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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kits umfassend neue 2,4-Dichlorphenoxyessigsäurederivate
sowie Antikörper,
die an diese Derivate binden. Die Kits lassen sich unter anderem
zur Markierung von Biomolekülen in
analytischen und diagnostischen Anwendungen verwenden. Ein Teil
der hier beschriebenen Verbindungen ermöglicht Markierungen von Biomolekülen unter
physiologischen Bedingungen und ohne in situ Aktivierung anwenden
zu müssen.
Außerdem
verbessert das Vorhandensein von Abstandhaltern innerhalb der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäurederivate
ihre Bindung an Antikörper.
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Hintergrund der Erfindung:
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Techniken
und Anwendungen analytischer und diagnostischer Verfahren entwickeln
sich schnell. Im Rahmen der meisten derzeitigen Verfahren ist der
Nachweis von Substrat-Molekülen
von entscheidender Bedeutung. Es existieren verschiedene Verfahren,
um Nachweisassays durchzuführen,
z. B. das Biotin/Streptavidin-System
oder Varianten davon (Symons RH, 1990,
US 4898951 A , Compounds used
as intermediates in the preparations of nonradioactive biological
grobes; Boehringer Mannheim GmbH, 1993,
US 5219764 A , Hapten-biotin
conjugates and their use) oder Digoxigenin/Antikörper-basierte Ansätze (Boehringer
Mannheim GmbH, 1990,
DE
3836656 A1 , Neue Digoxigenin-Derivate und ihre Verwendung).
Wegen der insgesamt großen
Bedeutung von Substrat-Nachweisassays
und des häufigen
Bedarfs an Mehrfach-Markierungen im Verlauf von Verfahren, die bei
gegenwärtigen
Analytica und Diagnostika zum Einsatz kommen, ist es notwendig, neue
Kits für
Nachweisassays zu entwickeln.
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Gegenüber dem
Stand der Technik stellt sich daher die Aufgabe neue Kits zum Nachweis
von Substatmolekülen,
wie z. B. Aminosäuren,
Peptiden, Proteinen, Nukleotiden, Nukleinsäuren, Lipiden oder Sacchariden,
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kits umfassend mindestens eine Markierungsverbindung
der Formel (I)
die in Wasser stabil und
löslich
ist, wobei der „Spacer" 1 bis 25 gleiche
oder verschiedene geschützte
oder ungeschützte
Aminosäuren,
Nukleotide, Saccharide, Polyole oder aus der folgenden Gruppe ausgewählte Reste
umfasst:
wobei
X -O- oder -S- ist und n eine ganze Zahl im Bereich zwischen 1 und
10 ist,
wobei RG aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist:
wobei
R jeweils gleiche oder verschiedene Reste aus der folgenden Gruppe
sind:
Wasserstoff, linearer, verzweigter oder cyclischer Alkyl-
oder Alkoxyrest mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen, linearer oder verzweigter
Alkenylrest mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen, geschütztes oder
ungeschütztes
Amin,
wobei die Kits ferner einen Antikörper, monovalentes Fab- oder
divalentes (Fab)
2 umfassen, der/das geeignet ist,
an die Markierungsverbindung zu binden.
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Der
Antikörper
ist vorzugsweise ein monoklonaler Antikörper, der von einem Hybridom
produziert wird, das erhältlich
ist gemäß dem Verfahren
von Franek et al. (Franek M, Kolar V, Granatova M, Nevorankova Z (1994).
Monoclonal ELISA for 2,4-Dichlorophenoxyacetic
Acid: Characterization of Antibodies and Assay Optimization. J Agric
Food Chem. 42: 1369–1374.).
Ferner eingeschlossen sind Antigen-bindende Antikörper-Fragmente,
d. h. monovalentes Fab und divalentes (Fab)2,
die von den monoklonalen anti-2,4-D-Antikörpern ableitbar sind.
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Die
folgenden Verbindungen sind erfindungsgemäß eingeschlossen:
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Als
Aminosäuren
kommen alle natürlichen
Aminosäuren
in Frage, vorzugsweise Alanin, beta-Alanin, Asparaginsäure, Asparagin,
Arginin, Citrullin, Cystein, Glycin, Glutaminsäure, Glutamin, Histidin, Homoserin, Hydroxyprolin,
Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Ornithin, Phenylalanin, Prolin,
Sarcosin, Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, und Valin, sowohl
in ihren L- als auch in ihren D-Konfigurationen, sowie auch nicht
natürlich
vorkommende Aminosäuren,
wie z. B. Phenylglycin, Penizillamin, Norvalin, Norleucin, Alpha-Aminobuttersäure, Diaminopropionsäure, Cyclohexylalanin,
Butylglycin, Aminoisobuttersäure,
Thienylalanin, Statin, sowohl in ihren L- als auch in ihren D-Konfigurationen,
sowie Amino-Oligoethylenglycol-Carbonsäuren und Amino-Oligopropylenglycol-Carbonsäuren.
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Unter
geschützten
Aminosäuren
werden Aminosäuren
verstanden, die eine Schutzgruppe tragen, wie z. B. S-Acetamidomethyl-(Acm),
t-Butyloxycarbonyl-(Boc),
t-Butyl-(tBu), Trityl-(Trt), 2,2,4,6,7-Pentamethyldihydrobenzofuran-5-sulfonyl-(Pbf),
Tosyl-(Ts), Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc),
(1,1,-dioxobenzo[b]thiophene-2-yl-methyl)oxycarbonyl
(Bsmoc), Benzyloxycarbonyl (CBz) oder beta-2-Adamantyl (Ada). Ungeschützte Aminosäuren sind
demnach Aminosäuren,
die eine solche Schutzgruppe nicht tragen.
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Bei
den Nukleosiden kann es sich um Cytidin, Uridin, Thymidin, Adenosin
oder Guanosin in syn- oder anti-Konfiguration, sowie um ihre Mono-,
Di-, oder Triphosphate (Nukleotide) und Derivate davon handeln,
wie z. B. zyklische Formen, wie 3'-5'-zyklisches
Adenosin-Monophosphat (cAMP), oder ihre Desoxy- oder Didesoxy-Formen, oder synthetische
Nukleosid-Analoga, wie 6-Mercaptopurin,
5-Fluoruracil, 5-Iod-2'-desoxyuridin, 6- Thioguanin, Azothymidin
oder Didesoxyinosin und ihre Mono-, Di-, oder Triphosphate (synthetische
Nukleotid-Analoga).
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Saccharid-Einheiten
innerhalb des Spacers können
erfindungsgemäß zum Beispiel
aus linearen oder verzweigten Oligosacchariden aus 1 bis 10 gleichen
oder verschiedenen Monosacchariden bestehen, wie z. B. aus Glucose,
Mannose, Galactose, Ribose, Arabinose, N-Acetylglucosamin oder Fructose, oder
aus 1 bis 5 gleichen oder verschiedenen Disacchariden, wie z. B.
Cellobiose, Lactose, Chitobiose, Lactosamin, die vorzugsweise beta-1,4-glycosidisch
verknüpft
sind, oder aus Kombinationen oder Derivaten der genannten Strukturen.
Außerdem
kann der Spacer aus O-glycosylierten Serin-, Threonin- oder N-glycosylierten
Asparagin- und/oder Glutaminsäure-Untereinheiten
aufgebaut sein oder diese enthalten. Der Spacer kann darüber hinaus aus
linearen oder verzweigten Polyolen mit 3 bis 15 Hydroxylgruppen
aufgebaut sein, die mit jeder der oben genannten Spacer-Komponenten,
wie z. B. Saccharid- oder Polyolstrukturen, verknüpft sein
können.
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Unter 'linearer oder verzweigter
Alkylrest' wird
im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Kohlenwasserstoffrest der
allgemeinen Formel CnH2n+1 verstanden.
Es handelt sich insbesondere um Reste mit 1, 2, 3, 4, 5, ... 14
oder 15 Kohlenstoffatomen. Explizit eingeschlossen sind die Reste
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek. Butyl, tert.
Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl,
Decyl, und mit Methyl-, Ethyl- oder Propylgruppen substituierte
Heptyl-, Octyl-, Nonyl- oder Decyl-Reste, wie z. B. 6,7,8,9,10-Pentamethyldecyl
oder 8-Methyl-9,10-diethyldecyl.
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Nicht
einschränkende
Beispiele für
ein erfindungsgemäßes lineares
oder verzweigtes Alkenyl sind Kohlenwasserstoffreste mit 2, 3, 4,
5, ..., 14 oder 15 Kohlenstoffatomen sowie einer oder ggf. mehreren
cis oder trans konfigurierten C-C-Doppelbindungen. Explizit eingeschlossen
sind Propenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl, 2-Pentenyl, 3-Pentenyl, 1,3-Hexadienyl,
1,5-hexadienyl, Alkenylreste mit konjugierten C-C-Doppelbindungen, wie
z. B. 1,3,5,7,9-Decapentenyl.
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Bei
den oben genannten Alkoxyresten handelt es sich um lineare oder
verzweigte Alkylreste der obigen Definition, die über ein
Sauerstoffatom an die in den obigen Formeln gezeigten C- oder N-Atome gebunden sind.
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Das
oben genannte Amin kann eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe
sein, also -NH2, NHR' oder NR'2, wobei R' ein Alkylrest der
obigen Definition sein kann.
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Bevorzugte
Verbindungen haben die Formel (II)
bei der Z1 ausgewählt ist
aus den folgenden Substituenten
mit n1 = 1–15,
wobei
Z2 ausgewählt
ist aus den folgenden Substituenten
mit n2
= 1–15,
wobei
M
+ ein einwertiges, anorganisches oder organisches
Kation ist,
wobei PG eine Amino-Schutzgruppe ist.
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Gemäß der vorstehenden
Definition kann n2 eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 15 sein,
also 1, 2, 3, 4, ... 14 oder 15. Besonders bevorzugt sind Verbindungen
mit n1 = 5 oder n1 = 10 und/oder n2 = 5 oder n2 = 10,
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Bei
dem Kation handelt es sich insbesondere um Lithium, Kalium, Ammonium,
Rubidium, Cäsium,
vorzugsweise Natrium oder Tetraalkylammonium (insbesondere Tetramethylammonium,
Tetraethylammonium, Tetrapropylammonium, Tetrabutylammonium, Tetrapentylammonium
oder Tetrahexylammonium).
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Bevorzugte
Amino-Schutzgruppen sind beispielsweise (1,1-Dioxobenzo[b]thiophen-2-yl-methyl)oxycarbonyl
(Bsmoc), t-Butyloxycarbonyl
(Boc) oder Benzyloxycarbonyl (CBz) und insbesondere Fluorenylmethoxycarbonyl
(Fmoc).
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
der Erfindung werden Kits, welche Verbindungen der Formel (III)
enthalten, bereitgestellt:
mit n = 1, 2, 3, 4, 6, 7,
8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15.
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Der
Rest R ist vorzugsweise Wasserstoff (-H), Succinimidyl, Sulfo-succinimidyl,
Hydrazyl oder Fmoc-Lysinyl.
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Bei
den Verbindungen der erfindungsgemäßen Kits handelt es sich um
Derivate der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D), die hierin auch
als „2,4-D-Derivate" bezeichnet werden.
Die Substanz 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure sowie
Ester- oder Amid- oder andere Derivate und Salze davon wurden ursprünglich als
Herbizide entwikkelt und genutzt (
US
2,857,261 ). Konjugate, bei denen die 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure kovalent an
nieder- oder hochmolekulare Träger
gebunden vorliegt, werden für
eine Vielzahl von bioanalytischen Zwecken verwendet. Hauptsächlich werden
derartige Derivate in kompetitiven Immunoassays eingesetzt, die
der toxikologischen Analytik des Herbizides im Trinkwasser, in Nahrungsmitteln
oder in Körperflüssigkeiten
dienen sollen (vgl. z. B.: Kroger S, Setford SJ, Turner AP (1998).
Immunosensor for 2,4-dichlorophenoxyacetic
acid in aqueous/organic solvent soil extracts. Anal Chem. 70: 5047–5053; Bier
FF, Kleinjung F, Ehren treich-Forster E, Scheller FW (1999). Changing
functionality of surfaces by directed self-assembly using oligonucleotides-the Oligo-Tag.
