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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
mindestens fünflagigen
Flächenprodukten,
sowie eine hierfür
geeignete Prägevorrichtung
als auch ein mittels dieser hergestelltes mindestens vierlagiges
Flächenprodukt.
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Flächenprodukte
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere solche, welche
aus Tissue und/oder tissueähnlichen
Materialien hergestellt sind, wie beispielsweise Toilettenpapiere,
Taschentücher
und/oder Küchentücher. Im
Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter Tissue ein Erzeugnis
verstanden, welches der DIN 6730 entspricht. Demnach ist Tissue
ein Erzeugnis, welches ganz oder überwiegend aus Zellstofffasern
besteht, mit einer feinen und weichen Kreppung, welches in geschlossener
Formation in der Papiermaschine mit einem Trockengehalt von mehr
als 90% gekreppt wird, aus einer oder mehreren Lagen besteht, besonders
saugfähig
ist, eine flächenbezogene
Masse der Einzellage von < 5 g/m2 vor der Kreppung und eine Kreppnassdehnung > 5% aufweist.
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Im
Sinne der Erfindung wird unter tissueähnlichem Material ein Material
verstanden, welches im Unterschied zu Tissuematerial durch Veränderungen im
Trockenvorgang hergestellt wird. Gemäß DIN 6730 ist tissueähnliches
Material ein Erzeugnis überwiegend
aus Zellstofffasern mit großer
und weiter Kreppung und offener Formation, welches in der Papiermaschine
trockengekreppt wird und aus einer oder mehreren Lagen besteht,
wobei die flächenbezogene
Masse einer Lage vor der Kreppung < 25g/m2 und die Nasskreppung einer Lage nach Kreppung > 25% ist. Das Material
kann auch aus Altpapier hergestellt sein.
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Darüber hinaus
können
Flächenprodukte
im Sinne der vorliegenden Erfindung auch hergestellt werden aus
sog. Non-Woven-Materialien bzw. Kombinationen von Tissue und/oder
tissueähnlichen
Materialien mit Non-Woven-Materialien sein.
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An
Flächenprodukte
der eingangs genannten Art werden vielfältige Anforderungen gestellt.
Bei mehrlagigen Flächenprodukten
ist insbesondere eine ausreichende Lagenhaftung sehr wichtig. Zudem werden
im Hinblick auf ein ansprechendes Aussehen der genannten Flächenprodukte
immer höhere
Anforderungen gelegt, und insbesondere ist hier die Aufbringung
von Dekormustern, in aller Regel als Prägungen aufgebracht, gewünscht. Bei
mehr als zweilagigen Flächenprodukten
ist es dabei gegenwärtig üblich, eine
Verbindung der einzelnen Lagen miteinander durch Leimung vorzunehmen.
Werden mehr als drei Lagen gewünscht,
so wird hier in aller Regel eine sog. Randprägung vorgesehen, mittels welcher
eine mechanische Verbindung der mindestens fünf Lagen erfolgt. Eine derartige
Randprägung wird
beispielsweise mit zusätzlichen
Rändelwerken erzeugt.
Hierbei wird über
einzeln gelagerte Rändelscheiben,
welche gegen eine angetriebene Glattwalze arbeiten, eine zusätzliche
Prägestruktur
auf das vorgeprägte
Flächenprodukt
in Form von in Laufrichtung angeordneten ununterbrochenen Mustern,
beispielsweise in Form von Linien oder Punkten, erzeugt. Hierdurch
wird jedoch oftmals der Gesamteindruck insbesondere von mit zusätzlichen
Dekormustern versehenen Flächenprodukten
erheblich beeinträchtigt.
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Aus
EP 1 338 412 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines vierlagigen Toilettenpapiers
und eine entsprechende Vorrichtung bekannt.
