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Die
Erfindung betrifft ein Verbindungsstück zur gelenkigen Verbindung
einer ersten und einer zweiten Rohrleitung, insbesondere einer ersten
und einer zweiten Rohrleitung eines triebwerkgespeisten Heißluftversorgungssystems
eines Luftfahrzeugs, mit der zusätzlichen
Möglichkeit
eines Toleranzausgleichs, wobei ein Rohrende der ersten Rohrleitung durch
eine Zugstange mit einem Rohrende der zweiten Rohrleitung unter
Bildung eines Spaltes gelenkig verbunden ist.
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Bekannte
Ausführungsformen
von Verbindungsstücken
zur gelenkigen Verbindung von Rohrleitungen, die zur Weiterleitung
von Fluiden und/oder von gasförmigen
Substanzen mit hoher Temperatur und/oder mit hohem Druck, insbesondere
von heißen Gasen
oder dergleichen, dienen, weisen Dichtorgane auf, die beispielsweise
mit metallischen Dichtmanschetten und Kunststoffmaterialien zur
eigentlichen Abdichtung gebildet sind. Derartige Rohrleitungen werden
beispielsweise in Luftfahrzeugen für Systeme zum Anlassen der
Triebwerke, zum Klimatisieren der Passagierzelle sowie zum Enteisen
der Tragflächen
und der aerodynamischen Steuerflächen
eingesetzt.
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Infolge
der auftretenden hohen Temperaturen der Fluide oder Gase, zusätzlicher
Erschütterungen
sowie der im Betrieb auftretenden Relativbewegungen der Rohrenden
zueinander verschleißen
diese Kunststoffmaterialien, mittels derer die eigentliche Abdichtung
erfolgt, relativ schnell.
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Insbesondere
in sicherheitsrelevanten Bereichen, beispielsweise bei der Verbindung
von Rohrleitungen eines triebwerkgespeisten Heißluftversorgungssystems von
Luftfahrzeugen, bedingen die vorstehend geschilderten Verschleißerscheinungen
der bekannten Verbindungsstücke
einen hohen Wartungsaufwand durch kurze Inspektionsintervalle.
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Darüber hinaus
gestaltet sich die Montage der bekannten Verbindungsstücke aufwändig, da
die Stellorgane zur Durchführung
des Toleranzausgleichs im Bereich eines Spaltes zwischen den zu verbindenden
Rohrenden angeordnet sind.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die vorstehend beschriebenen Nachteile der
bekannten Ausführungsformen
von Verbindungsstücken
zu vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Dadurch,
dass die gegenüberliegenden
Rohrenden von einem Dichtorgan, insbesondere von einem Metallfaltenbalg,
zur Abdichtung des Spaltes umschlossen sind und die Zugstange an
einem ersten Ende ein Verstellorgan zur Längenverstellung aufweist, ist
im Allgemeinen eine nahezu lebensdauerlange Haltbarkeit des erfindungsgemäßen Verbindungsstücks gegeben,
wobei sich zugleich die Montage infolge des randseitig angeordneten
Verstellorgans erleichtert. Darüber
hinaus ist ein nahezu wartungsfreier Betrieb über die gesamte Lebensdauer des
erfindungsgemäßen Verbindungsstücks auch
in sicherheitsrelevanten Bereichen, beispielsweise zur Verbindung
von Rohrleitungen eines triebwerkgespeisten Heißluftversorgungssystems in
einem Luftfahrzeug oder dergleichen, möglich.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Rohrenden
jeweils einen Stützring
mit einer darin im Wesentlichen zentrisch angeordneten Aufnahme
zur Anbindung der Zugstange auf, wobei die Aufnahme durch mindestens
zwei radial nach außen
weisende Streben mit einer Stützringinnenfläche verbunden
ist.
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Hierdurch
ist eine im Wesentlichen mittige Aufnahme der Zugstange in den Rohrenden
gegeben, die eine weitgehend gleichmäßige Kraftüberleitung zwischen der ersten
und der zweiten Rohrleitung ermöglicht.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Streben gleichmäßig zueinander
beabstandet angeordnet.
