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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum störarmen Schalten
elektronischer Schaltungsanordnungen mit Halbleiterschaltern, die den
elektrischen Stromfluss eines Verbrauchers innerhalb der elektronischen
Schaltungsanordnung schalten und jeweils mit einer Schaltteile und
steuerbare Schalteinheiten aufweisenden Ansteuerschaltung in Verbindung
stehen, die mit einer Hauptsteuerschaltung verbunden ist.
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Eine
Wechselstrom-Steuerschaltungsanordnung zum Betreiben einer Last
ist in der Druckschrift WO 00/79683 beschrieben, wobei die Last
in der Diagonale einer Brückenschaltung
angeordnet ist, die in einem ersten Brückenzweig einen ersten und
einen zweiten Schalter und in einem zweiten Brückenzweig einen dritten und
vierten Schalter aufweist und eine Ansteuerschaltung enthält, die
an die Schalter jeweils Schaltsignale abgibt. Die Schalter sind Transistoren,
Die Ansteuerschaltung erzeugt die für das Betreiben der Last erforderlichen
Schaltsignale für
die Schalter und schaltet im unmittelbaren zeitlichen Wechsel den
ersten Schalter des ersten Brückenzweiges
und den vierten Schalter des zweiten Brückenzweiges und anschließend den
zweiten Schalter des ersten Brückenzweiges
und den dritten Schalter des zweiten Brückenzweiges derart ein, dass
zur Bestromung der Last mit einer ersten Polarität die Einschaltdauern der Schaltsignale
des ersten und des vierten Schalters kürzer sind als die Einschaltdauern
der Schaltsignale des zweiten und dritten Schalters und dass zur
Bestromung der Last mit der zur ersten Polarität entgegengesetzten Polarität die Einschaltdauern
der Schaltsignale des zweiten und dritten Schalters kürzer sind
als die Einschaltdauern der Schaltsignale des ersten und vierten Schalters.
Dadurch sollen in den zur Brückenschaltung
führenden
Stromversorgungsleitungen symmetrische Spannungssprünge auftreten,
so dass eine weitgehende Minimierung des Einflusses der elektromagnetischen
Strahlung erfolgen soll.
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Ein
Problem besteht darin, dass die Art der Bestromung der Last die
Strompegeländerungen
in den Zuführungslei tungen
zwar verringern kann, nicht aber die Störungen, welche durch die Schaltflanken selbst
vorrangig im hochfrequenten Spektralbereich erzeugt werden, herabgesetzt
werden können.
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Eine
weitere Steuerschaltung für
die Schalter einer H-Brücke ist
in der Druckschrift
US 6,147,545 beschrieben,
in der Stromspitzen während des
Schaltens verhindert werden sollen.
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Den
Ansteuerschaltungen für
die Schalter in der H-Brücke
ist eine Spannungsmesseinrichtung zugeordnet, auf die die an der
Last vorhandenen Knotenspannungswerte geführt sind, Die Spannungsmesseinrichtung
enthält
im Wesentlichen Komparatoren, in denen die momentane Knotenspannung
mit vorgegebenen Vergleichsspannungswerten in den Komparatoren verglichen
werden und deren finales Ausgangssignal einem Steuerschaltkreis
in Form eines RS-Flip-Flops
zugeführt
wird. Der RS-Flip-Flop ist eingangsseitig mit einem Eingangs-Rückstellkreis
und ausgangsseitig mit einer Auslöseschaltung verbunden.
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Der
jeweils einzuschaltende Schalter in der H-Brücke wird durch eine dem Rückstellkreis
vorgeschaltete, übergeordnete
Steuerschaltung vorbestimmt. In der Auslöseschaltung werden die Signale zur
Ein-/Ausschaltung der Schalter und das Signal aus dem Flip-Flop
zum Einschalten des vorgesehenen Schalters in der H-Brücke und
zur Unterdrückung
von Durchbruchsstromspitzen miteinander verbunden.
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Eine
entscheidende Phase besteht darin sicherzustellen, dass alle H-Brücken-Schalter
abgeschaltet sind, bevor die Auslöseschaltung den vorgesehenen
Schalter der H-Brückenschaltung
einschaltet.
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Ein
Problem besteht darin, dass das Betriebsverfahren zwar die Querströme und die
damit verbundenen Störungen
vermeidet, nicht aber die durch die Schaltflanken selbst erzeugten
Störungen herabsetzen
kann.
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Es
sind ein Verfahren und eine Steuerschaltung zur Gleichstrom-Steuerung
für induktivitätsbehaftete
Verbraucher in Form von Laststromkreisen in der Druckschrift
DE 44 13 546 A1 bzw.
EP 0 756 782 B1 beschrieben.
Die Gleichstrom-Steuerschaltung dient zum Ein- und Ausschalten des
Stromflusses durch Ansteuern eines Halbleiterschalters. Der Halbleiterschalter
ist in Reihe zu wenigstens einem Verbraucher des Laststromkreises
angeordnet, ein Freilauf-Halbleiterbauteil ist parallel zum Verbraucher
geschaltet, Ein zum Ein- und Ausschalten ausgelöster Ein- bzw. Ausschaltsteuerstrom
wird von einem höheren
Ausgangswert aus so verkleinert, dass der Halbleiterschalter erst
dann vollständig
leitet bzw. sperrt, wenn das Freilauf-Halbleiterbauteil umgeschaltet
hat. Eine in Abhängigkeit
von der Spannung am Freilauf-Halbleiterbauteil
oder einem in Abhängigkeit
davon stehenden Parameter steuerbare Einschaltstromquelle und Ausschaltstromquelle
zur kontinuierlichen Verringerung des jeweiligen Betrags des Steuerstroms
bis zu einem Minimalwert ist so ausgebildet, dass der Minimalwert
im Wesentlichen bei einem Spannungswert von Null Volt der sich verringernden
Spannung am Freilauf-Halbleiterbauteil erreicht wird. Hierdurch
soll bei sehr schnellen Umschaltvorgängen des Halbleiterschalters
eine minimale Verlustleistung und eine minimale Störleistung erreicht
werden.
