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Die
Erfindung betrifft ein Fahrgeschäft,
bei dem Personen einen simulierten freien Fall ähnlich wie bei einem Bungeesprung
erleben können.
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Die
Entwicklung von neuen Fahrgeschäften, die
der Belustigung und Unterhaltung von Personen dienen, fordert immer
wieder neue Entwicklungen, die auf Festen, wie beispielsweise dem
Oktoberfest, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
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Angeregt
durch die Empfindungen, die einer Person bei einem freien Fall an
einem Bungeesprungseil vermittelt werden, wird mit der Erfindung ein
neuartiges Fahrgeschäft
bereitgestellt, das es mehreren Personen gleichzeitig ermöglicht,
gemeinsam mehrfach hintereinander eine Situation zu erleben, die
der eines freien Falls und einer Abbremsung in der letzten Phase ähnlich dem
Bungeesprung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß ist ein
Fahrgeschäft
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgesehen. Bevorzugte weitere
Ausgestaltungen des Fahrgeschäftes
sind in den nachgeordneten Patentansprüchen enthalten.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Fahrgeschäftes
wird vorteilhaft der freie Fall eines simulierten Bungeesprungs
mit Hilfe eines Schlittens, der an einer Fahrschienenanordnung antriebslos
verschiebbar geführt
ist, gewährleistet.
Dabei ist der Schlitten mit einer Aufnahmeeinrichtung für Fahrgäste konzipiert,
die sich bei dieser in Sitzplätze mit
entsprechenden Rückhalteeinrichtungen
begeben können,
welche bevorzugt beiderseits des Schlittens angeordnet und relativ
zu dem Schlitten seitlich zur Schiene drehbar sind.
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Die
drehbare Lagerung der Aufnahmeeinrichtung erfolgt auf dem Schlitten über eine
Welle und weist einen Zahnkranz auf, der im Bereich der Fahrschienenanordnung
endet und mit dort vorgesehenen Zahnstangen kämmt, um eine Überschlagdrehung
der Personen zu ermöglichen.
Dabei können
je nach Länge
der Zahnstange im Bereich des jeweiligen Schienenendes mehrere Überschläge bis zum Erreichen
des Endes der Fahrschienenanordnung und dann wieder in Gegenrichtung
bei Verlassen des Endes der Fahrschienenanordnung ermöglicht werden.
Außerhalb
der Zahnstange können
die Passagiere dann über
die Wellenanlenkung an dem Schlitten frei schaukeln. Selbstverständlich ist
auch möglich,
den Zahnkranz über
ein Getriebe mit der Zahnstange zu koppeln, um die Drehgeschwindigkeit
der Überschlagbewegung
entsprechend einzustellen.
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Der
Ablauf des Fahrgeschäfts
ist dabei so vorgesehen, dass die Fahrgäste die entsprechenden Sitze
der Aufnahmeeinrichtung über
ein im Basisabschnitt des Gestells, gegebenenfalls anhebbar oder seitlich
aus dem Bewegungsbereich entfernbares Podium einnehmen. Anschließend wird
der Schlitten zu einem Fahrschienenende hochbewegt. Dies erfolgt
entweder durch einen im Schlitten integrierten Elektromotor mit
Ritzel, der mit einer zugeordneten schienenfesten Zahnstange kämmt, oder
durch eine im Bereich der Fahrschienenanordnung vom Basisabschnitt
bis zu dem Schienenende umlaufende Schleppkette, in die der Schlitten
eingehakt wird, oder durch einen Seilzug oder in irgendeiner anderen geeigneten
Form.
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Nach
Erreichen des oberen Endes eines Schienenendes wird dann der Hubantrieb
ausgeschaltet beziehungsweise entfernt, und der Schlitten kann dann
antriebslos wie im freien Fall die Fahrschienenanordnung herunterfahren,
wobei dann bei Erreichen des unteren Abschnitts der Fahrschienenanordnung
durch deren harmonische bogenförmige Änderung über die
horizontale in eine neue vertikale Richtung eine Richtungsänderung
zum obenliegenden anderen Ende der Schiene erfolgt, wobei sich die Fahrgeschwindigkeit
verringert. Am oberen Ende des anderen Schienenendes ist bevorzugt
ein gedämpfter
Puffer vorgesehen, der die Bewegungsumkehr steuert.
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Zur
Kontrolle der antriebslosen Bewegung des Schlittens können weiterhin
Bremseinrichtungen vorgesehen sein, die mechanisch, elektromechanisch
oder elektrisch, beispielsweise nach Art einer Wirbelstrombremse,
arbeiten.
