DE4013997C2 - Gleichstrom-Steuerschaltung - Google Patents
Gleichstrom-SteuerschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleichstrom-Steuerschaltung zum
Ein- und Ausschalten des Stromflusses in einem induktivitätsbe
hafteten Laststromkreis durch Ansteuern eines Halbleiterschal
ters, mit dem ein Freilauf-Halbleiterbauteil in Reihe geschal
tet ist, zu dem der Laststromkreis parallel liegt. Der Begriff
"induktivitätsbehafteter Laststromkreis" ist hier weitreichend
zu verstehen. Die Induktivität kann allein durch die Induktivi
tät von Leitungen des Stromkreises verursacht sein, aber auch
durch Lastwiderstände mit induktivem Anteil oder durch induk
tive Bauteile oder durch eine Kombination derartiger Induktivi
täten.
Zum Ein- und Ausschalten von Gleichstrom muß eine Reihenschal
tung von Spannungsversorgung, Halbleiterschalter und Last vor
handen sein. Ist die Last induktivitätsbehaftet, wird eine
Freilaufdiode parallel zum induktivitätsbehafteten Teil des
Stromkreises geschaltet, wenn zu befürchten ist, daß ohne eine
solche Diode beim Schalten unerwünschte Effekte auftreten.
Probleme, die beim Ein- und Ausschalten des Stromes auftreten,
sind in der Offenlegungsschrift DE 37 30 503 A1 angesprochen.
Zum Veranschaulichen dieser Probleme sei angenommen, daß der
Halbleiterschalter durch einen N-Kanal-MOSFET gebildet ist. Ein
solcher wird mit Hilfe der Gate-Source-Spannung gesteuert. So
lange ein solcher Transistor leitet, liegt bei der o.g. Rei
henschaltung der Verbindungspunkt zwischen dem Transistor und
der Last, und demgemäß auch der Freilaufdiode, im wesentlichen
auf Versorgungspotential, d. h. z. B. fast auf +24 V bei einer
Versorgungsspannung von +24 V. Wird nun die Gate-Source-Spannung
zum Sperren des Transistors erniedrigt, wird
der Innenwiderstand des Transistors immer höher, was dazu
führt, daß die in ihm in Wärme umgewandelte Leistung immer
größer wird, da der Strom aufgrund der Wirkung der Induktivi
tät im Laststromkreis nur wenig abnimmt. Es ist daher erfor
derlich, daß die Freilaufdiode den Stromfluß übernimmt, bevor
im Transistor so viel Wärme entwickelt wird, daß dieser zer
stört wird. Da die Diode nicht schlagartig durchschaltet, muß
die Gate-Source-Steuerspannung ausreichend langsam erniedrigt
werden, damit dann, wenn die Spannung am Verbindungspunkt
zwischen Transistor und Freilaufdiode einen Wert erreicht, ab
dem die Freilaufdiode durchschalten muß, genügend Zeit für
ein solches Durchschalten besteht bevor der Widerstand des
Transistors aufgrund weiter verringerter Gate-Source-Spannung
so hoch geworden ist, daß er bei nach wie vor im wesentlichen
unverändertem Stromfluß durch ihn zerstört würde.
Beim Einschalten des Stromes besteht ein anderes Problem,
nämlich dasjenige der Gefahr eines Kurzschlusses. Erfolgte
erst kurz vor einem Wiedereinschalten ein Ausschalten, fließt
noch Strom im Laststromkreis, der mit Hilfe der Freilaufdiode
geschlossen wird. Sinkt der Widerstand des Transistors mit
zunehmender Gate-Source-Spannung zum Einschalten des Transis
tors, wird das Potential am Verbindungspunkt zwischen Tran
sistor und Freilaufdiode positiv, so daß die Diode sperrt.
Jedoch erfolgt auch dieses Sperren nicht schlagartig, so daß
die Gefahr besteht, daß bei schnellem Erhöhen der Gate-Sour
ce-Spannung des Transistors dieser bereits voll leitet, wenn
die Diode noch nicht gesperrt hat. Dies hätte offensichtlich
einen Kurzschluß zur Folge, mit der Gefahr des Zerstörens des
Transistors und/oder der Diode. Es muß daher auch beim Ein
schalten die Gate-Source-Spannung langsam geändert werden, um
der Freilaufdiode genügend Zeit zum Sperren zu geben.
