DE102005041943A1 - Sollbruchstelle an Wertbehältnissen zum Schutz gegen Sprengungen von innen - Google Patents

Abstract

Sollbruchstelle an Wertbehältnissen oder Tresoren, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle aus einem oder mehreren Sollbruchöffnungen besteht, wobei die Anzahl, die Form, die Art und Weise, wie die Sollbruchöffnungen angeordnet und gestaltet werden von dem Wertbehältnissobjekt, den örtlichen Gegebenheiten und dem speziellen Anwendungsfall selbst abhängt.

Description

• In letzter Zeit ist es gehäuft aufgetreten, dass Täter durch Sprengen von Geldautomaten erheblichen Schaden anrichten.
• Die Täter leiten in den Tresorteil des Geldautomaten ein brennbares Gas ein. Das entstandene Gas-Luftgemisch wird gezündet, die nachfolgende Explosion erzeugt eine Druckwelle, die von innen auf die Außenwände des Tresors wirkt. Dabei geben die Teile, welche nur geringere Kräfte aufnehmen können und konstruktiv zum Schutz gegen eine Explosion von innen nicht geeignet sind, als erstes nach oder werden zerstört. In der Regel ist es die Tresortür, welche der Druckwelle am ehesten nachgibt, hier sind die Schwachstellen die Türbänder, deren Befestigungen bzw. die Riegel, die aus den Führungen gerissen werden. Um die Wirkung zu erhöhen werden von den Tätern erreichbare Öffnungen des Geldautomaten mit Silikon abgedichtet.
• Es gibt noch keine akzeptable Lösung von Seiten der Hersteller, der Betreiber von Geldautomaten oder Versicherer, die zur Lösung dieses Problems führen.
• Folgende Vorschläge liegen vor (siehe auch Rechercheverzeichnis):
• 1. Eine ständige Zündung an den Öffnungen wo das Gas eingeführt werden kann, die zur sofortigen Zündung des Gases führt, wurde aus brandschutztechnischen Gründen abgewiesen.
• 2. Die Einfärbung des Geldes mittels Farbe, ausgelöst durch die Explosion ist sehr aufwendig, da das Geld in verschiedenen Kassetten liegt. Um eine Einfärbung aller Geldscheine zu gewährleisten ist ein sehr hoher Aufwand erforderlich. Da die Kassetten gewechselt werden ist der dadurch entstehende Aufwand für eine angemessene technische Lösung zu hoch.
• 3. Elektronische Warnsysteme, mit Früherkennung durch Gaswarnsensoren bilden ebenfalls keinen zuverlässigen Schutz, da sie zu einem Zeitpunkt die Gefahr melden, wo die Meldung keinen Sinn mehr hat. Die Sprengung, die in der Regel wenige Sekunden später erfolgt, führt in jeden Fall dann zu einem Alarm.
• 4. Das Einströmen von Fremdgasen, die den Sauerstoff verdrängen sollen, wie z.B Stickstoff wurde diskutiert und trifft auf harten Widerspruch bei der Berufsgenossenschaft und den Versicherern. Mit einem derartigen System werden zusätzliche Gefahren für Personen geschaffen.
• Das Grundproblem liegt darin, das generell Tresore und Wertbehältnisse in der jetzigen Ausführung konstruktiv nicht geeignet sind, derartige Explosionen von innen standzuhalten! Da Geldautomaten für diese Vorgehensweise geeignete Objekte sind, besteht hier für die zu sichernden Werte ein besonders hohes Risiko.
• Durch den Einbau von Sollbruchstellen in der Außenhaut des Tresors, kann das Problem auf einfache Art gelöst werden. Die Sollbruchstelle(n) baut (bauen) bei Öffnung die Druckwelle ab, die bei einer Explosion im Innenraum des Wertbehältnisses entsteht. Durch die entstandenen Öffnungen wird ein rascher Druckausgleich gewährleistet ohne das die zulässigen Maximalkräfte auf die Wände des Korpus und vor allem auf die Tresortür mit ihren Bändern und Schließmechanismen überschritten werden. Die auftretenden Kräfte, ausgelöst durch die Explosion werden gemindert und wirken nur noch begrenzt von innen auf die Tresoraußenwand. Somit wird die mechanische Sicherheit des gesamten Tresors beibehalten.
• Die Sollbruchstellen sind so anzuordnen, dass die Gesamtsicherheit bei Angriffen von außen nicht gemindert wird und bei einem Aufbruchsversuch durch eine Explosion von innen noch ein ausreichender Widerstandszeitwert gegeben ist, um an die Werte heranzukommen. Die entstehenden Öffnungen sind mindestens auf Durchgriff zu sichern (z.B. durch Löcher im zulässigen Bereich von 10 mm).
• Die Sollbruchstelle wird so in die Außenwand des Tresors integriert, dass die mechanische Gesamtsicherheit des Wertbehältnisses auch vor der Explosion nicht gemindert wird. Im Falle einer Sprengung von innen, was zum öffnen der Sollbruchstelle führt, wird durch entsprechende Anordnung und andere geeignete Maßnahmen verhindert, dass die im Wertbehältniss befindlichen Werte entnommen werden können.
• Realisierungsbeispiel an einem Tresor (siehe Zeichnungen Bild 1 und Bild 2)
• Durch die Integration einer oder mehrerer Sollbruchstellen in die Außenhaut des Tresors, in Form eines Quadrates oder Kreises, wird durch genaue Berechnung der Stärke der Sollbruchstelle erreicht, dass diese bei übermäßigem Druck von innen auslöst. Das heißt, dieses Stück Außenhaut welches von der Sollbruchstelle umschlossen ist, hält dem übermäßigen Druck nicht stand und wird nach außen gedrückt. Der Innendruck baut sich kontrolliert ab und es kommt zu keiner Beschädigung der anderen Tresorteile, insbesondere der Türen und deren Scharniere. Nun dienen die zusätzlich angebrachten Stäbe im inneren des Tresors vor der nun offenen Stelle als mechanischer Schutz gegen Durchgriff. Es wird somit erreicht, dass der Täter nicht unmittelbar nach der Explosion die Wertsachen entwenden kann (zeitgleich wird Alarm ausgelöst und die Leitstelle informiert).
• Die Erfindung dient dem Schutz von Tresoren und anderen Wertbehältnissen vor gewaltsamer Öffnung durch Sprengung, Explosion von innen, insbesondere durch ein Gas-Luftgemisch.
• Die Erfindung soll hauptsächlich an Wertbehältnissen in Geldautomaten angewendet werden, welche durch Ihren Standort und Ihre Zugängigkeit durch Täter besonders gefährdet sind.
• Ziel der Erfindung ist es, die auftretenden Kräfte bei einer Explosion durch Sollbruchstellen in der Außenwand des Wertbehältnisses (Tresoraußenwand) kontrolliert abzubauen, um zu erreichen das das Wertbehältnis auch nach einem derartigen Angriff seine Schutzfunktion behält.
• Rechercheverzeichnis:

  

Claims (4)

1. Sollbruchstelle an Wertbehältnissen oder Tresoren, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle aus einem oder mehreren Sollbruchöffnungen besteht, wobei die Anzahl, die Form, die Art und Weise, wie die Sollbruchöffnungen angeordnet und gestaltet werden von dem Wertbehältnissobjekt, den örtlichen Gegebenheiten und dem speziellen Anwendungsfall selbst abhängt.
2. Sollbruchstelle nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchöffung in die Außenwand des Wertbehältnisses eingearbeitet ist und bei der ersten Explosion geöffnet wird. Eine weitere mögliche Explosion baut Ihren Überdruck über die entstandene Öffnung kontrolliert nach Außen ab.
3. Sollbruchstelle an Wertbehältnissen oder Tresoren, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle ein Teil der Außenhülle des Wertbehältnisses ist und im Fall einer Explosion im inneren des Wertbehältnisses nach Außen gedrückt wird und der entstehende Überdruck so über die neu entstandene Öffnung kontrolliert nach Außen entweichen kann. Ein zusätzlicher mechanischer Schutz gegen Durchgriff schützt die Werte weiterhin vor einer Entnahme.
4. Sollbruchstelle an Wertbehältnissen oder Tresoren, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle durch den entstehenden Überdruck einer Explosion im inneren des Wertbehältnisses öffnet und nach dem der Druckabbau erfolgt ist, von selbst wieder verschlossen wird. Eine oder mehrere weitere Explosionen öffnen und schließen die Öffnung der Sollbruchstelle in gleicher Art und Weise wie nach der ersten Explosion.