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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schalten eines
elektronischen Schalters sowie eine entsprechend ausgestaltete Schaltungsanordnung
und Treiberschaltung, wobei das Schalten insbesondere möglichst
verzögerungsfrei
ist.
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In 1 ist
eine CMOS-Treiberschaltung 10' nach dem Stand der Technik dargestellt.
Die Treiberschaltung 10' besteht
aus einer Vorstufe 21-24 und einer Ausgangsstufe 11, 12,
wobei die elektronischen Schalter durch Transistoren ausgebildet
sind. Die Vorstufe umfasst einen ersten PMOS-Transistor 21, einen
ersten NMOS-Transistor 22, einen zweiten PMOS-Transistor 23 und
einen zweiten NMOS-Transistor 24. Ein erster Anschluss
des ersten PMOS-Transistors 21 ist mit VDD verbunden
und ein zweiter Anschluss des ersten PMOS-Transistors 21 ist mit einem
ersten Anschluss des ersten NMOS-Transistors 22 verbunden,
dessen zweiter Anschluss mit VSS verbunden
ist. In ähnlicher
Weise ist ein erster Anschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 mit
VDD, ein zweiter Anschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 mit
einem ersten Anschluss des zweiten NMOS-Transistors 24 und
ein zweiter Anschluss des zweiten NMOS-Transistors 24 mit
VSS verbunden. Ein Eingang 1 der
Treiberschaltung 10' ist
an dem Steueranschluss des ersten PMOS-Transistors 21,
dem Steueranschluss des ersten NMOS-Transistors 22, dem
Steueranschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 und dem
Steueranschluss des zweiten NMOS-Transistors 24 angeschlossen.
Es sei darauf hingewiesen, dass üblicherweise
der Steueranschluss des ersten PMOS-Transistors 21 und
der Steueranschluss des ersten NMOS-Transistors 22 von
einem Eingangssignal und der Steueranschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 und
der Steueranschluss des zweiten NMOS-Transistors 24 von einem anderen
Eingangssignal angesteuert werden. Hier sind beide Eingangssignale
vereinfachend zusammengefasst. Die Ausgangsstufe besteht aus einem
dritten PMOS-Transistor 11 und einem dritten NMOS-Transistor 12,
wobei die Transistoren 11, 12 der Ausgangsstufe
wesentlich größer dimensioniert
sind, als die Transistoren 21-24 der Eingangsstufe. Zur
Steuerung der Ausgangsstufe 11, 12 ist der zweite
Anschluss des ersten PMOS-Transistors 21 bzw. der erste
Anschluss des ersten NMOS-Transistors 22 mit dem Steueranschluss 11g' des dritten
PMOS-Transistors 11 und der zweite Anschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 bzw.
der erste Anschluss des zweiten NMOS-Transistors 24 mit
dem Steueranschluss 12g' des
dritten NMOS-Transistors 12 verbunden. Während ein
erster Anschluss des dritten PMOS-Transistors 11 an VDD liegt, sind ein zweiter Anschluss des
dritten PMOS-Transistors 11 und ein erster Anschluss des
dritten NMOS-Transistors 12 mit einem Ausgang 2' der Treiberschaltung 10' verbunden.
Ein zweiter Anschluss des dritten NMOS-Transistors 12 liegt
auf VSS.
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Der
Betrieb der Treiberschaltung 10' nach dem Stand der Technik ist
wie folgt. Wenn der Eingang 1 auf VDD liegt,
schaltet der erste NMOS-Transistor 22 und der zweite NMOS-Transistor 24 durch, während der
erste PMOS-Transistor 21 und der zweite PMOS-Transistor 23 sperren,
wodurch VSS über den ersten NMOS-Transistor 22 an
den Steueranschluss 11g' des
dritten PMOS-Transistors 11 und über den zweiten NMOS-Transistor 24 an
den Steueranschluss 12g' des
dritten NMOS-Transistors 12 anliegt.
Daher wird der dritte PMOS-Transistor 11 durchgeschaltet,
während
der dritte NMOS-Transistor 12 sperrt, wodurch VDD über
den dritten PMOS-Transistor 11 mit dem Ausgang 2' der Treiberschaltung 10' verbunden ist.
Wird nun der Eingang 1 umgeschaltet, d.h. das Potenzial
wechselt von VDD auf VSS,
sperren der erste NMOS-Transistor 22 und der zweite NMOS-Transistor 24,
während
der erste PMOS-Transistor 21 und der zweite PMOS-Transistor 23 durchschalten.