1 zeigt eine
in der
EP 1 338 412
A1 offenbarte Vorrichtung, welcher das dort offenbarte
Verfahren entnommen werden kann. Dabei wird eine aus zwei Teilen
10.1 und
10.2 aufgebaute
Prägevorrichtung
10 zur
Herstellung des vierlagigen Flächenprodukts
70 eingesetzt.
Eine zweilagige Bahn
60 wird dabei in Richtung eines Pfeils
58.2 durch
ein erstes Walzenpaar, gebildet aus einer Gummiwalze
18 und
einer Prägewalze
16 geführt, und
dabei mit einer Mikroprägung
versehen. Diese zweilagige Bahn
60 wird anschließend mittels
einer Walze
47 eines Leimwerkes
46 mit einem Klebemittel
aufgetragen. Diese mit Leim versehene und mikrogeprägte Bahn
60 wird
nun mit einer weiteren mikrogeprägten
Bahn
62, welche ebenfalls zweilagig ausgeprägt ist,
zusammengeführt.
Die zweilagige Bahn
62 wird dabei in Richtung eines Pfeils
58.1 von
einer hier nicht gezeigten Abrollvorrichtung abgewickelt, über Umlenkrollen
51.1 und
51.2 zu
einem Walzenpaar
20 geführt,
welches eine Gummiwalze
26 und eine Prägewalze
24 aufweist. Die
Prägewalze
24 weist
dabei eine Ausbildung entsprechend der Prägewalze
16 auf. Die
zusammengeführten
Bahnen
60 und
62 bilden das Zwischenprodukt
64.
Nachfolgend einer Umlenkrolle
50 wird das Zwischenprodukt
64 aufgeteilt
in eine einlagige Bahn
66 und eine dreilagige Bahn
68.
Die einlagige Bahn
66 wird dabei zu einem dritten Walzenpaar
36 geführt, und
dabei über
eine Gummiwalze
40 zu einer Prägewalze
38 geleitet,
und durch die Prägewalze
38 mit
einem Dekormuster versehen. Nachfolgend wird diese einlagige Bahn
66 mittels
einer Walze
49 eines Leimwerkes
48 mit Leim versehen.
Diese nunmehr zusätzlich
mit einem Dekormuster versehene einlagige Bahn
66, welche
zudem beleimt ist, wird nun zusammengeführt mit der dreilagigen Bahn
68,
welche über
Umlenkrollen
52.2 und
52.3 zugeleitet wird. Die Zusammenführung erfolgt
durch Durchführung
der einlagigen Bahn
66 und der dreilagigen Bahn
68 durch
einen Spalt
50, gebildet zwischen der Dekorprägewalze
38 und
einer Verbindungswalze
45. Hierdurch wird ein insgesamt
vierlagiges Endprodukt
70 erhalten, welches nach Umlenkung über eine
Umlenkrolle
54 in Richtung eines Pfeils
56 zur
Weiterverarbeitung geleitet wird.
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Nachteilig
an diesem aus der
EP
1 338 412 A1 bekannten Stand der Technik zur Herstellung
eines vierlagigen Flächenprodukts
ist insbesondere, dass zunächst
durch die Aufgabe eines Leimmittels durch das Leimwerk
46 auf
die zweilagige Bahn
60 die beiden Lagen derselben miteinander
verbunden werden und nachfolgend eine Verbindung mit der wenigstens
einen der ersten Bahn
60 unmittelbar benachbarten Lage
der weiteren Bahn
62 erfolgt. Anschließend wird dieser durch Leim
miteinander verbundene dreilagige Verbund jedoch derart aufgetrennt,
dass die verleimten Lagen aufgetrennt werden. Die beiden Mittellagen
werden mit der weiteren Lage der Bahn
62 dem Spalt
50,
gebildet zwischen der Dekorprägewalze
38 und
der Verbindungswalze
45, zugeführt. Im Unterschied hierzu
wird die bereits mit Leim in Kontakt gekommene einlagige Bahn
66 dem
dritten Walzenpaar
36 zugeführt und mit einer Dekorprägung versehen.
