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Die
Erfindung betrifft einen Gegenhalter für Ordner, Ringbücher oder
dergl. mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Aus
der Praxis sind Ordner, Ringbücher
oder dergl. bekannt, die mit einer Ring- oder Bügelmechanik und einem Gegenhalter
ausgerüstet
sind, welcher in Schließstellung
des Ordners mit ein oder mehreren Ringen der Ring- oder Bügelmechanik
in einen lösbaren
Eingriff tritt und dadurch den Ordner geschlossen hält. Der
Ringkörper
besteht aus einem Stützkörper und
ein oder mehreren elastischen Rückhalteelementen
in Form von eingeformten oder angeformten Clipsnuten, die zur Dachwand
oder Oberseite des Stützkörpers hin
offen sind und in die der Ring in Schließstellung eintaucht. Derartige
Clipsverbindungen haben eine beschränkte Haltekraft und verschleißen relativ
schnell, wobei sie ihre Rückhaltewirkung
verlieren. Außerdem
brauchen die Clipsnuten relativ enge Toleranzen hinsichtlich Lage
und Formgebung, wobei die Ring- oder Bügelmechanik entsprechend enge
Gegentoleranzen haben muss. Eine solche Toleranzanpassung ist aufwändig und
teuer. Außerdem
kann sie häufig
nicht gewährleistet
werden, weil die Ring- oder Bügelmechanik
und der Gegenhalter von unterschiedlichen Herstellern kommen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen besseren Gegenhalter
aufzuzeigen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
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Der
beanspruchte Gegenhalter bietet verschiedene Vorteile. Einerseits
ist er wesentlich weniger toleranzempfindlich als die bekannten
Konstruktionen. Dies betrifft sowohl die Lage, wie auch die Abmessungen
der Ringe. Der Rückhalt
wird von der Blattfeder durch formschlüssiges Hintergreifen des Ringes
in Schließstellung
auf einer ausreichend großen
Breite oder Fläche
des Rings gewährleistet. Hierdurch
kann der Ring im Durchmesser und auch in der Seitenlage gegenüber dem
Gegenhalter relativ große
Toleranzen haben. Die Blattfeder bietet außerdem eine wesentlich größere Sicherheit
und Stabilität in
der Rückhaltefunktion
als die vorbekannten Clipsverbindungen. Für den Rückhalt genügt eine einzelne Blattfeder.
Vorzugsweise besitzt der Gegenhalter zwei Blattfedern.
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Die
Blattfeder kann außerdem
in Schließrichtung
des Ordners eine geringere Federsteifigkeit als in Gegenrichtung
haben. Auf diese Weise lässt
sich der Ordner in komfortabler Weise mit relativ wenig Kraftaufwand
schließen.
Die Rückhalte-
oder Zuhaltekraft ist größer als
die Schließkraft
und bietet dadurch mehr Funktionswirkung bei wesentlich weniger Verschleiß- oder
Ermüdungsanfälligkeit
gegenüber dem
Stand der Technik. Zur Erzielung dieser unterschiedlichen Federwirkung
ist es günstig,
wenn die Blattfeder in Schließrichtung
schräg
abwärts
geneigt ist.
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Der
Gegenhalter kann in beliebiger Weise, z.B. aus Vollmaterial hergestellt
sein. In einer besonders kostengünstigen
Ausführungsform
kann er aus einem falt- und
biegbaren Zuschnitt aus einem Blatt- oder Folienmaterial aus Kunststoff
hergestellt werden. Die Formgebung wird über gerade und gewölbte Biegekanten
erreicht. Hierdurch ergibt sich eine besonders formstabile und funktionsstabile
Gehäuseform
des aufgestellten Zuschnitts. Die gewünschten Feder- und Rückhalteeigenschaften
der Blattfedern lassen sich durch seitliche Vorsprünge erreichen,
die in schräge
Wandteile der Dachwand des Stützkörpers übergehen.