Damit ist nunmehr der Steueranschluss 11g' des dritten PMOS-Transistors 11 über den
ersten PMOS-Transistor 21 mit VDD und
der Steueranschluss 12g' des
dritten NMOS-Transistors 12 über den zweiten PMOS-Transistor 23 ebenfalls mit
VDD verbunden. Zur Umschaltung des Ausgangs 2' der Treiberschaltung 10' von VDD nach VSS muss die
Gate-Kapazität
des dritten PMOS-Transistors 11 und die Gate-Kapazität des dritten
NMOS-Transistors 12 über
die Vorstufe (in diesem Fall mithilfe des ersten PMOS-Transistors 21 und
zweiten PMOS-Transistors 23) umgeladen werden, was je nach
Dimensionierung der Vorstufe 21-24 und der Ausgangsstufe 11, 12 mehr
oder weniger Zeit in Anspruch nimmt.
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Dabei
soll eine Treiberschaltung möglichst verzögerungsfrei
umschalten, aber gleichzeitig aus Gründen der EMC (elektromagnetischen
Verträglichkeit)
und zur Vermeidung von einem zu hohen Rauschen während des Umschaltens (Switching
Noise) nur eine definierte begrenzte Flankensteilheit aufweisen.
Dabei stellen ein möglichst
verzögerungsfreies Umschalten
bzw. eine geringe Verzögerungszeit
(Delay) und eine gleichzeitig begrenzte Flankensteilheit (Slope)
sich widersprechende Ziele dar.
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Nach
dem Stand der Technik wird eine begrenzte Flankensteilheit üblicherweise
durch eine entsprechend schwache Dimensionierung der Vorstufe im
Verhältnis
zur Ausgangsstufe erzielt. Dabei ist die Flankensteilheit umso geringer,
je größer der Innenwiderstand
der Transistoren 21-24 der
Vorstufe und je größer die
Gate-Kapazität
der Transistoren 11, 12 der Ausgangsstufe ist.
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Da
die Verzögerungszeit
zum Umschalten der Treiberschaltung bzw. eines Transistors 11, 12 der
Treiberschaltung umso größer ist,
je geringer die Flankensteilheit ist, führt eine erwünschte geringere Flankensteilheit
negativer Weise auch zu einer unerwünschten längeren Verzögerungszeit.
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Daher
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und
eine entsprechend ausgestaltete Schaltung bereitzustellen, wobei
die Verzögerungszeit
zum Umschalten eines elektronischen Schalters im Vergleich zu Verfahren
und Schaltungen nach dem Stand der Technik bei gleicher Flankensteilheit
verkürzt
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren zum Schalten eines elektronischen Schalters
nach Anspruch 1, eine Schaltungsanordnung zum Schalten eines elektronischen
Schalters nach Anspruch 7 und eine Treiberschaltung nach Anspruch
19 gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Dabei
wird unter einem elektronischen Schalter ein Schalter verstanden,
welcher sperrt, solange ein Potenzial an dem Steueranschluss des elektronischen
Schalters noch nicht einen Schwellenwert erreicht hat.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Schalten
eines elektronischen Schalters, insbesondere eines Transistors,
bereitgestellt, wobei zum Schalten des elektronischen Schalters
der Steueranschluss des elektronischen Schalters entsprechend angesteuert
wird. Dabei wird in einem ersten Schritt ausgehend von einem Ausgangszustand,
bei welchem der elektronische Schalter insbesondere sperrt, das
Potenzial des Steueranschlusses des elektronischen Schalters kontinuierlich
bis zu einem Zielpotenzial, bei welchem der elektronische Schalter
insbesondere durchzuschalten beginnt, erhöht bzw. gesenkt. Anschließend wird
in einem zweiten Schritt das Potenzial an dem Steueranschluss des
elektronischen Schalters über
bzw. unter das Zielpotenzial hinaus kontinuierlich weiter erhöht bzw. gesenkt.
Dabei ist eine Ableitung einer Funktion des Potenzials an dem Steueranschluss
des elektronischen Schalters über
der Zeit in dem ersten Schritt im Mittel deutlich, d.h. mindestens
um einen Faktor 2, betragsmäßig größer als
in dem zweiten Schritt.