Die vorstehend genannten Probleme bestehen nicht nur im Fall
von N-Kanal-MOSFETs, sondern auch bei P-Kanal-MOSFETs oder
bei bipolaren Transistoren, seien es NPN- oder PNP-Transisto
ren. Die bipolaren Transistoren werden allerdings nicht über
eine Gate-Source-Spannung gesteuert, sondern über einen Basis
strom-. Dieser darf im Fall des Abschaltens nicht schlagartig
unterbrochen und im Fall des Einschaltens nicht schlagartig auf
den gewünschten Endwert geschaltet werden.
Es sind besondere Steuerschaltungen erforderlich, die dafür
sorgen, daß der Steuerstrom zum Laden oder Entladen der Gate-
Source-Kapazität, im Falle eines MOSFETs, oder zum Einstellen
des Basisstroms im Falle eines bipolaren Transistors, nur so
groß ist, daß sich die Öffnungs- bzw. Sperreigenschaften des
Transistors nur so langsam ändern, daß die Freilaufdiode aus
reichend Zeit zum Sperren bzw. zum Öffnen hat. Das Begrenzen
der Steuerströme, im Fall von MOSFETs, bzw. das Begrenzen der
Steuerstromänderungen, im Fall von bipolaren Transistoren,
bringt jedoch den Nachteil mit sich, daß die Gesamtschaltzeiten
ansteigen. Die Steuerströme bzw. Steuerstromänderungen werden
daher so gewählt, daß die Gesamtschaltzeiten zwar möglichst
kurz werden, aber andererseits unerwünschte Effekte beim Schal
ten so weit wie möglich verringert werden, also die Beschädi
gungsgefahr der Halbleiterbauteile so niedrig wie möglich ist
und das Entstehen von Störspannungen so gut wie möglich unter
drückt wird.
Zur Lösung der bekannten, vorstehend geschilderten Probleme
wird gemäß der DE 37 30 503 A1 eine Zeitsteuerung vorgeschla
gen, bei der die Gate-Source-Spannung genau eingestellt wird,
wobei dann festgelegt wird, innerhalb welcher Zeitspanne die
Stromleitfähigkeit des Transistors variiert wird, um zu errei
chen, daß die Freilaufdiode genügend Zeit zum Schalten hat. Um
der Freilaufdiode diese notwendige Zeit zum Schalten zur Verfü
gung zu stellen, wird das Durchlaßverhalten des Transistors
durch die Steuerschaltung gemäß dem Stand der Technik zeitlich
so geführt, daß beim Ausschalten des Transistors ausreichend
Zeit für die Freilaufdiode zur Verfügung steht, um vom sperren
den in den leitenden Zustand überzugehen, bevor der Schalttran
sistor weitgehend sperrt, und beim Einschalten des Transistors
die Freilaufdiode sperrt, bevor der Transistor durchschaltet.
Der Nachteil der bekannten Steuerschaltung besteht darin, daß
infolge des niederen Steuerstroms während des gesamten Schalt
vorgangs insgesamt sehr viel Zeit beansprucht wird, was bei ei
ner getakteten Steuerung des Transistors beispielsweise die
Größe der Taktfrequenz begrenzt.
Bei einer aus der DE 37 09 149 A1 bekannten Gleichstrom-Steuer
schaltung wird ein COMFET so angesteuert, daß zu seinem Aus
schalten der Steuerstrom zunächst auf einem niederen Wert ge
halten wird und er dann, wenn die DS-Spannung eine bestimmte
Höhe überschritten hat, auf einen höheren Wert geschaltet wird.
Die Lehre dieser Druckschrift beinhaltet daher lediglich, daß
es bei CMOS-Transistoren zum Latch-up-Effekt kommen kann, wenn
beim Ausschaltvorgang ein zu hoher Steuerstrom verwendet wird.