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Ein
Problem besteht darin, dass in der Anordnung Gleichstromlasten geschaltet
und elektromagnetisch optimiert werden können. Das Zurücknehmen
des Steuerstromes erfolgt auch hier durch die Spannung an der Freilaufdiode
und damit für
eine vollständige
Optimierung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) zu spät.
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Eine
Gleichstrom-Steuerschaltung zum Ein- und Ausschalten des Stromflusses
in einem induktivitätsbehafteten
Laststromkreis ist auch in der Druckschrift
DE 40 13 997 beschrieben. Die Gleichstrom-Steuerschaltung
dient zum Ansteuern eines Halbleiterschalters, mit dem ein Freilauf-Halbleiterbauteil
in Reihe geschaltet ist, zu dem der Laststromkreis parallel liegt.
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Zur
Gleichstrom-Steuerschaltung gehören ein
Mittel zum Messen und Auswerten einer Größe, die anzeigt, ob das Freilauf-Halbleiterbauteil
in Schaltpunktnähe
ist, und ein Mittel zum Steuern des Steuerstromes für den Halbleiterschalter.
Beim Ausschalten des Halbleiterschalters wird der Steuerstrom oder
die Steuerstromänderung
in Ausschaltrichtung solange auf einem hohen Wert gehalten, bis das
Auswertesignal einen ersten Schwellenwert erreicht, der anzeigt,
dass das Freilauf-Halbleiterbauteil durchschalten muss, und dann
wird der Steuerstrom bzw. die Steuerstromänderung in Ausschaltrichtung
auf einen niedrigeren Wert geschaltet. Beim Einschalten des Halbleiterbauteils
wird der Steuerstrom bzw. die Steuerstromänderung in Einschaltrichtung
so lange langsam geändert,
bis das Auswertesignal einen zweiten Schwellenwert erreicht, der
anzeigt, dass das Freilauf-Halbleiterbauteil
gesperrt hat und dann der Steuerstrom bzw. die Steuerstromänderung
auf einen höheren
Wert geschaltet wird, In den genannten Druckschriften
EP 0 756 782 und
DE 40 13 997 sind keine Verfahren
zur Einstellung des EMV-Verhaltens
durch Messung und Bewertung der Störungen und rückgekoppelte
Veränderung
des Schaltverhaltens angegeben.
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Eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Verringerung des Hochfrequenzrauschens
beim Schalten induktiver Lasten unter Verwendung von vorgegebenen
oder geregelten Flankensteilheiten der Ansteuerimpulse sind in der
Druckschrift
US 5 952 817 beschrieben.
Darin sind als Vorrichtung ein Schaltregler und ein Verfahren zum
Betreiben einer induktiven Last, die mit einer Stromänderungsraten-
und Spannungsänderungsraten-Regelung
betätigt
wird, vorgesehen. Offene und geschlossene Schleifenbaugruppen und
ebenso die Verwendung höherer Änderungsraten
von Laststrom und Lastspannung sind angegeben.
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Der
Schaltregler enthält
eine Regelschaltung für
Strom- und Spannungsänderungsratensignale, wobei
die Stromänderungsratensignale
di/dt und die Spannungsänderungsratensignale
dv/dt als Gefälle oder
als Anstieg, also als Ableitung der auftretenden Wellenform, definiert
sind und wobei die Regelschaltung umfasst:
- – einen
Treiber, der mit der Last gekoppelt ist,
- – eine
Stromänderungsraten-Erfassung,
die mit dem Treiber zur Durchführung
einer Rückkopplung
verbunden ist und die auf der Änderungsrate des
Laststroms basiert und
- – eine
Spannungsänderungsraten-Erfassung,
die mit der Last zur Durchführung
der Rückkopplung verbunden
ist und die auf der Änderungsrate
der Spannung der Last basiert.
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Damit
ist eine frequenzselektive Betrachtung von Störsignalen, die durch die Oberwellen
der Schaltfrequenz gebildet werden, beschrieben. Um eine Unterdrückung von
Störsignalen
im höheren Frequenzbereich
zu erzielen, werden die erste Ableitung und falls erforderlich,
auch höhere
Ableitungen des jeweiligen Spannungs- und Stromsignals erfasst. Die
abgeleiteten Größen dienen
dann als Vergleichsgrößen in Regelkreisen,
um die Änderungsrate,
d.h. das Anstiegs- und/oder Abfallverhalten der Lastspannung und
des Laststromes in Bezug auf die Verringerung von Störsignalen
zu optimieren.
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Ein
Problem besteht darin, dass die Reduzierung der Störungen durch
eine Reduzierung der Flankensteilheit und damit durch eine Pegelverringerung
der Oberwellen erreicht wird. Damit werden angeregte hochfrequente
Störungen
nicht von ihrer Ursache her vermieden, wodurch die Schaltzeiten
deutlich größer gewählt werden
müssen
als es möglich ist.
