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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Körperimplantat mit einer beweglichen
Blechverbindung sowie eine Herzklappe und einen Stent mit einem
derartigen Körperimplantat
und ein Verfahren zum Herstellen desselben.
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Eine
herkömmliche
Herzklappe weist ein Klappenelement auf, das über ein Scharnier mit einem
Herzklappengehäuse
bzw. einer Herzklappenstruktur verbunden ist. Zum Bilden eines derartigen Scharniers
ist eine Vielzahl an Bauteilen notwendig. Darüber hinaus müssen eventuell
Spezialwerkzeuge für
die Montage des Scharniers angefertigt werden. Es besteht somit
ein Bedarf für
eine vereinfachte bewegliche Verbindung von zwei Bauteilen innerhalb
eines Körperimplantats,
wie beispielsweise bei einer Herzklappe.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht somit in dem Bilden einer beweglichen
Verbindung zwischen zwei oder mehreren Bauteilen innerhalb eines
Körperimplantats,
die auf einfache Weise herstellbar ist und keine Spezialwerkzeuge
für die
Montage benötigt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Körperimplantat
mit den Merkmalen nach Anspruch 1, einen Stent nach Anspruch 9,
eine Herzklappe mit den Merkmalen nach Anspruch 10, eine Stützmanschette
mit den Merkmalen nach Anspruch 11, einen Manschettenring zur Einschnürung des
Magens mit den Merkmalen nach Anspruch 12, eine Manschette zur Verringerung
des Refluxes in den Ösophagus
mit den Merkmalen nach Anspruch 13, eine Venenklappe mit den Merkmalen
nach Anspruch 14 und ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch
15 gelöst.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Körperimplantat weist
zumindest zwei Blechelemente auf, wobei zumindest eines der Blechelemente
bzw. blattförmigen bzw.
flächigen
Elemente einen Ausschnitt aufweist und zumindest das andere Blechelement
einen daran angepassten Bereich aufweist, wobei das andere Blechelement
derart in den Ausschnitt einsetzbar ist, dass der angepasste Bereich
im wesentlichen formschlüssig
mit einem Teil eines Umfangsrandes des Ausschnitts (12)
in Eingriff bringbar ist.
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Vorzugsweise
weist der angepasste Bereich an entgegengesetzten Kanten ein Paar
Schlitze auf und ist so elastisch biegbar, dass ein Abstand der Schlitze
voneinander so verringerbar ist, dass das andere Blechelement in
den Ausschnitt des einen Blechelements zumindest teilweise einsetzbar
ist und das Paar Schlitze nach dem Einsetzen in den Ausschnitt des
einen Blechelements mit einem Umfangsrand des Ausschnitts in Eingriff
bringbar ist.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist der Ausschnitt des einen Blechelements so ausgebildet, dass
der angepasste Bereich des anderen Blechelements ohne Biegen des
anderen Blechelements in den Ausschnitt des einen Blechelements einsetzbar
ist. Nach dem Einsetzen wird der angepasste Bereich des anderen
Blechelements innerhalb des Ausschnitts des einen Blechelements
so verschoben, dass ein formschlüssiger
Eingriff zwischen den Blechelementen zustande kommt. Vorzugsweise
weist bei dieser alternativen Ausführungsform der Ausschnitt die
Gestalt eines Trapezes oder einer Raute auf. In anderen Worten wird
der angepasste Bereich in einen Abschnitt des Ausschnitts eingesetzt,
der dieselbe oder eine größere Dimension
als der angepasste Bereich hat, so dass ein Biegen des angepassten
Bereichs wie bei der ersten Ausführungsform
nicht erforderlich ist. Der Eingriff zwischen dem angepassten Bereich
und dem Umfangsrand des Ausschnitts wird dann durch Verschieben
des angepassten Bereichs in einen anderen Abschnitt des Ausschnitts
erzielt. Der andere Abschnitt des Ausschnitts ist dabei so dimensioniert,
dass ein formschlüssiger
Eingriff mit dem angepassten Bereich des anderen Blechelements hergestellt
werden kann.