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Der
Nervenkitzel beim Benutzen des Fahrgeschäfts wird nicht nur durch die
Simulation des freien Falls, sondern auch durch die zusätzlichen Überschlagsbewegungen
im Bereich der oberen Schienenenden und ein Auslaufen der Drehung
beziehungsweise Schaukeln der Aufnahmeeinrichtung während der
Herabbewegung des Schlittens erhöht.
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Überlagert
werden kann diese zusammengesetzte Bewegung noch durch eine seitliche
Verdrehung der Fahrschienenanordnung, die teilweise oder sogar nach
Art einer Schraubenbewegung vorgesehen sein kann.
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Außerdem können auch
die Schienenenden in unterschiedlichen Höhen und so angeordnet sein, dass
sie nicht in einer gemeinsamen vertikalen Ebene mit dem Schienenteil
im Basisabschnitt liegen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematisierte Seitenansicht eines Fahrgeschäfts gemäß der Erfindung, wobei der Schlitten
zu einem Schienenende hochbewegt worden ist und gerade seine Bewegung
nach unten startet und wobei die Aufnahmeeinrichtung im Uhrzeigersinn
seitlich von dem Schlitten rotiert;
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2 das
in 1 dargestellte Fahrgeschäft in einer Drehungsphase des
antriebslosen Schlittens, bei der durch die Richtungsänderung
der Fahrschienenanordnung auf die Passagiere nervenkitzelnde Beschleunigungskräfte ausgeübt werden;
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3 das
dargestellte Fahrgeschäft
gemäß 1,
wobei sich der Schlitten zum gegenüberliegenden Ende der Fahrschienenanordnung
gegen einen Dämpfer
bewegt hat und gerade seine Abwärtsbewegung
beginnt;
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4 eine
vergrößerte schematisierte
teilweise Ansicht im Bereich des Schlittens; und
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5 eine
schematisierte Skizze des Schlittens mit seitlichen Aufnahmeeinrichtungen
für Sitze, wobei
der Schlitten gegen einen gedämpften
Puffer gefahren ist und gerade beginnt, sich wieder herab zu bewegen.
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In
den 1 bis 3 ist ein Fahrgeschäft 10 schematisiert
dargestellt, das ein Gestell 11 aufweist, auf dem eine
Fahrschienenanordnung 12 befestigt ist. Die Fahrschienenanordnung 12 erstreckt sich
von einem Basisabschnitt 13 des Gestells 11, in der
die Fahrschienenanordnung 12 ihren untersten Punkt erreicht,
beiderseits bogenförmig
nach oben zu Schienenenden 14 und 15. Unterhalb
des Basisabschnitts 13 ist schematisiert eine anhebbare
Plattform 16 angedeutet, zu der im abgesenkten Zustand, wie
angedeutet, seitliche Treppenstufen 17 beziehungsweise 18 führen, auf
denen Passagiere auf die Plattform 16 zum Einsteigen in
Sitze einer Aufnahmeeinrichtung gelangen können.
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Das
Fahrgeschäft 10 weist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Fahrschienenanordnung 12 auf, wie in den 4 und 5 angedeutet.
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Mit 20 ist
ein Schlitten bezeichnet, der sich zwischen den beiden Schienenenden 14 und 15 aus der
Stellung gemäß 1 antriebslos
und an der Fahrschienenanordnung 12 geführt bewegt, wobei die potentielle
Energie in den Endbereichen 14 beziehungsweise 15 dann
jeweils in kinetische Energie umgesetzt wird, welche jedoch aufgrund
von Reibungen und gegebenenfalls nicht dargestellten Bremsungen
abnimmt.
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In 1 ist
ferner durch Rotationspfeile 21 eine Drehung einer näher in 5 erkennbaren
Aufnahmeeinrichtung 22 mit sicherbaren Sitzen 40 für Passagiere
angedeutet. Diese Drehung wird im Endbereich des Schienenendes 14 über das
Kämmen
eines Ritzels mit einem schienenfesten Zahnstangenprofil erreicht,
wobei das Ritzel über
eine Welle mit der Aufnahmeeinrichtung verbunden ist, wie noch näher im Zusammenhang
mit 4 und 5 beschrieben wird.
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Am
gegenüberliegenden
Ende 15, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem Niveau
unterhalb des Schienenendes 14 liegt, ist ein gedämpfter Anschlagpuffer 23 für den Schlitten 20 vorgesehen,
wie näher
in 5 dargestellt ist.