Biotechniques. 27: 752–756;
DE 197 45 668 A1 ;
Halamek J, Hepel M, Skladal P (2001). Investigation of highly sensitive
piezoelectric immunosensors for 2,4-dichlorophenoxyacetic acid.
Biosens Bioelectron. 16: 253–260).
In den beschriebenen Tests wird 2,4-D nach gängigen Methoden direkt in situ
an Trägermoleküle gebunden
und in Kompetition mit freier 2,4-D durch spezifische Antikörper (vgl.
Fránek
M, Kolar V, Granatova M, Nevorankova Z (1994). Monoclonal ELISA
for 2,4-Dichlorophenoxyacetic Acid: Characterization of antibodies
and assay optimization. J Agric Food Chem. 42: 1369–1374; Franek
M, Brichta J (2003). Identification of Monoclonal Antibodies against
2,4-D Herbicide by ELISA and DNA Sequencing. J Agric Food Chem.
51: 6091–6097.)
nachgewiesen. Die dazu erforderlichen Antikörper wurden durch Immunisierung
von Versuchstieren mit 2,4-D-Protein- oder 2,4-D-Poly-L-Lysinkonjugaten gewonnen (vgl.
z. B. Franek M (1989).
CS8707109A1 ,
Immunogenes for production of antibodies against polychlorinated
biphenyls and method of their preparation; Schecklies E (1995).
DE 19529250 C1 ,
Herstellung von Hapten-Träger-Konjugaten,
die Polyaminosäuren
als Träger
enthalten.).
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US 2004/0082079 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Siebtestung (High-throughput-Screening) von Substanzbibliotheken
unter Verwendung niedrig affiner Bindungspartner. In anderem Zusammenhang
wurde neben zahllosen Beispielen unterschiedlichster Verbindungsklassen
auch eine von 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure abgeleitete Verbindung
offenbart, die sich strukturell aber von den hierin beschriebenen
2,4-D-Derivaten unterscheidet.
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Die
Verbindungen der erfindungsgemäßen Kits
lassen sich sehr gut an Trägermoleküle, Festphasen und
Substratmoleküle
binden (nachfolgend auch als „Substrate" bezeichnet). Dabei
sind Trägermoleküle und Substratmoleküle lösliche und
Festphasen unlösliche Stoffe,
an die die 2,4-Dichlorphenoxyessigsäurederivate über die
Einheit „RG" gekoppelt werden
können.
Substratmoleküle
sind z. B. Makromoleküle
(makromolekulare Substratmoleküle),
wie biogene Makromoleküle,
wobei Makromoleküle
chemische Verbindungen mit einer molekularen Masse von mindestens
500 g/mol sind. Biogene Makromoleküle sind chemische Verbindungen, deren
Strukturen Verbindungen entsprechen, die aus metabolischen Prozessen
resultieren oder daran beteiligt sind. Biogene Makromoleküle, wie
sie im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung definiert sind,
müssen
jedoch nicht zwangsläufig
das Ergebnis metabolischer Vorgänge
sein, sondern können
anderen Quellen entstammen.
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Die
Begriffe "löslich" und "unlöslich" beziehen sich auf
wässrige
beziehungsweise organische Flüssigkeiten.
Vorzugsweise ist die Verbindung zwischen den Substraten und den
Verbindungen der vorliegenden Erfindung eine kovalente Bindung,
jedoch können
andere Verknüpfungen
ebenso geeignet sein und sind somit ausdrücklich eingeschlossen.
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Im
Sinne der Erfindung bedeutet "in
Wasser stabil",
dass etwa 50% der Menge der entsprechenden Verbindung in flüssigen Medien,
die einen Wasseranteil von mindestens 80% und einen pH-Wert im Bereich von
3 bis 9 besitzen, bei einer Temperatur von 0°C bis zu einigen Minuten, vorzugsweise
5 Minuten, noch reaktiv sind, bzw. dass weniger als 50% der Menge
der entsprechenden Verbindung in flüssigen Medien, die einen Wasseranteil
von mindestens 80% und einen pH-Wert von 7 besitzen, bei 4°C innerhalb
von 1 Stunde zerfällt.
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„In Wasser
löslich" im Sinne der Erfindung
bedeutet, dass 100 μMol
der entsprechenden erfindungsgemäßen 2,4-Dichlorphenoxyacetatderivate
in 1 l eines flüssigen
Mediums mit einem Wasseranteil von mindestens 80 bei 25°C aufgelöst werden
können.
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2,4-Dichlorphenoxyacetat
ist ein Hapten. Dabei bezeichnet der Begriff Hapten ein kleines
organisches Molekül,
das einen spezifischen Bindungspartner für einen Antikörper darstellt,
der wiederum spezifisch ist für dieses
Hapten. Hierbei besteht die Möglichkeit,
dass bei der Bindung eines Antikörpers
an die an ein Substratmolekül
gebundene 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure angrenzende Regionen des
Substratmoleküls
die Bindung stören
könnten.
Andererseits könnte
der Antikörper
aber auch Strukturelemente des bei seiner Entwicklung verwendeten
Hapten-Trägerproteinkonjugates,
insbesondere die Struktur der Verknüpfung zwischen Hapten und Trägermolekül, zusammen
mit dem Hapten erkennen und daher ein solches Trägermolekül für eine hochaffine Bindung benötigen. Verbindungen
der hier beanspruchten Kits enthalten Spacer, um störende Effekte
zu verringern und/oder um Strukturelemente der Hapten-Trägerproteinverknüpfung zu
imitieren.
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Wenn
die 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivate aliphatische Spacer umfassen,
wie z. B. 11-Aminoundecansäure
oder 6-Aminohexansäure,
ist die untere Nachweisgrenze von damit markierten Substraten besser als
die von Substraten, die mit 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivaten markiert
sind, die keinen Spacer enthalten, wenn der Assay mit den erfindungsgemäß verwendeten
Antikörpern
durchgeführt
wird. Die Affinität
der Bindung zwischen der 2,4-Dichlorphenoxygruppe
und dem Antikörper
wird insbesondere gesteigert, wenn lineare Alkyl-Spacer an die Carboxylgruppe
des 2,4-Dichlorphenoxyacetats geknüpft sind. Die erfindungsgemäßen 2,4-Dichlorphenoxyacetatderivate
schließen
vorzugsweise lineare Alkyl-Spacer entsprechend der Formel III ein,
bei denen n eine ganze Zahl im Bereich von 1–15 ist. Der Vorteil von Aminohexansäure (n =
5) oder 11-Aminoundecansäure
(n = 10) umfassenden Spacern in einem Enzym-gekoppelten Immunsorbentassay
ist beispielhaft in 2 gezeigt. In den erfindungsgemäßen 2,4-Dichlorphenoxyacetatderivaten
können
zusätzlich
im Spacer oder den reaktiven Gruppen (RG) Reste gemäß Formel
(I) enthalten sein, die die Löslichkeit
in Wasser steigern. Diese Reste können aus geladenen Einheiten
oder Oligoethylenglycol-Einheiten oder Oligopropylenglycol-Einheiten
bestehen. Löslichkeitsvermittelnde
Saccharid-Reste innerhalb des Spacers sind beispielsweise lineare
oder verzweigte Oligosaccharide, die 1 bis 10 gleiche oder verschiedene
Monosaccharide enthalten, wie z. B. Glucose, Mannose, Galactose,
Ribose, Arabinose, N-Acetylglucosamin oder Fructose, oder die 1
bis 5 gleiche oder verschiedene Disaccharide, wie z. B. Cellobiose,
Lactose, Chitobiose oder Lactosamin, die vorzugsweise beta-1,4-glycosidisch
verknüpft
sind, enthalten, oder die Kombinationen oder Derivate davon enthalten.
Außerdem
kann der Spacer aus O-glycosyliertem Serin, Threonin oder N-glycosyliertem Asparagin-
und/oder Glutaminsäure
aufgebaut sein oder diese enthalten. Der Spacer kann darüber hinaus
lineare oder verzweigte Polyole mit 3 bis 15 Hydroxylgruppen enthalten,
die mit den oben genannten Spacer-Komponenten, wie z. B. Saccharid-
oder Polyolstrukturen, verknüpft
sein können.
Die im Spacer enthaltenen Saccharid-Substrukturen können einerseits
mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure oder
einer Alkylspacer einschließenden
Variante der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, andererseits mit einer
der für
Struktur (I) definierten reaktiven Gruppen (RG) substituiert sein. „Löslichkeitsvermittelnd" im Sinne der Erfindung
bedeutet, dass die entsprechenden 2,4-Dichlorphenoxyacetat- Derivate in flüssigen Medien
mit einem Wasseranteil von mindestens 80% löslich sind.
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Ladungsträger, die
sich in Substituenten des Spacers oder RG der generischen Formel
(I) befinden, können
beispielsweise sein: Carbonsäure-,
Sulfonsäure-
oder Phosphatgruppen als negative Ladungsträger sowie Ammonium- oder Guanidylgruppen
als positive Ladungsträger.
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Oligoethylenglycol-Substrukturen
sind beispielsweise folgende Strukturen: lineare oder verzweigte,
an einem oder mehreren Enden substituierte Ethylenglycol-Homopolymere
oder Propylenglycol-Homopolymere, sowie gemischte Ethylenglycol-/Propylenglycol-Copolymere mit durchschnittlichen
Molekulargewichten zwischen 100 und 5000 g/mol. Explizit eingeschlossen
sind die Strukturelemente 1-Ethoxy-2-ethoxy-ethyl, 1-Ethoxy-2-(2-ethoxyethoxy)ethyl,
1-ethoxy-2-[2-(2-ethoxyethoxy)ethoxy]ethyl und deren Homologe, die
einerseits mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure oder
einer Alkylspacer-enthaltenden Variante der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure, andererseits
mit einer für
Struktur (I) definierten reaktiven Gruppe (RG) substituiert sind.
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Die
Kopplung der Verbindungen der erfindungsgemäßen Kits an Substrate ermöglicht ihre
Verwendung als Markierungssubstanzen. Die Verknüpfung zwischen Substrat und
2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivat wird
erfindungsgemäß durch
die Gruppe RG vermittelt. Einige Gruppen RG können ohne weitere in situ Aktivierung
an Substrate gekoppelt werden, bei anderen ist eine Aktivierung
in situ notwendig. Aminoreaktive 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivate,
wie z. B. Aldehyde, Aziridine oder Epoxide, sowie Aktivester, wie Pentafluorophenyl-,
Succinimidyl- or Sulfosuccinimidylester können ohne weitere Aktivierung
direkt an Aminogruppen gekoppelt werden. Carboxylate müssen in
wässrigen
Lösungen
durch die Zugabe von beispielsweise N-(3-Dimethylaminopropyl)-N'-ethylcarbodiimid-hydrochlorid (EDAC)
aktiviert werden, um an Substrate gekoppelt zu werden. Aldehydreaktive
2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivate
wie Hydrazide werden in situ nicht weiter aktiviert, ebenso wenig
wie Sulfhydryl-reaktive Derivate, wie Maleinimide, Vinylsulfone
oder Pyridylthiole.
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Kits
der Erfindung umfassen ferner monoklonale Antikörper (mAKs), vorzugsweise spezifische
mAKs, die an die erfindungsgemäßen 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivate
binden. Betroffene Antikörper
sind insbesondere die monoklonalen Antikörper, die von Hybridom-Klonen
wie z. B. E2/G2, E2/B5, E4/C2, G5/E10, F6/C10, B5/C3, oder B7 abgeleitet
sind, die nach dem im Detail in der Literatur beschriebenen Verfahren
erhältlich
sind (siehe: Fránek
M (1989)
CS 707109 A1 .
Immunogenes for production of antibodies against polychlorinated
biphenyls and method of their preparation; Fránek M, Kolar V, Granatova
M, Nevorankova Z (1994). Monoclonal ELISA for 2,4-Dichlorophenoxyacetic
Acid: Characterization of Antibodies and Assay Optimization. J Agric
Food Chem. 42: 1369–1374.).
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Die
hier beschriebenen Aminoalkyl-Derivate der 2,4-D nutzen den so genannten
Brückenbindungseffekt,
den alle bei dieser Erfindung verwendeten 2,4-D-spezifischen Antikörper zeigen
(siehe Tabelle 4; z. B. Eremin SA, Lunskaya IM, Egorov AM (1993).
