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Schachtbauwerke
im Abwasser-Regenwasser-Trinkwasserbereich bedürfen der ständigen Wartung, Schadensüberwachung, – Behebung,
Ausbesserungen, Reparaturen usw.
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So
z.B. müssen
schadhafte Steigeisen, Schachtleitern, undichte oder ausgebrochene Schachtfugen
usw. saniert/erneuert werden.
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Dies
erfolgt bei Normschächten
(Schächte aus
vorgefertigten Betonfertigteilen – kein Ortbeton) mit einem
Innendurchmesser von 1.0/1.2 m) von vorhandenen Steigeisen, eingeführten Leitern
oder fest eingebauten Podesten aus. Dabei ist der Aktionsradius
des Monteurs, der zudem im Sicherheitsgurt hängen muss eingeschränkt und
Werkzeug und Material (z.B. Mörteleimer),
müssen
gesondert aufgehängt/gesichert
sein!
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Die
vorzustellende Erfindung „Arbeits-Montagebühne" soll hier eine wesentliche
Verbesserung bringen, in dem sie dem Monteur erlaubt, sich in jeder gewünschten
Höhe in
dem Schacht zu positionieren und Werkzeug und Material auf der Bühne abzulegen bzw.
handbereit mit sich zu führen.
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Diese
Arbeitserleichterung ist vor allem bei tieferen Schächten (ca.
ab 4.o m Tiefe ) interessant.
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Technische Beschreibung
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Die
Erfindung "Arbeits-Montagebühne" kann aus verschiedenen
Materialien hergestellt werden.
- 1) Stahl verzinkt –Profile/Gitterroste/Tragseile/-Ketten/Beschläge stabil,
korrosionsfest, Explosionsschutz-Zulassung Nachteil: Gewicht
- 2) Edelstahl V2A – wie
vor stabil, korrosionssicher, Ex-Zulassung, geringeres Gewicht
- 3) Induro-Aluminium – wie
vor Seile/Ketten/Beschläge
Stahl verzinkt oder V2A stabil, leicht, korrosionssicher, Ex-Zulassung
- 4) Kunststoffmaterialien z.B. GFK/PE-HD usw. Seile/Ketten usw.
wie bei 3) Leicht, korrosionssicher, Ex-Zulassung
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Die
Bühne wird
nachfolgend exemplarisch aus Material V2A bestehend beschrieben,
bei der Anwendung zum Einstieg in einen Kontrollschacht mit Innendurchmesser
1.0 m. Bei anderen Schachtinnendurchmessern (z.B. 1.20 m) wird die
Rostgröße entsprechend
größer; an
der Technik selbst ändert sich
nichts.
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Der
Grundrahmen besteht aus zwei Rostsegmenten aI und aII. Beide Rostsegmente
sind in außen
umlaufende Zargen b aus Winkelprofil 30/30/3 mm eingeschweißt. Gitterrostmaße:Tragstab
25/2 mm, Maschenweite 30 × 30
mm.
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Rosthälfte aI
(siehe Zeichnung Z1 + 4) ist ein Kreisabschnitt mit oben abschließender Sekante (Gerade).
Rost aII ist ein reiner Kreisabschnitt. Rost aI und II an den Grundseiten
aneinandergelegt, ergeben einen Dreiviertelkreis mit einem Außendurchmesser
(Aussenkante Winkelprofil) von 94 cm. Damit ist dieser Durchmesser
2 × 3
oder insgesamt 6 cm kleiner, als der Schachtinnendurchmesser von
100 cm.
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Die
beiden Rosthälften
sind oben auf mit zwei Klappscharnieren c (siehe Z1 + 4)eng verbunden.
Diese Scharniere erlauben das Auf- oder Zusammenklappen der Rosthälften. Neben
den Scharnieren sind zwei stabile Rostverriegelungen d (siehe Z1
+ 4) montiert. Sie bestehen aus einem massiven Bolzen ⌀ 16 mm
mit Sicherungssplint und jeweils zwei, auf den Gitterrosten montierten,
Führungslaschen.
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Jede
Rosthälfte
ist an drei Randpunkten e (siehe Z1 + 4 + 6) mit Ringmutter M8/U-Scheiben/Muttern
M8 mit Sicherung ausgestattet, an denen die Tragseile oder Tragketten
(alles Edelstahlmaterial) angeschlagen sind.
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Die
Rosthälfte
aI erhält,
ebenfalls an Randpunkten, zwei Wandspreizer f (siehe Z1 + 4), Rosthälfte aII
einen. Dieses sind kurze Gewindestangen M12 – angespitzt- mit kleinen Handrädern bestückt, die
in einem Gewinde, eingedreht in ein Profilwinkelstück, geführt sind.
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Die
Aufhängung
der Arbeitsbühne
geschieht mittels fünf
Drahtseilen g (Kunststoff ummantelt)/oder Tragketten, die in zwei
Meter Höhe über dem
Rost (Stehhöhe), über einen
Führungsring
h mit Außendurchmesser
von 50 cm geführt
sind.
