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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nanoteilchen mit einer hydrophilen
Oberflächenbeschichtung sowie
Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung in biologischen,
molekularbiologischen, biochemischen und medizinischen Anwendungen.
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Der
Einsatz von Nanoteilchen in der in vivo oder in vitro Diagnostik,
in der Therapie, in der Embryologie und allgemein in vielen molekularbiologischen
oder biochemischen Anwendungen sowie auch in der Wirkstofffindung
gewinnt seit einigen Jahren eine immer größere Bedeutung. Hierzu sind
in den meisten Anwendungen Nanoteilchen notwendig, die eine hydrophile
Oberfläche
besitzen, um sie in biologischen Umgebungen, d.h. in wässrigem
Milieu zu dispergieren. Idealerweise sollten die Nanoteilchen monopartikulär bzw. monodispers,
d.h. nicht agglomeriert vorliegen, um einerseits ungewollte Sedimentation
zu verhindern und/oder um andererseits die Dynamik oder Kinetik
von biochemischen oder biomolekularen Vorgängen oder Bewegungsabläufen so wenig
wie möglich
zu beeinflussen. Weiterhin sollten die Nanoteilchen Idealerweise
funktionelle, reaktive chemische Gruppen aufweisen, die eine Ankopplung von
funktionellen Molekülen
erlauben. Funktionelle Moleküle
können
z.B. biologische Makromoleküle wie
z.B. Oligonukleotide (z.B. DNA oder RNA) oder Polyeptide (z.B. Proteine
oder Antikörper),
biologische Kopplungsmoleküle
wie z.B. Biotin oder Streptavidin, oder andere organische Moleküle sein.
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Die
Herstellung von fluoreszierenden, anorganischen Nanoteilchen erfolgt
häufig
in organischen Lösemitteln,
wobei hydrophobe Endprodukte erhalten werden. Die am häufigsten
verwendeten fluoreszierenden, anorganischen Nanoteilchen sind Halbleiter-Nanoteilchen
bestehend aus II-VI- oder III-V-Halbleitern,
die meist eine Kern-Hüllenstruktur aufweisen.
U.S. 6,322,901, U.S. 6,576,291 und U.S. 6,423,551 beschreiben diese
Teilchen, deren anorganischer Kern dabei eine Größe von unter 10 nm besitzt,
und die auch unter der Bezeichnung „Quantum Dots" bekannt sind. Herstellungsbedingt
besitzen sie häufig
eine organische Hülle
bestehend aus Trioctylphosphin.
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Eine
weitere Klasse von fluoreszierenden, anorganischen Nanoteilchen
sind phosphoreszierende Nanoteilchen, die aus nichtleitendenden
Materialien bestehen, und mit Ionen der Seltenen Erden und/oder
der Nebengruppenelemente dotiert sind.
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Diese
werden auch als Nanophosphore bezeichnet, wobei in WO 04/04605 A1,
WO 02/020695 A1, K. Koempe; H. Borchert; J. Storz; A. Arun; S. Adam;
T. Moeller; M. Haase; Angewandte Chemie, International Edition (2003),
42(44), 5513-5516) so genannte down-converting Nanophosphore beschrieben
sind, bei denen die Emissionswellenlänge größer als die der Anregung ist, und
in S. Heer; O. Lehmann; M. Haase; H. Guedel; Angewandte Chemie,
International Edition (2003), 42(27), 3179-3182 so genannte up-converting
Phosphore, bei denen die Emissionswellenlänge kleiner als die der Anregung ist.
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WO
01/86299 A1, WO 03/040024 A1 beschreiben den Einsatz solcher Nanophosphore
auch als Biolabel.
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WO
02/020695 A1 beschreibt Nanophosphore aus CePO4:Tb
und ihre Herstellung in beispielsweise Tris-Ethylhexylphosphat (TEHP),
wobei Teilchen erhalten werden, die an der Oberfläche anhaftendes
TEHP enthalten. Anstelle des TEHP können auch Tributylphosphat
oder andere hydrophobe Derivate der Phosphate verwendet werden.
Während derartig
hergestellte Nanoteilchen in Wasser nicht dispergierbar sind, können sie
in organischen Lösemitteln
dispergiert, d. h. in monopartikuläre Suspensionen überführt werden.
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Für die angestrebte
Anwendung in biologischen Systemen ist jedoch eine hydrophile Oberfläche der
Nanophosphore unabdingbare Voraussetzung. Die Hydrophilisierung
von Nanoteilchen mit einer hydrophoben Oberfläche ist vom Prinzip her, wie in
WO 02/055186 (Quantum Dot Corp.) beschrieben, bekannt. Dort erfolgt
die Hydrophilisierung der hydrophoben Nanoteilchen mit Hilfe von
amphiphilen Dispergatoren, die beispielsweise durch partielle Umsetzung
von Polyacrylsäure
mit Octylamin hergestellt werden.
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In
wässriger
Phase kommt es zur Wechselwirkung der hydrophoben Octylamid Seitenketten
mit der hydrophoben Oberfläche
der Nanoteilchen, während
die freien Acrylsäuregruppen
des amphiphilen Dispergators zur wässrigen Phase hin orientiert
sind. So ausgerichtet können
an die Acrylsäurereste über kovalente
Bindungen weitere Moleküle,
beispielsweise Proteine oder andere biologische Makromoleküle, angebunden
werden. Der amphiphile Dispergator dient hierbei als Bindeglied.
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Nachteilig
bei diesem Verfahren ist die relativ aufwändige Herstellung der als amphiphile
Dispergatoren genutzten hydrophobierten Polyacrylsäurederivate
in reproduzierbarer Qualität
sowie der relativ große
Raumbedarf, der durch die hydrophobe Wechselwirkung der hydrophoben
Oberfläche
der Nanoteilchen mit den Octylamid-Gruppen des amphiphilen polymeren
Dispergators zustande kommt. Derartig modifizierte Nanoteilchen
haben, im Vergleich zu den nicht modifizierten Primärteilchen,
auch im Falle einer monopartikulären
Dispersion, eine stark erhöhte mittlere
Teilchengröße. Diese
Volumenerhöhung
ist nachteilig für
verschiedene biologische Applikationen, bei denen z.B. die markierten
Moleküle
Biomembranen (z.B. Zellwand) durchdringen oder durch Kanalproteine
diffundieren sollen. Sie ist besonders nachteilig für den Einsatz
in homo genen Assays, bei denen ein (Fluoreszenz) resonanter Energietransfer, (F)RET,
zu einem räumlich
in der Nähe
liegenden (F)RET-Partner für
die optische Auswertung eine Rolle spielt.
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Es
stellt sich damit, ausgehend vom benannten Stand der Technik, die
Aufgabe, anorganische Nanoteilchen mit einer hydrophilen Oberfläche bereitzustellen,
ohne dass sich der mittlere Teilchendurchmesser stark vergrößert, die
vorzugsweise reaktive, funktionelle chemische Gruppen aufweisen, und
damit eine Ankopplung von funktionellen Molekülen erlauben und die für biologische,
molekularbiologische, biochemische und medizinische so z.B. für diagnostische
und therapeutische Anwendungen, insbesondere in homogenen biologischen
Assays basierend auf resonanten Energietransfer-Prozessen, einsetzbar
sind, und dabei kostengünstig
und einfach herzustellen sind.
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Diese
Aufgabe wird durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen Nanoteilchen
gelöst.
