-
Die
Erfindung betrifft einen Originalitätsverschluss für Behälter mit
einem Gewindehals mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1
angegebenen Merkmalen.
-
Originalitätsverschlüsse gemäß dieser Grundkonfiguration
werden in unterschiedlichsten Einsatzgebieten, wie beispielsweise
Medikamentenfläschchen
oder Getränkeflaschen
verwendet. Durch das beim Erstöffnen
der Verschlusskappen erfolgende Abtrennen des Originalitätsringes
von der Kappe wird nach dem Wiederverschließen visualisiert, dass der
Behälter
bereits zumindest einmal geöffnet
war.
-
An
solche Originalitätsverschlüsse werden nun
unterschiedlichste Anforderungen gestellt. So muss beim Erstverschließen des
Behälters
mit dem Originalitätsverschluss,
das in aller Regel maschinell in einer Befüllanlage erfolgt, gewährleistet
sein, dass die Anbindung des Originalitätsverschlusses an die Kappe
nicht beim Überschieben
des Originalitätsringes über die
Transferringschulter am Gewindehals bereits zerstört wird.
Die Auslegung des Untermaßes des
Innendurchmessers des Originalitätsringes
gegenüber
dem Außendurchmesser
der Transferringschulter muss so gewählt sein, dass einerseits beim Erstverschließen während des Überschiebens
des Originalitätsringes über die
Transferringschulter keine so große Hemmung auftritt, dass das
damit verbundene Bremsdrehmoment auf den Originalitätsring so
groß wird,
dass die Bruchstege zur Anwendung des Ringes an die Kappen hier
bereits zerstört
werden. Andererseits muss diese Auslegung für eine ausreichende Blockierung
des Originalitätsringes
in seiner Position hinter der Transferringschulter sowohl sorgen,
damit beim Erst öffnen
des Originalitätsverschlusses
eine zuverlässige
Abtrennung des Originalitätsringes
von der Verschlusskappe erfolgt.
-
Eine
weitere Problematik liegt in der einfachen Betätigbarkeit des Originalitätsverschlusses. Diese
wird oftmals dadurch beeinträchtigt,
dass die Bruchstege beim Erstöffnen
nicht vollzählig
abreißen, so
dass beim weiteren Aufschrauben der Originalitätsring deformiert und teilweise über die
Transferringschulter gezogen wird. Um dies zu vermeiden, wird durch
eine entsprechend enge Auslegung des Innendurchmessers des Originalitätsringes
eine erhöhte
und über
den Ringumfang gleichmäßige Blockierwirkung
auf den Transferring erzeugt. Dies wiederum führt zur Problematik, dass sich
der Originalitätsring
beim Erstöffnen
auf der Transferringschulter festklemmen kann. Nach dem Wiederverschließen sitzen
dann Verschlusskappe und Originalitätsring eng aneinander, so dass
praktisch nicht mehr erkennbar ist, dass der Behälter bereits einmal geöffnet wurde.
Insoweit wird dann die Zuverlässigkeit
der Originalitätserkennung
stark beeinträchtigt.
-
Ein
Lösungsansatz
für diese
Problematik lässt
der in der WO 2004/048220 A1 gezeigte Originalitätsverschluss erkennen. Dieser
weist über
den Innenumfang seines Originalitätsringes verteilt angeordnete,
nach innen abstehende Rastelemente auf, die mit entsprechender Gegenelementen
am Außenumfang
des Gewindehalses so kooperieren, dass beim Erstöffnen der Verschlusskappe der
Originalitätsring
drehblockiert wird. Insoweit erfolgt das Brechen der Bruchstege
unmittelbar am Beginn des Abschraubens der Verschlusskappe und nicht
erst durch das Auflaufen des Originalitätsringes auf die Transferringschulter
und die dabei auftretende Blockierung des Originalitätsringes
in Rotations- und Axialrichtung.
-
Problematisch
bei dem vorstehenden Stand der Technik ist die sehr filigrane Ausbildung
der Rastelemente am Originalitätsring,
was einen extrem hohen Aufwand bei der Erstellung des Formwerkzeuges
für den
Originalitätsverschluss
mit sich bringt. Ferner bedingen die Gegenrastelemente am Gewindehalsbehälter eine
Behälter-Spezialausführung, was
zusätzlichen
Aufwand mit sich bringt.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Originalitätsverschluss
der gattungsgemäßen Art
so zu verbessern, dass eine zuverlässige Erkennbarkeit eines Erstöffnens des
Verschlusses auch im Falle eines Festklemmens des Originalitätsringes
auf der Transferringschulter gewährleistet
ist.
