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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bebilderung einer Druckform
in einer Vielzahl von Bebilderungsschritten, bei welchem mit einer
Mehrzahl von Lichtquellen eine Mehrzahl von Bildpunkten, deren Abstand
größer als
der minimale Bildpunktabstand ist, in einer Reihe auf der Druckform
in einem der Vielzahl von Bebilderungsschritten erzeugt werden, wobei
mit einer ersten Teilmenge der Mehrzahl von Lichtquellen eine erste
Teilreihe von Bildpunkten und mit einer zweiten Teilmenge eine zweite
Teilreihe von Bildpunkten erzeugt werden und bei einer Anzahl von Bebilderungsschritten
wenigstens ein Teil der Bildpunkte der ersten Teilmenge auf Positionen
zwischen in einem zeitlich vorgeordneten Bebilderungsschritt auf
der Druckform erzeugten Bildpunkten der ersten Teilreihe und wenigstens
ein Teil der Bildpunkte der zweiten Teilmenge auf Positionen zwischen
in einem zeitlich vorgeordneten Bebilderungsschritt auf der Druckform
erzeugten Bildpunkten der zweiten Teilreihe entlang der Reihe gesetzt
werden.
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Bei
der Bebilderung von Druckformen, Druckformvorläufern, Druckformrohlingen oder Druckplatten,
welche alle im folgenden als Druckform bezeichnet werden, insbesondere
für den
Offsetdruck, zur Erzeugung eines Rasters von Rasterpunkten kommen
Bebilderungseinrichtungen mit einem oder mehreren Bebilderungsmodulen
(auch oft als Bebilderungskopf bezeichnet) zum Einsatz, welche eine
Mehrzahl von Bebilderungskanälen
oder Lichtquellen haben, deren Bildpunkte auf der Druckform einen
größeren Abstand
aufweisen als benachbarte Bildpunktzeilen oder Druckpunktzeilen
auf der Oberfläche
der Druckform (minimaler Bildpunktabstand gleich Abstand benachbarter
Bildpunktzeilen). Durch geeignete relative Bewegung zwischen den
Bebilderungsmodulen und der Druckformoberfläche, insbesondere durch ein
Bewegen oder Verfahren des oder der Bebilderungsmodule der Bebilderungseinrichtung,
müssen
die Lücken
zwischen den bereits bebilderten Bildpunktzeilen auf der Druckform
nach und nach geschlossen werden, bis die bebilderten Bildpunktzeilen
dicht, d. h. mit minimalem Bildpunktabstand, liegen. Dazu muss jede
Bildpunktzeile wenigstens einmal, bevorzugt nur einmal mit einem
Bebilderungskanal überfahren
werden, so dass der Lichtstrahl der dem Bebilderungskanal zugeordneten Lichtquelle
einen Bildpunkt entsprechend einem zu bebildernden Sujet oder Druckbild
(auch Farbauszugsdruckbild) setzen kann.
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Beispielsweise
aus dem Dokument
DE 100 31 915 beziehungsweise
US 6,784,912 ist ein sogenanntes
Interleave-Verfahren für
die Bebilderung von Druckformen, insbesondere auf einem Druckformzylinder
aufgenommen, bekannt, um Bildpunkte dicht zu setzen. Bei n Bebilderungskanälen, deren
Bildpunkte auf der Druckform in einer Reihe liegen, ist der Abstand
p zwischen benachbarten Bildpunkten in der Reihe ein ganzzahliges
Vielfaches des Abstands l zwischen zwei Bildzeilen (beziehungsweise
dem minimalen Abstand zwischen zwei benachbarten Bildpunkten). Die
Einrichtung zur Bebilderung wird nach Bebilderung einer Reihe von
n Bildpunkten und gegebenenfalls nach einer Anzahl von weiteren
Bebilderungen von Bildpunkten in zur Reihe senkechter Richtung (fast
scan) in Richtung der Reihe um den Betrag n·1 relativ zur Druckform verschoben
(slow scan). Wenn die Druckform auf einem Zylinder aufgenommen ist,
erfolgt die Bebilderung entlang von Linien ineinander verschränkter Helices
oder Schraubenlinien. Sind die Zahlen n und p/l teilerfremd, so wird
jeder Bildpunkt in der Bildzeile genau einmal überfahren.
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Im
Dokument
US 4,905,025 wird
ein Verfahren zur Bebilderung einer auf einem rotierbaren Zylinder
aufgenommenen photosensitiven Schicht beschrieben, in welchem der
Abstand zweier Bildzeilen die Hälfte
des Abstands zweier Bebilderungskanäle beträgt. Die Lücke zwischen den Linien von
Bildpunkten, die von zwei benachbarten Kanälen aus einer ersten Gruppe
von Lichtquellen geschrieben wird, wird in der darauf folgenden
Umdrehung durch die Bildpunkte von Kanälen aus einer zweiten Gruppe von
Lichtquellen gefüllt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Bebilderung einer Druckform auf einem Druckformzylinder
wird im Dokument
US 6,222,577 offenbart.
Ein Bebilderungsmodul mit einer Anzahl von Bebilderungskanälen, die Bildpunkte
in einer Reihe auf der Druckform erzeugen, wird solange nach jeder
Umdrehung um eine Bildzeilenbreite im Wesentlichen parallel zur
Rotationsachse verschoben, bis die Lücken zwischen benachbarten
Bebilderungskanälen
geschlossen sind. Danach wird das Bebilderungsmodul im Wesentlichen
parallel zur Rotationsachse soweit verschoben, dass die nächste Zeile,
die der erste Bebilderungskanal in der Reihe schreibt, an die vorherige
Zeile, die der letzte Bebilderungskanal in der Reihe schreibt, anschließt. Da jeder
Bebilderungskanal einen durchgehenden Bereich mit einer scharfen
Grenze zum Bereich des benachbarten Bebilderungskanals bebildert,
sind bereits sehr kleine Schwankungen in den Leistungen oder Strahleigenschaften
der einzelnen Bebilderungskanäle
als Streifen in der Bebilderung auszumachen.
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Darüber hinaus
sind aus dem Dokument
US 6,765,604 ein
Verfahren und eine Bebilderungseinrichtung bekannt, bei denen durch
wenigstens zwei Bebilderungsmodule eine Bebilderung einer Druckform
in einem Übergangsbereich
auf der Druckform derart erfolgt, dass eine Anzahl von wenigstens
teilweise nicht zusammenhängenden
Bildpunkten (Bildpunkte mit Lücken,
d. h. nicht alle gesetzten Bildpunkte im minimalen Bildpunktabstand)
im Übergangsbereich
durch das erste der zwei Bebilderungsmodule und die Erzeugung der
komplementären,
wenigstens teilweise nicht zusammenhängenden Bildpunkte im Übergangsbereich
durch das zweite der zwei Bebilderungsmodule erfolgt. Insbesondere
können
die Bebilderungen durch die wenigstens zwei Bebilderungsmodule mit
einem Interleave-Verfahren, siehe beispielsweise das Dokument
US 6,784,912 , durchgeführt werden.
