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Die Erfindung betrifft ein Schutzschild für einen Freischneider mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Motorsensen oder Freischneider bekannter Bauform weisen einen Antriebsmotor beispielsweise in Form eines Verbrennungsmotors auf, der mittels einer in einem Führungsrohr gelagerten Welle einen um eine Drehachse rotierbaren Schneidkopf antreibt. Der Schneidkopf trägt einen Schneidfaden, der sich bei rotierendem Schneidkopf in einer Drehrichtung dreht und sich dabei infolge der auftretenden Fliehkräfte etwa radial zur Drehachse ausrichtet. In seiner Drehbewegung bestimmt der Schneidfaden einen Schnittkreis mit einem konstruktiv vorgegebenen Nennradius. Im Bereich des Schneidkopfes ist ein Schutzschild vorgesehen, der den Schneidfaden über seinen Schnittkreis zumindest teilweise abdeckt.
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Zum Mähen von verschiedenen Pflanzen wie Gras oder dgl. wird der Freischneider in einer gewöhnlichen Arbeitshaltung derart ausgerichtet, daß der Schnittkreis etwa parallel zu der zu bearbeitenden Oberfläche liegt. In der Ebene des Schnittkreises trennt der rotierende Schneidfaden die Pflanzen ab.
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Der aus flexiblem Kunststoff gefertigte Schneidfaden unterliegt einem Verschleiß, der sich vor allem in einer Verkürzung des Schneidfadens auswirkt. Es entsteht ein Schnittkreis mit einem Radius, der kleiner als der konstruktiv vorgegebene Nennradius ist. Die Schnittleistung des Freischneiders nimmt ab.
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Von Zeit zu Zeit ist ein manuelles oder automatisches Nachstellen des Schneidfadens erforderlich. Der Schneidfaden wird dazu aus einem Magazin vom Schneidkopf herausbewegt, um den verschleißbedingten Längenverlust auszugleichen. Der Längenausgleich erfolgt meist mit Übermaß. Um die Bildung eines Schnittkreises mit zu großem Radius zu verhindern, bzw. um den Schnittkreis auf seinen konstruktiv vorgegebenen Nennradius einzustellen, ist im Umfangsbereich des Schnittkreises ein Ablängmesser für den Schneidfaden an dem Schutzschild angeordnet. In den ersten, auf den Längenausgleich folgenden Drehbewegungen trifft ein freies Ende des überlangen Schneidfadens auf die Schneide des Ablängmessers und wird selbsttätig auf das vorgesehene, nicht zu überschreitende Längenmaß geschnitten. Der Schnittkreis erhält seinen Nennradius.
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Aus der
DE 42 37 357 C2 ist ein Freischneidegerät mit einem Schutzschild und einem integrierten Ablängmesser bekannt. Das Ablängmesser ist umfangseitig des Schnittkreises angeordnet. Seine Schneide verläuft senkrecht zum Schnittkreis bzw. achsparallel zur Drehachse des Schneidkopfes. Nach dem selbsttätigen Ablängen des Schneidfadens mittels des genannten Ablängmessers weist der Schneidfaden ein freies äußeres Ende auf, welches im weiteren Betrieb zyklisch mit hoher Drehzahl an der Schneide des Ablängmessers vorbeigeführt wird. In diesem Bereich ist eine unerwünscht hohe Geräuschentwicklung zu beobachten.
