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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit wenigstens einem
Ein-/Ausstiegsbereich und einem Fußbodenaufbau. Ein solches Schienenfahrzeug
entspricht dem typischen Aufbau von Schienenfahrzeugen, wobei in
dem Ein-/Ausstiegsbereich
naturgemäß eine Fahrzeugtür angeordnet
ist, und zwar relativ zu einem Fußboden des Schienenfahrzeugs,
so dass Fahrgäste
das Schienenfahrzeug in geeigneter Art und Weise verlassen und betreten
können.
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Bei
Schienenfahrzeugen kann sich die Problematik ergeben, dass sie auf
unterschiedlichen Gleisstrecken eingesetzt werden sollen, wobei
die Höhe
der der Gleisstrecke zugehörigenden
Bahnsteige variieren kann. Unter solchen Umständen ist es erforderlich, den
Ein-/Ausstiegsbereich so zu gestalten, dass verschiedenen Bahnsteighöhen Rechnung getragen
werden kann. Dabei besteht allgemein die Aufgabe, für beispielsweise
Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Personen einen ebenerdigen Einstieg
zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck ist es bekannt, so genannte Einstiegshilfen einzusetzen,
die im Ein-/Ausstiegsbereich angeordnet sind und dazu geeignet sind,
in eingeschränktem
Maße unterschiedliche Bahnsteighöhen auszugleichen
oder den Einstieg in das Fahrzeug von verschiedenen Bahnsteighöhen aus
zu ermögilchen.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Schienenfahrzeug
anzugeben, bei dem eine Anpassung an verschiedene vorgegebene Bahnsteighöhen vereinfacht
wird.
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Diese
Aufgabe wird bei einem eingangs genannten Schienenfahrzeug dadurch
gelöst,
dass der Fußbodenaufbau
modular ausgeführt
ist und Komponenten umfasst, die ein Anheben des Fußbodens
aus einer Ausgangshöhenlage
in eine andere Höhenlage gestatten.
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In
Folge der modularen Ausführung
des Fußbodenaufbaus,
der wenigstens zwei Höhenlagen
des Fußbodens
gestattet, ist es möglich,
die Fußbodenhöhe an vorhandene
Gegebenheiten von Bahnsteigen anzupassen. Auf diese Weise wird erreicht,
dass ein derart ausgeführtes
Schienenfahrzeug auf verschiedenen Gleisstrecken mit jeweils zugehöriger Bahnsteighöhe einsetzbar
ist, und zwar durch entsprechende Um- bzw. Nachrüstung des Fußbodenaufbaus.
Dabei wird von den Komponenten Gebrauch gemacht, die ein Anheben
des Fußbodens aus
einer Ausgangshöhenlage
in eine andere Höhenlage
gestatten. Dabei sind aus dem Stand der Technik Maßnahmen
bekannt, den Fußboden
in herkömmlicher
Weise an Seitenwänden
des Wagenkastenrohbaus anzubinden. Der hier vorgestellte modulare
Fußbodenaufbau
umfasst weitere Komponenten, die ein Anheben des Fußbodens
ermöglichen,
so dass dieser an einem typischer Weise höheren Platz an den Seitenwänden des
Wagenkastenrohbaus befestigbar ist. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft,
wenn der Fußbodenaufbau
als Komponente eine Fußbodenabstützung umfasst,
die zur seitlichen Befestigung des Fußbodens an dem Wagenkastenrohbau des
Schienenfahrzeugs ausgebildet ist. Eine solche Fußbodenabstützung kann
beispielsweise in Form eines Winkelprofils vorliegen, das mit seinem
einen Schenkel an der Seitenwand des Wagenkastenrohbaus und mit
seinem anderen Schenkel an der Unterseite des Fußbodens angebracht wird.
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Es
ist von Vorteil, wenn die andere Höhenlage oberhalb der Ausgangshöhenlage
liegt, denn in diesem Fall kann die Ausgangshöhenlage beispielsweise der
technisch minimal realisierbaren Bahnsteighöhe angepasst sein, so dass
in diesem Fall eine besonders einfache Gesamtkonstruktion vorliegt.
Für weniger
vertretende Bahnsteighöhen
können
dann Umrüst-
bzw. Nachrüstmaßnahmen
getroffen werden, um den Fußboden
auf die geeignete Höhe
anzuheben.
