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Es
wird eine Vorrichtung zum Empfang und zur Wiedergabe von Signalen
verschiedener Audioquellen mit Mitteln zum Empfangen von Rundfunksignalen
offenbart, die Daten einer Durchsagekennung aufweisen, bei der eine
Durchsage-Funktion einstellbar ist, so dass bei Empfangen der Durchsagekennung
Signale einer aktuellen Audioquelle der Vorrichtung zur Wiedergabe
unterbrochen und eine empfangene Durchsage ausgegeben wird.
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Es
ist ein digitales Datenübertragungssystem
für UKW-Sender
bekannt, das mit RDS (Radio Data System) bezeichnet wird. Das Format
des RDS-Datentelegrammes liegt in Europa einheitlich fest und es
werden neben den eigentlichen Rundfunksignalen weitere Informationen übertragen,
die von Autoradios mit den entsprechenden RDS-Decoder ausgewertet werden können. So
kann beispielsweise der Name des empfangenen Programms auf einer
entsprechenden Anzeige bzw. einem Display des Radios angezeigt werden
(PS-Code). Ferner werden eine Verkehrsfunk-Programmkennung und eine Durchsagekennung
(TP- bzw. TA-Code) übertragen.
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Die
TP-Funktion (Traffic Program) ermöglicht, dass aktuelle Verkehrsmeldungen
eines Rundfunksenders von dem Autoradio wiedergegeben werden, auch
wenn dieser Rundfunksender gerade nicht aktuell am Autoradio eingestellt
ist. Die Wiedergabe des aktuellen Rundfunksenders, der keine Verkehrsmeldungen
sendet, oder einer anderen Audioquelle, beispielsweise beim Kassetten-
oder CD-Betrieb, wird unterbrochen und die aktuelle empfangene Verkehrmeldung
wird ausgegeben. Die Lautstärke
für die
Verkehrsmeldungswiedergabe ist dabei unabhängig von der normalen Lautstärkeneinstellung
einstellbar.
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Die
TP- bzw. Verkehrsfunk-Funktion kann an dem Autoradio ein- und ausgeschaltet
werden. Dies kann beispielsweise über eine Mute-Taste des Autoradios
erfolgen. Bei eingeschalteter Verkehrsfunk-Funktion wird ein Rundfunksender
gesucht, der diese Funktion unterstützt, d. h. regelmäßig Verkehrsmeldungen
bzw. Durchsagen absetzt. Wenn eine andere Audioquelle zur Wiedergabe
am Autoradio ausgewählt
ist, wird diese unterbrochen und auf diesen Rundfunksender umgeschaltet,
während
dieser eine Durchsage sendet.
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Ist
die Verkehrsfunk-Funktion ausgeschaltet, so wird kein entsprechender
Rundfunksender mit regelmäßigen Verkehrsmeldungen
gesucht und der laufende Betrieb des Autoradios nicht durch eine
Umschaltung auf einen entsprechenden Verkehrsfunksender unterbrochen.
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Die
Ein- bzw. Ausschaltung der Verkehrsfunk-Funktion erfolgt dabei einheitlich
für alle
Audioquellen des Autoradios, d. h. für alle gespeicherten Rundfunksender
und gegebenenfalls für
einen Kassetten- und/oder CD-Betrieb. Eine eingeschaltete Verkehrsfunk-Funktion
ist insbesondere auf längeren
Fahrtstrecken wünschenswert,
um unabhängig
von gerade eingestellten Sender oder der aktuell gewählten Audioquelle
Verkehrsmeldungen zu empfangen und so eventuellen Staus ausweichen
zu können.
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Bei
kürzeren
und staubehafteten Fahrtstrecken, beispielsweise bei der täglichen
Fahrt zur Arbeitsstelle, kann jedoch die Unterbrechung des gerade
gehörten
Rundfunksenders bzw. der aktuell gewählten Audioquelle durch eine
aktuelle Verkehrsfunkmeldung von dem Nutzer des Autoradios als störend empfunden
werden. Dies gilt weiterhin auch bei bestimmten Senderprogrammen,
beispielsweise bei Diskussionsrunden und/oder bei klassischer Musik.
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Um
diese störenden
Unterbrechungen zu vermeiden, muss der Nutzer gegebenenfalls vor
jeder Fahrt die Einstellung der Verkehrsfunk-Funktion überprüfen und
unter Umständen
verändern,
so dass die Verkehrsfunk-Funktion beispielsweise bei einer längeren Fahrt
eingeschaltet und bei einer kürzeren
Fahrt entsprechend ausgeschaltet ist. Dies ist allerdings für den Nutzer
aufwendig und wenig komfortabel.
