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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Adapter zur Verankerung eines Gestängeteils
im Boden oder in einer Wand nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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In
der Zeitschrift „Schule
und Sportstätte 95/5”, Seite
25, wird das Problem der Wärmedämmung von
Bodenhülsen
in Turnhallen beschrieben. Derartige Bodenhülsen sind in den Unterbeton
des Turnhallenbodens eingelassen und dienen zur Aufnahme und Verankerung
eines Gestängeteils
eines stationären
Sportgerätes,
beispielsweise einer Tragstange für ein Volleyballnetz oder für ein Reck.
Die Bodenhülsen,
die eine Höhe
von etwa 30 cm bis 50 cm aufweisen, bestehen aus Stabilitätsgründen aus Metall
und werden in den Unterboden der Halle einbetoniert. Problematisch
hierbei ist, dass die Bodenhülse
aufgrund ihrer Position im Unterboden lokal auf Temperaturen unterhalb
des Taupunktes absinken kann, was zur Folge hat, dass sich an der
Mantelfläche
der Bodenhülse
Feuchtigkeit niederschlägt.
Dies führt
zu Schäden
wie z. B. Quellen des Bodens, Schimmelbildung und Korrosion. Die
bestehende Wärmedämmung wird
im Bereich der Bodenhülse unterbrochen,
es entstehen Wärmeverluste.
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Zur
Vermeidung dieses Problems wird eine Wärmedämmung der Bodenhülse vorgeschlagen, um
Kältebrücken zu
unterbrechen, die durch die Einlassung der Hülse in den Boden entstehen.
Zur Wärmedämmung wird
ein Isolierschaum eingesetzt, der entweder auf der Außenwand
oder auf der Innenwand der Bodenhülse aufgebracht wird. Nachteilig hierbei
ist, dass der Isolierschaum im Kraftübertragungsweg zwischen Gestängeteil
und Unterboden liegt und aufgrund der erheblich geringeren Festigkeit
des Isolierschaums im Vergleich zur Bodenhülse die Stabilität der Verankerung
entscheidend geschwächt
wird.
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Die
AT 398 793 B offenbart
die Verankerung von stangenförmigen
Einbau- oder Konstruktionsteilen in einem Baukörper, indem in eine Aussparung
in dem Baukörper
Beton eingegossen wird, in den Betonverguss eine becherförmige Isolierschale
aus PUR eingesetzt und in den Innenraum der becherförmigen Isolierschale
eine Boden- bzw. Ankerhülse
mit Beton eingegossen wird.
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Diese
Verankerung weist aber den Nachteil einer schwammigen Lagerung der
Ankerhülse
auf. Die Ankerhülse
besitzt keine unmittelbar kraftübertragende
Verbindung zu den Wandungen der Aussparung, vielmehr erfolgt die
Kraftübertragung über die Wandungen
der Isolierschale, so dass der Isolierschale zusätzlich zu der Isolierfunktion
auch eine kraftübertragende
Funktion zukommt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Adapter zur Verankerung
eines Gestängeteils
im Boden oder in einer Wand zu schaffen, der mit einfachen Mitteln
herzustellen ist und zugleich eine hohe Festigkeit sowie eine geringe
Wärmeleitfähigkeit
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Der
Adapter besteht vorzugsweise aus einem Traggerüst aus Kunststoff sowie einem
Dämmelement
vorzugsweise aus Hartschaum, welches das Traggerüst einfasst. Darüber hinaus
sind zweckmäßig keine
weiteren, sich zwischen Außen-
und Innenseite des Adapters erstreckenden Bauelemente vorgesehen,
insbesondere keine aus Metall mit hohem Wärmeleitkoeffizienten. Der zweckmäßig aus
Kunststoff bzw. Hartschaum bestehende Adapter weist hervorragende
Wärmedämmeigenschaften
bei zugleich hoher Festigkeit auf, so dass die Entstehung von Kältebrücken zwischen
dem Unterboden bzw. dem Erdreich und der Halle vermieden wird. Das Traggerüst aus Kunststoff
verleiht dem Adapter zugleich die notwendige Festigkeit und Stabilität.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Adapters liegt in der variablen
Einsetzbarkeit. Prinzipiell können
Adapter mit unterschiedlichem Querschnitt in Ausnehmungen im Boden
oder der Wand eingesetzt und einbetoniert werden, wobei die Aufnahme
im Adapter für
das Gestängeteil
beispielhaft als nachträglich
eingebrachte Bohrung ausgeführt ist,
die an den Querschnitt des einzuführenden Gestängeteil
angepasst werden kann. Aufgrund der guten Bearbeitbarkeit des aus
Kunststoff und Hartschaum bestehenden Adapters ist das Einbringen von
Bohrungen ohne Probleme möglich.