Für die
Formstabilität
des Stützkörpers ist
ein vorzugsweise konkav gewölbter
zentraler Wandteil von Vorteil. Der Zuschnitt kann zwei Bodenteile
besitzen, die zur Bildung eines massiven Fußteils übereinander geklappt werden
können
und sich gemeinsam über
eine geeignete Aufnahme, z.B. ein Montageloch für einen Niet oder dergl. mit
dem Ordner fest verbinden lassen. Eine Befestigung ist je nach Basismaterial
des Gegenhalters auch durch Kleben, Schweißen, Klammern, Clinchen oder
andere Fügeverfahren
sowie durch einen Klapp- oder Knipsverschluss möglich. Die Befestigung kann
dauerhaft oder lösbar
sein.
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In
den Unteransprüchen
sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch
dargestellt. Im einzelnen zeigen:
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1:
einen Gegenhalter in Seitenansicht,
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2:
eine vergrößerte Stirnansicht
des Gegenhalters gemäß Pfeil
II von 1,
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3:
einen Zuschnitt in Draufsicht zur Herstellung des Gegenhalters von 1 und 2,
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4:
ein Ordner mit einer Ring- oder Bügelmechanik und einem Gegenhalter
in einer abgebrochenen Stirnansicht und
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5:
die zugehörige
abgebrochene Seitenansicht des Ordners gemäß Pfeil V von 4.
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Die
Erfindung betrifft einen Gegenhalter (7) für einen
Ordner (1) sowie einen mit einem solchen Gegenhalter (7)
ausgerüsteten
Ordner (1). Der Ordner (1) kann alternativ auch
ein Ringbuch, ein Hefter oder dergl. sein und besteht aus einem
Rücken
(6) mit zwei daran befestigten Deckeln (4, 5),
die zum Öffnen
des Ordners (1) auseinander geklappt werden können. Der
Ordner (1) besitzt ferner eine Ring- oder Bügelmechanik (2), die
an einem Deckel (4) und/oder am Rücken (6) befestigt
ist und die zwei oder mehr Ringe (3) zum Einhängen von
Blättern,
Einlagen oder dgl. mit einer entsprechenden Lochung aufweist. Die Ringe
(3) können über einen
Schnappverschluss, einen Hebelverschluss oder dergl. geöffnet und
geschlossen werden.
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Der
Gegenhalter (7) dient dazu, den zugeklappten Ordner (1)
in Schließstellung
zu halten und tritt hierfür
mit mindestens einem Ring (3) in einen lösbaren Eingriff.
Der Gegenhalter (7) kann seinerseits an anderen Deckel
(5) mittels ein oder mehreren geeigneten Befestigungselementen
(19), z.B. den in 4 gezeigten
Nieten, in geeigneter Zuordnung zur Ring- oder Bügelmechanik (2) und
zu den Ringen (3) befestigt werden.
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Der
Gegenhalter (7) ist in 1 und 2 dargestellt. 4 und 5 zeigen
seine Eingriffstellung mit zwei Ringen (3).
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Der
Gegenhalter (7) besitzt einen länglichen Stützkörper (8) mit mindestens
einer hiervon seitlich wegragenden Blattfeder (10). In
der bevorzugten Ausführungsform
sind zwei an beiden Stirnseiten vom Stützkörper (8) abstehende
Blattfedern (10) vorhanden. Die Blattfedern (10)
bilden ein elastisches Rückhalteelement
(9), welches bei Schließstellung des Ordners (1)
in der in 1 und 4 gezeigten Weise
formschlüssig
mit dem zugeordneten Ring (3) in Eingriff tritt und diesen
hintergreift. Die Länge
des Stützkörpers (8)
und seiner Seitenwand (16) ist so bemessen, dass sie mit
ausreichend großem
Toleranzspiel zwischen die seitlich beabstandeten Ringe (3)
passt. Die Blattfedern (10) ragen dabei seitlich über die
stirnseitigen Ränder
der Seitenwände
(16) hinaus.
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Die
Blattfedern (10) haben in Schließrichtung (11) des
Ordners (1) eine geringere Federsteifigkeit als in Gegenrichtung.