Die erfindungsgemäßen Nanoteilchen
sind anorganische, lumineszierende oder magnetische oder elektromagnetische
Strahlung streuende oder absorbierende, insbesondere durch die Anregung
einer Plasmonenresonanz verstärkt
streuende oder absorbierende Nanoteilchen mit einer mittlere Teilchengröße von 1 nm
bis 500 nm, bevorzugt 1 nm bis 100 nm, besonders bevorzugt 1 nm
bis 40 nm, ganz besonders bevorzugt 1 bis unter 20 nm. Die erfindungsgemäßen Nanoteilchen
sind mit einer hydrophilen, mindestens ein Polymer enthaltenden
Oberflächenbeschichtung ausgestattet
und dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbeschichtung eine geringe
Dicke von 0,5 nm bis 7 nm, bevorzugt 0,5 bis 4 nm, besonders bevorzugt
0,5 bis 2 nm aufweist.
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Ein
entscheidender Unterschied dieser polymeren Dispergatoren im Vergleich
zu denen, die in WO 02/055186 A1 beschrieben werden, ist, dass sie keine
hydrophoben Seitenketten besitzen, die über hydrophobe Wechselwirkungen
die Nanophosphore umhüllen.
Dadurch ist der mittlere Teilchendurchmesser der mit den erfindungsgemäßen Polymeren modifizierten
erfindungsgemäßen Nanoteilchen
im Vergleich zu denen über
das in WO 02/055186 genannte „hydrophoben
Umhüllungsverfahren" zugänglichen
deutlich geringer, was für
viele Anwendungen von Vorteil ist. Solche Anwendungen umfassen z.B.
solche, bei denen die Nanoteilchen als Partner für (Fluoreszenz) resonanten
Energietransfer agieren, und/oder solche, bei denen die Nanoteilchen
Transportprozessen unterworfen sind. Die erfindungsgemäßen Nanoteilchen
haben neben ihrer dünnen
Hülle den
zusätzlichen
Vorteil, eine hohe Stabilität
gegen Temperatur-, Salz- und pH-Einflüsse aufzuweisen.
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Im
Sinne der Erfindung geeignete Materialien für die Nanoteilchen sind solche,
die anorganische Kerne enthalten, deren Kristallgitter (Wirtsmaterial)
mit Fremdionen dotiert sind. Hierunter zählen insbesondere alle Materialien
und Materialklassen, die als sogenannte Phosphore z.B. in Leuchtschirmen
(z.B. für
Elektronenstrahlröhren)
oder als Beschichtungsmaterial in Fluoreszenzlampen (für Gasentladungslampen)
Verwendung finden, wie sie zum Beispiel in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, WILEY-VCH, 7th edition,
2004 Electronic Release, Kapitel „Luminescent Materials: 1.
Inorganic Phosphors" genannt
sind. Neben den ab-convertierenden Phosphoren, die energieärmeres Licht
emittieren als sie absorbieren, können auch auf-convertierende
Phosphore, die energiereicheres Licht emittieren als sie absorbieren,
Verwendung finden. In allen diesen Materialien dienen die Fremdionen
als Aktivatoren für
die Emission von Fluoreszenzlicht nach Anregung durch UV-, sichtbares
oder IR-Licht, Röntgen-
oder Gammastrahlen oder Elektronenstrahlen. Bei einigen Materialien
werden auch mehrere Sorten von Fremdionen in das Wirsgitter eingebaut,
um einerseits Aktivatoren für
die Emission zu erzeugen und um andererseits die Anregung des Teilchensystems
effizienter zu gestalten oder um die Absorptionswellenlänge durch
Verschiebung an die Wellenlänge
einer gegebenen Anregungslichtquelle anzupassen (sogenannte Sensitizer).
Der Einbau mehrerer Sorten von Fremdionen kann auch dazu dienen, gezielt
eine bestimmte Kombination von Fluoreszenzbanden, die von einem
Nanoteilchen emittiert werden sollen, einzustellen.
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Im
Sinne der Erfindung geeignete Materialien für die Nanoteilchen sind auch
solche, die einen geschichteten Aufbau (Kern-Hüllen-Struktur mit einer oder
mehreren Hüllen)
von geeigneten Materialien aufweisen. Dabei sind in mindestens einem
Teil, Kern oder mindestens einer Hülle Fremdionen in das Wirtsgitter
eingebaut. Das Wirtsmaterial der den erfindungsgemäßen Nanoteilchen
zugrunde liegenden lad-Nanoteilchen besteht vorzugsweise aus Verbindungen
des Typs XY. Dabei ist X ein Kation aus Elementen der Hauptgruppen
1a, 2a, 3a, 4a der Nebengruppen 2b, 3b, 4b, 5b, 6b, 7b oder der
Lanthaniden des Periodensystems. In einigen Fällen kann X auch eine Kombination
bzw. Mischung aus den genannten Elementen sein. Y kann ein mehratomiges
Anion, enthaltend ein oder mehrere Elemente) der Hauptgruppen 3a,
4a, 5a, der Nebengruppen 3b, 4b, 5b, 6b, 7b und/oder 8b sowie Elemente
der Hauptgruppen 6a und/oder 7a, sein. Y kann aber auch ein einatomiges
Anion aus der Hauptgruppe 5a, 6a oder 7a des Periodensystems sein.
Das Wirtsmaterial der den erfindungsgemäßen Nanoteilchen zugrunde liegenden
lad-Nanoteilchen kann auch aus einem Element der Hauptgruppe 4a
des Periodensystems bestehen. Als Dotierung können Elemente der Hauptgruppen
1a, 2a oder aus der Gruppe enthaltend Al, Cr, Tl, Mn, Ag, Cu, As,
Nb, Nd, Ni, Ti, In, 5b, Ga, Si, Pb, Bi, Zn, Co und/oder Elemente
der Lanthaniden dienen. Auch Kombinationen von zwei oder mehreren
dieser Elemente können
in unterschiedlichen relativen Konzentrationen zueinander als Dotierungsmaterial
dienen. Die Konzentration des Dotierungsmaterials im Wirtsgitter
beträgt
zwischen 10–5 mol-% und
50 mol-%, bevorzugt zwischen 0,01 mol-% und 30 mol-%, besonders
bevorzugt zwischen 0,1 mol-% und 20 mol-%. Das Dotierungsmaterial
wird so gewählt,
dass die Zerfallszeit der durch es induzierten Fluoreszenz lang
ist (> 100 ns).