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Diese
beiden Ausführungsformen
können auch
kombiniert werden, d.h. der angepasste Bereich wird zum Einsetzen
in den Ausschnitt gebogen und verschoben.
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Vorzugsweise
weist das andere Blechelement an entgegengesetzten Kanten des angepassten
Bereichs ein Paar Schlitze auf und ist so elastisch biegbar, dass
ein Abstand der Schlitze voneinander so verringerbar ist, dass das
andere Blechelement in den Ausschnitt des einen Blechelements einsetzbar ist
und das Paar Schlitze nach dem Einsetzen in den Ausschnitt des einen
Blechelements mit einem Umfangsrand des Ausschnitts in Eingriff
bringbar ist.
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Indem
das andere Blechelement mit dem Paar Schlitze so gebogen wird bzw.
werden kann, dass sich dessen Breite, d.h. der Abstand der Schlitze
voneinander verringert, kann das andere Blechelement in den Ausschnitt
des einen Blechelements zumindest teilweise eingesetzt werden. Wenn
die Biegekraft von dem anderen Blechelement weggenommen wird, nimmt
das andere Blechelement im wesentlichen seine ursprüngliche
Form wieder an bzw. kehrt zumindest teilweise aufgrund seiner elastischen
bzw. rückstellfähigen Eigenschaften
im wesentlichen zu seiner ursprünglichen
Form zurück,
so dass über
den Eingriff des Paars Schlitze mit dem Umfangsrand des Ausschnitts
eine ortsfeste Blechverbindung geschaffen wird bzw. werden kann.
Dabei kann die Blechverbindung vorteilhaft die Funktion eines Scharniers
haben, weil die beiden Blechelemente zumindest bereichsweise gegeneinander
verschwenkt werden können.
Eine Schwenkachse verläuft
dabei durch die beiden Schlitze hindurch. In anderen Worten wird
vorteilhaft ein Scharnier mit zwei Blechelemente bzw. eine scharnierartige
Verbindung zwischen den zwei Blechelementen geschaffen, die gegeneinander
im wesentlichen um eine Schlitzachse (bzw. um eine in Nähe des Schlitzes
bzw. durch diesen verlaufende Achse) herum verschwenkt werden können.
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Vorzugsweise
ist der Ausschnitt des einen Blechelements im wesentlichen an einem
in einer Längsrichtung
des Blechelements liegenden Ende angeordnet. Hierdurch kann dieses
Ende des Blechelements über
seinen Ausschnitt mit einem anderen Blechelement verbunden werden.
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Vorzugsweise
weist der Ausschnitt die Gestalt eines Kreis- oder Ellipsenabschnitts
auf und ein im wesentlichen bogenförmiger bzw. gebogenen bzw.
konkaven Rand des Ausschnitts liegt vorzugsweise im wesentlichen
bei bzw. Nahe einem distalen Ende des Blechelements.
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Vorzugsweise
weist das andere Blechelement an einem bei den Schlitzen liegenden
Ende einen Vorsprung auf, der in dem verbundenen Zustand der beiden
Blechelemente so an das eine Blechelement anlegbar ist, dass hierdurch
eine Relativbewegung zwischen den beiden Blechelementen begrenzbar
ist.
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Der
Vorsprung des anderen Blechelements bildet einen Anschlag an der
Kontur des einen Blechelements, so dass ein Verschwenken der beiden
Blechelemente gegeneinander in einer Richtung begrenzt ist. In anderen
Worten wird ein Scharnier geschaffen, das in einer Drehrichtung
beweglich ist und in einer anderen Drehrichtung bei einer vorgegebenen
Stellung der beiden Blechelemente zueinander in seiner Drehbewegung
begrenzt ist.
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Vorzugsweise
entspricht eine Bogenlänge des
bogenförmigen
bzw. gebogenen bzw. konkaven Rands im wesentlichen einem Abstand
zwischen einem Schlitzgrund eines der beiden Schlitze und einer Schlitzspitze
des anderen Schlitzes. Als Schlitzgrund wird hier ein Abschnitt
der Schlitze bezeichnet bzw. verstanden, der den geringsten Abstand
zu dem entgegengesetzten Schlitz des Paars von Schlitzen aufweist.