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Wenn
der elektronische Schalter durch einen MOS-Transistor ausgebildet
wird, wird je nachdem, ob es sich bei dem einzuschaltenden Transistor
um einen Transistor vom N-Leitungstyp
oder um einen Transistor vom P-Leitungstyp handelt, das Potenzial an
dem Steueranschluss des Transistors ausgehend von einem Zustand,
in welchem der Transistor sperrt, erhöht (N-Leitungstyp) oder abgesenkt
(P-Leitungstyp).
Erst wenn eine Spannung zwischen dem Gate-Anschluss und dem Source-Anschluss des Transistors
gleich einer Schwellenspannung des Transistors ist, beginnt der
Transistor durchzuschalten.
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Nach
dem Stand der Technik (siehe 1) kann
die Funktion des Potenzials an dem Steueranschluss des elektronischen
Schalters über
der Zeit in erster Nährung
durch eine RC-Zeitkonstante
beschrieben werden. Erfindungsgemäß wird die Funktion des Potenzials
an dem Steueranschluss des elektronischen Schalters nunmehr so gewählt, dass
zwei unterschiedlich große
RC-Zeitkonstanten das Verhalten in erster Nährung beschreiben. Im ersten
Schritt wird die RC-Zeitkonstante
so gewählt,
dass erfindungsgemäß die Ableitung
in dem ersten Schritt im Mittel betragsmäßig deutlich größer als
in dem zweiten Schritt ist, wodurch das Potenzial an dem Steueranschluss
des elektronischen Schalters im Vergleich zum Stand der Technik
in einer kürzeren
Zeit die Schwellenspannung erreicht, so dass der elektronischen
Schalter nach einer kürzeren
Zeit durchschaltet. Da die Flankensteilheit erst beeinflusst wird, wenn
der elektronische Schalter durchschaltet, hat ein im Vergleich zum
Stand der Technik zeitlich verkürzter
erster Schritt keinen Einfluss auf die Flankensteilheit. Diese wird
durch die zweite RC-Zeitkonstante bestimmt, welche so gewählt wird,
dass sich die gewünschte
Flankensteilheit einstellt. Anders ausgedrückt wird erfindungsgemäß durch
die Verkürzung
des ersten Schrittes die Verzögerungszeit
bzw. das Delay vorteilhafter Weise verkürzt, ohne die Flankensteilheit
(negativ) zu beeinflussen.
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Dabei
wurde gezeigt, dass für
den Fall, dass die Ableitung der Funktion des Potenzials des Steueranschlusses über der
Zeit in dem ersten Schritt im Mittel um mindestens einen Faktor
2 betragsmäßig größer ist
als im zweiten Schritt, im Vergleich zum Stand der Technik bereits
zu einer deutlichen Verkürzung
des ersten Schrittes führt,
d.h. die Verzögerung beim
Umschalten ebenfalls deutlich reduziert wird.
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Simulationen
haben gezeigt, dass ein Faktor 3 (anstelle von 2) zu einer nahezu
optimalen Verkürzung
des ersten Schrittes führt,
da eine weitere Erhöhung
des Faktors nur schwer zu erreichen ist.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist zur Ansteuerung des Steueranschlusses eine Schaltungsanordnung
vorhanden, so dass der Steueranschluss des elektronischen Schalters
zum Einschalten über
diese Schaltungsanordnung mit einem Potenzial versorgt wird, d.h.
die Schaltungsanordnung verbindet eine Versorgungsspannung mit dem
Steueranschluss des elektronischen Schalters. Dabei wird der Innenwiderstand
der Schaltungsanordnung in dem ersten Schritt im Vergleich zu dem zweiten
Schritt verkleinert und in dem zweiten Schritt im Vergleich zu dem
ersten Schritt erhöht.
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Nach
dem Stand der Technik besitzt die Schaltungsanordnung zur Ansteuerung
des Steueranschlusses einen abnehmenden Innenwiderstand, d.h. der
Innenwiderstand ist im ersten Schritt größer als im zweiten Schritt.
Im Gegensatz dazu ist der Innenwiderstand der Schaltungsanordnung
in dem ersten Schritt erfindungsgemäß kleiner als in dem zweiten
Schritt. Daher fließt
bei einem nach dem Stand der Technik und bei der Erfindung gleichen
Innenwiderstand in dem zweiten Schritt, wodurch die Flankensteilheit
bestimmt wird, in dem ersten Schritt erfindungsgemäß ein größerer Strom
zum Steueranschluss des elektronischen Schalters als nach dem Stand
der Technik. Dadurch wird, wenn es sich bei dem elektronischen Schalter
um einen MOS-Transistor handelt, die Gate-Kapazität des Transistors
in dem ersten Schritt im Vergleich zum Stand der Technik schneller
umgeladen, wodurch die Schwellenspannung des Transistors schneller
erreicht wird.
