Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von symmetrischen und unsymmetrischen N,N-Dihydrocarbylhydroxylaminen
(R1R2CN)(R3R4CH)NOH, wobei
mindestens drei der Reste R1, R2,
R3 und R4 nicht
Wasserstoff sind, bereitzustellen, welches sich durch einfache Reaktionsführung, preiswerte
Ausgangsstoffe und die Möglichkeit
auszeichnet, dass N,N-Dihydrocarbylhydroxylamine
hergestellt werden, die zumindest an einem der an die Hydroxylamin-Gruppierung
angrenzenden Kohlenstoffatome doppelt substituiert sind.
Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung von N,N-Dihydrocarbylhydroxylaminen der
allgemeinen Formel (I)
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Wasserstoff, verzweigten oder unverzweigten, aliphatischen,
cycloaliphatischen, heteroaromatischen und aromatischen Resten mit
1 bis 32 Kohlenstoffatomen, oder worin R
1 und
R
2 und/oder R
3 und
R
4 zu einem Ring mit insgesamt 3 bis 12
Kohlenstoffatomen verbunden sind, und wobei nicht mehr als eins
aus R
1, R
3, R
2 und R
4 Wasserstoff
ist, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Umsetzung
von Hydroxylamin H2NOH oder einem Salz von
Hydroxylamin mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) oder
(III) worin R1,
R2, R3 und R4 die gleichen Bedeutungen haben wie in Formel
(I),
- b) Hydrierung der in Schritt a) gebildeten Verbindung in Gegenwart
eines Katalysators enthaltend ein Edelmetall bis zu einem Wasserstoffverbrauch
von 60 bis 130 Mol% der Theorie, wobei das entsprechende Monohydrocarbylhydroxylamin
oder das Salz des entsprechenden Monohydrocarbylhydroxylamins erhalten wird,
- c) weitere Umsetzung der in Schritt b) gebildeten Verbindung
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) oder (III) und
Hydrierung der Reaktionsmischung in Gegenwart eines Katalysators
enthaltend ein Edelmetall in einem wässrigen Medium bis zu einem
Wasserstoffverbrauch von 60 bis 130 Mol% der Theorie, wobei das
entsprechende Dihydrocarbylhydroxylamin oder das Salz des entsprechenden
Dihydrocarbylhydroxylamins gebildet wird, und
- d) falls in Schritt a) ein Salz von Hydroxylamin eingesetzt
worden, Umsetzung des in Schritt c) gebildeten Salzes des Dihydrocarbylhydroxylamins
mit einer Base.
In
dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung werden N,N-Dihydrocarbylhydroxylamine der allgemeinen
Formel (I)
hergestellt, worin R
1, R
2, R
3 und
R
4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus Wasserstoff, verzweigten oder unverzweigten, aliphatischen,
cycloaliphatischen, heteroaromatischen und aromatischen Rest mit
1 bis 32 Kohlenstoffatomen, oder worin R
1 und
R
2 und/oder R
3 und
R
4 zu einem Ring mit insgesamt 3 bis 12
Kohlenstoffatomen verbunden sind und wobei nicht mehr als eins aus
R
1, R
2, R
3 und R
4 Wasserstoff
ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
bedeutet keines von R1, R2,
R3 und R4 Wasserstoff,
d.h. dass die Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und (III)
Ketone sind.
Unter
aliphatischem Rest ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein verzweigter
oder unverzweigter gesättigter
oder ungesättigter
Rest mit 1 bis 32 Kohlenstoffatomen zu verstehen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
bedeuten R1, R2,
R3 oder R4 unabhängig voneinander
verzweigte oder unverzweigte, aliphatische Reste mit 1 bis 12, besonders
bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Methyl, Ethyl, Propyl, iso-Propyl, Butyl,
iso-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl und Hexyl. Diese aliphatischen Reste
können
mit funktionellen Gruppen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der Amin-, Aldehyd-, Keton-, Ether-,
Amin-, Imin-, Amid-, Imid- und Halogenid-Gruppe, substituiert sein.
Unter
cycloaliphatischem Rest ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein verzweigter oder unverzweigter gesättigter oder ungesättigter
cyclischer Rest mit 3 bis 32 Kohlenstoffatomen zu verstehen. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bedeuten R1, R2,
R3 und R4 unabhängig voneinander
cycloaliphatische Reste mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Cyclopentyl oder Cyclohexyl, die ihrerseits mit aliphatischen Rest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder funktionellen Gruppen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus der Amin-, Aldehyd-, Keton-, Ether-, Amin-,
Imin-, Amid-, Imid- und Halogenid-Gruppe, substituiert sein können.