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Am Schutzschild nach der
DE 88 04 699 U1 stellen sich vergleichbare Verhältnisse ein. Der Abstand des dort gezeigten Ablängmessers zur Rotationsachse ist zwar einstellbar, bleibt im Betrieb jedoch konstant. Das Ablängmesser nach der
DE 693 29 270 T2 lässt sich während des Betriebes manuell in den Schnittkreis hinein und auch wieder daraus heraus verfahren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Schutzschild für einen Freischneider derart weiterzubilden, daß bei wirkungsvoller Ablängfunktion für den Schneidfaden eine verringerte Geräuschentwicklung gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schutzschild mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es wird ein Schutzschild für einen Freischneider mit einem Ablängmesser vorgeschlagen, bei dem das Ablängmesser zwischen einer Trennposition und einer Ruheposition hin- und herbewegbar am Schutzschild befestigt ist, wobei die Schneide in der Trennposition in der Ebene des Schnittkreises und dabei mit dem Nennradius zur Drehachse liegt, und in der Ruheposition außerhalb des Schnittkreises liegt. Außerdem ist eine Bewegung des Ablängmessers aus der Ruheposition in die Trennposition durch Einwirkung des überlangen, um die Drehachse bewegten Schneidfadens vorgesehen. Der überlange Schneidfaden trifft auf das Ablängmesser in der Ruheposition und bewegt dieses durch die Aufprallenergie in die Trennposition. Dort wird der Schneidfaden entsprechend dem konstruktiv vorgegebenen Nennradius trennend abgelängt. Anschließend erfolgt eine Rückstellung des Ablängmessers in die Ruheposition, in der das Ablängmesser bzw. dessen Schneide außerhalb des Schnittkreises liegen. Der Schneidfaden überstreicht im weiteren Betrieb den Schnittkreis mit Nennradius, wobei er mit Abstand zum Ablängmesser seine Kreisbewegung ausführt. Der durch die Rückstellbewegung des Ablängmessers in die Ruheposition bewirkte Abstand zum Schnittkreis verringert die Geräuschentwicklung deutlich.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist das Ablängmesser aus der Trennposition heraus in Richtung der Ruheposition federvorgespannt. Beim Auftreffen des überlangen Schneidfadens auf das zunächst in Ruheposition befindliche Ablängmesser führt die Aufprallenergie des Schneidfadens neben einer Bewegung des Ablängmessers in die Trennposition auch zu einer erhöhten Vorspannung der Rückstellfeder. Ein Teil der Aufprallenergie des Schneidfadens wird in der Rückstellfeder als potentielle Energie gespeichert. Nach dem erfolgten Ablängvorgang kann das frisch geschnittene Ende des Schneidfadens das Ablängmesser nicht mehr gegen dessen Federvorspannung in der Trennposition halten. Die in der Rückstellfeder gespeicherte Energie führt das Ablängmesser selbsttätig in die Ruheposition zurück. Ablängung und Rückstellung in die geräuschvermindernde Ruheposition erfolgen vollständig selbsttätig ohne manuelles Zutun. Fehlbedienungen sind vermieden. Der Arbeitskomfort ist deutlich gesteigert.
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Das Trennmesser kann beispielsweise entlang einer schrägen Ebene längsverschiebbar geführt sein. Bevorzugt ist das Ablängmesser zwischen der Trennposition und der Ruheposition um eine Schwenkachse verschwenkbar am Schutzschild gelagert. Bei geringer Lagerreibung ist eine ausgeprägte Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung gegeben.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung liegt die Schwenkachse des Ablängmessers zumindest in etwa parallel zur Drehachse des Schneidkopfes, wobei die Schneide des Ablängmessers jeweils in der Ruheposition und Trennposition in der Ebene des Schnittkreises liegt, und wobei die Schneide bezogen auf die Schwenkachse des Ablängmessers in der Ruheposition gegen die Drehrichtung des Schneidfadens vorlaufend angeordnet ist. Die Anordnung bewirkt ein schonendes, stufenweises Ablängen des Schneidfadens. Der überlange Schneidfaden trifft zunächst auf die Schneide des Ablängmessers in Ruheposition, wobei ein erster Trennvorgang eingeleitet wird. Die vorlaufende Anordnung der Schneide bewirkt eine anschließende Schwenkbewegung mit einer radial nach innen gerichteten und einer mit dem Schneidfaden mitlaufenden Komponente, wodurch die kinetische Aufprallenergie optimal ausgenutzt wird. In der radial inneren Trennposition erfolgt eine weitere Ablängung des Schneidfadens auf Nennmaß. Die Anordnung ist konstruktiv einfach im Aufbau. Die radial außen liegende Ruheposition bewirkt ein Halten des geräuschmindernden Abstandes zum Schnittkreis, auch wenn der Schneidfaden unter Betriebslast aus seiner Schnittebene ausgelenkt wird.