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Die
Seile/Ketten laufen dann 50 cm weiter nach oben (siehe Z3), wo sie
in drei Sicherheits-Karabinern i enden, die in einen gemeinsamen
Hauptschäkel
i eingeklinkt werden. Bei Verwendung von Drahtseil ⌀ 4 mm
sind alle Verbindungen zu den Aufhängungen/Karabinern mittels
Kauschen und Pressseilklemmen hergestellt Bei Verwendung von feingliedrigen
Ketten sind die Verbindungen mittels kleiner Schäkel hergestellt.
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Der
Hauptschäkel
i wird dann im Einsatzfall in den Lastkarabiner m des Hub- und Sicherungsgerätes eingehängt.
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Um
die Rosthälften
auf- oder zusammenklappen zu können,
gibt es einen einfachen Mechanismus (siehe Z1 + 3).
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Am
Rande des Rostsegmentteiles aII ist ein Nylonseil j mit 5 mm Durchmesser
befestigt. Dieses führt über Rostteil
aI und dort am Rand durch eine Ringöse nach oben. Zieht man dieses
Seil straft, so klappen die beiden Rosthälften zueinander, entspannt
man das Nylonseil, klappen die Roste auseinander, bis sie eine Ebene
bilden.
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Durch
die Ausrüstungsteile
Rostverriegelung d, ist das Einklappen der Rostteile aI + aII begrenzt- sie
haben außen,
im eingeklappten Zustand, noch einen Abstand von dann 40 cm. Dies
ist aber deutlich weniger als der lichte Einstieg in einen Kontrollschacht
mit i.d.R. 60 cm so dass man so, eingeklappt, die Arbeitsbühne durch
die Schachtöffnung bugsieren
kann.
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Ein
zweites Nylonseil k ist an der runden Seite des Führungsringes
h befestigt. Es erlaubt den Führungsring
von oben aus nach oben zu ziehen, so dass er sich senkrecht stellt.
Dadurch weicht er nach hinten, von den Steigeisen 4 weg,
und der Monteur kann besser ein- aussteigen (siehe auch 2.3 Einsatzbeschreibung)
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Einsatzbeschreibung
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Über dem
Schacht in den eingestiegen werden soll, wird ein Hub- und Sicherungsgerät L positioniert.
Dieses besteht aus einem stabilen Stativ mit drei Stützen, Lastwinde,
Personenwinde, Drahtseil, Lastkarabiner.
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Das
Stativ wird so aufgestellt, dass das Lastseil an dem Innenrand der
Schachtabdeckung, der den Steigeisen gegenüber liegt, vorbei nach unten läuft. Dadurch
hängt später die
Bühne mittig
im Schachtinneren.
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Nach
Aufstellung des Stativs wird der Hauptschäkel i der Arbeitsbühne in den
Lastkarabiner m des Hub- und Sicherungsgerätes eingehängt.
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Die
fünf Tragseile/Tragketten
g werden vorher zurechtgelegt und geprüft, dass sie nicht untereinander
verwickelt sind.
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Dann
wird, am Schachtrand stehend, das Nylonseil j angezogen; die Rostteile
falten sich zueinander. Nun nimmt man an einem der Tragseile/-Ketten
die Bühne
hoch und lässt
sie, im eingefalteten Zustand, durch die Schachtöffnung (60 cm Durchmesser),
an den Steigeisen 4 vorbei, nach unten gleiten.
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Nach
ca. 2.50 m Absenkungstiefe (auf jeden Fall unterhalb des Schachtkonus),
wo der Schachtinnendurchmesser dann 1.0 m beträgt, kann der Rost dann, durch
Nachlassen des Nylonseiles j auseinander gefaltet werden. Hierbei
ist darauf zu achten, das die Rostseite mit der Geraden aI, jetzt
zu den Steigeisen zeigt. Die Bühne
hat jetzt einen Durchmesser von 94 cm und somit rundum einen Wandabstand von
ca. 3 cm, und zu den Steigeisen hin ca. 20 cm. Das lange Nylonseil
j bleibt von oben lose hängend und
wird am Stativ verknotet.
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Nun
kann der Monteur, angegurtet an die Winde des Höhensicherungsgerätes L einsteigen.
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Damit
er besser an dem waagrecht hängenden
Führungsring
h vorbei steigen kann, zieht der oben stehende Kollege das Nylonseil
k straff. Der Führungsring
stellt sich senkrecht zur Schachtwand, so dass genug Platz zum Vorbeisteigen
entsteht.
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Befindet
sich der einsteigende Monteur dann unterhalb des Führungsringes
h lässt
der Kollege oben das Nylonseil k wieder nach, so dass sich der Führungsring
h wieder waagrecht stellt.
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In
Höhe der
noch lose hängenden
Arbeitsbühne,
hält sich
der Monteur noch an einem Steigeisen fest und führt mit einer Hand, jeden der
beiden Sicherungsbolzen d auf dem Rost aI + II in seine Führungslasche.
Danach sichert er die Bolzen mit dem an einem Kettchen zur Hand
hängenden
Sicherungssplint.
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Nun
kann der Monteur voll auf die noch lose hängende Bühne treten.
