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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schutz von Geldautomaten vor dem unbefugten Zugang zum Inneren desselben, der durch eine Explosion von eingeleiteten Gasen herbeigeführt werden könnte.
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In jüngster Zeit vermehren sich Geldautomaten-Diebstähle, die dadurch entstehen, dass Diebe mittels dünner Schläuche brennbare Gase in das Innere der Geldautomaten einleiten und dieses Gas vorzugsweise elektrisch zünden, sodass ein derart hohen Innendruck erzeugt wird, dass der Bereich der Vorderwand herausgesprengt wird. Alsdann haben derartige Diebe den Zugang zum Inneren geschaffen und können sich mehr oder weniger erfolgreich Geld aus dem Automaten beschaffen.
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Hier sind in der Vergangenheit bereits verschiedene Vorschläge offenbart worden, so z. B. in der
DE 10 2005 041 943 A1 . Dort sind Sollbruchstellen an den Seitenwänden von Tresoren angeordnet, die bei einer Explosion nach außen gedrückt werden, so dass der sich entwickelnde Explosionsdruck nicht dazu führt, dass die Tür des Tresors geöffnet wird.
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In diesem Dokument ist auch bereits auf das Einrichten von Zündanlagen hingewiesen worden, die bereits durch ständiges Abgeben von Zündfunken beim Eindringen des Gases dieses Gas zum Verpuffen bringen, so dass verhindert ist, dass eine größere, eine Explosion auslösende Menge an Gasen gar nicht erst angesammelt werden könnte.
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Darüber hinaus ist in der
EP 1 865 141 A2 eine Vorrichtung gezeigt und beschrieben, bei der ebenfalls Funken im Inneren eines Geldautomaten erzeugt werden, die z. B. durch Gas-Sensoren gesteuert werden.
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Obwohl beide Methoden an sich schon recht wirksame Methoden zur Verhinderung des Herausschleuderns der Vorderwand in Folge einer Explosion offenbaren, ist mit diesen dennoch kein optimaler Schutz gewährleistet:
Sollte beispielsweise der Strom, der den Geldautomaten versorgt, bewusst oder unbewusst ausfallen, ist das System, dass sich dieser Funkenbildung bedient, nicht mehr aktiv.
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Man sollte die Phantasie von potentiellen Einbrechern nicht unterschätzen, die sehrwohl wissen, dass gerade elektrische Überwachungseinrichtungen zunehmend Verwendung finden, die dann insgesamt unwirksam sind, wenn die Stromversorgung zu einem solchen Geldautomaten unterbrochen ist, was z. B. durch Herbeiführen eines Kurschlusses möglich ist.
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Die Methode der Sollbruchstellen gem. erstgenannter
DE 10 2005 041 943 A1 funktioniert sicherlich sehr zuverlässig, führt aber dazu, dass der Tresor bzw. Geldautomat völlig unbrauchbar geworden ist, abgesehen davon, dass sicherlich auch große Mengen von Geldscheinen vernichtet sein könnten.
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Mit der vorliegenden Erfindung soll eine Einrichtung aufgezeigt werden, mit der ein optimaler Schutz eines Geldautomaten erreicht wird.
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Dies erreicht die Erfindung dadurch, dass die beiden System, also Sollbruchstelle und Funkenbildung miteinander kombiniert werden, wodurch erreicht ist, dass selbst bei Ausfall der elektrischen Versorgung eines Geldautomaten dann immer noch die Sollbruchstellen-Variante funktioniert und bei funktionierender Funkenbildungs-Variante aber verhindert ist, bei jedem Versuch in das Innere eines Geldautomaten per Explosion zu gelangen.
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Die Erzeugung von Funken kann nach Scharfschalten der Anlage bei Verlassen der Bank durch des Bankpersonals, kontinuierlich und stetig im Sekundentakt erfolgen. Gleichwohl ist es aber auch möglich die Funkenbildung durch einen Näherungssensor, der frontseitig am Geldautomaten befestigt ist oder durch einen im Inneren des Geldautomaten installierten Gassensor zu aktivieren. Sollte bei inaktiver Funkenvariante einmal die Sollbruch-Variante zum Einsatz gekommen sein, wobei die Innendruck entlastenden Wandbereiche herausgedrückt sind, verhindern Gitterstäbe, die im Bereich der sich gelösten Wandbereiche befinden, einen Zugang zum Geldautomaten-Innerem.