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Das Ablängmesser ist bevorzugt doppelt gelagert und insbesondere U-förmig ausgebildet, wobei je eine Lagerstelle im Bereich jeweils eines freien Endes des U-förmigen Ablängmessers angeordnet ist. Die Schwenkbewegung des Ablängmessers ist sauber geführt, wobei die Lagerkräfte an den beiden Lagerstellen der Doppellagerung gering sind. Bei hoher Wirksamkeit kann die Anordnung klein und leichtgewichtig ausgeführt sein, wobei dennoch eine hohe Belastbarkeit und ein dauerhaft gutes Ablängergebnis sichergestellt ist.
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Die Federvorspannung des Ablängmessers ist zweckmäßig auf dessen Massenträgheit und die Arbeitsdrehzahl des Schneidkopfes derart abgestimmt, daß das aus der Ruheposition ausgelenkte Ablängmesser zumindest über den Zeitraum einer halben Umdrehung des Schneidkopfes im Bereich der Trennposition verbleibt. Diese bevorzugte Ausgestaltung beruht auf der Überlegung, daß das Ablängmesser beim Auftreffen des überlangen Schneidfadens jeweils immer nur einen kurzen Impuls in Richtung der Trennposition erfährt. Die vorgenannte dynamische Auslegung bewirkt, daß das Ablängmesser nach der ersten Auslenkung aus der Ruheposition in dem kurzen Zeitraum einer halben Umdrehung des Schneidkopfes unter Ausnutzung des dynamischen Verhaltens zumindest näherungsweise in der Trennposition verbleibt, bis ein zweiter, um 180° versetzt angeordneter Schneidfaden auftrifft. Sofern der Schneidfaden beim ersten Auftreffen auf das Ablängmesser nicht sauber abgelängt wurde, kann er noch so oft auf die Schneide des Ablängmessers in Trennposition treffen, bis eine saubere Trennung herbeigeführt ist. Erst dann unterliegt das Ablängmesser keinem Aufschlagimpuls mehr und bewegt sich zurück in die Ruheposition. Eine saubere Ablängung des Schneidfadens ist sichergestellt.
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In bevorzugter Weiterbildung ist das Ablängmesser aus Federstahl gebildet und einteilig mit einer Rückstellfeder ausgebildet. Das Ablängmesser kann mit geringem Fertigungsaufwand als Biegeteil geformt und montiert werden. Die einteilige Ausführung erlaubt eine klar definierte, zumindest im wesentlichen verschleißfreie und verschmutzungsunempfindliche Krafteinleitung von der Rückstellfeder in das Ablängmesser.
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Das Ablängmesser ist zweckmäßig an einem Halter gelagert, der seinerseits formschlüssig insbesondere mittels einer Aufnahmenut am Schutzschild gehalten ist. Die Baueinheit aus Halter und Ablängmesser ist mit geringem Aufwand montierbar bzw. bei Verschleiß oder Beschädigung auswechselbar.
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In einer bevorzugten Ausführung ist je ein Anschlag zur Begrenzung des Verstellweges des Ablängmessers vorgesehen. Sowohl die Ruheposition als auch die Trennposition werden durch die Anschläge genau vorgegeben. Eine exakte Einstellung des Nennradius ist ebenso sichergestellt wie ein genaues Einhalten des Abstandes vom Trennmesser in Ruheposition zum Schnittkreis.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 in einer Übersichtsdarstellung einen Freischneider in gewöhnlicher Arbeitshaltung mit einem Schutzschild und einem innenseitig integrierten Ablängmesser;
- 2 eine vergrößerte, perspektivische Innenansicht des Schutzschildes nach 1 mit Einzelheiten zu einem schwenkbar am Schutzschild gehaltenen Ablängmesser;
- 3 eine schematische Draufsicht des Ablängmessers nach 2 in Ruheposition beim erstmaligen Auftreffen des überlangen Schneidfadens;
- 4 die Anordnung nach 3 mit dem Ablängmesser in Trennposition und dem ein weiteres Mal auftreffenden Schneidfaden;
- 5 eine schematische Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels mit einem elastisch zwischen der Ruhe- und Trennposition federnd beweglichen Ablängmesser;
- 6 eine schematische Perspektivdarstellung einer Variante mit einem um eine radial verlaufende Schwenkachse beweglichen Ablängmesser;
- 7 eine perspektivische Einzelteildarstellung eines Ablängmessers mit einer einteilig angeformten, am Halter des Ablängmessers abzustützenden Rückstellfeder;
- 8 eine Variante der Anordnung nach 7 mit einer zur Abstützung gegen den Schutzschild vorgesehenen Rückstellfeder entsprechend der Darstellung nach 2.
