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Die Erfindung betrifft eine Abkantpresse gemäß dem Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Eine derartige Abkantpresse ist aus der
EP 0 494 714 B1 bekannt. Die dort offenbarte Abkantpresse weist über die Länge der Aufnahmeausnehmung für das Presswerkzeug eine Vielzahl von nebeneinander gelegenen und voneinander beabstandeten Klemmstiften auf, die in die Klemmnut des Pressewerkzeugs hinein und aus der Klemmnut heraus bewegbar sind. Bei dieser bekannten Abkantpresse muß das Presswerkzeug eine Mindestlänge aufweisen, die so groß ist, daß das Presswerkzeug von zumindest zwei Klemmstiften fixiert wird. Diese Mindestlänge wird daher bestimmt vom Abstand zwischen zwei benachbarten Klemmstiften. Eine Reduzierung des Abstandes zwischen zwei benachbarten Klemmstiften ist jedoch aufgrund der in der Spannleiste vorgesehenen, jeweils einem Klemmstift zugeordneten Kolben-Zylinder-Einheiten für die hydraulische Betätigung nur begrenzt möglich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Abkantpresse anzugeben, bei der auch besonders schmale Presswerkzeuge, das heißt in Längserstreckung der Aufnahmeausnehmung kurze Presswerkzeuge, einsetzbar und beliebig positionierbar sind.
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Diese Aufgabe wird gemäß Patentanspruch 1 dadurch gelöst, daß der Verriegelungsmechanismus eine Klemmleiste aufweist, die in einer Führungsnut der Spannleiste gelagert ist und die in die seitliche Klemmnut hinein und aus dieser heraus bewegbar ist.
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Das Vorsehen einer durchgehenden Klemmleiste anstelle von einer Vielzahl nebeneinander gelegenen Klemmstiften ermöglicht es auf einfache Weise, eine Abkantpresse mit einer hochflexiblen Werkzeugaufnahme zu schaffen, in welche auch besonders schmale Presswerkzeuge einsetzbar und an beliebiger Stelle der Werkzeugaufnahme positionierbar sind. Hierdurch wird die Flexibilität der Abkantpresse gegenüber dem Stand der Technik deutlich verbessert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist im Unteranspruch angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:
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1 eine teilweise geschnittene perspektivische Ansicht der Werkzeugaufnahme einer erfindungsgemäßen Abkantpresse;
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2 eine rückwärtige Ansicht einer Klemmleiste in Richtung des Pfeils II in 1;
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3 einen Vertikalschnitt durch die Werkzeugaufnahme einer erfindungsgemäßen Abkantpresse; und
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4 einen Vertikalschnitt durch die Werkzeugaufnahme einer erfindungsgemäßen Abkantpresse an einem anderen Ort.
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In 1 ist eine Werkzeugaufnahme 1 gezeigt, die einen Grundkörper 12 und eine mit dem Grundkörper auf bekannte Weise verbundene, beispielsweise verschraubte, Spannleiste 13 aufweist. Diese Werkzeugaufnahme 1 ist an einem vertikal verfahrbaren Stößel 10 der Abkantpresse mittels Spannschrauben 11, die in entsprechende Gewindebohrungen in der Oberseite des Grundkörpers 12 eingreifen, verschraubt, wie in 4 zu sehen ist. Anstatt der Verwendung von Paßschrauben können auch normale Verschraubungen vorgesehen sein, wenn zusätzlich Paßfedern zur Zentrierung zwischen dem Stößel 1 und dem Grundkörper 12 vorgesehen sind.
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Zwischen dem Grundkörper 12 und der Spannleiste 13 ist eine Aufnahmeausnehmung 14 ausgebildet, in die ein Presswerkzeug 15 (in den gezeigten Figuren von unten nach oben) einführbar ist.
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Am Grund der Aufnahmeausnehmung 14 ist an der die Aufnahmeausnehmung 14 begrenzenden Fläche des Grundkörpers 12 eine Verschleißleiste 16 vorgesehen, die mit dem Grundkörper 12 verschraubt ist.
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Das Presswerkzeug 15 ist an seiner vertikalen vorderen Stirnfläche 15'' und an seiner vertikalen hinteren Stirnfläche 15''' im oberen, in die Aufnahmeausnehmung 14 eingreifenden Abschnitt mit einer in Längsrichtung des Presswerkzeugs 15 verlaufenden und im Querschnitt (3 beziehungsweise 4) V-förmigen Klemmnut 17, 18 versehen.
