DE102005043474A1 - Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses - Google Patents

Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses Download PDF

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Abstract

Eine bekannte Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses (1) weist folgende Merkmale auf: DOLLAR A È Das Geschoss (1) umfasst eine Geschossnase (10), an die sich eine Geschosshülle (20) anschließt, DOLLAR A È die Geschossnase (10) ist gegenüber der Geschosshülle (20) rotatorisch um eine Rotationsachse (14) über eine mechanische Antriebseinrichtung (21) und/oder Bremseinrichtung verstellbar, DOLLAR A È die Geschossnase (10) ist mit einer Lenkeinrichtung ausgestattet, mit der eine auf das Geschoss (1) wirkende Querkraft erzeugbar ist. DOLLAR A Um die Lenkeinrichtung einfach, kostengünstig und strömungsgünstig auszubilden und um die Handhabung der Munition nicht zu behindern, DOLLAR A sind folgende Merkmale vorgesehen: DOLLAR A È Die Außenfläche der Geschossnase (10) weist, bezogen auf die Rollachse (2) des Geschosses (1), eine Asymmetrie auf, DOLLAR A È die Asymmetrie der Außenfläche der Geschossnase (10) ist derart ausgebildet, dass die Anströmung der Geschossnase (10) im Flugebetrieb die Querkraft erzeugt, DOLLAR A È die Außenfläche der Geschossnase (10) ist starr, ohne bewegliche Beuateile und weist keine herausragenden Abschnitte auf.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses, um beispielsweise die außenballistischen Einflüsse, die auf die Flugbahn des Geschosses einwirken, korrigieren zu können oder einen gesteuerten Endanflug zu ermöglichen.
  • Gattungsgemäße Vorrichtungen zum Steuern eines Geschosses sind in den unterschiedlichsten Ausbildungen bekannt. Hierzu zählen
  • Hierbei umfasst das Geschoss eine Geschossnase, an die sich eine Geschosshülle anschließt. Ferner ist die Geschossnase gegenüber der Geschosshülle rotatorisch über eine mechanische Antriebseinrichtung und/oder Bremseinrichtung verstellbar. Schließlich ist die Geschossnase mit einer Lenkeinrichtung ausgestattet, mit der eine auf das Geschoss wirkende Querkraft erzeugbar ist.
  • Eingehend auf die vorgenannte 3 der EP 0 322 540 A2 , umfasst die Lenkeinrichtung der Geschossnase stauluftversorgte Querdüsen. Ferner sind an der Geschossnase Entenflügel angeordnet. Mit Hilfe der Entenflügel lässt sich die Geschossnase in Rotation versetzen, um diese Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandeln zu können. Diese Ausführung führt zu erhöhten Lenkungsbetätigungskräften und zu erhöhtem Strömungswiderstand.
  • Betrachtet man die 2 der DE 36 45 077 C2 , liegt eine Ausführung vor, bei der zunächst die Geschossnase ein erstes verschränktes Flügelpaar aufweist und gegenüber der Geschosshülle rotatorisch über eine erste mechanische Antriebseinrichtung und/oder Bremseinrichtung verstellbar ist. Zusätzlich ist eine in Flugrichtung herausragende Rotorspitze mit einem zweiten Steuerflügelpaar vorgesehen. Das zweite Steuerflügelpaar wiederum ist gegenüber der Geschossnase rotatorisch über eine zweite mechanische Antriebseinrichtung und/oder Bremseinrichtung verstellbar. Mit dem ersten Steuerflügelpaar kann ständig eine raumfeste Querkraft ausgeübt werden, wogegen mit dem zweiten Steuerflügelpaar gezielt eine weitere Querkraft erzeugbar ist. Die über die Rotationskontur der Geschossnase hinausragenden Flügel können bei der Munitionszuführung und beim Ladevorgang hinderlich sein. Die Erzeugung der Querkraft mit Flügeln erhöht den Strömungswiderstand. Ferner besteht die Aufheizungsproblematik scharfer Flügelvorderkanten. Wird ein Lenkvorgang eingeleitet, sind die erforderlichen Stellkräfte hoch. Denn die Flügel sind hohen aerodynamischen Anströmkräften ausgesetzt.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel der 7 der DE 40 24 264 A1 umfasst die Lenkeinrichtung einen pyrotechnischen Gasgenerator und quer zur Flugrichtung angeordnete Schubdüsen. Der Gasgenerator bedarf wiederum einer Anzündeinrichtung. Der pyrotechnische Energieträger muss in dem Geschoss untergebracht werden und erhöht das Gewicht. Ferner ist der Energievorrat begrenzt, so dass nur kurzzeitige Lenkvorgänge durchführbar sind. Bei einer Langzeitlagerung der Munition kann die chemische Stabilität des pyrotechnischen Energieträgers Probleme bereiten. Schließlich erhöhen die Querdüsen den Strömungswiderstand des Geschosses.
  • Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses zu schaffen, bei der die Lenkeinrichtung einfach, kostengünstig und strömungsgünstig ausgebildet und die Handhabung der Munition nicht behindert ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
  • Die Vorteile der Erfindung bestehen zunächst darin, dass in einfacher Weise die Geschossnase selbst abhängig von ihrer Winkelstellung im Raum bei einer Umströmung eine Querkraft erzeugt, die zum Steuern des Geschosses herangezogen wird. Dies wird dadurch erreicht, dass die Außenfläche der Geschossnase bezogen auf die Rollachse des Geschosses eine Asymmetrie aufweist, die bei der Umströmung der Geschossnase die Querkraft erzeugt.
  • Die vorgenannte Ausbildung führt zu einem geringen Bauaufwand und zu niedrigen Fertigungskosten. Stauluftversorgte Querdüsen, Flügel oder ein Gasgenerator mit hieran angeschlossenen Querdüsen entfallen. Die aerodynamisch erzeugte Querkraft verursacht einen nur geringen Anstieg des Strömungswiderstandes. Die zur Einleitung des Lenkvorganges erforderlichen Stellkräfte sind im Vergleich zu Flügeln gering und im wesentlichen von den aerodynamischen Anströmkräften entkoppelt. Aufgrund der vorliegenden Asymmetrie der Geschossnase liegen keine scharfkantigen Formen mit dünnen Querschnitten vor, welche im höheren Überschallbereich zu erhitzungsbedingten Festigkeitsproblemen führen würden. Der strömenden Luft wird keine Energie für die Erzeugung von elektrischem Strom entnommen. Die Einstellung der Lenkkraftrichtung und der Lenkkraftstärke erfolgt ausschließlich über die rotatorische Verstellbarkeit der Geschossnase gegenüber der Geschosshülle. Die Lenkkraft ist während des gesamten Fluges verfügbar. Die Lenkeinrichtung ist im Unterschall-, Transschall-, Überschall- und Hyperschallbereich anwendbar. Die Lenkeinrichtung kann unabhängig davon eingesetzt werden, ob die Munition eine Drallstabilisierung aufweist oder nicht. Die Außenfläche der Geschossnase ist starr, ohne bewegliche Bauteile und weist keine herausragenden Abschnitte, wie insbesondere Steuerflügel, auf. Daher ist das Laden der Munition und die Munitionszuführung nicht behindert.
  • Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Außenfläche der Geschossnase eine zur Rotationsachse der Geschossnase rotationssymmetrische Form, insbesondere eine Ogivenform, mit einer einseitigen Abflachung oder Einbeulung. Dies stellt eine konstruktiv einfache Gestaltung dar, um bei einer Anströmung der Geschossnase im Flugbetrieb die Querkraft zur Lenkung des Geschosses zu erzeugen.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Außenfläche der Geschossnase eine um eine Symmetrieachse rotationssymmetrische Form auf, wobei diese Symmetrieachse gegenüber der Rotationsachse des Geschosses leicht abgeknickt ist. Dies stellt eine Alternative zum Vorgenannten dar, um bei einer Anströmung der Geschossnase im Flugbetrieb die Querkraft zur Lenkung des Geschosses zu erzeugen.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Geschossnase drehfest mit einer Welle verbunden, die über Drehlager im Geschossrumpf gehaltert ist und dort an das mechanische Antriebssystem und/oder Bremssystem gekoppelt ist.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen der Geschossnase und der Geschosshülle ein Spalt angeordnet und die Geschossnase einschließlich ihrer Welle ist in Längsrichtung unter Überwindung von Kräften eines Federelements bis kein Spalt mehr vorliegt verschieblich, insbesondere aufgrund von Kräften der Abschussbeschleunigung. Während des Abschusses erfährt das Geschoss je nach Waffentyp eine Längsbeschleunigung mit überlagerten Schwingungen, welche Werte bis zum 50.000-fachen der Erdbeschleunigung erreichen können. Durch die elastische Lagerabstützung kann sich die Geschossnase während der Beschleunigungszeit auf der Geschosshülle abstützen. Damit ist die Kraft, welche auf das Drehlager wirkt, durch die Federkraft begrenzt. Dies ermöglicht eine relativ kleine und leichtbauende Konstruktion. Die Geschossnase kann für die Dauer der Beschleunigung gegenüber der Geschosshülle nicht bewegt werden. Dies ist der Fall, solange sich das Geschoss im Waffenrohr oder kurz davor befindet. Die Geschossnase und die Geschosshülle verhalten sich während dieser Zeit wie eine Einheit, also wie ein konventionelles, ungelenktes Geschoss. Nach Verlassen des Rohres und dem Abklingen der Beschleunigung sorgt das Federelement dafür, dass die Geschossnase gegen den Luftwiderstand nach vorne geschoben und die Rotationsmöglichkeit der Geschossnase freigegeben wird. Ab dann kann gelenkt werden.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 ein Geschoss im Längsschnitt als Prinzipskizze,
  • 2 ein weiteres Geschoss eines weiteren Ausführungsbeispieles, ebenfalls im Längsschnitt als Prinzipskizze.
  • Die 1 zeigt eine Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses 1. Das Geschoss 1 umfasst eine Geschossnase 10, an die sich eine Geschosshülle 20 anschließt. Die Geschossnase 10 ist gegenüber der Geschosshülle 20 rotatorisch um eine Rotationsachse 14 über eine mechanische Antriebseinrichtung 21, die gleichzeitig eine Bremseinrichtung ist, verstellbar. Ferner ist die Geschossnase 10 mit einer Lenkeinrichtung ausgestattet, mit der eine auf das Geschoss 1 wirkende Querkraft erzeugbar ist. Hierzu weist die Außenfläche der Geschossnase 10 bezogen auf die Rollachse des Geschosses 1 eine Asymmetrie auf. Diese Asymmetrie der Außenfläche der Geschossnase 10 ist derart ausgebildet, dass bei der Umströmung der Geschossnase 10 die Querkraft erzeugt wird. Die Richtung der Querkraft korreliert folglich aus der Winkelstellung der Geschossnase 10. Ferner ist die Außenfläche der Geschossnase 10 starr, ohne bewegliche Bauteile und weist keine herausragenden Abschnitte, wie insbesondere Steuerflügel, auf.
  • Wie in der 1 illustriert, ist die Außenfläche der Geschossnase 10 eine zur Drehachse 14 der Geschossnase 10 rotationssymmetrische Form, insbesondere eine Ogivenform, mit einer einseitigen Abflachung 11. Diese Abflachung 11 erzeugt im Flugbetrieb die Querkraft. Alternativ käme an anstelle einer Abflachung 11 auch eine Einbeulung in Betracht.
  • Die Geschossnase 10 ist drehfest mit einer Welle verbunden, die über Drehlager 22a und 22b innerhalb der Geschosshülle 20 gehaltert ist und dort an die mechanische Antriebseinrichtung 21 und/oder Bremseinrichtung gekoppelt ist.