Unter
heteroaromatischem Rest ist im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein gesättigter
oder ungesättigter
cyclischer Rest mit 3 bis 32 Kohlenstoffatomen zu verstehen, der
zusätzlich
Heteroatome ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus N, O, P und S im Ring aufweist. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bedeuten
R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander
heteroaromatische Reste mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen und Heteroatomen
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus N, O, P und S, die ihrerseits mit aliphatischen Rest
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, funktionellen Gruppen und/oder Halogenen,
beispielsweise Fluor, Chlor, Brom, substituiert sein können.
Unter
aromatischem Rest ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein aromatischer,
ein- oder mehrkerniger cyclischer Rest mit 4 bis 32 Kohlenstoffatomen
zu verstehen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bedeuten R1, R2, R3 und
R4 unabhängig
voneinander aromatische Reste mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, die
ihrerseits mit einem oder mehreren aliphatischen Resten mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen oder funktionellen Gruppen substituiert sein
können,
bevorzugte aromatische Reste sind beispielsweise Benzyl, Toluyl,
Xylyl.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bilden R1 und R2 und/oder
R3 und R4 jeweils
einen Ring mit insgesamt 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, welcher seinerseits
durch lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
und funktionellen Gruppen ausgewählt
aus der Gruppe aus der Amin-, Aldehyd-, Keton-, Ether-, Amin-, Imin-,
Amid-, Imid- und Halogenid-Gruppe substituiert sein kann, bevorzugt
bilden R1 und R2 und/oder
R3 und R4 jeweils
einen Ring mit 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Reste R1, R2,
R3 und R4 in der
allgemeinen Formel (I) identisch.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Reste R1 und R2 und
die Reste R3 und R4 jeweils
identisch, und die Reste R1 und R3 und die Reste R2 und
R4 unterscheiden sich voneinander.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bilden R1/R2 und
R3/R4 in den Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), (II) und (III) jeweils einen gesättigten
Ring mit 6 Kohlenstoffatomen.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
bilden die Reste R3 und R4 einen
gesättigten
Ring mit 5, 6, 7 oder 8 Kohlenstoffatomen und die Reste R1 und R2 sind identisch,
beispielsweise Methyl oder Ethyl.
Des
Weiteren ist bevorzugt, dass in der allgemeinen Formel (I), (II)
und (III) R1, R2,
R3 und R4 unabhängig voneinander
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl und Pentyl.
Ganz
besonders bevorzugt wird durch das erfindungsgemäße Verfahren ein N,N-Dihydrocarbylhydroxylamin
der allgemeinen Formel (I) hergestellt, in der R1 und
R2 und R3 und R4 jeweils einen gesättigten Ring mit 6 Kohlenstoffatomen
bilden, oder R1 und R2 Methyl
sind und R3 und R4 einen
gesättigten
Ring mit 6 Kohlenstoffatomen bilden, oder in der R1,
R2, R3 und R4 jeweils Methyl bedeuten, d.h. besonders
bevorzugt werden als Verbindungen der allgemeinen Formeln (II) und
(III) Cyclohexanon oder Aceton eingesetzt.
Somit
werden ganz besonders bevorzugt durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung Dicyclohexylhydroxylamin (IV), Cyclohexylisopropylhydroxylamin
(V), Diisopropylhydroxylamin (VI) oder Mischungen davon hergestellt.
Die
Ausgangsmaterialien für
das Verfahren sind leicht erhältliche
Ketone oder gegebenenfalls Aldehyde und preiswertes, leicht verfügbares Hydroxylamin
oder ein geeignetes Salz von Hydroxylamin. Dies gestattet eine große Flexibilität bei den
Synthesen, da eine breite Vielzahl von Ketonen und Aldehyden verfügbar ist und
es keine Notwendigkeit zur Isolierung etwaiger Zwischenprodukte,
wie der Oxime, gibt.