The influence structure of labelled antigen an sensitivity and specificity
for polarisation fluoroimmunoassay of 2,4- dichlorophenoxyacetic acid (2,4-D).
Russian Journal of Bioorganic Chemistry 19: 836–843).
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Die
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung neben den durch die
oben genannten Hybridome produzierten Antikörper geeigneten mAKs schließen folglich
2,4-D-spezifische monoklonale Antikörper ein, die ebenfalls den
oben erwähnten
so genannten Brückenbindungseffekt
ausüben.
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Die
2,4-D-Derivate der vorliegenden Erfindung sind äußerst geeignete Markierungsmoleküle, da bei Verwendung
2,4-D-spezifischer
Antikörper
aufgrund des Vorliegens der "Spacer"-Einheit eine niedrigere Nachweisgrenze
beobachtet wird als bei Verbindungen, bei denen der "Spacer" fehlt und die somit
den oben erwähnten
so genannten Brückenbindungseffekt
nicht gestatten. Wenn 2,4-D zum Beispiel mit einem aliphatischen
Linker zwischen der 2,4-D-Einheit und RG ausgestattet ist, wie 11-Aminoundecansäure oder
6-Aminohexansäure,
ist die Nachweisgrenze von damit markierten Biomolekülen niedriger
als im Vergleich zu Biomolekülen,
die mit 2,4-D markiert sind, die keinen Linker zwischen der 2,4-D-Einheit
und RG besitzen, wenn der Assay mit den in dieser Erfindung verwendeten
Antikörpern
durchgeführt
wird.
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Die
hierin beschriebenen Kits umfassen die erfindungsgemäßen Markierungsverbindungen,
die geeignet sind, um im Rahmen eines Markierungsverfahrens an Substrate
geknüpft
zu werden, das in markierten Substraten resultiert. Markierte Substrate
können
mit erfindungsgemäßen Antikörpern im
Rahmen von Nachweisassays detektiert werden. Abhängig vom Substrat und der "RG" Einheit, können die
Markierungsverfahren in unterschiedlichen Puffern und/oder Lösungen unter
Verwendung verschiedener Reagenzien durchgeführt werden. Ferner können die
Nachweisassays in einer Vielzahl verschiedener Puffer und/oder Lösungen durchgeführt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfassen die Kits Puffer, Lösungen, Mittel und Reagenzien, die
zur Durchführung
von Markierungsverfahren und Nachweisassays geeignet sind.
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Die
folgenden beispielhaften Ausführungsformen
des Kits sollen die Erfindung nicht beschränken. Ferner können die
genannten Kits oder Bestandteile derselben in unterschiedlicher
Weise kombiniert oder zusammengestellt sein.
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Zur
Markierung von Proteinen, Glycoproteinen, Peptiden, Nucleosiden,
Nucleotiden, Lipiden oder Sacchariden kann das Kit erfindungsgemäße 2,4-D-Derivate,
wasserfreies organisches Lösungsmittel,
wie z. B. Dimethylsulfoxid oder N,N-Dimethylformamid (DMF), Natrium-m-Periodat,
Glycin, Hydrazinhydrat, Natriumacetat, Natriumtetraborat, Bicarbonat
oder Dulbecco's
Phosphat-gepufferte Salzlösung
zur Markierung von Substraten, Kontrollsubstanzen, wie z. B. glycosylierte
und nicht-glycosylierte Proteine, sowie semi-permeable Dialyse-Membranen
und Gelfiltrationssäulen,
wie z. B. Sephadex G-25, zur Reinigung der markierten Konjugate,
sowie 2,4-D-markierten Standard, wie z. B. Albumin oder Immunglobulin,
und Konservierungsstoffe, wie z. B. Natriumazid oder Thimerosal,
umfassen.
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Zur
Markierung von DNA- oder PCR-Fragmenten oder zur Erzeugung von DNA-Hybridisierungssonden
kann das Kit eine geeignete DNA-Polymerase,
wie z. B. Taq DNA Polymerase, Didesoxy- oder Desoxy nukleotide, wie
z. B. 2'-Desoxyadenosin-5'-triphosphat (dATP),
2'-Desoxycytidin-5'-triphosphat (dCTP), 2'-Desoxyguanosin-5'-triphosphat (dGTP), 2'-Desoxythymidin-5'-triphosphat (dTTP),
2'-Desoxyuridin-5'-triphosphat (dUTP)
und markierte Didesoxy- oder Desoxynukleotide, wie z. B. 2,4-D-11-dUTP,
Puffer mit oder ohne Magnesiumchlorid (MgCl2),
wie z. B. Kaliumchlorid und Tris enthaltende Puffer, MgCl2-Stammlösung, Kontroll-Oligonukleotide
spezifisch für
eine Kontroll-Matrize, Kontroll-Matrizen-DNA, 2,4-D-markierte Kontroll-DNA
und steriles Wasser umfassen. Zusätzlich können mit 2,4-D markierte DNA
Molekulargewichtsmarker eingeschlossen sein.
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Zur
Markierung von RNA-Fragmenten oder zur Erzeugung von RNA-Hybridisierungssonden
kann das Kit einen geeigneten Transkriptionsvektor, der eine Polylinkerstelle
und Promotoren geeigneter RNA-Polymerasen enthält, wie z. B. von SP6 und T7,
eine geeignete RNA-Polymerase, wie z. B. SP6 oder T7, 2,4-D-markierte
Kontroll-RNA, unmarkierte
Kontroll-RNA, Kontroll-DNA, Nukleotide, wie z. B. Adenosin-5'-triphosphat (ATP),
Cytidin-5'-triphosphat
(CTP), Guanosin-5'-triphosphat
(GTP), Thymidin-5'-triphosphat
(TTP), Uridin-5'-triphosphat
(UTP) und markierte Nukleotide, wie z. B. 2,4-D-11-UTP, eine RNase-freie
DNase, einen RNase-Inhibitor und optional 2,4-D-markierte RNA Molekulargewichtsmarker
umfassen.
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Zur
Unterscheidung von Kohlenhydrateinheiten, wie z. B. Glycanen (Polysacchariden),
die an Glycoproteine oder Glycokonjugate geknüpft sind, kann das Kit 2,4-D-markierte
Lectine, wie z. B. Weizenkeimagglutinin, Erdnußagglutinin oder Sambucus nigra
Agglutinin, Kontroll-Glycokonjugate, wie z. B. das Protein Transferrin,
welche Polysaccharide tragen, die an die eingeschlossenen 2,4-D- markierten Lectine
binden, und nicht-glykosylierte Kontroll-Proteine umfassen.
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Zur
Markierung von biologischen oder artifiziellen Membranen, wie z.
B. Phospholipid-Doppelschichten (z. B. Plasmamembranen und intrazelluläre Membranen
lebender Zellen oder kleine unilamellare Vesikel und Liposomen),
kann das Kit 2,4-D-markierte Lipide, wie z. B. Phospholipide (einschließlich Phospholipid-Analoga
wie Phosphatidylinositol), Sphingolipide (einschließlich Ganglioside
und Ceramide), Fettsäuren, Triglyceride
oder Steroide, stabilisierende Additive, wie z. B. Rinderserumalbumin,
organische Lösungsmittel, wie
z. B. Ethanol oder Chloroform, Hanks' gepufferte Salzlösung, Phosphat-gepufferte Salzlösung, Tris, 4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinethansulfonsäure (HEPES),
Glutaraldehyd, Paraformaldehyd, steriles deionisiertes Wasser und
Konservierungsstoffe, wie z. B. Natriumazid oder Thimerosal, umfassen.
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Zum
Nachweis markierter Konjugate kann das Kit 2,4-D-markierte Protein-Molekulargewichtsmarker, hierin
genannte anti-2,4-D-Antikörper oder
Antigen-bindende Fragmente davon, Nitrocellulose oder Polyvinylidenfluorid
(PVDF)Membranen, Absättigungs-Reagenzien, wie z.
B. Casein, synthetische Detergenzien oder Magermilchpulver, 2,4-D-markierten
Standard, wie z. B. Albumin oder Immunglobulin, Konservierungsstoffe, wie
z. B. Natriumazid oder Thimerosal, umfassen. Die anti-2,4-D-Antikörper können unmarkiert
oder für
den Chemilumineszenz-Nachweis, den colorimetrischen Nachweis oder
den Fluoreszenz-Nachweis des Substrat-gebundenen 2,4-D mit Farbstoffen
wie Fluorescein, Rhodamin oder AlexaFluor680 oder mit Enzymen wie Meerrettichperoxidase,
alkalische Phosphatase oder beta-Galactosidase
markiert sein. Im Fall, dass unmarkierte anti-2,4-D-Antikörper bereitgestellt
werden, können
wie oben beschrieben markierte sekundäre anti-Maus-Antikörper eingeschlossen
sein. Chromogene Substrate, wie z. B. ABTS (2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonsäure), TMB
(3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin)
oder NBT/BCIP (3,3'-(3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylen)-bis-[2-(4-nitrophenyl)-5-phenyl-2H-tetrazoliumblau-chlorid]
(4-Nitroblau Tetrazoliumchlorid) und 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat) können im
Kit eingeschlossen sein.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
die Verwendung der Kits zum Nachweis von Substratmolekülen (siehe oben).
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung der erfindungsgemäßen Kits
zum Nachweis von Aminosäuren,
verzweigten oder unverzweigten Oligopeptiden, Polypeptiden, Proteinen,
Nukleinbasen, Oligonukleosiden, Polynukleosiden, Nukleotiden, Oligonukleotiden,
Polynukleotiden, Nukleinsäuren,
Monosacchariden, Oligosacchariden, Polysacchariden, Glykoproteinen
oder Lipiden. Vorzugsweise betrifft die Erfindung den Nachweis von
Aminosäuren,
Polypeptiden mit 2 bis 25 Aminosäuren,
Proteinen mit einer Masse von mehr als 5 kDa, Nukleinbasen, Nukleotiden
oder Nukleotiden, sowie Derivaten davon, wie z. B. ihren Mono-,
Di-, oder Triphosphaten oder zyklischen Formen, Polynukleotiden
mit 2–75
Nukleotiden, Sacchariden oder Polysacchariden aus 2 bis 25 Monosacchariden.
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Saccharide
mit 1 bis 25 Monosaccharideinheiten können folgende Aldosen und Ketosen
enthalten: D-Erythrose, D-Threose, D-Ribose, L-Arabinose, D-Xylose,
D-Lyxose, D-Allose, D-Altrose, D-Glucose, D-Mannose, D-Gulose, D-Idose,
D-Galactose, D-Talose und D-Tetrulose,
D-Ribulose, D-Xylulose, D-Psicose, D-Fructose, D- Sorbose, D-Tagatose sowie außerdem D-Glucosamin,
N-Acetyl-D-Glucosamin
(GlcNAc), D-Galactosamin, N-Acetyl-D-Galactosamin (GalNAc), D-Mannosamin,
N-Acetyl-D-Mannosamin (ManNAc), L-Daunosamin, N-Acetyl-Daunosamin, L-Fucose,
L-Rhamnose, D-Quinovose,
D-Olivose, D-Digitoxose, D-Cymarose, D-Glucuronsäure, D-Mannuronsäure, D-Galacturonsäure, L-Iduronsäure, 2-Desoxy-D-Ribose, N-Acetyl-Muraminsäure (MurAc),
5-N-Acetyl-Neuraminsäure
(Neu5Ac) und 3-Desoxy-D-manno-oct-2-ulopyranosonsäure (Kdo).
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Nukleinbasen
können
Purin- oder Pyrimidinbasen, wie z. B. Cytosin, Uracil, Thymin, Adenin,
Guanin, Xanthin oder Hypoxanthin und Derivate davon sein.
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Bei
den Nukleosiden kann es sich um Cytidin, Uridin, Thymidin, Adenosin
oder Guanosin in ihren syn- oder anti-Konfigurationen, sowie um
ihre Mono-, Di-, oder Triphosphate (Nukleotide) und Derivate davon
handeln, wie z. B. zyklische Formen, wie 3'-5'-zyklisches Adenosin-Monophosphat
(cAMP), oder ihre Desoxy- oder Didesoxy-Formen, oder synthetische
Nukleosid-Analoga, wie 6-Mercaptopurin,
5-Fluoruracil, 5-Iod-2'-desoxyuridin,
6-Thioguanin, Azothymidin
oder Didesoxyinosin und ihre Mono-, Di-, und Triphosphate (synthetische Nukleotid-Analoga).