In anderen Worten ist der Schlitzgrund der Abschnitt des Schlitzes,
der am nähesten
bei einer Längsachse
des anderen Blechelements bzw. am weitesten von den jeweiligen Blechrand
entfernt liegt. Im Gegensatz wird ein Abschnitt der Schlitze, der
den größten Abstand
von dem entgegengesetzten Schlitz des Paars Schlitze aufweist bzw.
den größten Abstand
von der Längsachse
aufweist, als die Schlitzspitze bezeichnet. Dabei bildet die bei
dem Ende des anderen Blechelements liegende Schlitzspitze bevorzugt
einen Haken.
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Vorzugsweise
dient eines der Blechelemente als eine bewegliche Klappe bzw. Element,
die bzw. das gegenüber
dem anderen Blechelement in einer Richtung verschwenkbar ist und
in einer entgegengesetzten Richtung eine Verschwenkung durch Anlegen
eines Vorsprungs des anderen Blechelements an dem einen Blechelement
im wesentlichen blockiert bzw. unterbunden ist. Hierdurch wird auf
einfache Weise ein Scharnier bzw. eine verschwenkbare Verbindung
mit lediglich zwei Bauteilen geschaffen, das ohne Werkzeug montierbar
ist. Dieses Scharnier kann dabei in einer Richtung verschwenkt werden, während eine
Verschwenkung in einer entgegengesetzten Richtung gesperrt bzw.
unterbunden ist.
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Am
bevorzugtesten sind zumindest zwei, bevorzugt alle Blechelemente
im wesentlichen identisch ausgebildet sind. Daher kann eine erhebliche Reduzierung
der Kosten als auch ein flexibler Einsatz von zwei oder mehreren
Elementen erzielt werden.
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Vorzugsweise
kann aus einem derartigen Körperimplantat
ein Stent zum Einführen
in einen Körperkanal
gebildet werden. Es ist jedoch auch möglich aus einem derartigen
Körperimplantat
eine Herzklappe zu bilden, wobei eines der Blechelemente als zumindest
ein Teil einer schwenkbaren Herzklappe bzw. als ein Herzklappengehäuse bzw.
-träger oder
ein anderes im wesentlichen ortsfestes Strukturbauteil dient.
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Darüber hinaus
kann aus dem Körperimplantat
eine Stützmanschette
für die
externe Stützung
eines Aneurysmas gebildet werden. Mit dem Körperimplantat kann jedoch auch
ein Manschettenring zur Einschnürung
des Magens bei Dickleibigkeit gebildet werden. Ferner kann mit einem
derartigen Körperimplantat
eine Manschette zur Verringerung des Refluxes (Rückfluss) in den Ösophagus
(Speiseröhre)
gebildet werden. Schließlich
kann das Körperimplantat als
eine künstliche
Venenklappe zum Implantieren vorzugsweise in den Beinen dienen,
wobei das Implantat als zumindest ein Teil einer schwenkbaren Venenklappe
bzw. als ein venenklappengehäuse
bzw. -träger
oder ein anderes im wesentlichen ortsfestes Strukturbauteil dient.
Wie der Fachmann leicht erkennen kann, gibt es noch weitere zahlreiche
Anwendungsmöglichkeiten
für das
erfindungsgemäße Körperimplantat,
die hier nicht alle aufgezählt
werden können.
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Des
weiteren wird ein Verfahren zum beweglichen Verbinden von Blechteilen
bzw. -elemente bzw. blattförmigen
bzw. flächigen
Elementen mit den folgenden Schritten geschaffen:
Ausbilden
eines Ausschnitts in einem Blechelement;
Ausbilden von einem
angepassten Bereich eines anderen Blechelements; und
im wesentlichen
formschlüssiges
Einsetzen des angepassten Bereichs des anderen Blechelements in den
Ausschnitt des einen Blechelements derart, dass der angepasste Bereich
im wesentlichen formschlüssig
mit einem Teil eines Umfangsrandes des Ausschnitts in Eingriff gebracht
wird.
