DE10035992A1 - Orthodontisches Bracket - Google Patents
Orthodontisches BracketInfo
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Abstract
Ein orthodontisches Bracket weist eine Basis auf, an der eine Abdeckung gelenkig befestigt ist, wobei die Abdeckung einen Schlitz für einen Bogendraht überdeckt. Die Abdeckung und die Basis sind gelenkig miteinander verbunden. Zum Halten des Bogendrahtes sind Federelemente vorgesehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein orthodontisches Bracket mit einer
Basis, auf der eine Abdeckung gelenkig befestigt ist, die einen Schlitz für
einen Bogendraht überdeckt.
Derartige Brackets sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich be
kannt (vgl. US 4,712,999).
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein orthodontisches Bracket der ein
gangs genannten Art derart weiterzubilden, daß eine kostengünstige und
einfache Herstellung, eine kompakte Bauweise und eine vereinfachte
Handhabung möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1
und insbesondere dadurch, daß die Abdeckung und die Basis einstückig
miteinander verbunden, daß an der Unterseite der Abdeckung ein erstes
elastisches Federelement vorgesehen ist, das bei geschlossener Abdeckung
in den Schlitz hineinragt, um auf einen in den Schlitz eingelegten Bogen
draht eine Klemmkraft auszuüben, und daß an der Abdeckung oder an
der Basis mehrere Rastvertiefungen oder Schließnasen vorgesehen sind.
Dadurch, daß die Abdeckung und die Basis einstückig miteinander ver
bunden sind, ist eine kostengünstige und einfache Herstellung sicherge
stellt, da nur ein einziges Bauteil vorliegt, das nicht zusammengebaut
werden muß und es wird lediglich ein einziges Material, vorzugsweise
Kunststoff, verwendet. Zudem ist die Abdeckung unverlierbar an der Basis
befestigt. Ferner ist durch das an der Unterseite der Abdeckung erfin
dungsgemäß vorgesehene elastische Federelement ein verbesserter Halt
des Bogendrahtes innerhalb des Schlitzes sichergestellt, wobei insbeson
dere bereits bei nicht vollständig geschlossener bzw. verriegelter Abdec
kung bereits eine Fixierung des Bogendrahtes innerhalb des Schlitzes er
folgt. Im Gegensatz zu der aus dem eingangs genannten Stand der Tech
nik bekannten Lösung wird erfindungsgemäß einerseits ein innerhalb des
Schlitzes angeordnetes Federelement vorgesehen, das nicht seitlich aus
den Außenkonturen des Brackets vorsteht. Andererseits wird ein geson
dertes elastisches Federelement für das Halten des Bogendrahtes vorgese
hen, dessen Federkraft wählbar ist, d. h. es wird nicht die Flexibilität der
Abdeckung zum Halten des Bogendrahtes herangezogen.
Das erfindungsgemäße Bracket ist ferner selbstlegierend ausgebildet, d. h.
der Bogendraht wird zwischen der Abdeckung und der Basis geklemmt.
Da an der Abdeckung und/oder an der Basis mehrere Rastvertiefungen
oder Schließnasen vorgesehen sind, kann die Abdeckung verschieden weit
geschlossen werden. Hierdurch können Bogendrähte mit verschieden gro
ßem Querschnitt in den Schlitz eingesetzt und dort durch Schließen der
Abdeckung mit Hilfe des ersten Federelementes fixiert werden. Gleichzeitig
ist es hierdurch möglich, beim Justieren des Bogendrahtes die Legie
rungskraft auf den Bogendraht zu variieren.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Unteran
sprüchen sowie den Figuren beschrieben.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist an dem Bracket ein
zweites Federelement vorgesehen, welches die Schließ- und Öffnungsbe
wegung der Abdeckung unterstützt. Hierdurch ist gewährleistet, daß die
Abdeckung von dem Federelement in der Offenstellung gehalten wird, so
daß die geöffnete Abdeckung das Einsetzen des Bogendrahtes nicht be
hindert. Gleichzeitig kann durch das zweite Federelement die Abdeckung
mit einer Federkraft in die Schließstellung gedrückt werden, so daß die
Abdeckung bei der Justierung des Bogendrahtes in dem Schlitz durch ei
ne Federkraft geschlossen gehalten wird und dadurch den Bogendraht
über das erste Federelement in den Schlitz hineindrückt. Bevorzugt ist
hierbei, daß das zweite Federelement die Abdeckung mit einer Haltekraft
in die Schließstellung drückt, die etwa 50% bis 90%, insbesondere etwa
70% der maximalen Federkraft beträgt. Hierdurch ist sichergestellt, daß
die Abdeckung mit einer ausreichend hohen Federkraft in die Schließ
stellung gedrückt wird, so daß der Bogendraht bei seiner Justierung nicht
versehentlich aus dem Schlitz herausgleitet.