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Lipide
können
entweder zyklisch, azyklisch oder polyzyklisch sein und aus entweder
gesättigten
oder ungesättigten
Fettsäuren
wie z. B. Buttersäure,
Dodecansäure,
oder Alpha-Linolensäure,
aufgebaut sein oder Triglyzeride, Wachse, oder membranbildende Lipide,
wie z. B. Phospholipide, Glycerophospholipide, Glycolipide oder
Sphingolipide (z. B. Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin,
Phosphatidylserin, Phosphatidylinositol, Diphosphatidylglycerin,
Dioleoylphosphatidylethanolamin, Sphin gomyeline, Cerebroside, Ganglioside,
Ceramide oder Sulfatide) oder Terpenoide, wie z. B. Steroide, Retinoide
oder Carotinoide (z. B. Cholesterol, Phytosterol, Ergosterol, Vitamin
D, Digitalis, Strophantin, Testosteron oder Progesteron) sein.
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Der
Begriff „Assay" bezeichnet im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung ein qualitatives oder quantitatives
Nachweis-, Mess- oder Untersuchungsverfahren zum Nachweis oder zur
Messung von Substratmolekülen
(Analyten). Insbesondere sind immunologische Assays, festphasengestützte diagnostische Anwendungen,
enzymgekoppelte Immunosorbent Assays, Hybridisierungsassays, Polymerasekettenreaktionen
und biologische Markierungs- und Aufnahmeexperimente eingeschlossen.
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Der
Begriff „immunologischer
Assay" bezeichnet
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung einen Assay, bei
dem Antikörper
als Liganden zur Bindung eines Analyten eingesetzt werden. Diese
immunologischen Assays schließen
insbesondere enzymgekoppelte Immunosorbent Assays und Hybridisierungsassays
ein, ohne auf diese beschränkt
zu sein. Der Begriff „Hybridisierungsassay" schließt Assays
ein, bei denen mit erfindungsgemäßen 2,4-D-Derivaten markierte
Sonden in biologischen Standard-Assays verwendet werden, wie z.
B. Polymerasekettenreaktionen, Genexpressionsanalysen und Blot-Analysen.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „festphasengestützte diagnostische
Anwendung" ein diagnostisches
Verfahren, bei dem auf einer festen Phase für einen Analyten spezifische
Fängermoleküle immobilisiert
sind. Der Analyt kann dadurch selektiv aus flüssigen Medien heraus gebunden
werden, und ungebundene Komponenten können von der festen Phase durch
Waschen entfernt werden. Der Analyt kann anschließend unter
Verwendung von markierten Sonden nachgewiesen werden.
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Analyte
sind in diesem Zusammenhang die bei der Analyse zu bestimmenden
Komponenten. Analyte können
dabei Moleküle
sein, wie z. B. in dieser Erfindung definierte Substrat- oder Trägermoleküle, aber
auch Aminosäuren,
verzweigte oder unverzweigte Oligopeptide, Polypeptide, Proteine,
Nukleinbasen, Oligonukleoside, Polynukleoside, Nukleotide, Oligonukleotide,
Polynukleotide, Nukleinsäuren,
Monosaccharide, Oligosaccharide, Polysaccharide oder Lipide. Vorzugsweise
umfassen die Oligo- und Polypeptide 2 bis 25 Aminosäuren, die
Polynukleotide 2 bis 75 Nukleotide und die Polysaccharide 2 bis
25 Monosaccharide. Darüber
hinaus können
die Analyten mit zusätzlichen
Markermolekülen,
wie z. B. Biotin, Enzymen oder Farbstoffen ausgestattet sein, die
den Nachweis des Analyten über
Chemolumineszenz-, Kolorimetrie- oder Floureszenz-Standardverfahren
ermöglichen.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „biologisches
Markierungsexperiment" ein
Experiment, bei dem ein Substrat, das mit den 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivaten
der vorliegenden Erfindung markiert ist, zur Markierung von biologischen
Proben verwendet wird. Solche biologische Proben können beispielsweise
Mikroorganismen, Gewebe, Körperflüssigkeiten,
lebende Zellen, Plasmamembranen und intrazelluläre Membranen, künstliche
Membranen und Liposomen, Zellkerne, Organellen und subzelluläre Strukturen,
Rezeptoren und extrazelluläre
Matrix-Komponenten
einschließen,
sind darauf aber nicht beschränkt.
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Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „biologisches
Aufnahmeexperiment" ein
Experiment, bei dem einem Versuchstier in vivo ein Substrat, das
mit den 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivaten
der vorliegenden Erfindung markiert ist, entweder peripher (beispielsweise
durch Verfüttern) oder
systemisch (z. B. durch Injektion) verabreicht wird. Der Verbleib
des Trägermoleküls in unterschiedlichen Zellen
oder Geweben wird nach Tötung
des Tieres mit Hilfe der spezifischen 2,4-D-Antikörper der
vorliegenden Erfindung bestimmt. Alternativ werden ein Gewebeexplantat
oder kultivierte Zellen mit einem Substrat inkubiert, das mit 2,4-D-Derivaten
markiert ist, wobei man den Verbleib des Substrats in unterschiedlichen
Zelltypen oder subzellulären
Kompartimenten mit hierin genannten spezifischen 2,4-D-Antikörpern bestimmt.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung der hierin genannten 2,4-D-spezifischen
monoklonalen Antikörper,
die geeignet sind, Substratmoleküle
nachzuweisen, indem sie an die Markierungsverbindungen der Erfindung,
die an die Substratmoleküle
gekoppelt sind, binden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen und Figuren beschrieben,
wobei es sich um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung handelt, die die Erfindung jedoch nicht einschränken.
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Beschreibung der Figuren:
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1:
Reaktionsschema.
Überblick über die
in den Beispielen beschriebene Synthese einiger erfindungsgemäßer 2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivate.
-
2:
2,4-Dichlorphenoxyacetat-Derivate in der Peptidsynthese und ihr
Nachweis im Immunoverfahren (ELISA).
Ein 15mer Epitop aus Ovalbumin(NH2-(I)-GSIGAASMEFCFDCF-COOH, oder NH2-GSIGAAS-(II)-MEFCFDCF-COOH,
oder NH2-GSIGAASMEFCFDCF-(III)-COOH)
wurde im SPOT-Maßstab
auf einer Zellulosemembran synthetisiert. Epsilon-amino 2,4-D-markierte
Lysine (Verbindungen (2c), (4b), (4d)) mit unterschiedlichen Abstandhaltern
(–, C6
und C11) wurden amino- (I) oder carboxyterminal (III) aufgebracht
oder innerhalb der 15mer Sequenz (II) eingefügt. Terminal mit epsilon-amino
2,4-D-markierten Lysinen markierte Peptide wurden am jeweils gegenüber liegenden
Ende mit Biocytin versehen. Innerhalb des Sequenzmotivs mit epsilon-2,4-D-markierten
Lysinen markierte Peptide wurden am Carboxyterminus mit Biocytin
ausgestattet (für
Details siehe Beispiel 10). Nach Abspaltung der Seitenkettenschutzgruppen
wurden die Peptide von der Zellulosemembran abgelöst, gefriergetrocknet
und in physiologischer Salzlösung
aufgenommen. Seriell verdünnte markierte
Peptide wurden auf mit monoklonalem anti-2,4-D-Antikörper (Klon
E2/G2) beschichteten und mit 1% (w/v) Casein in Phosphatgepufferter
Salzlösung
(Casein-PBS) abgesättigten
Mikrotitrationsplatten gebunden. Der Nachweis der gebundenen Peptide
erfolgte mit Meerrettichperoxidasegekoppeltem Streptavidin gefolgt von
3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin/Wasserstoffperoxid.
Nach Anpassung einer 4-Parameterkurve an die Messwerte wurde als
Maß für das Bindungsverhalten
der jeweiligen Peptide die maximale optische Dichte (OD) bei 450
nm (gefüllte
Balken) und der EC50-Wert der Verdünnungsreihe
(offene Balken) bestimmt. * = signifikant höhere optische Dichte als nach
Markierung an Position I, II, III- und. IIIC6 (P < 0,05; One-way ANOVA,
Bonferroni Post hoc test).
-
3:
Reversible Markierung von Peptiden mit 2-(2-(2,4-dichlorphenoxy)-1-hydroxyethyliden)-5,5-dimethylcyclohexan-1,3-dion
(2,4-D-Dimedon).
Ein 15mer Epitop aus Ovalbumin (NH2-GSIGAASMEFCFDCF-COOH) wurde im SPOT-Maßstab auf
einer Zellulosemembran synthetisiert und nachfolgend aminoterminal
mit 2,4-D-Dimedon
(1c) markiert. Nach Abspaltung der Seitenkettenschutzgruppen wurde
die Membran mit 1% (w/v) Casein in Phosphat-gepufferter Salzlösung (Casein-PBS)
abgesättigt.
Der Nachweis der 2,4-D-Markierung erfolgte mit biotinyliertem anti-2,4-D
Antikörper
(Klon E4/C2) und AlexaFluor680 markiertem Streptavidin, und die
Fluoreszenzsignale wurden quantifiziert (Inset a). Zur Visualisierung
der Abspaltbarkeit wurde das Konjugat mit 5% (v/v) Hydrazinhydrat
in D-PBS versetzt und die verbleibende Fluoreszenz bestimmt (Inset
b). Die Integrität
des Peptides nach Abspaltung der Markierung wurde nach aminoterminaler
Acetylierung des Peptides, Absättigung
in Casein-PBS, Reaktion mit einem monoklonalen anti-Ovalbumin Antikörper gefolgt
von AlexaFluor680 markiertem Zweitantikörper und Quantifizierung der
Fluoreszenzsignale bestätigt
(Inset c).
-
Beispiele
-
Die
Beispiele 1 bis 7 erläutern
die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen, die Beispiele
8 bis 11 ihre Anwendung als Markierung sowie den Nachweis markierter
Moleküle
durch monoklonale 2,4-D-spezifische Antikörper. 1 gibt einen Überblick über die
in den Beispielen 1 bis 7 beschriebenen Synthesen.
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift 1 zur Synthese
von Alkylaminosäurederivaten
von (1b)
-
Die
entsprechende Alkylaminosäure
wurde bei 37°C
in einer äquimolaren
Menge Tetrabutylammoniumhydroxidlösung (25% (w/v) in Wasser)
gelöst.
Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt und der ölige Rückstand über Phosphorpentoxid
(P2O5) getrocknet.
50 mMol der erhaltenen Alkylaminosäuresalze wurden mit 50 mMol
der Verbindung (1b) in 200 ml absolutem Dioxan gelöst, 70 mMol
Triethylamin wurden zugesetzt und der Ansatz wurde anschließend über Nacht
bei RT gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand in 40 ml ammoniakalischem
Wasser gerührt
(resultierender pH: 10). 250 ml 10% (w/v) Zitronensäure wurden
hinzugefügt
(resultierender pH: 5). Der entstandene weiße Niederschlag wurde abfiltriert und
mit 50 ml 10% (w/v) Zitronensäure
und 40 ml Wasser gewaschen. Das Rohprodukt wurde in Dioxan gelöst und mit
einem Überschuss
an Kationenaustauscherharz (Amberlite IR-120) unter vorsichtigem
Schwenken 30 Minuten bei RT entsalzt. Das Harz wurde entfernt und
das Lösemittel
im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde am Ölpumpenvakuum
getrocknet.
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift 2 zur Synthese
von Succinimidylestern der Derivate (2a) und (2b)
-
1
mMol des entsprechenden Carbonsäurederivates
der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure wurde
in 20 ml absolutem Dioxan gelöst.
1,1 mMol Pyridin wurden zugesetzt. Die Reaktion wurde durch Zusatz
von 2 mMol Di-(N-succinimidyl)-carbonat initiiert. Der Ansatz wurde
48 Stunden bei RT gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt. Der Rückstand
wurde in 20 ml eiskaltem Wasser suspendiert und nachfolgend 60 Minuten bei
RT gerührt.
Der weiße
Feststoff wurde durch Filtration isoliert, mit wenig eiskaltem Wasser
gewaschen, am Ölpumpenvakuum
getrocknet und trocken gelagert.