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Vorzugsweise
weist das Verfahren des weiteren noch folgende Schritte auf:
Ausbilden
von einem Paar Schlitze an entgegengesetzten Kanten des angepassten
Bereichs des anderen Blechelements bzw. blattförmigen bzw. flächigen Elements;
Biegen
des anderen Blechelements derart, dass ein Abstand der Schlitze
voneinander verringert wird;
Einsetzen des anderen Blechelements
in den Ausschnitt des einen Blechelements; und
in Eingriff
bringen des Paars Schlitze mit einem Umfangsrand des Ausschnitts.
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Vorzugsweise
wird bei diesem Verfahren der Ausschnitt im wesentlichen in der
Gestalt eines Kreis- oder Ellipsenabschnitts ausgebildet und derart angeordnet,
dass ein bogenförmiger
bzw. gebogener bzw. konkaver Rand des Ausschnitts bei bzw. Nahe dem
in Längsrichtung
des Blechelements liegenden Ende des Blechelements liegt.
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Vorzugsweise
wird des weiteren ein Vorsprung an dem anderen Blechelement an einem
bei den Schlitzen liegenden Ende ausgebildet, der in dem verbundenen Zustand
der beiden Blechelemente so an das eine Blechelement anlegbar ist,
dass hierdurch eine Relativbewegung zwischen den beiden Blechelementen
begrenzbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen und
bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Einzelne
Merkmale getrennter Ausführungsformen
können
miteinander zu weiteren Ausführungsbeispielen
kombiniert werden.
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1 zeigt
ein Blechelement gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung, das sowohl ein Paar Schlitze 22 als auch
einen Ausschnitt 12 aufweist.
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2 zeigt
dasselbe Blechelement wie in 1, wobei
dieses eine gebogene Form hat.
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3 zeigt
den Vorgang des Einsetzens des einen Blechelements in das andere
Blechelement.
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4a und 4b zeigt
ein Körperimplantat,
das drei Blechelemente aufweist. 4b zeigt insbesondere
eine vergrößerte Ansicht
C der Verbindung von zwei Blechelementen miteinander.
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Vorgangs des Einsetzens des einen
Blechelements in das andere Blechelement durch Biegen des anderen
Blechelements 2 entlang seiner Längsachse.
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6 zeigt
die relative Starrheit der Blechverbindung bei Druckausübung in
einer Kraftrichtung 4.
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7 zeigt
die Beweglichkeit des Blechverbindung bei Kraftausübung in
einer Richtung 5.
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8 zeigt
ein aus drei Blechelementen bestehendes Körperimplantat, das ebenfalls
in einer Kraftrichtung 6 relativ beweglich ist und bei
Belastung in einer Kraftrichtung 7 starr ist.
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Wie
in den 3 und 5 gezeigt ist, weist ein erfindungsgemäßes Körperimplantat
bzw. Verbindung mindestens zwei Blechelemente (d.h. blattförmige bzw.
flächige
Elemente) 1, 2 auf, die miteinander verbunden
werden bzw. miteinander verbindbar sind. Dabei weist zumindest das
eine Blechelement 1 einen Ausschnitt bzw. eine Ausnehmung
bzw. eine (zum Ende hin offene oder geschlossene) Öffnung 12 auf,
die bzw. der bevorzugt im wesentlichen in der Gestalt eines Kreisabschnitts
oder eines Ellipsenabschnitts bzw. konkaven Abschnitts ausgebildet
ist. Der Ausschnitt 12 ist nahe einem Ende bzw. bei einem
distalen Ende in der Längsrichtung
des Blechelements 1 ausgebildet, wobei der (bevorzugt im
wesentlichen bogenförmige
bzw. gebogene bzw. Konkave) Rand 12a des Kreisabschnitts
sich bei dem Ende des einen Blechelements 1 befindet, während der
(bevorzugt im wesentlichen gerade bzw. weniger gekrümmte) Rand 12b des
Ausschnitts entfernt von dem Ende des Blechelements 1 angeordnet
ist.
