DE102005057023A1 - Multifunktionales Bedienelement - Google Patents
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Abstract
Eine Kipp-Haptik für herkömmliche Bedienelemente ist aufwändig herzustellen. Daher hat die Erfindung die Aufgabe, ein Bedienelement zu schaffen, dessen Kipp-Haptik einfach und kostengünstig herzustellen ist. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Kugel (9) gegen ein elastisches Element in Richtung der Längsachse des Hebels (2) verschiebbar geführt ist und dass die Kugel (9) weiterhin in einer in einem Gehäuse (1) angeordneten Kulisse (15) zur Erzeugung der Haptik geführt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bedienelement zum elektrischen Schalten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Solche Bedienelemente, die als Joystick oder als Wippschalter ausgeführt sind, werden z.B. in Fahrzeugen eingesetzt, um elektrische Schaltvorgänge zu tätigen und/oder Funktionen auszulösen. Sie werden z.B. zum Betätigen von Navigations- und/oder Audiosystemen genutzt.
- Aus der
DE 200 14 425 U1 ist eine Bedienknopf- Steuervorrichtung bekannt, bei der ein Bedienknopf dreh- und kippbar gelagert ist. Dreh- und Kippbewegungen werden durch jeweils einen Sensor erfasst. Eine Drehaptik wird z.B. über einen Elektromotor erzeugt; eine Kipphaptik kann über z.B. Magnete bereitgestellt werden. Die Erzeugung der Haptiken ist sehr aufwändig. - Die
DE 100 21 895 A1 beschreibt ein Joystick-Gerät mit Kraftrückkopplung zur Eingabe von Steuersignalen an einen Rechner und zur Ausgabe von Kräften an einen Benutzer des Geräts, wobei ein Gehäuse von einem Benutzer gehalten wird und die Kraftrückkopplung (Haptik) mit Aktuatoren mit Direktantrieb erzeugt wird. Auch hier ist die Erzeugung der Haptik sehr aufwändig. - Die
DE 100 42 028 A1 offenbart eine multifunktionale Bedienvorrichtung mit mindestens einem äußeren und einem inneren Stellelement. Das äußere Stellelement ist um eine Achse drehbar gelagert und weist eine Öffnung auf. Das innere Stellelement ist durch die Öffnung von außen erreichbar. Eine bestimmte Haptik der Stellelemente ist nicht beschrieben. - Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bedienelement zum elektrischen Schalten zu schaffen, bei dem eine Kipphaptik mit einfachen mechanischen Mitteln erzielt wird.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Kugel ist gegen ein elastisches Element in Richtung der Längsachse des Hebels verschiebbar und weiterhin in einer in dem Gehäuse angeordneten Kulisse zur Erzeugung einer Haptik geführt. Hierdurch wird die Kipphaptik auf rein mechanischem Weg erzeugt. Aufwändige elektrische/elektronische Mittel zur Erzeugung der Haptik mit entsprechender Ansteuerung sind nicht erforderlich. Der Hebel und die Haptik sind praktisch ohne Spiel geführt, wodurch eine präzise Ansteuerung der zu bedienenden Geräte erzielt wird. In unbedientem Zustand zentriert sich der Hebel selbstständig in einer zentralen Nullstellung.
- Die Unteransprüche betreffen die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
- Die Führung der Kugel in dem zumindest teilweise hohl ausgebildeten Hebel erfordert nur sehr wenig Raum.
- Bei einer Spiralfeder als elastischem Element gemäß Anspruch 3 lässt sich besonders gut die erforderliche Federkraft einstellen.
- Wenn in die Kugel gemäß Anspruch 4 eine Aussparung eingelassen ist, in der ein Stift gelagert ist, der in dem Hebel geführt ist, wird eine Relativbewegung zwischen der Kugel und der Kulisse verhindert. Demnach rollt die Kugel in der Kulisse anstatt in ihr zu gleiten. Hierdurch ist eine besonders günstige Haptik bei geringem Verschleiß erzielbar.
- Eine nach unten vorgespannte Führung der Kugel nach Anspruch 5 durch drei an dem Hebel befestigte Andruckrollen ist eine andere, einfach herzustellende Ausführung der Erfindung.