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Mittels
dieser Ausgestaltung ist eine im Wesentlichen gleichmäßige Überleitung
der von den Aufnahmen auf die Stützringe
zu übertragenden Kräfte möglich.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind in den Aufnahmen
Lagerschalen angeordnet, deren kalottenförmige Öffnungen jeweils in Richtung
eines Innenraums der ersten und der zweiten Rohrleitung weisen.
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Die
Lagerschalen mit den darin angeordneten kalottenförmigen Öffnungen
ermöglichen
zusammen mit den beidseitig an der Zugstange angeordneten Kugelköpfen eine
gelenkige Verbindung der Rohrenden.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die erste Rohrleitung
und/oder die zweite Rohrleitung im Bereich des Stützrings
durch ein Verbindungsmittel, insbesondere eine V-Flanschverbindung,
auftrennbar ausgebildet.
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Hierdurch
wird die Montage des Verbindungsstücks erleichtert, da die Zugänglichkeit
des randseitig angeordneten Verstellorgans durch die Auftrennbarkeit
der ersten Rohrleitung verbessert wird.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Lagerschalen und
die Aufnahmen jeweils Bohrungen zur Durchführung der Zugstange auf.
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Die
Rohrenden werden bei einer Druckbeaufschlagung der Rohrleitung im
Bereich des Verbindungsstücks
auseinander gezogen, wobei diese Zugkraft von den in den Aufnahmen
angeordneten Lagerschalen auf die Kugelköpfe an den Enden der Zugstange übertragen
wird. Infolge der Ausnehmungen wird die Wirkung der Zugkraft in
eine Druckkraft umgewandelt, so dass die Lagerschalen in den Aufnahmen
im Wesentlichen nur durch Druckkräfte belastet werden. Hierdurch
ergibt sich die insgesamt sehr hohe Belastbarkeit des erfindungsgemäßen Verbindungsstücks bei
einer Druckbeaufschlagung der Rohrleitung.
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Darüber hinaus
ermöglichen
die Kalotten in den Aufnahmen im Zusammenwirken mit den Kugelköpfen einen
Toleranzausgleich in einer im Wesentlichen quer zu der Längsachse
der ersten und der zweiten Rohrleitung verlaufenden Richtung.
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In
Gemäßheit einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Zugstange am ersten
Ende einen aufschraubbaren Kugelkopf als Verstellorgan auf und an
einem zweiten Ende einen festen Kugelkopf auf.
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Mittels
des aufschraubbaren Kugelkopfes erfolgt im Bedarfsfall eine Längenverstellung
der Zugstange und damit ein Toleranzausgleich in Richtung der Längsachse
der ersten und der zweiten Rohrleitung. Da der aufschraubbare Kugelkopf
im Bereich der ersten Aufnahme des ersten Stützrings in Abhängigkeit
von der Länge
der ersten Rohrleitung relativ leicht zugänglich ist, kann der Toleranzausgleich
mittels des erfindungsgemäßen Verbindungsstücks auf einfache
Art und Weise erfolgen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verbindungsstücks sind
in den weiteren Patentansprüchen
dargelegt.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 Einen
Längsschnitt
durch das Verbindungsstück
und
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2 einen
Querschnitt durch das Verbindungsstück entlang der Schnittlinie
A-A.
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Die 1 zeigt
einen Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Verbindungsstück. Gleiche
Konstruktionselemente weisen in der Zeichnung jeweils dieselben
Bezugsziffern auf.
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Das
Verbindungsstück 1 verbindet
ein Rohrende 2 einer ersten Rohrleitung 3 mit
einem Rohrende 4 einer zweiten Rohrleitung 5 gelenkig
und mit der Möglichkeit
eines Toleranzausgleichs. Zur Verdeutlichung der Lage der x-, der
y- sowie der z-Achse
im Raum ist ein Koordinatensystem 6 dargestellt. Die erste
Rohrleitung 3 und die zweite Rohrleitung 5 weisen
hierbei Längsachsen 7, 8 auf.
Mittels des erfin gleich, das heißt Längenausgleich zwischen der
ersten und der zweiten Rohrleitung 3, 5 in der
Richtung der x-Achse möglich.