Auf Grund der vorherigen Beaufschlagung der einlagigen Bahn
66 mit
Leim führt
dies zu Verunreinigungen bei Durchführung dieser durch das dritte
Walzenpaar
36, wodurch letztendlich auch unscharfe Dekorprägungen auf
dem vierlagigen Produkt
70 erhalten werden. In einer weiteren,
ebenfalls in der
EP
1 338 412 A1 offenbarten Ausführungsform erfolgt die Herstellung
des vierlagigen Flächenprodukts
70 derart,
dass das Zwischenprodukt
64 nachfolgend der Umlenkrolle
50 derart aufgespalten
wird, dass die Bahn
66 dreilagig ausgebildet ist, wohingegen
die Bahn
68 einlagig ausgebildet ist. Auch hierbei erfolgt
eine Auftrennung des durch Leimung bereits gebildeten festen Verbandes des
Zwischenprodukts
64. Zudem wird hier ein bereits dreilagiges
Produkt mit einer Dekorprägung
mittels der Dekorprägewalze
38 im
zweiten Walzenpaar
36 versehen, was ebenfalls zu unschärferen Dekorprägungen führen kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun, die vorstehend geschilderten
aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden und insbesondere
ein Verfahren zur Herstellung eines mindestens fünflagigen Flächenprodukts
zur Verfügung zu
stellen, welches optisch ansprechend ausgebildet ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung von mindestens fünflagigen Flächenprodukten,
wobei
- – eine
mindestens doppellagige erste Bahn mit den Lagen durch ein erstes
Walzenpaar, umfassend eine erste Prägewalze, geführt und
dabei mit einer ersten Prägung
mit ersten Erhebungen und ersten Vertiefungen versehen wird;
- – eine
mindestens dreilagige zweite Bahn mit den Lagen durch ein zweites
Walzenpaar, umfassend eine zweite Prägewalze, geführt und dabei
mit einer zweiten Prägung
mit zweiten Erhebungen und zweiten Vertiefungen versehen wird;
- – zumindest
einige Erhebungen einer Lage der ersten Bahn zumindest teilweise
mit einem Klebemittel versehen werden;
- – die
erste und zweite Bahn durch einen zwischen der ersten und zweiten
Prägewalze
gebildeten Spalt geführt
werden, wobei die ersten Erhebungen auf den zweiten Erhebungen angeordnet
werden zur Bildung eines mindestens fünflagigen Zwischenprodukts,
wobei die mindestens zwei Lagen der ersten Bahn mit mindestens einer
Lage der zweiten Bahn einen Verbund durch das Klebemittel bilden;
und wobei das Klebemittel über
die unmittelbar der Lage der ersten Bahn benachbarten Lage der zweiten
Bahn hinaus nicht die Lagen der zweiten Bahn penetriert;
- – wobei
nachfolgend das Zwischenprodukt aufgetrennt wird in den Verbund
mit mindestens den Lagen und eine mindestens zweilagige, nicht mit Klebemittel
in Kontakt kommende Bahn, bestehend aus den Lagen;
- – wobei
anschließend
die Bahn ein drittes Walzenpaar mit einer Dekorprägewalze
durchläuft;
- – wobei
nachfolgend auf der einer Außenseite
der Bahn abgewandten Seite zumindest teilweise ein zweites Klebemittel
aufgetragen wird;
- – und
schließlich
der Verbund mit der Bahn zusammengeführt wird unter Bildung des
mindestens fünflagigen
Flächenprodukts.
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Im
Unterschied zu dem in
EP
1 338 412 A1 offenbarten Verfahren erfolgt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhafterweise keine Auftrennung der bereits durch Leimung miteinander verbundenen
einzelnen Lagen der jeweiligen Bahnen, sodass auch hier eine Verletzung
der einzelnen mindestens vier Lagen, bevorzugt fünf Lagen, nicht erfolgt. Zudem
weist vorteilhafterweise die das dritte Walzenpaar mit der Dekorprägewalze
durchlaufende Bahn, welche mindestens zweilagig ausgebildet ist, keinen
Leimauftrag bzw. Leimreste auf, sodass hier auch eine Verschmutzung
des dritten Walzenpaares sicher vermieden und hierdurch Dekorprägungen mit hoher
Wandschärfe
erhalten werden können.