Dabei sind im besagten Übergangsbereich
die Anzahl von nicht zusammenhängenden
Bildpunkten diejenigen Bildpunkten, die im Auslaufbereich des Interleave-Verfahrens
des ersten Bebilderungsmoduls erzeugt werden, während die komplementären, wenigstens
teilweise nicht zusammenhängenden
Bildpunkte den Einlaufbereich des Interleave-Verfahrens des zweiten
Bebilderungsmoduls bilden.
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Nachteilig
bei einem Interleave-Verfahren mit fester Anzahl von Bebilderungskanälen kann
es sein, dass die durch das Verfahren zur Bebilderung damit festgelegte
Ortsfrequenz im Zusammenspiel mit Ortsfrequenzen eines zu bebildernden
Rasters (beispielsweise eines bestimmten Farbauszugs) zu Moiremustern
führen,
wenn beide Ortsfrequenzen in einem ungünstigen Verhältnis zueinander
stehen. Dieses kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die relative
Verschiebung der Bebilderungsmodule zur Druckform und der Abstand
der Bebilderungskanäle
zueinander (insbesondere der pitch der Lichtquellen) nicht sehr
exakt aufeinander abgestimmt sind. Wird die Anzahl von Bebilderungskanälen dem zu bebildernden
Typ des Rasters entsprechend ausgewählt, so muss eine geringere
Leistungsfähigkeit der
Bebilderungseinrichtung in Kauf genommen werden, insbesondere ist
die Auswahl von Verschiebungsbeträgen (Vorschüben) stark eingeschränkt. Oft
treten Schwierigkeiten bei der Bestimmung oder Detektion des verwendeten
Rasters auf, wenn der Raster nicht von vorneherein bekannt ist oder
selbst erzeugt wurde.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bebilderung
einer Druckform bereitzustellen, das möglichst unempfindlich gegenüber den
bei den Verschiebungen der Bebilderungseinrichtung relativ zur Druckform
und/oder den beim pitch auftretenden Toleranzen und/oder das möglichst
unempfindlich gegenüber
Inhomogenitäten
der optischen Lichtquellenleistung und der Strahleigenschaften ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren zur Bebilderung einer Druckform mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausführungsformen der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
charakterisiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Bebilderung einer Druckform, ein Interleave-Verfahren, umfasst dabei wenigstens
die folgenden Merkmale: In einer Vielzahl von Bebilderungsschritten
wird die Druckform bebildert, wobei mit einer Mehrzahl von Lichtquellen
eine Mehrzahl von Bildpunkten, deren Abstand größer als der minimale Bildpunktabstand ist,
in einer Reihe auf der Druckform in einem der Vielzahl von Bebilderungsschritten
erzeugt werden. Mit einer ersten Teilmenge der Mehrzahl von Lichtquellen
wird eine erste Teilreihe von Bildpunkten und mit einer zweiten
Teilmenge eine zweite Teilreihe von Bildpunkten erzeugt. Bei einer
Anzahl von Bebilderungsschritten werden wenigstens ein Teil der
Bildpunkte der ersten Teilmenge auf Positionen zwischen in einem
zeitlich vorgeordneten Bebilderungsschritt auf der Druckform erzeugten
Bildpunkten der ersten Teilreihe und wenigstens ein Teil der Bildpunkte
der zweiten Teilmenge auf Positionen zwischen in einem zeitlich
vorgeordneten Bebilderungsschritt auf der Druckform erzeugten Bildpunkten
der zweiten Teilreihe entlang der Reihe gesetzt. Nach der Anzahl
von Bebilderungsschritten erfolgt ein weiterer Bebilderungsschritt,
in welchem wenigstens ein Teil der Bildpunkte der ersten Teilmenge
auf Positionen zwischen Bildpunkte der zweiten Teilreihe aus dem
zeitlich vorhergehenden Bebilderungsschritt entlang der Reihe gesetzt
werden.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt also eine Bebilderung mit zwei relativen Vorschüben/Verschiebungen
zwischen den Bildpunkten der Lichtquellen der Bebilderungseinrichtung,
insbesondere der Bebilderungsmodule, und der Oberfläche der
Druckform: Ein erster Vorschub erfolgt kontinuierlich zum Schreiben
einer ersten und einer zweiten Teilreihe gemäß einem Interleave-Verfahren.
Ein zweiter Vorschub erfolgt als sprungförmige Verschiebung derart,
dass der erste Vorschub fortgesetzt werden kann, eine Iteration
möglich
ist. Im Mittel wird folglich genauso viel Weg zurückgelegt,
wie auch eine Reihe dicht liegender Bildpunkte bebildert wird.
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Die
Bildpunkte sind disjunkt, in anderen Worten überlappen sich nicht. Wie dargestellt
ist offensichtlich die Anzahl von Bebilderungsschritten für die Bebilderung
von Teilreihen größer als
1. Die erste und zweite Teilreihe können insbesondere entlang einer
Linie liegen.
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Folglich
wird nach der Vielzahl von Bebilderungsschritten bis auf einen ersten
und einen zweiten Randbereich eine Reihe von Bildpunkten mit minimalem
Bildpunktabstand auf der Druckform bebildert. Dieses ist auch für jede der
Teilreihen der Fall: Jede der Teilreihen weist einen ersten und
einen zweiten Randbereich auf, in welchen Bildpunkte mit Lücken liegen,
da dieses eine direkte Konsequenz des Interleave-Verfahrens ist.