  • Zwischen der Geschossnase 10 und der Geschosshülle 20 ist ein Spalt angeordnet. Die Geschossnase 10 einschließlich ihrer Welle 12 ist
    • • in Längsrichtung
    • • unter Überwindung von Kräften eines Federelements 23 bis kein Spalt mehr vorliegt verschieblich, insbesondere aufgrund von Kräften der Abschussbeschleunigung.
  • Die mechanische Antriebseinrichtung 21 und/oder Bremseinrichtung ist eine elektrische Einrichtung.
  • Nachfolgend wird auf die allgemeine Funktionsweise der Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses eingegangen.
  • Ein Sensor 13, wie zum Beispiel ein Magnetsensor, ermittelt die Drehgeschwindigkeit der Geschossnase 10 in Bezug auf die Umgebung und nicht in Bezug auf die Geschosshülle 20. Aufgrund der mechanischen Antriebseinrichtung 21 und/oder Bremseinrichtung ist die Geschossnase 10 gegenüber der Geschosshülle 20 rotatorisch verstellbar. Die rotatorische Verstellbarkeit bedeutet, dass die Winkelgeschwindigkeit der Geschossnase 10 in Bezug auf die Umgebung steuerbar ist. Durch die steuerbare Winkelgeschwindigkeit kann die Verweildauer der Asymmetrie der Geschossnase auf eine Winkelposition im Raum konzentriert werden. In der Folge wirkt nun die Querkraft der Geschossnase auch überwiegend in Richtung dieser Winkelposition. Das gesamte Geschoss wird wegen der in Längsrichtung außermittig angreifenden Querkraft in Bezug auf die Strömung angestellt. Das in der Strömung angestellte Geschoss erfährt nunmehr eine an der Geschosshülle angreifende Querkraft welche zu der gewünschten Bahnänderung führt.
  • Die maximale Richtungsänderung erzielt man, wenn die Geschossnase in Bezug auf die Umgebung in einer konstanten Drehwinkellage gehalten wird. Das andere Extrem, wenn überhaupt keine Richtungsänderung erfolgen soll, erhält man dann, wenn die Geschossnase mit gleichmäßiger Drehgeschwindigkeit gegenüber der Umgebung rotiert. Dann heben sich die Querkräfte an der Geschossnase über die Zeit hinweg auf. Zwischen den vorgenannten Grenzfällen ist der Betrag der Richtungsänderung dadurch einstellbar, dass man die Geschossnase zwar gegenüber ihrer Umgebung rotieren lässt, wobei jedoch die Drehgeschwindigkeit während einer Umdrehung unterschiedlich hoch eingestellt wird. Anders ausgedrückt, führt eine erhöhte Verweildauer der Geschossnase in Bezug auf den Raum aufgrund der variabel einstellbaren Rotation zu den in Betrag und Richtung gewünschten Lenkkräften.
  • Nun wird erläutert, dass die Vorrichtung zum Steuern in allen Geschwindigkeitsbereichen arbeitet. Die Geschossnase 10 ist bezogen auf die Rollachse 2 des Geschosses asymmetrisch ausgebildet ist. Daher entsteht eine Querkraft an der Geschossnase 10. Die Querkraft begründet sich aus der Aerodynamik über die Impulswirkung der Strömung. Die Querkraft wächst mit der Geschwindigkeit quadratisch, sie ändert aber nicht ihre Lage oder Richtung. Damit ist der Übergang vom Unterschall- zum Transschall- in den Überschallbereich ohne einen Wechsel der Lenkgesetze möglich. Dies ist für die Artillerie von Bedeutung, wo die Geschosse bei maximaler Ladung mit Mach 3 das Rohr verlassen und sich im Transschallbereich bei ca. Mach 1 dem Ziel nähern. Die Funktion im Hyperschall ist mit der erfindungsgemäßen Konstruktion ebenso gegeben, wobei hier höchste Staudrücke und Temperaturen zu ertragen sind. Diese werden durch die starre Formgebung der Geschossnase ohne bewegte Teile wie Flügel beherrscht.