Durch
das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
werden symmetrisch oder asymmetrisch substituierte N,N-Dihydrocarbylhydroxylamine
durch Reaktion von einem oder zwei Ketonen oder einem Aldehyd und
einem Keton und von Hydroxylamin oder einem Salz von Hydroxylamin
in Gegenwart von Wasserstoff und einem Hydrierungskatalysator hergestellt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in Schritt a) eine Verbindung der allgemeinen Formel (II) und
in Schritt c) eine Verbindung der allgemeinen Formel (III) eingesetzt. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) und (III) Ketone.
Nachfolgend
werden die einzelnen Schritte des Verfahrens beschrieben. In einer
bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Schritte a), b) und c) in einem einzigen Reaktor ohne
Isolierung und/oder Aufreinigung der Zwischenprodukte durchgeführt.
Schritt a):
In
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Hydroxylamin H
2NOH oder ein Salz von
Hydroxylamin mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) oder
(III)
worin R
1,
R
2, R
3 und R
4 die gleichen Bedeutungen haben wie in Formel
(I) umgesetzt.
In
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im Allgemeinen eine Verbindung der allgemeinen Formel (II)
oder (III) mit Hydroxylamin oder einem Salz von Hydroxylamin umgesetzt,
wobei in dem Reaktionsschema beispielhaft eine Verbindung der allgemeinen
Formel (II) und Hydroxylamin angegeben ist:
In
Schritt a) wird aus einem Keton oder Aldehyd und Hydroxylamin oder
einem Salz von Hydroxylamin das entsprechende Oxim (VII) oder das
Salz des entsprechenden Oxims gebildet.
Die
Verbindungen der allgemeinen Formel (II) und (III) sind Ketone oder
Aldehyde, wobei in das erfindungsgemäße Verfahren entweder ein Keton,
zwei verschiedene Ketone oder ein Keton und ein Aldehyd eingesetzt
werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in Schritt a) ein Salz von Hydroxylamin eingesetzt. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird in Schritt a) Hydroxylamin in Form seines Hydrochlorids oder
seines Hemisulfats eingesetzt.
Das
Verhältnis
von Hydroxylamin zur Verbindung der allgemeinen Formel (II) oder
(III) ist abhängig
davon, ob in dem erfindungsgemäßen Verfahren
symmetrische oder unsymmetrische Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) hergestellt werden.
Werden
unsymmetrische Verbindungen der allgemeinen Formel (I) hergestellt,
so beträgt
das Molverhältnis
von Hydroxylamin oder einem Salz von Hydroxylamin zu der Verbindung
der allgemeinen Formel (II) oder (III) in Schritt a) im Allgemeinen
1.5 : 0.8, bevorzugt 1,4 : 0.9, besonders bevorzugt 1.3 : 1.0.
Werden
symmetrische Verbindungen der allgemeinen Formel (I) hergestellt,
so beträgt
das Molverhältnis
von Hydroxylamin oder einem Salz von Hydroxylamin zu der Verbindung
der allgemeinen Formel (II) oder (III) in Schritt a) im Allgemeinen
0.5 : 5, bevorzugt 0.8 : 4, besonders bevorzugt 1.0 : 2.0 bis 3.0.
Der
Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann im Allgemeinen in allen dem Fachmann bekannten Reaktoren durchgeführt werden,
beispielhaft sind genannt: Reaktoren aus Glas und/oder Metall, bevorzugt
Edelstahl, bevorzugt mit einem Volumen von 0.5 bis 50 l. Die Reaktoren
sind mit geeigneten Rührern, beispielsweise
Scheibenrührern
mit Stromstörern
ausgestattet. Es ist möglich,
dass in Schritt a) eine Verbin dungen der allgemeinen Formel (II)
oder (III) vorgelegt und Hydroxylamin oder ein Salz von Hydroxylamin
zugegeben werden. Es ist aber auch möglich, dass in der umgekehrten
Reihenfolge vorgegangen wird, d.h. dass Hydroxylamin oder ein Salz
von Hydroxylamin vorgelegt werden und eine Verbindung der allgemeinen
Formel (II) oder (III) zugegeben werden. Des Weiteren ist es möglich, dass
bereits in Schritt a) der Katalysator enthaltend ein Edelmetall
aus Schritt b) vorgelegt wird, und Hydroxylamin oder Salz von Hydroxylamin,
und dann Keton oder Ketone und gegebenenfalls Aldehyd zugegeben
werden.
Schritt
a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in einer bevorzugten Ausführungsform
in einem sauren Lösungsmittel,
besonders bevorzugt in einem sauren, wässrigen Lösungsmittel, durchgeführt. Durch Verwendung
eines Salzes des Hydroxylamins wird die Reaktionslösung durch
Freisetzen der entsprechenden Säure
angesäuert.