-
Diese
Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Demnach ist an den Stirnrand der Verschlusskappe ein in Richtung
zum Originalitätsring
vorstehender Abstreifvorsprung angeformt, mit dessen Hilfe der Originalitätsring im
Falle eines insbesondere beim Erstöffnen erfolgenden Festklemmens
auf der Transferringschulter beim Wiederverschließen der Verschlusskappe
von der Transferringschulter nach unten abgestreift wird. Der Ring
fällt damit
von der Transferringschulter weg nach unten auf den Behälterhals,
wo er mit deutlichem Abstand zur Verschlusskappe auf der Behälterschulter
zu liegen kommt. Auch im Falle eines späteren mutwilligen manuellen
Festklemmens des Originalitätsringes
auf der Transferringschulter tritt der vorstehende Sicherungsmechanismus
in Funktion und stößt den Originalitätsring wieder
von der Transferringschulter nach unten. Die Verbesserung der Zuverlässigkeit
der Erstöffnungskennung
wird dabei durch eine formtechnisch einfache Maßnahme erzielt, die insbesondere auch
keine Änderung
an der Auslegung des Behälters
mit seinem Gewindehals erfordert.
-
Die
Ansprüche
2 und 3 kennzeichnen einen formtechnisch einfache Realisierung des
Abstreifvorsprunges und der dazugehörigen Ausnehmung in der gegenüberliegenden
Stirnkante des Originalitätsringes.
Dies kann durch einen welligen Verlauf der Trennfuge zwischen Verschlusskappe
und Originalitätsring
erfolgen.
-
Die
Ansprüche
4 bis 7 beziehen sich auf eine zusätzliche Mitnehmereinrichtung
zwischen der Verschlusskappe und dem Originalitätsring, die zur Unterstützung der
Drehmomentübertragung
zwischen Verschlusskappe und Originalitätsring bei dessen Überschieben über die
Transferringschulter während des
Erstverschließens
dient. Während
bei Originalitätsverschlüssen gemäß dem Stand
der Technik, wie beispielsweise der oben genannten WO 2004/048220
A1 das auf den Originalitätsring
beim Überschieben über die
Transferringschulter während des
Erstverschließens
ausgeübte
Bremsmoment komplett von den empfindlichen Bruchstegen aufgenommen
werden muss, übernimmt
beim Erfindungsgegenstand diese Funktion im Wesentlichen die Mitnehmereinrichtung.
Damit kann eine engere Auslegung des Originalitätsringes gegenüber der
Transferringschulter gewählt
werden, was wiederum die Zuverlässigkeit
der Abtrennung des Originalitätsringes beim
Erstöffnen
erhöht.
Die mit dieser engeren Auslegung verschärfte Problematik des Festklemmens des
Originalitätsringes
auf der Transferringschulter während
des Erstöffnens
wird durch die erfindungsgemäßen Abstreifvorsprünge gelöst. Es ist
in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass diese Mitnehmereinrichtung
insbesondere in ihrer Ausgestaltung nach Anspruch 6 auch losgelöst von dem
Abstreifvorsprung an einem Originalitätsverschluss mit Vorteil einsetzbar
ist. Die Ausgestaltung der Mitnehmereinrichtung in Form einer Hinterschneidung
im Stirnrand der Verschlusskappe und eines darin eingreifenden Hakenvorsprungs
an der Stirnkante des Originalitätsrings
sorgt nämlich
nicht nur für
eine hochwirksame Drehmomentübertragung,
sondern gleichzeitig auch für
eine Verriegelung von Verschlusskappe und Originalitätsring in
axialer Richtung zueinander während
des Schraubvorgangs für das
Erstverschließen.
Dies beugt dem beim Stand der Technik bestehenden Risiko vor, dass
beim Erstverschließen
die Bruchstege durch das Überschnappen
des Originalitätsrings über die
Transferringschulter und die dadurch auf den Ring ausgeübten Axialkräfte bereits
vor dem Erstöffnen
aufgebrochen werden.
-
Durch
die im Anspruch 8 angegebene Maßnahme
wird gewährleistet,
dass der Abstreifvorsprung grundsätzlich in Kontakt mit dem Originalitätsring gelangt,
bevor beim Wiederverschließen
die Elemente der Mitnehmereinrichtung, also insbesondere der Hakenvorsprung
am Originalitätsring
in die Hinterschneidung der Verschlusskappe in Eingriff kommen kann.