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Vor
diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
eine Vorrichtung zum Empfang und zur Wiedergabe von Signalen verschiedener
Audioquellen mit Mitteln zum Empfangen von Rundfunksignalen bereitzustellen,
welche für
den Nutzer individuellere Einstellungen und eine bequeme Bedienung
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Bei
einer gattungsgemäßen Vorrichtung
ist daher vorgesehen, dass mindestens einer Audioquelle eine Setzvariable
zugeordnet ist, so dass durch Setzen bzw. Zurücksetzen der Setzvariable für die Audioquelle die
für die
Vorrichtung eingestellte Durchsage-Funktion aktivierbar bzw. deaktivierbar
ist, und die Zuordnung der Setzvariablen zu den Audioquellen in
einem Speicher speicherbar ist.
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Durch
die Zuordnung ist für
jede Audioquelle festgelegt, ob die Durchsage-Funktion bei Erkennen
einer Durchsagekennung zum Tragen kommt, d.h. die aktuelle Wiedergabe
unterbrochen wird. Dadurch kann die Anzahl der insbesondere während der
Fahrt erforderlichen Benutzereingaben minimiert werden. Dies erhöht den Bedienkomfort
und die Fahrsicherheit, da vor Fahrtantritt nicht mehr überprüft werden
muss, ob die Durchsage-Funktion aktiviert ist oder nicht. Denn mit
der Auswahl der Audioquelle ist der Status der Durchsage-Funktion
bereits festgelegt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Anzeige vorgesehen, auf der für die aktuelle Audioquelle
die Zuordnung der Setzvariablen angezeigt ist. Dies ermöglicht eine Überprüfung der
Einstellung der Zuordnung und gegebenenfalls eine Überwachung
der Änderung
der Zuordnung für
eine Audioquelle durch Setzen bzw. Zurücksetzen der Setzvariablen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht zumindest
für eine
Audioquelle einen Rundfunksender vor. Weitere Audioquellen können ferner
eine CD- und/oder Kassettenabspielvorrichtung sein. Die Durchsage-Funktion
kann dadurch für
alle in heutigen Fahrzeugen verwendeten Audioquellen, beispielsweise
auch für
ein Navigationssystem und/oder eine Mobiltelefon, gezielt eingestellt
werden. Somit kann die Durchsage eine Verkehrsfunkmeldung, eine
Wettermeldung, eine Nachrichtenmeldung, ein Telefongespräch und/oder
ein Navigations-Fahrrichtungshinweis
sein, mit der die aktuelle Wiedergabe unterbrochen wird.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen beispielhaft näher
erläutert.
Diese zeigen in:
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1 schematisch
eine Skizze eines erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2a und
b jeweils ein Anzeigebeispiel für
die Vorrichtung aus 1.
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1 zeigt
schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1,
beispielsweise ein Autoradio, mit einer Antenne 2 zum Empfangen
von Rundfunksignalen, beispielsweise digitale Radiosignale (RDS-Signale),
die durch den Pfeil 3 angedeutet werden. Die Rundfunksignale 3 weisen
neben den Informationsdaten des normalen Radioprogramms zumindest
zusätzlich
Daten einer Durchsagekennung (TA-Code) und eventuell einer Verkehrsfunk-Programmkennung
(TP-Code) auf.
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Die
mittels der Antenne 2 empfangenen Rundfunksignale 3 werden
einer Empfangseinheit 4 des Autoradios 1 zugeführt. Diese
leitet die empfangenen Informationsdaten an eine Steuerung 5 weiter,
die die empfangenen Informationsdaten auswertet und verarbeitet.
Die Steuerung 5 greift dabei auf einen Speicher 6 zu, in
dem die relevanten Funktionen und Einstellungen für den Betrieb
der Vorrichtung 1 abgespeichert sind.
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Die
Vorrichtung 1 weist ferner eine Anzeige 7 zur
optischen Wiedergabe von Informationen an den Nutzer auf. Die Information
kann beispielsweise eine Angabe zu dem ausgewählten, aktuell hörbaren Audioquelle
sein. Um Einstellungen an der Vorrichtung 1 vorzunehmen,
ist eine Bedieneinheit 8 vorgesehen, die mit der Steuerung 5 verbunden
ist.
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Ein
Setzen oder ein Zurücksetzen
der Einstellungen der Vorrichtung 1 kann beispielsweise
menügesteuert
und unter Verwendung herkömmlicher
Eingabeelemente erfolgen. Ferner kann das Setzen bzw. das Zurücksetzen
der Einstellungen in einem besonderen Programmiermodus oder unter
Verwendung mindestens eines neuen Bedienelementes an der Eingabeeinheit 8 durchgeführt werden.
Weitere geeignete Eingabemöglichkeiten
ergeben sich bei Verwendung einer Fernbedienung (nicht dargestellt)
und/oder bei Anwendung einer sprachgesteuerten Eingabe.
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Der
Speicher 6 enthält
unter anderem Informationen über
die Einstellung für
die Zuordnung der Setzvariablen für die Durchsage-Funktion. Als
Durchsage kommen Verkehrsfunkmeldungen in Betracht, um den Fahrer
beispielsweise über
einen Verkehrsstau oder eine andere Verkehrsbehinderung zu informieren.