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Dabei
haben Tests gezeigt, dass für
den Fall, dass der Innenwiderstand der Schaltungsanordnung während des
zweiten Schrittes um den Faktor 5 größer als während des ersten Schrittes
ist, Verkürzungen
hinsichtlich der Verzögerungszeit
erzielt werden, welche mit größeren Faktoren
kaum noch zu übertreffen
sind.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch eine Schaltungsanordnung
zum Schalten eines elektronischen Schalters bereitgestellt. Die
Schaltungsanordnung umfasst eine Vorstufe und eine Widerstandsschaltung.
Ein Eingang der Schaltungsanordnung ist mit einem Eingang der Vorstufe
verbunden und ein Ausgang der Vorstufe ist mit einem Eingang der
Widerstandsschaltung verbunden. Dabei steuert ein Ausgang der Widerstandsschaltung,
welcher gleichzeitig auch ein Ausgang der Schaltungsanordnung ist,
den Steueranschluss des elektronischen Schalters. Ein erster Anschluss
des elektronischen Schalters ist mit einem ersten Versorgungspotenzial
verbunden und ein Ausgangspotenzial ist an einem zweiten Anschluss
des elektronischen Schalters abgreifbar. Die Vorstufe ist derart
ausgestaltet, dass an dem Eingang der Widerstandsschaltung ein zweites
Versorgungspotenzial anliegt, wenn das Potenzial des Eingangs der
Schaltungsanordnung über bzw.
unter einem vorbestimmten Potenzial liegt. Dabei ist die Schaltungsanordnung
derart ausgestaltet, dass sie ausgehend von einem Ausgangspotenzial ein
Potenzial ihres Ausgangs kontinuierlich erhöht bzw. senkt bis ein Zielpotenzial
erreicht worden ist. Nachdem dieses Zielpotenzial erreicht worden
ist, erhöht
bzw. senkt die Schaltungsanordnung das Potenzial ihres Ausgangs
kontinuierlich über
das Zielpotenzial hinaus weiter. Dabei ist eine Ableitung einer Funktion
des Potenzials des Ausgangs der Schaltungsanordnung über der
Zeit bis zum Erreichen des Zielpotenzials im Mittel mindestens um
einen Faktor 2 betragsmäßig größer als
nach Erreichen des Zielpotenzials.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen, welche vorab bei der
Diskussion des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Schalten eines Elektronischen Schalters ausgeführt wurden,
weshalb sie hier nicht wiederholt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist insbesondere geeignet, um für ein möglichst
verzögerungsfreies Umschalten
einer Treiberstufe mit CMOS-Transistoren bei gleichzeitiger begrenzter
Flankensteilheit zu sorgen. Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Prinzip
auch bei Inverterstufen anwendbar. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf diese bevorzugten Anwendungsbereiche beschränkt, sondern kann bei spannungsgesteuerten
Schaltern, wie Röhre
und IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor), angewendet werden,
sinngemäß aber auch
auf stromgesteuerte Schalter, wie Bipolar-Transistor, Thyristor
und Triac.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung an Hand bevorzugter Ausführungsformen
mithilfe der beiliegenden Figuren erläutert.
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1 ist
eine Treiberschaltung nach dem Stand der Technik.
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2 ist
eine erfindungsgemäße Treiberschaltung,
welche aus zwei erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen
zusammengesetzt ist.
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3 stellt
schematisch die Arbeitsweise der Treiberschaltung bzw. der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnungen
der 2 dar.
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In 4 werden Potenzialverläufe über der Zeit der erfindungsgemäßen Treiberschaltung
nach 2 im Vergleich zu der Treiberschaltung nach dem
Stand der Technik in 1 dargestellt.
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In 2 ist
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Treiberschaltung 10 dargestellt. Die Treiberschaltung 10 besitzt
einen ersten Eingang 1a und einen zweiten Eingang 1b und
einen Ausgang 2 und umfasst eine Vorstufe 21-24,
eine erste Widerstandsschaltung 13, 15, eine zweite
Widerstandsschaltung 14, 16 und eine Ausgangsstufe 11, 12.
Dabei sind bei dieser Ausführungsform
zwei elektronische Schalter jeweils als ein Transistor 11, 12 ausgebildet.
