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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Coilhaken zum Transportieren
von Coils bzw. Bandringen, insb. aus Eisen-, Nichteisenmetallen
oder anderen Materialien wie beispielsweise Papier, wobei der Coilhaken
dergestalt U-förmig
ausgebildet ist, dass eine Zinke als Lastaufnahme dient.
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Coil
(englisch für
Spule) ist die Bezeichnung für
ein zu einer Rolle gewickeltes Band (Bandring). Es ist die übliche Form
des Güterverkehrs
insbesondere von Blech, aber auch von anderen Materialien wie Papier
etc., zwischen Herstellern und der verarbeitenden Industrie (z.B.
Automobilindustrie, Druckereien, etc.).
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So
werden im Stahl- und Walzwerk in der Regel Coils mit einem Gewicht
bis 40 Tonnen erzeugt. Die Länge
eines Blechbandes ist dabei von dessen Dicke abhängig. Am Ende der Walzstraße wird
das Band dann im Haspel aufgewickelt und ist nun ein Coil bzw. Bandring
mit einem – der
Größe der Haspel entsprechenden – Coilauge.
Dieses Coil wird anschließend
auf ein sog. Drehkreuz geschoben und je nach Bedarf zum Kunden geschickt
oder weiterverarbeitet bzw. aufgrund verschiedener Verarbeitungskriterien
auf kleinere Coils zugeschnitten. Dabei strebt der Kunde im Rahmen
seiner technischen Möglichkeiten
möglichst
große
Coils an, da das Wechseln dieser die Produktion unterbricht und
somit einen Verlust darstellt. Für
den Güterverkehr
von Coils zum Kunden sind aufgrund der hohen Gewichte häufig Schienen-
oder Lastkraftfahrzeuge vorgesehen.
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Für den Vorort-Transport
zwischen und dem Ein- bzw. Ausfahren von Coils bzw. Bandringen oder auch
anderes Material wie z.B. Spulen oder Rohre aus Lagerstätten wie
Drehkreuze, Lagermulden, Lkws, Wagons, Haspeln, etc. bedient man
sich oftmals sog. Coilhaken, welche mit einem Kran verbindbar sind.
Bekannte Coilhaken sind in der Regel robuste Konstruktionen aus
hochwertigem Stahl. Ohne Last kann der Coilhaken durch ein Gegengewicht oder
einen sog. Federausgleich waagerecht gehalten werden; unter Last
zeigt der Tragarm, welcher häufig auch
Zinke genannt wird, ggf. mitunter um wenige Grad (z.B. um etwa 3°) nach oben.
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Will
man einen oder mehrere Coils mit einem herkömmlichen Coilhaken aus seiner
Lagerstätte aufnehmen,
muss man mit der Zinke in das Auge des Coils einfahren und dieses über den
am Kran hängenden
Haken anheben.
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Problematisch
hierbei ist, dass der Kran, mit welchem der Coilhaken verbunden
ist, beim Entnahmevorgang nicht über
den Lastschwerpunkt gefahren werden kann, wenn benachbarte Coils
mit von der Zinke untergriffen und angehoben würden. Das zu transportierende
Coil ist somit zunächst
außerhalb des
Lastschwerpunkts mit der Spitze der Zinke zu greifen und – soweit
es die Gegebenheiten der Lagerstätte
zulassen – mehrmals
vorzuziehen, bis ein hinreichendes Untergreifen im Lastschwerpunkt
des Coil und dann ein sicherer Transport des Coils gewährleistet
ist. Vorgenanntes Prozedere ist jedoch nicht nur zeitaufwendig sondern
unterliegt permanent der Gefahr, dass das Coil beim Lösen aus
der Lagerstätte
ausschlägt,
wodurch eine hohe Verletzungsgefahr für den Betreiber entsteht. Sollen
mehrere, insb. schmale, Coils zugleich mit dem Haken aufgenommen
und transportiert werden, stellt sich vorgenanntes Problem unverändert dar.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen gegenüber dem
Stand der Technik verbesserten Coilhaken bereitzustellen, welcher
die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Coilhaken zum Transportieren von Coils
bzw. Bandringen gemäß den Merkmalen
des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden können,
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Der
erfindungsgemäße Coilhaken
zum Transportieren von Coils bzw. Bandringen, insb. aus Eisen-,
Nichteisenmetallen oder anderen Materialien wie Papier etc., baut
auf gattungsgemäßen Coilhaken
dadurch auf, dass auf der Zinke ein Aufnahmeadapter angeordnet ist,
welcher vorteilhaft die Aufnahme einzelner oder mehrerer Coils weitgehend
unmittelbar in deren Lastschwerpunkt gestattet.
