DE102005048207B3

DE102005048207B3 - Rolloanordnung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102005048207B3
Application number: DE102005048207A
Authority: DE
Inventors: Andreas Rockelmann; Andreas Sedlmeir; Armin Frommer; Frank Koslowski
Original assignee: Webasto SE
Current assignee: Webasto SE
Priority date: 2005-10-07
Filing date: 2005-10-07
Publication date: 2006-11-23
Anticipated expiration: 2025-10-08
Also published as: JP2009510295A; US9358861B2; JP4899233B2; WO2007041989A1; US20170113522A1; US20080277077A1; US10384521B2

Abstract

Es wird eine Rolloanordnung für ein Fahrzeug vorgeschlagen, die zur Abschattung eines transparenten Karosserieelementes dienen kann. Die Rolloanordnung umfasst mindestens eine Rollobahn (12), eine Wickelwelle und seitliche Führungen (18, 20), in denen jeweils ein seitlicher Randbereich der Rollobahn (12) geführt ist. Die seitlichen Randbereiche der Rollobahn (12) sind jeweils mit einem flexiblen, flachen Führungsband (22A, 22B) versehen. Um ein definiertes Aufwickeln und Abwickeln der Führungsbänder (22A, 22B) auf das bzw. von der Wickelwelle (16) zu gewährleisten, ist im Bereich der Wickelwelle (16) für jedes Führungsband (22A, 22B) eine seitliche Wickelführung vorgesehen, die einen lateralen Versatz des jeweiligen Führungsbands (22A, 22B) im Bereich der Wickelwelle verhindert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rolloanordnung für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Im Bereich von Kraftfahrzeugen werden Rolloanordnungen insbesondere als Sonnenschutz im Bereich transparenter Karosserieelemente, wie eines transparenten Dachelements, genutzt. Des Weiteren werden Rolloanordnungen im Bereich von Laderäumen so genannter Kombifahrzeuge auch als Laderaumabdeckung eingesetzt.

Eine für ein Fahrzeugdach vorgesehene Rolloanordnung der einleitend genannten Gattung ist aus der DE 197 39 919 A1 bekannt und umfasst eine Rollobahn, die auf eine Wickelwelle aufwickelbar bzw. von dieser abwickelbar ist und seitlich jeweils in einer Führungsbahn einer Führungsschiene geführt ist. Zur Fixierung an den Führungsschienen weist die Rollobahn in ihren seitlichen Randbereichen jeweils eine als Führungsband ausgebildete Randversteifung auf. Die seitliche Führung der Rollobahn mittels der Randversteifungen bewirkt, dass die Rollobahn quer zu ihrer Ausziehrichtung unter Spannung gehalten wird und so die durch Vibrationen oder dergleichen ausgelöste Geräuschentwicklung minimiert werden kann.

Im auf die Wickelwelle aufgewickelten Zustand ist der von der Rollobahn gebildete Wickelkörper im Bereich der Führungsbänder bzw. Randversteifungen durch die zusätzliche Dicke der Führungsbänder jeweils wulstartig aufgedickt. Es besteht nun das Risiko, dass die Führungsbänder beim Aufwickeln bzw. Abwickeln in ungewünschter Weise durch in Richtung Fahrzeugmittelebene wirkende Zugkräfte seitlich versetzt auf die Wickelwelle aufgewickelt bzw. von dieser abgewickelt werden. Insbesondere dann, wenn das betreffende Fahrzeug auf einem Schlechtweg fährt, können die Führungsbänder gegebenenfalls ihre jeweilige Wickelspur nicht halten. Dies kann zu Beeinträchtigungen und auch zu einem Ausfall der Funktion der Rolloanordnung führen. Diese Problematik besteht insbesondere bei Rolloanordnungen mit einer großen Auszugslänge.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rolloanordnung zu schaffen, bei der die Rollobahn mit seitlichen Führungsbändern versehen ist und bei denen die Führungsbänder stets spurtreu auf eine Wickelwelle auf- bzw. von dieser abgewickelt werden können.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Rolloanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Der Kern der Erfindung liegt mithin darin, dass für den Wickelkörper eines Führungsbandes der Rollobahn im Bereich der Wickelwelle ein seitliches Stütz- und Führungselement vorgesehen ist, das insbesondere während des Auf- bzw. Abwickelvorgangs eine Stütz- und Führungsfunktion hat und das gewährleistet, dass die einzelnen Wicklun gen des betreffenden Führungsbandes spurtreu übereinander zu liegen kommen. Die Wickelführungen stellen mithin eine Auf- bzw. Abwickelhilfe dar, welche einen seitlichen Versatz der Wicklungen des betreffenden Führungsbandes im Bereich der Wickelwelle verhindert, was wiederum ein definiertes und spurtreues Auf- bzw. Abwickeln der Rollobahn gewährleistet.