Dagegen enthält diese Druckschrift keinerlei Anregung dafür,
daß man auch bei diesbezüglich unkritischen Schalttransistoren
hinsichtlich der Schaltgeschwindigkeit vorsichtig sein muß und
unterschiedliche Steuerströme verwenden muß.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
die Umschaltzeitpunkte von Schalttransistoren exakt zu erken
nen, um damit insgesamt schnellere Schaltzeiten zu erreichen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Anstelle der bekannten Zeitsteuerung tritt erfindungsgemäß eine
Schwellen-Zeit-Steuerung, die den kritischen Umschaltzeitpunkt
exakt erkennt. Hierzu wird die Spannung am Verbindungspunkt
zwischen dem Halbleiterschalter und dem Freilauf-Halbleiterbau
teil erfaßt und deren Größe mit einem Schwellenwert verglichen.
Beim Ausschalten entspricht der Schwellenwert einer Spannung,
bei der das Freilauf-Halbleiterbauteil durchschalten muß und
beim Einschalten einer Spannung, bei der das Freilauf-Halblei
terbauteil gesperrt hat. Beim Ausschalten wird nun der Steuer
strom bzw. die Steuerstromänderung zunächst auf einem relativ
hohen Wert gehalten, bis die gemessene Spannung den entspre
chenden Schwellenwert erreicht hat, und dann wird auf einen
niedrigeren Wert umgeschaltet. Beim Einschalten wird umgekehrt
der Steuerstrom bzw. die Steuerstromänderung zunächst klein ge
halten bis der entsprechende Schwellenwert erreicht wird, und
dann wird auf einen höheren Wert umgeschaltet. Bei gleicher zur
Verfügung stehender Schaltzeit für die Diode kann erfindungsge
mäß eine Umsteuerung des Transistors in einer wesentlich kürze
ren Zeit erfolgen.
Um den Aufbau der Steuerschaltung möglichst einfach zu halten,
ist es von Vorteil, wenn der zweite Schwellenwert mit dem er
sten Schwellenwert übereinstimmt. Die gewünschten unterschied
lichen Stromwerte bzw. Stromänderungswerte werden vorteilhaf
terweise über steuerbare Stromquellen eingestellt.
Bei Ausführungsbeispielen mit einem N-Kanal-MOSFET wurde als
Signal zum Vergleich mit Schwellenwerten eine am Verbindungs
punkt zwischen Halbleiterschalter und Freilauf-Halbleiterbau
teil abgegriffene Spannung verwendet. Die erste und die zweite
Schwellenspannung wiesen jeweils einen Wert von einigen hundert
Millivolt auf. Der hohe Wert des Steuerstroms wurde größtmög
lich gewählt. Der niedrige Wert des Steuerstroms wurde in An
passung an die Eigenschaften des jeweils zu schaltenden Strom
kreises so eingestellt, daß die Schaltvorgänge mit gewünschtem
geringen Ausmaß von Störeffekten abliefen, insbesondere ohne
jede Beschädigungsgefahr des N-Kanal-MOSFET.
Beim eben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde eine Frei
laufdiode verwendet, die zwischen Nasse und den Transistor ge
schaltet war. Bei einem Ausführungsbeispiel mit einer Freilauf
diode zwischen dem Transistor und einer Versorgungsspannung von
+24 V wurde eine Steuerschaltung eingesetzt, die bei Schwellen
werten von +23 V ein Umschalten der Stromstärken bewerkstel
ligte.
Entsprechende Schwellenwerte wurden für eine Schaltung mit ei
nem NPN- bzw. einem PNP-Transistor verwendet. Bei diesen Schal
tungen wurde der große Wert der Stromstärkeänderung so groß wie
möglich gewählt, während der niedrige Wert wieder in Anpassung
an das Verhalten des jeweils zu schaltenden induk
tivitätsbehafteten Stromkreises so eingestellt wurde, daß
störende Schalteffekte unter vorgegebenen Werten blieben.
Die niedrigen Werte von Steuerstrom bzw. Steuerstromänderung
entsprechen somit den Werten, wie sie von herkömmlichen
Steuerschaltungen über den gesamten Schaltbereich ausgegeben
werden. Die bekannten Schaltungen schalten jedoch nicht auf
hohe Werte um.