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In
anderen Worten ausgedrückt,
im erfindungsgemäßen Verfahren
zur Bebilderung einer Druckform werden mit einer Mehrzahl von Lichtquellen
eine Mehrzahl von Bildpunkten, deren Abstand größer als der minimale Bildpunktabstand
ist, in einer Reihe auf der Druckform in einem der Vielzahl von Bebilderungsschritten
erzeugt. In einem zeitlich nachgeordneten Bebilderungsschritt werden
wenigstens ein Teil der Bildpunkte auf Positionen zwischen Bildpunkten
der Reihe gesetzt, die in einem zeitlich vorgeordneten Bebilderungsschritt
auf der Druckform erzeugt worden ist, so dass nach der Vielzahl
von Bebilderungsschritten bis auf einen ersten und einen zweiten
Randbereich (ein Anfangsrand aus in wenigen der zeitlich am Anfang
der Bebilderung der Reihe liegenden Bebilderungsschritten gesetzten
Bildpunkten und ein Endrand aus in wenigen der zeitlich am Ende
der Bebilderung der Reihe liegenden Bebilderungsschritten gesetzten
Bildpunkten) eine Reihe von Bildpunkten mit minimalem Bildpunktabstand
auf der Druckform bebildert wird. In einem der Vielzahl von Bebilderungsschritten
werden mit einer ersten Teilmenge der Mehrzahl von Lichtquellen
eine erste Teilreihe von Bildpunkten und mit einer zweiten Teilmenge
eine zweite Teilreihe von Bildpunkten erzeugt. Bei einer Anzahl
von Bebilderungsschritten werden in einem zeitlich nachgeordneten
Bebilderungsschritt wenigstens ein Teil der Bildpunkte der ersten
Teilmenge auf Positionen zwischen Bildpunkten der ersten Teilreihe
aus einem zeitlich vorgeordneten Bebilderungsschritt und wenigstens
ein Teil der Bildpunkte der zweiten Teilmenge auf Positionen zwischen
Bildpunkten der zweiten Teilreihe aus einem zeitlich vorgeordneten
Bebilderungsschritt gesetzt. Nach der Anzahl von Bebilderungsschritten
erfolgt ein weiterer Bebilderungsschritt, in welchem wenigstens
ein Teil der Bildpunkte der ersten Teilmenge auf Positionen zwischen
Bildpunkten der zweiten Teilreihe aus dem zeitlich vorhergehenden
Bebilderungsschritt entlang der Reihe gesetzt werden.
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Im
ereindungsgemäßen Verfahren
zur Bebilderung können
die Verfahrensschritte der Bebilderung in einer Anzahl von Bebilderungsschritten
und in einem weiteren Bebilderungsschritt iteriert oder wiederholt
werden.
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Darüber hinaus
kann erfindungsgemäß im weiteren
Bebilderungsschritt des Verfahrens eine Bebilderung von Bildpunkten
durch die erste Teilmenge der Mehrzahl von Lichtquellen auf Positionen
auf der Druckform durchgeführt
werden, an denen eine Bebilderung von Bildpunkten durch die zweite
Teilmenge der Mehrzahl von Lichtquellen bei einer Fortsetzung der
Bebilderung in der Anzahl von Bebilderungsschritten um einen zusätzlichen
Bebilderungsschritt erfolgt/erfolgen würde. Anders ausgedrückt, ein
weiterer Vorschub findet genau mit dem Betrag statt, dass die erste
Teilmenge auf Positionen der zweiten Teilmenge zu liegen kommt,
wenn der ursprüngliche
Vorsprung beibehalten wäre.
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Es
ist besonders vorteilhaft und bevorzugt, das Verfahren an einer
auf einem Zylinder aufgenommenen Druckform durchzuführen, wobei
der Zylinder rotiert wird und die Mehrzahl von Lichtquellen im wesentlichen
parallel zur Rotationsachse des Zylinders derart bewegt werden,
dass die von der Mehrzahl der Lichtquellen auf der Druckform erzeugten
Bildpunkte entlang von die Rotationsachse des Zylinders umlaufenden
Helices oder Schraubenlinien gesetzt werden, wobei die im Verfahren
betrachteten Reihen von Bildpunkten entlang eines bestimmten Azimutalwinkels
des Zylinders liegen und im wesentlichen parallel zur Rotationsachse
orientiert sind.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Bebilderung einer Druckform kann von einem ersten zu einem zweiten
Bebilderungsschritt der Anzahl von Bebilderungsschritten ein Vorschub
der Mehrzahl von Lichtquellen in Richtung der Reihe größer sein
als der Abstand zweier benachbarter Bildpunkte, die in einem Bebilderungsschritt
der Anzahl von Bebilderungsschritten in der ersten und in der zweiten
Teilreihe gesetzt werden.
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Es
ist besonders vorteilhaft und bevorzugt, wenn die durch den Vorschub
im erfindungsgemäßen Verfahren
in der Anzahl von Bebilderungsschritten definierte Ortsfrequenz
von der Ortsfrequenz eines Rasters des zu bebildernden Sujets verschieden gewählt ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
wird das Verfahren mit einer Mehrzahl von Lichtquellen auf einem
Bebilderungsmodul durchgeführt.
Insbesondere können
die Mehrzahl von Lichtquellen auf einem Laserdiodenbarren liegen,
insbesondere Laserdioden sein.
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In
anderen Worten kurz und zusammenfassend ausgedrückt, im erfindungsgemäßen Interleave-Verfahren
zur Bebilderung sind zwei verschiedene Vorschübe/Verschiebungen vorgesehen:
Ein erster Vorschub erfolgt zum Schreiben gemäß einem Interleave-Verfahren
von Bildpunktreihen, insbesondere kontinuierlich bei einer zweidimensionalen
Belichtung, wobei in einer Dimension ein Interleave-Verfahren angewendet
wird, von ineinander verschränkten Helices,
falls die Druckform auf einem Druckformzylinder aufgenommen ist.
Ein zweiter Vorschub erfolgt als sprungförmige Verschiebung derart,
dass das Interleave-Verfahren mit dem ersten Vorschub fortgesetzt
werden kann, eine Iteration ist dann möglich. Die durch den ersten
Vorschub bedingte Ortsfrequenz weist im Vergleich zur Ortsfrequenz
des verwendeten Rasters einen günstigen
Wert auf. Auch wird der erste Vorschub bevorzugt derart gewählt, dass
eine gute Durchmischung von Bebilderungskanälen stattfindet, d. h. zum
Schreiben eines Bereichs oder Streifens werden Bebilderungskanäle benutzt, die
verteilt entlang der Reihe der Lichtquellen liegen. Durch den zweiten
Vorschub wird erreicht, dass im Mittel genau so viel Weg zurückgelegt
wird, wie auch bebildert wird.
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Im
Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch eine Vorrichtung
zur Bebilderung einer Druckform, welche geeignet zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß dieser Darstellung
ist. Eine derartige erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere
eine Bebilderungseinrichtung, insbesondere mit einem oder mehreren
Bebilderungsmodulen, ist mit einer Recheneinheit zum Austausch von
Daten und/oder Steuerungssignalen verbunden, wobei in einer Speichereinheit
der Recheneinheit ein Programm hinterlegt ist, welches wenigstens
einen Teilbereich mit Anweisungen zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem
der vorstehenden Ansprüche
aufweist. Die Vorrichtung kann insbesondere eine Bebilderungseinrichtung
umfassen, wie sie im Dokument
DE
100 31 915 beziehungsweise
US
6,784,912 beschrieben ist. Durch Bezugnahme sind diese
Dokumente in den Offenbarungsgehalt dieser Darstellung aufgenommen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in einem Druckformbelichter oder in einem Druckwerk mit einer
Bebilderungseinrichtung realisiert sein. Ein erfindungsgemäßer Druckformbelichter,
sei es ein Flachbett- oder ein Trommelbelichter, (CtP System, Computer
to Plate System) zeichnet sich durch wenigstens eine erfindungsgemäße Vorrichtung
wie in dieser Darstellung offenbart aus.