Die Rolloanordnung nach der Erfindung kann insbesondere zur Abschattung eines transparenten Dachbereichs eines Kraftfahrzeugs eingesetzt werden.

Um sich ändernde Wickelkörperdurchmesser der Rollobahn aufnehmen zu können, ist die jeweilige Wickelführung bei einer bevorzugten Ausführungsform der Rolloanordnung nach der Erfindung ein flexibles Element, das angrenzend an das jeweilige Führungsband an der dem jeweiligen Rollobahnrand abgewandten Seite des betreffenden Führungsbands angeordnet ist und sich beim Aufwickeln der Rollobahn auf die Wickelwelle dem zunehmenden Wickelkörperdurchmesser anpasst.

Das flexible Element, das aus einem federelastischen Werkstoff, wie einem Federstahl, einem Kunststoff oder auch einem Schaummaterial gefertigt sein kann, stellt beispielsweise eine federnde Lasche dar. Diese kann in einem Bereich, der innenseitig an das betreffende Führungsband angrenzt, im Bereich der Wickelwelle auf der Rollobahn aufliegen, so dass der bezogen auf die Wickelwelle außenliegende Rand der betreffenden Lasche ein definiertes Auf- bzw. Abwickeln des betreffenden Führungsbands gewährleistet.

Die seitlichen Wickelführungen können einstückig mit einem Rahmen der Rolloanordnung gefertigt sein. Ein derar tiger Rahmen ist beispielsweise ein Spritzgussteil, bei dessen Herstellung die seitlichen Wickelführungen mit ausgebildet werden können.

Alternativ können die seitlichen Wickelführungen jeweils ein separates Bauteil darstellen, das an einem Rahmen der Rolloanordnung fixiert ist. Eine derartige Ausführung kann erforderlich sein, um die Rollobahn bzw. die Wickelwelle ohne Behinderung durch die Wickelführungen in einem korrespondierenden Aufnahmeraum des Rahmens der Rolloanordnung montieren zu können.

Bei einer alternativen Ausführungsform der Rolloanordnung nach der Erfindung sind die seitlichen Wickelführungen jeweils aus einem Führungskasten gebildet, innerhalb dessen ein Auf- bzw. Abwickeln des betreffenden Führungsbands der Rollobahn erfolgt und der einen bogenförmigen Ausschnitt aufweist, in dem sich die Wickelwelle dreht. Die Wandung, die den bogenförmigen Ausschnitt aufweist, hält das betreffende Führungsband beim Aufwickeln und Abwickeln der Rollobahn auf seiner Spur. Ein derartiger Führungskasten ist nach Art eines Radkastens ausgebildet.

Um sich ändernde Wickeldurchmesser ausgleichen zu können und auch bei den ersten Wicklungen eine Führung des Führungsbands zu gewährleisten, kann der Führungskasten federnd gelagert sein. Der Rand des bogenförmigen Ausschnitts wirkt dann mit der aufgewickelten Rollobahn zusammen. Mit zunehmendem Wickelkörperdurchmesser weicht der Führungskasten weiter zurück, wobei die Wandung mit dem bogenförmigen Ausschnitt das betreffende Fahrungsband stets auf seiner Spur hält.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.