Bevorzugt ist das erste Federelement als einstückig an die Unterseite der
Abdeckung angeformte Lasche ausgebildet, die sich vorzugsweise über die
gesamte Länge des Schlitzes erstreckt. Hierdurch ist es einerseits möglich,
die Haltekraft des ersten Federelementes wie gewünscht einzustellen. An
dererseits ist für einen sicheren Halt des Bogendrahtes entlang der ge
samten Schlitzlänge gesorgt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das erste Feder
element um eine Achse in den Schlitz hineingeschwenkt, deren Abstand
zu den an der Abdeckung vorgesehenen Rastvertiefungen oder Schließna
sen um den Faktor 2 bis 3,5 größer ist als deren Abstand zum ersten Fe
derelement. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß bei einer solchen
Ausführungsform sehr günstige Hebelverhältnisse vorliegen, da der He
belarm zwischen dem ersten Federelement und der Schwenkachse relativ
klein ist, wohingegen der Hebelarm zwischen dieser Schwenkachse und
den Rastvertiefungen bzw. Schließnasen, in deren Bereich der Schließ
druck auf die Abdeckung aufgebracht wird, relativ groß ist. Hierdurch läßt
sich mit einem geringen Schließdruck eine große Kraft im Bereich des er
sten Federelementes aufbringen, so daß der Bogendraht besonders fest in
dem Schlitz gehalten ist. Insbesondere da mehrere Rastnasen und Rast
vertiefungen vorgesehen sind, läßt sich durch mehr oder weniger weites
Schließen der Abdeckung die Haltekraft einstellen, mit welcher der Bo
gendraht in dem Schlitz gehalten wird. So ist es beispielsweise möglich,
zum Justieren des Bogendrahtes die Abdeckung in ihre erste Raststellung
zu bringen. Nach erfolgter Justierung und Einstellung kann anschließend
die Abdeckung noch weiter geschlossen werden, wodurch der Bogendraht
in seiner gewünschten Lage endgültig fixiert und gehalten ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Gelenk zwi
schen Abdeckung und Basis an der Oberseite der Basis, vorzugsweise zwi
schen dem Schlitz und der Außenkontur der Basis angeordnet. Bei dieser
Ausführungsform ergeben sich einerseits günstige Hebelverhältnisse. An
dererseits kann durch Variation des Gelenkpunktes in dem Bereich zwi
schen dem Schlitz und der Außenkontur der Basis die Haltekraft für den
Bogendraht innerhalb des Schlitzes variiert werden. Bei einer weiteren
vorteilhaften Ausführungsform kann ein weiteres Gelenk zwischen Abdec
kung und Basis an der Außenseite der Basis, vorzugsweise etwa auf hal
ber Höhe zwischen Oberseite und Unterseite der Basis angeordnet sein.
Bei dieser Ausführungsform ist die Abdeckung mittels zwei Gelenken an
der Basis befestigt, wobei ein Teil der Abdeckung als zweites Federelement
wirkt, welches auf die Abdeckung eine Öffnungs- und Schließkraft ausübt.
Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, durch Variation der Anlenk
punkte sowohl die auf den Bogendraht wirkende Schließkraft wie auch
den Öffnungswinkel der Abdeckung im offenen Zustand zu variieren und
einzustellen. Hierdurch ist es auf einfache Weise möglich, für verschiede
ne Zahnpositionen erfindungsgemäße Brackets mit unterschiedlichen Öff
nungswinkeln bereitzustellen, was die Behandlung und das Einsetzen des
Bogendrahtes deutlich erleichtert.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist an der Basis ein zweiter
Schlitz für einen weiteren Bogendraht vorgesehen, so daß die Möglichkeit
geschaffen ist, einen zweiten Biegedraht für Korrekturmaßnahmen einzu
setzen. Hierbei ist bevorzugt der zweite Schlitz ebenfalls von der Abdec
kung überdeckt, so daß ein angenehmes Tragegefühl geschaffen und die
Anlagerung von Speiseresten im Bereich des Brackets minimiert ist. So
fern sich die beiden Schlitze jeweils in Richtungen öffnen, die miteinander
einen Winkel von etwa 90° einschließen, lassen sich auf besonders günsti
ge Weise Korrekturmaßnahmen bewerkstelligen. Bei einer weiteren vor
teilhaften Ausführungsform ist an der Basis an einem nicht von der Ab
deckung überdeckten Bereich zumindest eine Aussparung vorgesehen.
Hierdurch ist es möglich, Fixiermittel wie beispielsweise Elastomerringe
oder weitere Hilfsmittel für die Korrektur der Fehlstellung anzusetzen oder
anzubringen, ohne daß die Abdeckung geöffnet weiden muß.
Bevorzugt ist das zweite Federelement einstückig mit der Basis und der
Abdeckung verbunden. Weiterhin ist bevorzugt, daß das Federelement
über Gelenke, die vorzugsweise durch eine Reduktion der Materialquer
schnitte im Gelenkbereich gebildet sind, mit der Basis und der Abdeckung
verbunden ist. Hierdurch ergibt sich trotz Vorsehen des Federelementes
eine kompakte Ausbildung des Brackets. Eine kostengünstige Herstellung
ist durch die Möglichkeit gewährleistet, das Bracket einstückig herzustel
len, beispielsweise als Kunststoffspritzgußteil.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann das Gelenk zwischen Basis
und Abdeckung durch eine Reduzierung der Materialquerschnitte im Ge
lenkbereich gebildet sein. Durch die Verwendung von derartigen Scharnie
ren, die auch als Filmscharniere bekannt sind, kann das Bracket kompakt
ausgebildet werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Federelement in geschlossenem Zu
stand der Abdeckung in diese vollständig integriert ist, so daß das Bracket
in geschlossenem Zustand keine vorstehenden Teil oder Kanten aufweist.
Hierdurch wird der Tragekomfort ganz bedeutend erhöht, da keine Kanten
vorhanden sind, die sich für den Patienten störend im Mundbereich aus
wirken könnten.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist im Bereich des
Schlitzes an der Basis ein Verstärkungseinsatz vorgesehen, der vorzugs
weise aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist. Ein solcher Ver
stärkungseinsatz kann beim Herstellungsprozeß in den Basiswerkstoff des
Brackets eingearbeitet werden, beispielsweise mit Kunststoff umspritzt
werden. Hierdurch ist sichergestellt, daß die im Bereich des Bogendrahtes
wirkenden Kräfte ohne Verluste auf die Basis und somit auf den zu korri
gierenden Zahn übertragen werden. Gleichzeitig sind auch hier die Her
stellungskosten weiter verringert, da das Bracket insgesamt aus Kunst
stoff hergestellt werden kann und lediglich das Verstärkungsteil aus
Hartmaterial, beispielsweise Metall, hergestellt ist.