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Ein
erfindungsgemäßes Druckwerk
zeichnet sich durch wenigstens eine erfindungsgemäße Vorrichtung
wie in dieser Darstellung offenbart aus. Das Druckwerk kann ein
direktes oder indirektes Flachdruckwerk, ein gewöhnliches oder ein wasserloses Offsetdruckwerk,
ein Flexodruckwerk oder dergleichen sein.
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Ein
erfindungemäßes Druckwerk
kann in einer Druckmaschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine,
integriert sein. Eine erfindungsgemäße Druckmaschine zeichnet sich
durch wenigstens ein erfindungsgemäßes Druckwerk aus. Eine erfindungsgemäße Bogendruckmaschine
kann einen Anleger, wenigstens ein Druckwerk, typischerweise vier,
sechs, acht oder zehn in Reihe angeordnete Druckwerke, gegebenenfalls
ein Veredelungswerk (Stanz-, Rill- oder Perforierwerk oder ein Lackwerk), und
einen Ausleger aufweisen. Die Bogendruckmaschine kann eine Wendemaschine
(Schön-
und Widerdruckmaschine) sein.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
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1 eine
Ausführungsform
der Bebilderung einer Teilreihe in einem erfindungsgemäßen Interleave-Verfahren
mit einer Teilmenge von Lichtquellen eines Bebilderungsmoduls, wobei
die Teilmenge fünf
Bildpunkte erzeugt, deren Abstand drei minimale Bildpunktabstände beträgt,
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2 eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Bebilderung einer auf einem Zylinder aufgenommenen Druckform
mittels zweier Teilmengen von Lichtquellen auf einem Bebilderungsmodul,
welche die Druckform in jeweils zugeordneten Gebieten und Übergangsbereichen
belichten, und
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3 eine
schematisch Darstellung zweier Übergangsbereiche
zur Erläuterung
der Wirkung des weiteren Bebilderungsschritts im erfindungsgemäßen Verfahren.
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Bevor
auf die einzelnen Figuren eingegangen wird, sei zunächst zum
besseren Verständnis
auf das erfindungsgemäße Verfahren
beispielhaft anhand einer Ausführungsform
unter Benutzung eines Bebilderungsmoduls mit 64 Bebilderungskanälen (auch
Lichtquellen bzw. Bildpunkten auf der Druckform, da eine direkte
funktionale Beziehung besteht) eingegangen. In einem typischen Druckformbelichter oder
einer typischen Bebilderungseinrichtung, die in einem Druckwerk
integriert ist, haben die einzelnen benachbarten Bildpunkte eines
derartigen Bebilderungsmoduls einen Abstand p von etwa 170 Mikrometern,
wobei einzelne Bildpunkte einen Durchmesser von etwa 10 Mikrometer
aufweisen. Damit ist der minimale Abstand benachbarter Bildpunkte
1 (gemessen von vergleichbaren Stellen, beispielsweise von Mittelpunkt
zu Mittelpunkt der Bildpunkte) 10 Mikrometer, auch als Einheit bezeichnet,
also gilt p/l = 17. Bei einem Vorschub von 8 Einheiten entlang der Reihe
erzeugen 8 aktive Bebilderungskanäle, insbesondere die Kanäle 1 bis
8, die Bildpunkte in gleichmäßigem Abstand
auf der Druckform erzeugen, nach einem kurzen Anfangsrand (Einlaufbereich)
eine dichte Bebilderung, da der Vorschub und die Anzahl der benutzten
Bebilderungskanäle
teilerfremd mit dem Abstand benachbarter Bildpunkte in einem Bebilderungsschritt
sind. Siehe dazu auch die Darstellung in
DE 100 31 915 beziehungsweise
US 6,784,912 . Ebenso würden die
Bebilderungskanäle
9 bis 16 eine dichte Bebilderung erzeugen, die um jeweils 8 mal
17 Einheiten verschoben ist. Der Weg des Bildpunkts von Kanal 1
wird bereits 17 Bebilderungsschritte (auch Umdrehungen, falls die
Druckform auf einem Zylinder aufgenommen ist und eine zweidimensionale
Bebilderung stattfindet) vom Weg des Bildpunkts von Kanal 9 überdeckt
oder überstrichen. Mit
anderen Worten, die Wege von Kanal 9 und Kanal 1 fallen zusammen.
Entsprechendes gilt für
die anderen Kanäle:
Kanal 10 und Kanal 2, Kanal 11 und Kanal 3 usw.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Bebilderung einer Druckform bezogen auf die beispielhaft hier
angeführten
Werte werden nun die Bilddaten, die Kanal 1 im 18. Bebilderungsschritt
schreiben würde, bereits
im 1. Bebilderungsschritt von Kanal 9, die Bilddaten, die Kanal
1 im 27. Bebilderungsschritt schreiben würde, bereits im 1. Bebilderungsschritt von
Kanal 17 usw. für
jede Gruppe (Teilmenge) mit jeweils 8 Bebilderungskanälen (Lichtquellen)
der insgesamt 64 Bebilderungskanäle
(Lichtquellen) des Bebilderungsmoduls. Auf diese Weise entsteht
nach 17 Bebilderungsschrtiten mit 64 Kanälen in einem Bereich dieselbe
Bebilderung, die nach 8 mal 17 Bebilderungsschritten mit 8 Kanälen entstehen
würde: Ein
dicht bebilderter Teilbereich von etwa der Gesamtbreite des Bebilderungsmoduls
mit einem Anfangsrand (Einlaufbereich) und einem Endrand (Auslaufbereich),
die jeweils nicht dicht bebildert sind. Dieser Bereich wird auch
als Streifen bezeichnet und umfasst mehrere Gebiete, die jeweils
von einer Gruppe dicht bebildert worden sind und mehrere Übergangsbereiche,
die jeweils von einer ersten und einer zweiten benachbarten Gruppe
dicht bebildert worden sind. In einem weiteren Bebilderungsschritt
wird nun das Bebilderungsmodul um einen Vorschub t so weit bewegt,
dass der Kanal 1 genau in die erste Lücke des Endrands (Auslaufbereichs)
des Streifens schreibt. Da jeder der Wege der Bildpunkte, entlang denen
die Kanäle
im Streifen schreiben, nach 17 Bebilderungsschritten vom Kanal mit
der um 8 größeren Nummer
weitergeführt
wird, gibt es im Endrand des Streifens genau 8 offene Wegenden,
wobei an das erste offene Wegende der Kanal 1 anschließt, an das zweite
der Kanal 2 usw. für
alle Kanäle
3 bis 8. Somit ergänzt
sich der Endrand eines ersten, zeitlich vorgeordnet bebilderten
Streifens mit dem Anfangsrand eines zweiten, zeitlich nachgeordnet
bebilderten Streifens genau zu einer dichten Bebilderung. Diese
Tatsache ist unabhängig
von der hier beispielhaft angeführten
Zahlenauswahl, insbesondere ist sie unabhängig davon, dass in diesem
Beispiel 64 Kanäle
in 8 Gruppen zu 8 Kanälen
eingeteilt sind. Zum Beispiel könnten
auch 3 Gruppen mit je 7 Kanälen,
also insgesamt 21 Kanäle
entsprechend im erfindungsgemäßen Verfahren
zusammenwirken, um eine dichte Bebilderung zu erzeugen. Dieses Verfahren,
jeweils 17 Vorschübe
um 8 Kanäle
durchzuführen
und dann Kanal 1 in die erste Lücke
des Endrands (Auslaufbereichs) zu positionieren, wird wiederholt
oder iteriert, insbesondere so lange, bis die gesamte Druckform bebildert
ist.