Der erste Eingang 1a ist mit dem Steueranschluss eines
ersten PMOS-Transistors 21 der Vorstufe und dem Steueranschluss
eines ersten NMOS-Transistors 22 der Vorstufe verbunden,
während
der zweite Eingang 1b mit dem Steueranschluss eines zweiten
PMOS-Transistors 23 der Vorstufe und dem Steueranschluss
eines zweiten NMOS-Transistors 24 der Vorstufe verbunden
ist. Der erste Eingang 1a und der zweite Eingang 1b werden
im Allgemeinen von unabhängigen
Signalen gespeist. Um z.B. die Ausgangsstufe abzuschalten, d.h.
um beide Transistoren 11, 12 der Ausgangsstufe
zu sperren, müssen
der erste Eingang 1a und der zweite Eingang 1b unterschiedliche
Potenziale aufweisen, was nicht möglich ist, wenn sie direkt
verbunden sind. Im Folgenden wird der Einfachheit halber angenommen, dass
Eingang 1a und Eingang 1b von demselben Signal
gespeist werden. Bei der Treiberschaltung 10' nach dem Stand der Technik (siehe 1)
sind in diesem Sinne der erste Eingang und der zweite Eingang direkt
mit dem Eingang 1 verbunden.
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Ein
erster Anschluss des ersten PMOS-Transistors 21 der Vorstufe
liegt auf VDD und ein zweiter Anschluss
des ersten NMOS-Transistors 22 der Vorstufe liegt auf VSS, während
ein zweiter Anschluss des ersten PMOS-Transistors 21 der
Vorstufe und ein erster Anschluss des ersten NMOS-Transistors 22 der Vorstufe
mit einem Eingang der ersten Widerstandsschaltung 13, 15 verbunden
sind. Diese erste Widerstandsschaltung besteht aus einer Parallelschaltung
aus einem ohmschen Widerstand 15 und einem PMOS-Transistor 13,
welcher als bezüglich des
Pegels begrenzendes Transfergate geschaltet ist. Ein Ausgang der
ersten Widerstandsschaltung 13, 15 ist mit dem
Steueranschluss 11g eines PMOS-Transistors 11 der
Ausgangsstufe verbunden. In ähnlicher
Weise liegt ein erster Anschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 der
Vorstufe auf VDD und ein zweiter Anschluss
des zweiten NMOS-Transistors 24 der Vorstufe auf VSS, während
ein zweiter Anschluss des zweiten PMOS-Transistors 23 der Vorstufe
und ein erster Anschluss des zweiten NMOS-Transistors 24 der
Vorstufe mit einem Eingang einer zweiten Widerstandsschaltung 14, 16 verbunden
sind. Die zweite Widerstandsschaltung besteht aus einer Parallelschaltung
aus einem ohmschen Widerstand 16 und einem NMOS-Transistor 14,
welcher ebenfalls als bezüglich
des Pegels begrenzendes Transfergate geschaltet ist. Der Ausgang
der zweiten Widerstandsschaltung 14, 16 ist mit dem
Steueranschluss 12g eines NMOS-Transistors 12 der
Ausgangsstufe verbunden. Ein erster Anschluss des PMOS-Transistors 11 der
Ausgangsstufe liegt auf VDD und ein zweiter
Anschluss des NMOS-Transistors 12 der Ausgangsstufe liegt
auf VSS, während ein zweiter Anschluss
des PMOS-Transistors 11 der
Ausgangsstufe und ein erster Anschluss des NMOS-Transistors 12 der
Ausgangsstufe mit dem Ausgang 2 der Treiberschaltung 10 verbunden
sind.
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Der
Steueranschluss des PMOS-Transistors 13 der ersten Widerstandsschaltung 13, 15 liegt
konstant auf einem Potenzial, welches derart gewählt ist, dass bei einem Einschaltvorgang
des PMOS-Transistors 11 der Ausgangsstufe der PMOS-Transistor 13 solange
leitend geschaltet ist, bis das Potenzial an dem Steueranschluss 11g des
PMOS-Transistors 11 einen Wert annimmt, so dass die Schwellenspannung
des PMOS-Transistors 11 der Ausgangsstufe erreicht ist.