Hierdurch weichen sie den Ringen (3) mit geringem Widerstand
aus und schnappen in Schließstellung
hinter die Ringe (3), wobei sie dann eine größere Rückhaltekraft
entwickeln. Die Blattfedern (10) sind in Schließrichtung
(11) schräg abwärts geneigt.
In Schließstellung übergreifen
sie vorzugsweise den Ring (3) über mindestens die Hälfte seines
Ringdrahtdurchmessers.
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Der
Gegenhalter (7) besitzt in der gezeigten Ausführungsform
einen einzelnen freistehenden Stützkörper (8)
mit den besagten zwei seitlichen Blattfedern (10). Diese
Anordnung genügt
für den Rückhalt.
Zur Befestigung am Deckel (5) hat der Gegenhalter (7)
zwei seitlich vorstehende Fußteile
(17) mit jeweils einer geeigneten Aufnahme (18)
für ein Befestigungselement
(19). Diese Aufnahme (18) ist z.B. ein durchgehendes
Montageloch für
den in 4 gezeigten Niet (19), der auch eine
Schraube oder ein anderes Befestigungselement sein kann. Diese Befestigungsstelle
ist vorzugsweise stirnseitig jeweils so weit von der zugehörigen Blattfeder
(10) entfernt, dass die Schnapp- und Rückhaltefunktion am Ring (3)
nicht beeinträchtigt
ist.
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Der
Stützkörper (8)
ist als hohles Gehäuse ausgebildet
und besitzt zwei aufragende Seitenwände (16) und eine
erhabene Dachwand (12). Die Dachwand (12) hat
zwei endseitig schräg
abfallende Dachteile (13), welche in die Blattfedern (10) übergehen.
Zwischen den schrägen
Dachteilen (13) besitzt die Dachwand (12) einen
zentralen gewölbten
Wandteil (14). Die Wölbung
ist vorzugweise konkav, so dass sich an den Übergängen zwischen den schrägen und
gewölbten
Wandteilen (13, 14) jeweils eine Spitze (15)
ergibt. Diese Formgebung stabilisiert die Gehäuseform.
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Der
Gegenhalter (7) ist als dünnwandiges Teil aus Kunststoff
ausgebildet. Er kann in beliebig geeigneter Weise als Spritz- oder
Gussteil oder dergl. hergestellt sein. In der bevorzugten Ausführungsform ist
der Gegenhalter (7) als Falt- und Biegeteil aus einem blattförmigen Zuschnitt
(20) ausgebildet, der in 3 dargestellt
ist. Der Zuschnitt (20) besteht aus einem 1ängsgestreckten
Mittelteil (23), aus dem beim Aufstellen des Zuschnitts
(20) die Seitenwände (16)
und die Dachwand (14) gebildet werden. Stirnseitig hat
das Mittelteil (23) zwei schmalere Vorsprünge (27),
welche die Blattfedern (10) bilden. Seitlich schließen an das
Mittelteil (23) zwei Bodenteile (21, 22)
an, welche beim Aufstellen des Zuschnitts (20) eingefaltet
und derart übereinander
geklappt werden, dass sie in ihrer Parallellage das Fußteil (17)
bilden. Die Bodenteile (21, 22) haben Löcher (31)
zur Bildung der vorerwähnten
Aufnahmen bzw. Montagelöchern
(18), die in Faltstellung gemäß 2 fluchtend übereinander
liegen. Die Bodenteile (21, 22) stehen stirnseitig über das
Mittelteil (23) vor. Das eine in Einklappstellung oben
liegende Bodenteil (21) kann außerdem eine Ausnehmung (28)
im mittleren Bereich des Außenrandes
haben.
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An
den Übergängen zwischen
dem Mittelteil (23) und den Bodenteilen (21, 22)
sind gerade Biegekanten (24) angeordnet, die z.B. als Wandschwächung in
der Kunststofffolie ausgebildet sind. Die geraden Biegekanten (24)
haben entsprechend der beim Einfalten zu berücksichtigenden Wandstärken unterschiedliche
Abstände
gegenüber
der längs
laufenden Mittellinie (29).
