronologische Analyse der auftretenden Fehlercodes zu ermöglichen und um Rückschlüsse über die Gesamtbetriebsdauer des Elektromotors zuzulassen, die als Kriterium hinsichtlich der Durchführung einer eventuell erforderlichen Reparatur herangezogen werden kann.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisiert dargestellten Blockschaltbildes des erfindungsgemäßen Antriebes näher erläutert.
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1 zeigt in schematisierter Darstellung einen erfindungsgemäßen Antrieb 1 einer Komponente einer Textilmaschine, dem eine Steuerungseinrichtung 2 zugeordnet ist, die in den Antrieb 1 integriert ist. Bei der Komponente kann es sich insbesondere um einen Rotormotor handeln. Vorzugsweise ist die Anordnung der Steuerungseinrichtung 2 im Inneren eines den Antrieb 1 umschließenden, nicht dargestellten Gehäuses vorgesehen. Die Steuerungseinrichtung 2 umfasst eine Regelelektronik 3 sowie einen Prozessor 4. In den Prozessor 4 sind ein Analog/Digital-Wandler 5, ein flüchtiger Speicher 6 (RAM), ein nichtflüchtiger Speicher in Form eines Flash-Speichers 7 sowie ein Flash-Interface 8, das der Kommunikation zwischen dem flüchtigen Speicher 6 (RAM) und dem Flash-Speicher 7 dient, und ein Kommunikationsbaustein 9 (UART – universeller asynchroner Empfänger und Sender) integriert. Der Kommunikationsbaustein 9 kann als ein eigenständiger Chip der Steuerungseinrichtung 2 oder als eine Teilfunktion im Prozessor 4 realisiert sein.
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Der prozessorinterne Flash-Speicher 7 besteht aus mehreren Speichersektoren 11, 12, 13, 14, die der permanenten Hinterlegung eines Steuerungsprogrammes sowie der Speicherung von die Betriebszustandsdaten charakterisierenden Fehlercodes, die Fehlerereignisse des Antriebes 1 oder einer mittels des Antriebes 1 angetriebenen Komponente darstellen, dienen. Dabei erfolgt eine Aufteilung der Speichersektoren 11, 12, 13, 14 in der Hinterlegung des Steuerungsprogrammes dienende Applikationssektoren 13, 14 und zumindest zwei zusammenhängende Fehlerspeichersektoren 11, 12. Die der Hinterlegung des Steuerungsprogrammes beziehungsweise der Speicherung der Fehlercodes dienenden Speichersektoren 11, 12, 13, 14 des Flash-Speichers 7 sind nur sektorweise löschbar, ermöglichen aber ein sequentielles Beschreiben der einzelnen Speichersektoren 11, 12, 13, 14. Das Löschen und das Beschreiben der Applikationssektoren 13, 14 erfolgt nur im Bedarfsfall bei einem notwendig werdenden Austausch des Steuerungsprogrammes.
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Über die Regelelektronik 3 werden die von dem im Prozessor 4 verarbeiteten Steuerungsprogramm generierten Befehle, die den Betriebszustand des Antriebs 1 verändern sollen, umgesetzt und an den Antrieb 1 weitergeleitet. In umgekehrter Richtung werden die vom Antrieb 1 erfassbaren Betriebszustandsdaten entweder direkt an das Steuerungsprogramm weitergeleitet oder durch den A/D-Wandler 5 in entsprechende vom Steuerungsprogramm verarbeitbare Signale umgewandelt.
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Wird auf Grund der erfassten Betriebszustandsdaten durch das Steuerungsprogramm ein Fehlerereignis diagnostiziert, wird der dieses Fehlerereignis eindeutig charakterisierende Fehlercode in einem der Speichersektor 11, 12 gespeichert. Hierzu wird der Fehlercode mittels einer Steuerungsroutine über das Flash-Interface 8 an die Speichersektor 11, 12 weitergeleitet. Um einen willkürlichen Schreibvorgang in einen der beiden Speichersektoren 11, 12 zu verhindern, ist eine Logik 10 vorgesehen, die die Steuerung der Schreib- und Löschvorgänge vornimmt. Die dem Flash-Speicher 7 vorgeschaltete Logik 10 steuert den in den Speichersektoren 11, 12 zu speichernden Datenfluss und überwacht zudem den Grad der Kapazitätsauslastung der Speichersektoren 11, 12.
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Zum Beschreiben der Speichersektoren 11, 12 wird der Prozessor 4 temporär in einen sicheren Betriebsstatus überführt, in dem dieser keine anderen Aufgaben im Rahmen der Steuerung des Antriebs 1 wahrnehmen kann, die die Erfassung der erfassten Betriebszustandsdaten verhindern oder zumindest verändern könnten. Die den Schreibvorgang ausführende Steuerungsroutine wird für die Dauer des Schreibvorganges aus einem der Speichersektoren 13, 14 in den flüchtigen Speicher 6 übertragen.