Erst nach Erreichen dieses Potenzials beginnt der PMOS-Transistor 13 der
ersten Widerstandsschaltung 13, 15 zu sperren,
so dass der Widerstand der ersten Widerstandsschaltung, welcher bis
zum Erreichen der Schwellenspannung des PMOS-Transistors 11 zu
vernachlässigen
ist, nun durch den ohmschen Widerstand 15 bestimmt wird. Dadurch
ist erfindungsgemäß gewährleistet,
dass beim Einschalten des PMOS-Transistors 11 die Schwellenspannung
dieses PMOS-Transistors 11 relativ rasch erreicht wird,
aber dennoch die Flankensteilheit des an dem Ausgang 2 abgreifbaren
Signals der gewünschte
Wert ist, da durch die Erhöhung
des Widerstands der ersten Widerstandsschaltung 13, 15 nach
Erreichen der Schwellenspannung des PMOS-Transistors 11 der
Ausgangsstufe der weitere Anstieg des Potenzials an dem Steueranschluss
des PMOS-Transistors 11 flacher verläuft als bis zum Erreichen der
Schwellenspannung.
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In
gleicher Weise wird das Potenzial des Steueranschlusses des NMOS-Transistors 14 der zweiten
Widerstandsschaltung derart gewählt,
dass bei einem Einschaltvorgang des NMOS-Transistors 12 der Ausgangsstufe
der NMOS-Transistor 14 solange leitend bleibt, bis der
Steueranschluss 12g des NMOS-Transistors 12 ein Potenzial
annimmt, so dass die Schwellenspannung des NMOS-Transistors 12 erreicht
ist. Erst nach Erreichen der Schwellenspannung beginnt der NMOS-Transistor 14 zu
sperren, so dass der Widerstand der zweiten Widerstandsschaltung 14, 16 dann
durch den ohmschen Widerstand 16 bestimmt wird.
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Es
sei angemerkt, dass für
den Fall, dass das Verhältnis
zwischen der Schwellenspannung des PMOS-Transistors 13 der
ersten Widerstandsschaltung oder des NMOS-Transistors 14 der
zweiten Widerstandsschaltung 14 und dem entsprechenden Versorgungspotenzial
VSS bzw. VDD einen
geeigneten Wert ergibt, das Potenzial, welches am Steueranschluss
des PMOS-Transistors 13 bzw.
des NMOS-Transitors 14 anliegt, direkt durch das Versorgungspotenzial
VSS bzw. VDD bereitgestellt
werden kann.
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Es
sei weiter angemerkt, dass die in 2 dargestellte
erfindungsgemäße Treiberschaltung 10 aus
einer ersten erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung 13, 15, 21, 22 zur
Ansteuerung des PMOS-Transistors 11 der Ausgangsstufe und
aus einer zweiten erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung 14, 16, 23, 24 zur
Ansteuerung des NMOS-Transistors 12 der Ausgangsstufe zusammengesetzt
ist. Das Zusammenspiel dieser beiden Schaltungsanordnungen und damit
der Betrieb der Treiberschaltung 10 sind in 3 schematisch
dargestellt. Dabei sei darauf hingewiesen, dass die in 3 dargestellten
Potenzialverläufe
gerade bei den sprunghaften Abschnitten theoretischer Natur sind, da
mit 3 das Prinzip der Treiberschaltung 10 der 2 verdeutlicht
werden soll. Die realen Potenzialverläufe werden später mithilfe
der 4 diskutiert.
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Bei
der Diskussion der Potenzialverläufe wird
davon ausgegangen, dass sowohl der Eingang 1a der ersten
Schaltungsanordnung als auch der Eingang 1b der zweiten
Schaltungsanordnung mit demselben rechteckförmigen Signal beaufschlagt
werden. Da die Transistoren 21, 22 der ersten
Schaltungsanordnung und die Transistoren 23, 24 der zweiten
Schaltungsanordnung in der gleichen Weise angeschlossen sind, wie
es bei der Beschreibung der Treiberschaltung 10 vorab beschrieben
ist, besitzt der Potenzialverlauf am Eingang der Widerstandsschaltung 13, 15 der
ersten Schaltungsanordnung denselben Verlauf wie der Potenzialverlauf
am Eingang der Widerstandsschaltung 14, 16 der
zweiten Schaltungsanordnung. Da der Ausgang der ersten Widerstandsschaltung 13, 15 mit
dem Steueranschluss 11g des PMOS-Transistors 11 verbunden
ist, entspracht der in 3 zwischen dem Block 13, 15 und
dem Block 11 dargestellte Potenzialverlauf dem Potenzialverlauf
an dem Steueranschluss 11g des PMOS-Transistors 11.