Damit würden
Originalitätsring
und Verschlusskappe aneinander gezogen und der Eindruck erweckt
werden, dass der Originalitätsverschluss
noch unversehrt ist.
-
Die
Erfindung bezieht sich schließlich
auch auf einen Behälter
mit einem Gewindehals und einem erfindungsgemäßen Originalitätsverschluss,
wie er vorstehend erörtert
wurde (Anspruch 10).
-
Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert wird.
Es zeigen:
-
1 bis 4 Seitenansichten
des Originalitätsverschlusses
mit Behälter-Gewindehals in aufeinander
folgenden Stadien des Erstverschließens, nach dem Erstöffnen, während des
Wiederverschließens
und nach dem Wiederverschließen.
-
Der
gezeigte Originalitätsverschluss
dient zum Schließen
eines nur teilweise mit seinem Gewindehals 1 dargestellten
Behälters
beispielsweise in Form einer Medikamentenflasche aus Braunglas. Der
Gewindehals 1 weist an seinem oberen Ende ein Außengewinde 2 (2)
auf, dem eine horizontal umlaufende Transferringschulter 3 (4)
folgt. Diese weist auf der Seite des Außengewindes 2 eine flach
ansteigende Flanke 4 auf, an die sich auf der dem Außengewinde 2 abgewandten
Seite eine steile Stufe 5 anschließt.
-
Auf
den Gewindehals 1 ist eine Verschlusskappe 6 aufschraubbar,
die eine im Wesentlichen zylindrische Seitenwand 7 mit
Griffrillen 8 und eine Deckwand 9 aufweist. Wie
nicht näher
erkennbar, jedoch üblicherweise
so ausgestaltet ist, weist die Verschlusskappe 6 auf ihrer
Innenseite Dichtringelemente auf, die in den Gewindehals 1 eingreifen
und für
einen dichten Verschluss des Behälters
sorgen.
-
An
den Stirnrand 10 der Verschlusskappe 6 ist über filigrane
Bruchstege 11 einstückig
ein Originalitätsring 12 angebunden,
dessen Innendurchmesser etwas kleiner als der maximale Außendurchmesser
der Transferringschulter 3 ist. Vier derartige Bruchstege 11 sind
gleichmäßig über den
Umfang der Verschlusskappe 6 bzw. des Originalitätsrings 12 verteilt.
Sie überbrücken die
Trennfuge 13 zwischen diesen beiden Elementen im Wesentlichen
in axialer Richtung und sind auf Seiten der Verschlusskappe 6 in
einer flachen Aussparung 14 an die Verschlusskappe 6 angeformt.
-
Wie
aus 1 deutlich wird, ist der Verlauf der Trennfuge 13 zwischen
zwei benachbarten Bruchstegen 11 so ausgelegt, dass zum
einen am Stirnrand 10 der Verschlusskappe 6 ein
nach unten in Richtung zum Originali tätsring 12 vorstehender,
nasenförmig
ausgebildeter Abstreifvorsprung 15 ausgebildet ist, der
zum anderen in einer formentsprechenden Ausnehmung 16 in
der gegenüberliegenden Stirnkante 17 des
Originalitätsrings 12 zu
liegen kommt. In Anschluss an diesen wellenförmigen Verlauf der Trennfuge 13 zur
Ausbildung des Abstreifvorsprunges 15 und der Ausnehmung 16 folgt
nach rechts bezogen auf 1 ein finnenförmiger Abschnitt
der Trennfuge 13, womit eine als ganzes mit 18 bezeichnet
Mitnehmereinrichtung zwischen Verschlusskappe 6 und Originalitätsring 12 ausgebildet ist.
Im Detail weist diese Mitnehmereinrichtung 18 eine Hinterschneidung 19 im
Stirnrand 10 der Verschlusskappe 6 einerseits
sowie einen darin eingreifenden Hakenvorsprung 20 an der
Stirnkante 17 des Originalitätsrings 12 andererseits
auf.
-
Wie
besonders aus 4 deutlich wird, sind zwei Abstreifvorsprünge 15 mit
benachbarten Mitnehmereinrichtungen 18 um 180° versetzt
an der Verschlusskappe 6 bzw. am Originalitätsring 12 angeordnet.