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Gegebenenfalls
kann die Ausnehmung durch eine entsprechende geometrische Gestaltung des
Traggerüsts
und des Dämmelements
in den Adapter eingebracht werden. Außerdem kann es vorteilhaft
sein, zur Verbesserung der Stabilität zusätzliche Metallträger einzubringen,
die sich aber nicht durchgehend zwischen Innen- und Außenseite des Adapters erstrecken,
also zwischen der Außenwand
und der Innenwand im Bereich der Ausnehmung.
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Das
Traggerüst
besteht vorteilhaft aus Polyethylen, insbesondere aus einem ultra-hochmolekularen
Polyethylen (PE-UHMW), welches sich durch eine hohe Stabilität bei zugleich
verhältnismäßig geringer
Wärmeleitfähigkeit
kleiner als 0.42 W/m2K auszeichnet. Als
Material für
das Dämmelement
kann Hartschaum, insbesondere Polystyrol eingesetzt werden, der
eine Wärmeleitfähigkeit < 0.36 W/m2K aufweist und insbesondere geschlossenporig
ausgeführt
ist, um ein Eindringen von Feuchtigkeit und hierdurch hervorgerufenes
Aufquellen zu verhindern.
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Das
Traggerüst
umfasst zweckmäßig zwei über Kreuz
angeordnete Tragplatten, gegebenenfalls auch mehr als zwei Tragplatten,
von denen aber mindestens zwei zueinander parallel stehen. Diese
Tragplatten bilden das Stützgerüst, welches
die im Betrieb des Adapters auftretenden hohen Kräfte aufnimmt. Das
Dämmelement, welches
die Tragplatten bedeckt, hat dagegen nur in geringem Maße eine
stützende
Funktion, sondern dient allein der Wärmedämmung. Die Tragplatten bieten
eine ausreichende Gewähr
für eine
sichere Aufnahme der Kräfte.
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Zweckmäßig ist
in die Tragplatte ein quer zur Verankerungsrichtung verlaufender
Schlitz eingebracht, welcher das Entnehmen eines Bohrkernes im Adapter
erheblich erleichtert. Die Bohrung wird an einer Seite des Adapters
angesetzt und verläuft
durch den Adapter bis zum Erreichen des Schlitzes, woraufhin der
Bohrkern ohne Verbindung zum umgebenden Dämmmaterial bzw. zum Traggerüst ist und
ohne Weiteres entnommen werden kann. Der Schlitz verläuft vorteilhaft
innerhalb der Tragplatte, ohne einen Randbereich der Tragplatte
zu erreichen, so dass im ausgebohrten Zustand die Stabilität des Traggerüsts nicht
beeinträchtigt
wird.
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Vorteilhaft
besitzen auch die Dämmelemente quer
zur Verankerungsrichtung verlaufende Schlitze oder in ähnlicher
Weise gestaltete Sollbruchstellen, die eine Entnahme des Bohrkerns
erleichtern.