- Eine Kulisse nach Anspruch 6, deren Flanken im Längsschnitt veränderliche Steigungen aufweisen, hat sich als besonders geeignet erwiesen. Bevorzugt weisen die Flanken abschnittsweise konstante Steigungen auf.
- Eine rotationssymmetrische Ausgestaltung der Kulisse nach Anspruch 7 erlaubt eine in jede Kipprichtung des Hebels gleiche Haptik. Alternativ ist durch eine unterschiedliche Ausgestaltung des Steigungsverlaufs der Kulisse in verschiedene Bewegungsrichtungen der Kugel eine kipprichtungsabhängige Haptik realisierbar, beispielsweise zur Unterscheidung von Haupt- und Nebenkipprichtungen.
- Wenn der Hebel mit einem Bedienknopf gemäß Anspruch 8 kombiniert ist, ist das Bedienelement vielseitig einsetzbar und ermöglicht eine Vielzahl von Schaltvariationen. Es ist dann besonders für die Ansteuerung von zum Beispiel Navigationsgeräten und/oder Audiosystemen geeignet.
- Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung vereinfacht dargestellten Beispiels weiter erläutert. Es zeigen:
-
1 einen senkrechten Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Bedienelement zum elektrischen Schalten, -
2 einen vergößerten Ausschnitt der1 mit einem unteren Ende eines Hebels und -
3 einen vergrößerten Ausschnitt der2 sowie eine Haptik des Hebels als Weg-Kraft-Verlauf. - In der folgenden Beschreibung sind Lagebezeichnungen auf die Darstellung in den Figuren bezogen. In eingebautem Zustand kann das Bedienelement jede beliebige Position haben, auf die dann diese Lagebezeichnungen nicht mehr zutreffen.
- Wie aus
1 ersichtlich ist in einem Gehäuse1 ein Hebel2 gelenkig gelagert. Hierfür ist der Hebel2 in einem Teil seiner oberen Hälfte kugelförmig verdickt, wobei diese Verdickung3 in einer entsprechenden Schale4 mit geringem Spiel so geführt ist, dass der Hebel2 um einen Drehpunkt innerhalb der Schale4 kippbar ist. Mittels eines axial durch den Drehpunkt der Verdickung angeordneten Stiftes21 wird ein Verdrehen des Hebels2 um seine Längsachse verhindert. Weiterhin ist der Hebel2 unterhalb der Verdickung3 in einer kreuzförmigen Schaltkulisse13 geführt, die in dem Gehäuse1 befestigt ist und hier vier Kipprichtungen des Hebels2 erlaubt, wobei zwischen zwei benachbarten der Kipprichtungen ein rechter Winkel gebildet ist. - An einem oberen Ende des Hebels
2 ist ein Bedienknopf5 mit kreisförmigem Querschnitt verdrehsicher befestigt. In dem Bedienknopf5 sind eine Drucktaste6 und ein Drehring7 integriert. Die Drucktaste6 umfasst Mittel zum Schalten; der Drehring7 korrespondiert mit Mitteln zum Bestimmen des Drehwegs – wie zum Beispiel eine Codierscheibe und eine Gabel-Lichtschranke. - Wie aus
2 besonders gut ersichtlich ist der Hebel2 an einem unteren Ende mit einer Hülse in Form einer Bohrung8 versehen, die konzentrisch mit der Längsachse des Hebels2 ist und einen kreisförmigen Querschnitt hat. Hierbei weist die Bohrung8 zwei unterschiedliche Durchmesser auf, wobei der größere der Durchmesser der Bohrung8 am untersten Ende des Hebels2 beginnt und der kleinere Durchmesser nach einer bestimmten Strecke unter Bildung eines Absatzes angesetzt ist. - Im unteren Ende der Bohrung
8 ist eine Kugel9 mit geringem Spiel geführt. Die Kugel9 weist eine nach oben weisende, kegelförmige Öffnung10 auf. In der Öffnung10 steckt die kegelförmige Spitze eines Stifts11 , die einen geringeren Öffnungswinkel aufweist als die Öffnung10 , sodass eine Drehbewegung der Kugel9 um die Spitze des Stifts11 möglich ist. Der Stift11 ist in der Bohrung8 geführt und erstreckt sich bis in den Teil des kleineren Durchmessers der Bohrung8 . Der Stift11 hat einen kreisförmigen Querschnitt, der mit geringem Spiel in die Bohrung mit dem geringeren Durchmesser passt. Zwischen der Spitze und dem zylindrischen Teil des Stifts11 ist ein tellerförmiger Vorsprung12 angeordnet. - An dem Stift