Es ist bevorzugt, daß die Abdeckung die Basis entlang der gesamten Au
ßenkontur überdeckt. Hierdurch ist sichergestellt, daß keine Verunreini
gungen (Speisereste) in das Innere des Brackets gelangen können. Durch
eine glatte, insbesondere nierenförmige Formgebung der Abdeckung kann
dabei der Tragekomfort deutlich erhöht werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Schließna
sen und/ oder die Rastvertiefungen einen etwa sägezahnförmigen Quer
schnitt auf. Hierdurch ist sichergestellt, daß sich die Abdeckung nicht
versehentlich öffnet, beispielsweise durch Verklemmen von Speiseresten.
Vielmehr kann die Abdeckung bei dieser Ausführungsform nur mit Hilfe
eines Werkzeuges geöffnet werden, das die Schließnase und die Rastver
tiefungen außer Eingriff bringt.
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfaßt diese eine
orthodontischen Bracketsatz, der zumindest ein Bracket der oben ge
nannten Art sowie eine zweite, separate Abdeckung umfaßt. Diese zweite
Abdeckung besitzt kein angeformtes Federelement sondern Rastelemente
zur Befestigung an der Basis, so daß diese zweite Abdeckung alternativ zu
der fest mit der Basis verbundenen Abdeckung auf die Basis aufgesetzt
werden kann, nachdem die zuerst genannte Abdeckung von der Basis,
beispielsweise durch ein Skalpell, abgetrennt wurde. Ein solcher Brac
ketsatz ermöglicht bei beengten Platzverhältnissen das Abtrennen der ur
sprünglich vorgesehenen Abdeckung und den Ersatz dieser Abdeckung
durch eine separate Abdeckung, die lediglich auf die Basis aufgedrückt
wird.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand beispielhafter Ausfüh
rungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines orthodontisches Bracket
mit geöffneter Abdeckung;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Bracket von Fig. 1 mit geöffneter Ab
deckung;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Bracket von Fig. 1 mit vollständig ge
schlossener Abdeckung.
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht des Bracket von Fig. 1 mit ge
schlossener Abdeckung; und
Fig. 5 eine vergrößerte Schnittansicht einer alternativen Ausfüh
rungsform eines Bracket mit geschlossener Abdeckung.
Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte orthodontische Bracket ist einstückig
als Kunststoff-Spritzgußteil hergestellt und weist eine im Querschnitt etwa
amboßförmige Basis 10 auf, an der eine Abdeckung 20 gelenkig befestigt
ist. In der Mitte der Basis 10 ist ein zu deren Oberseite hin offener Schlitz
11 vorgesehen, der zum Einsetzen eines Bogendrahtes (nicht dargestellt)
dient. Im Bereich des Schlitzes 11 ist ein Verstärkungseinsatz (nicht dar
gestellt) vorgesehen, der aus metallischem Werkstoff besteht und im
Querschnitt etwa U-förmig ausgebildet ist. Der Verstärkungseinsatz 13 ist
beim Herstellungsprozeß mit dem Basiswerkstoff des Brackets umspritzt.
Im Inneren des Schlitzes 11 wird der im Querschnitt viereckige Bogen
draht angeordnet, der auf bekannte Weise zur Korrektur der Zähne dient.
Die Abdeckung 20 bildet eine im Querschnitt etwa nierenförmige Haube
und ist über ein erstes Filmscharnier 2a einstückig mit der Basis 10 ver
bunden. Ein im Querschnitt etwa bogenförmig gekrümmtes Federelement
23, das einen Teil der Abdeckung 20 bildet, ist über ein Gelenk 8a an der
Basis 10 angelenkt und zwar über ein Filmscharnier, das in gleicher Weise
wie das Filmscharnier 2a beim Spritzgießen durch eine entsprechende Re
duzierung der Materialquerschnitte im Gelenkbereich ausgebildet ist.
Hierbei befindet sich das Gelenk 8a etwa auf halber Höhe der Basis 10
zwischen deren Boden 30 und deren Oberseite 32. Ferner ist das Federe
lement 23 über ein weiteres, gleichartig ausgebildetes Filmscharnier 8b
etwa in der Mitte der Abdeckung 20 an deren Außenseite angelenkt. Alle
Filmscharniere 2a, 8a und 8b erstrecken sich über die gesamte Breite der
Bracketbasis 10.
Wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ist das Federelement 23 vollständig in die
Abdeckung 20 integriert, wodurch das Federelement 23 zusammen mit
einem Deckelteil 22 der Abdeckung 20 eine haubenartige und nierenför
mige Schutzschale bilden. Zur Integration der Feder 23 in das Deckelteil
22 ist an dessen Oberseite eine Vertiefung 25 (Fig. 1) vorgesehen, in welche
das Federelement 23 im geschlossenen Zustand der Abdeckung 20
vollständig so aufgenommen ist, daß die Oberseite von Deckelteil 22 und
Federelement 23 eine einheitliche, stetige Oberfläche bilden.
An der Innenseite der Abdeckung 20 sind mehrere Rastvertiefungen 16
vorgesehen, mit deren Hilfe die Abdeckung 20 in verschiedenen Stellungen
an einer Schließnase 17 einrasten kann, die an einer Außenkante der Ba
sis 10 angeformt ist. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, weisen sowohl die
Schließnase 17 wie auch die fünf Rastvertiefungen 16 einen etwa kreis
segmentförmigen Querschnitt auf.
Ferner ist in der Mitte der Abdeckung 20 an deren Innenseite ein Federe
lement in Form einer im Querschnitt U-förmigen Lasche 14 vorgesehen,
die im geschlossenen Zustand (Fig. 3) den Bogendraht in dem Schlitz 11
fixiert. Die Fixierung erfolgt dabei lediglich durch Schließen der Abdec
kung 20 und Verrasten einer Rastvertiefung 16 über der Schließnase 17,
d. h. das Bracket ist selbstlegierend und kann in seiner Haltekraft durch
verschieden weites Schließen der Abdeckung 20 eingestellt werden, wobei
die Haltekraft durch das Federelement 14 und nicht durch ein Durchbie
gen der Abdeckung 20 aufgebracht wird.
Wie insbesondere die Fig. 2 und 3 deutlich machen, bewegt sich das Film
scharnier 8b, das als Gelenk dient, beim Öffnen und Schließen der Ab
deckung 20 auf einem Kreisbogen K1 mit dem Radius R1. Wäre das Feder
element 23 im Bereich des Gelenkes 8b nicht mit der Abdeckung 20 ver
bunden, so würde sich das freie Ende des Federelementes 23 bei einer
Drehung um die Achse des Filmscharniers 8a auf einem Kreisbogen K2
mit dem Radius R2 bewegen. Infolge seiner Fixierung an dem Deckelteil 22
im Bereich des Gelenkes 8b bewegt sich jedoch das obere Ende des Fede
relementes 23 zwangsläufig auf dem Kreisbogen K1 mit dem Radius R1.
Hierdurch wird das Federelement 23 beim Öffnen und Schließen elastisch
verformt, wobei die maximale Längung X vorzugsweise bei etwa dem hal
ben Öffnungs- bzw. Schließwinkel erreicht wird. Hierdurch unterstützt die
Federkraft des Federelementes 23 beim Über- bzw. Unterschreiten dieses
Winkels in die eine bzw. entgegengesetzte Richtung den Öffnungs- und
Schließvorgang der Abdeckung 20. Beim Überschreiten bzw. Unterschrei
ten dieses Winkels ist das Federelement 23 um den maximalen Weg X ge
dehnt.
Wie die Fig. 2 und 3 ferner zeigen, wurde bei dem dargestellten Bracket
die Kinematik des Gesamtsystems so gewählt, daß die Federkraft bei ge
schlossener Abdeckung 20 nicht gegen Null geht, sondern nur auf einen
Wert von etwa 70% der maximal auf die Abdeckung 20 wirkenden Feder
kraft zurückgeht. Wie Fig. 3 zeigt, wirkt auch in der vollständig geschlos
senen und vollständig verriegelten Position der Abdeckung 20 noch eine
Federkraft auf die Abdeckung 20 (Dehnung um den Weg Y), die dann
mittels der konstruktiv vorgegebenen Hebelverhältnisse über die Lasche
14 auf den im Schlitz 11 befindlichen Biegedraht wirkt. Durch die Elasti
zität der Lasche 14 und die zusätzliche formschlüssige Verriegelungsmög
lichkeit der Abdeckung 20 an der Basis 10 durch die vorgesehenen Rast
vertiefungen 16 und die Schließnase 17 kann der auf den Bogendraht
ausgeübte Druck durch weiteres Zudrücken der Abdeckung über die
durch das Federelement 23 erreichte Schließung hinaus gesteigert wer
den.