Darüber
hinaus können
sich die Rohrenden 2, 4 im Wesentlichen parallel
zur y-Achse bzw. zur z-Achse bewegen. Zusätzlich kann das Verbindungsstück 1 im
Bereich des Metallfaltenbalgs 11 geringfügig geknickt
werden. Das Zusammenspiel der aufgezeigten Bewegungsoptionen ermöglicht die gelenkige
Verbindung der ersten und der zweiten Rohrleitung 3, 5 mittels
des Verbindungsstücks 1.
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Am
Rohrende 2 der ersten Rohrleitung 3 ist ein Stützring 9 angeordnet.
Entsprechend ist am Rohrende 4 der zweiten Rohrleitung 5 ein
Stützring 10 angeordnet.
Die Stützringe 9, 10 sind
fest mit den Rohrenden 2, 4 verbunden, insbesondere
durch eine umlaufende Schweißnaht
gasdicht im Bereich der Rohrenden 2, 4 mit den
Rohrleitungen 3, 5 verschweißt. Die Rohrenden 2, 4 bzw.
die Stützringe 9, 10 sind
von einem Metallfaltenbalg 11 als Dichtorgan umgeben. Der
Metallfaltenbalg 11 weist zwei umlaufende Befestigungsflansche 12, 13 auf,
die über
eine umlaufende Schweißnaht
mit den Rohrenden 2, 4 bzw. mit den Stützringen 9, 10 gas-
und druckdicht verbunden sind. Durch den Metallfaltenbalg 11 ist
die vollständige
Abdichtung des Verbindungsstücks 1 bei einer
gleichzeitig gegebenen hohen Beweglichkeit bzw. Gelenkigkeit realisiert.
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Anstatt
des Metallfaltenbalgs 11 können andere Dichtorgane vorgesehen
werden. In Abhängigkeit
von der Temperatur und/oder dem Druck der durch das Verbindungsstück 1 durch
zu leitenden Medien können
zum Beispiel Panzerschläuche
oder Kunststofffaltenbälge
vorgesehen sein.
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Der
Stützring 9 weist
eine Aufnahme 14 und der Stützring 10 weist eine
Aufnahme 15 auf. Die Aufnahmen 14, 15 sind
im Wesentlichen zentrisch in der ersten und der zweiten Rohrleitung 3, 5 in
Bezug auf die Längsachsen 7, 8 angeordnet.
Die Aufnahme 14 ist durch drei Streben 16, 17, 18 mit
dem Stützring 9 verbunden,
wobei die Strebe 18 in der 1 nicht dargestellt
ist. Die Aufnahme 15 ist durch drei Streben 19, 20, 21 mit
dem Stützring 10 verbunden,
wobei die Strebe 21 in der 1 gleichfalls
nicht dargestellt ist.
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Die
Streben 16, 17, 18 sind gleichmäßig über eine
Umfangsfläche
einer Aufnahmeaußenfläche 22 hinweg
verteilt, radial nach außen
weisend angeordnet und mit ei ner Stützringinnenfläche 23 des
Stützrings 9 verbunden.
Entsprechend sind die Streben 19, 20, 21 gleichmäßig über eine
Umfangsfläche
einer Aufnahmeaußenfläche 24 hinweg
verteilt, radial nach außen
weisend angeordnet und mit einer Stützringinnenfläche 25 des
Stützrings 10 verbunden.
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Durch
die vorstehend beschriebene Anordnung ist eine im Wesentlichen zentrische
Befestigung der Aufnahmen 14, 15 im Bereich der
Rohrenden 2, 4 der Rohrleitungen 3, 5 in
Bezug auf die Längsachsen 7, 8 und
damit eine symmetrische Kraftüberleitung
gewährleistet.
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Damit
der Strömungswiderstand
in der Rohrleitung durch das Verbindungsstück 1 infolge der Streben 16 bis 21 sowie
der Aufnahmen 14, 15 nicht zu hohe Werte erreicht
und ein insgesamt noch ausreichender Volumenstrom eines gasförmigen und/oder
flüssigen
Mediums durch das Verbindungsstück 1 transportiert
werden kann, sollte der Rohrdurchmesser der zu verbindenden ersten
und zweiten Rohrleitung 3, 5 vorzugsweise mehr
als 100 mm betragen.