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Bevorzugt
sind mehrere einzelne Dämmelemente
vorgesehen, die sich an den Wandseiten des Traggerüsts erstrecken
und vorteilhaft mit Hilfe eines um den Adapter geschwungenen Bandes
zusammengehalten werden. Hierbei kann es zweckmäßig sein, dass die Tragplatten
des Traggerüstes
die Mantelfläche
der Dämmelemente überragen,
wobei in den überstehenden
Teil der Tragplatten eine Hinterschneidung eingebracht ist, die
für eine
sichere Verankerung des in die Boden- bzw. Wandausnehmung eingegossenen
Adapters sorgt.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiteren Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines in eine Bodenplatte eingelassenen
Adapters mit darin aufgenommenem Gestängeteil,
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2 der
Adapter in Einzeldarstellung, dargestellt in perspektivischer Ansicht
mit zwei über Kreuz
angeordneten Tragplatten und an den Wandungen der Tragplatten angeordneten
Dämmelementen,
und mit einer stirnseitig eingebrachten Bohrung,
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3 einen
Schnitt durch den in die Bodenplatte eingelassenen Adapter,
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4 ein
Adapter in einer alternativen Ausführung, bei der zwei parallele
Tragplatten mit einer quer stehenden Tragplatte über Kreuz angeordnet sind,
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5 eine
Draufsicht auf eine Tragplatte,
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6 die
drei Tragplatten-Adapter aus 4 in Explosionsdarstellung,
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7 der
Adapter aus 4 in Draufsicht,
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8 eine
perspektivische Ansicht eines Adapters mit zwei über Kreuz angeordneten Tragplatten,
an deren Seitenkanten Ringanker zur verbesserten Verankerung angeordnet
sind.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
in 1 dargestellte Bodenplatte 1 bildet den
Boden in einer Turn- bzw. Sporthalle und weist einen in eine Ausnehmung
eingelassenen und einbetonierten Adapter 2 auf, der eine
zentrale, senkrecht zur Bodenplatte 1 sich erstreckende
Aufnahme 3 besitzt, in die ein Gestängeteil 4 eines stationären Sportgerätes eingesetzt
ist. Bei dem Gestängeteil 4 handelt
es sich beispielsweise um eine Stütze für ein Volleyballnetz oder auch
für eine
Reckstange oder dergleichen. Das Gestängeteil 4 ist lösbar im
Adapter 2 aufgenommen.
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In
die zentrale Aufnahme 3 im Adapter 2 kann eine
Bodenhülse 12 oder
ein Profil mit beliebigem Querschnitt, beispielsweise mit quadratischem Querschnitt
eingesetzt werden. Die Bodenhülse 12 ist
zweckmäßig in die
Aufnahme 3, welche vorteilhaft als Bohrung im Adapter 2 ausgeführt ist,
eingegossen und damit unverlierbar in der Aufnahme 3 gehalten.
Das Gestängeteil 4 wird
zur Verankerung in der Bodenplatte 1 in die Bodenhülse 12 eingesetzt
und dort arretiert.
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Von
dem Adapter 2 ist in 1 nur der
obere, die Bodenplatte 1 geringfügig überragende Teil zu sehen. Zu
erkennen ist als Teil des Adapters 2 ein Traggerüst 5,
bestehend aus zwei über
Kreuz angeordneten Tragplatten 7 und 8 aus Kunststoff,
sowie in den vier zwischen den Tragplatten 7 und 8 gebildeten Segmenten
eingesetzte Dämmelemente 6 aus
Hartschaum. Die Dämmelemente 6,
die insbesondere aus Hartschaum, beispielsweise Polystyrol bestehen und
eine Wärmeleitfähigkeit
kleiner oder gleich 0.36 W/m2K besitzen,
erstrecken sich in den Segmenten zwischen den Tragplatten 7 und 8.
Die Tragplatten 7 und 8 bestehen vorzugsweise
aus widerstandsfähigem
Kunststoff, insbesondere aus ultrahochmolekularem Polyethylen (PE-UHMW)
mit einer Wärmeleitfä higkeit
nicht größer als
0.42 W/m2K. Die Tragplatten 7 und 8 haben
Hinterschneidungen, die für
eine sichere Verankerung des Adapters in der Betonbodenplatte sorgen.
Der Adapter wird mittels Rundeisenankern durch die außen angebrachten
Ringanker 19 (8) exakt an der vorgesehenen
Koordinate fixiert und kann beim Betonieren der Betonbodenplatte
mit einbetoniert werden, wobei die Hinterschneidungen an den Tragplatten 7 und 8 in
den Beton eingegossen werden.
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In 2 ist
der Adapter 2 in Einzeldarstellung gezeigt. Zu erkennen
ist, dass sich jede der beiden Tragplatten 7 und 8 quer über die
gesamte Breite des im Querschnitt quadratischen Adapters 2 erstreckt,
wobei der jeweilige seitliche Randbereich jeder Tragplatte über die
Adapterwandfläche,
gebildet von den Dämmelementen 6, übersteht.
