Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, kosmetische Zubereitungen – insbesondere
zur Anwendung auf der Haut – zur
Verfügung
zu stellen, die stabil sind und eine für den Verbraucher ansprechende
Textur aufweisen. Dabei sollten sich die Zubereitungen ferner auch
durch verbesserte Hautpflegeleistungen gegenüber Zubereitungen des Standes
der Technik auszeichnen und ggf. einen hohen Gehalt an verzweigtkettigen oder
cyclischen Lipid- bzw. Ölkomponenten
aufweisen.
Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
stellen in jeglicher Hinsicht überaus
befriedigende Präparate dar.
Es war insbesondere überraschend,
dass die erfindungsgemäßen Zubereitungen
außerordentlich
stabil sind. Dementsprechend eignen sie sich ganz besonders, um
als Grundlage für
Zubereitungsformen mit vielfältigen
Anwendungszwecken zu dienen. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen zeigen sehr
gute sensorische Eigenschaften (beispielsweise die Verteilbarkeit
auf der Haut oder das Einzugsvermögen in die Haut), eine ansprechende
Textur und zeichnen sich darüber
hinaus durch eine überdurchschnittlich
gute Hautpflege – insbesondere
bei trockener Haut – aus.
Werden
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung – z. B.
in Form der genannten Beispiele – angewendet, so führt dies
in überraschender
Weise zu einer erheblichen Verbesserung des Aussehens der Haut,
insbesondere werden durch eine erfindungsgemäße Verwendung
- • trockene
oder ausgetrocknete Hautpartien geglättet,
- • das
Erscheinungsbild trockener oder ausgetrockneter Haut verbessert,
- • die
Barriereeigenschaften der Haut erhalten oder wiederhergestellt,
- • besser
der Hautaustrocknung entgegengewirkt sowie
- • die
Haut besser vor Umwelteinflüssen
geschützt.
Die
Barrierewirkung der Haut kann über
eine Bestimmung der Reduktion des transepidermalen Wasserverlustes
(TEWL – transepidermal
water loss) quantifiziert werden. Beim TEWL handelt es sich um die
Abdunstung von Wasser aus dem Körperinneren ohne
die Einbeziehung des Wasserverlustes beim Schwitzen. Der TEWL kann
z. B. in vivo bestimmt werden. Das Verfahren wird im folgenden stichpunktartig
erläutert:
- • Die
Messung des TEWL erfolgt über
der Haut des Probanden.
- • Gemessen
wird die verdunstende Menge Wasser über einem definierten Messareal.
- • Anhand
der Verringerung des verdunstenden Wassers über einem behandelten Hautareal
im Vergleich zu einem unbehandelten Hautareal bzw. zu einem Hautareal,
welches mit einer entsprechenden kosmetischen Formulierung behandelt
wurde, die keine Pristansäure
enthält,
kann die Verbesserung der Hautbarriere errechnet werden.
- • Das
Messprinzip beruht auf der Veränderung
des elektrischen Widerstands an der verwendeten Messsonde anhand
der verdunstenden Wassermenge.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäß bevorzugt
0,001 bis 10 Gew.-% an Pristansäure
(2,6,10,14-Tetramethylpentadecansäure), besonders bevorzugt von
0,05 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung verzweigtkettige Öle enthalten.
Die verzweigtkettigen Öle
können
ungesättigt
oder gesättigt
sein.
Bevorzugte
verzweigtkettige Öle
sind verzweigte Kohlenwasserstoffe, die ungesättigt oder gesättigt sein
können.
Besonders bevorzugt werden Öle
aus der Gruppe enthaltend natürliche
und synthetische Triglyceride, natürliche und synthetische Ester,
Alkohole sowie Ether und deren Mischungen gewählt.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind verzweigtkettige Öle
aus der Gruppe enthaltend Fettsäureester
des Isopropanols (bevorzugt Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat
und Isopropylstearat), Fettsäureester mehrwertiger
Alkohole (bevorzugt Triglyceride der Capryl- und Caprinsäure), Fettsäure-Triglyceride,
Ester des Butylenglykols mit Capryl- und Caprinsäure, verzweigte Alkane, Siloxane
mit Alkylseitenketten (bevorzugt Dimethicon), Octyldodecanol sowie
Mischungen aus diesen. Besonders bevorzugtes verzweigtes Alkan ist 2,2,4,4,6,8,8-Heptamethylnonan.
Es
ist ferner erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung cyclische Öle und/oder
Lipide enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugte
cyclische Lipide werden gewählt
aus cyclischen Alkanen, Siloxanen (bevorzugt Cyclopentasiloxan oder
Cyclohexasiloxan), Estern aromatischer Säuren (bevorzugt der Salicylsäure, Benzoesäure sowie
der Zimtsäure
oder ihrer Derivate, bevorzugt C12-C15-Alkylbenzoat, Ethylhexylmethoxycinnamat
oder Ethylhexylsalicylat) sowie Mischungen aus diesen.
Als Öl- bzw.