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Andererseits
weist zumindest ein anderes Blechelement 2 an bzw. Nahe
einem seiner Enden in der Längsrichtung
an der seitlichen Kante zumindest zwei Schlitze bzw. Einkerbungen 22 auf.
Eine Breite des anderen Blechelements 2 im Bereich des Paars Schlitze 22 ist
bevorzugt so bemessen, dass ein Abstand zwischen Schlitzgründen 22a in
etwa einer Länge
des geraden Umfangsrands 12b des Ausschnitts 12 des
einen Blechelements 1 entspricht. Demgemäß ist ein
Abstand zwischen den Schlitzspitzen 22b, d.h. hakenförmigen Elementen 24 bevorzugt
im wesentlichen größer als
eine Länge
des geraden Umfangsrands 12b des Ausschnitts 12.
Hieraus folgt, dass das Ende des anderen Blechelements 2 mit
dem Paar Schlitze 22 normalerweise nicht in den Ausschnitt 12 des
einen Blechelements 1 einsetzbar ist. Wie jedoch in den 3 und 5 gezeigt
ist, kann das andere Blechelement 2 auf elastische bzw.
rückstellfähige Weise
im wesentlichen entlang seiner Längsachse
L gebogen werden, so dass sich ein Abstand der Schlitze 22 voneinander
(d.h. ein Abstand entlang einer imaginären Verbindungslinie zwischen den
Schlitzen 22) und demgemäß auch ein Abstand der Schlitzgründe 22a und
der Schlitzspitzen 22b bzw. der hakenförmigen Elemente 24 voneinander
verringert.
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Als
Schlitzgrund 22a wird hier ein Abschnitt der Schlitze 22 bezeichnet
bzw. verstanden, der den geringsten Abstand zu dem entgegengesetzten Schlitz 22 des
Paars Schlitze 22 hat. In anderen Worten ist der Schlitzgrund 22a der
Abschnitt des Schlitzes 22, der am nähesten bei einer Längsachse
L des anderen Blechelements 2 bzw. am weitesten von den jeweiligen
Blechrand entfernt liegt. Im Gegensatz wird ein Abschnitt der Schlitze 22,
der den größten Abstand
von dem entgegengesetzten Schlitz 22 des Paars Schlitze 22 hat
bzw. den größten Abstand
von der Längsachse
L hat, als die Schlitzspitze 22b bezeichnet. Dabei bildet
die bei dem Ende des anderen Blechelements 2 liegende Schlitzspitze 22b einen Haken 24.
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Wie
insbesondere in 3 gezeigt ist, ist das andere
Blechelement 2 bevorzugt derart elastisch bzw. zumindest
teilweise rückstellfähig biegbar bzw.
verformbar im wesentlichen entlang seiner bzw. um seine Längsachse
L, dass der zuvor beschriebene Abstand zwischen den Schlitzen 22 so
verringert werden kann, dass das andere Blechelement 2 nun in
den Ausschnitt 12 des einen Blechelements 1 zumindest
teilweise eingesetzt werden kann. Der Vorgang des Einsetzens ist
in 3 gezeigt, während 5 den
eingesetzten Zustand zeigt, bei dem die hakenförmigen Elemente 24,
die durch die Schlitzspitzen 22b gebildet sind, sich nun
auf bzw. an der entgegengesetzten Seite des Ausschnitts 12 des
einen Blechelements 1 befinden. Bei dem in 5 dargestellten
Zustand ist das andere Blechelement 2 noch entlang seiner
bzw. um seine Längsachse
L gebogen. Wenn die Biegekraft nun weggenommen wird, nimmt das andere
Blechelement 2 wieder seine ursprüngliche Form an, so dass die
hakenförmigen Elemente 24 in
Verbindung mit den Schlitzen 22 und dem Umfangsrand 12a, 12b des
Ausschnitts 12 nun bevorzugt die Funktion eines Scharniers
erhalten.