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In
den Aufnahmen 14, 15 sind zwei Lagerschalen 26, 27 in
entsprechend ausgebildete Vertiefungen in den Aufnahmen 14, 15 aufgenommen.
Die kalottenförmige Öffnung 28 der
Lagerschale 26 weist hierbei in die Richtung eines Innenraums 30 der
ersten Rohrleitung 3, wohingegen die kalottenförmige Öffnung 29 der
Lagerschale 27 in die Richtung eines Innenraums 31 der
zweiten Rohrleitung 5 weist. Die Lagerschalen 26, 27 sind
aus einem Material mit einem geringen Gleitreibungsfaktor, vorzugsweise
mit einem metallischen Material, gebildet.
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Eine
Zugstange 32 zur Verbindung der Stützringe 9, 10 weist
an einem ersten Ende 33 einen aufschraubbaren Kugelkopf 34 als
Verstellorgan 35 zur Längenverstellung
parallel zur x-Achse und zur Montage des Verbindungsstücks 1 sowie
an einem zweiten Ende 36 einen festen Kugelkopf 37 auf.
Die Zugstange 32 mit einer vorzugsweise in etwa kreisrunden
Querschnittsgeometrie weist weiterhin eine Längsachse 38 auf. Damit
der aufschraubbare Kugelkopf 34 auf die Zugstange 32 aufgeschraubt
werden kann, ist das erste Ende 33 der Zugstange 32 zumindest
bereichsweise mit einem Gewinde zum Aufbringen des aufschraubbaren
Kugelkopfes 34 versehen. Der feste Kugelkopf 37 und
der aufschraubbare Kugelkopf 34 sind zumindest bereichsweise
formschlüssig
in den kalottenförmigen Öffnungen 28, 29 aufgenommen,
wodurch sich eine gelenkige Verbindung der ersten und der zweiten
Rohrleitung 3, 5 unter Bildung eines Spaltes 39 ergibt.
Die kalottenförmigen Öffnungen 28, 29 weisen
hierbei in entgegengesetzte Richtungen, so dass eine Auseinanderbewegung
der Rohrenden 2, 4 in eine Zugkraft transformiert
wird, die von den Kugelköpfen 34, 37 wirkungsvoll
auf die Zugstange 32 übertragbar
ist.
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Die
Aufnahmen 14, 15 weisen Bohrungen 40 und 41 zur
Durchführung
der Zugstange 32 auf. Die Bohrungen 40, 41 sind
vorzugsweise konisch ausgebildet und weisen auf den zum Spalt 39 weisenden Seiten
einen deutlich größeren Mindestdurchmesser als
ein Außendurchmesser
der Zugstange 32 auf, um eine ausreichende Beweglichkeit
der Zugstange 32 innerhalb der Bohrungen 40, 41 quer
zur x-Achse zu ermöglichen.
Im Bereich der Lagerschalen 26, 27 ist der Durchmesser
der Bohrungen 40, 41 so bemessen, dass eine ausreichende
Beweglichkeit der Zugstange 32 sichergestellt ist. Die
Lagerschalen 26, 27 weisen ebenfalls Bohrungen 42, 43 zur
Durchführung der
Zugstange 32 auf, wobei die Bohrungen 42, 43 gleichfalls
einen Durchmesser aufweisen, der eine ausreichende Beweglichkeit
der Zugstange 32 gewährleistet.
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Der
aufschraubbare Kugelkopf 34 und der feste Kugelkopf 37 werden
durch Befestigungsmittel 44, 45 in den kalottenförmigen Öffnungen 28, 29 gehalten.
Die Befestigungsmittel 44, 45 sind in entsprechend
ausgebildete umlaufende Ausnehmungen im Bereich der Vertiefungen
der Aufnahmen 14, 15 eingesetzt. Als Befestigungsmittel 44, 45 werden
beispielsweise Federringe, Sprengringe oder dergleichen verwendet,
die in umlaufende Nuten innerhalb der Aufnahmen 14, 15 eingesetzt
werden. Die Nuten sind der besseren zeichnerischen Übersichtlichkeit halber
nicht mit einer Bezugsziffer versehen.