Lipidkomponenten im Sinne der vorliegenden Erfindung können die
folgenden Substanzen, jeweils einzeln oder in beliebigen Mischungen
eingesetzt werden:
- • o.g. verzweigtkettige Öle,
- • o.g.
cyclische Öle
(wie Benzoe- und/oder Zimtsäureester),
- • Mineralöle und andere
Kohlenwasserstoffe wie z. B. Hexadecan, Isohexadecan, Dodecan, Isododekan, Eicosan
oder Isoeicosan, insbesondere solche Mineralöle oder Petrolatum, die die
verzweigten und/oder cyclischen Alkane enthalten,
- • Ester
aus organischen Säuren
mit 3 bis 30 Kohlenstoffatomen, die verzweigt oder unverzweigt,
gesättigt oder
ungesättigt
sein können,
gegebenenfalls mit zusätzlichen
Hydroxygruppen, und Alkoholen mit 2 bis 30 Kohlenstoffatomen, die
1 bis 5 Hydroxygruppen enthalten können und die verzweigt oder
unverzweigt, gesättigt
oder ungesättigt
sein können,
wobei die Säuren
ganz oder teilweise verestert sind, wie z. B. Capryl-/Caprinsäuretriglyceride,
Pentaerythrit-tri/tetraisostearat, Isopropylpalmitat, Sheabutter,
Cetylactat, Methylpalmitat, Jojobaöl oder Sojaöl,
- • Ether
aus Alkoholen mit 2 bis 30 C-Atomen, die 1 bis 5 Hydroxygruppen
enthalten können
und die verzweigt oder unverzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein
können,
wobei die Alkohole ganz oder teilweise verethert sein können, wie
z. B. Dicaprylylether,
- • Ester
der Kohlensäure
mit Alkoholen mit 2 bis 30 C-Atomen, die 1 bis 5 Hydroxygruppen
enthalten können und
die verzweigt oder unverzweigt, gesättigt oder ungesättigt sein
können,
wie z. B. Dicaprylylcarbonat,
- • cyclische
oder lineare, verzweigte oder unverzweigte Silikonöle sowie
- • Ester
aromatischer Carbonsäuren
wie z. B. C12-15-Alkylbenzoat.
Diese
Substanzen können
synthetisch oder natürlichen
Ursprungs und gegebenenfalls raffiniert sein. Natürliche Öle, Fette
und Wachse enthalten oft vorteilhafte Minderkomponenten wie Vitamine,
Phytosterole und dergleichen. Besonders geeignete Substanzen für die Ölphase können bei
Raumtemperatur flüssig,
halbfest oder fest sein und scharfe Schmelzpunkte oder breite Schmelzbereiche
aufweisen. Besonders bevorzugt sind pflanzliche Öle.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können fest,
flüssig
oder halbfest sein. Sie enthalten mindestens eine hydrophobe Phase
(„Ölphase"), welche mindestens
eine Öl-
bzw. Lipidkomponente im Sinne der vorliegenden Erfindung enthält und welche
flüssig
oder fest ist. Die hydrophobe Phase kann als feste Bestandteile
Wachse enthalten.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können eine
oder mehrere Ölphasen
und zusätzlich
eine oder mehrere Wasserphasen enthalten. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
beispielsweise in Form von W/O-, O/W-, W/O/W- oder O/W/O-Emulsionen
vorliegen. Darüber
hinaus können
solche Systeme zusätzlich
in Öl- oder Wasserphasen
dispergierte Feststoffe oder Gasblasen enthalten. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
in Form von Stiften, Schäumen
(so genannten Mousse), Feststoff-Emulsionen (d. h. Emulsionen, welche
durch Feststoffe stabilisiert sind wie z. B. Pickering-Emulsionen), sprühbaren Emulsionen
oder Hydrodispersionen vorliegen.
Die
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugt
nur eine hydrophobe Phase. Bevorzugt stellen sie Emulsionen, ganz
besonders bevorzugt O/W-Emulsionen
dar. Es ist bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung, dass
erfindungsgemäße Emulsionen
40 bis 90 Gew.-% Wasser – bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitung – enthalten.
Besonders
bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Emulsionen, die – jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Emulsion – 40 bis 90 Gew.-% Wasser,
0,5 bis 30 Gew.-% Polyol gewählt
aus Glycerin, Butylenglykol oder Propylenglykol, 0,1 bis 10 Gew.-%
eines oder mehrerer verzweigter oder cyclischer Lipide und 0,1 bis
6 Gew.-% eines oder mehrerer W/O- und/oder O/W-Emulgatoren enthalten.
Bevorzugte
erfindungsgemäße Zubereitungen,
welche als feste Phase Wachse enthalten (Öl/Wachs-Systeme), sind beispielsweise
Massen, die in Formen – insbesondere
Stifte und Pfännchen – gegossen
werden, sowie Pasten.
Technisch
betrachtet sind diese erfindungsgemäßen Öl/Wachs-Systeme wasserfreie
Fettmischungen aus festen oder halbfesten Wachsen und flüssigen Ölen. Das
Verhältnis
von Wachs zu Öl
bestimmt die Härte der
Masse und den Abrieb auf der Haut. Über die Änderung dieses Verhältnisses
kann die Härte
und Abrieb entsprechend eingestellt werden. So liegt z. B. für Lippenstifte
das Verhältnis
von Wachsen zu Ölen üblicherweise
zwischen 10 Gew.-% zu 90 Gew.-% und 25 Gew.-% zu 75 Gew.-%.
Bevorzugte
Grundstoffe für
die erfindungsgemäßen Öl/Wachs-Systeme
sind beispielsweise feste Bestandteile wie Bienenwachs, Ceresin
oder mikrokristalline Wachse bzw. Ozokerit und hochschmelzende Wachse
wie Carnaubawachs oder Candelillawachs, halbfeste Bestandteile wie
Vaseline oder Lanolin und flüssige Öle wie Paraffinöle, Ricinusöl, Isopropylmyristat,
C12-15 Alkylbenzoat oder Diisostearylmaleat.