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Der
formschlüssige
Zustand zwischen dem Ausschnitt 12 und dem angepassten
Bereich kommt dadurch zustande, dass der Umfangsrand 13 in
den Schlitzen 22, 22 aufgenommen wird. Hierdurch
kann ein Blechelement 1 gegenüber dem anderen Blechelement 2 noch
in einem vorgegebenen Maß verschwenkt
werden, da der Eingriff zwischen dem Paar Schlitze 22; 22 und
dem Umfangsrand 13 des Ausschnitts 12 eine Scharnierfunktion
aufweist indem die Schlitze den Umfangsrand 13 mit einem
gewissen Spiel aufnehmen. In anderen Worten gibt es eine imaginäre Schwenkachse
X, die durch die Schlitze hindurch verläuft.
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Diese
Scharnierfunktion ist insbesondere in den 6 und 7 dargestellt:
D.h. bei Kraftausübung
in einer Richtung 5, wie in 7 dargestellt
ist, ist das eine Blechelement gegenüber dem anderen Blechelement
um das Scharnier herum verschwenkbar. In anderen Worten bildet eine
gedachte durch die Schlitze 22 hindurchlaufende Achse einen
Drehpunkt des Scharniers zwischen den beiden Blechelementen 1, 2.
Wie man sich leicht vorstellen kann, kann dabei ein Blechelement
eine bewegliche Herzklappe bilden, während das andere Blechelement
im wesentlichen ortsfest innerhalb eines Herzklappengehäuses angeordnet
wird. D.h., dass auf diese Weise eine sehr einfach aufgebaute Herzklappe
herstellbar ist, die ein Minimum an beweglichen Teilen erfordert
und ohne Spezialwerkzeuge montiert werden kann, weil das Scharnier
einfach derart montiert wird, dass das andere Blechelement 2 mit
dem Paar Schlitzen 22 so entlang seiner Längsachse
L gebogen wird, dass das Ende mit dem Paar Schlitzen 22, 22 in
den Ausschnitt 12 des einen Blechelements 1 einsetzbar
ist, wie vorstehend beschrieben ist. In anderen Worten kann das
eine Blechelement 1 mit seinen Schlitzen 22 im
wesentlichen formschlüssig durch
zeitweise Biegung des Blechelements 1 in den Ausschnitt 12 des
anderen Blechelements 2 eingesetzt werden.
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Wie
des weiteren in 6 dargestellt ist, ist das Scharnier
bei Kraftausübung
in einer Richtung 4 relativ starr, d.h. unterbindet eine
relative Verschwenkbewegung, da hierbei ein Vorsprung 26 des anderen
Blechelements 2 sich zumindest teilweise an den Umfang
des einen Blechelements 1 anlegt und eine weitere Schwenkbewegung
der beiden Blechelemente 1, 2 relativ zueinander
verhindert. In anderen Worten weist das andere Blechelement 2 eine Einschnürung bzw.
eine Pfeilform auf, die ein zumindest teilweises Einsetzen in den
Ausschnitt 12 des einen Blechelements 1 ermöglicht,
wie beschrieben.
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In
anderen Worten legt sich bei dem in 4 dargestellten
Zustand der Vorsprung 26 des anderen Blechelements 2 an
eine Außenkontur
des einen Blechelements 1 flächig an, so dass durch diese
Anlage dieser beiden Elemente die Funktion einer Scharnierbegrenzung
bzw. eines Scharnieranschlags erfüllt wird.
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Vorzugsweise
sind mehrere, am bevorzugtesten alle Blechelemente 1, 2 des
Körperimplantats im
wesentlichen identisch ausgebildet und weisen somit sowohl ein Ausschnitt 12 an
bzw. Nahe einem Ende als auch ein Vorsprung 26 an bzw.