Wird in Schritt a) kein Salz des Hydroxylamins zugegeben, kann in
dem erfindungsgemäßen Verfahren
Säure,
beispielsweise Salzsäure
oder Schwefelsäure
zugegeben werden.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem sauren,
wässrigen
Lösungsmittel
durchgeführt
Das
erfindungsgemäß eingesetzte
Lösungsmittel
kann auch Alkohole enthalten. Geeignete Alkohole oder Gemische,
die Alkohol enthalten sind: niedere Alkohole, wie z.B. C1-C3-Alkohole, z.B.
Methanol, Ethanol, Isopropanol, Propanol, Methanol/Ethylacetat-Gemische, Methanol/Methylenchlorid-Gemische,
Ethanol/Ethylacetat-Gemische, Alkohol/Tetrahydrofuran-Gemische und
höhere
Alkohole, wie z.B. C4-C10-Alkohole,
z.B. n-Octanol,
iso-Butanol, gegebenenfalls im Gemisch mit Wasser. Ist in dem Lösungsmittel
in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
Alkohol enthalten, so liegt dieser zu 50 bis 80 Gew.-% vor.
Schritt
a) wird bevorzugt bei einer Temperatur von 0 bis 70 °C, besonders
bevorzugt 25 bis 70 °C,
ganz besonders bevorzugt 40 bis 65 °C durchgeführt.
Schritt b):
In
Schritt b) wird das in Schritt a) gebildete Oxim in Gegenwart eines
Katalysator enthaltend ein Edelmetall bis zu einem Wasserstoffverbrauch
von 60 bis 130 Mol% der Theorie, bevorzugt 90 bis 120 Mol%, besonders
bevorzugt 105 bis 110 Mol%, hydriert, wobei das entsprechende Monohydrocarbylhydroxylamin
oder das Salz des entsprechenden Monohydrocarbylhydroxylamins erhalten
wird.
Es
wurde gefunden, dass dadurch, dass die Hydrierung unter Kontrolle
des Wasserstoffverbrauchs durchgeführt wird, der Anteil an unerwünschten
Nebenprodukten gesenkt werden kann.
In
Schritt b) wird aus einem Oxim (VII) oder einem Salz des Oxims und
Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators das entsprechende Monohydrocarbylhydroxylamin
(VIII) oder ein Salz des entsprechenden Monohydrocarbylhydroxylamins
gebildet, wobei in dem Reaktionsschema beispielhaft als Substrat
eine Verbindung der allgemeinen Formel (VII) angegeben ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Reaktionsgemisch aus Schritt a) ohne weitere Aufarbeitung
in Schritt b) eingesetzt. Besonders bevorzugt wird direkt im Anschluss
an Schritt a) im gleichen Reaktor Schritt b) durchgeführt. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird nach Zugabe des Ketons zu der Mischung aus Hydroxylamin oder
eines Salzes von Hydroxylamin und dem Katalysator in Schritt a)
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
Wasserstoff in den Reaktor eingeleitet.
Werden
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
unsymmetrische Verbindungen der allgemeinen Formel (I) hergestellt,
so beträgt
das Molverhältnis
von Oxim der allgemeinen Formel (VII) zu der Verbindung der allgemeinen
Formel (II) oder (III) in Schritt b) im Allgemeinen 0.5 : 1.5, bevorzugt
0.7 : 1.3, besonders bevorzugt 1.0 : 1.0.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einer Temperatur
von 0 bis 70 °C,
besonders bevorzugt 25 bis 70 °C,
ganz besonders bevorzugt 40 bis 65 °C durchgeführt.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Hydrierung in Schritt b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einem Druck von 1 bis 100 bar, bevorzugt 1 bis 10 bar, besonders
bevorzugt 1 bis 3 bar durchgeführt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Edelmetall ausgewählt
aus der Gruppe der Platinmetalle. Die Gruppe der Platinmetalle umfasst
Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium. Besonders
bevorzugt wird als katalytisch aktives Metall Platin oder Palladium
eingesetzt.
Bevorzugt
wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Katalysator eingesetzt, in dem das katalytisch aktive Metall
auf einen entsprechenden Träger
aufgebracht ist. Das Material des Trägers ist bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Titanoxid,
Kohlenstoff, Graphit und Mischungen davon, besonders bevorzugt Graphit.