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Typischer
Weise wird die Fußbodenabstützung zur
Einnahme der anderen Höhenlage
des Fußbodens
in einem Zwischenraum zwischen der Fußbodenunterseite und einem
Unterbau des Wagenkastenrohbaus angeordnet sein. Soweit erforderlich, können neben
der Fußbodenabstützung zur
Seitenwand hin weitere Stützelemente
vorgesehen sein, die zwischen dem Wagenkastenunterbau und dem Fußboden verlaufen.
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Es
ist hervorzuheben, dass Anbindungen zwischen Sitzträgern, Seitenwandbefestigungskonsolen
und seitlichen Klimakanälen
einerseits und dem Fußboden
andererseits bei einer Änderung
der Höhenlage
des Fußbodens
erhalten bleiben. Die genannten Innenraumelemente eines Schienenfahrzeugs
werden somit im Fall einer Erhöhung
der Fußbodenlage
gemeinsam mit dem Fußboden
entlang den Seitenwänden
des Schienenfahrzeugs mit angehoben. Dies bedeutet, dass die Gesamtkonstruktion aus
Fußboden
und daran angebrachten Schienenfahrzeuginnenelementen für sämtliche
möglichen Fußbodenhöhen identisch
ist.
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Für das letztgenannte
Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist es günstig,
wenn eine Seitenwandverkleidung des Schienenfahrzeugs ein zwischen
einem Seitenwandverkleidungshauptteil und einem Klimakanal angeordnetes
Ausgleichsstück
aufweist, das aus der Seitenwandverkleidung entfernbar ist, um die
Einnahme der anderen Höhenlage
des Fußbodens
zu gestatten. Ein solches Ausgleichsstück erstreckt sich dann jeweils
in Längsrichtung
der Seitenwände
des Wagenkastenrohbaus. Vorgesehene Sitzträger können entweder an der Seitenwand
lediglich abgestützt
oder auch an der Seitenwand angebunden sein. Im ersteren Fall ist
ein vertikales Versetzen der Sitzträger insgesamt mit einer Änderung
der Fußbodenhöhe ermöglicht.
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Es
ergibt sich, dass eine Anhebung des Fußbodenniveaus unmittelbare
Auswirkungen auf die Gestaltung eines Ein-/Ausstiegsbereichs eines Schienenfahrzeugs
hat. Es ist daher vorgesehen, dass der Ein-/Ausstiegsbereich auf
vorgegebene Bahnsteighöhen
flexibel umrüstbar
ist, wobei sowohl die Ausgangshöhenlage
als auch die andere Höhenlage
des Fußbodens
jeweils an eine der vorgegebenen Bahnsteighöhen angepasst ist.
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Bevorzugt
weist der Wagenkastenrohbau für den
Ein-/Ausstiegsbereich
ein Zwischenstück
zum Verschließen
eines Rohbauausschnittes auf, der sich bei Einnahme der anderen
Höhenlage
des Fußbodens
ergibt, und jeweils an die Ausgangshöhenlage oder die anderen Höhenlage
des Fußbodens
angepasste, nach- bzw. umrüstbare
Türblätter vorgesehen
sind. Allgemein gesprochen, ist der Ein-/Ausstiegsbereich derart
auszuführen,
dass sämtliche
damit verbundenen Funktionen, wie das Öffnen und Schließen der
Türen,
unabhängig
von einer gewählten
Höhenlage
des Fußbodens
vorhanden sind. Dabei dient das Zwischenstück zur Abdichtung des Wagenkastenrohbaus
in einem unteren Türöffnungsbereich,
der durch das Anheben des Fußbodens
aus dem ursprünglichen
Türausschnitt
zwangsläufig
entsteht.
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Zur
Erhöhung
der Flexibilität
gerade im Ein-/Ausstiegsbereich des Schienenfahrzeugs kann vorgesehen
sein, dass, fluchtend mit dem Fußboden des Schienenfahrzeugs,
eine Trittstufe vorgesehen ist, die an dem Fußboden angebracht ist, so dass
sie einer Höhenveränderung
des Fußbodens
folgt. Statt der festen Trittstufe kann auch ein innen liegender Schiebetritt
vorgesehen sein.