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Wird
durch die erste und die zweite Rohrleitung 3, 5 ein
unter Druck stehendes Medium geleitet, so werden die Rohrenden 2, 4 mit
den darin befindlichen Stützringen 9, 10 auseinander
gezogen, so dass die Zugstange 32 im Wesentlichen nur mit
Zugkräften
belastet wird. Diese Zugkräfte
können
von den Lagerschalen 26, 27 mit den kalottenförmigen Öffnungen 28, 29 sehr
wirkungsvoll auf den aufschraubbaren Kugelkopf 34 sowie
den festen Kugelkopf 37 der Zugstange 32 übergeleitet
werden. Erfolgt dagegen eine Belastung der Zugstange 32 mit Druckkräften, so
verhindern die Befestigungsmittel 44, 45 das Herausdrücken des
festen Kugelkopfes 37 und des aufschraubbaren Kugelkopfes 34 aus
den kalottenförmigen Öffnungen 28, 29 der
Lagerschalen 26, 27, solange die aufzunehmenden
Druckkräfte nicht
zu groß werden.
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Hierbei
ist zu bemerken, dass das erfindungsgemäße Verbindungsstück 1 in
Richtung der x-Achse erheblich größere Zugkräfte als entgegengesetzt wirkende
Druckkräfte
aufzunehmen vermag.
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Grundsätzlich verhindert
die Zugstange 32 im Wesentlichen jedwede nennenswerte Belastung des
Metallfaltenbalgs 11 sowohl mit Zugkräften als auch mit Druckkräften.
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Das
erfindungsgemäße Verbindungsstück 1 lässt im Wesentlichen
zwei Bewegungsmöglichkeiten
zwischen der ersten Rohrleitung 3 und der zweiten Rohrleitung 5 zu.
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Die
gegenüberliegenden
Rohrenden 2, 4 können sich zunächst im
Wesentlichen jeweils parallel zu einer von der y-Achse und der z-Achse
aufgespannten Ebene relativ zueinander bewegen. Hierbei verlaufen
die Längsachsen 7, 8 im
Wesentlichen parallel zueinander, während die Längsachse 38 der Zugstange 32 mit
den Längsachsen 7, 8 jeweils
Winkel von bis zu 15° einschließt.
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Darüber hinaus
können
die erste und die zweite Rohrleitung 3, 5 im Bereich
des Verbindungsstücks 1 gleichsinnig
oder gegensinnig "verknickt" werden, so dass
beide Längsachsen 7, 8 in
Bezug auf die Längsachse 38 der
Zugstange 32 jeweils Winkel von bis zu 15° einnehmen.
In diesem Fall verlaufen die Längsachsen 7, 8 nicht
mehr parallel zueinander.
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Die
maximal erreichbaren Winkelwerte sind insbesondere vom Maximaldurchmesser
der konischen Bohrungen 40, 41 in den Aufnahmen 14, 15 sowie
der Flexibilität
des Metallfaltenbalgs 11 abhängig.
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Der
Spalt 39 ist in jedem Fall erforderlich, um die Relativbewegungen
der Rohrenden 2, 4 der ersten und der zweiten
Rohrleitung 3, 5 zueinander auszugleichen. Durch
eine entsprechende Verdrehung des auf die Zugstange 32 aufschraubbaren
Kugelkopfes 34 ist über
die gelenkige Verbindung der ersten und der zweiten Rohrleitung 3, 5 hinaus
zusätzlich
eine Längenänderung
und damit ein Toleranzausgleich des erfindungsgemäßen Verbindungsstücks 1 parallel
zur x-Achse möglich.
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Eine
Torsionsbewegung zwischen der ersten und der zweiten Rohrleitung 3, 5 um
die x-Achse herum kann mittels des Verbindungsstücks 1 nicht aufgenommen
wer den, da diese Bewegung allein von dem Metallfaltenbalg 11 aufzunehmen
wäre, der
für einen
derartigen Belastungsfall nicht ausgelegt ist.