Eine größere Anteil,
wie beispielsweise drei oder vier solcher Paare mit einem Versatz
von 120° bzw.
90° ist
machbar.
-
Die
Funktion des Originalitätsverschlusses wird
im Folgenden näher
erläutert.
Während
des Erstverschließens
wird die Verschlusskappe 6 auf den Gewindehals 1 aufgeschraubt.
Ab dem Moment, zu dem der Originalitätsring 12 von oben
auf die Transferringschulter 3 unter entsprechender Hemmung
aufläuft,
wird ein dem Aufschraubmoment entgegengerichtetes Bremsdrehmoment
auf den Originalitätsring 12 ausgeübt. Dadurch
greift der Hakenvorsprung 20 in Peripherrichtung verstärkt in die
Hinterschneidung 19 ein und verhakt sich dort, so dass die
Bruchstege 11 lediglich leicht deformiert und kein zusätzliches
Drehmoment aufnehmen müssen.
Die Verschlusskappe 6 kann unter Überwinden des von der Transferring schulter 3 auf
den Originalitätsring 12 ausgeübten Bremsmomentes
weiter aufgeschraubt werden. Durch die hakenförmige Ausgestaltung der Mitnehmereinrichtung 18 wird
dabei nicht nur eine radiale, sondern auch eine Verriegelung in
axialer Richtung von Verschlusskappe 6 und Originalitätsring 12 zueinander
erzielt. Dies bedeutet in vorteilhafter Weise, dass im Moment des Überschnappens
des Originalitätsrings 12 über die
steile Stufe 5 der Transferringschulter 3 die
Axialkräfte,
die den Originalitätsring 12 plötzlich nach
unten von der Verschlusskappe 6 wegdrücken wollen, von der Mitnehmereinrichtung 18 aufgenommen
werden. Damit wird einem versehentlichen Brechen der Bruchstege 11 vorgebeugt.
-
Nachdem
der Originalitätsring 12 die
Transferringschulter 3 überschritten
hat, wird die Verschlusskappe 6 am Gewindehals 1 angezogen
und der Behälter
ist entsprechend erstverschlossen, wie dies in 1 gezeigt
ist.
-
Beim
Erstöffnen
der Verschlusskappe 6 wird der Originalitätsring 12 mitgedreht
und nach oben gezogen, bis er an der Transferringschulter 3 festklemmt.
Durch das Weiterdrehen der Verschlusskappe 6 reißen die
Bruchstege 11 und die Verschlusskappe 6 kann ohne
den Originalitätsring 12 abgenommen
werden. Der Behälter
ist – wie
in 2 gezeigt – geöffnet.
-
Beim
Wiederverschließen
des Behälters
wird die Verschlusskappe 6 auf den Gewindehals 1 aufgeschraubt.
Dabei schlagen die Abstreifvorsprünge 15 gegen den Originalitätsring 12 an
und streifen diesen von seiner in 3 gezeigten
Klemmposition auf der Transferringschulter 3 nach unten
ab. Der Originalitätsring 12 fällt nach
unten bis auf die angedeutete Behälterschulter 21.
-
Wie
aus 1 und 3 deutlich wird, sind die Abstreifvorsprünge 15 jeweils
in Schließdrehrichtung
S der Verschlusskappe 6 der Mitnehmereinrichtung 18 unmittelbar
voreilend angeordnet. Wäre
dies nicht der Fall, bestünde
das Risiko, dass der Originalitätsring 12 zufällig in
einer solchen Rotationsposition steht, dass beim Wiederverschließen der
Verschlusskappe 6 der Abstreifvorsprung 15 am
Ende des Aufschraubvorgangs genau in die Ausnehmung 16 im
Originalitätsring 12 und
der Hakenvorsprung 20 genau in die Hinterschneidung 19 einlaufen.
Damit würde
ein Abstreifen des Originalitätsrings 12 von
der Transferringschulter 3 unterbunden. Durch die unmittelbare
Nachbarschaft von Abstreifvorsprung 15 und Mitnehmereinrichtung 18 würde jedoch
in jedem Fall durch ein Anschlagen des Abstreifvorsprunges 15 an den
nach oben gerichteten Hakenvorsprung 20 des Originalitätsrings 12 letzterer
nach unten weggeschoben, auch wenn der Originalitätsring 12 beim Wiederverschließen (3)
exakt in der in 1 gezeigten Position stehen
würde.