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1 zeigt in einer Übersichtsdarstellung eine Bedienperson 21, die mittels eines Tragegurtes 22 einen Freischneider 1 in gewöhnlicher Betriebs- bzw. Arbeitshaltung trägt. Der Freischneider 1 umfaßt ein Führungsrohr 19, an dessen einem Ende eine Motoreinheit 18 und an dessen gegenüberliegendem Ende ein Schneidkopf 4 angeordnet ist. Innerhalb des Führungsrohres 19 verläuft eine nicht dargestellte Antriebswelle, mittels derer ein ebenfalls nicht dargestellter Antriebsmotor in der Motoreinheit 18 den Schneidkopf 4 drehend antreibt. Zum Führen des Freischneiders 1 ist am Führungsrohr 19 eine Griffeinheit 20 vorgesehen, an der Bedienelemente zur Steuerung des Antriebsmotors angeordnet sind.
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Der Schneidkopf 4 trägt zwei um 180° versetzt zuneinander bzw. sich gegenüberliegende Schneidfäden 5, die sich im Betrieb zusammen mit dem Schneidkopf 4 um eine Drehachse 3 in einer durch einen Pfeil 10 angedeuteten Drehrichtung drehen.
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Der flexible, aus Kunststoff bestehende Schneidfaden 5 richtet sich infolge der bei der Drehung entstehenden Fliehkräfte etwa radial zur Drehachse 3 aus und beschreibt einen gestrichelt angedeuteten Schnittkreis 6.
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Im Bereich des Schneidkopfes 4 ist an dem zugeordneten Ende des Führungsrohres 19 ein gerätefester Schutzschild 2 angeordnet. Der Schutzschild 2 umfaßt einen etwa radial zur Drehachse 3 sich erstreckenden Tragabschnitt 13, an dem außenseitig eine Umfangswand 15 in Form eines Zylinderabschnittes abgewinkelt ist.
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In der gezeigten gewöhnlichen Arbeitshaltung des Freischneiders 1 liegt die Drehachse 3 etwa vertikal zu der zu bearbeitenden Bodenoberfläche, demnach eine Ebene des Schnittkreises 6 etwa parallel zu der genannten Oberfläche liegt. Durch die Drehachse 3 ist eine parallel dazu liegende, durch einen Pfeil 9 angedeutete Hoch- bzw. Axialrichtung vorgegeben. Der flächige Tragabschnitt 13 deckt den Schnittkreis 6 des Schneidfadens 5 über ein von der Bedienperson 21 zugewandten Winkelbereich nach oben in der axialen Richtung 9 ab. Über den gleichen Winkelbereich ist der Schnittkreis 6 radial nach außen durch die Umfangswand 15 abgedeckt. Im Umfangsbereich des Schnittkreises 6 ist in dem Schutzschild 2 ein hier nicht erkennbares, nachfolgend näher beschriebenes Ablängmesser 7 befestigt.