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Bevorzugt
werden Sulfide, Selenide, Sulfoselenide, Oxysulfide, Borate, Aluminate,
Gallate, Silikate, Germanate, Phosphate, Halophosphate, Oxide, Arsenate,
Vanadate, Niobate, Tantalate, Sulfate, Wolframate, Molybdate, Alkalihalogenide,
Fluoride sowie andere Halogenide oder Nitride als Wirtsmaterialien
für die
Nanoteilchen verwendet. Auch Mischgitter aus einer Kombination der
erwähnten
Materialklassen werden bevorzugt verwendet. Beispiele für diese
Materialklassen sind zusammen mit den entsprechenden Dotierungen
in der folgenden Liste angegeben (Materialien des Typs B:A mit B
= Wirtsmaterial und A = Dotierungsmaterial):
LiI:Eu; NaI:Tl;
CsI:Tl; CsI:Na; LiF:Mg; LiF:Mg,Ti; LiF:Mg,Na; KMgF3:Mn;
Al2O3:Eu; BaFCl:Eu;
BaFCl:Sm; BaFBr:Eu; BaFCl0,5Br0,5:Sm;
BaY2F8:A (A = Pr,
Tm, Er, Ce); BaSi2O5:Pb;
BaMg2Al16O27:Eu; BaMgAl14O23:Eu; BaMgAl10O17:Eu; BaMgAl2O3:Eu; Ba2P2O7:Ti; (Ba,Zn,Mg)3Si2O7:Pb;
Ce(Mg,Ba)Al11O19; Ce0,65Tb0,35MgAl11O19:Ce,Tb; MgAl11O19:Ce,Tb; MgF2:Mn; MgS:Eu; MgS:Ce; MgS:Sm; MgS:(Sm,Ce);
(Mg,Ca)S:Eu; MgSiO3:Mn; 3,5MgO·0,5MgF2·GeO2:Mn; MgWO4:Sm; MgWO4:Pb; 6MgO·As2O5:Mn; (Zn,Mg)F2:Mn; (Zn4Be)SO4:Mn; Zn2SiO4:Mn; Zn2SiO4:Mn,As; ZnO:Zn;
ZnO:Zn,Si,Ga; Zn3(PO4)2:Mn; ZnS:A (A = Ag, Al, Cu); (Zn,Cd)S:A
(A = Cu, Al, Ag, Ni); CdBO4:Mn; CaF2:Mn; CaF2:Dy; CaS:A
(A = Lanthanide, Bi); (Ca,Sr)S:Bi; CaWO4:Pb;
CaWO4:Sm; CaSO4:A
(A = Mn, Lanthanide); 3Ca3(PO4)2·Ca(F,Cl)2:Sb,Mn; CaSiO3:Mn,Pb; Ca2Al2Si2O7:Ce; (Ca,Mg)SiO3:Ce;
(Ca,Mg)SiO3:Ti; 2SrO·6(B2O3)·SrF2:Eu; 3Sr3(PO4)2·CaCl2:Eu; A3(PO4)2·ACl2:Eu (A = Sr, Ca, Ba); (Sr,Mg)2P2O7:Eu; (Sr,Mg)3(PO4)2:Sn;
SrS:Ce; SrS:Sm,Ce; SrS:Sm; SrS:Eu; SrS:Eu,Sm; SrS:Cu,Ag; Sr2P2O7:Sn; Sr2P2O7:Eu;
Sr4Al14O25:Eu; SrGa2S4:A (A = Lanthanide, Pb); SrGa2S4:Pb; Sr3Gd2Si6O18:Pb,Mn; YF3:Yb,Er; YF3:Ln (Ln
= Lanthanide); YLiF4:Ln (Ln = Lanthanide);
Y3Al5O12:Ln
(Ln = Lanthanide); YAl3(BO4)3:Nd,Yb; (Y,Ga)BO3:Eu;
(Y,Gd)BO3:Eu; Y2Al3Ga2O12:Tb;
Y2SiO5:Ln (Ln =
Lanthanide); Y2O3:Ln
(Ln = Lanthanide); Y2O2S:Ln
(Ln = Lanthanide); YVO4:A (A = Lanthanide,
In); YVO4:A, Bi (A = Lanthanide, In); Y(PxV1-x)O4:Eu
(0 <= x <= 1); Y(PxV1-x)O4:Eu,
Bi (0 <= x <= 1);YTaO4:Nb; YAlO3:A (A
= Pr, Tm, Er, Ce); YOCl:Yb,Er; Ln1PO4:Ln2
(Ln1, Ln2 = Lanthanide oder Mischungen von Lanthaniden); Ax(PO4)y:Ln
(A = Erdalkali, Ln = Lanthanide) LuVLO4:Eu;
GdVO4:Eu; Gd2O2S:Tb; GdMgB5O10:Ce,Tb; LaOBr:Tb; La2O2S:Tb; LaF3:Nd,Ce;
BaYb2F8:Eu; NaYF4:Yb,Er; NaGdF4:Yb,Er;
NaLaF4:Yb,Er; LaF3:Yb,Er,Tm; BaYF5:Yb,Er; Ga2O3:Dy; GaN:A (A = Pr, Eu, Er, Tm); Bi4Ge3O12;
LiNbO3:Nd,Yb; LiNbO3:Er;
LiCaAlF6:Ce; LiSrAlF6:Ce;
LiLuF4:A (A = Pr, Tm, Er, Ce); Li2B4O7:Mn,
SiOx:Er,Al (0 ≤ x ≤ 2).
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Besonders
bevorzugt werden folgende Materialien verwendet: LaxCeyTbzPO4 (x
+ y + z = 1); LaxEu1-x PO4, LaxSm1-xPO4, LaxDy1-xPO4, LaxNd1-xPO4 (0 <=
x < 1); LaxCey,LnzPO4, (Ln = Lanthaniden, x + y + z = 1); MVO4:Ln (M = Y, Gd; Ln = Lanthaniden); MVO4:Bi,Ln (M = Y, Gd; Ln = Lanthaniden); MPO4:Ln (M = Y, Gd; Ln = Lanthaniden); YxGd1-xVyPy-1O4:Ln (0 <= x <= 1; 0 <= y <= 1; Ln = Lanthaniden);
YxGd1-xVyPy-1O4:Bi,Ln
(0 <= x <= 1; 0 <= y <= 1; Ln = Lanthaniden)
MSO4:Eu (M = Ca, Sr, Ba); MSO4:Eu,Mn
(M = Ca, Sr, Ba); ZnS:Tb, ZnS:TbF3, ZnS:Eu,
ZnS:EuF3, Y2O3:Eu, Y2O2S:Eu, Y2SiO5:Eu, SiO2:Dy, SiO2:Al, Y2O3:Tb, CdS:Mn, ZnS:Tb, ZnS:Ag, ZnS:Cu. Unter den
besonders bevorzugten Materialien werden insbesondere diejenigen
ausgewählt,
die eine kubische Gitterstruktur des Wirtsgitters besitzen, da bei
diesen Materialien die Zahl der einzelnen Fluoreszenzbanden minimal
wird. Beispiele hierfür
sind: MgF2:Mn; ZnS:Mn, ZnS:Ag, ZnS:Cu, CaSiO3:Ln, CaS:Ln, CaO:Ln, ZnS:Ln, Y2O3:Ln, oder MgF2:Ln
(Ln = Lanthaniden).
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Im
Sinne der Erfindung geeignete Materialien für die Nanoteilchen sind auch
solche, die aus nicht dotierten, halbleitenden Materialien bestehen. Dazu
gehören
bevorzugt solche der 4. Hauptgruppe (z.B. Si) und binäre Verbindungen
AB, bei denen A ein Element der 2. Nebengruppe und B ein Element der
6. Hauptgruppe des Periodensystems ist (z.B. ZnS, CdS oder CdSe).
Dazu gehören
bevorzugt auch solche binären
Verbindungen AB, bei denen A ein Element der 3. Hauptgruppe und
B ein Element der 5. Hauptgruppe des Periodensystems ist (z.B. InAs, InP,
GaAs, GaP oder GaN).
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Die
Größe der für die erfindungsgemäße Nanoteilchen
geeigneten anorganischen Nanokerne liegt im Bereich zwischen 1 nm
und 500 nm, bevorzugt zwischen 1 nm und 100 nm und besonders bevorzugt
zwischen 1 nm und 40 nm, ganz besonders bevorzugt zwischen 1 und
unter 20 nm.
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Die
anorganischen Nanokerne können
dabei bestimmte, für
die jeweilige Anwendung benötigte
Eigenschaften haben, z.B. lumineszierende, elektromagnetische Strahlung
streuende oder absorbierende, wobei Streuung oder Absorption durch
die Anregung einer Plasmonenresonanz verstärkt werden kann, magnetische
(hervorgerufen durch Atomkerne oder Elektronenhüllen), mechanische Eigenschaften oder
andere, je nach deren Einsatzzweck. Sie können auch als Partner in resonanten
Energietransfer-Prozessen (FRET = Fluoreszenz resonanten Energietransfer
oder Förstertransfer)
eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in „Principles of Fluorescence
Spectroscopy"; J.R.
Lakowicz, 2nd edition, Kluwer Academic,
New York 1999, Seiten 367-442 beschrieben werden.