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Das
Mittelteil (23) besitzt im Innenbereich zwei gegenüber den
längs-
und querlaufenden Mittellinien (29,30) mittensymmetrische
gebogene Biegekanten (25), die gegeneinander gerichtet
sind. Die Biegekanten (25) können eine gerundete Form in
Gestalt von Ellipsenbögen
oder Kreisbögen
aufweisen. Sie können
alternativ eine beliebige andere Formgebung haben. Die beiden gegeneinander
gerichteten Biegekanten (25) schneiden sich in zwei Schnittpunkten
(26), die jeweils an den Stirnseiten des Mittelteils (23)
in der Nähe
der Vorsprünge
(27) bzw. der Blattfedern (10) angeordnet sind.
Diese Schnittpunkte (26) bilden beim aufgerichteten Zuschnitt
(20) die Spitzen (15). Beim aufgestellten Zuschnitt
(20) bildet der Bereich des Mittelteils (23),
der zwischen den gebogenen Biegekanten (25) und den Schnittpunkten (26)
liegt, den gewölbten
Wandbereich (14). Die über die
Schnittpunkte (26) hinaus laufenden Bereiche der gebogenen
Biegekanten (25) definieren die Seitenränder der schrägen Wandbereiche
(13). Auch die gebogenen Biegekanten (25) können als
Wandschwächung
im Blatt- oder Folienmaterial des Zuschnitts (20) ausgebildet
sein.
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Abwandlungen
der gezeigten Ausführungsformen
sind in verschiedener Weise möglich.
Zum einen können
in einem Ordner (1) oder Ringbuch mehrere Gegenhalter (7)
der gezeigten Ausführungsform angeordnet
sein. Ferner kann ein Gegenhalter (7) mehrere nebeneinander
mit Distanz angeordnete Stützkörper (8)
aufweisen, wobei an dieser Distanzstelle zwei gegenüberliegende
und ggf. verkürzte Blattfedern
(10) zur Bildung eines federnden Rückhalteelements (9)
zusammenwirken. Alternativ kann nur an einem der benachbarten Stützkörper (8)
eine Blattfeder (10) der gezeigten Art angeordnet sein. Ferner
ist es möglich,
dass an einem Stützkörper (8) nur
eine Blattfeder (10) angeordnet ist, wobei dieser Stützkörper (8)
einzeln oder mehrfach angeordnet sein kann. Der Stützkörper (8)
und die Blattfedern (10) können außerdem in anderer Weise ausgebildet und
hergestellt werden. Hierbei ist auch eine mehrteilige Ausgestaltung
aus ggf. unterschiedlichen Materialien möglich. Auch bei der gezeigten
Ausführungsform
mit dem falt- und biegbaren Zuschnitt (20) sind Materialkombinationen
möglich,
wobei z.B. an den Vorsprüngen
(27) Verstärkungseinlagen,
größere Wandstärken oder
dergl. machbar sind. In der gezeigten und bevorzugten Ausführungsform
hat der Zuschnitt (20) eine Blatt- oder Folienform mit
gleichbleibender Wandstärke.
Die Stabilität
wird hier über die
Biegekanten (24, 25) und die Formgebung des Stützkörpers (8)
erreicht.
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- 1
- Ordner,
Ringbuch
- 2
- Ring-
oder Bügelmechanik
- 3
- Ring
- 4
- Deckel
- 5
- Deckel
- 6
- Rücken
- 7
- Gegenhalter
- 8
- Stützkörper
- 9
- Rückhalteelement
- 10
- Blattfeder
- 11
- Schließrichtung
- 12
- Dachwand
- 13
- Wandteil
schräg
- 14
- Wandteil
gewölbt
- 15
- Spitze
- 16
- Seitenwand
- 17
- Fußteil
- 18
- Aufnahme,
Montageloch
- 19
- Befestigungselement,
Niet
- 20
- Zuschnitt
- 21
- Bodenteil
- 22
- Bodenteil
- 23
- Mittelteil
- 24
- Biegekante
gerade
- 25
- Biegekante
gebogen
- 26
- Schnittpunkt
- 27
- Vorsprung
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Mittellinie
längs
- 30
- Mittellinie
quer
- 31
- Loch