DE102005056505B3 - Zentriervorrichtung für Schnellwechselvorrichtungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung beschreibt eine Schnellwechselvorrichtng, bei der durch die Anordnung von Zentrierscheiben und von Steuerblechen ein Verkanten während des Einfädelvorgangs vermieden wird.
Description
- Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung zum Zentrieren, Führen oder Zwangsführen des anzuschließenden Werkzeugs beim Kupplungsvorgang mit dem Trägergerät.
- Für sowohl stationäre als auch instationäre Aufgaben müssen an Geräten Werkzeuge gewechselt werden, um mit dem gleichen Gerät unterschiedliche Aufgaben ausführen zu können. Dies können z.B. landwirtschaftliche Geräte, wie Traktoren oder Maschinen sein, an welche unterschiedliche Werkzeuge zur Bodenbearbeitung oder für Erntezwecke befestigt werden müssen.
- Ähnliches gilt für Baumaschinen, an denen je nach Beschaffenheit des Baugrundes oder der Art der Aufgabe unterschiedliche Grab- oder Aushubwerkzeuge an ein und demselben Trägergerät oder Bagger befestigt werden müssen, um die Arbeiten schnell und wirtschaftlich ausführen zu können.
- Für diese Aufgabe wurden Schnellwechselvorrichtungen entwickelt, mit denen Werkzeuge und Anbaugeräte ohne Einsatz von menschlicher Kraft und ohne daß der Geräteführer seine Maschine verlassen muß, schnell und einfach gegeneinander ausgetauscht werden können.
- Bei Baumaschinen können solche zu tauschenden Werkzeuge z.B. unterschiedliche Schaufeln, Greifer, Vibratoren zur Bodenverdichtung, Rüttelplatten, Kranvorrichtungen und sonstige unterschiedliche Bodenbearbeitungsgeräte sein.
- In der
DE 195 07 896 und derDE 103 35 667 sind Schnellwechselvorrichtungen beschrieben, bei denen am Trägergerät oder Bagerstiel ein Befestigungsteil befestigt ist, welches mit einem dazu passenden Gegenstück, das sich am anzuschließenden Werkzeug befindet, verbunden wird. - Diese Geräte haben gemeinsam, daß an einem Teil unterschiedliche Fangebolzen angebracht sind und am Gegenstück entsprechende Fangehaken.
- Das Wechseln der Werkzeuge geschieht so, daß das eine Werkzeug durch Lösen der Fangebolzen aus dem Fangehaken abgelegt wird und dann mit dem beweglichen Baggerstiel, an dessen Ende sich die Fangebolzen befinden, das neue Werkzeug in die zum Einfädeln geeignete Stellung gebracht wird. Dazu werden die Fangebolzen in die Fangehaken der Werkzeuge eingeführt und das Werkzeug an das Gerät herangezogen, weggeschoben oder eventuell verdreht. Wenn beide Fangebolzen in der richtigen Endstellung, d.h. vollständig im tiefsten Punkt der Fangehaken angekommen sind, können um diesen Drehpunkt die beiden Teile der Schnellwechselkupplung vollständig zusammengeführt werden. Erst jetzt kann durch weitere Teile wie Bolzen oder Klinken die kraftschlüssige Verbindung der beiden Teile erfolgen, damit die beiden Teile zusammen bleiben.
- Durch die Schnellwechselvorrichtung werden zum einen nur kraftschlüssige Verbindungen hergestellt, wie z.B. bei der Befestigung eines Tieflöffels an einem Bagger. Wenn es sich bei den angebauten Werkzeugen um bewegliche Vorrichtungen oder durch Motoren angetriebene Geräte handelt, müssen auch noch Schlauchleitungen oder Kabel miteinander verbunden werden, um den Antrieb mit Energie zu versorgen oder die Vorrichtung zu steuern. Aus Bequemlichkeitsgründen sollte auch dies vollautomatisch erfolgen.