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Verallgemeinert
kann die angesprochene Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wie folgt beschrieben werden: n Bebilderungskanäle mit einem Abstand p benachbarter
Bildpunkte (zwischen zwei benachbarten Kanälen) werden p Bebilderungsschritte
(insbesondere Umdrehungen für den
Fall der zweidimensionalen Bebilderung auf einem Zylinder) um jeweils
s Einheiten (1 < s < n) verschoben,
wobei s und p teilerfremd sind, und im (p + 1)-ten Bebilderungsschritt
wird ein Vorschub um t = (n – p)·s + s
Einheiten durchgeführt.
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Weiter
den Zahlenwerten des angeführten Beispiels
folgend, seien drei Versionen angeführt, um Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu erläutern:
Während
beim herkömmlichen
Interleave-Verfahren bei gleichzeitiger Nutzung von 64 Bebilderungskanälen (s =
64) mit 17 Einheiten Abstand benachbarter Bildpunkte der rechte
Nachbar (in Vorschubrichtung) jedes Bildpunkts vom um 49 Kanalpositionen
rechts versetzt liegenden Kanals und der linke Nachbar (entgegen
Vorschubrichtung) vom um 15 Positionen links versetzt liegenden
Kanals, wobei die Bildpunkte mit minimalem Abstand 4 Bebilderungsschritte
früher
beziehungsweise 13 Bebilderungsschritte später bebildert werden, bebildert
bei einem Vorschub von s = 16 im erfindungsgemäßen Verfahren jeder Kanal links
neben den Bildpunkt, den sein benachbarter Kanal im Abstand von
17 Einheiten in einem Bebilderungsschritt vorher geschrieben hat. Fast
alle benachbarte Bildpunkte werden folglich von benachbarten Bebilderungskanälen in zeitlich
aufeinander folgenden Bebilderungsschritten (im Fall einer zweidimensionalen
Bebilderung einer Druckform auf einem Zylinder offensichtlich aufeinander
folgenden Umdrehungen) gesetzt. Bei jedem 17. Bildpunkt ist der
eine benachbarte Bildpunkt dann vom um 15 Positionen versetzt liegenden
Bebilderungskanal gesetzt. Auf diese Weise, indem der den zeitlichen
und räumlichen
Abstand beim Bebildern benachbarter Bildpunkte gering gehalten wird,
ist vorteilhaft ausgeschlossen, dass sich Störungen oder Fehler bei der Bebilderung
kumulieren: Der Sollabstand zwischen zwei benachbarten Bildpunkten
zweier Bebilderungskanäle
kann genauer eingehalten werden als zwischen weiter voneinander
entfernt liegenden Bebilderungskanälen. Auch ist ein eventueller
Vorschubfehler des Bebilderungsmoduls über einen Bebilderungsschritt
(insbesondere Umdrehung) geringer als über 15 Bebilderungsschritte.
Beim Vorschub s=33 im erfindungsgemäßen Verfahren dagegen, werden benachbarte
Bildpunkte von einem um 2 Positionen rechts versetzten Bebilderungskanal
im nächsten Bebilderungsschritt
geschrieben, jeder 17. Bildpunkt wird von einem um 31 Positionen
links versetzten Bebilderungskanal bebildert. Bei einem derartigen
Vorschub wird nicht nur die Kumulation von Fehlern verhindert, sondern
außerdem
erfolgt eine effektive Durchmischung der Bebilderungskanäle. Ein
Streifen von 17 Einheiten wird von Kanälen geschrieben, die über die
halbe Breite der Reihe von Bebilderungskanälen verteilt liegen. Auf diese
Weise wirken sich Variationen oder Inhomogenitäten von Lichtquellenparametern,
insbesondere Laserparametern, wie der Pitch (Abstand der Lichtquellen
im Bebilderungsmodul) und die Spotgröße der Bildpunkte weniger stark auf
die Bebilderungsqualität
aus.
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Während beim
herkömmlichen
Interleave-Verfahren die charakteristische Ortsfrequenz von der
Anzahl der zur Verfügung
stehenden Bebilderungskanäle
abhängt,
sind beim erfindungsgemäßen Verfahren
der Vorschub s und die Gesamtanzahl von Bebilderungskanälen n unabhängig voneinander. Wenn
ein Bebilderungskanal ausfällt
und mit der größten noch
zusammenhängenden
Reihe von Bebilderungskanälen
weitergeschrieben werden muss, hat dieses keinen Einfluss auf den
Vorschub s und damit auch nicht auf die charakteristische Ortsfrequenz
des Verfahrens zur Bebilderung. Außerdem steht die gesamte Menge
alles Zahlen, die mit p teilerfremd sind, als Werte für den Vorschub
s zur Verfügung,
so dass sich durch angemessene Wahl von s die Ortsfrequenz einer
Bebilderung leicht verändern lässt, um
eine Interferenz mit einer Rasterfrequenz zu vermeiden.