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2 zeigt eine perspektivische Innenansicht des Schutzschildes 2 nach 1. Im oberen Mittenbereich des Tragabschnittes 13 des Schutzschildes 2 ist eine Klemmschelle 30 angeformt, mit der der Schutzschild 2 am Führungsrohr 19 ( 1) des Freischneiders 1 befestigt wird. Die sich winklig in Form eines Zylinderabschnittes an die Außenkante des Tragabschnittes 13 anschließende Umfangswand 15 besteht aus einem einteilig an den Tragabschnitt 13 angeformten Abschnitt, an dessen kreisabschnittförmiger Unterkante ein weiterer Wandabschnitt 31 als separates Bauteil mittels einer Aufnahmenut 33 formschlüssig befestigt ist. Parallel zur oberen Aufnahmenut 33 ist in den Wandabschnitt 31 eine weitere, untere Aufnahmenut 27 mit einem etwa C-förmigen Querschnitt eingeformt, die in Umfangsrichtung des Wandabschnittes 31 verläuft. Ein als Kunststofformteil ausgebildeter Halter 26 trägt das Ablängmesser 7. Die Baueinheit aus dem Halter 26 und dem Ablängmesser 7 ist an dem Wandabschnitt 31 des Schutzschildes 2 formschlüssig befestigt, indem ein am Halter 26 angeformtes Formteil 32 mit Hinterschneidung in der Aufnahmenut 27 liegt. Der Halter 26 ist dadurch in radialer und axialer Richtung formschlüssig gesichert und kann zur Montage bzw. zum Auswechseln in Umfangsrichtung aus der Aufnahmenut 27 herausgenommen bzw. in sie hineingeschoben werden. Zur Sicherung in Umfangsrichtung ist eine angedeutete Sicherungsschraube 34 vorgesehen, mit der der Halter 26 mit dem Schutzschild 2 verschraubt ist.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Ablängmesser 7 verschwenkbar am Halter 26 und damit am Schutzschild 2 gelagert, wobei eine Schwenkachse 14 etwa parallel zur Hochrichtung 9 und damit zu der in 1 gezeigten Drehachse 3 liegt. Das Ablängmesser 7 ist entsprechend einem Doppelpfeil 35 zwischen einer Trennposition 11 und einer Ruheposition 12 um die Schwenkachse 14 hin und her verschwenkbar gelagert. Eine Rückstellfeder 25 des Ablängmessers 7, deren Einzelheiten im Zusammenhang mit 8 näher beschrieben sind, ist von innen gegen die Umfangswand 15 abgestützt und spannt das Ablängmesser 7 aus der Trennposition 11 heraus in die Ruheposition 12 vor.
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Der in 1 gezeigte Schneidfaden 5 wird auf einer Kreisbahn in der Drehrichtung 10 bewegt und überstreicht dabei einen in 2 angedeuteten Schnittkreis 6 mit einem konstruktiv vorgegebenen Nennradius R. Es ist angestrebt, daß der Schneidfaden 5 (1) eine Länge aufweist, die zu einer Ausbildung des Schnittkreises 6 mit dem Nennradius R führt. Das Ablängmesser 7 ist dazu vorgesehen, bei einem überlangen Schneidfaden 5 (1) eine entsprechende Ablängung herbeizuführen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dazu das Ablängmesser 7 mit seiner Schneide 8 radial außerhalb des Schnittkreises 6 angeordnet, wobei die Schneide 8 in der Trennposition 11 in der Ebene des Schnittkreises 6 und dabei mit dem Nennradius R zur Drehachse 3 liegt. In der Ruheposition 12 verbleibt zwar die Schneide 8 des Ablängmessers 7 infolge der vertikalen Ausrichtung der Schwenkachse 14 in der Ebene des Schnittkreises 6, wobei jedoch die Schneide 8 mit radialem Abstand außerhalb des durch den Nennradius R begrenzten Schnittkreises 6 liegt.
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Das Funktionsprinzip der in 2 dargestellten Anordnung ist aus den schematischen Darstellungen des Ablängmessers 7 nach den 3 und 4 ersichtlich. Die 3 und 4 zeigen die gleiche Anordnung, wobei in 3 das Ablängmesser 7 in der Ruheposition 12 und in 4 in der Trennposition 11 gezeigt ist. Im übrigen sind in beiden Figuren gleiche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen. Das in der Ruheposition 12 in 3 dargestellte Ablängmesser 7 ist um die Schwenkachse 14 verschwenkbar gelagert, wobei eine beispielhaft als Schenkelfeder ausgeführte Rückstellfeder 25 das Ablängmesser 7 entgegen einer durch einen Pfeil 40 angegebenen Schwenkrichtung gegen einen Anschlag 28 drückt. Der Verschwenkweg des Ablängmessers 7 ist entgegen der Richtung des Pfeiles 40 durch den Anschlag 28 begrenzt. Bei Anlage am Anschlag 28 nimmt das Ablängmesser 7 mit der Schneide 8 die gezeigte Ruheposition 12 ein. Sämtliche Komponenten der Baueinheit aus dem Ablängmesser 7 und dem Halter 26 (2) liegen dabei radial außerhalb des durch den Nennradius R begrenzten Schnittkreises 6.