Das im ersten Schritt auf der der zweiten Bahn zugewandeten Seite
der ersten Bahn aufgebrachte Klebemittel verbindet zunächst die
mindestens zwei Lagen der ersten Bahn, und nachfolgend bei der Zusammenführung der
ersten und der zweiten Bahn sich mit der dieser unmittelbar benachbarten
Lage der ebenfalls mindestens zweilagig ausgebildeten zweiten Bahn. Das
Klebemittel ist vorteilhafterweise dabei derart eingestellt, dass
eine Penetration desselben über
die unmittelbar benachbarte Lage der zweiten Bahn hinaus nicht erfolgt.
Unterstützend
kann hierfür
auch eine Beheizung der ersten und zweiten Prägewalzen bzw. der diesen zugeordneten
Glattwalzen, welche bevorzugt als Gummi walzen ausgebildet sind,
vorgesehen sein. Hierdurch werden die erste und zweite Bahn entsprechend
erwärmt,
wodurch eine schnellere Aushärtung
des Klebemittels ermöglicht
ist. Das Klebemittel ist dabei selbst bevorzugt als Leim ausgebildet.
Dabei können
die jeweiligen Temperaturen der ersten und der zweiten Bahn voneinander
differieren, um eine optimale Penetration und Lagenverbindung der
insgesamt drei Lagen im Verbund zu ermöglichen.
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Wesentlich
bei der vorliegenden Erfindung ist damit, dass die dem dritten Walzenpaar
zugeführte
Bahn, welche mindesten zweilagig ausgebildet ist, nicht mit Klebemittel
in Kontakt gekommen ist bzw. beaufschlagt ist. Des Weiteren ist
wesentlich bei der vorliegenden Erfindung, dass eine ausreichend
sichere und stabile Verbindung der durch das Klebemittel verbundenen
mindestens drei Lagen im Verbund erfolgt und dass diese nicht durch
das dritte Walzenpaar geführt
werden, sondern vielmehr ohne Aufbringung einer weiteren Prägung mit
der ersten Bahn verbunden werden.
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Ebenso
ist es wesentlich, dass das zweite Klebemittel, welches nachfolgend
der Aufbringung der Dekorprägung
auf der ersten Bahn aufgebracht wird, derart eingestellt ist, dass
eine sichere Verbindung zur Herstellung des fertigen Flächenprodukts erfolgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erste Bahn mindestens dreilagig ausgebildet, in einer weiter
bevorzugten Ausführungsform
ist die erste Bahn genau dreilagig und die zweite Bahn zweilagig ausgeführt. Das
zweite Klebemittel kann dabei zur Hervorhebung des optischen Effekts
des aufgebrachten Dekormusters selbst farbig ausgebildet sein und/oder
eingefärbt
worden sein. Eine Einfärbung
eines im Wesentlichen nicht farbigen Klebemittels kann dabei durch
Zuführung
geeigneter Farbstoffe erfolgen.
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Vorzugsweise
wird das zweite Klebemittel nur auf durch die Dekorprägewalze
erzeugte dritte Erhebungen zumindest teilweise aufgetragen. Insbesondere
bei Vorsehung eines farbigen oder eingefärbten Klebemittels wird hierdurch
ein optisch scharfes und farbiges Dekormuster dem mindestens vierlagigen
Flächenprodukt
beigegeben.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
arbeiten die erste und zweite Prägewalze
als auch die Dekorprägewalze
gegen jeweils eine Gummiwalze, wobei diese weiter bevorzugt unterschiedliche
Härten
aufweisen können.