- In diesem Fall ist es von besonderer Bedeutung, daß sich beim Einhaken des Werkzeugs die Fangebolzen nicht in den Fangehaken durch Schrägstellung verkanten oder verhaken. Leider besteht bei den Schnellwechselvorrichtungen nach dem Stand der Technik diese Gefahr des Verkantens in erheblichem Maße, und dies kann zu starkem Verschleiß oder zu Beschädigungen an der Schnellwechselvorrichtung führen.
- Insbesondere dann besteht ein hohes Schadensrisiko, wenn am Werkzeug neben der kraftschlüssigen Verbindung auch noch Kabel oder Schläuche miteinander verbunden werden müssen. Dazu sind im Inneren oder Äußeren des Befestigungselements für die Werkzeuge am Trägergerät oder Baggerstiel und auch am Werkzeughalter mit dem anzuschließenden Werkzeug mehrere Leitungskupplungen befestigt.
- Werden die Fangebolzen nicht bei beiden Fangehaken vollständig und gleichmäßig eingeführt und die beiden Befestigungselemente zum Schließvorgang aufeinander zu bewegt, so kann es passieren, daß sich die entsprechenden Kupplungselemente nicht genau genug gegenüberstehen und deshalb beim Aufeinanderfahren die Leitungskupplungen beschädigt oder zerstört werden.
- Dies ist von großer Bedeutung, wenn nicht nur einfache, ungeschützte Kupplungen miteinander verbunden werden, sondern besonders schmutz- und staubgeschützte Kupplungen, wie sie in der
EP 0918186 beschrieben sind. Da sich hier die Schutzabdeckungen bereits während der Annäherung der Kupplungselemente der Leitungen öffnen, kann ein Verkanten der Fangebolzen und somit eine schräge Stellung der Teile des Schnellwechslers zur Beschädigungen der Kupplungen führen. - Die Erfindung hat die Aufgabe zu verhindern, daß sich die Fangebolzen in den Fangehaken verkanten oder schrägstellen, und somit sollen Beschädigungen beim Kupplungsvorgang vermieden werden.
- Die Lösung der Aufgabe erfolgt entsprechend den Merkmalen des Hauptanspruchs.
- Die Erfindung wird anhand der
1 bis7 näher erläutert. -
1 zeigt beispielhaft die Seitenansicht des Befestigungselements3 einer Schnellwechselvorrichtung, die am Baggerstiel2 oder am Trägergerät befestigt ist; -
2 zeigt die um 90° verschwenkte Ansicht von1 ; -
3 zeigt den Werkzeughalter8 bzw. das Gegenstück zum Befestigungselement3 . welches am auszuwechselnden Werkzeug9 angeordnet ist; -
4 zeigt die um 90° verschwenkte Ansicht von3 ; -
5 zeigt die Stellung der erfindungsgemäßen Zentrierscheibe1 und das zugehörige Steuerblech10 zu Beginn des Einfädelvorgangs der Fangebolzen4 in die Fangehaken6 ; -
6 zeigt die Stellung während des Einfädelns, wobei durch die erfindungsgemäße Zentrierscheibe1 ein vorzeitiges Verdrehen verhindert wird. -
7 zeigt die Stellung der erfindungsgemäßen Zentrierscheibe1 am Ende des Einfädelvorgangs und den vollständig zusammengeklappten Zustand der Schnellwechselvorrichtung. - Das Verkanten der Fangebolzen
6 während des Einfädelns in die Fangehaken6 wird durch Anordnung von erfindungsgemäßen Zentrierscheiben1 an den Fangenbolzen4 verhindert. Deren Abstand11 von den Seitenteilen3' des Befestigungsgelements3 ist dabei mindestens so groß wie die größte Blechdicke des Fangehakens6 am Werkzeug. - Die Zentrierscheiben
1 sind vorzugsweise wenigstens teilweise im Kontaktbereich zu den Fangehaken6 eben oder leicht abgerundet oder sogar konkav ausgebildet, damit die Fangehaken6 leicht zwischen die Zentrierscheiben1 gelangen können. - Die Form der Zentrierscheibe
1 ist so gewählt, daß die äußere Begrenzungslinie16 unterschiedlich weit vom Zentrum des Fangebolzens4 entfernt ist. Bevorzugterweise ist die Begrenzungslinie16 gekrümmt, sie kann aber auch eckig oder gerade sein. Wichtig ist, daß sie unterschiedlich weit von der Achse der Fangebolzen4 entfernt verläuft. - Bevorzugte Formen für die Zentrierscheibe