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In
einer einfachsten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
den Aufnahmeadapter etwa mittig der Zinke anzuordnen, vorzugsweise symmetrisch
zur sog. Lastschwerpunktslinie des Coilhakens.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist der Aufnahmeadapter zumindest als längsaxial zur Zinke verfahrbarer
Schlitten ausgebildet. Je nach Einsatzgebiet kann auch eine – ggf. auch
nur abschnittsweise – vertikale
Verfahrbarkeit des Schlittens zweckdienlich sein, insb. wenn Coils
mit unterschiedlichen Coilinnendurchmessern, also mit Coilaugen
unterschiedlicher Größe hintereinander
gelagert sind.
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Die
Verfahrbarkeit des Schlittens erfolgt im einfachsten Fall händisch.
Alternativ, ggf. auch kumulativ, hierzu können jedoch auch elektromechanische und/oder
hydraulische Mittel vorgesehen sein.
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Zur
Arretierung des Schlittens auf der Zinke wird vorgeschlagen, beispielsweise
einen mit einer Zahnstange zusammenwirkender Arretierzahn vorzusehen.
Vorzugsweise ist der Arretierzahn am Schlitten und die Zahnstange
an der Zinke ausgebildet. Umgekehrte Ausführungen sind jedoch ebenfalls möglich.
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Je
nach Einsatzgebiet weist der Aufnahmeadapter bzw. der Schlitten
eine zur Coilbreite planmäßig korrespondierende
Axiallänge
auf, welche bevorzugt je schmaler das Coil um so kürzer und
je breiter das Coil um so länger
ausgebildet ist.
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Ebenso
kann zum Schutz des Coilauges die Aufnahmefläche des Aufnahmeadapter bzw.
des Schlitten eine zum Auge des Coils planmäßig korrespondierende Rundung
oder – bei
wechselnden Coilinnendurchmessern – Ellipsenform aufweisen.
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Um
auch überbreite
Coils mit längeren
Axiallängen
als die des Schlittens transportieren zu können wird vorgeschlagen, dass
der Schlitten von der Zinke genommen oder aus dem Aufnahmebereich der
Zinke weggeklappt werden kann.
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Darüber hinaus
kann zum Coilhaken nach der Erfindung auch ein definierter Satz
wechselbarer Schlitten unterschiedlicher Axiallängen und/oder unterschiedlich
runder bzw. elliptisch ausgebildeter Aufnahmeflächen mitgeliefert werden.
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Schließlich ist
in einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die
Zinke des Coilhakens dergestalt modular auszubilden, dass durch
vertikales Anheben eines oder mehrerer Module der jeweils gewünschte Aufnahmeadapter
bzw. „Schlitten" ausgebildet werden
kann, was insb. für hoch-automatisierte
Transport-Prozesse von Vorteil sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung gestattet ein weit sichereres Transportieren
unterschiedlich großer
wie schwerer Coils bzw. Bandringe aus Eisen-, Nichteisenmetallen
oder anderen Materialien wie Papier etc. mit ein und demselben Coilhaken.
Die Beschickung mit Coils wie auch die Entnahme von Coils aus Lagerstätten aller
Art kann in bewährter
Weise mit einem Kran erfolgen, wobei derartige Vorgänge mittels des
erfindungsgemäßen Coilhakens
nunmehr deutlich zuverlässiger
und damit unfallärmer
als mit bekannten Coilhaken ausführbar
sind.
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Zusätzliche
Einzelheiten und weitere Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
eines Coilhakens in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben.
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Darin
zeigen schematisch:
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1 in
einer perspektivischen Darstellung einen lastfreien Coilhaken nach
der Erfindung;
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2 den
Coilhaken nach 1 in einer Vorderansicht;
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3 die
Zinke des Coilhakens nach 2 in einem
vergrößerten Ausschnitt „A";
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4 den
Coilhaken nach 1 in einer Hinteransicht;
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5 den
Coilhaken nach 1 in einer Seitenansicht;
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6 den
Coilhaken analog 2 beim Transport eines einzelnen
breiten Coilringes;
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7 den
Coilhaken analog 2 bei der Aufnahme eines schmalen
Coilringes;
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8 den
Coilhaken nach 7 beim Transport eines dünnen Coilringes;
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9 den
Coilhaken nach 8 in einer Seitenansicht; und
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10 den
Coilhaken nach 8 bzw. 9 in einer
perspektivischen Darstellung.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
vergleichbare Komponenten.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung einen lastfreien, also unbeladenen,
Coilhaken 10 zum Transportieren von Coils bzw. Bandringen 20 (zur
Darstellung beladener Coilhaken siehe 6 ff.).