In den meisten praktischen Fällen
sind nicht die Oberwellen der Schaltfrequenz, sondern die angeregten
hochfrequenten Oszillationen im Lastkreis die Hauptursache.
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Mit
dem angegebenen Verfahren sind auf Grund der erforderlichen geringen
Anstiegsgeschwindigkeiten keine hohen Leistungswirkungsgrade zu
erreichen.
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Hohe
Schaltgeschwindigkeiten bzw. geringe Schaltverluste und damit hohe
Leistungswirkungsgrade auf der einen Seite und gute elektromagnetische
Verträglichkeit
bzw. geringe elektromagnetische Störungen auf der anderen Seite
sind gegensätzliche Forderungen,
die in einem elektronischen Schaltsystem nicht gleichzeitig maximiert
werden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum störarmen Schalten
elektronischer Schaltungsanordnungen anzugeben, die derart geeignet
ausgebildet sind, dass eine Verminderung und eine Einstellung von
auftretenden hochfrequenten elektromagnetischen Störungen auf
einen vorgegebenen geringen Pegel gewährleistet werden, wobei danach
geringe elektromagnetische Störungen
verursacht und schnelle Schaltabläufe ermöglicht werden.
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Es
soll das Störpegelniveau
insbesondere auch bei störsignaländernden
Veränderungen
des Verhaltens des Verbrauchers und der Halbleiterschalter, insbesondere
bedingt durch deren Alterung, Temperatur und Betriebsarbeitspunkt
auf das ursprüngliche
niedrige Pegelniveau geregelt werden können.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
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Im
Verfahren zum störarmen
Schalten elektronischer Schaltungsanordnungen mit mindestens einem
Halbleiterschalter, der den elektrischen Stromfluss eines Verbrauchers
innerhalb der elektronischen Schaltungsanordnung schaltet und jeweils
mit einer Schaltteile und steuerbare Schalteinheiten aufweisenden
Ansteuerschaltung in Verbindung steht, die mit einer Hauptsteuerschaltung
verbunden sind, erfolgt gemäß dem Kennzeichenteil
des Patentanspruchs 1 mit folgenden Schritten:
- – eine Erfassung
von Störsignalen
V = f(t) und/oder I = f(t) mittels einer Messeinheit,
- s– eine
Leitung der Störsignale
an eine Auswerteeinheit und eine frequenzselektive Erfassung der Störsignale
V = f(t) und/oder I = f(t) und Bereitstellung von Störsignalpegeln
V(ω),
- – ein
Vergleich der Störsignalpegel
V(ωn) (mit
n = 1, 2, 3 ...) mit vorgegebenen Grenzpegeln Gn(ω) in vorgegebenen
Frequenzbereichen mittels einer Vergleichseinheit,
- – eine Übermittlung
des Vergleichergebnisses an eine Bewertungseinheit zu dort vorhandenen,
programmtechnischen Mitteln, die Parametersätze in Form von Registerinhalten
für die
Ansteuerschaltungen erzeugen, mit denen das Schaltverhalten auch
während
des Betriebes hinsichtlich einzuhaltender Störpegelgrenzwerte realisiert
wird,
wobei die Parameter in einer geschlossenen Regelschleife
aus der Messung der Störungen
und dem Vergleich der hochfrequenten Störsignalpegel V(ωn) mit vorgegebenen
Grenzpegeln Gn(ω)
ermittelt werden und dadurch die elektronische Schaltungsanordnung
mit den jeweils aktuellen Betriebsbedingungen iterativ in einen
störarmen
Zustand überführt wird.
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Die
einen Halbleiterschalter steuernden Ausgangsgrößen der Ansteuerschaltung als
Ausgangssignale auf den zugehörigen Steuersignalleitungen
der Halbleiterschalter werden dabei mindestens von drei Eingangsgrößen der
Ansteuerschaltung verändert
- a) von den Parametern, die von einer EMV-Steuereinheit
abgegeben werden, wobei die Parameter aus der Messung des aktuellen
Störpegelniveaus
und dem Vergleich mit Störpegelgrenzwerten
ermittelt und in Registern innerhalb der Ansteuerschaltungen gespeichert
werden,
- b) von einer Steuergröße, die
von der Knotenspannung Vx mit am Verbraucher abgeleitet wird oder
von der Knotenspannung Vx selbst, die jeweils an die Schaltteile
geleitet werden, und
- c) von aus der Hauptsteuerschaltung übermittelten Eingangssignalen
IN1-x und/oder IN2-x, die vorgeben, ob der Ein- oder Ausschaltvorgang des Halbleiterschalters
durchgeführt
wird, wobei die steuerbaren Schalteinheiten innerhalb der Ansteuerschaltungen
durch Verstärkung
das jeweils den zugehörigen
Halbleiterschalter direkt steuernde Ausgangssignal auf den Steuersignalleitungen
erzeugen.
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Die
Parameter, welche die Größe und den zeitlichen
Verlauf der Steuergrößen bestimmen,
werden insbesondere auch während
des Betriebes der elektronischen Schaltungsanordnung iterativ verändert, um
ein EMV-gerechtes Schalten an den jeweils aktuellen Betriebsbedingungen
vorzunehmen.
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Die
Parameterbestimmung erfolgt für
das EMV-gerechte Schalten in einer geschlossenen Schleife durch
Messung des Störspektrums
mittels einer Messeinheit und durch Vergleich mit vorgegebenen Grenzpegeln
Gn(ω) in
vorgegebenen Frequenzbereichen mittels einer Auswerteeinheit.