Die Härten
liegen dabei üblicherweise
in einem Bereich von etwa 60 bis etwa 95 Shore A, wobei die erste
und zweite Prägewalze
dabei eine bevorzugt niedrigere Härte aufweisen als die der Dekorprägewalze
zugeordnete dritte Gummiwalze.
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Vorzugsweise
wird der Spalt zwischen der ersten und zweiten Prägewalze
in einem Bereich von etwa 10 μm
bis etwa 35 μm,
weiter bevorzugt in einem Bereich von etwa 15 bis etwa 25, weiter
bevorzugt in einem Bereich von etwa 18 bis etwa 22 μm eingestellt.
Bei einer derartigen Einstellung des Spaltes wird einerseits durch
die Verleimung und andererseits durch den hohen Druck, welcher zwischen
der ersten und zweiten Prägewalze
herrscht, eine sichere Lagenhaftung der ersten und der zweiten Bahn
erzielt. Da dabei die mittels der Mikroprägung des ersten Walzenpaares
erzeugten Erhebungen auf diejenigen der mittels des zweiten Walzenpaares
erzeugten Erhebungen der zweiten Bahn zu liegen kommen, wird in
diesem Zusammenhang auch von einem Tip-to-Tip-Verfahren zur Lagenverbindung
gesprochen. Gleichwohl lassen sich nachfolgend einer vorzugsweise
angeordneten Umlenkrolle die zweite Bahn in einer Lage von den weiteren
Lagen der ersten und zweiten Bahn lösen, da hier zwischen der durch
eine Lage der zweiten Bahn gebildeten Außenlage des Zwischenprodukts
lediglich eine mechanische Lagenverbindung mit den weiteren Lagen
aufweist.
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Vorteilhafterweise
wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
für die
Verbindung der Bahn und des Verbundes diese zwischen eine Dekorprägewalze
und eine Verbindungswalze geführt.
Dabei ist die Verbindungswalze bevorzugt ebenfalls als Gummiwalze
ausgebildet und weist dabei eine Härte auf, weiche oberhalb der
Härte der
ersten und zweiten Prägewalze
liegt. Die Härte
des Kerns der Verbindungswalze liegt dabei in einem Bereich von
etwa 55 bis etwa 70 Shore A, diejenige des etwa 10 mm bis etwa 20
mm starken Mantels in einem Bereich von etwa 85 bis etwa 95 Shore
A. Der Anstelldruck zwischen Dekorprägewalze und Verbindungswalze
liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa 4,5 bar bis etwa 7 bar,
weiter bevorzugt in einem Bereich von etwa 5,5 bar bis etwa 6,5
bar, die Eindringtiefe liegt bevorzugt in einem Bereich von etwa
0,5 mm bis etwa 1,5 mm, weiter bevorzugt 0,7 mm bis etwa 1 mm.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird vor Zusammenführung der Bahn und des Verbundes
nachfolgend der Auftrennung des Zwischenprodukts der Verbund über die
Verbindungswalze zumindest teilweise geführt. Hierdurch wird vorteilhafterweise
eine Straffung des Verbundes vor Zusammenführung erzielt, wobei auch eine
exakte Ausrichtung des Verbundes im Hinblick auf die durch die Mikroprägemuster
der Bahn und des Verbundes vorhandenen Erhebungen und Vertiefungen
erzielbar ist.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann auf einer Prägevorrichtung
durchgeführt
werden, wobei diese Prägevorrichtung
in einem einzigen Gehäuse,
aber auch in zwei getrennten Gehäusen
untergebracht sein kann. Die Präge vorrichtung
weist dabei die insgesamt drei Walzenpaare auf, wobei das dritte
Walzenpaar die Dekorwalze trägt.