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Bei
den hydrophilen Polymeren, die in der Umhüllung der erfindungsgemäßen Nanoteilchen enthalten
sind, handelt es sich vorzugsweise um hydrophile lineare oder verzweigte
Homo- oder Copolymere, mit funktionellen Gruppen wie Amino-, Carboxyl-,
bzw. deren Salze, Hydroxyl-, Thiol-, Säureanhydrid, Säurechlorid
und/oder Isocyanatgruppen, die eine kovalente oder adsorptive, so
z.B. elektrostatische oder ionische Bindung mit den funktionellen Gruppen
der anzukoppelnden Biomoleküle
ermöglichen.
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Dabei
können
die funktionellen, eventuell auch adsorptiv wirkenden Gruppen der
entsprechenden Polymere sich in der Wiederholungseinheit befinden,
wie beispielsweise bei Polysäuren,
Polysäureanhydriden,
Polyalkoholen, Polythiolen oder Polyaminen oder Polyheterocyclen,
so im Falle der Polyacrylsäure
und/oder deren Salzen, Polymethacrylsäure und/oder deren Salzen,
Poly(meth)acrylamide, Polymaleinsäure und/oder deren Salzen,
Polyasparaginsäure
und/oder deren Salzen, der Polymaleinsäureanhydride, der Polyethylenimine,
der Polyhydroxyethylmethacrylate (PHEMA), der Polydimethylaminoethylmethacrylate
und/oder dessen Salzen, der Polyvinylpyrrolidone, der Polyvinylalkohole,
Polyvinalyacetals oder Polyvinylethers oder der Polyether.
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Als
aminische Polymere kommen beispielsweise Polyallylamin, Polyvinylamin,
lineare oder verzweigte Polyethylenimine, Polylysin, Polymere enthaltend
Chitosamine sowie Polydiallyldimethylammoniumchlorid und/oder Polyvinylpyridin
bzw. deren Säureaddukte
als Homo- oder Copolymerisate in Frage Alle benannten Polymere können für die Darstellung
der erfindungsgemäßen Nanoteilchen
als Homo- oder auch als Copolymere untereinander sowie mit weiteren
Monomeren eingesetzt werden. Ebenfalls denkbar sind Copolymerisate
aus Acrylsäure
mit Vinylpyrrolidon, Maleinsäureanhydrid
mit Methylvinylether, Vinylpyrrolidon mit Dimethylaminoethylmethacrylat,
Vinylimidazol mit Vinylpyrrolidon und Methacrylsäure mit Vinylpyrrolidon.
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Weiterhin
geeignete Polymere sind solche, deren funktionelle Gruppen in den
Endgruppen lokalisiert sind, wie beispielsweise im Falle der Amino-/Carboxy-/Thio-/Isocyanat-
oder anderweitig endgruppenfunktionalisierten Polyether, so z.B.
bei aminofunktionelle Oligo- oder Polyethylenglykole (Jeffamine)
oder OH terminierten Polyethylenoxiden.
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Bevorzugt
sind Polymere mit funktionellen Gruppen in der Wiederholungseinheit,
besonders bevorzugt die Polysäuren,
und dabei ganz besonders bevorzugt Polyacrylsäuren oder Polymethacrylsäuren und/oder
deren Salze.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können auch
reaktive Polymere, wie Polymaleinsäureanhydride oder Polysuccinimide,
die im Laufe der weiteren Verarbeitung zu den oben erwähnten Polyelektrolyten,
nämlich
Polyacrylsäure
bzw. Polyasparaginsäure
abreagieren, eingesetzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Nanoteilchen
enthält
deren Hülle
Polymethacrylsäure,
Polyasparaginsäure
(PASP), Polymaleinsäure,
Copolymerisate von Acrylsäure
bspw. mit Maleinsäure,
die unter den Produktnamen Sokalane® von
der Firma BASF angeboten werden und/oder Copolymerisate von Acrylsäure mit
Maleinsäure
und Vinylether, die von der Firma SKW Polymers unter dem Namen Melpers® angeboten
werden, und/oder deren Salze, bevorzugt deren Natriumsalze.
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Besonders
bevorzugt ist die Anwesenheit von Natriumpolyacrylaten in der Hülle der
erfindungsgemäßen Nanoteilchen.
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Das
Molekulargewicht des „Umhüllungspolymers" kann variabel sein,
vorzugsweise liegt es bei einem Mw von 1000
bis 100 000 gmol–1, bevorzugt zwischen
1000 und 25 000 gmol–1, besonders bevorzugt
zwischen 5000 und 12 000 gmol–1 und ganz besonders
bevorzugt zwischen 7000 und 10 000 gmol–1.
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So
wurde beispielsweise gefunden, dass mit Natriumpolyacrylaten im
Molekulargewichtsbereich Mw von ca. 8000
gmol–1 bessere
Ergebnisse erzielt werden können
als mit den entsprechend höhermolekularen
Analogen, mit beispielsweise einem Molekulargewicht von 50 000 gmol–1.
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Die
hydrophile Oberflächenhülle der
erfindungsgemäßen Nanoteilchen
kann dabei auch bestimmte, für
die jeweilige Anwendung benötigte
Eigenschaften haben, die sich mit denen der anorganischen Nanokerne
ergänzt,
so z.B. fluoreszierende, elektromagnetische Strahlung streuende
oder absorbierende, magnetische (hervorgerufen durch Atomkerne oder
Elektronenhüllen)
oder andere, je nach deren Einsatzzweck. Sie können auch als Partner in resonanten
Energietransfer-Prozessen
(Förstertransfer)
eingesetzt werden.
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Besonders
bevorzugt sind erfindungsgemäße Nanoteilchen,
die CePO4:Tb als anorganischen Nanokern
enthalten und eine das Natriumsalz der Polyacrylsäure enthaltende
hydrophile Oberflächenumhüllung aufweisen.
Diese zeichnen sich durch eine hohe Stabilität gegen relativ hohe Elektrolytkonzentrationen
aus. Beispielsweise konnte selbst in 2 molaren NaCl Lösungen noch
eine ausreichende Suspensionsstabilität beobachtet werden. Vorzugsweise
sollten jedoch bei einwertigen Ionen Konzentrationen von einem Mol
und bei mehrwertigen Ionen, wie MgCl2 0.5
Mol nicht überschritten
werden.
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Außerdem weisen
sich die erfindungsgemäßen Nanopartikelsuspensionen
durch eine hohe Temperaturstabilität aus. So konnte eine mit Polyacrylsäure Na Salz
umhüllte
CePO4:Tb Nanopartikelsuspension über einen
halben Tag mit kochendem Wasser behandelt werden ohne dass die Suspensionsstabilität verloren
ging. Vorzugsweise können
die erfindungsgemäßen Nanopartikelsuspensionen
ein- oder mehrere Male für
3 bis fünf
Stunden bei 95°C ohne
nennenswerte Einbußen
mit heißem
Wasser behandelt werden. Damit sind die Rahmenbedingungen für beispielsweise
qPCR Nachweismethoden erfüllt.
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Zur
Bestimmung der Partikelgröße und für den Nachweis
der Monodispersität
der erfindungsgemäßen Nanoteilchen
ist die Laserlichtstreuung oder bevorzugt der Einsatz der Analytischen
Ultrazentrifugation (AUZ) geeignet. Die AUZ ist dem Fachmann bekannt,
wie bspw. in Colloid & Polymer
Science 267:1113-1116 von H. G. Müller beschrieben.
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Zur
Bestimmung der Oberflächenladung
hat sich vor allem die Gelelektrophorese bewährt, deren Grundlagen bspw.
von R. Westermeier „Electrophoresis
in Practice" Wiley-VCH
beschrieben sind.
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Als
weitere Methode zur Oberflächencharakterisierung
wird die Zeta-Potenzialbestimmung, die bspw. Hiemenz und Rajagopalan,
Principles of Colloid and Surface Chemistry, 3. Aufl. New York:
Dekker 1997 beschreiben, eingesetzt.