Drei Ausführungsbeispiele einer Rolloanordnung nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
1 eine perspektivische Draufsicht auf eine Rolloanordnung für ein transparentes Dachelement eines Kraftfahrzeugs;
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in 1;
3 eine vergrößerte Darstellung des in 1 gestrichelt umrandeten Bereichs III;
4 eine Rolloanordnung mit einem Führungskasten für ein Führungsband einer Rollobahn; und
5 eine Rolloanordnung mit einem alternativ ausgeführten Führungskasten für ein Führungsband einer Rollobahn.
In den 1 bis 3 ist eine Rolloanordnung 10 dargestellt, die zur Abschattung eines transparent ausgeführten Dachbereichs eines ansonsten nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugs dient.
Die Rolloanordnung 10 umfasst eine aus einem textilen Gewebe gefertigte Rollobahn 12, die in Fahrzeuglängsrichtung ausgezogen werden kann und hierzu an ihrer freien Längsseite mit einem manuell oder elektrisch betätigbaren Zugspriegel 14 versehen ist. An ihrem dem Zugspriegel 14 abgewandten Ende ist die Rollobahn 12 an einem Wickelrohr 16 einer Wickelwelle fixiert und auf dieses aufwickelbar bzw. von diesem abwickelbar. Das Wickelrohr 16 ist mittels einer in üblicher Weise ausgebildeten und hier nicht näher dargestellten Wickelfeder in Aufwickelrichtung vorgespannt, die zwischen einer Lagerachse der Wickelwelle und dem Wickerohr 16 eingespannt ist.
An ihren seitlichen Rändern ist die Rollobahn 12 in Führungsschienen 20A und 20B geführt und somit über ihre gesamte Ausziehlänge in Querrichtung gespannt gehalten.
Die Rollobahn 12 weist in ihren seitlichen Randbereichen jeweils ein metallisches flexibles Führungsband 22A bzw. 22B auf, das in einer Führungsbahn 24 der betreffenden Führungsschiene 20A bzw. 20B geführt ist. Die Führungsbahn 24 ist bezogen auf die Fahrzeuglängsmittelebene außenseitig offen ausgebildet, so dass das betreffende Führungsband 22A bzw. 22B durch Falten der Rollobahn 12 entlang von in Ausziehrichtung verlaufenden Kanten in die Führungsbahn 24 der Führungsschiene 20B eingebracht werden kann. Die Führungsbänder 22A und 22B sind jeweils in einer Tasche der Rollobahn 12 eingenäht oder eingeklebt, die durch Umlegen von dessen seitlichen Randbereichen gebildet ist, oder auch auf die Rollobahn 12 aufgeklebt.
Wie 3 zu entnehmen ist, in der das Führungsband 22B ohne Rollobahn dargestellt ist, bildet das Führungsband 22B beim Aufrollen der Rollobahn 12 auf das Wickelrohr 16 einen Wickelkörper 26, dessen Durchmesser sich in Abhängigkeit vom Ausziehbetrag der Rollobahn 12 ändert. Das Führungsband 22A verhält sich entsprechend.
Um zu verhindern, dass die einzelnen Wicklungen der Führungsbänder 22A und 22B von dem betreffenden Wickelkörper 26 in Richtung Fahrzeuglängsmittelebene rutschen bzw. nicht spurtreu auf dem betreffenden Wickelkörper 26 zu liegen kommen bzw. von diesem abgewickelt werden, ist für jedes Führungsband 22A und 22B jeweils eine federnde Lasche 28A bzw. 28B vorgesehen, eine Wickelführung für das betreffende Führungsband 22A bzw. 22B bildet. Die Laschen 28A und 28B grenzen jeweils an den betreffenden Wickelkörper 26 und liegen auf der Rollobahn 12 auf. Die bezogen auf die Fahrzeuglängsmittelebene innenliegende Seite des jeweiligen Wickelkörpers 26 grenzt mithin an den äußeren Rand der zugeordneten Lasche 28A bzw. 28B.
Die Laschen 28A und 28B verhindern mithin, dass die mit den Führungsbändern 22A und 22B versehenen seitlichen Randbereiche der Rollobahn 12 einen lateralen Versatz auf dem Wickelrohr 16 erfahren.
Die Laschen 28A und 28B sind im vorliegenden Fall aus Federstahl gefertigt und an einem Rahmen 30 der Rolloanordnung 10 verschraubt. Alternativ können die Laschen 28A und 28B aber auch aus Kunststoff gefertigt und einstückig mit dem ein Spritzgussteil darstellenden Rahmen 30 hergestellt sein.
In 4 ist ein Bereich einer Rolloanordnung 40 dargestellt, die im Wesentlichen derjenigen nach den 1 bis 3 entspricht und ebenfalls seitliche Führungsbänder für eine ansonsten nicht näher dargestellte Rollobahn aufweist. In 4 ist das einem seitlichen Randbereich der Rollobahn zugeordnete Führungsband 22B dargestellt.
Die Rolloanordnung 40 weist einen Führungskasten 42 auf, der als Wickelführung dient und innerhalb dessen ein Auf- bzw. Abwickeln des Führungsbands 22B auf einem in Aufwickelrichtung in Umfangsrichtung vorgespannten Wickelrohr 16 erfolgt. Der Führungskasten 42 weist an einer inneren Wandung einen bogenförmigen Ausschnitt 44 auf, in dem sich das Wickelrohr 16 dreht. Die innere Wandung mit dem bogenförmigen Ausschnitt 44 hält das Führungsband 22B in dem Führungskasten 42 und gewährleisten somit ein spurtreues, definiertes Auf- bzw. Abwickeln des Führungsbands 22B bzw. der zugeordneten Rollobahn auf dem Wickelrohr 16.
Der Führungskasten 42 ist ein separates Bauteil, das federnd aufgehängt ist, um Änderungen des Durchmessers der Wicklung der Rollobahn ausgleichen zu können, wobei der Rand des bogenförmigen Ausschnitts 44 mit der Rollobahn zusammenwirkt, so dass der Führungskasten mit sich zunehmendem Durchmesser des Rollobahnwickekörpers weiter zurückweicht.
In 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Rolloanordnung 50 nach der Erfindung dargestellt, die wiederum im Wesentlichen derjenigen nach den 1 bis 3 entspricht, sich von dieser ebenfall dadurch unterscheidet, dass sie einen Führungskasten 52 aufweist, der nach dem Prinzip des in 4 dargestellten Führungskasten arbeitet und mithin zur Führung und Sicherung eines seitlichen Führungsbandes 22B einer Rollobahn, die auf ein Wickelrohr 16 einer Wickelwelle aufwickelbar ist, im Bereich der Wickelwelle dient.
Der Führungskasten 52 unterscheidet sich von dem in 4 dargestellten Führungskasten dadurch, dass er direkt in einem Rahmen 30 der Rolloanordnung ausgebildet ist. Der Führungskasten 52, der hier bezogen auf den Rahmen 30 starr angeordnet ist, weist einen bogenförmigen Ausschnitt 54 auf, der in einen Aufnahmeraum 56 für das Wickelrohr 16 und die darauf aufgewickelte Rollobahn mündet.