  • Da die rotatorische Verstellbarkeit der Geschossnase gegenüber der Umgebung erfolgt, ist die Lenkeinrichtung sowohl für ein drallstabilisiertes als auch für ein flügelstabilisiertes Geschoss einsetzbar ist. Im Falle der rotierenden Geschosshülle sind jedoch zusätzlich zu den Auftriebskräften noch die Magnus-Kräfte und die Kreiselkräfte im Lenkgesetz zu berücksichtigen.
  • In Abweichung zum Ausführungsbeispiel nach 1 könnte, wie in 2 dargestellt, die Querkraft im Flugbetrieb auch dadurch erzeugt werden, dass die Außenfläche der Geschossnase 10 eine um eine Symmetrieachse 15 rotationssymmetrische Form, insbesondere eine Ogivenform, aufweist und dass diese Symmetrieachse 15 gegenüber der Rotationsachse 14 des Geschosses 1 leicht abgeknickt ist. Wie dargestellt, ist es zweckmäßig, die Aufstandsfläche der Geschossnase entsprechend der Abknickung schräg auszuführen. Angemerkt sei, dass im Ausführungsbeispiel nach 2 für gleiche Bauteile wie in 1 auch die gleichen Bezugszeichen verwendet sind.
  • 1
    Geschoss
    2
    Rollachse
    10
    Geschossnase
    11
    Abflachung
    12
    Welle
    13
    Sensor
    14
    Drehachse
    15
    Symmetrieachse
    20
    Geschosshülle
    21
    Antriebseinrichtung/Bremseinrichtung
    22
    Drehlager
    23
    Federelement
    30
    Spalt

Claims (6)

  1. Vorrichtung zum Steuern eines Geschosses (1), mit folgenden Merkmalen: • das Geschoss (1) umfasst eine Geschossnase (10), an die sich eine Geschosshülle (20) anschließt, • die Geschossnase (10) ist gegenüber der Geschosshülle (20) rotatorisch um eine Rotationsachse (14) über eine mechanische Antriebseinrichtung (21) und/oder Bremseinrichtung verstellbar, • die Geschossnase (10) ist mit einer Lenkeinrichtung ausgestattet, mit der eine auf das Geschoss (1) wirkende Querkraft erzeugbar ist, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: • die Außenfläche der Geschossnase (10) weist bezogen auf die Rollachse (2) des Geschosses (1) eine Asymmetrie auf, • die Asymmetrie der Außenfläche der Geschossnase (10) ist derart ausgebildet, dass die Anströmung der Geschossnase (10) im Flugbetrieb die Querkraft erzeugt, • die Außenfläche der Geschossnase (10) ist starr, ohne bewegliche Bauteile und weist keine herausragenden Abschnitte auf.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche der Geschossnase (10) eine zur Rotationsachse (14) der Geschossnase (10) rotationssymmetrische Form mit einer einseitigen Abflachung oder Einbeulung ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche der Geschossnase (10) eine um eine Symmetrieachse (15) rotationssymmetrische Form aufweist und dass diese Symmetrieachse (15) gegenüber der Rotationsachse (14) des Geschosses (1) leicht abgeknickt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschossnase (10) drehfest mit einer Welle (12) verbunden ist, die über Drehlager (22a, 22b) innerhalb der Geschosshülle (20) gehaltert ist und dort an die mechanische Antriebseinrichtung (21) und/oder Bremseinrichtung gekoppelt ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Geschossnase (10) und der Geschosshülle (20) ein Spalt (30) angeordnet ist und dass die Geschossnase (10) einschließlich ihrer Welle (12) • in Längsrichtung • unter Überwindung von Kräften eines Federelements (23) bis kein Spalt mehr vorliegt verschieblich ist, insbesondere aufgrund von Kräften der Abschussbeschleunigung.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Antriebseinrichtung (21) und/oder Bremseinrichtung eine elektrische Einrichtung ist.
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