Im überstehenden
Abschnitt weist jede Tragplatte 7 und 8 eine Hinterschneidung 10 auf,
die für
eine optimale Verankerung im Beton in der Bodenplatte sorgt.
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Die
vier einzelnen, in die Segmente zwischen den Tragplatten 7 und 8 eingefügten Dämmelemente 6 sind
lose oder verklebt eingebracht und werden mit Hilfe eines umlaufenden
Bandes 11 zusammengehalten. In die seitlichen Randbereiche
der Tragplatten 7 und 8 etwa in halber Höhe des Adapters
sind Einschnitte 13 eingebracht, durch die das Band 11 geführt ist.
Aufgrund der Einschnitte 13 liegt das Band plan an der
Außenseite
der Dämmelemente 6 an.
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Wie
der Schnittdarstellung gemäß 3 zu entnehmen,
ist die Bodenhülse 12,
die in die Aufnahme 3 im Adapter 2 eingesetzt
ist, in die Aufnahme 3 eingegossen. Die Bodenhülse 12 ist
vollständig
von Vergussmörtel 14 eingeschlossen.
Der Adapter 2 ist seinerseits in eine Ausnehmung oder direkt
in der Bodenplatte 1 einbetoniert.
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In
den 4 bis 7 ist ein Adapter 2 in
einer alternativen Ausführung
dargestellt. Das Traggerüst 5 des
Adapters besteht aus drei Tragplatten 7, 8 und 9,
wobei die beiden Platten 8 und 9 parallel zueinander
stehen und die Tragplatte 7 senkrecht zu den beiden anderen
Tragplatten verläuft.
Zwischen den drei Tragplatten sind insgesamt sechs Segmente gebildet,
in die jeweils ein Dämmelement 6 eingesetzt
ist. Der gesamte Adapter 2 ist von dem Band 11 umschlungen.
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Der
Draufsicht auf die Tragplatte 7 gemäß 5 ist zu
entnehmen, dass die Hinterschneidungen 10 im Kantenbereich
der Tragplatte auf beiden Wandseiten in die Tragplatte eingebracht
sind.
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In 6 ist
das Traggerüst 5 des
Adapters mit den drei Tragplatten 7, 8 und 9 in
Explosionsdarstellung gezeigt. Die beiden parallel zueinander angeordneten
Tragplatten 8 und 9 sind identisch aufgebaut,
sie unterscheiden sich aber geringfügig von der quer hierzu stehenden
Tragplatte 7. Die Tragplatten 8 und 9 weisen
einen benachbart zum Bodenbereich in Querrichtung, also quer zur
Verankerungsrichtung verlaufenden Schlitz 15 auf, der sich
zwischen den seitlichen Randbereichen erstreckt, jedoch nicht die Randbereiche
erreicht. Des Weiteren ist ein senkrecht hierzu, also in Verankerungsrichtung
verlaufender Schlitz 16 eingebracht, der sich beginnend
von der oberen Stirnseite der Tragplatten 8 und 9 bis
etwa zur Mitte der Tragplatten erstreckt. In diesen Schlitz 16 wird
die quer hierzu stehende Tragplatte 7 eingesetzt.
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Die
Tragplatte 7 weist ebenfalls einen in Querrichtung benachbart
zum Boden verlaufenden Schlitz 15 auf. Darüber hinaus
sind zwei senkrecht verlaufende Schlitze 17 und 18 eingebracht,
die von der bodenseitigen Stirnseite der Tragplatte 7 ausgehen
und sich etwa bis zur Hälfte
der Tragplatte erstrecken. Die beiden senkrechten Schlitze 17 und 18 schneiden
den quer verlaufenden Schlitz 15. Die Tragplatte 7 wird
in der Weise auf die beiden anderen Tragplatten 8 und 9 aufgesetzt,
dass jeder der beiden Schlitze 17 und 18 entlang
der korrespondierenden Schlitze 16 in den anderen Tragplatten
so weit verschoben wird, bis die oberen und unteren Stirnseiten aller
Tragplatten 7 bis 9 jeweils in einer gemeinsamen Ebene
liegen.
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In
der Draufsicht gemäß 7 ist
die obere Stirnseite des Adapters 2 eben ausgeführt, das
Gleiche gilt für
die untere Stirnseite.