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift 3 zur Synthese
von Sulfosuccinimidylestern der Verbindungen (2a) und (2b)
-
1
mMol des entsprechenden Carbonsäurederivates
der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure wurde
in 3 ml absolutem N,N-Dimethylformamid
(DMF) gelöst.
Eine äquimolare
Menge N-Hydroxysulfosuccinimid-Natriumsalz
und 1,15 mMol Dicyclohexylcarbodiimid wurden hinzugefügt. Der
Ansatz wurde über
Nacht bei RT gerührt.
Der Reaktionsumsatz wurde dünnschichtchromatographisch überprüft (Kieselgel60;
Laufmittel Essigsäureethylester; > 95%). Nachdem 30 Minuten
auf Eis weitergerührt
wurde, wurde der Niederschlag durch Filtration entfernt. Das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt und der Rückstand in 25 ml eiskaltem
Ethanol für 40
Minuten bei RT gerührt.
Der weiße
Feststoff wurde isoliert, mit Ethanol gewaschen und am Ölpumpenvakuum über Phosphorpentoxid
getrocknet.
-
Allgemeine Arbeitsvorschrift 4 zur Synthese
von N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysin-Derivaten der
Verbindungen (1b), (3a) und (3c)
-
0,3
mMol des entsprechenden aktivierten Carbonsäurederivates der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure wurden äquimolar
mit N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysin
in 6 ml absolutem N,N-Dimethylformamid
(DMF) gelöst.
0,36 mMol Triethylamin wurden hinzugefügt. Der Ansatz wurde über Nacht
bei RT gerührt. Der
Reaktionsumsatz wurde dünnschichtchromatographisch überprüft (Laufmittel:
Cyclohexan:Aceton (1:1), 1% Trifluoressigsäure). Die Rohprodukte wurden
isoliert und anschließend
säulenchromatographisch
(Kieselgel 60; Laufmittel: Cyclohexan:Aceton (1:1), 1% Trifluoressigsäure) gereinigt.
Produkt enthaldende Fraktionen wurden isoliert und das Lösungsmittel
in vacuo entfernt. Das Produkt wurde trocken bei 4°C gelagert.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-N-hydroxysuccinimidylester
(1b)
-
0,08
Mol 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
(17,6 g) und 0,08 Mol N-Hydroxysuccinimid
(9,2 g) wurden in 180 ml absolutem Dioxan gelöst. Eine äquimolare Menge an N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(0,08 Mol; 16,5 g) wurde hinzugefügt. Der Ansatz wurde über Nacht
bei RT gerührt.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und nach Waschen mit wenig absolutem
Dioxan verworfen. Filtrat und Waschlösung wurden vereinigt und eingeengt
und der Rückstand
wurde mit 60 ml Methanol:Ethanol (1:1) und anschließend mit
Diethylether gewaschen. Der weiße
Niederschlag wurde am Ölpum penvakuum über Phosphorpentoxid
getrocknet. Die Ausbeute betrug 73% (Rf (Kieselgel/Ethylacetat)
= 0.86).
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 2.86
(s, 4H), 5.02 (s, 2H), 6.91 (d, 1H), 7.22 (dd, 1H), 7.40 (d, 1H)
13C-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 25.6, 64.5,
115.5, 124.6, 127.8, 128.1, 130.5, 151.8, 164.0, 168.5
-
Beispiel 2
-
Herstellung von 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexansäure (2a)
-
0,05
Mol (18,67 g) 6-Aminohexansäure-tetrabutylammoniumsalz
wurden mit 0,05 Mol (15,05 g) (1b) in 200 ml absolutem Dioxan und
0,07 Mol (10 ml) Triethylamin nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift
1 umgesetzt. Die Rohausbeute betrug 90%. Das Rohprodukt wurde aus
Toluol rekristallisiert (Reinheit (RP-HPLC, Jupiter C18) > 98%).
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1.41 (m,
2H), 1.60 (m, 2H), 1.68 (m, 2H), 2.36 (t, 2H), 3.38 (q, 2H), 4.52
(s, 2H), 6.84 (d, 1H), 7.23 (dd, 1H), 7.41 (d, 1H)
13C-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 24.2, 26.2,
29.1, 33.7, 38.9, 68.3, 114.7, 123.7, 127.5, 128.1, 130.2, 151.6, 167.3,
178.4
MS-ESI m/z: 332,045 [M] (berechnet für C14Cl2H17NO4 =
333,053 g/mol)
-
Herstellung von 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäure (2b)
-
0,05
Mol (22,17 g) 11-Aminoundecansäure-tetrabutylammoniumsalz
wurden mit 0,05 Mol der Verbindung (1b) (6,34 g) in 200 ml absolutem
Dioxan und 0,07 Mol (10 ml) Triethylamin nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift
1 umgesetzt. Die Rohausbeute betrug 81%. Das Rohprodukt wurde in
Toluol:Aceton (1:1) gelöst,
und säulenchromatographisch
(Kieselgel 60) gereinigt (Reinheit (RP-HPLC, Jupiter C18) > 98%).
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 1.31 (m, 12H), 1.56 (m, 2H),
1.63 (m, 2H), 2.34 (t, 2H), 3.36 (q, 2H), 4.52 (s, 2H), 6.84 (d,
1H), 7.22 (dd, 1H), 7.41 (d, 1H)
13C-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 24.7, 26.7, 29.0, 29.1, 29.2,
29.3, 33.9, 39.1, 68.3, 114.7, 123.7, 127.4, 128.0, 130.2, 151.6,
167.2, 178.8
MS-ESI m/z: 403,129 [M] (berechnet für C19Cl2H27NO4 = 403,132 g/mol)
-
Beispiel 3
-
Herstellung von 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexansäure-N-hydroxysuccinimidylester
(3a)
-
1
mMol (0,33 g) 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetyl)aminohexansäure wurde
mit 2 mMol Di-(N-succinimidyl)-carbonat (0,51 g) in 20 ml absolutem
Dioxan und 1,1 mMol (82 μl)
Pyridin nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 2 umgesetzt. Die
Ausbeute betrug 90%.
1H-NMR (300 MHz,
CDCl3) δ 1.48
(m, 2H), 1.62 (m, 2H), 1.79 (m, 2H), 2.62 (t, 2H), 2.81 (s, 4H),
3.39 (q, 2H), 4.51 (s, 2H), 6.85 (d, 1H), 7.24 (dd, 1H), 7.41 (d,
1H)
13C-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 24.2, 25.6,
25.9, 28.9, 30.8, 38.8, 68.3, 114.7, 123.8, 127.4, 128.0, 130.2,
151.7, 167.1, 168.4, 169.1
MS-ESI m/z: 430,063 [M] (berechnet
für C18C12H20N2O6 = 430,070 g/mol)
-
Herstellung von 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäure-N-hydroxysuccinimidylester
(3c)
-
1
mMol (0,40 g) 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäure wurde
mit 2 mMol Di-(N-succinimidyl)-carbonat (0,51 g) in 20 ml absolutem
Dioxan und 1,1 mMol (82 μl)
Pyridin nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 2 umgesetzt. Die
Ausbeute betrug 90%.
1H-NMR (300 MHz,
CDCl3) δ 1.29
(m, 10H), 1.40 (m, 2H), 1.56 (m, 2H), 1.74 (m, 2H), 2.60 (t, 2H),
2.83 (s, 4H), 3.36 (q, 2H), 4.51 (s, 2H), 6.84 (d, 1H), 7.22 (dd,
1H), 7.41 (d, 1H)
13C-NMR (300 MHz,
CDCl3) δ 24.5,
25.6, 26.8, 28.7, 29.0, 29.1, 29.2, 29.3, 29.4, 30.9, 39.1, 68.3,
114.6, 123.7, 127.4, 128.0, 130.2, 151.6, 167.0, 168.6, 169.1
MS-ESI
m/z: 500,142 [M] (berechnet für
C23Cl2H30N2O6 = 500,148 g/mol)
-
Beispiel 4
-
Herstellung von 2-(2,4-Dichlorphenoxy)essigsäurehydrazid
(1a)
-
50
mMol (11 g) 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure wurden in 25fachem molarem Überschuss
an Thionylchlorid (90 ml) unter zweistündigem Refluxieren zum Säurechlorid
umgesetzt. Das überschüssige Thionylchlorid
wurde abdestilliert. Das 2,4-Dichlorphenoxyacetylchlorid
wurde in 50 ml absolutem Dioxan aufgenommen und äquimolar mit Hydrazin-Monohydrat über Nacht
bei RT umgesetzt. Das Lösungsmittel
wurde eingeengt. Die Ausbeute betrug > 90%.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO/CDCl3 (1:1)) δ 4.60 (d,
2H), 7.01 (d, 1H), 7.23 (dd, 1H), 7.39 (d, 1H)
13C-NMR
(300 MHz, DMSO/CDCl3 (1:1)) δ 66.2, 113.8,
121.9, 124.7, 126.3, 128.1, 151.0, 165.0
MS-ESI m/z: 234,005
[M] (berechnet für
C8Cl2H8N2O2 = 233,996 g/mol)
-
Herstellung von 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexansäurehydrazid
(4a)
-
0,5
mMol (215 mg) der Verbindung (3a) wurden in 10 ml absolutem Dioxan
gelöst.
Diese Lösung
wurde langsam unter Rühren
zu einer Hydrazin-Monohydratlösung
(5 mMol in 60 ml Dioxan) getropft. Der Ansatz wurde über Nacht
bei RT weiter gerührt.
Der gebildete Niederschlag wurde durch Filtration entfernt. Das
Filtrat wurde eingeengt und der Rückstand wurde 10 Minuten in
30 ml kaltem Wasser gerührt.
Der weiße
Niederschlag wurde isoliert und am Ölpumpenvakuum über Phosphorpentoxid
getrocknet. Die Ausbeute betrug 66%.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 1.36 (m, 2H), 1.57 (m, 2H),
1.67 (m, 2H), 2.24, 2.55 (t, 2H), 3.35 (m, 2H), 4.51 (d, 2H), 6.86
(m, 1H), 7.21 (m, 1H), 7.38, 7.41 (d, 1H)
13C-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 24.7, 24.9, 26.0, 26.2, 29.0,
29.1, 33.9, 38.8, 67.1, 68.3, 114.7, 114.9, 123.7, 127.4, 128.1,
130.1, 130.2, 151.6, 167.5, 173.3
MS-ESI m/z: 347,079 [M] (berechnet
für C19Cl2H19N3O3 = 347,080 g/mol)
-
Herstellung von 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäurehydrazid
(4c)
-
0,5
mMol (250 mg) der Verbindung (3c) wurden in 10 ml absolutem Dioxan
gelöst.
Diese Lösung
wurde langsam unter Rühren
zu einer Hydrazin-Monohydratlösung
(5 mMol in 60 ml Dioxan) getropft. Der Ansatz wurde über Nacht
bei RT weiter gerührt.
Das präzipitierte
weiße
Produkt wurde durch Filtration isoliert, mit Wasser gewaschen und
am Ölpumpenvakuum über Phosphorpentoxid
getrocknet. Die Ausbeute betrug 90%.
1H-NMR
(300 MHz, DMSO) δ 1.24
(m, 12H), 1.43 (m, 2H), 1.49 (m, 2H), 2.01, 2,20 (t, 2H), 3.13 (q,
2H), 4.61 (s, 2H), 7.06 (d, 1H), 7.37 (dd, 1H), 7.60 (d, 1H).
13C-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 24.4, 25.1,
26.2, 28.4, 28.5, 28.6, 28.7, 28.8, 28.9, 33.3, 33.6, 38.1, 38.2,
66.2, 67.9, 115.3, 122.4, 125.0, 127.9, 129.2, 152.4, 166.4, 166.5,
171.5
MS-ESI m/z: 417,156 [M] (berechnet für C19Cl2H29N3O3 = 417,159 g/mol)
-
Beispiel 5
-
Herstellung von 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexansäure-N-hydroxysulfosuccinimidylester-Natriumsalz
(3b)
-
1
mMol (333 mg) der Verbindung (2a) wurde mit 1 mMol (218 mg) N-Hydroxysulfosuccinimid-Natriumsalz
in 3 ml absolutem N,N-Dimethylformamid
(DMF) durch Zusatz von 1,15 mMol (237 mg) N,N'- Dicyclohexylcarbodiimid
nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 3 umgesetzt. Die Ausbeute
betrug 53%.