Nahe dem entgegengesetzten Ende auf.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf ein Körperimplantat mit einem Klappensystem,
wie beispielsweise eine Herzklappe beschränkt, sondern es können mit
der erfindungsgemäßen Blechverbindung auch
andere Körperimplantate
wie beispielsweise Stents ausgebildet werden. Wie insbesondere in 4a gezeigt
ist, kann ein Körperimplantat
bestehend aus drei Blechelementen als ein rohrförmiger Körper aufgebaut werden. Dabei
hat bevorzugt jedes der drei Blechelemente sowohl einen Ausschnitt 12 als
auch ein Paar Schlitze 22 und zwar jeweils an einem Ende
in der Längsrichtung,
wie in 1 gezeigt ist. Das in 1 gezeigte
Blechelement wird dann im wesentlichen in eine Kreissegmentform
bzw. gewölbten
Form im wesentlichen quer zur Längsachse
L gebogen, wie in 2 dargestellt ist. Zwie, drei
oder auch mehrere solcher Blechelemente 1, 2 können dann
so zusammengesetzt bzw. verbunden werden, dass ein im wesentlichen
rohrförmiger
Körper
gebildet wird, wie in 4a gezeigt ist. Auf diese Weise kann
beispielsweise ein rohrförmiger
Stent aufgebaut werden.
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Eine
andere Anwendungsmöglichkeit
ergibt sich, wenn zwei Stents miteinander verbunden werden sollen.
Hierzu muss ein Stent zumindest ein Blechelement 1 mit
einem Ausschnitt 12 aufweisen und der andere Stent zumindest
ein anderes Blechelement 2 mit dem Paar von Schlitzen 22, 22 aufweisen.
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Bevorzugte
Materialien der Blechelemente sind Nitinol (NiTi), 1.4310, 1.4568,
medizinische Stähle,
Platin, Platinlegierungen und/oder (bevorzugt körperverträgliche) Kunststoffe. Die gewünschte Form,
d.h. beispielsweise die Kreissegmentform, wie sie in 2 gezeigt
ist, wird durch eine Wärmebehandlung
des Blechs erzielt. Weiterhin weisen zumindest ein Teil der Blechelemente 1, 2 ein
Formgedächtnis
auf.
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Vorzugsweise
hat der Ausschnitt 12 im wesentlichen die Form eines Kreisabschnitts
oder eines Ellipsenabschnitts, d.h. sein Umfangsrand hat eine Bogenform 12a und
eine gerade Linie 12b. Vorzugsweise hat der Vorsprung 26 im
wesentlichen dieselbe Form, jedoch eine größere Abmessung in der Breitenrichtung.
Besonders günstig
ist es, wenn eine Bogenlänge
B, die in 1 dargestellt ist, in etwa einem Abstand
A von der Schlitzspitze 22b des einen Schlitzes 22 aus
bis zu dem Schlitzgrund 22a des entgegengesetzten Schlitzes 22 hat.
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Die
Herstellung des Blechelements 1 bzw. 2 gemäß der Erfindung
oder einer bevorzugten Ausführungsform
hiervon, kann sowohl aus Rohmaterial als auch aus Flachmaterial
erfolgen wobei bei letzterem das Blechelement 1 bzw. 2 später gerollt,
geschweißt
und/oder endbearbeitet wird. Weiterhin kann die Herstellung des
Blechelements 1 bzw. 2 mittels Laserschneiden,
Laserabtrag, photochemisches Ätzen
und/oder Erodieren erfolgen. Weiterhin kann die Herstellung des
Blechelements 1 bzw. 2 auch derart erfolgen, daß die Elementstruktur
in einer zumindest teilweise expandierten Form gefertigt wird und
das Blechelement anschließend
zum Einführen z.B.
in den Katheter auf eine zumindest teilweise komprimierte Form verkleinert
wird, bevor er nachfolgend im Körper
wieder zumindest teilweise expandiert wird.
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- 1
- Blechelement
- 12
- Ausschnitt
- 12a
- bogenförmiger Rand
- 12b
- gerader
Rand
- 13
- Umfangsrand
- 2
- Blechelement
- 21
- angepasster
Bereich
- 22
- Schlitz
- 22a
- Schlitzgrund
- 22b
- Schlitzspitze
- 24
- Haken
- 26
- Vorsprung
- 4...7
- Kraftausübungsrichtungen
- L
- Längsachse