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Er
kann sich dann, mit dem Lastwinden Bediener verständigend,
auf die gewünschte
Einsatztiefe abfieren lassen. Dabei steuert er die Bühne leicht an
den Steigeisen vorbei. Genauso kann man aber die Bühne gleich
auf die Einsatztiefe ablassen und dann erst Nachsteigen.
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Ist
die Höhe
der Arbeitsposition erreicht, bedient der Monteur die drei Wandspreizer
f die dann die Arbeitsbühne
im Schacht abstützen
und ruhig stellen.
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Nun
können
Werkzeug/Material usw. abgelassen und auf der Bühne abgestellt werden.
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Obwohl
man auf der Bühne,
zwischen den fünf
Tragseilen/-Ketten g aufrecht stehen und so auch arbeiten kann,
ist die beste Position, für
z.B. rundherum Schachtfuge ausfräsen/vermörteln usw. am
effektivsten kniend zu erledigen.
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Nach
Erledigung der vorgesehenen Arbeiten im Schacht, erfolgt der Rückbau des
Arbeitsrostes im umgekehrten Sinn. Zuerst werden Arbeitsgeräte/Materialgefäße hochgezogen,
dann fährt
der Monteur die drei Wandspreizer ein. Zuletzt löst er die Sicherungsungsbolzen
d, die in ihre Öffnungsposition
gebracht und wieder mit Sicherungssplint gesichert werden. Dann
verlässt
der Monteur ganz den Arbeitsrost und steigt aus dem Schacht aus,
wobei wieder durch Ziehen am Nylonseil k kurz der Führungsring
h zur Seite dirigiert wird.
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Jetzt
zieht man über
das Nylonseil j die beiden Rosthälften
zueinander und zieht mit der Lastwinde oder per Hand die Bühne nach
oben.
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Rechtzeitig
vor Verengung des Schachthalses (Beginn Schachtkonus) muss man die
Bühne an einem
Tragseil/-Kette alleine schräg
nach oben durch die Schachtabdeckung ziehen.
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Ende des Einsatzes.
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Anmerkung:
Die vorgestellte Arbeits-Montagebühne ist nur zur Personenbenutzung
und Ablage von Werkzeug und Material konzipiert! Sie stellt in keinster
Weise ein Lasten-Transportsystem dar, und darf in dieser Weise auch
nicht eingesetzt werden!
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Der
im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung – Arbeits-Montagebühneliegt
das Problem zugrunde, das der Einstieg in Normschächte – zur Erledigung
von Kontrollen/Reparaturen/Sanierungen/usw. – immer nur durch die Schachtabdeckung mit
einem Innendurchmesser von 600 mm erfolgen kann. Somit müssen – im Einsatzfalle
Leitern/Gerüste/Podeste
oder ähnliches,
durch diese Enge von 600 mm passen und im Inneren ggf. – je nach
Höhen-Einsatzstelle umgestellt/umgebaut
werden.
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Die
vorgestellte Erfindung stellt hier eine wesentliche Vereinfachung
dar!
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Der
erzielte Vorteil besteht darin, dass die Arbeits-Montagebühne in jeden
Normschacht – durch die
enge Schachtabdeckung von 600 mm – abgelassen werden kann. Ist
sie dann erst einmal aufgeklappt und mit den Verriegelungs-Bolzen d gesichert, kann
sie an jede gewünschte
Höhen-Einsatzstelle
dirigiert werden. An der Einsatzstelle wird die Arbeits-Montagebühne, nach
Ausfahren der Wandspreizer f, zu einem stabilen Podest im Schachtinneren,
auch mitgeeignet zur Ablage von Werkzeug und Material.
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Vorteilhaft
ist auch der einfache Transport der Bühne in einem Servicefahrzeug,
da sie aufgeklappt nur eine flache Scheibe mit 94 cm Durchmesser
ist.
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- 1
- Kanalschachtabdeckung ⌀ 600 mm
- 2
- Schachtkonus
600/1000 mm nach DIN 4034 Teil 2
- 3
- Schachtring ⌀ 1000
+/– 8
mm
- 4
- Steigeisen
- aI
- Gitterrost
I der Arbeits-Montagebühne
- aII
- wie
vor – Gitterrost
II, beide V2A, 25/2 mm, 30 × 30
- b
- Zarge
Winkelprofil V2A 30/30/3 mm
- c
- Klappschanier
- d
- Rostverriegelung
mit Sicherungsbolzen
- e
- Anschlagpunkte
Tragseile V2A
- f
- Wandspreizer
M12
- g
- Tragseile ⌀ 4 mm,
V2A
- h
- Führungsring
Tragseile, V2A-Rundrohr 25 mm
- i
- Oberer
Anschlagpunkt: Karabiner/Hauptschäkel
- j
- Nylonseil ⌀ 5 mm,
Bedienung Faltvorgang
- k
- Nylonseil ⌀ 5 mm,
Bedienung Führungsring
- l
- Hub-
und Sicherungsgerät
mit Stativ
- m
- Lastkarabiner
Windenseil