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Um
ein unbeabsichtigtes Lösen
des aufschraubbaren Kugelkopfes 34 von der Zugstange 32 zu
vermeiden, ist weiterhin ein Sicherungsmittel 46 vorgesehen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
der 1 ist das Sicherungsmittel 46 eine Kontermutter 47,
die zusätzlich
mit einer Sicherungslasche 48 gegen Verdrehen gesichert
ist. Andere Sicherungsmittel, wie zum Beispiel Kronenmuttern mit
Sicherungssplinten, selbstsichernde Muttern oder dergleichen sind
gleichfalls möglich.
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Um
das Verbindungsstück 1 zu
montieren, ist die erste Rohrleitung 3 im Bereich des Rohrendes 2 mittels
einer nicht dargestellten V-Flanschverbindung auftrennbar ausgebildet.
Hierdurch ist es auch bei angeschweißten Stützringen 9, 10 sowie
bei aufgeschweißtem
Metallfaltenbalg 11 möglich,
die Zugstange 32 bei abgeschraubtem Kugelkopf 34 von
hinten zunächst
durch die Bohrungen 41, 43 in der Aufnahme 15 hindurch
zu stecken und anschließend durch
die Bohrungen 40, 42 in der Aufnahme 14 zu führen. Die
Lagerschalen 26, 27 befinden sich in diesem Stadium
der Montage bereits in den Aufnahmen 14, 15.
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Anschließend wird
der aufschraubbare Kugelkopf 34 auf die Zugstange 32 aufgeschraubt
und nach Erreichen der gewünschten
Breite des Spaltes 39 zur Ermöglichung der gelenkigen Verbindung
der ersten und der zweiten Rohrleitung 3,5 mittels
des Sicherungsmittels 46 gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert.
Die Breite des Spaltes 39 ist um so größer zu wählen, Je umfangreicher die
gelenkigen Bewegungsmöglichkeiten
ausfallen sollen. Abschließend werden
die Befestigungsmittel 44, 45 zur Arretierung des
aufschraubbaren Kugelkopfes 34 und des festen Kugelkopfes 37 in
den Lagerschalen 26, 27 in die Aufnahmen 14, 15 bzw.
die darin befindlichen Vertiefungen eingesetzt.
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Zum
Abschluss des Montagevorganges wird die erste Rohrleitung 3 mittels
der V-Flanschverbindung
wieder gasdicht geschlossen und die Montage ist beendet. Anstatt
der V-Flanschverbindung können andere,
lösbare
Rohrverbindungen vorgesehen sein.
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Aufgrund
der symmetrischen Ausbildung der Zugstange 32 und der Aufnahmen 14, 15,
kann die Zugstange im Vergleich zu der Darstellung der 2 um
180° verdreht
in das Verbindungsstück
eingebaut werden, sodass sich der aufschraubbare Kugelkopf 34 in
der zweiten Aufnahme 15 befindet. In diesem Fall ist die
V-Flanschverbindung
im Bereich des zweiten Rohrendes 4 angeordnet. Die Montage
erfolgt dann ausgehend von der Aufnahme 14 in Entsprechung
zu dem vorstehend beschriebenen Ablauf.
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Darüber hinaus
können
zur weiteren Erleichterung und Flexibilisierung der Montage des
Verbindungsstücks 1 beide
Rohrenden 2, 4 über eine auftrennbare V-Flanschverbindung
verfügen.
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Das
erfindungsgemäße Verbindungsstück 1 weist
aufgrund des verschleißfreien
Metallfaltenbalgs 11 als Dichtorgan eine außerordentlich
lange Haltbarkeit auf und ist darüber hinaus praktisch wartungsfrei,
so dass auch Rohrleitungen, die eine Vielzahl von Verbindungsstücken aufweisen,
mit einer geringen Ausfallwahrscheinlichkeit auch in sicherheitsrelevanten
Bereichen betrieben werden können.