Bei
der Herstellung von Lippenstiften werden die Stifte nach dem Erkalten
aus der Form genommen und in Hülsen
verbracht. Andere Zubereitungen wie z. B. gegossene Blushes verbleiben
in der Form.
Erfindungsgemäße Zubereitungen,
die neben Ölphase
eine oder mehrere Wasserphasen (Öl/Wasser-System)
enthalten, sind beispielsweise Emulsionen oder Hydrodispersionen.
Emulsionen im Sinne der Erfindung können O/W-, W/O-, W/Si- (Wasser-in-Silikonöl), O/W/O-,
W/O/W- oder Feststoff-Emulsionen sein. Diese Emulsionen können auch
fest, sprühbar
oder fließfähig sein.
Erfindungsgemäße Emulsionen
enthalten neben der Ölphase,
die aus Ölen,
Fetten, Wachsen oder deren Mischungen bestehen kann, Wasser und
vor allem Emulgatoren sowie gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe wie
Coemulgatoren, Konsistenzgeber, Verdicker, Stabilisatoren, Polyole,
Hydrotrope, Konservierungsmittel, Wirkstoffe, UV-Filter sowie Puder-
und Füllstoffe.
So
enthalten erfindungsgemäße Emulsionen
O/W-Emulsionen mindestens einen Emulgator mit einem HLB Wert > 7 und gegebenenfalls
einen Coemulgator. Diese Emulgato ren können vorteilhaft gewählt werden aus
der Gruppe der nichtionischen oder anionischen Emulgatoren.
Unter
den nichtionischen Emulgatoren befinden sich vorzugsweise
- a) Partialfettsäureester und Fettsäureester
mehrwertiger Alkohole und deren ethoxilierte Derivate (z. B. Glycerylmonostearate,
Sorbitanstearate, Glyceryl Stearyl Citrate, Sucrose Stearate)
- b) ethoxilierte Fettalkohole und Fettsäuren.
O/W-Emulgatoren,
mit denen sich erfindungsgemäße O/W-Emulsionen
herstellen lassen, sind vor allem nichtionische oder anionische
Emulgatoren. Vorteilhafte nichtionische O/W-Emulgatoren sind ethoxylierte Fettalkohole
oder Fettsäuren,
bevorzugt PEG-100-Stearat,
PEG-40-Stearat, Ceteareth-20, Ceteth-20, Steareth-20, Ceteareth-12,
Ceteth-12, Steareth-12, sowie Ester aus Mono-, Oligo- oder Polysacchariden
mit Fettsäuren,
bevorzugt Cetearylglucosid, Methylglucosedistearat.
Vorteilhafte
anionische Emulgatoren sind Seifen (z. B. Natrium- oder Triethanolamin-Salze der Stearin-
oder Palmitinsäure)
sowie Ester der Zitronensäure
wie Glycerylstearatcitrat.
Als
geeignete Coemulgatoren für
die erfindungsgemäßen O/W-Emulsionen
können
Fettalkohole mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, Monoglycerinester gesättigter
oder ungesättigter,
verzweigter oder unverzweigter Alkancarbonsäuren mit einer Kettenlänge von
8 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Propylenglycolester gesättigter
oder ungesättigter,
verzweigter oder unverzweigter Alkancarbonsäuren mit einer Kettenlänge von
8 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
sowie Sorbitanester gesättigter
oder ungesättigter,
verzweigter oder unverzweigter Alkancarbonsäuren mit einer Kettenlänge von
8 bis 24 Kohlenstoffatomen, insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eingesetzt werden.
Besonders
vorteilhafte Coemulgatoren sind Glycerylmonostearat, Glycerylmonooleat,
Diglycerylmonostearat, Sorbitanmonoisostearat, Saccharosedistearat,
Cetylalkohol, Stearylalkohol, Behenylalkohol, Isobehenylalkohol
und Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2).
Es
kann im Sinn der vorliegenden Erfindung vorteilhaft sein, weitere
Emulgatoren zu verwenden. So kann beispielsweise die Wasserfestigkeit
der erfindungsgemäßen Zubereitungen
erhöht
werden. Geeignete Emulgatoren sind z. B. Alkylmethiconcopolyole
und Alkyl-Dimethiconcopolyole, insbesondere Cetyldimethiconcopolyol,
Laurylmethiconcopolyol, W/O-Emulgatoren wie Sorbitanstearat, Glycerylstearat,
Glycerolstearat, Sorbitanoleat, Lecithin, Glycerylisostearat, Polyglyceryl-3-oleat,
Polyglyceryl-3-diisostearat, PEG-7-hydriertes Ricinusöl, Polyglyceryl-4-isostearat,
Acrylat/C10-30-Alkylacrylat-Crosspolymer,
Sorbitanisostearat, Poloxamer 101, Polyglyceryl-2-dipolyhydroxystearat,
Polyglyceryl-3-diisostearat, Polyglyceryl-4-dipolyhydroxystearat, PEG-30-dipolyhydroxystearat,
Diisostearoylpolyglyceryl-3-diisostearat, Glycoldistearat und Polyglyceryl-3-dipolyhydroxystearat.