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Nach übermäßiger Abnutzung bzw. abnutzungsbedingter Verkürzung des Schneidfadens 5 wird dieser beispielsweise durch manuelles Herausziehen aus dem Schneidkopf 4 (1) entsprechend der Darstellung nach 3 mit Übermaß verlängert. Bei Inbetriebnahme des Freischneiders 1 (1) wird der überlange Schneidfaden 5 entsprechend der Darstellung nach 3 in der Drehrichtung 10 bewegt und trifft auf die Schneide 8 des in Ruheposition 12 befindlichen Ablängmessers 7. Die Schneide 8 führt dabei einen ersten Trennschnitt 36 aus, der radial außerhalb des Nennradius R liegt.
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Bezogen auf den Nennradius R und die Schwenkachse 14 liegt die Schneide 8 in der gezeigten Ruheposition 12 radial innerhalb der Schwenkachse 14. Außerdem liegt er entgegen der Schwenkrichtung 40 und der Drehrichtung 10 vorlaufend in bezug auf die Schwenkachse 14. Diese Anordnung bewirkt, daß beim Aufprall des Schneidfadens 5 auf die Schneide 8 entsprechend der Darstellung nach 3 das Ablängmesser 7 an der Schneide 8 einen Impuls vom Schneidfaden 5 erfährt, der das Schneidmesser 7 entgegen der Vorspannkraft der Rückstellfeder 25 in Richtung des Pfeiles 40 verschwenkt.
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Die Federvorspannung der Rückstellfeder 25 ist derart auf die schwenkende Massenträgheit des Ablängmessers 7 und auf die beim Ablängvorgang des Schneidfadens 5 sich einstellende Arbeitsdrehzahl des Schneidkopfes 4 (1) abgestimmt, daß nach einer weiteren Umdrehung des Schneidkopfes 4 (1) das Schneidmesser 7 zumindest näherungsweise die in 4 gezeigte Trennposition 11 einnimmt. Hierbei ist der Verschwenkweg des Trennmessers 7 in Richtung des Pfeiles 40 durch einen Anschlag 29 begrenzt. Die zuvor beschriebene vorlaufende Anordnung der Schneide 8 bezogen auf die Schwenkachse 14 führt dazu, daß die Schneide 8 in der Trennposition 11 gegenüber der in 3 gezeigten Ruheposition 12 mit einer radial einwärts gerichteten Komponente und mit einer mit der Drehrichtung 10 mitlaufenden Umfangskomponente verschoben ist. Der Anschlag 29 ist derart positioniert, daß die Schneide 8 des am Anschlag 29 anliegenden Ablängmessers 7 genau im Umfang des Schnittkreises 6 mit dem Nennradius R liegt.
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Das beim vorhergehenden, in 3 gezeigten Auftreffen des Schneidfadens 5 abgetrennte erste Teilstück 38 wird radial nach außen abgeschleudert, während entsprechend der Darstellung nach 4 der Schneidfaden 5 in der anschließenden Umdrehung ein erneutes Mal auf die Schneide 8 auftrifft. Hierbei wird ein zweiter Trennschnitt 37 ausgeführt, der ein zweites Teilstück 39 vom Schneidfaden 5 abtrennt. Der zweite Trenn- , schnitt 37 liegt entsprechend der Position der Schneide 8 auf der Umfangskontur des Schnittkreises 6 mit dem Nennradius R, wodurch der Schneidfaden 5 seine vorgesehene Nennlänge erreicht.