11 ist eine Spiralfeder14 so geführt, dass sie sich an einem Ende gegen den Vorsprung12 und an einem entgegengesetzten Ende gegen den zwischen den unterschiedlichen Durchmessern der Bohrung8 gebildeten Absatz abstützt. - In dem Gehäuse
1 ist eine Kulisse15 zur Erzeugung einer Haptik so angeordnet, dass in einer senkrechten Nullstellung des Hebels2 der Mittelpunkt der Kulisse15 in einer Verlängerung der Längsachse des Hebels2 unter diesem angeordnet ist. Die Kulisse15 ist in eine Platte16 eingelassen, die im Gehäuse1 befestigt ist. Ein Bereich um den Mittelpunkt der Kulisse15 , der die Größe von etwa einem Drittel des Durchmessers der Kugel9 hat, ist waagerecht. - Die Kulisse
15 ist als rotationssymmetrischer Kegelstumpf ausgestaltet, dessen Öffnungswinkel über seine Höhe variiert. In dem in3 dargestellten Schnitt steigt die Flanke der Kulisse15 von der Rotationsachse aus betrachtet nach dem waagerechten Abschnitt zunächst mit konstanter Steigung an. Dann schließt sich ein Bereich mit ebenfalls konstanter aber geringerer Flankensteigung an. Die möglichen Bewegungsrichtungen der Kugel9 innerhalb der Kulisse15 und damit die Kipprichtungen des Hebels2 werden durch die Schaltkulisse13 bestimmt. - Alternativ zu der rotationssymmetrischen Ausgestaltung weist die Kulisse
15 ausgehend von ihrem Mittelpunkt vier kreuzförmig angeordnete Nuten auf. Hierbei sind die Nuten entsprechend der Schaltkulisse13 ausgerichtet. Jede der Nuten geht von diesem Bereich aus und ist im Querschnitt halbkreisförmig entsprechend dem Durchmesser der Kugel9 . Im Längsschnitt besteht jede Nut aus zwei Abschnitten mit unterschiedlichen konstanten Steigungen, wobei die Steigung in dem zum Mittelpunkt der Kulisse15 orientierten Bereich größer ist als in dem vom Mittelpunkt abgewandten Bereich. Die Bewegungsfreiheit der Kugel9 und somit des Hebels2 ist durch die Form der Kulisse15 bestimmbar, sodass die Schaltkulisse13 optional ist. - Die Kugel
9 ruht bei der Nullstellung des Hebels2 in dem Bereich um den Mittelpunkt der Kulisse15 und rollt beim Kippen des Hebels2 entlang der Flanke der Kulisse15 . Hierbei ist die Kugel9 über den Stift11 durch die Feder14 in die Kulisse15 gedrückt. - Um Kippbewegungen des Hebels
2 erfassen zu können, sind Mittel zum Bestimmen der Kippbewegungen an dem Hebel und in seiner Umgebung angeordnet. Hierfür sind im Gehäuse1 entsprechend der Anzahl der möglichen Kipprichtungen des Hebels2 vier Lichtquellen17 und vier Fototransistoren18 befestigt sowie zugehörige starre Lochblenden19 , die waagerecht in den Raum zwischen den Lichtquellen und den Fototransistoren ragen. An dem Hebel2 sind Blenden20 so angeordnet, dass sie parallel zu den Lochblenden19 und in der Nullstellung des Hebels2 zwischen diesen und den Fototransistoren18 sind. Die Lochblenden19 und die Blenden20 sind jeweils zum Beispiel in Form einer Ringscheibe oder eines Kreuzes ausgeführt, wobei in die Lochblenden19 Aussparungen eingelassen sind, die bei entsprechender Stellung des Hebels2 mit den Blenden20 Licht von einer der Lichtquellen17 zu dem zugeordneten Fototransistor18 durchlassen oder nicht. Die Fototransistoren18 sind mit Mitteln zum Auswerten und/oder Schalten verbunden. - Um Fehlschaltungen zu verhindern, können Mittel zum Blockieren der Kippbewegungen des Hebels
2 angeordnet sein. Hierfür sind z.B. in dem Gehäuse1 Aktuatoren befestigt, die nur in aktiviertem Zustand eine entsprechende Bewegungsrichtung des Hebels2 sperren. - An der Oberseite des Gehäuses