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Zum
Gewährleisten
einer Anpassung an eine weitere vorgegebene Bahnsteighöhe kann
unterhalb des Wagenkastenunterbaus ein Unterflur-Schiebetritt vorhanden
sein.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Schienenfahrzeugs mit einem in einer
Ausgangshöhe
befindlichen Fußboden,
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2 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Schienenfahrzeugs mit einem Fußboden in
gegenüber 1 erhöhter Lage,
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3 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Schienenfahrzeugs in einem Ein-/Ausstiegsbereich mit
einem Fußboden
in einer Ausgangshöhe,
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4 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Schienenfahrzeugs in einem Ein-/Ausstiegsbereich mit
einem gegenüber 3 erhöhten Fußboden,
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5 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Ein-/Ausstiegsbereichs eines Schienenfahrzeugs
mit einem Fußboden
in einer Ausgangshöhenlage,
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6 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Ein-/Ausstiegsbereichs eines Schienenfahrzeugs
mit gegenüber 5 zusätzlichem
Unterflur-Schiebetritt und
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7 eine
Teil-Querschnittsansicht eines Ein-/Ausstiegsbereichs eines Schienenfahrzeugs
mit gegenüber 5 erhöhtem Fußboden.
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Die
beiden Teil-Querschnittsansichten von 1 und 2 betreffen
einen Schienenfahrzeug-Innenraumbereich, in dem Sitze 12 für Fahrgäste untergebracht
sind, d. h. die Ansichten liegen entfernt von einem Ein-/Ausstiegsbereich
des Schienenfahrzeugs. In der Ansicht von 1 ist ein
Teil eines Wagenkastenrohbaus 1, ein Teil eines Wagenkastenunterbaus 2 und
ein unmittelbar auf dem Wagenkastenunterbau 2 abgestützter Fußboden 3 in
einer Ausgangshöhe
dargestellt. Auf einer Innenseite des vertikalen Wagenkastenrohbaus 1 erstreckt
sich eine Seitenwandinnenverkleidung 4. Im seitlichen Randbereich
des Fußbodens 3 ist
eine Befestigungskonsole 5 für einen Klimakanal 6 vorgesehen,
wobei die Befestigungskonsole 5 und der Klimakanal 6 auf dem
Fußboden 3 abgestützt sind.
Dabei ist die Befestigungskonsole an der Seitenwand und/oder am Fußboden befestigt.
Bei ausschließlicher
Befestigung am Fußboden 3 lässt sich
die Befestigungskonsole 5 bei Anheben des Fußbodens 3 ohne
weiteres ebenfalls in der Höhe
versetzen.
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Ein
Sitzträger 7 ist
im Bereich der Seitenwandinnenverkleidung 4 an einer Oberseite
der Befestigungskonsole 5 angebracht und stützt sich
außerdem über ein
Stützelement 8 auf
dem Fußboden 3 ab.
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Zwischen
der Oberseite der Befestigungskonsole 5 für den Klimakanal 6 und
einem unteren Ende eines Hauptteils 9 der Seiteninnenwandverkleidung
erstreckt sich ein ggf. mehrteiliges Ausgleichsstück 10,
das in horizontaler Richtung entlang dem Schienenfahrzeug verläuft.
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Für den Fußbodenaufbau
ist eine modulare Ausführung
vorgesehen, die, wie in 2 veranschaulicht ist, eine
Fußbodenabstützung 11 in
Form eines Winkelprofils umfasst. Sofern das Schienenfahrzeug nach 1 hinsichtlich
der Höhenlage
seines Fußbodens 3 an
eine vorgegebene Bahnsteighöhe
angepasst ist, kann mit Hilfe der Fußbodenabstützung 11 der Fußboden 3 auf
eine Höhe
gebracht werden, die einer weiteren vorgegebenen Bahnsteighöhe entspricht.
Wie in 2 zu sehen ist, liegt der Fußboden 3 nicht mehr
unmittelbar auf dem Wagenkastenunterbau 2 auf, sondern
befindet sich dazu in einem Abstand, wobei die Fußbodenabstützung 11 mit
ihrem einen Schenkel unter einen Rand des Fußbodens 3 greift,
während
der andere Schenkel an dem vertikalen Wagenkastenrohbau 1 angebracht
ist (formkraftschlüssige
Verbindung).
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Mit
Erhöhen
der Lage des Fußbodens 3 entfällt das
anhand der 1 veranschaulichte Ausgleichsstück 10,
so dass nunmehr der Hauptteil 9 der Seitenwandinnenverkleidung 4 und
die Oberseite der Befestigungskonsole 5 für den Klimakanal 6 unmittelbar
aneinander anschließen.
Bei beiden anhand der 1 und 2 erläuterten
Ausführungsformen
der Erfindung bleiben die relativen Lagen des Fußbodens 3 der Befestigungskonsole 5 und
des Sitzträgers 7 mit
darauf befindlichen Sitzen 12 zueinander erhalten. Es reicht
somit eine Erhöhung
des Fußbodens 3 mit
Hilfe der Fußbodenabstützung 11 aus,
um ohne erhebliche Änderungen
in der Gesamtkonstruktion eines Schienenfahrzeugs eine Anpassung
von einer Ausgangsbahnsteighöhe
zu einem erhöhten Bahnsteigniveau
vorzunehmen.
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Die 3 bis 7 zeigen
jeweils Teil-Querschnittsansichten eines Ein-/Ausstiegsbereichs
eines Schienenfahrzeugs. Dabei entsprechen die Fußbodenhöhen aus
den 3, 5, 6 der Fußbodenhöhe in 1,
während
die Fußbodenhöhen aus den 4 und 7 der
Fußbodenhöhe von 2 zugehörig sind.
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Außerdem sind
in den 3 bis 7 zu Veranschaulichungszwecken
drei verschieden Bahnsteighöhen
dargestellt, wobei die oberste Bahnsteighöhe 760 mm, die mittlere Bahnsteighöhe 550 mm und
die unterste Bahnsteighöhe
380 mm über
der Schienenoberkante S0 liegt.
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Bei
der Ausführungsform
nach 3 befindet sich der Fußboden 3 in seiner
Ausgangshöhe
unmittelbar über
dem Wagenkastenunterbau 2. Fluchtend mit dem Fußboden 3 ist
im Ein-/Ausstiegsbereich, der durch einen Türausschnitt 13 veranschaulicht
ist, eine feste Trittstufe 14 vorgesehen, die einer Höhenänderung
des Fußbodens 3 folgt.
Letzteres geht deutlich aus 4 hervor,
bei der der Fußboden 3 mit
Hilfe der in 2 gezeigten Fußbodenabstützung 11 auf
ein höheres
Niveau gebracht worden ist. Zum Verschließen eines unteren Abschnitts
des Türausschnitts 13 dient
ein Zwischenstück 17,
das die durch das Anheben des Fußbodens 3 entstehende Lücke zum
Wagenkastenunterbau 2 schließt. Für beide gezeigten Fußbodenhöhen ist
jeweils ein anderer Satz Türblätter maßgeblich,
die Bestandteil der Komponenten des modularen Aufbaus des Schienenfahrzeugs
zur Anpassung an die verschiedenen Bahnsteighöhen sind. Das Zwischenstück 17 ist
an dem Wagenkastenrohbau 1 an den jeweiligen Seiten des
Türausschnitts 13 angebracht
und mit dem Wagenkastenrohbau 1 unter Verwendung einer
Kaltfügetechnik
verbunden.
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Die
Ausführungsformen
der 3 und 4 gestatten somit eine Anpassung
des Schienenfahrzeugs hinsichtlich seiner Fußbodenhöhe an die oberste und die mittlere
Bahnsteighöhe.
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In
den 5 und 7 ist im Vergleich zu den 3 und 4 die
feste Trittstufe 14 durch einen innen liegenden Schiebetritt 15 ersetzt,
der zum Überbrücken eines
Abstandes zwischen einer Ein-/Ausstiegskante des Türausschnitts 13 und
einem Bahnsteig dient. Ebenso wie die feste Trittstufe 14 ist
der innen liegende Schiebetritt gegenüber dem Fußboden 3 fluchtend
angeordnet und folgt dessen Höhenänderung.
Zur Anpassung an die unterste Bahnsteighöhe ist in 6 eine
Ausführungsform vorgesehen,
bei der ein Unterflur-Schiebetritt 16 unterhalb
des Wagenkastenunterbaus 2 angeordnet ist. Selbstverständlich kann
der Unterflur-Schiebetritt 16 auch
bei den Ausführungsformen
nach den 5 und 7 ergänzt sein,
so dass die daraus entstehende Gesamtkonstruktion eine Verwendung
des Schienenfahrzeugs für
sämtliche
drei Bahnsteighöhen
gestattet.