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Aufgrund
der randseitigen Anordnung des Verstellorgans 35 in Gestalt
des auf das erste Ende 33 der Zugstange 32 aufschraubbaren
Kugelkopfes 34 im Bereich des ersten Stützrings 9, ist nach
einer Auftrennung der ersten Rohrleitung 3 mittels der
in der 1 nicht dargestellten V-Flanschverbindung eine
Längenänderung
der Zugstange 32 durch das Verdrehen des aufschraubbaren
Kugelkopfes 34 nach der Entfernung des Sicherungsmittels 46 und damit
ein Toleranzausgleich zwischen der ersten und der zweiten Rohrleitung 3, 5 in
Richtung der x-Achse auf einfache Art und Weise möglich.
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Die 2 zeigt
einen Querschnitt durch das Verbindungsstück 1 entlang der Schnittlinie
A-A ohne die Zugstange 32. Das Koordinatensystem 6 dient zur
Veranschaulichung der Lage der x-Achse, der y-Achse sowie der z-Achse
im Raum.
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Die
Aufnahme 14 ist durch die Streben 16, 17 und 18 im
Wesentlichen zentrisch innerhalb des Stützrings 9 im Innenraum 30 aufgenommen.
Die Streben 16, 17, 18 sind gleichmäßig über die
Umfangsfläche
der Aufnahmeaußenfläche 22 hinweg verteilt
angeordnet, weisen radial nach außen und sind mit der Stützringinnenfläche 23 verbunden.
Entsprechend hierzu sind die Streben 16, 17, 18 gleichmäßig über den
Umfang der Stützringinnenfläche 23 hinweg
verteilt positioniert. Die zentrische Anordnung der Aufnahme 14 im
Stützring 9 bzw.
im Rohrende 2 der ersten Rohrlei tung 3 gewährleistet
zwischen den Rohrenden 2, 4 eine symmetrische
Kraftüberleitung.
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Die
Stützringe 9, 10 sowie
die darin mittels der Streben 16 bis 21 befestigten
Aufnahmen 14, 15 werden bevorzugt einstückig ausgebildet
und beispielsweise durch Gussverfahren hergestellt. Alternativ ist
auch eine Verbindung der Stützringe 9, 10 mit
den Streben 16 bis 21 sowie den Aufnahmen 14, 15 durch
bekannte Verbindungsverfahren, beispielsweise durch Schweißen, Vernieten
oder dergleichen möglich.
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Der
Stützring 9 ist
mit der Rohrleitung 3 durch eine umlaufende gas- und druckdichte Schweißnaht verbunden.
Die Lagerschale 26 ist in einer entsprechenden Vertiefung
in der Aufnahme 14 aufgenommen. Die Aufnahme 14 weist
bevorzugt eine konisch ausgebildete Bohrung 40 zur Durchführung der
Zugstange 32 auf. In die Lagerschale 26 ist die
Bohrung 42 zur Durchführung
der Zugstange 32 eingebracht.
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Der
Aufbau des Stützrings 10,
insbesondere die zentrische Anordnung der Aufnahme 15 sowie der
Streben 19, 20, 21, entspricht dem vorstehend geschilderten
Aufbau des Stützrings 9.
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Das
erfindungsgemäße Verbindungsstück 1 ist
vor allem zur gelenkigen Verbindung von Rohrleitungen 3,5,
die zur Durchleitung von Fluiden und/oder Gasen mit hohem Druck
und/oder mit hoher Temperatur vorgesehen sind, geeignet. Das Verbindungsstück 1 ist
insbesondere zur Durchleitung von heißer Luft, von Flüssigkeiten
aller Art, von Wasserdampf oder dergleichen geeignet. Darüber hinaus
ermöglicht
das Verbindungsstück 1 auf
einfache Art und Weise einen Toleranzausgleich zwischen den Rohrleitungen 3, 5 mittels
eines randseitig angeordneten und leicht zu betätigenden Verstellorgans 35. Zudem
ist das Verbindungsstück 1 leicht
zu montieren und zu inspizieren.
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Das
Verbindungsstück 1 ist
insbesondere zur Verbindung von Rohrleitungen 3, 5 eines
triebwerkgespeisten Heißluftversorgungssystems
von Luftfahrzeugen vorgesehen, wobei in Abhängigkeit vom eingesetzten Material
für das
Verbindungsstück 1 Temperaturen
von bis zu 850°C
und Drücke
von bis zu 20 bar möglich
sind.