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Sofern der zweite Trennschnitt 37 beispielsweise infolge zu geringer Drehzahl des Schneidkopfes 4 (1) oder einer stumpf gewordenen Schneide 8 nicht sauber ausgeführt wird und der Schneidfaden 5 bzw. die Schneidfäden 5 noch ein Übermaß in radialer Richtung behalten, führt die zuvor beschriebene dynamische Auslegung des Ablängmessers 7 und der Rückstellfeder 25 dazu, daß das Ablängmesser 7 so lange in der in 4 gezeigten Trennposition 11 verbleibt, bis der um 180° versetzte nachfolgende Schneidfaden 5 nach einer halben Umdrehung, oder der gleiche Schneidfaden 5 nach einer oder mehreren weiteren Umdrehungen schließlich mit dem Nennradius R abgelängt ist und den Schnittkreis 6 mit dem Nennradius R überstreicht. In der Folge trifft das freie Ende des Schneidfadens 5 nicht mehr auf die Schneide 8 auf. Das Ablängmesser 7 unterliegt keinem Impuls mehr in der Schwenkrichtung 40. Die unter erhöhter Vorspannung stehende Rückstellfeder 25 stellt das Ablängmesser 7 aus der in 4 gezeigten Trennposition 11 entgegen der Schwenkrichtung 40 zurück in die in 3 gezeigte Ruheposition 12.
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Der auf Nennmaß gebrachte Schneidfaden 5 verläuft dann mit seinem äußeren Ende entlang der Umfangskontur des Schnittkreises 6 und damit entsprechend der Darstellung nach 3 mit radialem Abstand zum Ablängmesser 7 in dessen dort gezeigter Ruheposition 12. Der radiale Abstand zwischen dem äußeren Ende des Schneidfadens 5 und dem Ablängmesser 7 verhindert eine Geräuschentwicklung beim Vorbeistreichen des Schneidfadens 5. Der radiale Abstand kann noch dadurch vergrößert werden, daß der zuvor beschriebene Ablängvorgang bei möglichst hohen Drehzahlen des Schneidkopfes 4 (1) durchgeführt wird, wobei die auftretenden erhöhten Fliehkräfte den Schneidfaden 5 elastisch ausdehnen. Die Ausführung des Trennschnittes 37 (4) im elastisch gedehnten Zustand des Schneidfadens 5 bewirkt einen hinreichenden radialen Abstand zum Ablängmesser 7 auch bei hohen Arbeitsdrehzahlen.
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Zur Erläuterung des erfinderischen Prinzips sind in den 5 und 6 noch zwei weitere Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. Entsprechend der schematischen Draufsicht nach 5 ist ein elastisch federnd ausgebildetes Ablängmesser 7 in einer Messeraufnahme 41 des Halters 26 formschlüssig gehalten. Die Messeraufnahme 41 erweitert sich in Richtung der Schneide 8 trichterförmig unter Bildung einer radial innen liegenden, konvex gewölbten Fläche 42. Das elastisch federnde Ablängmesser 7 ist schräg gegen die Drehrichtung 10 des Schneidfadens 5 mit einer radial nach innen gerichteten Richtungskomponente angestellt. In der unbelasteten Ruheposition 12 liegt der Wurzelbereich des Ablängmessers 7 mit Abstand zur gewölbten Fläche 42. Die gegenüberliegende, radial äußere und gerade ausgebildete Fläche der Messeraufnahme wirkt als Anschlag im Sinne des Anschlags 28 nach 3.
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Die schräg gestellte Anordnung des Ablängmessers 7 bewirkt beim Auftreffen des überlangen Schneidfadens 5 einen Impuls auf die Schneide 8, der das Ablängmesser 7 in der Schwenkrichtung 40 mit einer radial nach innen gerichteten Komponente ausfedert, wobei die gewölbte Fläche 42 in ihrer Funktion dem Anschlag 49 nach 4 entspricht und den Ausfederungsweg des Ablängmessers 7 nach innen begrenzt. In der radial nach innen gefederten, gestrichelt dargestellten Trennposition 11 liegt die Schneide 8 gegenüber der Ruheposition 12 radial weiter innen. Der Ablängvorgang des Schneidfadens 5 erfolgt damit entsprechend dem in den 3 und 4 gezeigten Prinzip.