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Die
Erfindung kann zur Einstellung eines verlustarmen und störungsarmen
Schaltens des elektrischen Stromflusses in einem z.B. induktivitätsbehafteten
elektrischen und/oder elektromechanischen Verbraucher dienen. Die
Schaltelemente zur Umschaltung des Stromflusses im Verbraucher werden in
herkömmlicher
Weise durch Halbleiterschalter gebildet, die z.B. als einzelne High-Side-
oder Low-Side-Schalter als H-Brücke
mit vier Schaltern oder als B6-Brücke mit sechs Schaltern ausgebildet
sein können.
Als Halbleiterschalter können
z.B. MOS-Transistoren, IGBT's
oder Bipolartransistoren verwendet werden, die durch einen Steuerstrom
und/oder Steuerspannung von einem hochohmigen in einen niederohmigen
Zustand und umgekehrt gesteuert werden können.
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In
der Vorrichtung zum störarmen
Schalten elektronischer Schaltungsanordnungen mit mindestens einem
Halbleiterschalter, der den elektrischen Stromfluss eines Verbrauchers
innerhalb der elektronischen Schaltungsanordnung schaltet und jeweils mit
einer Schaltteile und steuerbare Schalteinheiten aufweisenden Ansteuerschaltung
in Verbindung steht, die mit einer Hauptsteuerschaltung verbunden ist,
steht
gemäß dem Kennzeichenteil
des Patentanspruchs 10 die Ansteuerschaltung mit einer EMV-Steuereinheit
zur Erzeugung und Übermittlung
von Parametern zur Steuerung von Ein- und Ausschaltflanken des Halbleiterschalters
in Verbindung, wobei der EMV-Steuereinheit eine Messeinheit zur
Erfassung von hochfrequenten Störungen
als Störsignale
V = f(t) und/oder I = f(t) innerhalb der elektronischen Schaltungsanordnung
vorgeschaltet ist, und in der EMV-Steuereinheit
- – eine an
die Messeinheit angeschlossene Auswerteeinheit, die innerhalb der
EMV-Steuereinheit zur Verarbeitung der übertragenen Störsignale
V = f(t) und/oder I = f(t) vorgesehen ist,
- – eine
der Auswerteeinheit zugeordnete Vergleichseinheit zum Vergleichen
der Störsignalpegel
V(ωn) mit
vorgegebenen Grenzpegeln Gn(ω) in
vorgegebenen Frequenzbereichen und
- – eine
sich an die Vergleichseinheit anschließende Bewertungseinheit zur
Erzeugung der Parameter in Form von Parametersätzen und zu deren Ableitung
an die Ansteuerschaltungen zur Erzeugung der Steuerströme derart,
dass die Schaltflanken an dem Halbleiterschalter und dem Verbraucher
einen EMV-gerechten Betrieb ermöglichen,
enthalten
sind,
wobei die EMV-Steuereinheit in Verbindung mit der Messeinheit,
der Ansteuerschaltung/den Ansteuerschaltungen, dem Halbleiterschalter/den
Halbleiterschaltern und dem Verbraucher eine geschlossene Schleife
zur iterativen Erzeugung der Parametersätze bildet.
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Der
der elektronischen Schaltungsanordnung zugeordnete Verbraucherbereich
zur Erfassung der Störsignale
in der elektronischen Schaltungsanordnung umfasst zumindest den
Verbraucher selbst sowie die zugehörigen Stromversorgungsleitungen.
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Die
Messeinheit kann als elektromagnetische Kopplung ausgebildet sein
und ein Koppelglied aufweisen, das die hochfrequenten Störungen als Störsignale
I = f(t), V = f(t) erfasst und verstärkt.
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Die
Auswerteeinheit kann ein Signalprozessor sein.
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Die
EMV-Steuereinheit bildet in Verbindung mit der Messeinheit, den
Ansteuerschaltungen, den Halbleiterschaltern und dem Verbraucher
eine geschlossene Schleife zur iterativen Erzeugung der Parametersätze.
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Die
Ansteuerschaltungen enthalten jeweils ein Register zur Speicherung
der Parameter, zwei Schaltteile sowie eine Schaltung mit zwei steuerbaren
Schalteinheiten, von denen aus die Steuerströme zu den Halbleiterschaltern
geleitet werden.
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Die
von den Ansteuerschaltungen generierten Steuerströme und/oder
Steuerspannungen der gesteuerten Ansteuerschaltungen für die Halbleiterschalter
werden dabei einerseits von der Spannung bzw. den Spannungen oder
einem bzw. mehreren davon abgeleiteten Knotenspannungen Vx am Verbraucher
gesteuert, andererseits bestimmen die programmierbaren Parameter,
die auf die Ansteuerschaltungen mittels der Schaltteile einwirken,
die Größe und den
Zeitverlauf der auf die Halbleiterschalter wirkenden Steuergrößen, wobei
jeder Parameter vorrangig einem Bereich des Schaltvorganges zugeordnet
ist. Der Einschaltvorgang sowie der Ausschaltvorgang werden durch
die Schaltteile gesteuert, wobei die Schaltteile unabhängig voneinander
parametrisiert werden können.
Ein Schaltvorgang wird dabei durch einen Parametersatz bestehend
aus mindestens zwei Parametern bestimmt. Die Parameter sind in den
Registern abgelegt und können
auch durch die Hauptsteuerschaltung zu jeder Zeit während des
Betriebs der elektronischen Schaltungsanordnung geändert werden.