Der Coilhaken 10 ist dergestalt U-förmig ausgebildet,
dass er einen Tragarm – auch
Zinke 11 genannt – aufweist.
Oberhalb der Zinke 11 weist der Coilhaken 10 eine Öse 16 in
Gestalt einer Öffnung auf,
in welche ein Kranhaken (nicht dargestellt) eingreift. Ohne Last
(siehe 1 bis 5) wie auch unter Last (siehe 6 bis 10)
kann der Coilhaken 10 durch ein benachbart z.B. der Öse 16 angeordnetes
Gegengewicht 17 weitgehend waagerecht gehalten werden.
Zwecks Reduzierung des Eigenengewichts des Coilhakens kann an Stelle
des Gegengewichts 17 auch ein sog. Federausgleich (nicht
dargestellt) vorgesehen sein.
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2 zeigt
den Coilhaken 10 nach 1 in einer
Vorderansicht; 3 die Zinke 11 des
Coilhakens 10 nach 2 in einem
vergrößerten Ausschnitt „A". Deutlich erkennbar
ist, wie auf der Zinke 11 ein als Schlitten ausgebildeter
Aufnahmeadapter 12 mit einer zur Zinke 11 erhöhten Aufnahmefläche 19 für Coils 20 angeordnet
ist.
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Der
Schlitten 12 lässt
sich zumindest horizontal verfahren. Die Sicherung des Schlittens 12 auf der
Zinke 11 erfolgt bevorzugt mittels wenigstens einer Zahnstangenrasterung 13, 14.
Diese kann, wie im Folgenden erläutert
bzw. dargestellt, auch redundant ausgebildet sein, wobei beispielsweise
am Schlitten 12 zwei Arretierzähne 14 dergestalt
ausgebildet, dass sie jeweils mit einer seitlich der Zinke 11 angeordneten
Zahnstange 13 zusammenwirken. Durch lediglich einseitiges
Hochklappen des mit den Zähnen 14 ausgebildeten
Schlittenteils lassen sich zunächst
die Arretierzähne 14 von
den Zahnstangen 13 entkoppeln. Anschließend kann der Schlitten 12 über seinen
noch auf der Zinke 11 liegenden Abschnitt in eine zweckdienliche
Stellung längsaxial
der Zinke 11 verschoben und durch einfaches Absenken wieder
mittels der Zahnstangenrasterung 13, 14 arretiert
werden. Da so nur das halbe Gewicht des Schlittens 12 anzuheben
ist, kann das Verschieben des Schlittens 12 einfach von
Hand erfolgen, wie überhaupt
die Bedienung des Coilhakens 10 in bewährter Weise händisch erfolgen
kann, weshalb seitlich der Konstruktion gewöhnlich jeweils ein Handgriff 18 vorgesehen
ist.
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4 zeigt
den Coilhaken 10 nach 1 in einer
Hinteransicht; 5 in einer Seitenansicht, welche
darüber
hinaus verdeutlicht, wie die Aufnahmefläche 19 des Schlitten 12 – ebenso
wie schon die Zinke 11 selbst – einerseits zum Schutz des
Innenbandrings 21 des Coils 20, andererseits aus
Gründen einer
selbstzentrierenden Aufnahme des Coilauges 21 gerundet
oder auch elliptisch – in 5 mit
einem „R" gekennzeichnet – ausgebildet
ist.
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6 zeigt
den Coilhaken 10 analog 2 beim sog.
mittigen Coiltransport eines einzelnen breiten Coilringes 20,
wobei das Coil 20 in 6 durch eine
Strichpunktlinie angedeutet ist. Der Schlitten 12 ist auf
der Zinke 11 etwa symmetrisch zur sog. Lastschwerpunktslinie 15 des
Coilhakens 11 verschoben und erlaubt so – ohne dass
weitere Coils mitgenommen werden – die Aufnahme breiter Coils 20 in
deren Lastschwerpunkt, was insb. die Kippgefahr des Coils 20 bei
dessen Entnahme aus einer Lagerstätte (nicht dargestellt) vorteilhaft
minimiert.