Das
katalytisch aktive Metall kann im Allgemeinen nach allen dem Fachmann
bekannten Verfahren auf den Träger
aufgebracht werden, beispielsweise Imprägnieren des Trägers mit
einer Lösung,
beispielsweise einer wässrigen
Lösung,
einer Verbindung enthaltend das aktive Metall mit anschließender Trocknung
und Reduktion, Aufdampfen des katalytisch aktiven Metalls auf den
Träger
oder Fällung.
Als katalytisch aktive Komponente kann das elementare Metall oder
eine Verbindung des Metalls, bevorzugt ein Oxid, eingesetzt werden.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der Anteil des Edelmetalls auf dem Träger 0,3 bis 15,0 Gew.-%, bevorzugt
0,3 bis 3,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,3 bis 1 Gew.-%.
Zu
typischen Edelmetall-Hydrierungskatalysatoren, die in dem vorliegenden
Verfahren verwendet werden, gehören
5% Platin auf Kohlenstoff, 10% Platin auf Kohlenstoff, Platinoxid,
eine Kombination von 5% Platin auf Kohlenstoff mit Platinoxid und
5% Palladium auf Kohlenstoff.
Die
katalytisch wirksame Menge des Katalysators beträgt 0,001 bis 1 Mol%, bevorzugt
0,01 bis 0,5 Mol%, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,1 Mol% bezogen
auf das Keton oder den Aldehyd. Ein Katalysator enthaltend Platin
wird bevorzugt.
Es
ist in dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich,
dass Schritt a) und Schritt b) nacheinander durchgeführt werden,
d.h. Keton oder Aldehyd und Hydroxylamin oder ein Salz von Hydroxylamin
werden zusammen gegeben und zur Reaktion gebracht und anschließend wird
der Katalysator zugefügt
und in einer Wasserstoffatmosphäre
wird hydriert. Es ist aber auch möglich, dass Hydroxylamin oder
ein Salz von Hydroxylamin, Keton oder Aldehyd und Hydrierungskatalysator
gleichzeitig in einer Wasserstoffatmosphäre umgesetzt werden.
Das
in Schritt b) erhaltene Produkt kann im Allgemeinen nach allen dem
Fachmann bekannten Verfahren isoliert und/oder aufgereinigt werden.
Bevorzugt schließt
sich Schritt c) ohne vorherige Isolierung und/oder Aufreinigung
des Produktes aus Schritt b) an.
Schritt
b) des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist beendet, wenn die entsprechende Menge Wasserstoff verbraucht
worden ist. Das ist im Allgemeinen nach etwa 30 Minuten bis 12 Stunden
der Fall.
Schritt c):
In
Schritt c) wird das in Schritt b) gebildete Mono-Hydrocarbylhydroxylaminderivat
weiter mit mindestens einem Äquivalent,
bevorzugt mit einem Äquivalent
der Verbindungen der allgemeinen Formel (II) oder (III) umgesetzt,
und die Reaktionsmischung wird in Gegenwart eines Katalysators enthaltend
ein Edelmetall bis zu einem Wasserstoffverbrauch von 60 bis 130
Mol% der Theorie, bevorzugt 90 bis 120 Mol%, besonders bevorzugt
100 bis 110 Mol% hydriert, wobei das entsprechende Dihydrocarbylhydroxylamin
oder das Salz des entsprechenden Dihydrocarbylhydroxylamins gebildet
wird.
Auch
in Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es dadurch, dass die Hydrierung unter Kontrolle des Wasserstoffverbrauchs
durchgeführt
wird, möglich,
den Anteil an unerwünschten
Nebenprodukten zu senken.
In
Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Monohydrocarbylhydroxylaminderivat mit Verbindungen der
allgemeinen Formel (II) oder (III) umgesetzt, und die Reaktionsmischung
wird in Gegenwart eines Katalysators enthaltend ein Edelmetall hydriert,
so dass das entsprechende Dihydrocarbylhydroxylamin oder das Salz
des entsprechenden Dihydrocarbylhydroxylamins gebildet wird, wobei
in dem Reaktionsschema beispielhaft als Substrate eine Verbindung
der allgemeinen Formel (VIII) und eine Verbindung der allgemeinen Formel
(III) angegeben sind.