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Die
Vorrichtung enthält
z.B. im Falle eines Zweipols als Verbraucher mindestens eine individuell programmierbare
Ansteuerschaltung, für
drei- und mehrpolige Verbraucher sind entsprechend mehr Ansteuerschaltungen
erforderlich.
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In
der EMV-Steuereinheit erfolgt ein Prozess, wobei das von der Messeinheit
gelieferte Signal I = f(t) oder V = f(t) frequenzselektiv bewertet,
das Bewertungsergebnis einer Software übergeben wird, die die Parametersätze adaptiv
für die
Ansteuerschaltungen erzeugt.
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Durch
Iteration kann der adaptive Prozess mehrfach durchlaufen werden,
bis im Rahmen von vorgegebenen Grenzpegelwerten Gn(ω) ein Gleichgewicht
hinsichtlich Störpegel
und Schaltverlusten erreicht ist.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, eine elektronische Schaltungsanordnung in einer solchen Konfiguration
einzustellen, dass sowohl die Schaltverluste klein gehalten werden
als auch die durch die Schaltvorgänge generierten, unvermeidlichen
Störpegel
in der elektronischen Schaltungsanordnung vorgegebene Grenzwerte
nicht übersteigen.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung führen eine
Regelung in einer geschlossenen Schleife während des Betriebes der elektronischen
Schaltungsanordnung durch, wodurch auch bei Veränderungen des Verbrauchers
oder der Halbleiterschalter (z.B. durch Alterung bedingt) und/oder
der Einsatzbedingungen wie Temperatur und elektrischer Arbeitspunkt
hinsichtlich Schaltverluste und elektromagnetische Verträglichkeit
geregelt wird.
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Typische
Anwendungsgebiete der Erfindung für die elektronischen Schaltungsanordnungen
sind z.B. in Form von als Schaltregler betriebene Gleichstrom- oder
Wechselstrommotoren oder DC/DC Konverter relativ hoher Leistung.
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Weiterbildungen
und detaillierte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren
Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
mittels Zeichnungen näher
erläutert:
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Es
zeigt
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1 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem EC-Motor als
Verbraucher innerhalb einer elektronischen Schaltungsanordnung und
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2 eine
schematische Darstellung der Vorrichtung mit einer Messeinheit im
unmittelbaren Verbraucherbereich und mit einer EMV-Steuereinheit der
elektronischen Schaltungsanordnung ohne Hauptsteuerschaltung.
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Das
anhand der 1 beschreibbare Verfahren zum
störarmen
Schalten elektronischer Schaltungsanordnungen mit sechs Halbleiterschaltern 3-x, 4-x mit
x = 1, 2, 3, die den elektrischen Stromfluss des Verbrauchers 5 innerhalb
der elektronischen Schaltungsanordnung schalten und jeweils mit
einer Schaltteile 1b, 1c; 2b, 2c und
steuerbare Schalteinheiten 1e, 1f; 2e, 2f aufweisenden
Ansteuerschaltung 1-x, 2-x mit x = 1, 2, 3 in
Verbindung stehen, die mit einer Hauptsteuerschaltung 19 verbunden
ist, weist folgende Schritte auf:
- – Erfassung
von Störsignalen
V = f(t) und/oder I = f(t) mittels einer Messeinheit 10,
die sich im Verbraucherbereich 18 befindet,
- – Leitung
der Störsignale
V = f(t), I = f(t) an eine Auswerteeinheit 12 und frequenzselektive
Erfassung der Störsignale
V = f(t), I = f(t) und Bereitstellung von Störsignalpegeln V(ω),
- – Vergleich
der Störsignalpegel
V(ωn) mit
vorgegebenen Grenzpegeln Gn(ω)
in vorgegebenen Frequenzbereichen mittels einer Vergleichseinheit 13,
- – Übermittlung
des Vergleichergebnisses an eine Bewertungseinheit 14 zu
den dort vorhandenen, programmtechnischen Mitteln, die Parametersätze in Form
von Registerinhalten für
die Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x erzeugen, mit
denen das Schaltverhalten auch während
des Betriebes hinsichtlich einzuhaltender Störpegelgrenzwerte realisiert
wird,
wobei die Parameter in einer geschlossenen Regelschleife
aus der Messung der Störungen
und dem Vergleich der hochfrequenten Störsignalpegel V(ωn) mit vorgegebenen
Grenzpegeln Gn(ω)
ermittelt werden und dadurch die elektronische Schaltungsanordnung
mit den jeweils aktuellen Betriebsbedingungen iterativ in einen
störarmen
Zustand überführt wird.
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In 1 ist
eine Vorrichtung 1 zum störarmen, adaptiven EMV-gerechten
Schalten einer elektronischen Schaltungsanordung mit Halbleiterschaltern 3-x, 4-x mit
x = 1, 2, 3 dargestellt, die den elektrischen Stromfluss eines mit
den Induktivitäten
L1, L2, L3 behafteten Verbrauchers 5 innerhalb der elektronischen
Schaltungsanordnung schalten und jeweils mit einer zwei Schaltteile 1b, 1c; 2b, 2c sowie eine
Schaltung 1a, 2a mit jeweils zwei steuerbaren Schalteinheiten 1e, 1f; 2e, 2f aufweisenden
Ansteuerschaltung 1-x, 2-x mit x = 1, 2, 3 in
Verbindung stehen, die mit einer Hauptsteuerschal tung 19 zur
Erzeugung und Übermittlung
von Ein-/Ausschaltsteuerfolgen
bzw. Ein-/Ausschaltsteuerimpulsen verbunden sind.