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Anhand einer Zeichnung soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden:
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Dabei zeigt 1 schematisch einen Geldautomaten, während
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2 ebenfalls schematisch ein Blockschaltbild zeigt, mit dem die Funktion der Funkenerzeugung erklärt werden soll.
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Mit 1 ist das Gehäuse eines Geldautomaten gezeigt, bei dem zur Vereinfachung der Darstellung lediglich die Seitenwand 2 näher gezeigt ist. Innerhalb der Seitenwand 2 befindet sich ein Wandungsbereich 3, der an der Wand 2 mit Magneten gehalten ist, die hier nicht näher zu sehen sind. Hinter dem Bereich 3 sind Gitterstäbe 4 angeordnet, die verhindern sollen, dass ein Zugriff von außen in das Innere des Geldautomaten möglich ist.
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Mit 5 ist ein Bedientableau bezeichnet, das auf der Vorderwand des Geldautomaten angeordnet ist. Es enthält ein Anzeigedisplay 6, einen Scheckkarteneinführschacht 7, ein Zifferneingabebedienfeld 8 sowie einen Geldscheinausgabeschacht 9. Die Funktion bzw. die Bedienung eines solchen Geldautomaten ist geläufig und braucht an dieser Stelle sicher nicht näher erläutert werden.
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In 2 ist die Schaltung eines Funkenerzeugungsgenerators gezeigt, der im Wesentlichen ein die Modul-Bauteile aufnehmendes Basisteil 10 aufweist, auf dem eine Steuerschalteinrichtung 11, ein Impulsgenerator 12 und eine Ausgangsleistungselektronik 13 angeordnet ist. An die Leistungselektronik 13 sind Elektroden 14 angeschlossen, die in der Nähe von Eintrittsöffnungen des Bedienplateaus, z. B. in der Nähe des Geldausgabeschachtes 9 oder aber des Scheckkarteneinführschachtes 7 positioniert sind.
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Die Funkimpulse können regelmäßig erzeugt werden, sie können aber auch durch einen im Bereich der Vorderwand angeordneten Näherungssensor 15 bzw. durch einen im Inneren des Gerätes angeordneten Gassensor 16 initiiert werden. Die Funktionsweise einer derartigen Einrichtung ist etwa folgende:
Hat sich ein potentieller Dieb Zugang zu dem Raum verschafft, in dem der Geldautomat 1 installiert ist, wird er versuchen, durch die Öffnung 9 oder aber 7 mittels eines dünnen Schlauches Gas in das Innere des Geldautomaten einströmen zu lassen. Hat er das Gefühl, dass hier genug Gas eingeströmt ist, wird er dieses vorzugsweise elektrisch durch Fernzündung zur Explosion bringen, in der Erwartung, dass Teile der Vorderwand soweit herausbrechen, dass er sich Zugang zum Inneren verschaffen und dann das Geld aus dem Automaten entnehmen kann.
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Bei aktivierter erfindungsgemäßer Einrichtung wird ihm dies nicht gelingen, denn durch den Näherungssensor 15 bzw. den Gassensor 16 wird sofort erkannt, dass hier ein Unbefugter versucht, sich Zugang zum Geldautomaten zu verschaffen. Die Folge dieses Erkennens ist, dass der Funkengenerator 10 aktiviert wird und sofort an den Elektroden 14 Hochspannungsfunken erzeugt, die sofort das eindringende Gas zündet, was dann allerdings aufgrund des geringen Volumens nur zu einer nicht weite Schäden verursachenden Verpuffung führt.
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Sollte durch Manipulation oder andere Umstände diese Funken-produzierende Einrichtung nicht aktiv sein, so führt die schließlich zur Explosion gebrachte Gasmenge dazu, dass der sich dabei aufbauende Innendruck die Wandungsteile 4 herausschleudert, so dass der Innenraum des Geldautomaten druckentlastet ist und eine Verformung des Tableaus bzw. der vorderen Seite des Geldautomaten zuverlässig verhindert ist.
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Dadurch, dass die Wandungsteile als Sollbruchteile ausgeführt sind, sind diese jederzeit wieder verwendbar, so dass größerer Schaden zuverlässig verhindert ist.
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Auch führt z. B. eine Kennzeichnung an der Vorderseite des Geldautomaten, der auf das Vorhandensein derartiger Sicherheitseinrichtungen deutlich hinweist, dazu, dass der potentielle Dieb „seine Lust an einem weiteren Vorgehen” verliert und somit insgesamt ein Zurückgehen derartiger Einbrüche zu erwarten ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005041943 A1 [0003, 0008]
- EP 1865141 A2 [0005]