Man erkennt, dass der Potenzialverlauf rasch auf ein Potenzial sinkt,
so dass die Schwellenspannung (Vth) des
PMOS-Transistors 11 erreicht
wird. Anschließend
verläuft
der Potenzialverlauf mit einer merklich geringeren Steigung bis
zu einem Minimalwert, auf welchem er solange verharrt, bis er wieder
zu dem Ausgangspotenzial VDD springt, wodurch
der PMOS-Transistor 11 zu diesem Zeitpunkt gesperrt wird.
Aus den gleichen Gründen
wie bei der ersten Schaltungsanordnung entspricht der in 3 zwischen
dem Block 14, 16 und dem Block 12 dargestellte
Potenzialverlauf dem Potenzialverlauf an dem Steueranschluss 12g des
NMOS-Transistors 12. Man erkennt, dass der Potenzialverlauf
rasch von VDD auf VSS absinkt,
dort genau solange verharrt wie das Eingangssignal der zweiten Widerstandsschaltung 14, 16 und
dann auf ein Potenzial springt, so dass die Schwellenspannung des
NMOS-Transistors 12 erreicht
wird. Anschließend
verläuft
der Potenzialverlauf mit einer merklich geringeren Steigung bis
zu einem Maximalwert VDD, auf welchem er
verharrt.
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Da
der Ausgang 2 der Treiberschaltung 10 sowohl mit
dem PMOS-Transistor 11 als
auch mit dem NMOS-Transistor 12 verbunden ist, ergibt sich der
in 3 bei dem Ausgang 2 dargestellte trapezförmige Verlauf.
Dabei gibt die Steigung der steigenden Flanke und die Steigung der
fallenden Flanke die Flankensteilheit des an dem Ausgang 2 abgreifbaren Ausgangssignals
an.
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In 4 sind Potenzialverläufe dargestellt, welche mittels
Simulation der in 2 dargestellten Treiberschaltung 10 ermittelt
sind. Dabei betrug die Versorgungsspannung VDD 3,2V
und als Transistoren 11-14, 21-24 wurden
5V-Transistoren eingesetzt, welche eine Schwellenspannung von circa
1V aufweisen. In 4a ist der Potenzialverlauf
an dem Steueranschluss 11g bzw. 11g' des PMOS-Transistors 11 der
Ausgangsstufe bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 und
bei der Treiberschaltung 10' nach
dem Stand der Technik dargestellt. In ähnlicher Weise sind in 4b die
Potenzialverläufe an
dem Steueranschluss 12g bzw. 12g' des NMOS-Transistors 12 der
Ausgangsstufe bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 und
bei der Treiberschaltung 10' nach
dem Stand der Technik dargestellt. Abschließend ist in 4c der
Potenzialverlauf des Ausgangssignals an dem Ausgang 2 bzw. 2' der erfindungsgemäßen Treiberschaltung
und der Treiberschaltung nach dem Stand der Technik dargestellt.
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In 4a erkennt
man, dass das Potenzial des Steueranschlusses 11g anfänglich rascher
absinkt als das Potenzial 11g' bei der Treiberschaltung 10' nach dem Stand
der Technik, so dass der PMOS-Transistor 11 bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 schneller
seine Schwellenspannung erreicht und damit nach einer kürzeren Zeit durchzuschalten
beginnt, als dies bei der Treiberschaltung 10' nach dem Stand
der Technik der Fall ist. In ähnlicher
Weise ist der Anstieg des Potenzials des Steueranschlusses 12g in
der 4b rechts bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 steiler als
der Anstieg des Potenzials des Steueranschlusses 12g' bei der Treiberschaltung
nach dem Stand der Technik. Dadurch wird die Schwellenspannung des
NMOS-Transistors 12 bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 schneller
erreicht als nach dem Stand der Technik, wodurch der NMOS-Transistor 12 nach
einer kürzeren
Verzögerungszeit
beginnt durchzuschalten als bei der Treiberschaltung 10' nach dem Stand
der Technik. Ein Vergleich der 4a und 4b zeigt,
dass das Abschalten der Transistoren 11 und 12 nach
dem Stand der Technik und bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 gleich
schnell erfolgt, wodurch Querströme
durch die Transistoren 11 und 12 während des
Umschaltens der Treiberschaltung 10 im Vergleich zum Stand
der Technik gleich gering bleiben.