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Erfindungsgemäß steht
die Ansteuerschaltung 1-x, 2-x mit einer EMV-Steuereinheit 11 zur
Erzeugung und Übermittlung
von Parametern zur Steuerung von Ein- und Ausschaltflanken der Halbleiterschalter 3-x, 4-x in
Verbindung, wobei der EMV-Steuereinheit 11 eine
Messeinheit 10 zur Erfassung von hochfrequenten Störungen als
Störsignale
V = f(t) und/oder I = f(t) im Bereich 18 des Verbrauchers 5 vorgeschaltet
ist und in der EMV-Steuereinheit 11
- – eine an
die Messeinheit 10 angeschlossene Auswerteeinheit 12,
die innerhalb der EMV-Steuereinheit 11 zur Verarbeitung
der übertragenen Störsignale
V = f(t), I = f(t) vorgesehen ist,
- – eine
der Auswerteeinheit 12 zugeordnete Vergleichseinheit 13 zum
Vergleichen der Störsignalpegel
V(ωn) mit
vorgegebenen Grenzpegeln Gn(ω)
in vorgegebenen Frequenzbereichen und
- – eine
sich an die Vergleichseinheit 13 anschließende Bewertungseinheit 14 zur
Erzeugung der Parameter in Form von Parametersätzen und zu deren Ableitung
an die Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x zur Steuerung
der Schaltflanken und der Steuerströme der Halbleiterschalter 3-x, 4-x,
enthalten sind,
wobei die EMV-Steuereinheit 11 in
Verbindung mit der Messeinheit 10, den Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x,
den Halbleiterschaltern 3-x, 4-x und dem Verbraucher 5 eine
geschlossene Schleife zur iterativen Erzeugung der Parametersätze bildet.
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Die
elektronische Schaltungsanordnung in 1 kann einen
als Dreipol geschalteten Verbraucher 5, die sechs Halblei terschalter 3-x, 4-x mit
x = 1, 2, 3, die sechs Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x mit
x = 1, 2, 3, die Hauptsteuerschaltung 19, die Stromversorgung
Vbat mit den zugehörigen
Stromversorgungsleitungen 15, 16, 17,
die Messeinheit 10 und die EMV-Steuereinheit 11 umfassen.
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In
Vereinfachung der Beschreibung sind bei Nennung der Bezugszeichen
der Halbleiterschalter 3-x, 4-x, der Ansteuerschaltung 1-x, 2-x,
der Steuersignalleitungen 6-x, 7-x mit x = 1,
2, 3 alle Halbleiterschalter, Ansteuerschaltungen und Steuersignalleitungen
in der elektronischen Schaltungsanordnung in die Vorrichtungserläuterung
und Schaltvorgangsdarstellungen einbezogen.
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Z.B.
erfolgt stellvertretend für
die anderen Halbleiterschalter 3-x, 4-x mit x
= 2, 3 in 1 die Darstellung für die beiden
Halbleiterschalter 1-x, 2-x mit x = 1. Für die anderen
Halbleiterschalter 3-x, 4-x mit x = 2, 3 ist das
gleiche Schaltungsschema vorgesehen.
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Der
Verbraucher 5 kann ein EC-Motor mit einer B6-Power-FET-Brückenschaltung,
die mit den sechs Halbleiterschaltern – Power-FET-Schaltern – 3-x, 4-x versehen
ist, sein.
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Der
Verbraucherbereich 18 zur Erfassung der Störsignale
kann sowohl den Verbraucher 5 selbst als auch die zugehörigen Stromversorgungsleitungen 15, 16, 17 umfassen.
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Die
Messeinheit 10 in 1 weist
ein Koppelglied auf, das als elektromagnetische Kopplung ausgebildet
sein kann und das die hochfrequenten Störungen als Störsignale
V = f(t), I = f(t) erfasst und verstärkt.
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Während in 1 das
Störspannungssignal V
= f(t) oder das Störstromsignal
I = f(t) von der Stromversorgungsleitung 15 abgegriffen
werden, kann die Messeinheit 10 in 2 auch in
unmittelbarer Nähe – im unmittelbaren
Verbraucherbereich 18 – des
Verbrauchers 5 angeordnet sein. Die dortige Messeinheit 10 ist
ebenfalls mit der EMV-Steuereinheit 11 verbunden, die im
Wesentlichen die gleiche Bauelementestruktur und gleichen Funktionen
wie die EMV-Steuereinheit 11 in 1 aufweist.
In 2 ist ein Halbleiterschalter 3-1 mit
einer Ansteuerschaltung 1-1 und einer EMV-Steuereinheit 11 zum
störarmen
Schalten vorgesehen.
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Für die EMV-Steuereinheiten
in beiden Fig. gelten gleiche Bedingungen, wie nachfolgend beschrieben.
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Die
EMV-Steuereinheit 11 bildet im Wesentlichen in Verbindung
mit der Messeinheit 10, den Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x,
den Halbleiterschaltern 3-x, 4-x und dem Verbraucher 5 eine
geschlossene Schleife zur iterativen Erzeugung der Parametersätze.
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Die
Auswerteeinheit 12 kann ein digitaler Signalprozessor – DSP – sein.
