DE102005038206B4

DE102005038206B4 - Laufzielvorrichtung für Schießübungen

Info

Publication number: DE102005038206B4
Application number: DE200510038206
Authority: DE
Inventors: Gerhard Lechner; Peter-Paul Theissen
Original assignee: TTS Theissen Training Systems GmbH
Current assignee: TTS Theissen Training Systems GmbH
Priority date: 2005-08-12
Filing date: 2005-08-12
Publication date: 2007-11-15
Anticipated expiration: 2025-08-13
Also published as: DE102005038206A1

Abstract

Laufzielvorrichtung für Schießübungen mit einem Schienenstrang (1) und einem entlang des Schienenstrangs (1) mittels eines Wagenantriebs (4) verfahrbaren Wagen (2), der eine Zielscheibenanordnung aufnimmt, die einen Zielscheibenhalter (9) für wenigstens eine auswechselbare Zielscheibe (10) umfaßt, wobei der Schienenstrang (1) einen Kurvenverlauf aufweist und der Zielscheibenhalter (9) über einen von einer Steuerung (11) gesteuerten Drehantrieb (8) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (11) zum Ausrichten der Zielscheibe (10) auf einen vorgewählten Winkel mit Abtastung eines Kompass für die Winkelstellung des Wagens (2) in Bezug auf Norden ausgestaltet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Laufzielvorrichtung für Schießübungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2.
Aus DE 196 01 384 C2 ist eine Laufzielvorrichtung bekannt, bei der ein gerader Schienenstrang vorgesehen ist, auf dem ein Wagen verfahrbar ist, der einen Zielscheibenhalter trägt, über den eine darauf montierte Zielscheibe zwischen einer neutralen und einer Zielposition bewegt werden kann. Hierdurch ist zwar möglich, das Ziel "überraschend" an einer gewünschten Stelle des Schienenstrangs erscheinen bzw. verschwinden zu lassen, aber eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung sich bewegender Ziele ist auf geraden Laufstrecken kaum zu erreichen.
Auch ein Schienenstrang, der beispielsweise in einem Kurvenverlauf etwa in Form eines Z verlegt würde, hätte den Nachteil, daß das Ziel mal vorderseitig und mal rückseitig vom jeweiligen Schützen zu sehen wäre. Dies würde die Realistik der Darstellung daher ebenfalls entscheidend beeinträchtigen, zumal, wenn man berücksichtigt, daß zudem die weit überwiegende Zahl von Zielattrappen nur zweidimensional ausgebildet ist. Dieser Umstand würde sich in Kurvenverläufen des Schienenstrangs besonders negativ bemerkbar machen, da die Ansicht des Ziels im Extremfall völlig wirklichkeitsfremd auf die Stärke des verwandten Scheibenmaterials, beim Infanterieziel im allgemeinen 4 mm, schrumpfen würde.
Aus DE 245 162 C ist eine Vorrichtung zur selbsttätigen Drehung von auf elektrisch betriebenen Scheibenwagen angeordneten Schießscheiben bekannt. Bei der selbsttätigen Drehung wird dem Schützen eine fortwährende Änderung des Zieles dargeboten. Bei einer Bewegung des Scheibenwagens auf einem Schienenstrang mit Kurvenverlauf führt dies dazu, dass das auf der Schießscheibe dargestellte Ziel nicht realistisch dargestellt ist.
Aus US 5 507 496 A ist es bekannt, eine Schießanlage mit Laufzielen durch eine drehende Plattform, auf der der Schütze steht, mit einem stationären Ziel zu simulieren.
Aus DE 213 450 C ist eine Schießscheibe bekannt, bei der Zielstücke während einer fortdauernden Drehung gehoben und gesenkt werden, wodurch ein Treffbolzen der Zielstücke ein Anzeigeschild für einen Treffer nur unter bestimmten Bedingungen zum Ausschlag bringt.
Aus DE 30 26 744 A1 ist eine ortsveränderliche Zielvorrichtung bekannt, die aus einem beweglichen Träger mit einer Mehrzahl von über Fernsteuerung nacheinander in Funktionsstellung überführbaren Zielen besteht. Auch bei dieser Zielvorrichtung ergibt sich bei einer kurvigen Bewegung des Trägers der Nachteil, dass ein Ziel in Form einer Schießscheibe nicht realistisch dargestellt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Laufzielvorrichtung für Schießübungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2 zu schaffen, mit der das Ziel möglichst realistisch im Gelände darstellbar ist.
Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 2 gelöst.
Hiernach ist vorgesehen, daß bei einer Laufzielvorrichtung für Schießübungen mit einem Schienenstrang und einem entlang des Schienenstrangs mittels eines Wagenantriebs verfahrbaren Wagen, der eine Zielscheibenanordnung aufnimmt, die einen Zielscheibenhalter für wenigstens eine auswechselbare Zielscheibe umfaßt, vorgesehen ist, daß der Schienenstrang einen Kurvenverlauf aufweist und der Zielscheibenhalter über einen von einer Steuerung gesteuerten Drehantrieb drehbar ist, und die Steuerung zum Ausrichten der Zielscheibe auf einen vorgewählten Winkel mit Abtastung eines Kompass für die Winkelstellung des Wagens in Bezug auf Norden ausgestaltet ist bzw. die Steuerung einen Speicher für eine gewünschte vorgewählte Winkelstellung der Zielscheibe entsprechend dem Ort des Schienenstrangs und eine GPS-Einrichtung zum Feststellen des Ortes des Wagens auf dem Schienenstrang umfaßt.
Hierdurch kann das Ziel dem Schützen unabhängig von einem sich kurvig durch das nicht notwendigerweise ebene Gelände erstreckenden Streckenverlauf und unabhängig von Vor- oder Rücklauf grundsätzlich immer in einem gleichen Winkel, insbesondere in Frontalansicht, präsentiert werden. Hierdurch ergibt sich eine entsprechende Treffermöglichkeit wie bei einem durch das Gelände laufenden Feind oder durch das Gelände fahrenden Feindfahrzeug. Unabhängig davon kann dabei vorgesehen sein, das Ziel zwischen einer neutralen und der Zielposition zu bewegen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines schematisch in der beigefügten Abbildung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Laufzielvorrichtung umfaßt einen im Gelände kurvig verlegten Schienenstrang 1, auf dem ein Wagen 2 mittels eines von einer Batterie 3 oder einer anderen Energiequelle betriebenen Wagenantriebs 4 verfahrbar ist. An der Oberseite des Wagens 2 befindet sich ein Drehkranz 5, dessen Achse 6 im Wagen 2 drehbar gelagert ist und der über ein Ritzel 7 von einem von der Batterie 3 oder der anderen Energiequelle betriebenen Drehantrieb 8 drehbar ist. Auf dem Drehkranz 5 befindet sich ein Zielscheibenhalter 9, der eine Zielscheibe 10 auswechselbar aufnimmt.
Der Drehantrieb 8 für den Drehkranz 5 bzw. den Zielscheibenhalter 9 und die Zielscheibe 10 werden über eine Steuerung 11 derart gesteuert, daß die Zielscheibe 10 in einem vorgewählten Winkel, insbesondere frontal vom jeweiligen Schützen anvisierbar ist.
Hierzu kann die Steuerung 11 zur Ausrichtung der Zielscheibe 10 einen Kompass für die Winkelstellung des Wagens 2 in Bezug auf Norden abtasten und das so gewonnene Abtastsignal auswerten, um einen vorgewählten Winkel für den jeweiligen Schützen einzustellen, so daß dieser beispielsweise die Zielscheibe 10 immer im gleichen Winkel sieht. Gegebenenfalls kann der Winkel zum Schützen auch von der Position des Wagens 2 abhängig verändert bzw. bei einer zweidimensionalen Zielscheibe 10 mit der Fläche senkrecht zum Schützen entsprechend einer neutralen Position gedreht werden.
Gleiches läßt sich auch erreichen, wenn die Steuerung 11 einen Speicher für die gewünschte Winkelstellung der Zielscheibe 10 zum Schützen entsprechend dem Ort des Schienenstrangs 1 und eine GPS-Einrichtung zum Feststellen des Ortes des Wagens 2 auf dem Schienenstrang 1 umfaßt, wobei letztere der Steuerung 11 den Ort mitteilt, wo sich der Wagen 2 befindet, wonach die Steuerung 11 über den Drehantrieb 8 die Zielscheibe 10 ausrichtet.