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Durch
eine kombinierte Anwendung von Transmissionselektronenmikroskopie,
Elektronenspektroskopie für
die chemische Analyse (ESCA) und Thermogravimetrie (TGA) kann die
Schichtdicke der Polymerhülle
ermittelt werden, die 0,5 nm bis 7 nm, bevorzugt 0,5 bis 4 nm, besonders
bevorzugt 0,5 bis 2 nm beträgt.
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Die
Schichtdicke der Polymerhülle
kann dabei bei Verwendung der Transmissionselektronenmikroskopie
direkt beobachtet werden, was aber wegen der dem Fachmann bekannten
Probleme von für die
Transmissionselektronenmikroskopie typischen Präparationsartefakte nur einen
ersten Anhaltspunkt geben kann. Mit Hilfe von ESCA kann geprüft werden,
ob noch Signale des anorganischen Kerns des umhüllten Nanoteilchens nachweisbar
sind, was auf Schichtdicken von unter ca. 5 nm hinweist. Bei der TGA
kann die Polymerhülle
von den Nanoteilchen thermisch desorbiert werden und deren absolute
und auch zum Nanoteilchen relative Masse bestimmt werden. Bei Kenntnis
der Größe des anorganischen Anteils
des Nanoteilchens, bestimmbar mit der Transmissionselektronenmikroskopie,
dessen Dichte sowie der Dichte des Polymers kann somit die mittlere
Polymerhülle
berechnet werden. Verwendet man zum Beispiel CePO4:Tb-Nanoteilchen
mit einer anorganischen Teilchengröße von 7 nm und einer Dichte von
5,2 g/cm3, die mit einer Schicht aus Polyacrylsäure mit
einer Dichte von 1,1 g/cm3 derart umhüllt sind, dass
bei einer TGA ein relativer Gewichtsverlust von 20 % auftritt, ergibt
sich eine Hüllendicke
von 1,0 nm.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Nanopartikel.
Viele Typen von Nanoteilchen besitzen herstellungsbedingt, z.B.
aufgrund ihrer Synthese in hydrophoben Lösemitteln, eine hydrophobe
Oberfläche.
Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von monodispersen, wässerigen Dispersionen, ausgehend
von hydrophoben Nanopartikel-Agglomeraten, beinhaltet eine zumindest
teilweise Dealkylierung der hydrophoben Ausgangsprodukte durch Tempern
in hochsiedenden, wassermischbaren Lösungsmitteln und an schließende Umhüllung mit
hydrophilen Polymeren durch Umsetzung der wie beschrieben getemperten
Nanoteilchen mit geeigneten Polymeren, die vorzugsweise funktionelle,
reaktive Gruppen besitzen, in wassermischbaren Lösungsmitteln optional unter
Verwendung von Lösungsvermittlern.
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Um
die Affinität
der oben beschriebenen hydrophilen polymeren Dispergatoren zu den
zu hydrophilierenden hydrophoben Nanoteilchen zu ermöglichen,
müssen
letztere ganz oder zumindest teilweise dehydrophobiert werden.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, dass die Dehydrophobierung bzw. teilweise Dehydrophobierung
von beispielsweise mit Tris-Ethylhexylphosphat (TEHP) oder Tributylphosphat
modifizierten Nanophosphore durch einfaches Tempern in mindestens
einem hochsiedenden, vorzugsweise mit Wasser mischbaren Lösemitteln,
wie beispielsweise N-Methylpyrrolidon (NMP), Dimethylformamid (DMF),
Dimethylacetamid (DMAc), Dimethylsulfoxid (DMSO) Triethylphosphat
oder Diethylphosphit, bzw. in Gemischen dieser Lösemittel, bevorzugt in reinem NMP
erreicht werden kann.
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Die
Dehydrophobierung erfolgt durch mehrstündiges, vorzugsweise 2- bis
3-stündiges
Erhitzen bis in Siedepunktsnähe,
bevorzugt. auf 180 bis 250°C,
besonders bevorzugt auf 200°C.
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Die
auf die Dehydrophobierung folgende Polymerumhüllung kann im Prinzip in beliebigen,
vorzugsweise im selben Lösemittel
(Dehydrophobierungslösemittel)
erfolgen.
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Diesen
Lösemitteln
können
vorzugsweise sog. Lösungsvermittler,
wie Ethylenglykol, Glyzerin oder niedermolekulare Oligoethylenglykole
bzw. deren Monomethylether, bevorzugt niedermolekulare Ethylenglykole,
ganz besonders bevorzugt Ethylenglykol ineinigen Gewichtsprozenten
bis zu gleichen Mengen zugesetzt werden. Ein besonders bevorzugtes
Lösemittelsystem
besteht, wie in Bsp. 2 beschrieben aus gleichen Gewichtsanteilen
NMP und Ethylenglykol.
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Während die
Dehydrophobierung, wie beschrieben, bei hohen Temperaturen erfolgt,
kann die Polymerumhüllung
durch mehrstündiges
Rühren oder
Rollen bei RT erfolgen.
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Wie
in Bsp. 2 beschrieben, wird die Dehydrophobierungslösung mit
etwa gleichen Mengen Ethylenglykol und einer ca. 1%igen wässerigen
Lösung des
zu umhüllenden
Polymers versetzt und vorzugsweise über Nacht gerührt, bzw.
auf einer Rollbank kontinuierlich bewegt.
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Ebenfalls
Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Aufarbeitung der Umsetzungsprodukte. Die Trennung der umhüllten Nanoteilchen von
ihren Nebenprodukten kann über
Ultrazentrifugation oder ein Membranverfahren, vorzugsweise Ultrafiltration
(UF) erfolgen. So eignet sich beispielsweise für die Isolierung der hier hergestellten CePO4:Tb Nanoteilchen Membranen aus Polyethersulfon
mit einer Ausschlussgrenze von 100 000 D. In diesem Fall werden
die Nanoteilchen zurückgehalten,
während
die überschüssigen Nebenprodukte, wie
Polymere oder organische Lösemittel
permeieren. Die geeignete Größe der Membranen-Ausschlussgrenze
kann variieren und hängt
von der Größe der zu
beschichtenden Nanoteilchen und dem Molekulargewicht des verwendeten
Polymers ab. Sie kann aber von dem Fachmann auf dem Gebiet leicht eingegrenzt
werden.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung sind durch chemische Reaktionen, so beispielsweise
eine Ankopplung von funktionellen Molekülen an die hydrophile Oberflächenbeschichtung,
und/oder durch physikalische Prozesse an und/oder in der Oberflächenbeschichtung
zugängliche
Derivate der erfindungsgemäßen Nanoteilchen.