In
Schritt c) wird aus einem Monohydrocarbylhydroxylamin (VIII) oder
einem Salz des Monohydrocarbylhydroxylamins und einem weiteren Keton
oder Aldehyd (III) in Gegenwart von Wasserstoff und eines Katalysators
das entsprechende Dihydrocarbylhydroxylamin (I) oder ein Salz des
entsprechenden Dihydrocarbylhydroxylamins durch eine reduktive Kupplung
gebildet.
Wurde
in Schritt a) ein Aldehyd zudosiert, wird in Schritt c) ein Keton
zudosiert.
Schritt
c) wird bevorzugt im gleichen Reaktor durchgeführt wie die Schritte a) und
b), so dass zu der Reaktionsmischung aus Schritt b) Keton oder gegebenenfalls
Aldehyd zudosiert wird, ohne dass die Reaktionsmischung isoliert
und/oder aufgereinigt wird.
Die
Umsetzung des Monohydrocarbylhydroxylamins oder des Salzes des Monohydrocarbylhydroxylamins
mit einem Keton oder gegebenenfalls einem Aldehyd wird in Schritt
c) in Gegenwart eines Katalysators enthaltend ein Edelmetall bis
zu einem Wasserstoffverbrauch von 60 bis 130 Mol%, bevorzugt 90
bis 120 Mol%, besonders bevorzugt 100 bis 110 Mol% der Theorie hydriert.
Die
Hydrierung wird analog der Hydrierung gemäß Schritt b) durchgeführt. Bevorzugt
wird in Schritt c) der gleiche Katalysator wie in Schritt b) eingesetzt,
d.h. dass der aus Schritt b) noch vorhandene Hydrierungskatalysator
auch in dieser Stufe wieder verwendet wird, und dass durch Einleiten
von Wasserstoff hydriert wird.
Bezüglich des
Lösungsmittels,
der im Verfahren vorliegenden Temperaturen und des Druckes gilt
das bereits zu den Schritten a) und b) Gesagte. Da die Schritte
a), b) und c) bevorzugt nacheinander in dem gleichen Reaktor durchgeführt werden,
wird auch bevorzugt in den Schritten a), b) und c) das gleiche Lösungsmittel
verwendet.
In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform werden die Schritte
a) bis c) im gleichen Reaktor ohne Isolierung und/oder Aufreinigung
der Zwischenprodukte in einer konstanten Wasserstoff-Atmosphäre durchgeführt (Eintopfverfahren).
Wenn
die Wasserstoffaufnahme beendet ist, im Allgemeinen nach etwa 30
Minuten bis 12 Stunden, wird der Katalysator im Allgemeinen durch
Filtration entfernt. Das Filtrat wird üblicherweise eingedampft, um das
vorhandene Lösungsmittel
zu entfernen.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
beträgt
die Temperatur in den Schritten a), b) und c) 0 bis 100 °C, bevorzugt
25 bis 70 °C,
besonders bevorzugt 40 bis 65 °C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Schritte a), b) und c) in dem Lösungsmittel durchgeführt, welches
in Schritt a) eingesetzt wird. Somit werden in einer bevorzugten
Ausführungsform
die Schritte a), b) und c) des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem sauren,
wässrigen
Lösungsmittel
durchgeführt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das saure,
wässrige Lösungsmittel
einen oder mehrer Alkohole.
Schritt d):
Falls
in Schritt a) ein Salz des Hydroxylamins eingesetzt worden ist,
wird in dem optionalen Schritt d) das gebildete Salz des Dihydrocarbylhydroxylamins
mit einer Base, bevorzugt Natronlauge und/oder Kalilauge, umgesetzt.
Schritt
d) wird nur dann durchgeführt,
wenn der in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Salz von
Hydroxylamin eingesetzt wird.
Ist
das Produkt eine Flüssigkeit,
kann es gegebenenfalls durch allgemein bekannte Methoden wie Destillation,
Chromatographie, Wäsche
und/oder Extraktion gereinigt werden.
Wenn
das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein Feststoff ist, wird es im Allgemeinen durch Filtration isoliert
und durch Umkristallisation gereinigt. Alternativ dazu kann das
Produkt durch Extraktion der Alkalilösung mit einem organischen
Lösungsmittel
wie Ethylacetat oder Methylenchlorid isoliert werden, und dann kann
es erforderlichenfalls gereinigt werden.