Claims

Laufzielvorrichtung für Schießübungen mit einem Schienenstrang (1) und einem entlang des Schienenstrangs (1) mittels eines Wagenantriebs (4) verfahrbaren Wagen (2), der eine Zielscheibenanordnung aufnimmt, die einen Zielscheibenhalter (9) für wenigstens eine auswechselbare Zielscheibe (10) umfaßt, wobei der Schienenstrang (1) einen Kurvenverlauf aufweist und der Zielscheibenhalter (9) über einen von einer Steuerung (11) gesteuerten Drehantrieb (8) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (11) zum Ausrichten der Zielscheibe (10) auf einen vorgewählten Winkel mit Abtastung eines Kompass für die Winkelstellung des Wagens (2) in Bezug auf Norden ausgestaltet ist.
Laufzielvorrichtung für Schießübungen mit einem Schienenstrang (1) und einem entlang des Schienenstrangs (1) mittels eines Wagenantriebs (4) verfahrbaren Wagen (2), der eine Zielscheibenanordnung aufnimmt, die einen Zielscheibenhalter (9) für wenigstens eine auswechselbare Zielscheibe (10) umfaßt, wobei der Schienenstrang (1) einen Kurvenverlauf aufweist und der Zielscheibenhalter (9) über einen von einer Steuerung (11) gesteuerten Drehantrieb (8) drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (11) einen Speicher für eine gewünschte vorgewählte Winkelstellung der Zielscheibe (10) entsprechend dem Ort des Schienenstrangs (1) und eine GPS-Einrichtung zum Feststellen des Ortes des Wagens (2) auf dem Schienenstrang (1) umfaßt.
Laufzielvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (8) einen Drehkranz (5) umfaßt.
Laufzielvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielscheibe (10) eine plattenförmige Zielattrappe ist.