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Als
Ergebnis zeigt sich, dass in 4c sowohl
die steigende Flanke als auch die fallende Flanke des Potenzialverlaufs
an dem Ausgang 2 der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 jeweils
deutlich vor der entsprechenden Flanke des Potenzialverlaufs des
Ausgangs 2' der
Treiberschaltung 10' nach dem
Stand der Technik liegt. Der 4c kann
auch entnommen werden, dass sich die Flankensteilheit der Flanken
des Potenzialverlaufs an dem Ausgang 2 der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 nicht von
der Flankensteilheiten der Flanken des Potenzialverlaufs an dem
Ausgang 2' der
Treiberschaltung 10' nach
dem Stand der Technik unterscheidet. Somit ist bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 die
Verzögerungszeit
bzw. das Delay im Vergleich zu der Treiberschaltung 10' nach dem Stand
der Technik verbessert, ohne dass dies zu einer steileren Flankensteilheit
führt.
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Zur
Bewertung der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 wurden
drei Testfälle
simuliert. In einem ersten Testfall wurde die Versorgungsspannung auf
3,2V gesetzt und die Treiberschaltung so dimensioniert, dass sich
in einem Nominalfall sowohl bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung
als auch bei der Treiberschaltung nach dem Stand der Technik eine
gleiche Flankensteilheit ergibt. Dabei wurde über alle Corner hinsichtlich
der Verzögerungszeit ein
Gewinn von 17% bis 33% bei der erfindungsgemäßen Treiberschaltung 10 im
Vergleich zu der Treiberschaltung 10' nach dem Stand der Technik erzielt. Zudem
verbesserte sich die Schwankung (sowohl bezüglich der Verzögerungszeit
als auch bezüglich der
Flankensteilheit) zwischen nominal und slow Corner (worst case)
von circa 60% auf circa 35%.
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Bei
der Simulation der Treiberschaltung müssen bestimmte Parameter berücksichtigt
werden, welche in der Praxis auftretenden Schwankungen unterworfen
sind. Diese Parameter sind die Temperatur, die Güte des Halbleiterprozesses
zur Erstellung der Treiberschaltung, Schwankungen in der Versorgungsspannung.
Allgemein müssen
alle möglichen
Kombinationen dieser Parameter betrachtet werden, um für eine gegebene
Schaltung einen Schwankungsbereich von betrachteten Messgrößen (z.B.
Verzögerungszeit,
Flankensteilheit) zu ermitteln. Eine solche Kombination von Parametern
wird Corner genannt. Dabei wird unter einer nominal Corner bzw.
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Nominalfall
eine Kombination dieser Parameter verstanden, wobei jeder Parameter
einen Nominalwert aufweist. Eine slow Corner bezeichnet im vorliegenden
Fall eine Kombination der Parameter, welche zu einer maximalen Verzögerungszeit
der Treiberschaltung führt.
Im Gegensatz dazu bezeichnet eine fast Corner im vorliegenden Fall
eine Kombination der Parameter, welche zu einer minimalen Verzögerungszeit
der Treiberschaltung führt.
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In
einem zweiten Testfall wurde bei der gleichen Dimensionierung der
Bauelemente wie bei dem ersten Testfall die Versorgungsspannung
auf 2,0V reduziert. Dabei ergab sich hinsichtlich der Verzögerungszeit
ein weiter verbesserter Gewinn von 22% bis 50%.
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In
einem dritten Testfall wurde die Versorgungsspannung von 2,0V beibehalten,
aber sowohl die erfindungsgemäße Treiberschaltung
als auch die Treiberschaltung nach dem Stand der Technik derart umdimensioniert,
dass die Flankensteilheit im Vergleich zu dem ersten und zweiten
Testfall um einen Faktor 6 geringer war. Dabei verbesserte sich
der Gewinn bei der Verzögerungszeit
nochmals auf circa 34% bis 57%.
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Zusammenfassend
zeigten die durchgeführten
Testfälle,
dass die erfindungsgemäße Treiberschaltung 10 im
Vergleich zu einer Treiberschaltung 10' nach dem Stand der Technik folgende
Vorteile aufweist:
- • Die Verzögerungszeit wird wesentlich
reduziert.
- • Die
Variation sowohl der Verzögerungszeit
als auch der Flankensteilheit wird über alle Corner wesentlich
reduziert.
- • Eine Änderung
der Flankensteilheit ist durch eine Änderung des ohmschen Widerstands 15, 16 in
der ersten und der zweiten Widerstandsschaltung leicht möglich.
- • Die
Verbesserung hinsichtlich der Verzögerungszeit ist umso größer, je
kleiner die Versorgungsspannung oder je größer die Schwellenspannung der
Transistoren 11, 12 oder je geringer die gewünschte Flankensteilheit
ist.