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Im
Bereich von Rohrleitungen von triebwerkgespeisten Heißluftversorgungssystemen
in Luftfahrzeugen erreicht die Luft üblicherweise Temperaturen von
bis zu 360°C
bei einem Druck von bis zu 16 bar, sodass das Verbindungsstück 1 für die Herstellung von
Verbindungen zwischen derartigen Rohrleitungen sehr gut geeignet
ist. Als Material für
die Teilkomponenten des Verbindungsstücks 1 kommt bevorzugt Titan
und/oder Stahl zum Einsatz.
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Das
erfindungsgemäße Verbindungsstück 1 ist
in der Lage, Zugkräfte
von bis zu 20.000 N und Druckkräfte
bis 2.000 N parallel zur x-Achse aufzunehmen. Hierbei weisen die
zu verbindenden Rohrleitungen 3, 5 vorzugsweise
einen Durchmesser von mehr als 100 mm auf. Abgesehen hiervon sind
weitere Anwendungsbereiche, beispielsweise in der Kraftwerkstechnik,
in der chemischen Industrie, der Wäschereitechnik, der Medizintechnik
oder dergleichen, denkbar.
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Vorzugsweise
werden die erste und die zweite Rohrleitung 3, 5,
die Stützringe 9, 10 mit
den Streben 16 bis 21 sowie der Metallfaltenbalg 11 mit
einem metallischen Material, insbesondere mit Titan gebildet. Die
Zugstange 32 mit dem festen Kugelkopf 37 und dem
aufschraubbaren Kugelkopf 34 werden dagegen bevorzugt mit
Stahl gebildet.
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Alternativ
können
in Abhängigkeit
von der Temperatur und dem Druck der durch zu leitenden Medien für die Teilkomponenten
des Verbindungsstücks 1 auch
Edelstahl, ausreichend thermisch und mechanisch belastbare Aluminiumlegierungen
sowie temperaturfeste Stahllegierungen eingesetzt werden. Hierbei
ist es nicht zwingend erforderlich, sämtliche Teilkomponenten des
Verbindungsstücks 1 mit
denselben Materialien zu fertigen.
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- 1
- Verbindungsstück
- 2
- Rohrende
(erste Rohrleitung)
- 3
- erste
Rohrleitung
- 4
- Rohrende
(zweite Rohrleitung)
- 5
- zweite
Rohrleitung
- 6
- Koordinatensystem
- 7
- Längsachse
- 8
- Längsachse
- 9
- Stützring
- 10
- Stützring
- 11
- Metallfaltenbalg
- 12
- Befestigungsflansch
- 13
- Befestigungsflansch
- 14
- Aufnahme
- 15
- Aufnahme
- 16
- Strebe
- 17
- Strebe
- 18
- Strebe
- 19
- Strebe
- 20
- Strebe
- 21
- Strebe
- 22
- Aufnahmeaußenfläche
- 23
- Stützringinnenfläche
- 24
- Aufnahmeaußenfläche
- 25
- Stützringinnenfläche
- 26
- Lagerschale
- 27
- Lagerschale
- 28
- kalottenförmige Öffnung
- 29
- kalottenförmige Öffnung
- 30
- Innenraum
(erste Rohrleitung)
- 31
- Innenraum
(zweite Rohrleitung)
- 32
- Zugstange
- 33
- erstes
Ende
- 34
- aufschraubbarer
Kugelkopf
- 35
- Verstellorgan
- 36
- zweites
Ende
- 37
- fester
Kugelkopf
- 38
- Längsachse
- 39
- Spalt
- 40
- Bohrung
(Aufnahme)
- 41
- Bohrung
(Aufnahme)
- 42
- Bohrung
(Lagerschale)
- 43
- Bohrung
(Lagerschale)
- 44
- Befestigungsmittel
- 45
- Befestigungsmittel
- 46
- Sicherungsmittel
- 47
- Kontermutter
- 48
- Sicherungslasche