1H-NMR (300 MHz, DMSO) δ 1.34 (m,
2H), 1.46 (m, 2H), 1.62 (m, 2H), 2.64 (t, 2H), 2,86 (dd, 1H), 3.12
(q, 2H), 3.16 (m, 1H), 3.94 (m, 1H), 4.60 (s, 2H), 7.04 (d, 1H),
7.36 (dd, 1H), 7.58 (d, 1H)
13C-NMR
(300 MHz, DMSO) δ 23.8,
25.2, 28.3, 30.0, 30.8, 37.8, 38.0, 56.2, 67.8, 115.3, 122.5, 124.9,
127.9, 129.2, 152.5, 165.3, 166.5, 166.6, 168.7
MS-ESI m/z:
509,017 [M] (berechnet für
C18Cl2H19N2O9S = 509,019 g/mol)
-
Herstellung von 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäure-N-hydroxysulfosuccinimidylester-Natriumsalz
(3d)
-
1
mMol (404 mg) der Verbindung (2b) wurde mit 1 mMol (218 mg) N-Hydroxysulfosuccinimid-Natriumsalz
in 3 ml absolutem N,N-Dimethylformamid
(DMF) durch Zusatz von 1,15 mMol (237 mg) N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 3 umgesetzt. Die Ausbeute
betrug 76%.
1H-NMR (300 MHz, DMSO) δ 1.24 (m,
10H), 1.34 (m, 2H), 1.41 (m, 2H), 1.61 (m, 2H), 2.63 (t, 2H), 2.85
(dd, 1H), 3.11 (q, 2H), 3.15 (m, 1H), 3.93 (m, 1H), 4.60 (s, 2H),
7.04 (d, 1H), 7.35 (dd, 1H), 7.58 (d, 1H)
13C-NMR
(300 MHz, DMSO) δ 24.2,
26.2, 27.9, 28.4, 28.6, 28.7, 28.8, 30.1, 30.8, 38.1, 56.2, 67.8,
115.3, 122.4, 124.9, 127.9, 129.2, 152.4, 165.2, 166.4, 166.5, 168.7
MS-ESI
m/z: 579,096 [M] (berechnet für
C23Cl2H29N2O9S = 579,097 g/mol)
-
Beispiel 6
-
Herstellung von 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)-2-(9H-fluoren-9-yl-methoxycarbonylamino)hexansäure (2c)
-
0,3
mMol (100 mg) der Verbindung (1b) wurden zusammen mit 0,3 mMol (110
mg) N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysin in 6 ml absolutem
N,N-Dimethylformamid (DMF) und 0,36 mMol (50 μl) Triethylamin nach der allgemeinen
Arbeitsvorschrift 4 umgesetzt. Die Ausbeute betrug 76%.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1.35 (m,
2H), 1.45 (m, 2H), 1.57 (m, 2H), 3.12 (q, 2H), 3.91 (m, 1H), 4.25
(m, 3H), 4.58 (m, 2H), 7.05 (m, 1H), 7.36 (m, 4H), 7.66 (m, 2H),
7.88 (m, 5H), 7.95 (m, 1H)
13C-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 22.9, 28.4, 30.3, 38.1, 46.6,
53.6, 65.5, 67.8, 115.3, 120.0, 122.5, 125.0, 125.1, 125.2, 126.9,
127.5, 127.9, 128.5, 129.2, 131.4, 140.6, 143.7, 152.4, 156.1, 166.5,
166.8, 172.6, 173.8
MS-ESI m/z: 570,131 [M] (berechnet für C29Cl2H28N2O6 = 570,132 g/mol)
-
Herstellung von 6-(6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexanoylamino)-2-(9H-fluoren-9-yl-methoxycarbonylamino)hexansäure (4b)
-
0,3
mMol (130 mg) der Verbindung (3a) wurden zusammen mit 0,3 mMol (110
mg) N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysin in 6 ml absolutem
N,N-Dimethylformamid (DMF) und 0,36 mMol (50 μl) Triethylamin nach der allgemeinen
Arbeitsvorschrift 4 umgesetzt. Die Ausbeute betrug 72%. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1.40 (m,
8H), 1.65 (m, 2H), 2.03 (m, 4H), 3.11 (m, 4H), 3.89 (m, 1H), 4.23
(m, 3H), 4.59 (s, 2H), 7.05 (d, 1H), 7.32 (m, 3H), 7.41 (t, 2H),
7.53 (d, 1H), 7.75 (d, 2H), 7.85 (d, 2H) 13C-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 23.1, 25.0, 26.0, 28.7, 28.8,
29.5, 30.5, 35.3, 35.7, 38.2, 38.3, 46.7, 53.8, 65.6, 67.9, 113.0,
115.4, 120.0, 122.6, 125.1, 125.2, 125.3, 127.0, 127.6, 128.0, 129.3,
140.7, 143.8, 152.5, 156.2, 162.3, 166.6, 171.9, 173.9 MS-ESI m/z:
683,202 [M] (berechnet für
C35Cl2H39N3O7 = 683,217 g/mol)
-
Herstellung von 6-(11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecanoylamino)-2-(9H-fluoren-9-yl-methoxycarbonylamino)hexansäure(4d)
-
0,3
mMol (150 mg) der Verbindung (3c) wurden zusammen mit 0,3 mMol (110
mg) N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysin in 6 ml absolutem
N,N-Dimethylformamid (DMF) und 0,36 mMol (50 μl) Triethylamin nach der allgemeinen
Arbeitsvorschrift 4 umgesetzt. Die Ausbeute betrug 61%.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 1.18 (m,
12H), 1.41 (m, 8H), 1.62 (m, 2H), 2.02 (t, 2H), 3.02 (m, 2H), 3.15
(m, 2H), 3.87 (m, 1H), 4.26 (m, 3H), 4.58 (s, 2H), 7.05 (d, 1H),
7.32 (m, 3H), 7.41 (t, 2H), 7.58 (d, 1H), 7.71 (d, 2H), 7.87 (d,
2H)
13C-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 23.1, 25.2,
25.3, 26.3, 28.7, 28.8, 28.9, 29.0, 30.4, 30.7, 35.4, 35.5, 38.0,
38.1, 38.3, 46.7, 53.8, 65.6, 68.0, 115.4, 120.1, 122.6, 125.1,
125.3, 125.3, 127.1, 127.6, 128.0, 140.7, 143.8, 143.9, 152.5, 156.2,
157.9, 158.2, 166.5, 166.6, 171.9, 172.0, 172.7, 173.9
MS-ESI
m/z: 753,301 [M] (berechnet für
C40Cl2H99N3O7 = 753,295 g/mol)
-
Beispiel 7
-
Herstellung von 2-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)-1-hydroxyethyliden)-5,5-dimethylcyclohexan-1,3-dion
(1c)
-
15
mMol (3,3 g) 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure wurden in 150 ml wasserfreiem
Dichlormethan gelöst. 16,5
mMol (2,3 g) 5,5-Dimethyl-1,3-cyclohexandion
(Dimedon), 15 mMol (3,1 g) N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid und
15 mMol (1,8 g) 4-Dimethylaminopyridin
wurden hinzugefügt.
Der Ansatz wurde 48 Stunden bei RT gerührt. Der Niederschlag wurde
durch Filtration und das Lösungsmittel
in vacuo entfernt. Der Syntheserückstand
wurde mit 50 ml Essigsäureethylester
extrahiert und filtriert.
-
Das
Filtrat wurde mit 1 M Kaliumhydrogensulfat- und anschließend mit
1 M Natriumhydrogencarbonatlösung
gewaschen. Die organische Phase wurde eingeengt und der Rückstand
mit Diethylether gewaschen. Der Niederschlag wurde durch Filtration
isoliert und am Ölpumpenvakuum über Phosphorpentoxid
getrocknet. Die Ausbeute betrug 19% (Smp. 170–175°C, Rf (Kieselgel,
Essigsäureethylester)
= 0.8). Erneutes Extrahieren des Syntheserückstandes mit Essigsäureethylester
erhöhte
die Ausbeute auf 24–29%.
1H-NMR (300 MHz, DMSO) δ 0.95 (s, 6H), 2.11 (s, 4H),
5.06 (s, 2H), 6.69 (d, 1H), 7.24 (d, 1H), 7.47 (d, 1H)
13C-NMR (300 MHz, DMSO) δ 28.2, 29.8, 52.7, 74.2, 112.4,
114.9, 121.6, 123.2, 127.6, 128.7, 153.6, 189.3, 194.2
MS-ESI
m/z: 341,035 [M] (berechnet für
C16Cl2H15O4 = 341,035 g/mol)
-
Beispiel 8
-
Markierung eines Polypeptids mit 2,4-Dichlorphenoxy-Aktivesterderivaten,
Aktivestern anderer Markierungen und ihr Nachweis
-
Stammlösungen von
65–100
mg/ml (120–330
mM) Aktivester der Markierungsverbindungen (Tabelle 1) wurden für jedes
Markierungsexperiment frisch in wasserfreiem Dimethylsulfoxid (DMSO)
hergestellt. Eine Polypeptid-Stammlösung (Ovalbumin, Merck Biosciences,
Bad Soden, DE), wurde in einer Konzentration von 135 mg/ml (3 mM)
in 100 mM Natriumtetraborat, pH 8,2, hergestellt, in flüssigem Stickstoff
schockgefroren und bei –80°C gelagert.
Zur Markierungsreaktion wurden 100 nMol Ovalbumin (2 μMol Aminofunktionen
darstellend) umgesetzt mit 1,5 μMol
des Aktivesters in einem Endvolumen von 300 μl 100 mM Natriumtetraborat,
pH 8,2, das in keinem Experiment mehr als 5% (v/v) DMSO enthielt.
Die Lösungen
wurden bei RT durch Invertieren gemischt, bevor nach einer Reaktionszeit
von 180 min die Markierungsreaktion durch Zugabe von 1,5 mMol Glycin
in Natriumtetraboratpuffer gestoppt wurde. Das Mischen wurde über Nacht
bei 4°C
fortgesetzt, bevor die Lösung
gegen Natriumtetraboratpuffer dialysiert wurde. Die Konzentrationen
der markierten Polypeptide wurde nach Standardverfahren bestimmt,
und es wurden serielle Verdünnungen
der Stammlösungen hergestellt.
Gleiche Mengen der verdünnten
Lösungen
(entweder 16.000–3,12
pg Konjugat/Dot oder 16.000–3,12
ng Konjugat/Dot) wurden auf Nitrocellulose-Membranen (4,8 × 3 cm,
0,2 μm Porengröße, Schleicher & Schuell, Dassel,
DE) aufgebracht. Die Membranen wurden luftgetrocknet und bei –20°C gelagert.
-
Unmittelbar
vor Fortsetzung des Experiments wurden die Membranen aufgetaut und
dreimal mit Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Salzlösung,
pH 7,4 (D-PBS: 2,7 mM KCl, 1,5 mM KH2PO4, 136 mM NaCl, 8,1 mM Na2HPO4) gewaschen. Alle nachfolgenden Behandlungen
der Membranen wurden in genau passenden Imkubationsschalen durchgeführt. Die
Membranen wurden für
30 min bei RT mit 1% (w/v) Casein (Hammarsten grade, BDH, Poole,
UK) in D-PBS (Casein-PBS) abgesättigt.
-
Abgesättigte Membranen
wurden für
90 min bei RT mit 4 ml (0,28 ml/cm
2 Membran)
verdünnten
monoklonalen Antikörpern
gegen 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure oder
DIG oder mit AlexaFluor680-markiertem Streptavidin
in Casein-PBS inkubiert (für
die Arbeitskonzentrationen siehe Tabelle 2) und dreimal mit D-PBS ge waschen.