Wie die Fig. 2 und 3 ferner zeigen, wird das erste Federelement 14 um die
Achse 2a geschwenkt, deren Abstand zu den Rastvertiefungen 16, in de
ren Bereich die Schließkraft aufgebracht wird, um den Faktor 2 bis 3,5
größer ist als deren Abstand zum ersten Federelement 14. Hierdurch er
geben sich sehr günstige Hebelverhältnisse beim Schließen der Abdeckung
20.
Wie die Fig. 1 bis 3 ferner zeigen, ist an einer Außenseite der Basis 10 ein
weiterer Schlitz 21 für einen weiteren Bogendraht vorgesehen, der parallel
zu dem Schlitz 11 verläuft, der sich jedoch in eine Richtung öffnet, die zur
Öffnungsrichtung des Schlitzes 11 um 90° versetzt ist. Dies bedeutet, daß
sich der Schlitz 11 zur Oberseite der Basis und der Schlitz 21 zur vorde
ren Seite der Basis hin öffnet. Der Schlitz 21 besitzt wie auch der Schlitz
11 einen rechteckigen Querschnitt und auch im Bereich des Schlitzes 21
kann ein Verstärkungseinsatz aus Metall vorgesehen sein. Wie insbeson
dere Fig. 3 zeigt, ist der Schlitz 21 bei vollständig geschlossener und voll
ständig verrasteter Abdeckung 20 von dieser vollständig überdeckt.
Wie die Fig. 1 bis 3 ferner zeigen, sind an der Basis 10 parallel zu den
Schlitzen 11 und 21 verlaufende Ausnehmungen 24, 26 vorgesehen, die
sich über die gesamte Breite der Basis 10 erstrecken und die mit Ihren
Hinterschneidungen die sichere Fixierung von Elastomerringen oder ande
ren Fixations- oder Hilfsmitteln für die Korrektur einer Fehlstellung er
möglichen. Im geschlossenen Zustand der Abdeckung 20 befinden sich die
Ausnehmungen 24 und 26 unmittelbar unter dem unteren Rand der Ab
deckung 20.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Rastmechanismus. Bei
dieser Variante sind an der Innenseite der Abdeckung 20 mehrere
(insgesamt fünf) Rastvertiefungen 36 vorgesehen, die einen sägezahnför
migen Querschnitt besitzen und mit deren Hilfe die Abdeckung 20 in ver
schiedenen Stellungen an einer ebenfalls sägezahnförmigen Schließnase
37 einrasten kann, die an einer Außenkante der Basis 10 angeformt ist.
2
a Filmscharnier
8
a,
8
b Filmscharnier
10
Basis
11
Schlitz
14
erstes Federelement
16
Rastvertiefung
17
Schließnase
20
Abdeckung
21
Schlitz
22
Deckelteil
23
zweites Federelement
24
Ausnehmung
25
Vertiefung
26
Ausnehmung
30
Boden
36
Rastvertiefung
37
Schließnase
K1, K2 Kreisbogen
R1
K1, K2 Kreisbogen
R1
, R2
Radien
X maximale Längung
Y Längung
X maximale Längung
Y Längung
Claims (14)
1. Orthodontisches Bracket mit einer Basis (10), an der eine Abdec
kung (20) gelenkig befestigt ist, die einen Schlitz (11) für einen Bo
gendraht überdeckt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (20) und die Basis (10) einstückig miteinander verbunden sind,
daß an der Unterseite der Abdeckung (20) ein erstes elastisches Fe derelement (14) vorgesehen ist, das bei geschlossener Abdeckung (20) in den Schlitz (11) hineinragt, um auf einen in den Schlitz (11) eingelegten Bogendraht eine Klemmkraft auszuüben, und
daß an der Abdeckung (20) oder an der Basis (10) mehrere Rastver tiefungen (16, 36) oder Schließnasen (17, 37) vorgesehen sind.