Den
erfindungsgemäßen O/W-Emulsionen
können
hydrophile Gelbildner beispielsweise zur Stabilisierung zugesetzt
werden. Vorteilhafte Gelbildner für derartige Zubereitungen sind
z. B. Copolymere aus C10-30-Alkylacrylaten
und einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder
deren Ester. Die INCI-Bezeichnung für solche Verbindungen ist „Acrylates/C
10-30 Alkyl Acrylate Grosspolymer". Insbesondere vorteilhaft sind Pemulen® TR
1, Pemulen® TR
2 und Pemulen® TRZ
von der Fa. Noveon.
Auch
Carbomere sind vorteilhafte Gelbildner für derartige Zubereitungen.
Carbomere sind Polymere der Acrylsäure, insbesondere Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere.
Vorteilhafte Carbomere sind beispielsweise Carbopol 980, Carbopol
981, Carbopol 1342, Carbopol 1382, Carbopol 2984 und Carbopol 5984
sowie Carbopol ETD 2020, Carbopol ETD 2050 und Carbopol Ultrez 10
der Fa. Noveon. Weitere vorteilhafte Gelbildner für derartige
Zubereitungen sind Xanthan Gummi, Cellulose Derivate oder Johannisbrotkernmehl
sowie Acrylamidmethylpropylsulfonsäurepolymere (so genannte AMPS-Polymere)
insbesondere hydrophobisierte Acrylamidomethylpropylsulfonsäure-Polymere,
die am AMPS-Grundgerüst über PEG-Ketten
(mit 2 bis 200, vorteilhaft 5 bis 25 Ethoxyeinheiten) gebundene
Alkylketten tragen, wobei die Kettenlänge im Bereich zwischen C6 und C22 liegt.
Zur
Verbesserung des Hautgefühls
und der Stabilität
sowie zur Einstellung der Viskosität können beispielsweise Verdicker
und Konsistenzgeber zugesetzt werden. Besonders vorteilhafte Konsistenzgeber
sind hierbei Glycerylstearat, -palmitat oder -oleat sowie Fettalkohole,
vor allem unverzweigte gesättigte
mit 10 bis 24 C-Atomen. Auch Wachse können als Konsistenzgeber eingesetzt
werden.
Weiterhin
vorteilhaft können
Filmbildner enthalten sein, welche beispielsweise eine gleichmäßigere Verteilung
der Pigmente auf der Haut und eine Verbesserung der Transferresistenz
der auf der Haut aufgetragenen Zubereitung bewirken.
Die
Wachse können
aus der Gruppe der Bienenwachse und ihrer Teilfraktionen sowie der
Bienenwachsderivate, der Gruppe der paraffinischen Kohlenwasserstoffwachse
wie mikrokristalline Wachse und Ozokerite sowie aus der Gruppe der
homopolymeren Polyethylene gewählt
werden. Ebenfalls vorteilhaft können
natürliche
Wachse wie Reiswachs, Candellilawachs, Carnaubawachs, Japanwachs
oder Schellackwachs eingesetzt werden.
Weitere
erfindungsgemäß vorteilhafte
Zubereitungen sind Wasser-in-Öl-
(W/O-) bzw. Wasser-in-Silikonöl-
(W/S-) Emulsionen. Vorteilhaft im Sinn der Erfindung sind dabei
W/O- oder W/S-Emulsionen, die
- • ein oder
mehrere Silikonemulgatoren (W/S) mit einem HLB-Wert ≤ 8 oder ein
oder W/O-Emulgatoren mit einem HLB-Wert < 7 oder eine Mischung dieser Emulgatoren
und gegebenenfalls
- • ein
oder mehrere O/W-Emulgatoren mit einem HLB-Wert > 10 enthalten.
Die
erfindungsgemäßen W/O-Emulsionen
enthalten vorteilhaft mindestens 20 Gew.-% an Ölphase, wobei die Ölphase Silikonöle enthalten
oder ganz aus Silikonölen
bestehen kann (W/S-Emulsionen). Weiterhin können die erfindungsgemäßen W/O-
oder W/S-Emulsionen
Feststoffe in einem Bereich von 5 bis 25 Gew.-% enthalten, wobei
sich die Feststoffphase bevorzugt aus Pigmenten und Füllstoffen
zusammen setzt.
Die
Silikonemulgatoren können
vorteilhaft aus der Gruppe enthaltend Alkyldimethiconcopolyole wie
z. B. Cetyl PEG/PPG 10/1 Dimethiconcopolyol (ABIL® EM
90 der Fa. Goldschmidt AG) oder Lauryl PEG/PPG- 18/18 Dimethicone
(Dow Corning® 5200
Formulation Aid der Fa. Dow Corning Ltd.) und Dimethiconecopolyole wie
z. B. PEG-10 Dimethicone (KF-6017 der Fa. Shin Etsu), PEG/PPG- 18/18
Dimethicone (Dow Corning Formulation aid 5225C der Fa. Dow Corning
Ltd.) oder PEG/PPG-19/19 Dimethicone (Dow Corning BY-11 030 der Fa.
Dow Corning Ltd.) gewählt
werden.
Die
W/O-Emulgatoren mit einem HLB-Wert < 7 können vorteilhaft aus der Gruppe
enthaltend Sorbitanstearat, Sorbitanoleat, Glycerylisostearat, Polyglyceryl-3-oleat,
Pentaerythrithylisostearat, Methylglucosedioleat, PEG-7-hydriertes
Ricinusöl,
Polyglyceryl-4-isostearat,
Hexyllaurat, Sorbitanisostearat, Polyglyceryl-2-dipolyhydroxystearat,
Polyglyceryl-3-Diisostearat, PEG-30-dipolyhydroxystearat, Diisostearoylpolyglyceryl-3-diisostearat,
Polyglyceryl-3-dipolyhydroxystearat, Polyglyceryl-4-dipolyhydroxystearat,
Polyglyceryl-3-dioleat und Wollwachsalkohol (Eucerit) gewählt werden.