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Die
Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x der Vorrichtung 1 enthalten
jeweils ein Register 1d, 2d zur Speicherung, zwei
Schaltteile 1b, 1c; 2b, 2c sowie eine
Schaltung 1a, 2a mit jeweils zwei steuerbaren Schalteinheiten 1e, 1f; 2e, 2f,
von denen aus die Steuerströme
auf den Steuersignalleitungen 6-x, 7-x zu den
Halbleiterschaltern 3-x, 4-x geleitet werden.
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Die
von den Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x generierten
Steuerströme
und/oder Steuerspannungen für
die Halblei terschalter 3-x, 4-x werden dabei einerseits
von der Spannung bzw. den Spannungen oder einem bzw. mehreren davon
abgeleiteten Knotenspannungen Vx mit x = 1, 2, 3 am Verbraucher 5 gesteuert,
andererseits bestimmen programmierbare Parameter, die auf die Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x mittels
der Schaltteile 1b, 1c; 2b, 2c einwirken,
die Größe und den
Zeitverlauf der auf die Halbleiterschalter 3-x, 4-x wirkenden
Steuergrößen, wobei
jeder Parameter vorrangig einem Bereich des Schaltvorganges zugeordnet
ist. Der Einschaltvorgang wird dabei durch die Schaltteile 1b; 2b und
der Ausschaltvorgang durch die Schaltteile 1c; 2c gesteuert,
wobei die beiden Schaltteile 1b, 1c; 2b, 2c unabhängig voneinander
parametrisiert werden können.
Ein Schaltvorgang wird durch einen Parametersatz, bestehend aus
mindestens zwei Parametern, bestimmt. Die Parameter sind in den
Registern 1d, 2d abgelegt und können auch
durch die Hauptsteuerschaltung 19 zu jeder Zeit während des
Betriebs der elektronischen Schaltungsanordnung geändert werden.
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Die
Hauptsteuerschaltung 19 ist über Hauptsteuerleitungen IN1-x und In2-x, über die
Eingangssignale IN1-x, IN2-x zur Auslösung der Ein- und Ausschaltvorgänge übermittelt
werden, mit den beiden Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x verbunden,
Des Weiteren steht die Hauptsteuerschaltung 19 über Parameterübergabeleitungen
P1-x und P2-x mit
der Bewertungseinheit 14 der EMV-Steuereinheit 11 in
Verbindung. Von der Hauptsteuerschaltung 19 führt auch eine
Leitung zur Übermittlung
der vorgegebenen Grenzpegel Gn(ω)
an die Vergleichseinheit 13.
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Die
Vorrichtung 1 enthält
im Falle eines Zweipols als Verbraucher 5 mindestens eine
individuell programmierbare An steuerschaltung 1-x, für drei- und
mehrpolige Verbraucher sind entsprechend mehr Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x erforderlich.
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Die
die Halbleiterschalter 3-x, 4-x steuernden Ausgangsgrößen der
Ansteuerschaltung 1-x, 2-x können als Ausgangssignale auf
den zugehörigen Steuersignalleitungen 6-x, 7-x der
Halbleiterschalter 3-x, 4-x mindestens von drei
Eingangsgrößen der Ansteuerschaltung 1-x, 2-x wahlweise
verändert werden:
- a) von den von der EMV-Steuereinheit 11 ermittelten
Parametern, die in den Registern 1d, 2d innerhalb
der Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x gespeichert werden,
- b) von einer Steuergröße, die
von der Knotenspannung Vx am Verbraucher 5 abgeleitet wird oder
von der Knotenspannung Vx selbst, die jeweils an die Schaltteile 1b, 1c, 2b, 2c geleitet
werden, und
- c) von aus der Hauptsteuerschaltung 19 übermittelten
Eingangssignalen IN1-x und/oder IN2-x, die vorgeben, ob der Ein-
oder Ausschaltvorgang des Halbleiterschalters 3-x, 4-x durchgeführt wird,
wobei die steuerbaren Schalteinheiten 1e, 1f und/oder 2e, 2f innerhalb
der Ansteuerschaltungen 1-x und/oder 2-x durch
Verstärkung
das jeweils den zugehörigen
Halbleiterschalter 3-x und/oder 4-x direkt steuernde
Ausgangssignal auf den Steuersignalleitungen 6-x, 7-x erzeugen.
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Die
Vorrichtung 1 in 1 betrifft
die Steuerung/Regelung eines bürstenlosen
Gleichstrommotors, der durch die B6-Brückenschaltung gesteuert wird.
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Das
Verfahren zur Steuerung der Halbleiterschalter 3-x, 4-x erfolgt
dabei in zwei Funktionsebenen:
- – der logischen
Ebene, durchgeführt
mittels der Hauptsteuerschaltung 19, welche die logische Folge
der Ein-/Ausschaltimpulse zur Kommutierung und Pulsweitenmodulations-PWM-Steuerung
generiert, und
- – der
physikalischen Ebene, im Wesentlichen enthaltend die Messeinheit 10,
die EMV-Steuereinheit 11 und die Ansteuerschaltungen 1-x, 2-x,
welche die Zeitfunktionen von Strom und Spannung der Schaltflanken
an den Halbleiterschaltern 3-x, 4-x und dem Verbraucher – dem Motor – 5 in Abhängigkeit
vom aktuellen Störverhalten
steuert und während
des Betriebes iterativ durch Parametervariation so verändert, dass
vorgegebene Störgrenzpegel
Gn mit n = 1, 2, 3 ... in vorgegebenen Frequenzbereichen nicht überschritten
werden.