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Die
erste und zweite Prägewalze
weisen dabei Prägepunkte,
die bevorzugt als Prägenoppen
am Umfang der Prägewalze
angeordnet sind, in einer Anzahl von etwa 25 bis etwa 60 pro cm2 auf, bevorzugt etwa 30 bis etwa 45 pro
cm2. Weiter bevorzugt ist die Anzahl, vorzugsweise
auch die Anordnung, der Prägepunkte
auf der ersten und der zweiten Prägewalze gleich. Hierdurch kann
ein Zwischenprodukt erhalten werden, welches eine sog. Tip-to-Tip-Ausrichtung
der einzelnen Lagen der ersten Bahn im Verhältnis zu denjenigen der zweiten
Bahn aufweist.
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Die
Prägepunkte
der ersten und zweiten Prägewalze
weisen dabei eine Höhe
in einem Bereich von etwa 0,5 mm bis etwa 1,5 mm, bevorzugt in einem
Bereich von etwa 0,7 bis etwa 1,1 mm auf. Die Höhe der Dekorprägung der
Dekorprägewalze
kann dabei bevorzugt größer als
diejenige der Prägepunkte
der ersten und zweiten Prägewalze
sein. Die Höhe der
Dekorprägung
der Dekorprägewalze
liegt dabei bevorzugt in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 2 mm,
weiter bevorzugt in einem Bereich von etwa 1,2 bis etwa 1,5 mm.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung noch ein mindestens fünflagiges Flächenprodukt, hergestellt
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
wobei besonders bevorzugt das mindestens fünflagige Flächenprodukt ein Toilettenpapier,
ein Küchenpapier
und/oder Taschentuch ist. Besonders bevorzugt ist dabei ein mindestens
fünflagiges
Flächenprodukt.
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Diese
weiteren Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
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2 eine
erfindungsgemäße Prägevorrichtung
mit Detailansichten A bis F.
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Zunächst sei
darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die in den einzelnen
Figuren gezeigten Merkmalskombinationen beschränkt ist. Vielmehr sind die
jeweils in der Beschreibung einschließlich der Figurenbeschreibung
angegebene Merkmale mit denjenigen in den Figuren wiedergegebenen kombinierbar.
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1 wurde
bereits vorstehend als Stand der Technik im Hinblick auf die Offenbarung
der
EP 1 338 412 A1 beschrieben.
In der
2 sind der
1 entsprechende
Merkmale mit identischen Bezugszeichen bezeichnet.
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
wobei eine zweilagige Bahn 12 mit den beiden Einzellagen 12.1 und 12.2 zunächst über eine
erste und zweite Umlenkrolle 51.1 und 51.2 auf
eine Walze 18, ausgebildet als Gummiwalze, geführt ist.
Zwischen der Gummiwalze 18 und einer Prägewalze 16, welche
mit Prägepunkten
in einer Anzahl von 40 pro cm2 versehen
ist, ist ein Spalt 28 angeordnet, welcher eine Breite von
etwa 20 μm
aufweist. Hierdurch wird die Bahn 12 mit einer Mikroprägung versehen.
Anschließend
wird die Bahn 12 auf ein Leimwerk 46 hin zugeführt, wobei über eine
Walze 47 des Leimwerks als Klebemittel ein Leim aufgetragen
wird. Der Leim wird dabei lediglich auf die Erhebungen, welche durch
die Mikroprägung
erzeugt wurden, aufgebracht.
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Eine
zweite Bahn 20, welche drei Lagen 20.1, 20.2 und 20.3 gemäß Detailansicht
B aufweist, wird in Richtung eines Pfeils 58.2 auf eine
erste Walze 26 eines zweiten Walzenpaares 20,
ausgebildet als Gummiwalze, zugeführt, und nachfolgend in einem
Spalt 28, gebildet zwischen der Gummiwalze 26 und
einer zweiten Prägewalze 24,
mit einer Mikroprägung
versehen. Dabei weist die zweite Prägewalze 24 ebenso
wie die erste Prägewalze 16 Prägepunkte in
einer Anzahl von 40 pro cm2 auf.