Es sei daraufhingewiesen, daß beim Ausschalten ein Umschal
ten des Wertes von Steuerstrom bzw. Steuerstromänderung be
reits erfolgt, wenn die Spannung am Verbindungspunkt anzeigt,
daß das Freilauf-Halbleiterbauteil durchschalten muß, daß
aber beim Einschalten das Umschalten der Werte erst erfolgt,
wenn festgestellt wird, daß das Freilauf-Halbleiterbauteil
bereits gesperrt hat. Dadurch ist gewährleistet, daß die
Schaltvorgänge am Freilauf-Halbleiterbauteil immer während
der Dauer der niedrigen Werte von Steuerstrom bzw. Steuer
stromänderung ablaufen.
Bei den Ausführungsbeispielen wurde, wie erwähnt, eine Diode
als Freilauf-Halbleiterbauteil verwendet. Es kann jedoch auch
ein weiterer Transistor verwendet werden, der dann von der
Steuerschaltung mit Steuerströmen versorgt wird, die zeitlich
so mit den Strömen zum Steuern des Ein/Ausschalt-Transistors
korreliert sind, daß durch ihn der Strom weiterfließen kann,
der aufgrund der Wirkung der Induktivität im induktivitätsbe
hafteten Stromkreis weiterfließen muß, wenn es nicht zu einem
Beschädigen des Ein/Ausschalt-Transistors kommen soll oder
unerwünscht starke Schalteffekte auftreten sollen.
Das Auswertesignal muß nicht notwendigerweise durch die Span
nung am Verbindungspunkt zwischen Halbleiterschalter und
Freilauf-Halbleiterbauteil gegeben sein. Auch eine andere
Spannung, die sich entsprechend wie die genannte Spannung än
dert, kann verwendet werden. Auch ist es möglich, Spannungs
änderung, bei konstantem Ladestrom, zu messen. So ist es be
kannt, daß bei allen MOSFETs der zeitliche Verlauf der Gate
spannung, bei konstantem Strom zum Laden der Gate-Source-Ka
pazität, sich dann stark ändert, wenn die Gatespannung in
die Nähe der Drainspannung gelangt. Das Änderungssignal be
treffend die Gatespannung kann leicht z. B. durch einen Kon
densator oder eine Induktivität als Auswertesignal ausgekop
pelt werden.
Claims (3)
1. Gleichstrom-Steuerschaltung zum Ein- und Ausschalten des
Stromflusses in einem induktivitätsbehafteten Laststromkreis
durch Ansteuern eines Halbleiterschalters, mit dem ein Frei
lauf-Halbleiterbauteil in Reihe geschaltet ist, zu dem der
Laststromkreis parallel liegt, gekennzeichnet durch Mittel zum
Messen der Spannung am Verbindungspunkt zwischen dem Halblei
terschalter und dem Freilauf-Halbleiterbauteil oder einer sich
entsprechend verhaltenden Spannung, und Mittel zum Steuern des
Steuerstromes für den Halbleiterschalter so, daß beim Aus
schalten des Halbleiterschalters im Falle eines MOSFET der
Steuerstrom oder im Falle eines bipolaren Transistors die
Steuerstromänderung in Ausschaltrichtung solange auf einem ho
hen Wert gehalten wird, bis die gemessene Spannung einen ers
ten Schwellenwert erreicht, der anzeigt, daß das Freilauf-
Halbleiterbauteil durchschalten muß, und dann der Steuerstrom
bzw. die Steuerstromänderung in Ausschaltrichtung auf einen
niedrigeren Wert geschaltet wird, und beim Einschalten des
Halbleiterbauteils der Steuerstrom bzw. die Steuerstromände
rung in Einschaltrichtung so lange klein gehalten wird, bis
die gemessene Spannung einen zweiten Schwellenwert erreicht,
der anzeigt, daß das Freilauf-Halbleiterbauteil gesperrt hat
und dann der Steuerstrom bzw. die Steuerstromänderung auf
einen höheren Wert geschaltet wird.
2. Steuerschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Schwellenwert und der zweite Schwellenwert
übereinstimmen.
3. Steuerschaltung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
steuerbare Stromquellen zum Einstellen der unterschiedli
chen Werte der Steuerströme bzw. der Steuerstromänderun
gen.
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