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Durch
den regelmäßig stattfindenden
weiteren Bebilderungsschritt mit Vorschub t kann auch in geringem
Maße die
Gesamtbreite der Bebilderung variiert werden, ohne auf eine optimale
Anpassung des Vorschubes s im Hinblick auf die Vermeidung oder Verringerung
von Moiremustern zu verzichten. Wird die Weite des Vorschubs t um
einen geringen Betrag e gegenüber
dem thereoretisch exakten Wert verändert, so ist die Bebilderung
nach einer Anzahl von Bebilderungsschritten proportional zur Anzahl breiter
oder schmaler. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann somit beispielsweise im Zusammenhang mit Breitenvariationen
in der Bebilderung, welche der Kompensation der Bogenlängung beim
Drucken quer zur Druckrichtung dienen, eingesetzt werden.
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Des
Weiteren sei auch erwähnt,
dass in Bebilderungseinrichtungen mit mehreren Bebilderungsmodulen
das erfindungsgemäße Verfahren
einerseits innerhalb eines Bebilderungsmoduls als auch in Zusammenwirkung
von wenigstens zwei Bebilderungsmodulen genutzt werden kann. Um
aber ein Moirémuster
im Übergangsbereich
zweier Bebilderungsmodule zu verhindern, sollte auf das Ineinanderbebildern
des Einlaufbereichs des einen der zwei Bebilderungsmodule und des Auslaufbereichs
des anderen der zwei Bebilderungsmodule verzichtet werden (glatter
Modulanschluss) und nur der dicht bebilderte Bereich eines Streifens
genutzt werden.
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Die 1 zeigt
eine Ausführungsform
der Bebilderung einer Teilreihe in einem erfindungsgemäßen Interleave-Verfahren
mit einer Teilmenge von Lichtquellen eines Bebilderungsmoduls, wobei
die Teilmenge fünf
Bildpunkte erzeugt, deren Abstand drei minimale Bildpunktabstände beträgt. Als
allgemeine Erklärung
sei vorausgeschickt, dass zur Bebilderung eines Rastermusters aus
Rasterpunkten auf einer Druckform die Bildpunkte über die
Oberfläche der
Druckform (Druckfläche)
zunächst
mit einer Komponente senkrecht zu der durch die Linie der Bildpunkte
definieren Richtung verschoben werden, so dass so genannte Rasterscanlinien,
auch abgekürzt als
Linien bezeichnet, entstehen. Unter einer dichten Reihe von Bildpunkten
versteht man dann eine Zeile, welche durch die anschließende Verschiebung
in der durch die Richtung der Reihe von Bildpunkten der Bebilderungskanäle definierten
Richtung entsteht und demnach auf gleicher Höhe liegende Bildpunkte verschiedener,
nebeneinander geschriebener Linien darstellt, wobei die Bildpunkte
im minimalen Abstand l zueinander liegen.
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Die
Abstände
der n Bildpunkte, welche durch eine Anzahl von Lichtquellen gleichzeitig
erzeugt werden, sind konstant gewählt, vorteilhafterweise ist die
Länge p
zwischen zwei benachbarten Bildpunkten ein ganzzahliges Vielfaches
m des Abstandes l der Rasterpunkte, d.h. p = m × l. Eine durchgehende Bebilderung,
bei der jeder Rasterpunkt zumindest einmal vom Bildpunkt einer Lichtquelle
berührt
wird, mit n gleichzeitig geschriebenen Bildpunkten im Abstand p
= m × l
ist immer möglich,
wenn man einen passenden Vorschub für die Verschiebung wählt. Eine
durchgehende Bebilderung, bei der jeder Rasterpunkt genau einmal
geschrieben wird, ist insbesondere dann möglich, wenn die Anzahl der
Bildpunkte n, wobei die Schrittweite s = n × l ist, und der Abstand p
benachbarter Bildpunkte, gemessen in Einheiten des Abstandes l der
Rasterpunkte, keinen gemeinsamen Teiler haben. Anders ausgedrückt, n und
m sind teilerfremd. Dieses ist beispielsweise dann der Fall, wenn
m und n unterschiedliche Primzahlen oder Potenzen unterschiedlicher
Primzahlen sind. Bei einer derartigen Bebilderung im Interleave-Verfahren entsteht
am Anfang und am Ende der zu schreibenden Zeile jeweils ein Rand (Anfangsrand r1 und Endrand r2)
von der Größe r = n × m – (n + m – 1). Also
im in 1 gezeigten Beispiel: r = 3 × 5 – (3 + 5 – 1) = 8.
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Da
die einzelnen Lichtquellen, insbesondere Laser auf einem Diodenlaserbarren,
einzeln ansteuerbar sind, ist es möglich, jeden Rasterpunkt individuell
gemäß dem zu
bebildernden Sujet zu gestalten. Die Leistung eines bestimmten Laserstrahls,
welcher zur Beschriftung eines Rasterpunktes vorgesehen ist, wird
entsprechend der gegebenen Bilddateninformation festgelegt. Damit
kann eine individuelle Schwärzung
verschiedener Rasterpunkte erreicht werden.
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In
der 1, in der Rasterpunkte vereinfacht als Kästchen dargestellt
werden, schreibt eine Gruppe oder Teilmenge von Lichtquellen eines
Bebilderungsmoduls 10 in einem Bebilderungsschritt im wesentlichen
gleichzeitig oder simultan fünf
Bildpunkte, wobei benachbarte Bildpunkte einen Abstand p aufweisen.
In der ersten Bebilderung 22 werden fünf Rasterpunkte mit dem Abstand
p = 3 × l
geschrieben. Es folgt eine Verschiebung der Teilmenge von Lichtquellen 10 um
einen Vorschub s derart, dass die Gruppe von gleichzeitig erzeugten
Rasterpunkten um fünf
Rasterpunkte in die durch die Reihe der Bildpunkte definierten Richtung,
hier beispielsweise nach rechts (n = 5; s = 5; m = 3; teilerfremd).
Im zweiten Bebilderungsschritt 14 werden wieder fünf Bildpunkte nach
einem Vorschub s gesetzt. In Iteration erfolgt eine erneute Verschiebung
um fünf
Rasterpunkte nach rechts, so dass im folgenden Bebilderungsschritt 16 erneut
fünf Punkte
gesetzt werden. Aus dieser Sequenz ist ersichtlich, dass die Druckform
lückenlos
oder dicht in der Reihe bebildert werden kann: Jede Position jedes
durch ein Kästchen
dargestellten Rasterpunkts fällt
einmal mit dem Bildpunkt einer Lichtquelle zusammen. In jeder erneuten
Bebilderung nach einem Vorschub s nach rechts wird stets dasselbe
Muster oder dieselbe Abfolge an bereits beschriebenen und noch unbeschriebenen
Rasterpunkten erzeugt, wie es in der schematischen Darstellung der
iterierten Bebilderung 18 ersichtlich ist. Die Reihe von
geschriebenen Bildpunkten weist daher an ihrem rechten Ende noch
gewisse Lücken
mit unbeschriebenen Rasterpunkten auf. Erfolgt nun eine weitere Bebilderung
von fünf
Rasterpunkten am rechten Endrand r2 dieser
Darstellung, so entsteht dieselbe Abfolge von noch unbeschrifteten
und bereits beschrifteten Rasterpunkten.