1 sind kreisförmig, elliptisch oder eiförmig oder mit diesen Formen vergleichbare Polygone. - Verwendet man die Kreisform, so wird die Zentrierscheibe
1 exzentrisch am Fangebolzen4 befestigt. - Um die Funktion der Zentrierscheibe
1 zu gewährleisten, reicht jedoch prinzipiell auch nur eine Teilfläche, die den Teilbereich der Begrenzungslinie16 der Zentrierscheibe1 aufweist.. - Zusätzlich zur Zentrierscheibe
1 wird am Gegenstück zum Befestigungselement3 , d.h. am Werkzeughalter8 mit den Fangehaken6 ein Steuerblech10 kraftschlüssig befestigt, entlang dessen sich beim Einfädeln die Zentrierscheibe1 bewegt. Dabei wird der Umfangslinienbereich16 der Zentrierscheibe1 entlang der dem Fanghaken6 zugewandten Oberfläche des Steuerblechs10 teils drehend, abrollend oder teils rutschend bewegt. - Die Abmessungen und die Anordnung der Zentrierscheibe
1 am Fangebalzen4 werden so gewählt, daß das Befestigungselement3 um den Fangebolzen4 erst dann vollständig um die Achse des Fangehakens6 des Werkzeughalters8 verdreht werden kann, wenn der Fangebolzen4 in der tiefsten Stellung12 des Fangehakens6 liegt. - Der Fangebolzen
4 ist so exzentrisch in der Zentrierscheibe1 angeordnet, wobei das Maß13 größer/gleich dem Hakenabstand15 zum Steuerblech10 ist und das Maß14 zum Fangebolzen4 kleiner als das Maß13 und insbesondere als das Maß15 ist. - Hat der Fangebolzen
4 die tiefste Stellung12 nicht erreicht, so steht die Umfangslinie16 der Zentrierscheibe1 am Steuerblech10 an und dies verhindert, daß das Befestigungsteil3 durch Drehen um die Achse des Fangebolzens4 weiter dem Werkzeughalter8 angenähert werden kann. Diese Situation ist in6 dargestellt. Somit ist auch verhindert, daß sich Hydraulikkupplungen, welche z.B. im Inneren des Befestigungselements3 liegen, in schiefem Zustand aufeinander zubewegen können. Die Beschädigung der zusammengehörigen Kupplungsstücke wird so vermieden. - Das Steuerblech
10 besteht bevorzugt aus einem vorstehenden Stahlelement, z.B. mit rechteckigen Stahlquerschnitt, welches über die seitliche Wandfläche des Werkzeughalters8 herausragt. - Die Höhe ist so gewählt, daß die Zentrierscheiben
1 zumindest mit einem Teil ihrer Blechdicke auf dem Steuerblech10 zu liegen kommen. - Bevorzugt ist die Berührfläche des Stahlblechs
10 gerade und eben. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein, die Berührfläche konkav oder konvex zu krümmen. Die Steuerbleche können dann auch Brennschneidteile sein. - Die Befestigung der Steuerbleche
10 erfolgt durch Schweißen oder Anschrauben. Zur leichten Führung beim Einfädeln empfiehlt sich die Anordnung von Steuerblechen10 und Zentrierscheiben1 zu beiden Seiten der Schnellwechselvorrichtungen. - Die Zentrierung während des Einfädelns erfolgt einmal dadurch, daß die Zentrierhaken
6 im Zwischenraum11 parallel geführt werden und zum weiteren dadurch, daß durch die symmetrische Anordnung von zwei Zentrierscheiben1 und zwei Steuerblechen10 eine Art von „Abrollen" oder „Rutschen" der Zentrierscheiben1 entlang der Steuerbleche10 erfolgt. - Bezüglich des Werkzeughalters
8 macht die Zentrierscheibe1 bis zum vollständigen Verschließen der Schnellwechselvorrichtung etwa eine Vierteldrehung entlang der Begrenzungslinie16 der Zentrierscheibe1 . - Die Fangehaken
6 können sowohl am Trägergerät oder Bagger als auch am Werkzeug befestigt werden. Die Fangebolzen4 müssen dann jeweils am Gegenstück angebracht werden.