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So
können
an die hydrophile Oberflächenumhüllung der
erfindungsgemäßen Nanoteilchen, so
z.B. an CePO4:Tb, beispielsweise Farbstoffe
wie Fluoreszein oder Rhodamin (z.B. Sigma-Aldrich, Taufkirchen,
Deutschland), Bodipy, Alexa 546 (Molecular Probes, Eugene, USA),
Cy3 (Amersham Bioscience, General Electric HealthCare), Atto 532,
Atto 550 (Atto-Tec GmbH, Siegen, Deutschland) oder andere dem Fachmann
bekannten Fluoreszenzfarbstoffe angebunden werden. Zur Ausnutzung
eines Fluoreszenz-Resonanz-Energietransfers (FRET) werden dabei
Idealerweise solche Farbstoffe verwendet, die bei Verwendung als
Akzeptor einer möglichst
großen Überlappung
zwischen Absorptionsquerschnitt des Farbstoffes und den Emissionsbanden
des Nanoteilchens, der als Emitter eingesetzt ist, aufweisen. Es
eignen sich aber auch Moleküle
als Akzeptoren, die die Fluoreszenz des Donors löschen, ohne selbst zu fluoreszieren,
wie z.B. Black Hole Quencher BHQ-1 (BIOSEARCH Technologies, Novato,
USA). Auch in diesem Fall werden solche Löschmoleküle verwendet, die eine möglichst
große Überlappung
zwischen Absorptionsquerschnitt des Löschmoleküls und den Emissionsbanden
des Nanoteilchens, der als Emitter eingesetzt ist, aufweisen. Bezüglich der Überlappung
sollte bevorzugt die Wellenlänge
von mindestens einem Emissionsmaximum der Fluoreszenzbanden des
Nanoteilchens im Bereich der Hauptabsorption des Farbstoffs liegen,
wobei die Wellenlängengrenzen
der Hauptabsorption durch den 37 %-Wert des Absorptionsmaximums
definiert sind. In Fällen,
bei denen die Emissionswellenlängen
der Farbstoffe mit Absorptionsbanden des Nanoteilchens überlappen,
agieren die Nanoteilchen als Akzeptoren und die Farbstoffe als Donoren.
Um einen möglichst
effektiven FRET zu erzielen, gelten die Angaben zur Lage der Absorptions-
und Emissionsbanden analog zu den obigen.
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Mit
Hilfe der so modifizierten erfindungsgemäßen Nanoteilchen lässt sich
so eine weitere Aussage über
den Abstand zwischen anorganischem Nanokern und dem Farbstoff und
somit indirekt über die
Dicke der Polymere enthaltenden hydrophilen Oberflächenumhüllung mit
Hilfe eines resonanten Energietransfers (Förster-Transfer) von den anorganischen
Nanokernen auf den Farbstoff machen (Beispiel 3).
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Der
Energietransfer kann einmal durch die vom Nanoteilchen sensibilisierte
Fluoreszenz des Farbstoffs gemessen werden. Dazu wird das Nanoteilchen
mit einer Blitzlampe, die eine Blitzdauer von einigen Mikrosekunden
oder kürzer
realisiert, angeregt, während
das Emissionsspektrum nach einer Verzögerungszeit gemessen wird,
nach welcher der Anregungslichtpuls abgeklungen ist. Die Länge der Verzögerungszeit
hängt im
wesentlichen von der Leuchtdauer der Anregungsblitzlampe ab und
beträgt
i.a. 20-50 Mikrosekunden. Durch dieses Messprinzip wird die Lichtemission
des direkt angeregten Farbstoffs oder eine eventuell auftretende
Hintergrundfluoreszenz nahezu vollständig eliminiert. In solchen
Spektren sieht man die durch den Energietransfer reduzierte Fluoreszenz
des Donors überlagert
von der sensibilisierten Fluoreszenz des Akzeptors. Bei einem anderen
Messprinzip kann der Energietransfer durch Vergleich der Fluoreszenzlebensdauer
der anorganischen Nanokerne mit und ohne angekoppeltem Farbstoff
bestimmt werden. Aus dem Verhältnis
der Lebensdauer und unter Berücksichtigung
der endlichen Größe der Nanoteilchen
(und somit unter Berücksichtigung
der räumlichen
Verteilung der Emitter-Ionen) kann der Fachmann leicht die Effizienz
des Energietransfers bestimmen und somit auf die Dicke der Polymerschicht
um die Nanoteilchen schließen.
Die je nach Anzahl der angekoppelten Farbstoffmoleküle ermittelte
Reduktion der Fluoreszenzlebensdauer um bis zu 90 % zeigt die hohe
Energietransfer-Effizienz der im Beispiel beschriebenen Systeme.
Dies ist nur möglich,
wenn der Abstand zwischen anorganischem Nanokern und Farbstoff deutlich
kleiner als der kritische Abstand für einen Energietransfer („Förster-Radius") ist, der bei ca.
5 nm liegt. Dieses Ergebnis ist ein weiterer deutlicher Hinweis
auf die geringe Schichtdicke der Polymere enthaltenden Oberflächenumhüllung der
erfindungsgemäßen Nanoteilchen.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung sind die durch eine zusätzliche Ankopplung von mindestens einem
funktionellen Molekül
wie z.B. einem allgemeinen organischen Molekül oder biologischen Makromolekülen wie
z.B. Antikörpern
oder anderen Proteinen, Peptiden, Enzymen, Oligonukleotiden oder
anderen Nukleinsäuremolekülen oder
nukleinsäureähnlichen
Molekülen,
wie PNAs oder Morpholinos, Oligo- oder Polysacchariden, Haptenen,
wie Biotin oder Digoxin oder niedermolekularen synthetischen oder
natürlichen
Antigenen oder Epitopen oder Kopplungsmolekülen wie Avidin, Streptavidin
oder Neutravidin erhältlichen
Nanoteilchen.
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Bevorzugt
ist eine Ankopplung von Oligonukleotiden (Beispiel 4), Biotin, Avidin
und/oder Streptavidin (Beispiele 5 und 6) an die erfindungsgemäßen Nanoteilchen.
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Physikalische
Prozesse in der hydrophilen Oberflächenbeschichtung können Ankopplungen
von geeigneten Ionen über
Komplexbildung sein, wie z.B. paramagnetische Ionen (z.B. Eisen),
die weitere Methoden der Analytik ermöglichen. Aber auch eine physikalische
Vernetzung durch intramolekulare Komplexbildung und damit Stabilisierung
der hydrophilen Polymere enthaltenden Oberflächenumhüllung ist möglich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die funktionellen Gruppen der Umhüllungspolymeren mit bi- oder
höherfunktionellen
niedermolekularen Molekülen
quervernetzt werden, so z.B. mit di-, tri-, tetra-, penta- oder
polyfunktionellen Reagenzien wie Lysin, Ethylendiamindiacetat (EDDA).
Beispielsweise wurde das auf den anorganischen Nanokernen befindlichen
Polyacrylat Umhüllungspolymer
durch Umsetzen mit Lysin, einem bifunktionellen Reagenz, quervernetzt
(Beispiel 7). Dabei kann es in geringem Umfang auch zu interpartikulärer Vernetzung
kommen, was anhand größerer mittlerer
Teilchendurchmesser im Vergleich zu denen der Ausgangsstoffe beobachtet
wird.
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Besonders
bevorzugt sind die Lysin vernetzten, Fluorescein modifizierten CePO4:Tb Nanoteilchen mit Natriumpolyacrylat
in der hydrophilen Oberflächenumhüllung. Diese
zeigen besonders starke Donor- bzw. Akzeptoreigenschaften für Fluoreszenz resonanten
Enrgietransfer (FRET).
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Chemische
Reaktionen, die zur Derivatisierung der Oberflächenumhüllung der erfindungsgemäßen Nanoteilchen
verwandt werden, und/oder physikalische Prozesse in der Oberflächenumhüllung sind
dem Fachmann bekannt und werden in Standardwerken der Organischen
Chemie, bzw. der Biochemie beschrieben.
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Ebenfalls
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Nanoteilchen und/oder
ihrer Derivate als Biolabel in heterogenen oder homogenen biologischen
Assays, um z.B. die Präsenz
von nachzuweisenden biologischen Makromolekülen wie z.B. Antikörpern oder
anderen Proteinen, Peptiden, Oligonukleotiden oder anderen Nukleinsäuremolekülen oder
nukleinsäureähnlichen
Molekülen,
wie PNAs oder Morpholinos, Oligo- oder Polysacchariden, Haptenen
qualitativ und/oder quantitativ anzuzeigen. Solche Assays können z.B.