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Gleichzeitig
wird der Anteil der vollständig beschrifteten
Rasterpunkte der Zeile immer länger.
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In
jeder iterierten Bebilderung 18 ist ebenfalls der Anfangsrand
von der Größe r1 und der Endrand von der Größe r2, in diesem Fall aus acht Rasterpunkten,
gemessen in Einheiten des Abstand l der Bildpunkte, ersichtlich.
Dabei ist zu betonen, dass die geordnete Menge der Rasterpunkte,
beispielsweise abgezählt
von links nach rechts, des Anfangsrandes r1 ein
Muster aufweist, das zu der geordneten Menge der Rasterpunkte im
Endrand r2 komplementär ist.
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Die 2 stellt
eine vorteilhafte Ausführungsform
der Bebilderung einer Druckform 22 mittels zweier Teilmengen
von Lichtquellen auf einem Bebilderungsmodul 20 dar, welche
die Druckform 22 in jeweils zugeordneten Gebieten und Übergangsbereichen
belichten. Es wird schematisch die Bebilderung einer Druckform 22,
welche sich auf einem rotierbaren Zylinder 24 befindet,
gezeigt, wie diese in einem Druckformbelichter oder einem Druckwerk
einer Druckmaschine vorgenommen werden kann. Durch Translation A
des Bebilderungsmoduls 20 im wesentlichen parallel zur
Rotationsachse 25 und Rotation B des Zylinders 24 um
die Rotationsachse 25 kann erreicht werden, dass die Bildpunkte 26 der Lichtquellen
auf dem Bebilderungsmoduls 20 die Oberfläche der
Druckform (Druckfläche)
entlang schraubenlinienförmiger
oder helixförmige
Wege 28 überstreichen,
so dass die gesamte Druckfläche
bebildert werden kann. Zur Erläuterung
der Bebilderung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind beispielhaft eine erste Teilmenge 30 und eine zweite Teilmenge 32 der
Lichtquellen gezeigt, hier beispielhaft je 5 Lichtquellen, deren
Bildpunkte in einer Reihe liegen und einen Abstand p von 3 Einheiten
(minimalem Abstand l) aufweisen. Bei einem Vorschub s von 5 Einheiten
(Rasterpunkten) entlang der Reihe kann mit jeder der Teilmengen 30, 32 einzeln
jeweils eine Bebilderung in einem Interleave-Verfahren, wie es in der
vorhergehenden Beschreibung unter Bezug auf 1 erläutert ist,
vorgenommen werden. Dazu wird das Bebilderungsmodul 20 und
damit die Bildpunkte 26 nun derart in Zusammenwirkung mit
der Rotation B des Zylinders 24 um seine Rotationsachse 25 im wesentlichen
parallel zur Rotationsachse 25 mit der Translation A bewegt,
dass der Hub oder Gang der helixförmigen Wege gerade so groß ist, dass
der Vorschub s bei einer Umdrehung, d. h. beim Erreichen desselben
Azimutalwinkels der Druckform 22 durch die Bildpunkte 26,
realisiert wird.
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Wie
aber bereits erklärt
worden ist, entsteht bei einer erfindungsgemäßen Bebilderung mit erster und
zweiter Teilmenge 30, 32 gleichzeitig die Situation,
dass in einem bestimmten Bebilderungsschritt die Bildpunkte 26 der
ersten Teilmenge 30 an Positionen von Rasterpunkten auf
die Druckform 22 treffen, an denen durch die zweite Teilmenge 32 bereits eine
Bebilderung in zeitlich vorgeordneten Bebilderungsschritten vorgenommen
worden ist. In anderen Worten ausgedrückt, es gibt Gebiete auf der
Druckform, die durch die erste Teilmenge 30 alleine, Gebiete,
die durch die zweite Teilmenge 32 alleine, und Übergangsbereiche,
die sowohl durch die erste Teilmenge 30 als auch durch
die zweite Teilmenge 32 bebildert werden. An dieser Stelle
sei betont, dass im erfindungsgemäßen Verfahren die Aufteilung
in alleine von einer der Teilmengen bebilderten Gebiete und der Übergangsbereiche
stark von nach Wahl der Anzahl von Teilmengen und deren Lage zueinander
abhängt,
auch können
Parameterkombinationen bewirken, dass keine von einer der Teilmengen
allein bebilderten Gebiete auftreten, siehe hierzu auch das Beispiel
von 8 Teilmengen zu 8 Lichtquellen einer Bebilderungseinrichtung
von 64 Bebilderungskanälen. Ohne
Beschränkung
der Allgemeinheit von Parameterkombinationen ist ein illustratives
Beispiel zum Verständnis
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in den Figuren gezeigt und in dieser Darstellung erläutert.
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Im
in der 2 gezeigten Beispiel wird bei Vorschub s in einer
Anzahl von Bebilderungsschritten ein erstes Gebiet 34 auf
der Druckform 22 von der ersten Teilmenge 30 bebildert,
in einem ersten Übergangsbereich 36 wirken
die Bildpunkte 26 der ersten und zweiten Teilmenge 30, 32 komplementär und ein zweites
Gebiet 38 wird von der zweiten Teilmenge 32 bebildert.
Dabei wird bereits ein Endrand durch die zweite Teilmenge in einem
zweiten Übergangsbereich 40 gesetzt.
Nach Abschluss der Bebilderung dieser Bereiche (ein Streifen gemäß der oben
benutzten Nomenklatur) erfolgt erfindungsgemäß ein Vorschub t derart, dass
in einem weiteren Bebilderungsschritt die Bebilderung durch die
erste Teilmenge 30 komplementär zur Bebilderung durch die
zweite Teilmenge 32 im zweiten Übergangsbereich 40 fortgesetzt
werden kann. Die Bebilderung der Druckform 22 wird dann
fortgesetzt mit Vorschub s in einer Anzahl von Bebilderungsschritten,
so dass ein drittes Gebiet 42 von der ersten Teilmenge 30,
ein dritter Übergangsbereich 44 sowohl
von der ersten als auch von der zweiten Teilmenge 30, 32 in
Zusammenwirkung komplementär
und ein viertes Gebiet 46 von der zweiten Teilmenge 32 der
Lichtquellen bebildert wird.