10: Rolloanordnung
12: Rollobahn
14: Zugspriegel
16: Wickelrohr
20A, B: Führungsschiene
22A, B: Führungsband
24: Führungsbahn
26: Wickelkörper
28A, B: Lasche
30: Rahmen
40: Rolloanordnung
42: Führungskasten
44: Ausschnitt
50: Rolloanordnung
52: Führungskörper
54: Ausschnitt
56: Aufnahmeraum

Claims

Rolloanordnung für ein Kraftfahrzeug, umfassend mindestens eine Rollobahn (12), eine Wickelwelle sowie seitliche Führungsschienen (20A, 20B), in denen jeweils ein flexibles, flaches Führungsband (22A, 22B) geführt ist, das in einem seitlichen Randbereich der Rollobahn (12) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Wickelwelle für jedes Führungsband (22A, 22B) eine seitliche Wickelführung vorgesehen ist, die einen lateralen Versatz des betreffenden Führungsbands (22A, 22B) auf der Wickelwelle verhindert.
Rolloanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelführungen jeweils aus einem flexiblen Element gebildet sind, das an der dem betreffenden Rollobahnrand abgewandten Seite des Führungsbands (22A, 22B) angeordnet ist.
Rolloanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Element aus einem federelastischen Werkzeug gefertigt ist.
Rolloanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Element eine federnde Lasche (28A, 28B) ist.
Rolloanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Wickelführungen einstückig mit einem Rahmen der Rolloanordnung gefertigt sind.
Rolloanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Wickelführungen jeweils ein separates Bauteil sind, das an einem Rahmen der Rolloanordnung fixiert ist.
Rolloanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Wickelführungen jeweils aus einem Führungskasten (42, 52) gebildet sind, innerhalb dessen ein Auf- bzw. Abwickeln des betreffenden Führungsbands (22A, 22B) erfolgt und der einen bogenförmigen Ausschnitt (44, 54) aufweist, in dem sich die Wickelwelle dreht.
Rolloanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskasten (42) in radialer Richtung der Wickelwelle federnd gelagert ist.