Die
O/W-Emulgatoren mit einem HLB-Wert > 10 können
vorteilhaft aus der Gruppe enthaltend Lecithin, Trilaureth-4-phosphat,
Polysorbate-20, Polysorbate-60, PEG-22-Dodecylglycol Copolymer,
Sucrosestearat und Sucroselaurat gewählt werden.
Zur
Stabilisierung der erfindungsgemäßen W/O-Emulsionen
gegen Sedimentierung oder Flockung der Wassertröpfchen kann es von Vorteil
sein, darüber
hinaus noch Ölverdicker
hinzuzusetzen. Besonders geeignet sind hierfür Aerosil (ggf. modifizierte
pyrogene Kieselsäure),
Silikate wie Bentonit, Hectorit oder Montmorillonit (zur Optimierung
der Eigenschaften ggf. oberflächenbehandelt)
sowie Magnesium- oder Aluminiumstearat.
Weiterhin
vorteilhaft kann der Einsatz von Wachsen sein, insbesondere von
silikonmodifizierten Wachsen wie z. B. Cetearyl Methicone, Siliconyl
Beeswax oder C30-45 Alkyl Dimethicone.
Ebenso
können
der Ölphase
der erfindungsgemäßen Emulsionen
weitere Silikonöle,
silikonmodifizierte Öle
zugesetzt werden. Als vorteilhafte Silikonöle können Dimethicone, Phenyl Trimethicone
oder Bis-Phenylpropyl Dimethicone eingesetzt werden. Vorteilhafte
silikonmodifizierte Öle
sind z. B. Methyl Ester Siloxane (GE Bayer SF 1318 der Fa. Bayer)
oder Phenylpropyl Dimethylsiloxysilicat (GE Bayer Silshine 151 der
Fa. Bayer).
Die
erfindungsgemäße Emulsion
kann zusätzlich
Filmbildner enthalten, um z. B. eine gleichmäßigere Verteilung der Pigmente
auf der Haut zu erhalten und die Transferresistenz der auf die Haut
aufgetragenen Zubereitung zu verbessern.
Vorteilhafte
Filmbildner sind z. B. Trimethylsiloxysilicate (z. B. SR 1000 GE
der Fa. Bayer), Silikon Acrylate Copolymere (z. B. TIB4-200 der
Fa. Dow Corning oder KP-561 der Fa. Shin Etsu) oder Trimethyl Pentaphenyl
Trisiloxane (Dow Corning 555 Cosmetic Fluid der Fa. Dow Corning
Ltd.).
Darüber hinaus
kann es von Vorteil sein, der Rezeptur nicht-partikuläre sensorische
Additive zuzusetzen, welche aus der Gruppe der Dimethiconole (z.
B. Dow Corning 1503 Fluid der Fa. Dow Corning Ltd.), der Siliconcopolymere
(z. B. Divinyldimethicone/Dimethicone Copolymer, Dow Corning HMW
2220 der Fa. Dow Corning Ltd.) oder der Siliconelastomere (z. B.
Dimethicone Grosspolymer, Dow Corning 9040 Silicone Elastomer Blend
der Fa. Dow Corning Ltd.) gewählt
werden können.
Weitere
Hilfsstoffe, die sowohl in W/O- als auch in O/W-Emulsionen eingesetzt
werden können,
sind beispielsweise Konservierungsmittel, Puder- und Füllstoffe,
Hydrotrope und Wirkstoffe.
Geeignete
Konservierungsmittel für
Emulsionen sind Parabene, Phenoxyethanol, Iodopropinylbutylcarbamat,
Sorbinsäure,
DMDM Hydantoin, Diazolidinylharnstoff, Sorbinsäure (vor allem bei pH-Werten
kleiner 5) und Benzylalkohol. Es ist bekannt, dass Mischungen von
Konservierungsmitteln synergistische Effekte zeigen, weshalb i.
d. R. verschiedene Kombinationen mikrobiologischen Belastungstests
unterzogen werden. Es kann darüber
hinaus vorteilhaft sein, die Konservierungsmittel in anderen Stoffen
gelöst
einzusetzen, vor allem Polyole finden hier vorteilhaft Verwendung.
Geeignete
Puder- und Füllstoffe
sind insbesondere Stärke
und Stärkederivate
(z. B. Aluminum- oder Natrium-Stärke-Octenylsuccinat,
Distärkephosphat),
Talkum, Glimmer (Mica), Nylon (z. B. Nylon-12 oder Nylon-6/12),
pyrogene Kieselsäuren,
Kaolin oder partikuläres
Polyethylen zum Einsatz. Die Teilchengröße der Rohstoffe liegt bevorzugt
zwischen 1 und 30 μm
und ihr Brechungsindex ist vorteilhaft zwischen 1 und 5.
Geeignete
Hydrotrope sind aufgrund ihrer guten Hautpflegeeigenschaften insbesondere
wasserlösliche
organische Verbindungen wie z. B. Ethanol, Isopropanol, Harnstoff,
Ethyl hexyloxyglycerin, Methylpropandiol, Glycerin oder Alkandiole
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen wie Propylenglykol, Butylenglykol
usw.