Diese kann unter Umständen
mit einem Fahrrichtungshinweis eines Navigationssystems kombiniert
werden, der die veränderte
Verkehrssituation bereits berücksichtigt.
Ebenfalls können
Durchsagen Nachrichtenmeldungen und/oder Wettermeldungen sein, um
den Fahrer über
aktuelle Veränderungen
bzw. Entwicklungen und/oder über
aktuell Wetterberichte und -vorhersagen zu informieren. Dies kann
insbesondere eine Warnung vor Rutschgefahr bei nasser oder vereister
Fahrbahn einschließen.
Schließlich
kann die Durchsage ein über
eine Freisprecheinrichtung des Fahrzeugs geführtes Telefongespräch sein,
bei dem andere Audioquellen bei gleichzeitiger Wiedergabe störend sind.
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In
der nachfolgend wiedergegebenen Tabelle ist eine mögliche Zuordnung
der Setzvariablen für
die erfindungsgemäße Vorrichtung 1,
einem Autoradio mit insgesamt 4 Stationsspeichern, einer Kassetten-
sowie einer CD-Abspieleinrichtung, aufgelistet, bei der die Durchsage-Funktion
als Beispiel eine Verkehrsfunktion ist. Die Anzahl 4 für die Stationsspeicher
ist lediglich beispielhaft, eine andere geeignete Anzahl ist ebenfalls
möglich.
Auch kann als weitere Audioquelle eine an dem Autoradio angeschlossene
Freisprecheinrichtung für
ein Mobiltelefon und/oder ein Navigationssystem vorgesehen sein.
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Der
Nutzer kann über
ein Vornehmen von Eingabevorgängen
an der Eingabeeinheit 8 sich die in der vorstehenden Tabelle
aufgelistete Information an der Anzeigeeinheit 7 anzeigen
lassen und somit durch die einzelnen Zeilen der Tabelle scrollen.
Hierbei ist mindestens einer Audioquelle ein Speicherplatz in dem
Speicher 6 zugeordnet, der die entsprechende Setzvariable
für die
Durchsage-Funktion enthält.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel
ist genau einer Audioquelle eine Setzvariable zugeordnet. Bei einem
alternativen Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung ist mehreren der Audioquellen jeweils eine Setzvariable
zugeordnet. Schließlich ist
bei einem dritten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass allen Audioquellen jeweils eine Setzvariable zugeordnet
ist.
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Wird
die Setzvariable der Verkehrsfunktion an der Eingabeeinheit 8 gesetzt,
beispielsweise TP ein, so erfolgt bei eingestellter Verkehrsfunk-Funktion
eine Unterbrechung der Wiedergabe des zugeordneten Senders oder
der zugeordneten Audioquelle durch den Verkehrsfunksender mit der
Wiedergabe einer Verkehrsmeldung.
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Wird
die Setzvariable an der Eingabeeinheit 8 durch Betätigen einer
Eingabetaste nicht gesetzt oder wieder zurückgesetzt, beispielsweise TP
aus, dann hat dies zur Folge, dass auch bei eingestellter Verkehrsfunk-Funktion
eine Wiedergabe des zugeordneten Senders oder der zugeordneten Audioquelle
nicht durch eine Durchsage eines Verkehrsfunksenders unterbrochen
wird.
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Die
Verkehrsfunk-Funktion wird weiterhin allgemein für die Vorrichtung 1 bzw.
das Autoradio eingestellt, beispielsweise durch eine Mute-Taste.
Wenn die Verkehrsfunk-Funktion
ausgeschaltet ist, so wird keine Audioquelle durch eine aktuelle
Durchsage bzw. Verkehrsmeldung eines Verkehrsfunksenders unterbrochen. Wenn
hingegen die Verkehrsfunk-Funktion eingeschaltet ist, wird die erfindungsgemäße Zuordnung
zusätzlich beachtet.
Dann wird die aktuelle Durchsage bei einer ausgewählten Audioquelle,
für die
die Setzvariable gesetzt ist, auch bei grundsätzlich eingeschalteter Verkehrsfunk-Funktion
nicht wiedergegeben.
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Bei
aktivierter Setzvariable wird in der Anzeige 7 hinter der
Bezeichnung der Audioquelle „TPmask" angezeigt. Dies
ist als Beispiel in der 2a dargestellt. Die 2b zeigt
als Beispiel eine Audioquelle, bei der die Verkehrsfunktion nicht
deaktiviert ist. Zur Kennzeichnung wird in der Anzeige ein TP für Traffic
Program angezeigt.
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Auf
diese Weise lassen sich bei aktivierter Verkehrsfunk-Funktion einzelne
Audioquellen maskieren bzw. die Durchsage-Funktion der einzelnen
Audioquellen separat aktivieren oder deaktivieren, damit sie nicht durch
einen davon verschiedenen Verkehrsfunksender bei einer Verkehrsfunkdurchsage
oder durch eine andere der möglichen
Durchsagen unterbrochen werden.