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Die
erfindungsgemäße geschlossene
Regelschleife, z.B. mit der Bezugszeichenfolge 15, 10, 11 (19,
P1-x, Gn), 1-1 (V1, IN1-x, Tf), 6-1, 3-1, 5, 15 in 1,
ermöglicht
es, dass eine Minimierung der durch die Schaltvorgänge verursachten
hochfrequenten Störungen
erfolgt und ein adaptive, an die veränderlichen Betriebsbedingungen
wie Temperatur, Arbeitsstrom und Bauelementeparameter der Halbleiterschaltungen
angepasster störarmer
Betrieb realisiert wird.
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Als
Nebenbedingung der Anpassung der Schaltflanken wird dabei eine obere
Grenze der gesamten Flankendauer Tf gewählt, um
einerseits ein vorgegebenes Maximum an Schaltverlusten nicht zu überschreiten
und andererseits die Schaltvorgänge – einer
Folge von Pulsen – bestimmungsgerecht
realisieren zu können,
indem eine Begrenzung der Verzögerung
zwischen der Schaltflanke des digitalen Eingangssignals IN1-x oder
IN2-x mit x = 1, 2, 3 und der zuge hörigen Schaltflanke der Knotenspannung
Vx am Verbraucher 5 garantiert wird. Der Wert der Nebenbedingung
wird von der Hauptsteuerschaltung 19 an die Ansteuerschaltungen 1-x und 2-x übergeben und
in den Schaltteilen 1b, 1c und 2b, 2c mit
der gemessenen Verzögerung
und Flankendauer der Knotenspannung Vx verglichen und in die Bereitstellung der
Steuersignale auf den Steuersignalleitungen 6-x und 7-x einbezogen.
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Die
Erfindung eröffnet,
wie in 1 gezeigt ist, die Möglichkeit, dass eine adaptive
Minimierung der leitungsgebundenen Schaltstörungen auf der positiven Versorgungsleitung
Vbat 15 erreicht wird, indem durch die Messeinheit 10 die
hochfrequenten Störungen
z.B. im Frequenzbereich von 0,15 MHz bis 108 MHz als Spannung V
= f(t) gegenüber
Masse oder als Strom I = f(t) in der Versorgungsleitung 15 erfasst
und verstärkt
und der EMV-Steuereinheit 11 zugeführt werden.
Die EMV-Steuereinheit 11 bestimmt mittels des digitalen
Signalprozessors – DSP – das Frequenzspektrum
der Störungen
im zu bewertenden Frequenzbereich. Die so ermittelten Störsignalpegel
V(ωn) werden
innerhalb von Subfrequenzbändern
(ω1, ω2, ... ωn) mit Grenzpegeln
Gn(ω) verglichen.
Die Grenzpegel Gn(ω)
entsprechen den maximal erlaubten Störsignalpegeln und sind in der Hauptsteuerschaltung 19 gespeichert,
von der sie an die Vergleichseinheit 13 übergeben
werden. Das Ergebnis der Vergleiche führt durch die Bewertungseinheit 14,
die als Software ausgeführt
ist, zu einer Verringerung der Parameterwerte P1-x–1 und/oder
P2-x–1 und
damit zu einer Verringerung der Steuerströme auf den Steuersignalleitungen 6-x, 7-x,
wenn der ermittelte Wert des Störsignalpegels
V(ωn) größer als der
Grenzpegelwert Gn(ω)
ist und zu einer Vergrößerung der
Parameterwerte P1-x+1 und P2-x+1,
wenn der ermittelte Störsignalpegelwert
V(ωn) kleiner
als der Grenzpegelwert Gn(ω)
ist.
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Durch
die Vorrichtung und das Verfahren stellt sich die elektronische
Schaltungsanordnung iterativ während
des Betriebes auf Schaltflanken ein, die das durch die Grenzpegel
Gn(ω) definierte
niedrige Störniveau
erfüllen
und dennoch zu kürzestmöglichen
Schaltzeiten und damit zu geringen Schaltverlusten führen.
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- 1
- Vorrichtung
- 1-x
- Ansteuerschaltung
- 2-x
- Ansteuerschaltung
- 3-x
- Halbleiterschalter
- 4-x
- Halbleiterschalter
- 5
- Verbraucher
- 6-x
- Steuersignalleitung
- 7-x
- Steuersignalleitung
- 10
- Messeinheit
- 11
- EMV-Steuereinheit
- 12
- Auswerteeinheit
- 13
- Vergleichseinheit
- 14
- Bewertungseinheit
- 15
- Stromversorgungsleitung
- 16
- Stromversorgungsleitung
- 17
- Stromversorgungsleitung
- 18
- Verbraucherbereich
- 19
- Hauptsteuerschaltung
- 1a
- Schaltung
- 1b
- Schaltteil
- 1c
- Schaltteil
- 1d
- Register
- 1e
- Schalteinheit
- 1f
- Schalteinheit
- 2a
- Schaltung
- 2b
- Schaltteil
- 2c
- Schaltteil
- 2d
- Register
- 2e
- Schalteinheit
- 2f
- Schalteinheit
- V
= f(t)
- Störspannungssignal
- I
= f(t)
- Störstromsignal
- Gn
- Grenzpegel
- v(ω)
- Störsignalpegel
- IN1-x
- erste
Hauptsteuerleitung
- IN2-x
- zweite
Hauptsteuerleitung
- P1-x
- erste
Parameterübergabeleitung
- P2-x
- zweite
Parameterübergabeleitung
- Tf
- obere
Grenze der Flankendauer