Die mit anti-2,4-Dichlorphenoxyessigsäure oder anti-DIG behandelten
Membranen wurden ferner für
90 min bei RT mit 3 ml (0,21 ml/cm
2 Membran)
2 μg/ml
Zweitantikörper
(Ziege anti-Maus AlexaFluor680, Invitrogen, Carlsbad, CA, USA) in
Casein-PBS inkubiert, während
die mit Streptavidin AlexaFluor680 behandelten Membranen für diese
Zeit in Casein-PBS gehalten wurden. Nach ausgiebigem Waschen der
Membranen mit D-PBS wurden die Fluoreszenzen mit Hilfe eines Fluoreszenzlesegerätes (Odyssey
Infrared Imager, LI-COR Biosciences, Lincoln, NE, USA) ausgelesen
und mit einem geeigneten Bildauswertungsprogramms (Odyssey-Software
V1.2) quantifiziert. Die statistische Auswertung der Daten wurde
mit Hilfe des Programms GraphPad Prism (V.4.0.0, GraphPad Software,
San Diego, CA, USA) vorgenommen. Die unteren Nachweisgrenzen für jedes
Konjugat sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 1: Aktivester verschiedener in
Polypeptid-Markierungsexperimenten
verwendeter Markierungen
Aktivester
von Markierung | Chemischer
Name | Vertreiber
(soweit zutreffend) |
Biotin | Sulfo-Succinimidyl-(+)-biotin | Molecular
Biosciences |
LC-Biotin | Sulfo-LC-(+)-Biotin | Molecular
Biosciences |
SLC-Biotin* | SLC-NHS-(+)-Biotin | Molecular
Biosciences |
LC-DIG* | Digoxigenin-3-0-methylcarbonyl-e-aminocaproyl-N-hydroxysuccinimid | Roche
Diagnostics |
2,4-D* | 2-(2,4-Dichlorphenoxy)essigsäure-N-hydroxysuccinimidylester | - |
2,4-D-Ahx | 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexansäure-N-hydroxysulfosuccinimidylester-Natriumsalz | - |
2,4-D-Aun | 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäure-N-hydroxysulfosuccinimidylester-Natriumsalz | - |
- *= diese Derivative tragen keine Sulfo-Gruppe.
Tabelle 2: Primär-Nachweisreagenzien für die verschiedenen
Markierungen Markierung | Primär-Nachweisreagenz | Klon | Arbeitskonzentration |
| E2/G2 | 1 μg/ml |
2,4-D | Maus
anti-2,4-D (M. Franek, Brno, CZ) | E4/C2 | 1 μg/ml |
| | F6/C10 | 1 μg/ml |
| | B7 | 1 μg/ml |
DIG | Maus
anti-Digoxigenin (Roche Diagnostics) | 1.71.256 | 1 μg/ml |
Biotin | Streptavidin
AlexaFluor680 (Invitrogen) | | 438
ng/ml |
-
Beispiel 9
-
Markierung eines Glykoproteins mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Hydrazidderivaten,
Hydrazidderivaten anderer Markierungen und ihr Nachweis
-
Eine
Stammlösung
von 10 μg/ml
eines Glykoproteins (Mucin aus Schwein, Sigmar-Aldrich, Taufkirchen,
DE) wurde in Dulbecco's
Phosphat-gepufferter Salzlösung,
pH 7,4 (D-PBS: 2,7 mM KCl, 1,5 mM KH
2PO
4, 136 mM NaCl, 8,1 mM Na
2HPO
4) hergestellt, in flüssigem Stickstoff schockgefroren
und bei –80°C gelagert.
Zur Markierung der Glykoproteinkohlenhydrate wurde die aufgetaute
Stammlösung
seriell verdünnt, gleiche
Mengen der verdünnten
Lösungen
(2.000–1
pg Glykoprotein/Dot) wurden auf Nitrozellulose-Membranen (4,8 × 3 cm,
0,2 μm Porengröße, Schleicher & Schüll, Dassel,
DE) aufgetragen, an der Luft trocknen gelassen, und die Membranen
wurden bei –20°C gelagert.
Unmittelbar vor Fortsetzung des Experiments wurden die Membranen
aufgetaut und 3× mit
Dulbecco's Phosphat-gepufferter
Salzlösung,
pH 7,4 (D-PBS: 2,7 mM KCl, 1,5 mM KH
2PO
4, 136 mM NaCl, 8,1 mM Na
2HPO
4) gewaschen. Alle nachfol genden Behandlungen
der Membranen wurden in genau passenden Imkubationsschalen ausgeführt. Zur
Oxidation der Kohlenhydrateinheiten des Glykoproteins wurden die
Membranen für
20 Min. bei RT in 3 ml (0,21 ml/cm
2 Membran)
10 mM Natrium m-periodat (Sigmar-Aldrich,
Taufkirchen, DE) in 100 mM Natriumacetatpuffer (pH 5) inkubiert.
Sie wurden nochmals 3× mit
D-PBS gewaschen und für
60 Min. bei RT mit 3 ml (0,21 ml/cm
2) einer
2,5 μM Markierungshydrazidlösung (Tabelle
3) in 100 mM Natriumacetatpuffer (pH 5) inkubiert, erneut 3× mit D-PBS
gewaschen und mit 1% (w/v) Casein (Hammarsten Grad, BDH, Poole,
GB) in D-PBS (Casein-PBS) für
30 Min. bei RT abgesättigt.
Abgesättigte
Membranen wurden für
90 Min. bei RT mit 4 ml (0,28 ml/cm
2 Membran)
verdünnten
monoklonalen Antikörpern
gegen 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
oder DIG oder mit AlexaFluor680-markiertem Streptavidin (für Arbeitskonzentrationen
s. Tabelle 2) in Casein-PBS inkubiert und 3× mit D-PBS gewaschen. Die
mit anti-2,4-Dichlorphenoxyessigsäure oder anti-DIG Antikörpern behandelten
Membranen wurden ferner für
90 Min. bei RT mit 3 ml (0,21 ml/cm
2 Membran)
2 μg/ml
Zweitantikörper
(Ziege anti-Maus AlexaFluor680, Invitrogen, (Carlsbad, CA, USA)
in Casein-PBS inkubiert, während
die mit Streptavidin AlexaFluor680 behandelten Membranen für diese
Zeit in Casein-PBS gehalten wurden. Nach intensivem Waschen mit
D-PBS wurde die Fluoreszenz mit Hilfe eines Fluoreszenz-Lesegerätes (Odyssey
Infrared Imager, LI-COR Biosciences, Lincoln, NE, USA) ausgelesen
und mit Hilfe eines geeigneten Bildauswertungsprogramms (Odyssey
Software V.1.2) quantifiziert. Die statistische Analyse der Daten
wurde mit der GraphPad Prism Suite (V.4.0.0, GraphPad Software,
San Diego, CA, USA) durchgeführt.
Die unteren Nachweisgrenzen für
jedes Konjugat sind in Tabelle 4 zusammengefaßt. Tabelle 3: Hydrazide verschiedener Markierungen,
die in Glykoprotein-Markierungsexperimenten verwendet wurden
Hydrazide
verschiedener Markierungen | Chemischer
Name | Vertreiber
(soweit zutreffend) |
Biotin | (+)-Biotinoylhydrazid | Molecular
Biosciences |
LC-Biotin | LC-(+)-Biotinoylhydrazid | Molecular
Biosciences |
SLC-Biotin | SLC-(+)-Biotinoylhydrazid | Molecular
Biosciences |
LC-DIG | Digoxigenin-3-0-succinyl-aminohexanoyl-hydrazid | Roche
Diagnostics |
2,4-D | 2-(2,4-Dichlorphenoxy)essigsäurehydrazid | - |
2,4-D-Ahx | 6-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)hexansäurehydrazid | - |
2,4-D-Aun | 11-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)acetylamino)undecansäurehydrazid | - |
Tabelle 4: Nachweisgrenzen von 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Derivatmarkierten
Proteinen im Vergleich zu analogen Digoxigenin- oder Biotin-markierten
Konjugaten
Markierung | Primärer
Antikörper (Klon) | Spacer | Nachweisgrenze
[pg] von Proteinen nach Markierung mit |
Aktivester-Derivaten(a) | Hydrazid-Derivaten(b) |
2,4-D(c) | E2/G2 | - | 161,5 ± 41,3 | 114,6 ± 10,4 |
C6(d) | 388,4 ± 72,1 | 24,8 ± 4,4(e) |
C11(f) | 625,0 ± 125,0(g) | 51,9 ± 13,8(g) |
E4/C2 | - | 261,2 ± 76,3 | 160,7 ± 23,1 |
C6(d) | 70,3 ± 17,9 | 25,1 ± 8,0(e) |
C11(f) | 415,2 ± 94,2(g) | 28,7 ± 9,4(g) |
F6/C10 | - | 236,3 ± 62,6 | 114,6 ± 10,4 |
C6(d) | 253,9 ± 60,4 | 2,7 ± 0,4(h) |
C11(f) | 386,7 ± 110,5(g) | 13,7 ± 1,3(g) |
B7 | - | 323,7 ± 65,7 | 100,4 ± 28,5(i) |
C6(d) | 352,7 ± 71,8 | 10,9 ± 1,8(h) |
C11(f) | 625,0 ± 178,9(g) | 15,6 ± 0,0(g) |
DIG(j) | 1.17.256 | - | n.
a. | n.
a. |
C6( d ) | 171,9 ± 55,4 | 80,4 ± 11,5 |
C11( e ) | n.
a. | n.
a. |
Biotin | -(k) | - | 246,5 ± 67,2 | 270,1 ± 64,2 |
C6(d) | 248,0 ± 66,6 | 49,1 ± 6,3 |
C11(e) | 39063,0 ± 5508,0 | 114,6 ± 10,4 |
- (a) Ovalbumin wurde mit verschiedenen Aktivestern
markiert. Konjugate wurden seriell verdünnt und auf Nitrozellulosemembran
wie beschrieben immobilisiert. (b) Das glykosylierte Protein Mucin
wurde seriell verdünnt, auf
Nitrozellulose immobilisiert, mit Periodat oxidiert und mit verschiedenen
Hydraziden wie beschrieben markiert. Die verwendeten Reagenzien
enthielten entweder (c) 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D),
(j) Digoxigenin (DIG) oder Biotin als Markierung und entweder keinen
(–) aliphatischen
Spacer oder (d) Aminohexansäure
(C6) oder (f) Aminoundecansäure
(C11) als Spacer. 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure- und
DIG-Markierungen wurden durch spezifische Erstantikörper und
AlexaFluor680-markierte Zweitantikörper detektiert, während (k)
Biotin-Markierungen mit Streptavidin-AlexaFluor680 visualisiert
wurden. Die Nachweisgrenzen (arithmetische Mittel +/– Standardfehler)
oberhalb des Schwellenwerts sind in pg angegeben. Der Schwellenwert
wurde nach der Methode beschrieben von Frey et al. (Frey A, Di Canzio
J, Zurakowski B (1998). A statistically defined endpoint titer determination
method for immunoassays. J Immunol Methods. 221: 35–41.) berechnet.
(i) Nachweisgrenzen für
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Markierungen,
die signifikant niedriger als diejenigen nach Markierung mit Biotin
waren, (e) nach Markierung mit Biotin, das einen C6 Abstandhalter
trägt oder
(h) nach Markierung mit Biotin oder DIG, das einen C6 Abstandhalter
trägt oder
(g) nach Markierung mit Biotin, das einen C11 Abstandhalter trägt (P < 0,05, One-way ANOVA,
Bonferroni Post hoc test). n. a.: nicht anwendbar, da das Markierungsreagenz
kommerziell nicht erhältlich
ist.