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Das Beschreiben und Löschen der Speichersektoren 11, 12 erfolgt zirkulär. Zunächst werden durch die Logik 10 nur in einem der beiden Speichersektoren 11, 12 Fehlercodes abgespeichert, bis dessen Speicherkapazität erschöpft ist. Im Anschluss daran wird der noch unbeschriebene Speichersektor 12 beschrieben. Mit dem Erreichen der Kapazitätsgrenze des zweiten Speichersektors 12 wird durch die Logik 10 der zuerst beschriebene Speichersektor 11 vollständig gelöscht, um im Anschluss an den Löschvorgang wieder sukzessiv beschrieben zu werden. Erst wenn der Speichersektor 11 erneut vollständig mit Daten in Form von Fehlercodes gefüllt wurde, wird der nachfolgende Speichersektor 12 ebenfalls gelöscht und erneut beschrieben. Somit wird sichergestellt, dass zumindest die zuletzt aufgezeichneten Fehlercodes ausgelesen werden können, wenn es zu einer Unterbrechung der Spannungsversorgung im Zeitpunkt des Löschens oder nach dem Löschen kommt.
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Beispielhaft werden die zu erfassenden Betriebszustandsdaten anhand des als Rotormotor ausgebildeten Antriebes 1 erläutert, dessen Rotorschaft als Läufer des Antriebes 1 ausgeführt ist. Der Rotorschaft kann dabei vorzugsweise magnetisch gelagert sein. Für einen derartigen Antrieb 1 ist beispielsweise die Erfassung der Drehzahl relevant, um anhand von Grenzwerten ein Über- oder Unterschreiten der Drehzahl zu erfassen. Ebenso ist die Überwachung des Spannungsverlaufes während des Betriebes des Antriebes 1 und des Magnetlagers ein wichtiges Kriterium, um bei auftretenden Ausfällen des Antriebes 1 Rückschlüsse auf die Ursache zuzulassen. Des Weiteren sind insbesondere bei der Magnetlagerung die Fälle relevant, bei denen der Rotorschaft nicht von den Lagern abhebt oder wenn unzulässige Stromwerte in der Spule des Magnetlagers beim Beschleunigen, beim Bremsen beziehungsweise im stationären Betrieb des Antriebes 1 auftreten. Weitere zu erfassende Betriebszustände sind in Abhängigkeit vom Einsatz des erfindungsgemäßen Antriebes 1 an einer Komponente durch entsprechende komponentenspezifische Kriterien vorgebbar. Die Betriebsdaten werden sowohl beim Auftreten eines Fehlers im Antrieb 1 selbst, als auch bei dem Auftreten eines Fehlers der angetriebenen Komponente beziehungsweise der Arbeitsstelle erfasst.
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Um die in den Speichersektoren 11, 12 gespeicherten Daten zu visualisieren, können diese über den Kommunikationsbaustein 9 an ein internes Bussystem einer Vorrichtung, deren mit dem erfindungsgemäßen Antriebs 1 anzutreibende Komponente Bestandteil der Vorrichtung ist, oder an eine externe Datenverarbeitungsvorrichtung übertragen werden. Hierzu kann der Prozessor 4 an ein Bussystem der externen Datenverarbeitungseinrichtung angeschlossen werden, um die auszuwertenden Daten zu übertragen. Unabhängig von diesen Arten der Datenübertragung und -auswertung ermöglicht die Verwendung des prozessorinternen Flash-Speichers 7 als Speicher den Ausbau des Antriebs 1 aus der Vorrichtung, um diesen direkt auszulesen, ohne auf diese zurückgreifen zu müssen oder ein entsprechendes Daten-verarbeitungsgerät an die Vorrichtung anschließen zu müssen.
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Den die Betriebszustandsdaten charakterisierenden Fehlercodes werden entsprechende Fehlerereigniszeiten zugeordnet, die eine chronologische Analyse der aufgetretenen Betriebszustände des Antriebes 1 im Fehlerfall ermöglichen. Hierzu ist ein Betriebsstundenzähler in den Antrieb 1 implementiert, der jedem Fehler-ereignis eine Ereigniszeit in Form eines Zeitstempels zuweist. Der Betriebsstundenzähler kann dabei als eine Echtzeiterfassung ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Antriebes 1 realisiert werden. Alternativ kann eine relative, auf den jeweiligen Zeitpunkt der Inbetriebnahme beziehungsweise Wiederinbetriebnahme des Antriebes 1 abstellende zeitliche Erfassung vorgenommen werden. Somit lässt sich ausgehend vom letzten Neustart des Prozessors 4 beziehungsweise des Antriebes 1 der Zeitraum ableiten, in welchem die Betriebszustandsdaten respektive die korrespondierenden Fehlercodes erfasst wurden.
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Da während des Betriebes des Antriebs 1 Situationen auftreten können, die einen Neustart (Reset) des Steuerungsprogrammes erforderlich machen, ist im Flash-Speicher 7 ein Zähler implementiert ist, der bei jedem Reset inkrementiert wird. Der aktuelle Zählerstand wird vom Prozessor 4 protokolliert und in dem jeweils zu beschreibenden Speichersektor 11, 12 zusammen mit dem zu protokollierenden Fehlercode hinterlegt. Auf diese Weise kann bei der Auswertung festgestellt werden, ob zwischen zwei protokollierten Fehlercodes ein Reset des Steuerungsprogrammes stattgefunden hat.