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In der Spannleiste 13 ist in Höhe der Klemmnuten 17, 18 bei in die Aufnahmeausnehmung 14 eingesetztem Presswerkzeug 15 eine Führungsnut 19 vorgesehen, in welche eine Klemmleiste 20 eingesetzt ist.
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Die Klemmleiste 20 ist an ihrer vorderen, zur Aufnahmeausnehmung 14 weisenden Stirnseite mit einer im Querschnitt V-förmigen, nach vorne hervorstehenden Längsrippe 21 versehen, die in ihrer Querschnittsgestalt den V-förmigen Nuten 17, 18 des Presswerkzeugs 15 angepaßt ist, so daß sie in die jeweils zu ihr weisenden Klemmnut 17 beziehungsweise 18 eingreifen kann. Durch das Vorsehen von jeweils einer Klemmnut 17, 18 auf jeder der Stirnseiten 15'' beziehungsweise 15''' kann das Presswerkzeug 15 auch im gewendeten Zustand eingebaut werden.
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Im Bereich ihrer von der Aufnahmeausnehmung 14 weg weisenden rückwärtigen Stirnfläche ist die Klemmleiste 20 mit einer nach oben vorspringenden Längsrippe 24 und einer nach unten vorspringenden Längsrippe 25 versehen, die jeweils in eine zugeordnete, in der Spannleiste 13 vorgesehene obere Wegbegrenzungsnut 22 beziehungsweise eine untere Wegbegrenzungsnut 23 eingreifen. Zur Montage wird die Klemmleiste 20 daher von der Seite (in Blickrichtung der Darstellungen in 3 und 4) in die Spannleiste 13 eingeschoben.
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Wie besonders gut in 2 zu erkennen ist, ist die Klemmleiste 20 an ihrer Rückseite mit einer Mehrzahl von kolbenartigen Vorsprüngen 26 und einer Mehrzahl von zwischen zwei benachbarten kolbenartigen Vorsprüngen 26 gelegenen Zugstreben 27 versehen. Die Zugstreben können beispielsweise von in die Rückseite der Klemmleiste 20 eingeschraubten Schrauben gebildet sein.
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Wie in 3 zu sehen ist, greifen die kolbenartigen Vorsprünge 26 in entsprechende Zylinderbohrungen 28 ein, die in der Spannleiste 14 am Grund der Führungsnut 19 ausgebildet sind. Die Zylinderbohrungen 28 sind über in der Spannleiste 13 vorgesehene Hydraulikkanäle 29 mit einer nicht gezeigten hydraulischen Druckversorgungseinrichtung verbunden. Durch Einleiten von Druckfluid durch die Hydraulikkanäle 29 in die Zylinderbohrungen 28 werden die kolbenartigen Vorsprünge 26 und mit ihnen die Klemmleiste 20 (in 3) nach links, also in Richtung der Aufnahmeausnehmung 14 gedrückt, so daß die V-förmige Längsrippe 21 der Klemmleiste 20 in die zu ihr weisende V-förmige Nut 17 des Presswerkzeugs 15 eingreift und das Presswerkzeug 15 mit seiner oberen Fläche 15' gegen die untere Fläche der Verschleißleiste 16 und mit seiner vorderen Stirnfläche 15'' gegen die der Klemmleiste 20 gegenüber gelegene Vertikalfläche des Grundkörpers 12 preßt.
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In 4 ist dargestellt, wie sich eine um die Zugstifte 27 gewickelte Wendelfeder zwischen dem Kopf des Zugstifts 27 und dem Grund einer von der Rückseite der Spannleiste 13 eingebrachten Bohrung 13' abstützt und so die Klemmleiste 20 (in 4) nach rechts, also in die Spannleiste 13 hineinzieht, um so die V-förmige Längsrippe 21 der Klemmleiste 20 außer Eingriff mit der zugeordneten Klemmnut 17 zu bringen, wenn der Hydraulikdruck in der Zylinderbohrung 28 nachläßt.
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Eine Verriegelung des Presswerkzeugs 15 in der Aufnahmeausnehmung 14 erfolgt somit durch Aufbauen von Hydraulikdruck in der Kolben-Zylinder-Einheit 26, 28. Eine Entriegelung des Presswerkzeugs 15 erfolgt hingegen durch Ablassen des Hydraulikdrucks in der Kolben-Zylinder-Einheit 26, 28 aufgrund der dann überwiegenden Kraft der die Zugstifte 27 umgebenden Wendelfeder 30.
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Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.