daß die Abdeckung (20) und die Basis (10) einstückig miteinander verbunden sind,
daß an der Unterseite der Abdeckung (20) ein erstes elastisches Fe derelement (14) vorgesehen ist, das bei geschlossener Abdeckung (20) in den Schlitz (11) hineinragt, um auf einen in den Schlitz (11) eingelegten Bogendraht eine Klemmkraft auszuüben, und
daß an der Abdeckung (20) oder an der Basis (10) mehrere Rastver tiefungen (16, 36) oder Schließnasen (17, 37) vorgesehen sind.
2. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Federelement (23) vorgesehen ist, welches die Öff
nungs- und Schließbewegung der Abdeckung (20) unterstützt, wobei
das zweite Federelement (23) die Abdeckung (20) mit einer Halte
kraft, die vorzugsweise etwa 50%-90%, insbesondere etwa 70%
der maximalen Federkraft beträgt, in die Schließstellung drückt.
3. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Federelement als einstückig an die Unterseite der Ab
deckung (20) angeformte Lasche (14) ausgebildet ist, die sich vor
zugsweise über die gesamte Länge des Schlitzes (11) erstreckt.
4. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Federelement (14) um eine Achse (2a) geschwenkt
wird, deren Abstand zu an der Abdeckung (20) vorgesehenen Rast
vertiefungen (16) oder Schließnasen um den Faktor 2 bis 3, 5 größer
ist, als deren Abstand zum ersten Federelement (14).
5. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gelenk (2a) zwischen Abdeckung (20) und Basis (10) an der
Oberseite der Basis (10), vorzugsweise zwischen dem Schlitz (11)
und der Außenkontur der Basis (10), angeordnet ist.
6. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gelenk (8a) zwischen Abdeckung (20) und Basis (10) an der
Außenseite der Basis (10), vorzugsweise etwa auf halber Höhe zwi
schen Oberseite und Unterseite der Basis (10), angeordnet ist.
7. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Basis (10) ein zweiter Schlitz (21) für einen weiteren Bo
gendraht vorgesehen ist, der vorzugsweise ebenfalls von der Abdec
kung (20) zumindest teilweise überdeckt ist.
8. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die beiden Schlitze (11, 21) jeweils in Richtungen öffnen,
die miteinander einen Winkel von etwa 90° einschließen.
9. Orthodontisches Bracket nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Basis (10) an einem nicht von der Abdeckung (20) über
deckten Bereich zumindest eine Aussparung (24, 26) vorgesehen ist.
10. Orthodontisches Bracket nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Federelement (23) vorgesehen ist, welches die Öff
nungs- und Schließbewegung der Abdeckung (20) unterstützt, wobei
das zweite Federelement (23) vorzugsweise einstückig mit der Basis
(10) und der Abdeckung (20) verbunden ist.
11. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Federelement (23) einen Teil der Abdeckung (20) bil
det.
12. Orthodontisches Bracket nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Federelement (23) über Gelenke (8a, 8b), die vor
zugsweise durch eine Reduzierung der Materialquerschnitte im Ge
lenkbereich gebildet sind, mit der Basis (10) und der Abdeckung (20)
verbunden ist.
13. Orthodontisches Bracket nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gelenk (2a, 8a) zwischen Basis (10) und Abdeckung (20)
durch eine Reduzierung der Materialquerschnitte im Gelenkbereich
gebildet ist.
14. Orthodontisches Bracket nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastvertiefungen (36) und/oder die Schließnasen (37) im
Querschnitt etwa sägezahnförmig ausgebildet sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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