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7 zeigt
den Coilhaken 10 analog 2 bei der
Aufnahme eines schmalen Coilringes 20; 8 beim
Transport. Deutlich erkennbar ist, wie der Schlitten 12 in
eine Position auf der Zinke 11 dergestalt verschoben wurde,
dass wiederum etwa mittig der Lastschwerpunktslinie 15 des
Coilhakens 11 eine Auflage in der Breite des aufzunehmenden
schmalen Coils 20 ausgebildet ist. Da so auch schmale Coils 20 in
deren Lastschwerpunkt einzeln aufgenommen werden können, ist
wiederum die Kippgefahr des Coils 20 insb. bei dessen Entnahme
aus seiner Lagerstätte
(nicht dargestellt) ebenso minimiert wie benachbarte schmale Coils 20 unberührt im Lager
verbleiben können.
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Durch
entsprechende Positionierung des Schlittens 12 auf der
Zinke 11 lassen sich so Aufnahmeflächen 19 in bezogen
auf die Lastschwerpunktslinie 15 variablen Breiten bereitstellen,
wie sie beim einzelnen Transport unterschiedlich breiter Coils 20 ebenso
benötigt
werden, wie in denjenigen Fällen, wo
zugleich zwei oder mehrere Coils 20 mittig zu transportieren
bzw. aus- oder einzufahren sind.
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Dies
verdeutlicht auch 9, welche den Coilhaken nach 8 in
einer Seitenansicht zeigt.
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10 schließlich zeigt
den Coilhaken nach 8 bzw. 9 in einer
perspektivischen Darstellung.
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Um
auch überbreite
Coils 20 mit längeren Axiallängen als
die des Schlittens 12 transportieren zu können kann
der Schlitten 12 insgesamt von der Zinke 11 genommen
oder aus dem Aufnahmebereich der Zinke 11 weggeklappt (nicht
dargestellt) werden.
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Ebenso
kann zum Coilhaken 10 nach der Erfindung auch ein definierter
Satz wechselbarer Schlitten 12a, 12b, 12c,
... unterschiedlicher Axiallängen und/oder
unterschiedlich runder bzw. elliptisch ausgebildeter Aufnahmeflächen 19 mitgeliefert
werden.
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Schließlich ist
in einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, die
Zinke 11 des Coilhakens 10 dergestalt modular
auszubilden, dass durch vertikales Anheben eines oder mehrerer Module
der jeweils gewünschte
Aufnahmeadapter bzw. „Schlitten" ausgebildet werden
kann (nicht dargestellt), was insb. für hochautomatisierte Transport-Prozesse
von Vorteil sein kann.
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Die
vorliegende Erfindung gestattet ein weit sichereres Transportieren
unterschiedlich großer
wie schwerer Coils bzw. Bandringe 20 aus Eisen-, Nichteisenmetallen
oder anderen Materialien wie Papier etc. mit ein und demselben Coilhaken 10.
So kann die Beschickung z.B. von Verarbeitungseinrichtungen wie
Stanz-, Schneit- oder Druckmaschinen etc. mit Coils 20 wie
auch die Entnahme von Coils 20 aus Lagerstätten aller
Art in bewährter
Weise mit einem Kran erfolgen, wobei derartige Vorgänge mittels
des erfindungsgemäßen Coilhakens 10 von
Anbeginn an im Schwerpunkt der Last 20 und damit zuverlässiger und
deutlich unfallärmer
als mit bekannten Coilhaken ausführbar
sind.
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- 10
- Coilhaken
- 11
- Zinke,
Tragarm
- 12
- Aufnahmeadapter,
Schlitten
- 12a,
12b, 12c
- Satz
wechselbarer Schlitten 12 unterschiedlicher Axiallängen
-
- und/oder
unterschiedlich runder bzw. elliptisch ausgebildeter
-
- Aufnahmeflächen 19
- 13
- Zahnstange
- 14
- Arretierzahn
- 15
- Lastschwerpunktslinie
des Coilhakens 10
- 16
- Ösenöffnung
- 17
- Gegengewicht
- 18
- Handgriffe
- 19
- Aufnahmefläche des
Schlittens 12
- 20
- Coil,
Bandringe
- 21
- Innendurchmesser
bzw. Auge des Coils 20
- R
- Rundung
bzw. Ellipsenform der Aufnahmefläche
des Schlittens 12