Immunoassays in den für
den Fachmann auf diesem Gebiet bekannten Formaten sein oder auch
Assays der quantitativen PCR ebenfalls in den für den Fachmann bekannten Formaten
sein (z.B. Molecular Beacon-, Taqman-, Dual Hybridization- oder
Scorpions-Format). Auch Assay-Formate, bei denen die Erkennung des
Zielmoleküls
durch eine induzierte Agglomeration der Nanoteilchen und einer damit
verbundenen Trübung
oder Änderung
der Intensität
oder Wellenlänge
der Absorption, der Lichtstreuung oder des Fluoreszenzlichts können mit
den erfindungsgemäßen Nanoteilchen
realisiert werden. Die Anregung der Nanoteilchen kann dabei über einen
Ein- oder auch Mehrphotonen-Prozess erfolgen.
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Zusätzlich ist
die Verwendung der erfindungsgemäßen Nanoteilchen
als Marker oder Label in der Molekular- und/oder Zellbiologie oder
in der medizinischen Diagnostik oder Therapeutik möglich. Dabei
kann die An- oder Abwesenheit eines Analyten gemessen werden, Zellschnitte
angefärbt
werden oder es können
mit den erfindungsgemäßen Nanoteilchen
markierte biologische Moleküle
oder biologisch wirksame Moleküle
in vivo oder in vitro verfolgt werden.
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Darüber hinaus
können
die erfindungsgemäßen Nanoteilchen
auch Verwendung als Füllstoffe oder
Zusatzstoffe in Polymeren, insbesondere als Zusatzstoff in organischen
oder anorganischen Lack- oder
Coatingsystemen oder als Zusatzstoffe in Tinten finden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Beispiele näher erläutert ohne
sie jedoch auf diese zu beschränken.
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Beispiele
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Herstellen
einer hydrophoben nanopartikulären
Suspension
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1,9
g hydrophobe CePO4:Tb Nanopartikel wurden
in 19.0 g NMP (N-Methylpyrrolidon) suspendiert. Diese Suspension
wurde in einem Glaskolben mit Magnetrührer und Rückflusskühler unter Rühren 2 h
auf 200°C
erhitzt. Dabei entstand eine braune, transparente nanopartikuläre Suspension
(20,9 g einer 9,1%igen Suspension). Mittels analytischer Ultrazentrifugation
(AUC) wurde für
diese NMP/Nanopartikel Suspension eine mittlere Teilchengrössenverteilung
von 5,4 nm (d50 Wert) ermittelt. Für die folgende Polymerumhüllung wurde
durch NMP Zugabe eine 1%ige Suspension hergestellt.
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Umhüllung der hydrophoben Suspension
mit Polyacrylsäure
Natriumsalz (PASNa)
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10,0
ml der 1%igen, hydrophoben NMP Nanopartikel Suspension wurden in
einem 50 ml Falcon Röhrchen
(aus PP mit Schraubdeckel) mit 10,0 ml Ethylenglykol (EG) versetzt.
Dazu wurden 20,0 g eines PASNa/EG Gemisches (10,0 g 1%ige PASNa Lösung MW:
8000 D, Aldrich und 10,0 g EG) gegeben. Durch Rollen des Falcon
Röhrchens über Nacht wurde
diese nanopartikuläre
Suspension gemischt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgte mittels
Ultrafiltration (UF) bei ca. 3 bar in einer 50 ml Millipore Rührzelle
mit einer Polyethersulfon (PES) Membran, deren cut-off bei 100 000
D lag. Der Lösungsmittelaustausch
erfolgte durch kontinuierliche Permeation mit Wasser wobei insgesamt
ein Permeatvolumen von ca. 850 ml erzielt wurde. Das entsprechende
Konzentrat (Retentat) bestand aus 15 ml einer 0,75%igen klaren,
farblosen nanopartikulären Suspension
mit den folgenden Eigenschaften:
- • pH: 7.0;
- • Teilchengrößenverteilung
(ermittelt mit der AUC): d50: 5,9 nm;
- • Gelelektrophorese
(GEP): Bei der Gelelektrophorese (Agarose Gel in Trisacetat EDTA
Puffer) wanderten die mit PASNa umhüllten Nanopartikel zur Anode,
während
die nicht umhüllten,
wasserunlöslichen
Ausgangsprodukte keine elektrophoretische Beweglichkeit besaßen.
- • Spektroskopische
Untersuchung: Bei Anregung bei 280 nm ergaben sich die für die Lichtemission von
Terbium-Ionen typischen Fluorezenzmaxima bei 487 nm, 542 nm (Hauptmaximum),
583 nm und 620 nm. Die Halbwertzeiten dieser Emissionsmaxima lagen
bei 1,35 ms.
- • Stabilität gegen
Salzfrachten: Die mit PASNa umhüllten
Nanophosphore erwiesen sich als sehr stabil gegen Salzkonzentrationen.
Bis zu einer Konzentration von 2000 mmol/l NaCl und bis 5 mmol/l
MgCl2 kam es zu keinen Agglomerationen.
- • Stabilität gegen
pH-Wert-Variationen: Die mit PASNa umhüllten Nanophosphore erwiesen
sich als sehr stabil gegen pH-Wert-Änderungen im Bereich zwischen
pH 4 und mindestens pH 9.
- • Temperaturstabilität: Die mit
PASNa umhüllten Nanophosphore
erwiesen sich als sehr stabil gegen hohe Temperaturen. Die Dispersionen
konnten mehr als 6 Stunden bei über
90°C gehalten werden,
ohne wesentliche Veränderung
der Teilchengrößenverteilung
oder der optischen Eigenschaften.
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Kopplung von
Fluorescein an die mit PASNa umhüllten
Nanophosphore
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Die
Reaktion wurde in einem 15 ml Falcon Röhrchen (PP) durchgeführt. Zu
1,5 ml der oben genannten mit Polyacrylsäure-Na umhüllten Nanophosphore wurden
70 mg EDC (1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)
Carbodiimid Hydrochlorid, Aldrich), gelöst in 1,5 ml Phosphatpuffer
(0,1 m, pH: 6,0) pipettiert. Nach Vortex-Behandlung wurde das Reaktionsgemisch
30 Min. auf der Rollbank bei Raumtemperatur gerollt, wobei sich
ein pH-Wert von 6,5 einstellte. Zu diesem Reaktionsgemisch wurden
5 mg Fluoresceinamin (Fluka), gelöst in 7,5 ml Boratpuffer (0,1
m, pH: 8.3) gegeben. Nach Vortex-Behandlung wurde das Reaktionsgemisch
unter Lichtausschluss über
Nacht gerollt, wobei sich in dem gelben Reaktionsmedium ein pH-Wert
von 8.3 eingestellt hatte.