Die
Prüfung
des Rohproduktes des vorliegenden Verfahrens mittels 1H-NMR
zeigt, dass die Produkte im Allgemeinen eine Reinheit von mehr als
90% haben. Eine weitere Reinigung durch Umkristallisation usw. ist
somit im Allgemeinen nicht notwendig.
Die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Ketone, Aldehyde und Hydroxylamin oder Salze von Hydroxylamin
sind kommerziell erhältlich
oder durch dem Fachmann bekannte Verfahren leicht herstellbar.
Beispiele:
Die
Versuche werden in Standardminiplantreaktoren der Größe 0,75
und 2,5 Liter durchgeführt.
Die Reaktoren haben einen Scheibenrührer mit sechs Blättern und
ein Gaseinleitungsrohr, welches das Gas unterhalb des Rührers entlässt. Der
Energieeintrag durch den Rührer
liegt bei etwa 4 W/l. Der eingesetzte Katalysator enthält Platin
als katalytisch aktives Metall. Es wird bei Normaldruck hydriert.
Als Analysenmethode werden 1H-NMR und Titration
eingesetzt.
Beispiel 1: Herstellung
von Dicyclohexylhydroxylamin-hemisulfat (DCHAS)
Eine
wässrige
Lösung
von 1346 g Hydroxylammoniumsulfalt-Lösung (24,4%ig) wird angesetzt
(= 4,00 Mol Hydroxylamin). Hierzu werden 79,0 g feuchter Hydrierkatalysator
gegeben. Unter Rühren
werden innerhalb 30 Min bei Raumtemperatur 477,9 g (4,87 Mol) Cyclohexanon
mittels Desagapumpe zudosiert. Dabei steigt die Innentemperatur
bis auf 38,2 °C
an. Es wird mit H2 gespült und anschließend die
Hydrierung bei 60 °C
gestartet. Der Wasserstoff wird während der gesamten Zeit über das
Begasungsrohr zugeführt.
Nach ca. 3 Stunden sind 103% der theoretischen H2-Menge
aufgenommen und es wird gemäß dem bestimmten CHAS-Gehalt
(per 1H-NMR) nochmals 255,2 g (2,6 Mol)
Cyclohexanon mittels Desagapumpe zudosiert. Anschließend wird
bei 60 °C
weiterhydriert (mit H2 spülen) bis
der Theoriewert des Wasserstoffs (2,6 Mol) des zugegebenen Anions)
erreicht wird.
Aus
dem dann gemessenen NMR-Spektrum ist ersichtlich, dass DCHAS entstanden
ist. Als Verunreinigungen sind in Spuren Oxim, Ammoniumsulfat, CHAS,
Cyclohexylamin-hemisulfat und Dicyclohexylamin-hemisulfat im NMR-Spektrum
erkennbar.
Es
wird vom Katalysator abfiltriert und das Filtrat mittels Toluolwäsche vom
restlichen Oxim gesäubert. Nach
Einengen kann schließlich
das DCHAS durch Kristallisation in der Kälte als farbloser Feststoff
erhalten werden. Die Reinheit beträgt ca. 90–95%.
Beispiel 2: Herstellung
von Cyclohexylisopropylhydroxylamin-hemisulfat (CIPHAS)
Eine
wässrige
Lösung
von 1800 g Hydroxylammoniumsulfat-Lösung (25%ig) wird angesetzt
(= 5,39 Mol Hydroxylamin). Hierzu werden 79,0 g feuchter Hydrierkatalysator
gegeben. Die freie Schwefelsäure
in der Lösung
wird mit 36,7 g 50%iger Natronlauge (= 0,458 Mol) innerhalb 2 Min
teilneutralisiert. Unter Rühren
wird auf 50 °C
thermostatisiert und innerhalb von 30 Min 477,9 g (4,87 Mol) Cyclohexanon
mittels Desagapumpe zudosiert. Es wird gespült und die Hydrierung unter
starkem Rühren
gestartet. Der Wasserstoff wird während der gesamten Zeit über das
Begasungsrohr zugeführt.
Nach Erreichen von 100% H2 d. Theorie werden
167 g (2,88 mol) Aceton bei 50 °C
zugefahren. Anschließend
wird weiter hydriert. Schließlich
wird CIPHAS als Hauptprodukt nachgewiesen. Durch Umsetzten mit Natronlauge
kann das freie Hydroxylaminderivat erhalten werden. Eine Aufarbeitung
wird nicht durchgeführt.