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2 zeigt
den Schlitten 20, nachdem dieser den Hauptteil der vertikalen
Bewegung zurückgelegt
hat und in den gekrümmten Schienenverlauf über dem
Basisabschnitt bis zum anderen Schienenende 15 übergeht.
In 3 hat der Schlitten den gedämpften Puffer 23 bereits
erreicht und ist in einer Stellung dargestellt, in der er gerade
seine Abwärtsbewegung
beginnt. In nicht dargestellter Weise können entlang der Fahrschienenanordnung 12 Bremseinrichtungen
für die
Kontrolle der Bewegung des Schlittens 20 vorgesehen sein.
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4 zeigt
schematisiert eine vergrößerte teilweise
Schlittenansicht durch den Schlitten 20, der auf der Fahrschienenanordnung 12 an
seitlichen Schienenprofilen 24 und 25 über Profilrollenanordnungen 26 und 27 geführt ist.
Die Schienenprofile 24, 25 sind in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
mit einem kreisförmigen
Querschnitt ausgebildet, und die Führungsrollenanordnungen 26 und 27 weisen entsprechende
Anlageflächengestaltungen
für eine flächige Anlage
auf. Allerdings können
auch teilweise oder vollständig
an jeder Anordnung 26 oder 27 in einer linienförmige Rollenanlage
realisiert sein.
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Der
Schlitten 20 besitzt einen Rahmen 28, der sich über die
gesamte Breite der Fahrschienenanordnung 12 erstreckt und
auf dem eine Lagerungsanordnung 29 für die Lagerung einer Welle 30 vorgesehen
ist, die in 4 als beidseitige Exzenterwelle und
in 5 als geradlinige Welle mit Befestigung an einem
abgewinkelten Rahmenabschnitt 46 der Aufnahmevorrichtung 22 ausgebildet
ist.
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Auf
der Welle 30 ist ein Zahnrad 31 drehfest angeordnet,
das über
ein Getriebe 32 mit einem Ritzel 33 zur Untersetzung
in Eingriff ist, wobei das Ritzel 33 mit einer schienenfesten
Zahnstange 34 kämmt,
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
im Bereich des Schienenendes 14 vorgesehen ist. Die beschriebene
Anordnung aus Welle 30 bis Zahnstange 34 dient
da zu, der Welle 30 eine Rotation zu vermitteln, um für die Passagiere,
wie in 5 angedeutet, Überschlagsbewegungen
herbeizuführen.
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Mit 35 ist
ein in dem Rahmen 28 angeordneter Elektromotor angedeutet,
der ein Ritzel 36 antreibt, das in Eingriff mit einer Aufzugszahnstange 37 für das Hochbewegen
des Schlittens 20 aus dem Basisabschnitt zu dem Schienenende 14 dient.
Die Aufzugszahnstange 37 ist ebenfalls ortsfest in der
Fahrschienenanordnung 12 befestigt. Mit 38 ist
ein schienenfester Anschlag bezeichnet, der dazu dient, einen Ausrückhebel 39 für das Ausrücken des
Ritzels 36 aus der Zahnstange 37 bei Erreichen
der oberen Position vorzunehmen. In 4 ist weiterhin
seitlich ein Sitz 40 der Aufnahmeeinrichtung 22 angedeutet.
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5 zeigt
schematisch den Schlitten 20 am Anschlag mit dem gedämpften Puffer 23 am
Schienenende 15. Abweichend von der Darstellung gemäß 4 existiert
dort eine Fahrschienenanordnung 12 mit rechteckigen Schienenprofilen 42 und 43,
die durch Querstege 44 verbunden sind. Des Weiteren ist
die Aufnahmevorrichtung 22 mit den darin angeordneten Sitzen 40 an
einem Rahmenabschnitt 45 befestigt, der mit einem abgewinkelten
Abschnitt 46 so an der Welle 30 befestigt ist,
dass das Rahmenprofil 45 parallel zur Symmetrieachse der
Welle 30 verläuft.
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Mit 47 ist
ein Ausgleichsgewicht bezeichnet, das als Gegenmasse zu der Sitzanordnung
eine gleichmäßigere Drehung
der Welle 30 ermöglichen soll.
Die beschriebene Aufnahmevorrichtung 22 ist beiderseits
des Schlittens 20, wie in 5 gezeigt, angeordnet.
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Mit 48 ist
eine Anschlagplatte bezeichnet, die an dem Schlitten 20 befestigt
ist und für
den Angriff an dem gedämpften Puffer 23 dient.
Der gedämpfte Puffer 23 besteht
aus einer Federdämpferanordnung,
die bevorzugt auch in ihrer Feder- und der Funktionscharakteristik
einstellbar ist.