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Beim schematisch gezeigten, perspektivisch dargestellten Ausführungsbeispiel nach 6 ist das Ablängmesser 7 an einer starren Lagerachse 43 befestigt, die als Schwenkachse 14 für das Ablängmesser 7 in radialer Richtung parallel zum Nennradius R, aber in der Hochrichtung 9 oberhalb des Schnittkreises 6 verläuft. Der perspektivischen Darstellung nach 6 ist zu entnehmen, daß das Ablängmesser 7 mit der Schneide 8 insgesamt in der radialen Richtung zwar im Nennradius R zur Drehachse 3 (1) angeordnet ist, jedoch in der gezeigten Ruheposition 12 infolge des axialen Abstandes oberhalb und damit außerhalb des Schnittkreises 6 liegt.
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Radial außerhalb des durch den Nennradius R begrenzten Schnittkreises 6 ist die Lagerachse 43 unter Bildung eines Schenkels 44 entgegen der Hochrichtung 9 nach unten abgewinkelt und in seiner Länge derart bemessen, daß der Schneidfaden 5 bei Überlänge auf seiner Kreisbahn in der Drehrichtung 10 auf den Schenkel 44 trifft. Hierbei wird der Schenkel 44 in Richtung eines Pfeiles 45 mit der Drehrichtung 10 mitbewegt, wobei das Abhängmesser 7 als starre Einheit mit der Lagerachse 43 und dem Schenkel 44 in der Schwenkrichtung 40 nach unten klappt. Hierbei wird die Schneide 8 unter Einnahme der hier nicht dargestellten Trennposition 11 in die Ebene des Schnittkreises 6 mit dem Nennradius R eingeschwenkt und längt den nachfolgend auftreffenden Schneidfaden 5 mit dem Nennradius R ab. In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmen die Anordnungen nach den 5 und 6 mit der nach den 1 bis 4 überein. Neben den zuvor gezeigten schwenkbaren Ausführungen des Ablängmessers 7 kann auch eine Linearführung des Ablängmessers 7 zweckmäßig sein.
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Die 7 und 8 zeigen noch verschiedene Ausführungsbeispiele des Ablängmessers 7 nach den 1 bis 4. In beiden Ausführungen ist das Ablängmesser 7 einteilig mit der Rückstellfeder 25 als gebogenes Blechbauteil aus Federstahl ausgeführt. Das U-förmige Ablängmesser 7 umfaßt ein ebenes Mittelstück 46, an dessen beiden Enden sich jeweils ein rechtwinklig abgewinkeltes freies Ende 23, 24 anschließt. In den beiden freien Enden 23, 24 ist je eine Lagerstelle 16, 17 in Form einer koaxialen, parallel zur Ebene des Mittelstücks 46 verlaufenden Bohrung eingeformt, durch die im montierten Zustand die Schwenkachse 14 (2) verläuft. Im montierten Zustand können ein Achsbolzen, eine Schraube oder dgl. in Verbindung mit den vorgenannten Bohrungen der Lagerstellen 16, 17 eine doppelte Lagerung des Ablängmessers 7 bilden. Das ebene Mittelstück 46 trägt an seiner zwischen den beiden freien Enden 23, 24 verlaufenden Kante die angeschliffene Schneide 8, die geradlinig und parallel zur Schwenkachse 14 (2) verläuft.
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Im Ausführungsbeispiel nach 7 ist die einteilig an das Ablängmesser 7 angeformte und ebenfalls aus gebogenem Federstahlblech gebildete Rückstellfeder 25 ringförmig um die Lagerstelle 16 gebogen und trägt an ihrem freien Ende eine durch Umbiegen ausgebildete Halteklammer 47, die zur Befestigung am Halter 26 des Schutzschildes 2 (2) vorgesehen ist. Alternativ kann entsprechend der Ausführung nach 8 die Rückstellfeder 25 in Gegenrichtung von der Lagerstelle 16 weggebogen sein, wobei sie zur Abstützung gegen die Umfangswand 16 des Schutzschildes 2 (2) vorgesehen ist. In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmt die Ausführung nach 8 mit der nach 7 überein.