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Die
Aufarbeitung erfolgte durch Ultrafiltration (PES Membran 100 000D,
ca. 3 bar) mit Wasser als Permeationsmittel. Nach einem Permeationsvolumen
von 350 ml wurde, nach einem anfänglich
gelben, ein absolut farbloses Permeat erhalten. Das Konzentrat (Produkt)
war eine leuchtend gelbe, transparente nanopartikuläre Suspension
mit folgenden Eigenschaften:
- • Volumen:
2,2 ml
- • Nanopartikel
Konzentration: 0.5 Gew.-%
- • Teilchengrößenverteilung
(AUC): d50: 8,4 nm
- • Spektroskopische
Untersuchung (Jobin Yvon, Fluorolog FL3 – 22 mit Phosphoreszenz-Option): Dazu wurden
die Teilchendispersionen auf eine Konzentration von 0,002 Gew.-%
verdünnt
und mit einer Xe-Blitzlampe bei 280 nm angeregt. Der Energietransfer
wurde zum einen durch die von den CePO4:Tb-Nanophosporen
sensibilisierte Fluoreszenz des Fluoresceins gemessen. Dazu wurde
das Fluoreszenzspektrum nach einer Verzögerungszeit von 40 μs nach dem
Anregungslichtpuls aufgenommen, um die Lichtemission des direkt
angeregten Farbstoffs oder eine eventuell auftretende Hintergrundfluoreszenz
nahezu vollständig
zu eliminieren. Es zeigten sich die für die Lichtemission von Terbium-Ionen
typischen Fluorezenzmaxima bei 487 nm, 542 nm (Hauptmaximum), 583
nm und 620 nm mit einem breiten Untergrundmaximum mit einem Zentrum
bei 523 nm, der die sensibilisierte Fluoreszenz des Fluoresceins
anzeigt. Zum anderen wurde der Energietransfer durch Vergleich der
Fluoreszenzlebensdauer der CePO4:Tb-Nanophospore
bei einer Wellenlänge
von 542 nm mit und ohne angekoppeltem Fluorecscein bestimmt. Es
ergab sich eine Reduktion der Lebensdauer um bis zu 90 %. Auch unter
Berücksichtigung,
dass mehrere Fluorescein-Moleküle
angekoppelt waren, zeigt dieses Ergebnis die hohe FRET-Effizienz
des hier vorgestellten Systems, was nur möglich ist, wenn der Abstand
zwischen Nanophosphor und Farbstoff deutlich kleiner als der kritische
Abstand für
einen FRET („Förster-Radius") ist, der bei ca.
5 nm liegt.
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In
Kontrollversuchen, in denen die Fluorescein-Moleküle ohne
Ankopplung an die Nanophosphore zugegeben wurden, konnte keine zeitverzögerte Emission
des Fluorescein bei 523 nm beobachtet werden. Ebenso änderte sich
die Halbwertzweit nicht gegenüber
den Messungen, bei denen die mit Polyacrylsäure-Na umhüllten Nanophosphore allein vorlagen.
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Kopplung von
Oligonukleotiden an die mit PASNa umhüllten Nanophosphore
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Zu
0.8 ml der in Bsp. 2 beschriebenen Nanophosphor/PASNa Partikelsuspension
wurden 65 mg EDC gelöst
in 0.5 m Phosphatpuffer, pH 6.0 gegeben. Es wurde 1h bei Raumtemperatur
(RT) gemischt, wobei sich ein pH Wert von 6,2 eingestellt hatte.
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Zu
den so aktivierten Nanophosphoren wurden 1,9 mg der folgende NH-Oligosequenz
(Thermo Electron, Ulm), gelöst
in 0.4 ml Boratpuffer 0.2 m, pH: 9 gegeben: 5' GGC AGC AAC GCG ACG CGC ACC-3' (5' Aminolink C6/MMT).
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Nach
einer 4-stündigen
Inkubation unter Rühren
bei RT wurde der Ansatz über
Nacht bei 4°C gelagert
und danach mittels Ultrafiltration mit einer Vivaspin Zelle (Fa.
VivaScience, PES Membran MWCO 50 000D) aufgereinigt.
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Das
Endprodukt (0.8 ml) war eine 1,2%ige klare nanopartikuläre Suspension
Dieses Endprodukt wurde um einen Faktor 5 verdünnt und mit der 6-fachen molaren
Konzentration der komplementären
Sequenz 5' GGT GCG
CGT CGC GTT GCT GCC 3' (3' TAMRA; TAMRA = Rhodamin-Derivat,
Thermo Electron, Ulm), zusammen mit 1,5 mM MgCl2 inkubiert.
Anschließend
wurde die Fluoreszenzlebensdauer der Lichtemission der Nanophosphore
bei einer Wellenlänge
von 542 nm analog zu Beispiel 3 gemessen. Es ergab sich eine Verkürzung der
Lebensdauer um 70 %, die durch den FRET von dem Nanophosphor auf
den Farbstoff TAMRA hervorgerufen wurde.
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Kopplung von Biotin an
die mit PASNa umhüllten
Nanophosphore (HIE 13 024)
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24
mg EDC wurden in 0,04 ml 0.5 m Phosphatpuffer pH 6.0 gelöst und zu
0.09 ml PASNa umhüllte
Nanophosphore (Produkt aus Bsp. 2) gegeben. Nach einer Inkubationszeit
von 1 h bei RT wurden dazu 3,745 mg Biotin-(PEO)3-amin (Bioscience 00215)
gelöst
in 0,05 ml 0,2 m Boratpuffer pH 9,2 gegeben. Nach einer 6 stündigen Reaktionszeit
unter Rühren,
wurde der Ansatz über
Nacht bei 4°C
gelagert und danach mittels Ultrafiltration (Vivaspin MWCO 50 000
PES Membran) aufgereinigt.
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Zum
Nachweis Biotin-Kopplung wurde die Dispersion in PBS-Puffer bei
pH 8 auf 800 μg/l
verdünnt
und zu einer Dispersion (800 μg/l)
mit Strepatavidin-umhüllten
magnetischen Polymerbeads (Sera-Mag® Strepatavidin,
Serva, Heidelberg) gegeben. Anschließend wurden die Polymerbeads
10 min. mit einem Dauer-Stabmagneten abgezogen und die Fluoreszenz
des Überstands
vermessen. Es zeigte sich keine Fluoreszenz, während vor der Zugabe der Polymerbeads
eine deutliche Fluoreszenz der Nanophosphore nachweisbar war. Dieses
Experiment zeigt die gute Kopplung des Biotins an die Nanophosphore.
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Kopplung von
Streptavidin an die mit PASNa umhüllten Nanophosphore
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Zu
0.3 ml einer 6%ige PASNa modifizierte Nanophosphor-Suspension (Produkt
aus Bsp. 2) wurden 40 mg EDC und 30 mg SulfoNHS (N-Hydroxysuccinimid),
gelöst
in 0.5 m Phosphatpuffer, pH 6.0, gegeben. Es wurde unter Mischen
eine Stunde bei RT inkubiert. Danach wurden die aktivierten Nanophosphore
mittels Ultrafiltration (PES Membran MWCO: 100 000 D) isoliert.
Als Retentat wurde eine leicht opake Suspension mit dem pH Wert
5,7 erhalten.
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Zu
1 ml dieser Partikelsuspension wurden 5,0 mg Streptavidin (Sigma
S4762), gelöst
in 0,2 m Boratpuffer, pH 9,2, gegeben. Nach einer 4-stündigen Inkubation
und Lagerung bei 4°C über Nacht, wurde
das Endprodukt durch Ultrafiltration (PES Membran MWCO 100 000 D)
aufgereinigt, wobei als Retentat eine 1.3%ige, klare Lösung mit
dem pH Wert 8,3 erhalten wurde. Der Nachweis der Streptavidin-Bindung
erfolgt analog zu dem Nachweis der Biotin-Bindung in Beispiel 5,
nur dass die Position des Streptavidin und Biotin vertauscht wurde.
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Quervernetzung
der mit PASNa umhüllten
Nanophosphore mit Lysin
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Zu
5 ml der in Bsp. 2 beschriebenen PASNa umhüllten Nanophosohore (1,1%ige
Suspension) wurden 170 mg EDC, gelöst in 5 ml 0,1 m Phosphatpuffer
pH 6.0, gegeben. Unter Mischen auf einer Rollbank wurde der Ansatz
30 Minuten bei RT inkubiert.
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Anschließend wurden
4.34 mg L-Lysin, gelöst
in 2,5 ml 0,2 m Boratpuffer pH 9.0, gegeben.
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Nach
einer Inkubationszeit von 24 h bei RT, wurde der Ansatz über Nacht
bei 4°C
gelagert und danach mittels Ultrafiltration (PES Membran 100 000 MWCO)
aufgereinigt.
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Die
intrapartikuläre
Quervernetzung konnte über
IR Spektroskopie anhand der Amidgruppen nachgewiesen werden.