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Das
Bebilderungsmodul 20 ist mit einer Recheneinheit 48 verbunden,
welche eine Speichereinheit 50 umfasst. In der Speichereinheit 50 ist
ein Computerprogramm zur Ausführung
durch die Recheneinheit 48 hinterlegt, welches wenigstens
einen Teil zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst. Mit anderen Worten, die Ansteuerung des Bebilderungsmoduls 20 erfolgt
in der Weise, dass das erfindungsgemäße Verfahren realisiert wird.
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Die 3 bezieht
sich schematisch auf zwei Übergangsbereiche
zur Erläuterung
der Wirkung des weiteren Bebilderungsschritts im erfindungsgemäßen Verfahren
gemäß der Ausführungsform
im in der 2 gezeigten Beispiel. Nur zur
Vereinfachung der Darstellung sind die Rasterpunkte einer Reihe
oder Bildpunktzeile, die in Realität im wesentlichen parallel
zur Rotationsachse des Zylinders bei einem bestimmten Azimutalwinkels
liegt, hier in der 3 versetzt in senkrechter Richtung
beabstandet gezeichnet, je nach dem sie von Bildpunkten 26 der
ersten Teilmenge 30 von Lichtquellen (unten) oder von Bildpunkten 26 der
zweiten Teilmenge 32 von Lichtquellen (oben) gesetzt sind.
Im linken Teil der 3 ist schematisch der erste Übergangsbereich 36 zwischen
dem ersten Gebiet 34 und dem zweiten Gebiet 38 auf
der Druckform 22 gezeigt, wobei alle Rasterpunkte nach
einer Anzahl von Bebilderungsschritten mit Vorschub s erfindungsgemäß gesetzt
sind. Während
im ersten Gebiet 34 die erste Teilmenge 30 eine dicht
liegende Reihe oder Bildpunktzeile 52 von Rasterpunkten
erzeugt, wurde im ersten Übergangsbereich 36 von
der ersten Teilmenge 30 ein Endrand 54 bebildert.
Während
im zweiten Gebiet 38 die zweite Teilmenge 32 eine
dicht liegende Reihe oder Bildpunktzeile 56 von Rasterpunkten
schreibt, wurde im ersten Übergangsbereich 36 von
der zweiten Teilmenge 32 ein Anfangsrand 58 bebildert.
Endrand 54 und Anfangsrand 58 ergänzen sich
zu einer dicht liegenden Reihe von Rasterpunkten, sie sind komplementär zueinander.
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Im
rechten Teil der 3 ist schematisch der zweite Übergangsbereich 40 zwischen
dem zweiten Gebiet 38 und dem dritten Gebiet 42 auf
der Druckform 22 gezeigt. Nach der Anzahl von Bebilderungsschritten
mit Vorschub s wurde im zweiten Übergangsbereich 40 von
der zweiten Teilmenge 32 ein Endrand 60 bebildert,
während,
wie bereits erwähnt, im
zweiten Gebiet 38 eine dichte Reihe 56 von Rasterpunkten
erzeugt ist.
-
Für den nächsten Bebilderungsschritt
wird nunmehr eine Translation A mit dem Vorschub t derart vorgenommen,
dass die Bildpunkte 26 der ersten Teilmenge 30 die
Bebilderung der zweiten Teilmenge 32 fortsetzen. Anders
ausgedrückt,
der Vorschub s ist derart, dass die Bildpunkte 26 der ersten
Teilmenge 30 derart positioniert werden, dass sie durch
die Erzeugung eines Anfangsrandes 62 den Endrand 60 der
zweiten Teilmenge 32 im zweiten Übergangsbereich 40 ergänzen. In
der 3 ist gezeigt, dass im nächsten Bebilderungsschritt
von den vier noch ungesetzten Rasterpunkten drei durch Bildpunkte 26 der
ersten Teilmenge bebildert werden. Der vierte, dann noch ungesetzte
Rasterpunkt an Position 6 im zweiten Übergangsbereich 40 wird
im darauf folgenden Bebilderungsschritt nach einem Vorschub s bebildert.
Auf diese Weise kann die Bebilderung in einer Anzahl von Bebilderungsschritten
mit Vorschub s fortgesetzt werden. Es ist nunmehr klar, dass das
erfindungsgemäße Verfahren
iterierbar ist, bis die gesamte laterale Breite der Druckform 22 bebildert
ist, da nach derselben Anzahl von Bebilderungsschritten mit Vorschub
s dieselbe Situation mit vertauschten Rollen für die erste und zweiten Teilmenge 30, 32 eintritt.
In der 2 ist schematisch beispielhaft gezeigt, dass ihre
Breite bereits durch eine Wiederholung der Anzahl von Bebilderungsschritten
vollständig überstrichen
wird.
-
- 10
- gleichzeitig
geschriebene Bildpunkte einer Teilmenge von Lichtquellen eines
-
- Bebilderungsmoduls
- 12
- erste
Bebilderung
- 14
- zweite
Bebilderung
- 16
- dritte
Bebilderung
- 18
- iterierte
Bebilderung
- p
- Abstand
benachbarter Bildpunkte
- l
- minimaler
Abstand benachbarter Bildpunkte
- n
- Anzahl
der Bildpunkte in einem Bebilderungsschritt der ersten Teilmenge
- r1
- Anfangsrand
- r2
- Endrand
- s
- Translationsstrecke
- 20
- Bebilderungsmodul
- 22
- Druckform
- 24
- Zylinder
- 25
- Rotationsachse
- 26
- Bildpunkte
- 28
- Weg
der Bildpunkte
- 30
- erste
Teilmenge der Lichtquellen
- 32
- zweite
Teilmenge der Lichtquellen
- 34
- erstes
Gebiet
- 36
- erster Übergangsbereich
- 38
- zweites
Gebiet
- 40
- zweiter Übergangsbereich
- 42
- drittes
Gebiet
- 44
- dritter Übergangsbereich
- 46
- viertes
Gebiet
- 48
- Recheneinheit
- 50
- Speichereinheit
- A
- Translation
- B
- Rotation
- 52
- Bildpunktzeile
der ersten Teilreihe
- 54
- Endrand
der ersten Teilreihe
- 56
- Bildpunktzeile
der zweiten Teilreihe
- 58
- Anfangsrand
der zweiten Teilreihe
- 60
- Endrand
der zweiten Teilreihe
- 62
- Anfangsrand
der zweiten Teilreihe nach Vorschub t
- t
- Vorschub
im weiteren Bebilderungsschritt