Besonders
vorteilhafte Zubereitungen werden ferner erhalten, wenn als Zusatz-
oder Wirkstoffe Antioxidantien eingesetzt werden. Erfindungsgemäß enthalten
die Zubereitungen vorteilhaft eines oder mehrere Antioxidantien.
Als günstige,
aber dennoch fakultativ zu verwendende Antioxidantien können alle
für kosmetische
Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
Besonders
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung können wasserlösliche Antioxidantien
eingesetzt werden, wie beispielsweise Vitamine.
Bevorzugte
Antioxidantien sind ferner Vitamin E und dessen Derivate sowie Vitamin
A und dessen Derivate.
Die
Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt
vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20
Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitung.
Sofern
Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen,
ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich
von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung,
zu wählen.
Sofern
Vitamin A bzw. Vitamin-A-Derivate bzw. Carotine bzw. deren Derivate
das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige
Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Weitere
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung einzusetzende Wirkstoffe
sind solche, die den Zustand der Haut positiv beeinflussen, wie
insbesondere Wirkstoffe zur positiven Beeinflussung der Altershaut, die
die Entstehung von Falten oder auch bestehende Falten vermindern.
Vorteilhaft sind insbesondere Biochinone, insbesondere Ubichinon
(Q10) und Ubichinol, Folsäure
und ihre Derivate (insbesondere Tetrahydrofolsäure und Dihydrofolsäure), Niacin
und seine Derivate (insbesondere Niacinamid), Krea tin und Kreatinin,
Carnitin, Biotin, Isoflavon, Cardiolipin, Liponsäure, Anti Freezing Proteine,
Hopfen- und Hopfen-Malz-Extrakte. Auch Mittel, die die Restrukturierung
des Bindegewebes fördern,
wie natürliche
und/oder synthetische Isoflavonoide sowie Isoflavonoid-haltige Pflanzenextrakte – wie z.
B. Soja- und Klee-Extrakte – können in
den erfindungsgemäßen Formulierungen
sehr gut verwendet werden. Auch zeigt sich, dass sich die Formulierungen
in besonderer Weise eignen, Wirkstoffe zur Unterstützung der
Hautfunktionen bei trockener Haut (wie beispielsweise Vitamin C,
Biotin, Carnitin, Propionsäure,
Grüntee-Extrakte,
Eucalyptusöl,
Harnstoff und Mineralsalze (wie z. B. NaCl, Meeresmineralien) sowie
Osmolyte (wie z. B. Inositol, Betain, quartäre Ammoniumverbindungen)) zu
verwenden. In ähnlicher
Weise erwies sich die Einarbeitung von Wirkstoffen zur Linderung
bzw. positiven Beeinflussung von irritativen Hautzuständen, sei
es bei empfindlicher Haut im allgemeinen oder bei durch Noxen gereizter
Haut (UV-Licht, Chemikalien), als vorteilhaft. Hier sind Wirkstoffe
zu nennen wie Sericoside, verschiedene Extrakte des Süßholzes,
Licochalcone, insbesondere Licochalcon A, Silymarin, Silyphos, Dexpanthenol,
Inhibitoren des Prostaglandinstoffwechsels, insbesondere der Cyclooxygenase
und des Leukotrienstoffwechsels, insbesondere der 5-Lipoxyaenase,
aber auch des 5-Lipoxvgenase Inhibitor Proteins, FLAP. Insbesondere
Kreatin und Kreatinin sind geeignete Wirkstoffe, um ein (Energie-)
Depot anzulegen und/oder zu erneuern sowie die Reparatur (Repair)
unterschiedlicher zellulärer
Strukturen, insbesondere der DNA zu aktivieren. Auch erwies sich
die Einarbeitung von Modulatoren der Pigmentierung als vorteilhaft.
Hier sind Wirkstoffe zu nennen, die die Pigmentierung der Haut vermindern
und so zu einer kosmetisch gewünschten
Aufhellung der Haut führen
und/oder das Auftreten von Altersflecken reduzieren und/oder bestehende
Altersflecken aufhellen. Beispielhaft sei erwähnt Tyrosinsulfat, Dioic acid
(8-Hexadecen-1,16-dicarbonsäure)
sowie Liponsäure
und Liponamid, verschiedene Extrakte des Süßholzes, Kojisäure, Hydrochinon,
Arbutin, Alpha-Arbutin, Deoxyarbutin, Fruchtsäuren, insbesondere Alpha-Hydroxy-Säuren (AHAs),
Bearberry (Uvae ursi), Ursolsäure,
Ascorbinsäure,
Grüntee-Extrakte,
Aminoguanidin, Pyridoxamin, Niacinamid, Inhibitoren des Proteinase
Activated Receptors 2 (PAR-2). Besonders bevorzugt sind ferner erfindungsgemäße Formulierungen,
die weitere Wirkstoffe enthalten, die eine verstärkte oder schnellere Bräunung der
Haut herbeiführen
(Advanced Glycation Endproducts (AGE), Lipofuscine, NukleinsäureOligonukleotide,
Purine und Pyrimidine, NO-freisetzende Substanzen), Tyrosin und
seine Derivate (insbesondere N-Acetyl-Tyrosin),
Phenylalanin und seine Derivate (insbesondere N-Acetyl-Phenylalanin), Aktivatoren
des Proteinase Activated Receptors 2 (PAR-2), sei es mit oder ohne
Einfluss von UV-Licht.
Erfindungsgemäße Rezepturen,
welche z. B. bekannte Antifaltenwirkstoffe wie Flavonglycoside (insbesondere α-Glycosylrutin),
Coenzym Q10, Vitamin E und/oder Derivate und dergleichen enthalten,
eignen sich insbesondere vorteilhaft zur Prophylaxe und Behandlung
kosmetischer oder dermatologischer Hautveränderungen, wie sie z. B. bei
der Hautalterung auftreten (wie beispielsweise Trockenheit, Rauhigkeit
und Ausbildung von Trockenheitsfältchen,
Juckreiz, verminderte Rückfettung
(z. B. nach dem Waschen), sichtbare Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien,
Cuperosis), Schlaffheit und Ausbildung von Falten und Fältchen,
lokale Hyper-, Hypo- und Fehlpigmentierungen (z. B. Altersflecken),
vergrößerte Anfälligkeit
gegenüber
mechanischem Stress (z. B. Rissigkeit) und dergleichen). Weiterhin
vorteilhaft eignen sie sich gegen das Erscheinungsbild der trockenen
bzw. rauhen Haut.
Als
Moisturizer werden Stoffe oder Stoffgemische bezeichnet, welche
kosmetischen Zubereitungen die Eigenschaft verleihen, nach dem Auftragen
bzw. Verteilen auf der Hautoberfläche die Feuchtigkeitsabgabe der
Hornschicht (auch transepidermal water loss (TEWL) genannt) zu reduzieren
und/oder die Hydratation der Hornschicht positiv zu beeinflussen.
Vorteilhafte
Moisturizer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise
Glycerin, Milchsäure und/oder
Lactate, insbesondere Natriumlactat, Butylenglykol, Propylenglykol,
Biosaccaride Gum-1, Glycine Soja, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure und
Harnstoff.
Es
ist auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, kosmetische
Zubereitungen zu erstellen, deren hauptsächlicher Zweck nicht der Schutz
vor Sonnenlicht ist, die aber dennoch einen Gehalt an weiteren UV-Schutzsubstanzen
enthalten. So werden z. B. in Tagescremes oder Makeup-Produkten
gewöhnlich
UV-A- bzw. UV-B-Filtersubstanzen eingearbeitet. Auch stellen UV-Schutzsubstanzen,
ebenso wie Antioxidantien und, gewünschtenfalls, Konservierungsstoffe,
einen wirksamen Schutz der Zubereitungen selbst gegen Verderb dar.
Günstig
sind ferner kosmetische Zubereitungen, die in der Form eines Sonnenschutzmittels
vorliegen.
Dementsprechend
enthalten die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise mindestens eine weitere UV-A-, UV-B- und/oder Breitbandfiltersubstanz.
Die Formulierungen können,
obgleich nicht notwendig, gegebenenfalls auch ein oder mehrere organische
und/oder anorganische Pigmente als UV-Filtersubstanzen enthalten,
welche in der Wasser- und/oder der Ölphase vorliegen können.
Die
Zubereitungen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
ferner vorteilhaft auch in Form von sogenannten ölfreien kosmetischen Emulsionen
vorliegen, welche eine Wasserphase und mindestens eine bei Raumtemperatur
flüssige
UV-Filtersubstanz als hydrophobe Phase enthalten und welche insbesondere
vorteilhaft auch frei von weiteren Ölkomponenten sein können.
Besonders
vorteilhafte bei Raumtemperatur flüssige UV-Filtersubstanzen im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind Homomenthylsalicylat (INCI:
Homosalate), 2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(INCI: Octocrylene), 2-Ethylhexyl-2-hydroxybenzoat (2-Ethylhexylsalicylat,
Octylsalicylat, INCI: Ethylhexyl Salicylate) und Ester der Zimtsäure, vorzugsweise
4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester
(2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamat, INCI: Ethylhexyl Methoxycinnamate)
und 4-Methoxyzimtsäureisopentylester
(Isopentyl-4-methoxycinnamat,
INCI: Isoamyl p-Methoxycinnamate), 3-(4-(2,2-bis Ethoxycarbonylvinyl)-phenoxy)propenyl)-methoxysiloxan/Dimethylsiloxan – Copolymer
welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Parsol® SLX
bei Hoffmann La Roche erhältlich
ist.
Bevorzugte
anorganische Pigmente sind Metalloxide und/oder andere in Wasser
schwerlösliche
oder unlösliche
Metallverbindungen, insbesondere Oxide des Titans (TiO2),
Zinks (ZnO), Eisens (z. B. Fe2O3),
Zirkoniums (ZrO2), Siliciums (SiO2), Mangans (z. B. MnO), Aluminiums (Al2O3), Cers (z. B.
Ce2O3), Mischoxide der
entsprechenden Metalle sowie Abmischungen aus solchen Oxiden sowie
das Sulfat des Bariums (BaSO4).
Die
Pigmente können
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung auch in Form kommerziell
erhältlicher öliger oder
wässriger
Vordispersionen zur Anwendung kommen. Diesen Vordispersionen können vorteilhaft
Dispergierhilfsmittel und/oder Solubilisationsvermittler zugesetzt
sein.
Die
Pigmente können
erfindungsgemäß vorteilhaft
oberflächlich
behandelt („gecoatet") sein, wobei beispielsweise
ein hydrophiler, amphiphiler oder hydrophober Charakter gebildet
werden bzw. erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen,
dass die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophilen
und/oder hydrophoben anorganischen und/oder organischen Schicht
versehen werden. Die verschiedenen Oberflächenbeschichtungen können im
Sinne der vorliegenden Erfindung auch Wasser enthalten.