Claims (8)
- Schnellwechselvorrichtung zum Fixieren und Zwangsführen beim automatischen kraftschlüssigen Anschluß von Werkzeugen an Trägergeräte und Bagger, dadurch gekennzeichnet, – daß an einem Teil der Schnellwechselvorrichtung, dem Befestigungselement (
3 ), an den Fangebolzen (4 ) oder einem vergleichbaren Drehpunkt, quer zu deren Achse Zentrierscheiben (1 ) befestigt sind und – daß die Zentrierscheiben (1 ) zumindest teilweise eine gekrümmte oder polygonartig begrenzte oder gerade Umfangslinie (16 ) besitzen, die von der Achse des Fangebolzens (4 ) unterschiedlich weit entfernt ist und – daß am Gegenstück der Schnellwechselvorrichtung, dem Werkzeughalter (8 ) mindestens ein Steuerblech (10 ) befestigt ist, welches in den Bewegungsraum der Zentrierscheibe (1 ) eingreift und entlang dessen Oberfläche sich die gekrümmte Umfangslinie (16 ) der Zentrierscheibe (1 ) beim Einfädelvorgang bewegt und – daß die Form und Anordnung der Zentrierscheibe (1 ) bezüglich des Steuerblechs (10 ) so gewählt ist, daß der vollständige Kraftschluß oder Formschluß der Schnellwechselvorrichtung durch Drehung um die Fangebolzen (4 ) erst möglich wird, wenn die Fangebolzen (4 ) in der tiefsten Stellung (12 ) im Fangehaken (6 ) angekommen sind. - Schnellwechselvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierscheiben (
1 ) im Bereich der gekrümmten Umfangslinien (16 ) ein Maß (13 ) zum Fangebolzen (4 ) haben, das größer oder etwa gleich dem Maß (15 ) ist, welches der Fangebolzen (4 ) im tiefsten Punkt (12 ) des Fangehakens (6 ) zum Steuerblech (10 ) einnimmt und daß das kleinste Abstandmaß (14 ) der Umfangslinie (16 ) vom Fangebolzen (4 ) kleiner als das Maß (15 ) ist. - Schnellwechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierscheiben (
1 ) die Form von Ellypsen, Eiern, Polygonzügen oder exzentrisch befestigten Kreisscheiben besitzen oder aus Teilen dieser Formen bestehen. - Schnellwechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung der Zentrierscheiben (
1 ) in einem Abstand (11 ) vom Seitenblech (3' ) des Befestigungselements (3 ) erfolgt, der etwa der stärksten Blechdicke des Fangehakens (6 ) entspricht. - Schnellwechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierscheiben (
1 ) durch Schweißen, Aufpressen, Aufschrumpfen oder Schrauben kraftschlüssig mit den Fangbolzen (4 ) oder einem vergleichbaren Drehpunkt verbunden werden. - Schnellwechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerbleche (
10 ) gerade oder gekrümmte Blechstreifen oder Brennschneidteile sind, welche durch Schweißen, Schrauben, Stecken, am Werkzeugträger (8 ) befestigt sind oder die Steuerbleche (10 ) angeformt sind. - Schnellwechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Fangebolzen (
4 ) mit den Zentrierscheiben (1 ) entweder am Baggerstiel (2 ) und dessen Anbauteil (3 ) befinden oder am Werkzeughalter (8 ) und die Fangehaken (6 ) mit dem Steuerblech (10 ) jeweils am entsprechenden Gegenstück. - Schnellwechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrierscheiben (
1 ) zumindest auf der Fläche, auf de sie beim Einfädeln mit den Fangehaken (6 ) in Berührung kommen, teilweise abgerundet oder konkav-flächig ausgebildet sind.
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