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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Erntemaschine, insbesondere einen Ladewagen, mit einem Schneidwerk, das eine Mehrzahl von Messern aufweist, die an einem Messerbalken durch Verriegelungselemente lösbar befestigt sind, die von Verriegelungsfedern in ihre die Messer verriegelnde Stellung spannbar sind, wobei der Messerbalken zwischen einer Arbeitsstellung, in der die Messer in einen Förderkanal ragen, und einer Nicht-Arbeitsstellung, in der die Messer aus dem Förderkanal entfernt sind, bewegbar gelagert ist.
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Eine solche Erntemaschine in Form eines Ladewagens ist beispielsweise aus der
DE 297 15 951 U1 oder der
DE 197 06 429 C1 bekannt. Bei solchen Ladewagen wird üblicherweise das Erntegut von einem Förder- und Schneidrotor durch einen Förderkanal hindurchgefördert, in den zum Zerkleinern des Ernteguts Messer eingebracht werden können. Der die Messer tragende Messerbalken kann dabei aus seiner Arbeitsstellung am Förderkanal, in der die Messer durch Schlitze in der Förderkanalwandung in den Förderkanal hineinragen, von dem Förderkanal weg in eine Nicht-Arbeitsstellung bewegt werden, in der die Messer aus dem Förderkanal entfernt sind, was beispielsweise der Montage und Wartung der einzelnen Messer, dem Entfernen einer Verstopfung oder auch einfach nur der Aufnahme von Erntegut dienen kann, welches nicht zerschnitten werden soll. Dabei können durch die zentrale Bewegung des Messerbalkens alle Messer auf einmal bzw. bei geteilter Ausbildung des Messerbalkens eine Messergruppe herausgefahren werden, was selbstverständlich zweckmäßiger ist als ein Einzelausbau der Messer. Um einen raschen Ausbau einzelner Messer zu erlauben, können die Messer an dem Messerbalken mittels beweglicher Verriegelungselemente verriegelt und entriegelt werden. Wie die vorgenannte Druckschrift
DE 297 15 951 U1 zeigt, können dabei die Messer mit ihrem einen Ende an einer Messerachse eingehängt werden und an ihrem gegenüberliegenden Ende durch einen Rasthebel in der eingeschwenkten Stellung verriegelt werden. Diese Rasthebel werden üblicherweise durch Verriegelungsfedern in ihre verriegelnde Stellung vorgespannt, so dass die Messer sicher in ihrer vorgesehenen Stellung am Messerbalken gehalten werden. Um die Messer in der herausgeschwenkten Nicht-Arbeitsstellung des Messerbalkens ausbauen zu können, müssen die Rasthebel entgegen der Federvorspannung aus ihrer Verriegelungsstellung herausbewegt werden, um die Messer freizugeben. Hierzu ist die Federvorspannung zu überwinden und auch ein gewisses Festsitzen der Verrastung zu überwinden.
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Es wäre insofern wünschenswert, wenn die Verriegelung der Messer am Messerbalken automatisch gelöst werden würde, wenn der Messerbalken zum Zwecke eines Messerwechsels oder -austauschs in seine Nicht-Arbeitsstellung bewegt wird, in der die Messer aus dem Förderkanal entfernt sind. Hierdurch könnte eine lästige Entriegelung der Verriegelungselemente eingespart werden, die oftmals nur unter großer Kraftanwendung bewerkstelligt werden kann. Andererseits wäre eine automatische Entriegelung, die die Messer bei jedem Herausschwenken des Messerbalkens automatisch entriegelt, wenig zweckmäßig, da der Messerbalken bisweilen auch in seiner Nicht-Arbeitsstellung herausgeschwenkt wird, ohne sodann in dieser Stellung die Messer auszutauschen bzw. vom Messerbalken zu entfernen. Beispielsweise wird das Schneidwerk beim Auftreten von Verstopfungen kurzzeitig herausgefahren, um die Verstopfung des Förderkanals zu beseitigen. Auch wenn lediglich die Messer überprüft bzw. gereinigt werden sollen, ist es nicht zweckmäßig, die Messer gleich vom Messerbalken zu entriegeln, wenn der Messerbalken in seine Nicht-Arbeitsstellung bewegt wird.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Erntemaschine der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll beim Herausschwenken des Schneidwerks in seine Nicht-Arbeitsstellung eine Entriegelung der Messer nur dann automatisch bewirkt werden, wenn dies tatsächlich gewünscht ist, d. h. das Schneidwerk soll wahlweise mit automatischer Entriegelung und ohne automatische Entriegelung der Messer vom Messerbalken herausgefahren werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Erntemaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird also vorgeschlagen, den Verriegelungsfedern einen relativ zum Messerbalken beweglichen Anlenkpunkt zu geben und über eine Koppelungsvorrichtung die beim Herausfahren bzw. Einfahren des Schneidwerks auftretende Relativbewegung zwischen dem Messerbalken und einem Rahmenteil abzugreifen und in eine entsprechende Bewegung des Federanlenkpunktes umzusetzen, so dass beim Herausfahren des Schneidwerks eine automatische Entlastung der Verriegelungsfedern und beim Hineinfahren des Schneidwerks ein automatisches Spannen der Verriegelungsfedern erreicht wird. Die Verschiebbarkeit des Anlenkpunktes der Verriegelungsfedern ist dabei vorteilhafterweise sperrbar, um ein ungewolltes Entlasten der Verriegelungsfedern beim Herausfahren des Schneidwerks zu verhindern. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an dem Messerbalken ein Federnträger beweglich zwischen einer Verriegelungsstellung, in der die Verriegelungsfedern in ihre die Messer verriegelnde Stellung gespannt sind, und einer Nicht-Verriegelungsstellung, in der die Verriegelungsfedern ein Lösen der Verriegelungselemente erlauben, gelagert ist, dass der genannte Federnträger durch eine Koppel mit dem Rahmenteil gekoppelt ist, die in der Arbeitsstellung des Messerbalkens den Federnträger in seine Verriegelungsstellung zwingt und in der Nicht-Arbeitsstellung des Messerbalkens den genannten Federnträger nicht in seine Verriegelungsstellung zwingt, d. h. auch die Nicht-Verriegelungsstellung zulässt, und dass eine Federnträgersperre vorgesehen ist, durch die der Federnträger in seiner Verriegelungsstellung am Messerbalken verriegelbar ist. Durch diese Federnträgersperre werden zwei Optionen für das Herausfahren des Schneidwerks geschaffen. Wird vor dem Herausfahren der Federnträger in seiner die Verriegelungsfedern spannenden Verriegelungsstellung fixiert, entspannen sich die Verriegelungsfedern beim Herausfahren des Schneidwerks nicht, d. h. sie werden von dem Federnträger weiterhin in ihrer gespannten Stellung gehalten, so dass die Messer an dem Messerbalken verriegelt bleiben auch wenn der Messerbalken herausgefahren wird. Wird hingegen vor dem Herausfahren des Schneidwerks die Federnträgersperre gelöst, kann sich der Federnträger beim Herausfahren relativ zum Messerbalken bewegen und hierdurch die Verriegelungsfedern entspannen, so dass in der herausgefahrenen Nicht-Arbeitsstellung eine einfache Entriegelung und Herausnahme der Messer ermöglicht wird. In jedem Fall sorgt beim Wiederhineinfahren des Schneidwerks die Koppel zwischen dem Federnträger und dem Maschinenrahmen dafür, dass der Federnträger bei Erreichen der eingefahrenen Stellung wieder in seiner die Verriegelungsfedern spannenden Verriegelungsstellung ist.
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Insofern als die genannte Wahloption für die Beweglichkeit des Federnträgers beim Herausfahren des Schneidwerks gegeben ist, koppelt die vorgenannte Koppel den Federnträger nicht starr an den Maschinen- oder Pressenrahmen, sondern lässt eine entsprechende Bewegung zu. Insbesondere kann die Koppel derart ausgebildet sein, dass je nach gewünschter Entriegelung oder Nicht-Entriegelung eine Veränderung des Anlenkpunktes des Federnträgers an der Koppel und des Anlenkpunktes der Koppel am Maschinen- oder Pressenrahmen möglich ist. Dies könnte beispielsweise durch eine teleskopierbare Ausbildung der Koppel erreicht werden. In Weiterbildung der Erfindung jedoch ist die Koppel an dem Federnträger und/oder an dem Rahmenteil längsverschieblich angelenkt. Insbesondere kann die Koppel an dem Federnträger und/oder an dem Rahmenteil eine Langlochbefestigung aufweisen, so dass die Koppel an dem Federnträger und/oder dem Rahmenteil begrenzt längenverschieblich ist. Das eine Ende des Langloches definiert dabei den Anschlag, der den Federnträger in der Arbeitsstellung des Messerbalkens in seine Verriegelungsstellung zwingt. Das andere Ende des Langlochs ist ausreichend weit beabstandet, um die bei der Nicht-Entriegelung auftretende Relativbewegung beim Herausfahren des Schneidwerks zuzulassen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Messerbalken um eine liegende Messerbalkenschwenkachse schwenkbar an dem Maschinen- oder Pressenrahmen gelagert, wobei vorteilhafterweise die Schwenkachse am vorderen Abschnitt des Messerbalkens unterhalb des Förderkanals angeordnet sein kann, so dass der Messerbalken schräg nach hinten unten von dem Förderkanal, insbesondere der Förderkanalrückwand, weggeschwenkt werden kann. Es versteht sich jedoch, dass andere Anordnungen möglich sind. Vorzugsweise ist die Koppel, die die Relativbewegung zwischen Messerbalken und Rahmen abgreift und in eine Spannbewegung des Federnträgers umsetzt, ebenfalls schwenkbar an dem Rahmen angelenkt, und zwar vorteilhafterweise um eine zur Messerbalkenschwenkachse parallele Schwenkachse. Dabei ist in Weiterbildung der Erfindung der Anlenkpunkt der Koppel am Rahmen von der Messerbalkenschwenkachse beabstandet, so dass eine Relativbewegung beim Verschwenken des Messerbalkens entsteht, die in die Spannbewegung des Federnträgers umgesetzt werden kann. Selbstverständlich können verschiedenen Positionen für den Anlenkpunkt der Koppel an dem Rahmen gewählt werden. Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann die Koppel insbesondere oberhalb der Messerbalkenschwenkachse angelenkt sein, so dass sich beim Nachuntenschwenken des Messerbalkens der Abstand des Koppelanlenkpunktes am Rahmen von dem Federnträger verlängert und dieser nach vorne relativ zum Messerbalken bewegt werden kann.
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Der genannte Federnträger ist in Weiterbildung der Erfindung an dem Messerbalken um eine Federnträgerschwenkachse ebenfalls schwenkbar gelagert, wobei sich die Federnträgerschwenkachse vorzugsweise parallel zu der Messerbalkenschwenkachse erstreckt.
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Insbesondere kann der Federnträger auf einer der Messerbalkenschwenkachse gegenüberliegenden Seite des Messerbalkens angelenkt sein. Ist der Messerbalken mit seinem einen Ende am Maschinen- oder Pressenrahmen angelenkt, trägt er mit seinem anderen Ende den Federnträger, der dort schwenkbar angelenkt ist.
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Durch die Federnträgersperre kann vorteilhafterweise die Schwenkbarkeit des Federnträgers gegenüber dem Messerbalken gesperrt werden. Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann die Federnträgersperre aus einem schwenkbaren Riegel bestehen, der an dem Messerbalken gelagert und mit dem Federträger in Eingriff bringbar oder an dem Federnträger gelagert und mit dem Messerbalken in Eingriff bringbar ist.
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Die Verriegelungselemente zur Verriegelung der Messer am Messerbalken können grundsätzlich verschieden ausgebildet sein. Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung bilden die Verriegelungselemente schwenkbare Rasthebel, die an dem Messerbalken um eine Rasthebelschwenkachse schwenkbar gelagert und mit einer Rastkontur an den Messern in Eingriff bringbar sein können. Die Verriegelungsfedern greifen vorteilhafterweise an einen von der Rasthebelschwenkachse beabstandeten Rasthebelabschnitt an. Vorzugsweise sind alle Rasthebel um koaxiale Rasthebelschwenkachsen bzw. eine gemeinsame Rasthebelschwenkachse schwenkbar.
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Die Messer können insbesondere mit einem der genannten Rastkontur gegenüberliegenden Konturabschnitt in eine Messeraufnahme gesetzt und durch Einschnappen der Rasthebel verriegelt werden. Vorzugsweise sind die Messer mit jeweils einer Lagerausnehmung an einem Messerende auf eine Messerschwenkachse aufsetzbar, so dass sie um die genannte Messerschwenkachse geschwenkt werden können, insbesondere auf die Rasthebel zu. An einem der Schwenkachse gegenüberliegenden Ende können die Messer insbesondere eine Rastmulde bzw. eine Senke aufweisen, in die die Rasthebel einschnappen können, wenn die Messer passgenau plaziert sind.
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Die genannte Messerschwenkachse und/oder die Rasthebelschwenkachse können vorteilhafterweise parallel zu der Schwenkachse des Federnträgers ausgerichtet sein, wobei vorzugsweise die Rasthebelschwenkachse zwischen der Messerschwenkachse und der Federnträgerschwenkachse liegt.
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Um das Lösen der Verriegelungselemente zu erleichtern, können in Weiterbildung der Erfindung an dem Messerbalken Verriegelungsausheber vorgesehen sein, durch die der Verriegelungseingriff zwischen den Messern und den Verriegelungselementen zumindest ein Stück weit gelöst werden kann. Insbesondere können durch den Verriegelungsausheber die vorgenannten Rasthebel leicht aus der Rastmulde an dem Messer ausgehoben werden, so dass die Rasthebel zwar die Messer noch halten, jedoch nicht mehr fest in der Rastmulde sitzen. Hierdurch können die Messer leicht herausgenommen werden, nichtsdestotrotz werden sie noch gehalten.
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Als Verriegelungsausheber kann in Weiterbildung der Erfindung eine Schaltwelle vorgesehen sein, die drehbar an dem Messerbalken gelagert ist und eine nockenartige Eingriffsfläche besitzt, mittels derer eine Bewegung der Verriegelungselemente durch Verdrehen der Schaltwelle erzeugt werden kann. Vorzugsweise erstreckt sich die genannte Schaltwelle etwa parallel zu der Messerschwenkachse und/oder der Rasthebelschwenkachse, so dass die Schaltwelle durch Verdrehen eine Bewegung der Rasthebel relativ zu den Messern oder umgekehrt bewirken kann.
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In Weiterbildung der Erfindung wird der genannte Verriegelungsausheber in Abhängigkeit der Stellung des Federnträgers vorzugsweise automatisch betätigt. Die Schaltwelle kann durch eine Schaltwellenkoppel mit dem genannten Federnträger verbunden sein, so dass eine Bewegung des Federnträgers in eine Bewegung der Schaltwelle umgesetzt wird. Bewegt sich der Federnträger in seine Nicht-Verriegelungsstellung, in der die Verriegelungsfedern entspannen, wird die Schaltwelle automatisch in ihre Ausheberstellung gedreht, so dass die Rasthebel aus den Rastmulden an den Messern ausgehoben werden.
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In Weiterbildung der Erfindung kann der Federnträger nicht nur in seiner Verriegelungsstellung an dem Maschinen- oder Pressenrahmen gesperrt werden, sondern auch an der Koppel in einer Position gehalten werden, die beim Herausfahren des Schneidwerks zu einer Zwangsbewegung des Federnträgers in seine Nicht-Verriegelungsstellung führt. Insbesondere kann hierzu ein Federnträgerhalter vorgesehen sein, durch den der Freilauf der Koppel an dem Federnträger und/oder an dem Maschinenrahmen gesperrt werden kann. Ist die Koppel über ein Langloch an dem Federnträger geführt, kann der genannte Federnträgerhalter einen Schwenkhebel bilden, durch den der Freilauf in dem genannten Langloch gesperrt wird.
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In Weiterbildung der Erfindung wird der genannte Federnträgerhalter in Abhängigkeit der Stellung der Federnträgersperre betätigt. Insbesondere kann eine Koppelung zwischen dem Federnträgerhalter und der Federnträgersperre vorgesehen sein dahingehend, dass der Federnträgerhalter nicht in seine fixierende Stellung gebracht werden kann, wenn die Federnträgersperre gelöst ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1: eine schematische Seitenansicht einer Erntemaschine in Form eines Ladewagens, der von einem Schlepper gezogen wird,
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2: eine perspektivische Ansicht des Schneidwerks des Ladewagens aus 1 in seiner eingefahrenen Arbeitsstellung,
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3: eine schematische Seitenansicht des Schneidwerks aus 2 in der eingefahrenen Arbeitsstellung,
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4: eine schematische Ansicht des Schneidwerks des Ladewagens aus 1 in seiner ausgefahrenen Nicht-Arbeitsstellung, wobei die Messer des Schneidwerks an dem Messerbalken verriegelt geblieben sind,
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5: eine schematische Seitenansicht des Schneidwerks aus 4 in seiner ausgefahrenen Nicht-Arbeitsstellung mit verriegelt gebliebenen Messern,
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6: eine schematische Seitenansicht des Schneidwerks des Ladewagens aus 1 ähnlich der Darstellung der 3 in der eingefahrenen Arbeitsstellung, wobei der Federnträger, der die Rasthebel zur Messerverriegelung bzw. daran angelenkte Federn spannt, entsperrt ist, um beim in 7 gezeigten Ausfahren des Schneidwerks ein Lösen der Messerverriegelung zu erlauben,
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7: eine perspektivische Ansicht des Schneidwerks des Ladewagens aus
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1 in seiner ausgefahrenen Nicht-Arbeitsstellung in einer Darstellung ähnlich 4, wobei die Verriegelung der Messer des Schneidwerks gelöst ist, und
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8: eine Seitenansicht des Schneidwerks aus 7 mit gelösten Rasthebeln zur Messerverriegelung.
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In den Zeichnungen ist als Erntemaschine ein Ladewagen 1 gezeigt, der von einem Schlepper 2 gezogen und gesteuert wird. Der Ladewagen 1 umfasst in an sich bekannter Weise eine absenk- und anhebbare Pick-Up 3 mit einer Stachelwalze zum Aufnehmen von auf dem Boden liegenden Erntegut. An die genannte Pick-Up bzw. Aufnahmevorrichtung 3 anschließend ist eine Fördervorrichtung 4 mit einem Förderkanal 5 vorgesehen, durch den hindurch beispielsweise mit Hilfe eines Förder- und Schneidrotors das aufgenommene Erntegut in den Ladespeicher 6 des Ladewagens befördert wird.
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Wie die 2 bis 8 zeigen, ist dem Förderkanal 5 ein Schneidwerk 7 zugeordnet, das eine Vielzahl von Messern 8 aufweist, die in einer Reihe nebeneinander parallel zueinander angeordnet sind. Die Messer 8 sind dabei auf einem Messerbalken 9 angeordnet, der sich quer zur Förderrichtung der Fördervorrichtung 4 entlang dem Förderkanal 5 erstreckt, vgl. 2. Im Bereich des Schneidwerks 7 wird der Förderkanal 5 von einer Förderkanalwandung 10 begrenzt, die in Förderrichtung weisende Schlitze 11 aufweist, durch die hindurch die Messer 8 in den Förderkanal 5 eingefahren werden können, vgl. 4. Der Messerbalken 9 erstreckt sich dabei auf der Außenseite der Förderkanalwandung 10 und ist etwa – grob gesprochen – am Boden des Förderkanals 5 am Maschinenrahmen 12 schwenkbar angelenkt. Der Messerbalken 8 ist dabei in der gezeichneten Ausführung an seinem dem Förderkanal 5 zugewandten Ende schwenkbar an dem den Förderkanal 5 einfassenden Maschinenrahmen 12 angelenkt, wobei sich die Messerbalkenschwenkachse 13 etwa horizontal quer zur Förderrichtung im Förderkanal 5 erstreckt. Der Messerbalken 11 ist dabei durch einen fremdkraftbetätigten Stelltrieb 14 in Form eines Hydraulikzylinders 15 um die genannte Schwenkachse 13 schwenkbar, so dass die Messer 8 und damit das Schneidwerk 7 zwischen seiner Arbeitsstellung gemäß 2, in der die Messer 8 in den Förderkanal 5 ragen, und seiner Nicht-Arbeitsstellung gemäß 4, in der die Messer aus dem Förderkanal 5 herausgefahren sind, verschwenkt werden kann. Anstelle eines fremdkraftbetätigten Krafthebers könnte ggf. auch ein manueller Schwenkmechanismus vorgesehen sein.
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Wie 3 zeigt, sind die Messer 8 mit ihrem vorderen Ende in einer Messeraufnahme 16 an dem Messerbalken 9 eingehängt, wobei in der gezeichneten Ausführung die Messeraufnahme 16 eine Messerschwenkachse 17 umfasst, an der die Messer 8 mit einer Aufnahmeausnehmung eingehängt werden können, so dass sie um die genannte Messerschwenkachse 17 geschwenkt werden können. Die genannte Messerschwenkachse 17 erstreckt sich dabei etwa horizontal quer zur Fördervorrichtung durch den Förderkanal und damit im wesentlichen parallel zu der vorgenannten Messerbalkenschwenkachse 13.
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Verriegelt werden können die genannten Messer 8 durch Rasthebel 18, die an einem hinteren Ende der Messer 8 in dort vorgesehene Rastmulden 19 eingreifen können und somit die Schwenkbarkeit der Messer 8 um die Messerschwenkachse 17 blockieren. Die genannte Rastmulde 19 ist in 5 deutlich zu sehen.
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Die Rasthebel 18 sind an dem Messerbalken 9 um eine Rasthebelschwenkachse 20 schwenkbar angelenkt, die sich im wesentlichen horizontal quer zur Förderrichtung im Förderkanal 5 und damit etwa parallel zu der vorgenannten Messerschwenkachse 17 erstreckt.
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Wie 3 zeigt, werden die Rasthebel 18 durch Verriegelungsfedern 34 in ihre die Messer 8 verriegelnde Stellung vorgespannt, so dass die Rasthebel 18 fest in die Rastmulden 19 drücken. In der gezeichneten Ausführung sind die Verriegelungsfedern 34 Zugfedern.
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Die genannten Verriegelungsfedern 34 sind dabei mit ihren den Rasthebeln 18 abgewandten Enden an einem gemeinsamen Federnträger 22 eingehängt, der sich quer über das Schneidwerk 7 erstreckt, so dass sämtliche Verriegelungsfedern 34 von ihm vorgespannt werden können.
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Der Federnträger 21 ist dabei an dem Messerbalken 9 beweglich gelagert, und zwar an dem der Messerbalkenschwenkachse 13 abgewandten Ende des Messerbalkens 9. Der Federnträger 21 ist dabei um eine Federnträgerschwenkachse 22 schwenkbar, die sich etwa horizontal und parallel zu der Schwenkachse der Rasthebel 18 erstreckt. Durch Schwenken des Federnträgers 21 um seine Schwenkachse 22 relativ zu dem Messerbalken 9 können die Verriegelungsfedern 34 gespannt und entspannt werden. In der gezeichneten Ausführung werden die Verriegelungsfedern 34 entspannt, wenn der Federnträger 21 um seine Schwenkachse 22 nach vorne, d. h. gemäß 3 oder 5 nach links schwenkt.
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Um die Verriegelungsfedern 34 in Abhängigkeit der Stellung des Messerbalkens 9 zu spannen bzw. zu entspannen, ist der Federnträger 21 durch eine Koppel 23 in Form einer Stange an dem Maschinenrahmen 12 angelenkt, so dass eine Relativbewegung zwischen dem Messerbalken 9 und dem Maschinenrahmen 12 abgegriffen wird und in eine Bewegung des Federnträgers 21 relativ zum Messerbalken 9 umgesetzt werden kann. Die genannte Koppel 23 ist dabei an dem Maschinenrahmen 12 an einem Anlenkpunkt 24 angelenkt, der von der Messerbalkenschwenkachse 13 beabstandet ist und in der gezeichneten Ausführung leicht oberhalb der Messerbalkenschwenkachse 13 angeordnet ist. Das andere Ende der Koppel 23 ist an dem Federnträger 21 angelenkt, wobei der Anlenkpunkt 25 beweglich bzw. verschieblich ausgebildet ist. Dies ist in der gezeichneten Ausführung durch ein Langloch 26 in der Koppel 23 realisiert, in dem der Anlenkpunkt 25 wandern kann, wenn er nicht blockiert ist. Die Anordnung der Koppel 23 und seiner Anlenkpunkte 24 und 25 ist dabei derart getroffen, dass in der eingefahrenen Arbeitsstellung des Schneidwerks 7 die Koppel 23 den Federnträger 21 in dessen Verriegelungsstellung zwingt, die 3 zeigt. In dieser Verriegelungsstellung ist der Federnträger 21 von der Rasthebelschwenkachse 20 weg bewegt bzw. -geschwenkt, so dass die Verriegelungsfedern 34 gespannt sind. In der eingefahrenen Stellung des Schneidwerks 7 liegt der Anlenkpunkt 25 des Federnträgers 21 immer an dem inneren Ende des Langlochs 26, wie dies 3 zeigt.
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Um den Federnträger 21 in seiner Verriegelungsstellung gegenüber dem Messerbalken 9 verriegeln zu können, ist eine Federnträgersperre 27 in Form eines Verriegelungshebels 28 vorgesehen, der maschinenrahmenseitig schwenkbar angelenkt ist und in der in 3 gezeichneten Stellung derart mit dem Federnträger 21 in Eingriff ist, dass dessen Federnträgerschwenkachse 22 gesperrt ist.
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Wird das Schneidwerk 7 aus der in den 2 und 3 gezeichneten eingefahrenen Arbeitsstellung in die in den 4 und 5 gezeichnete Nicht-Arbeitsstellung herabgeschwenkt, fahren die Messer 8 aus dem Förderkanal 5 aus. Ist dabei der Federnträger 21 durch den vorgenannten Verriegelungshebel 28 gesperrt, hält der Federnträger 21 die Verriegelungsfedern 34 gespannt, so dass die Messer 8 über die Rasthebel 18 verriegelt bleiben. Um das Halten des Federnträgers 21 in seiner gesperrten Stellung, d. h. in seiner Verriegelungsstellung beim Ausfahren des Schneidwerks 7 zu gestatten, ohne eine Kollision mit der Koppel 23 zu verursachen, ist in der genannten Koppel 23 das Langloch 26 vorgesehen. Wie ein Vergleich der 2 und 4 zeigt, fährt dabei der Anlenkpunkt 25 in dem Langloch 26 an dessen hinteres Ende.
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Wird hingegen das Schneidwerk 7 ohne Verriegelung des Federnträgers 21 ausgefahren, kann sich der Federnträger 21 gegenüber dem Messerbalken 9 bewegen und die Verriegelungsfedern 34 entspannen. Hierzu wird zunächst in der in 6 gezeigten eingefahrenen Arbeitsstellung des Schneidwerks 7 der Verriegelungshebel 28 der Federnträgersperre 27 entriegelt, was gemäß 6 durch Nachobenschwenken des Verriegelungshebels 28 erreicht werden kann. Hierdurch wird die Beweglichkeit des Federnträgers 21 um die Federnträgerschwenkachse 22 freigegeben. In der Arbeitsstellung des Schneidwerks 7 hat dies zunächst keine Auswirkung, da die Koppel 23 den Federnträger 21 in seiner Verriegelungsstellung hält. Wird jedoch der Messerbalken 9 von dem Förderkanal 5 weggeschwenkt und das Schneidwerk 7 in seine Nicht-Arbeitsstellung gefahren, wie dies die 7 und 8 zeigen, kann der Federnträger 21 auf die Rasthebel 18 zu schwenken, so dass sich die Verriegelungsfedern 34 entspannen. Der Federnträger 21 bleibt dabei mit seinem Anlenkpunkt 25 an dem inneren Ende des Langlochs 26, so dass sich durch die Koppel 23 geführt die Verriegelungsfedern 34 langsam entspannen, je weiter das Schneidwerk 7 ausgefahren wird.
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In der in den 7 und 8 gezeichneten ausgefahrenen Nicht-Arbeitsstellung des Schneidwerks 7 mit gelöstem Federnträger 21 können die Messer 8 einfach entnommen werden, indem sie um die Messerschwenkachse 17 geschwenkt werden, wobei sich die Rasthebel 18 aus den Rastmulden 19 herauslösen. Die Verriegelungsfedern 34 unterbinden dies nicht mehr.
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Da sich die Rasthebel 18 in den Rastmulden 19 festsetzen können, umfasst das Schneidwerk 7 vorteilhafterweise einen Rasthebelausheber 29, durch den in der letzten Phase des Ausschwenkens des Messerbalkens 9 die Rasthebel 18 mit ihrer in der Rastmulde 19 eingerasteten Rolle etwas vom Messer 8 weggedreht und damit aus der Rastmulde 19 ausgehoben werden, so dass sich die Rolle nicht mehr vollständig in der Messerrastposition befindet, sondern nur noch soweit, dass das Messer seitlich noch gehalten wird. Der genannte Rasthebelausheber 29 kann insbesondere in Form einer Schaltwelle 30 ausgebildet sein, die an ihrem Umfang eine nockenartig wirkende Eingriffsfläche aufweisen kann, um durch Drehen der Schaltwelle 30 die Rasthebel 18 in der genannten Art und Weise auszuheben. Insbesondere kann die Schaltwelle eine umfangsseitige Abflachung besitzen. Ist die Schaltwelle 30 mit der genannten Abflachung zu den Rasthebeln 18 hingedreht, können diese vollständig in die Rastmulden 19 eingreifen. Wird die Abflachung hingegen weggedreht, hebt die Schaltwelle 30 mit ihrer dann nicht abgeflachten Umfangsseite die Rasthebel 18 aus.
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Wie 8 zeigt, kann sich die Schaltwelle 30 parallel zu der Rasthebelschwenkachse 20 von dieser beabstandet quer über das Schneidwerk 7 erstrecken, so dass zentral durch Schwenken bzw. Drehen der genannten Schaltwelle 30 alle Rasthebel 18 leicht ausgehoben werden können.
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Vorzugsweise ist die genannte Schaltwelle 30, die an dem Messerbalken 9 gelagert sein kann, mit dem Federnträger 21 gekoppelt, so dass die Betätigung der Schaltwelle 30 in Abhängigkeit der Stellung des Federnträgers erfolgt und die Rasthebel 18 automatisch leicht ausgehoben werden, wenn der Federnträger 21 seine Nicht-Verriegelungsstellung erreicht. Die Koppelung kann hierdurch über einen Lenker erfolgen, der einerseits an dem Federnträger 21 angelenkt und andererseits an einem mit der Schaltwelle 30 drehfest verbundenen Hebel angelenkt ist.
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Um sicherzustellen, dass sich der Federnträger 21 bei gelöster Federnträgersperre 27 beim Ausfahren des Schneidwerks 7 auch gänzlich in seine Nicht-Verriegelungsstellung bewegt, kann weiterhin ein Federnträgerhalter 31 vorgesehen sein, der den Anlenkpunkt 25 des Federnträgers 21 gegenüber der Koppel 23 sperrt, d. h. den Freilauf des Langlochs 26 sperrt. In der gezeichneten Ausführung wird der Federnträgerhalter 21 von einem Schwenkhebel 32 gebildet, der schwenkbar an der Koppel 23 angelenkt ist und ein Verriegelungsmaul 33 aufweist, mit Hilfe dessen der Schwenkhebel 32 den Anlenkpunkt 25 an dem inneren Ende des Langlochs 26 einfangen und dort fixieren kann, vgl. 7. Ist der Federnträger 21 durch den Schwenkhebel 32 an der Koppel 23 fixiert, zwingt diese beim Ausschwenken des Schneidwerks 7 den Federnträger 21 zwangsweise in seine Nicht-Verriegelungsstellung.