Geeignete
Titandioxidpartikel und Vordispersionen von Titandioxidpartikeln
sind unter folgenden Handelsbezeichnungen bei den aufgeführten Firmen
erhältlich:
Vorteilhafte
UV-A-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Dibenzoylmethanderivate,
insbesondere das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan (CAS-Nr. 70356-09-1),
welches von Givaudan unter der Marke Parsol® 1789
und von Merck unter der Handelsbezeichnung Eusolex® 9020
verkauft wird.
Vorteilhafte
UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner:
- • Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure und
ihre Salze, besonders die entsprechenden Natrium-, Kalium- oder
Triethanolammonium-Salze, insbesondere das Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure-bis-natriumsalz
mit der INCI-Bezeichnung Disodium Phenyl Dibenzimidazol Tetrasulfonat
(CAS-Nr.: 180898-37-7), welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
Neo Heliopan AP bei Symrise erhältlich
ist;
- • Salze
der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium-
oder ihr Triethanolammonium-Salz sowie die Sulfonsäure selbst
mit der INCI Bezeichnung Phenylbenzimidazole Sulfonsäure (CAS.-Nr.
27503-81-7), welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
Eusolex 232 bei Merck oder unter Neo Heliopan Hydro bei Symrise
erhältlich
ist;
- • 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol
(auch: 3,3'-(1,4-Phenylendimethylene)-bis-(7,7-dimethyl-2-oxo-bicyclo-[2.2.1]hept-1-ylmethan
Sulfonsäure)
und dessen Salze (besonders die entprechenden 10-Sulfato-verbindungen,
insbesondere das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz),
das auch als Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) bezeichnet
wird. Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) hat
die INCI-Bezeichnung Terephtalidene Dicampher Sulfonsäure (CAS.-Nr.:
90457-82-2) und ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Mexoryl
SX von der Fa. Chimex erhältlich;
- • Sulfonsäure-Derivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
deren Salze.
- • Benzoxazol-Derivate,
wie z. B. das 2,4-bis-[5-1(dimethylpropyl)benzoxazol-2-yl-(4-phenyl)-imino]-6-(2-ethylhexyl)-imino-1,3,5-triazin
mit der CAS Nr. 288254-16-0, welches bei 3V Sigma unter der Handelsbezeichnung
Uvasorb® K2A
erhältlich
ist.
- • Hydroxybenzophenone,
z. B. der 2-(4-Diethylamino-2-hydoxybenzoyl)-benzoesäurehexylester
(auch: Aminobenzophenon), welcher unter der Handelsbezeichnung Uvinul
A Plus bei der Fa. BASF erhältlich
ist.
- • Triazinderivate,
wie z. B. 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin
(INCI: Bis-Ethylhexyloxylphenol Methoxyphenyl Triazin), welches
unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® S
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist; Dioctylbutylamidotriazon
(INCI: Diethylhexyl Butamido Triazone), welches unter der Handelsbezeichnung
UVASORB HEB bei Sigma 3V erhältlich
ist; 4,4',4'-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris-benzoesäure-tris(2-ethylhexylester),
auch: 2,4,6-Tris-[anilino-(p-carbo-2-ethyl-1-hexyloxy)]-1,3,5-triazin
(INCI: Ethylhexyl Triazone), welches von der BASF Aktiengesellschaft
unter der Warenbezeichnung UVINUL® T
150 vertrieben wird; 2-[4,6-Bis(2,4-dimethylphenyl)-1,3,5-triazin-2-yl]-5-(octyloxy)phenol
(CAS Nr.: 2725-22-6).
- • Benzotriazole,
wie z. B. 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol) (INCI:
Methylene Bis-Benztriazolyl Tetramethylbutylphenol), welches z.
B. unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® M
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
- • 3-Benzylidencampher-Derivate,
vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3-Benzylidencampher;
- • 4-Aminobenzoesäure-Derivate,
vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2-ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- • Ester
der Benzalmalonsäure,
vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi(2-ethylhexyl)ester;
- • Ester
der Zimtsäure,
vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure(2-ethylhexyl)ester,
4-Methoxyzimtsäureisopentylester;
- • Derivate
des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4-methylbenzophenon,
2,2-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon sowie
- • an
Polymere gebundene UV-Filter
- • Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(Octocrylen), welches von BASF unter der Bezeichnung Uvinul® N
539 T erhältlich
ist.
Besonders
vorteilhafte Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung,
die sich durch einen hohen bzw. sehr hohen UV-A-Schutz auszeichnen,
enthalten neben der oder den erfindungsgemäßen Filtersubstanzen) bevorzugt
ferner weitere UV-A- und/oder Breitbandfilter, insbesondere Dibenzoylmethanderivate
[beispielsweise das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan]
und/oder das 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin
und/oder Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure-bis-natriumsalz
jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander.
Die
Liste der genannten UV-Filter, die im Sinne der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können, soll
selbstverständlich
nicht limitierend sein.
Die
Gesamtmenge der Filtersubstanzen wird aus dem Bereich von 0,1 bis
30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis
6,0 Gew.-% – jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen – gewählt, um kosmetische Zubereitungen
zur Verfügung
zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich
der ultravioletten Strahlung schützen.
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Die
Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen
auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.