-
Beispiel 10
-
In-Sequenz-Markierung eines synthetischen
Peptids mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-derivatisierten
N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysinen
und dessen Nachweis
-
18mer
Oligopeptide, die das 16mer aminoterminale Fragment von Ovalbumin
enthielten, wurden im SPOT-Syntheseverfahren auf Zellulose-Membranen
nach Frank (Frank R 1992. Spot synthesis: an easy technique for
the positionally addressable, parallel chemical synthesis an a membrane
support. Tetrahedron. 48: 9217–9232)
synthetisiert. Kurz gesagt wurden Zellulose-Membranen mit 0,02 ml/cm2 Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc)-geschütztem Prolin
(0,2 M Fmoc-Prolin, 0,46 M Methylimmidazol und 0,26 M Diisopropylcarbodiimid
(DICD) in N,N-Dimethylformamid (DMF)) derivatisiert. Überschüssige Hydroxylgruppen
wurden für
24 h mit 15 ml (0,13 ml/cm2 Membran) 2%
(v/v) Essigsäureanhydrid
in DMF geblockt, und die Membranen wurden 3× mit DMF gewaschen. Die Fmoc-Spaltung
wurde zweimal durch 5 Min. Inkubation mit 10 ml (0,09 ml/cm2 Membran) 20% (v/v) Piperidin in DMF durchgeführt, die
Membranen wurden nochmals 5× mit
DMF gewaschen, und das Vorliegen primärer Aminogruppen auf der Membran
wurde durch Anfärben
für 10
Min. bei RT mit 15 ml (0,13 ml/cm2 Membran)
0,01% (w/v) Bromphenolblau in DMF verifiziert. Anschließend wurden
die Membranen 3× mit
100% Ethanol gewaschen und an der Luft getrocknet. Diese Waschschritte
und die Anfärbung
wurden zwischen allen Synthesezyklen wiederholt. Zum Blockieren
der nicht-reagierten Aminofunktionen wurde die Inkubation mit Essigsäureanhydrid
nach dem dritten Synthesezyklus auf 20 Min. verkürzt. Die Synthesezyklen erfolgten
mit einer automatischen Pipettiermaschine (ASP 222, Intavis Bioanalytical
Instruments AG, Köln,
DE). Die Maschine trug 0,1 μl
einer 0,2 M Lösung
von Boc-(tert-Butoxycarbonyl)-Lysin-(Fmoc)-OH, die
0,35 M Hydroxybenzotriazol (HOBt) und 0,25 M DICD in N-Methylpyrrolidon
enthielt, in definierten Arealen, sogenannten SPOTs, auf. In nachfolgenden
Synthesezyklen wurden auf diese SPOTs 0,2 μl von 0,2 M Lösungen von
N-alpha-Fmoc-geschützten Aminosäuren mit,
soweit zutreffend, geschützten
Seitenketten (tert.-Butyl (tBu) für Serin, Threonin, Tyrosin,
Glutaminsäure,
Asparaginsäure;
Trityl für
Asparagin, Glutamin, Histidin; t-Butyloxycarbonyl (Boc) für Lysin,
Tryptophan; 2,2,4,6,7-Pentametyldihydrobenzofuran-5-sulfonyl (Pbf)
für Arginin;
Acetamidomethyl (Acm) für
Cystein), die 0,35 M HOBt in N-Methylpyrrolidon
und 0,25 M DICD enthielten, aufgebracht. 30 Min. bevor die entsprechenden
Kopplungslösungen
verwendet wurden, wurden die darin enthaltenen Aminosäuren durch
Zugabe von 1,25 Mol DICD pro Mol Aminosäure in ihre entsprechenden
Aktivester überführt. Die
Mischung ließ man
für 30
Min. bei RT reagieren und zentrifugierte, um Präzipitate zu entfernen. Die
Kopplung jeder Aminosäure
wurde dreimal wiederholt, und in jeder Runde wurde eine Mindestreaktionszeit
von 40 Min gewährt.
18mer-Peptide, die
mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-derivatisierten
N-alpha-(9-Fluorenylmethyloxycarbonyl)-L-lysinen
(2c), (4b) oder (4d) markiert waren, wurden auf diese Weise synthetisiert.
Die Schutzgruppen der Seitenketten (mit Ausnahme von Acm) wurden
durch zwei Inkubationen der Membranen für jeweils 1 h mit 10 ml (0,09
ml/cm2 Membran) 50% (v/v) Trifluoressigsäure, 2%
(v/v) Wasser und 3% (v/v) Triisobutylsilan in Dichlormethan (DCM)
entfernt. Anschließend
wurden die Membranen 4× mit DCM,
4× mit
0,1% (v/v) HCl, 50% (v/v) Methanol in Wasser und schließlich 4× mit 1
M Essigsäure
(pH 1,9) gewaschen. Die Membranen wurden über Nacht im Vakuum getrocknet.
Die Peptid-SPOTs wurden ausgestanzt und in 2 ml-Polypropylen-Röhrchen überführt. Um
die Pep tide von den Membranen abzuspalten, wurden 500 μl einer Lösung von
0,1 M Triethylammoniumacetat (TEAA), 20% (v/v) Ethanol, pH 7,5,
in Wasser jedem Membranstück
zugegeben. Die Stücke
wurden über
Nacht inkubiert, der Überstand
wurde in ein frisches 2 ml-Röhrchen überführt, und
die Spaltungsreaktion wurde für
weitere 2 h wiederholt. Beide Peptidlösungen wurden vereinigt und
das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt. Die getrockneten Peptide wurden in 1,5 ml
10 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0, 10 mM NaCl (L-PBS) × 0,005%
(w/v) Tween 20 gelöst,
in flüssigem Stickstoff
schockgefroren und bei –80°C gelagert.
Schema a–c
gibt eine Übersicht über die
synthetisierten Peptide:
- a) Amino-Terminus:
Ac-x-GSIGAASMEFCFDVFK-y-z:Carboxy-Terminus
- b) Amino-Terminus: Ac-y-GSIGAASMEFCFDVFK-x-z:Carboxy-Terminus
- c) Amino-Terminus: Ac-GSIGAAS-y-MEFCFDVFK-x-z:Carboxy-Terminus
(Ac = Acetyl, x = Lysin (Biotin), y = Derivate 2c, 4b or 4d, z =
Diketopiperazin-Einheit, Ein-Buchstaben-Code für Aminosäuren)
-
Zum
Nachweis der markierten Peptide wurden hochbindende Mikrotitrationsplatten
mit 96 Vertiefungen (Corning, Corning, NY, USA) über Nacht bei 4°C mit 75 μl/Vertiefung
einer Lösung
von 50 ng/ml monoklonalen anti-2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Antikörpern (Klone
E2/G2, E4/C2, F6/C10 oder B7) in L-PBS beschichtet. Die Platten
wurden 3× mit
Dulbecco's Phosphat-gepufferter
Salzlösung,
pH 7,4 (D-PBS: 2,7 mM KCl, 1,5 mM KH2PO4, 136 mM NaCl, 8,1 mM Na2HPO4) gewaschen und für 3–4 h bei RT mit 1% (w/v) Casein
(Hammarsten Grade, BBH, Poole, GB) in D-PBS (Casein-PBS) abgesättigt. Die
Platten wurden 4× mit
D-PBS gewaschen, und es wurden 75 μl von Lösungen seriell verdünnter markierter
Peptide zugegeben (1:750 – 1:1.536.000
in D-PBS). Man ließ die
Peptide für
2,5 h bei RT binden, bevor die Platten 4× mit D-PBS gewaschen wurden.
-
Zum
Nachweis der gebundenen Peptide wurden die Platten mit 75 μl/Vertiefung
einer 1 μg/ml
Lösung aus
Meerrettich Peroxidasemarkiertem Streptavidin in Casein-PBS für 60 Min.
bei RT (Vector Laboratories, Burlingame CA, USA) inkubiert. Die
Platten wurden 6× mit
D-PBS gewaschen, und nach Zugabe von 75 μl/Vertiefung eines 3,3',5,5'-Tetrametmylbenzidin-Wasserstoffperoxid-Substrats
(Frey A, Meckelein B, Externest D, Schmidt MA (2000). A stable and
highly sensitive 3,3',5,5'-tetramethylbenzidine-based
substrate reagent for enzyme-linked immunosorbent assays. J Immunol
Methods. 233: 47–56)
ließ man
die Farbe für
30 Min. entwickeln. Die Farbentwicklung wurde durch Zugabe von 125 μl/Vertiefung
einer 1 M Schwefelsäure
gestoppt, und die Absorption wurde mit einem Mikrotitrationsplattenlesegerät (Versamax,
Molecular Devices, Sunnyvale, CA, USA) bei 450 nm bestimmt. Das
Bindungsverhalten von Peptiden, die mit verschiedenen 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-derivatisierten
N-alpha-9-Fluorenymethyloxycarbonyl)-L-lysinen
markiert waren, ist in 2 gezeigt.
-
Beispiel 11
-
Reversible Markierung eines Peptids mit
2-(2-(2,4-Dichlorphenoxy)-1-hydroxyethyliden)-5,5-dimethylcyclohexan-1,3-dion (2,4-D Dimedon)
und Nachweis davon
-
Ein
15mer Fragment aus Ovalbumin (NH2-GSIGAASMEFCFDCF-COOH)
wurde wie in Beispiel 10 beschrieben im SPOT-Verfahren synthetisiert.
Im Unterschied zu Beispiel 10 wurde das Peptid aber über den nicht
abspaltbaren Anker beta-Alanylalanin (beta-A) an der Membran immobilisiert
(NH2-Peptid-COOH-beta-A-Membran). Nach Entfer nung
der N-terminalen Fmoc-Schutzgruppe wurde das Peptid mit 0,2 μl einer Lösung aus
0,2 M 2,4-D-Dimedon (1c) in N-Methylpyrrolidon
derivatisiert. Die Seitenkettenschutzgruppen wurden wie beschrieben
entfernt, die Membran 3× mit
Dulbecco's Phosphat-gepufferter
Salzlösung,
pH 7,4 (D-PBS: 2,7 mM KCl, 1,5 mM KH2PO4, 136 mM NaCl, 8,1 mM Na2HPO4) gewaschen und für 5 Stunden bei RT mit 1% (w/v)
Casein (Hammarsten grade, BDH, Poole, GB) in D-PBS (Casein-PBS)
abgesättigt.
Die 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Markierung
wurde detektiert durch Inkubation mit 4 ml (2 ml/cm2 Membran)
einer Lösung
von 1 μg/ml
biotinyliertem anti-2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Antikörper (Klon E4/C2; biotinyliert
nach Herstellerangaben mit 15-([Biotinoyl]amino)-4,7,10,13-tetraoxapentadecansäure-N-hydroxysuccinimidylester (NHS-PEO4-Biotin)
(Uptima über
KMF Laborchemie Handels GmbH, Lohmar, DE)) in Casein-PBS über Nacht bei
4°C, gefolgt
von 3 ml (1,5 ml/cm2 Membran) 250 μg/ml AlexaFluor680-markiertem
Streptavidin (Invitrogen, Carlsbad, CA, USA) in Casein-PBS für 90 min
bei RT. Nach jeder Inkubation mit Antikörpern oder Streptavidin wurde
die Membran 6× für 10 min
bei RT mit D-PBS gewaschen. Die Fluoreszenz wurde mit Hilfe eines
Fluoreszenzlesegerätes
und eines entsprechenden Bildauswerteprogramms (Odyssey Infrared
Imager & Odyssey Software
V1.2, LI-COR Biosciences, Lincoln, NE, USA) quantifiziert, und die
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Markierung
wurde durch Behandlung der Membran mit 4 ml (2 ml/cm2 Membran)
5% (v/v) Hydrazin-Monohydrat in D-PBS für 5, 20 oder 60 min bei RT
entfernt. Nach jeder Inkubation wurde die Membran 3× mit D-PBS gewaschen
und die Rest-Fluoreszenz
wurde erneut quantifiziert. Nach vollständiger Spaltung der 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure-Markierung
wurde die Membran mit DMF gewaschen, und das Peptid wurde aminoterminal
mit 4 ml (2 ml/cm2 Membran) 2% Essigsäureanhydrid
in DMF acetyliert.
-
Die
Membran wurde intensiv mit DMF gefolgt von Ethanol gewaschen und
nachfolgend an der Luft getrocknet. Nach Absättigung mit Casein-PBS für 5 h bei
RT, wurde die Membran mit 4 ml (2 ml/cm2 Membran) einer
Lösung
von 1 μg/ml
monoklonalem Maus anti-Ovalbumin
Antikörper
(reaktiv gegenüber
dem hierin synthetisierten 15mer-Fragment von Ovalbumin; Sigma-Aldrich,
Taufkirchen, DE) in Casein-PBS über
Nacht bei 4°C
inkubiert, gefolgt von 4 ml (2 ml/cm2 Membran)
einer Lösung
von 2 μg/ml
Ziege anti-Maus IgG AlexaFluor680-markiertem Zweitantikörper (Invitrogen,
Carlsbad, CA, USA) in Casein-PBS für 90 min bei RT. Nach jeder
Inkubation mit Antikörpern
wurde die Membran 6× für 10 min
bei RT mit D-PBS gewaschen. Die Fluoreszenz wurde wie oben beschrieben
quantifiziert. Die Ergebnisse sind in 3 zusammengefasst.