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Die
erste Bahn 12, welche auf ihrer Lage 12.2 mit
einem Klebemittel 72 gemäß Detail C versehen ist, wird
nun zwischen der ersten Prägewalze 16 und
der zweiten Prägewalze 24 durch
einen Spalt 28 geführt,
welcher eine Breite von etwa 20 μm
aufweist. Hierdurch kommt die mit dem Klebemittel 72 versehene
Lage 12.2 der ersten Bahn 12 unmittelbar benachbart
der Lage 20.1 der zweiten Bahn 20 zum Liegen.
Durch das Klebemittel erfolgt eine Verbindung der Lagen 12.1 und 12.2 mit
der Lage 20.1 der zweiten Bahn. Das Klebemittel ist dabei
vor Durchgang durch den Spalt 28 bereits zumindest teilweise
durch die Lage 12.2 der ersten Bahn 12 penetriert
und verbindet hierdurch die Lage 12.2 mit der Lage 12.1 der ersten
Bahn 12.
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Nach
Durchführung
der Bahnen 12 und 20 durch den Spalt 28 ist
ein nunmehr fünflagiges
Zwischenprodukt 30 gemäß Detail
C gebildet. In Detail C ist dabei deutlich die Tip-to-Tip-Anordnung des fünflagigen
Verbandes ersichtlich.
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Nachfolgend
einer Umlenkrolle 50 erfolgt eine Auftrennung des Zwischenprodukts 30 in
eine zweilagige Bahn 34 mit den Lagen 20.2 und 20.3 gemäß Merkmal
E und eine dreilagige, mittels Klebemittel 72 verbundene
dreilagige Bahn 32 mit den Lagen 12.1, 12.2 und 20.1 gemäß Detail
D. Dabei ist gemäß 2 die
Prägevorrichtung
derart ausgestaltet, dass diese einen ersten Teil 10.1 und
einen zweiten Teil 10.2 aufweist, wobei nachfolgend der
Auftrennung nach der Umlenkrolle 50 die Bahnen 32 und 34 den ersten
Teil 10.1 verlassen und in den zweiten Teil 10.2 der
Prägevorrichtung 10 geführt werden.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann jedoch die Prägevorrichtung
auch in einem einzigen Gehäuse
angeordnet sein. Insbesondere können
auch die Walzenpaare 14 und 20 sowie das Walzenpaar 36 jede andere
mögliche
Anordnung zueinander aufweisen, soweit hiermit die erfindungsgemäßen Vorteile
erreicht werden. Insbesondere müssen
auch die erste Prägewalze 16 und
zweite Prägewalze 24 nicht
spiegelbildlich zueinander angeordnet sein, sondern können auch
versetzt zueinander angeordnet sein, ebenso wie die Gummiwalzen 16 und 26 des
ersten und zweiten Walzenpaares 14 und 20 seitlich
versetzt zu der ersten Prägewalze 16 der
zweiten Prägewalze 24 angeordnet
sein können.
Selbige Möglichkeiten
sind auch im Hinblick auf das dritte Walzenpaar 36 und
die diesem zugeordnete Verbindungswalze 45 ermöglicht.
Auch das Leimwerk 46 kann ebenso wie das weitere Leimwerk 48,
welches dem dritten Walzenpaar 36 zugeordnet ist, an anderer Stelle
angeordnet sein.
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Die
zweilagige Bahn 34, welche in Abwandlung der in der 2 gezeigten
Ausführungsform auch
einlagig ausgebildet sein kann, soweit die erste Bahn 20 lediglich
zwei Lagen aufweist, wird nun zu dem dritten Walzenpaar 36 geführt, und
dabei um eine Walze 40, ausgebildet als Gummiwalze, einer Dekorprägewalze 38 zugeleitet,
sodass auf der Außenseite 42 der
Bahn 34 eine Dekorprägung,
beispielsweise in Form einer Blume oder aber als Linienprägung oder
als Punktprägung,
geprägt
wird. Die Bahn 34 weist dabei keinerlei Klebemittel auf,
sondern ist lediglich mechanisch miteinander verbunden. Um eine
Volumensteigung zu erzielen, kann die Bahn vor der Zusammenführung in
dem Walzenpaar 36 nochmalig getrennt werden.
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Nachfolgend
der Versehung der Bahn 34 mit einer Dekorprägung wird
diese auf ihrer der Außenseite 42 abgewandten
Seite mit einem zweiten Klebemittel 74 über ein zweites Leimwerk 48 mittels
einer Walze 49 versehen. Das zweite Klebemittel 74 gemäß Detail
F kann dabei vollflächig,
aber auch lediglich auf die durch die Dekorprägung erzeugten Erhebungen aufgegeben
werden. Ist dabei das zweite Klebemittel 74 farbig ausgebildet,
können
so farbige Dekormuster auf einem ansonsten einfarbigem Flächenprodukt
erzeugt werden.
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Die
dreilagige, durch das erste Klebemittel 72 verbundene Bahn 32 wird über Umlenkrollen 52.1 und 52.2, 52.3 und
schließlich 52.4 einer
Walze 45, ausgebildet als Gummiwalze, zugeleitet. Die Gummiwalze 45 dient
dabei gleichzeitig als Verbindungswalze (sog. "marrying roll"). Durch die Gummiwalze 45 wird
die Bahn 32 nochmalig gestrafft und die Zusammenführung der
Bahn 32 mit der Bahn 34 vorbereitet. Alternativ
kann die Bahn 32 auch unmittelbar zwischen die Gummiwalze 45 und
die Walze 38 geführt werden,
ohne dass eine Umführung über die
Gummiwalze 45 erfolgt.
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Die
Bahnen 32 und 34 werden nachfolgend zwischen die
Dekorprägewalze 38 und
die Verbindungswalze 45 geführt, so dass diese ein Flächenprodukt 34 bilden,
welches insgesamt fünf
Lagen 12.1, 12.2, 20.1, 20.2 und 20.3 aufweist,
welche mit dem ersten Klebemittel 72 und dem zweiten Klebemittel 74 miteinander
verbunden sind (siehe Detail F). Der Anstelldruck zwischen Walze 45 und
der Dekorprägewalze 38 beträgt dabei
6 bar, die Eindringtiefe 0,8 mm. Das Flächenprodukt 44 wird über eine
Umlenkrolle 54 in Richtung eines Pfeils 56 zur
weiteren Bearbeitung nach außerhalb
der Vorrichtung 10 geleitet.
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Das
zweite Klebemittel 74, welches bevorzugt einen farbigen
bzw. eingefärbten
Leim darstellt, ist dabei dermaßen
eingestellt, dass nachfolgend der Aufbringung desselben mittels
des Leimwerks 48 dieses die Lage 20.2 penetriert
und hierdurch diese Lage 20.2 mit der weiteren Lage 20.3 verbindet,
und noch ausreichend klebefähig
ist, um eine Verbindung mit der Lage 20.1 der Bahn 30 zu
ermöglichen.
Unterstützend
hierzu kann vorgesehen sein, ebenso wie bereits im ersten Walzenpaar 14 und 20,
dass die Gummiwalze 40 bzw. die Dekorprägewalze 38 des Walzenpaares 36,
aber auch die Gummiwalze 45 als Verbindungswalze beheizt
sind, ggf. bei unterschiedlichen Temperaturen.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt,
mit welchem mindestens fünflagige
Flächenprodukte
mit scharfen Dekormustern versehen hergestellt werden können. Diese
weisen eine hohe Bauschigkeit, Festigkeit und Weichheit auf. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird insbesondere durch die gewählte
Art der Auftrennung und Lagenverbindung innerhalb des Verfahrens
auch sichergestellt, dass im Unterschied zu den aus dem Stand der
Technik bekannten Verfahren schon die Gefahr von Bahnrissen bzw.
Beschädigungen
der Oberflächen
der einzelnen Lage bei der Lagentrennung vermindert wird.