1 können weitere Schalter angeordnet sein. - Beim Bedienen des Bedienelements wird der Hebel
2 über den Bedienknopf5 in eine der vorgegebenen Kipprichtungen gekippt. Hierbei rollt die Kugel9 in der Kulisse15 , wobei sich entsprechend der Ausformung der Flanke der Kulisse15 ein Weg-Kraft-Verlauf ergibt, wie er schematisch in3 dargestellt ist. Dort bezeichnet S die Auslenkung des Hebels2 und F die zum weiteren Kippen aufzubringende Kraft. Die erforderliche Kraft zum Kippen, die in der oberen Kurve wiedergegeben ist, steigt zunächst steil bis zu einem Maximalwert an, fällt dann etwas ab und steigt dann infolge eines Endanschlags für die Kippbewegung wieder an. Beim Loslassen ergibt sich der Kraftverlauf entsprechend der unteren Kurve. Die Haptik ist durch Auswahl der Federkraft und/oder der Ausformung der Flanken entsprechend den Anforderungen festlegbar, wobei die Kurvenform im Wesentlichen von der Flankenform der Kulisse15 und die zur Überwindung des lokalen Maximums des Kraftverlaufs aufzubringende Kraft von der Beschaffenheit der Feder14 abhängt. - Die Bestimmung der Kippbewegungen erfolgt auf eine bekannte Weise mit Hilfe der Lichtquellen
17 , Fototransistoren18 , Lochblenden19 und Blenden20 . - Zusätzliche Schaltfunktionen sind über den Drehring
7 den Druckschalter6 , und die weiteren Schalter durchführbar. - Alternativ zu dem oben beschriebenen Beispiel ist die Kugel
9 über drei Andruckrollen in die Kulisse15 gedrückt. Die Andruckrollen sind konzentrisch so an dem Hebel2 befestigt, dass ihre Zentren ein gleichseitiges Dreieck bilden und die Andruckrollen in der oberen Hälfte der Kugel angreifen. Mindestens eine der Andruckrollen ist gegen die Kugel vorgespannt. - Die Ausführungsbeispiele beziehen sich auf Hebel
2 , die vier Kipprichtungen zulassen. Die Erfindung betrifft auch die Hebel, die eine andere Zahl von Kipprichtungen erlauben. Prinzipiell sind die Flankenformen der Kulisse15 und damit die Haptik für jede Kipprichtung individuell festlegbar.
Claims (8)
- Bedienelement zum elektrischen Schalten mit einem Gehäuse (
1 ), mit einem in dem Gehäuse (1 ) kippbar gelagerten Hebel (2 ), wobei der Hebel (2 ) innerhalb einer Schaltkulisse (13 ) und an einem Ende mittels einer Kugel (9 ) in dem Gehäuse (1 ) geführt ist, und mit Mitteln zum Bestimmen der Kippbewegung und/oder der Kippposition, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel (9 ) gegen ein elastisches Element in Richtung der Längsachse des Hebels (2 ) verschiebbar geführt ist und dass die Kugel (9 ) weiterhin in einer in dem Gehäuse (1 ) angeordneten Kulisse (15 ) zur Erzeugung einer Haptik geführt ist. - Bedienelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel (
9 ) in dem zumindest teilweise hohl ausgebildeten Hebel (2 ) geführt ist - Bedienelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element eine Spiralfeder (
14 ) ist. - Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Kugel eine Aussparung (
8 ) eingelassen ist, in der ein Stift (11 ) gelagert ist, der in dem Hebel (2 ) geführt ist. - Bedienelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel (
9 ) von drei an dem Hebel (2 ) befestigten Andruckrollen nach unten vorgespannt geführt ist. - Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanken der Kulisse (
15 ) im Längsschnitt veränderliche Steigungen aufweisen. - Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (
15 ) rotationssymmetrisch ausgestaltet ist. - Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am oberen Ende des Hebels (
2 ) ein Bedienknopf (5 ) verdrehsicher angeordnet ist.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |